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Gemeinschaftsforum => Der phantastische Film => Thema gestartet von: StS am 9 August 2016, 19:44:44

Titel: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: StS am 9 August 2016, 19:44:44
(https://abload.de/img/screen-shot-2016-08-0lqsqa.jpg)

Paramount is getting us excited for Arrival, a new sci-fi film that looks like if Ridley Scott had directed Close Encounters of the Third Kind and mixed it with The Day the Earth Stood Still.

Denis Villeneuve (Prisoners, Enemy, Sicario) is behind this majestic looking sci-fi thriller that stars Amy Adams, and Jeremy Renner, Forest Whitaker.

In it, "When mysterious spacecrafts touch down across the globe, an elite team – lead by expert linguist Louise Banks (Amy Adams) – is brought together to investigate. As mankind teeters on the verge of global war, Banks and the team race against time for answers – and to find them, she will take a chance that could threaten her life, and quite possibly humanity."


! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=gTrX8fRNLBc#)
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: vodkamartini am 10 August 2016, 10:21:51
Da freue ich mich drauf, Enemy, Prisoners und Sicario waren alle auf ihre Art sehr lohnend.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Hitfield am 10 August 2016, 11:33:27
Sehr geil: Villeneuve ist super und originäre SF-Filme (also ohne die ganzen Remakes, Reboots, Sequels, Prequels, Comic-Verfilmungen usw.) sind ohnehin sehr selten geworden.

Bin mal gespannt, ob der Film inhaltlich in die Richtung eines meiner SF-Lieblingsfilme geht, den leider kaum jemand leiden konnte ("Sphere").
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Dexter am 16 August 2016, 18:17:23
http://youtu.be/tFMo3UJ4B4g (http://youtu.be/tFMo3UJ4B4g)

http://youtu.be/ZLO4X6UI8OY (http://youtu.be/ZLO4X6UI8OY)
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: StS am 20 Oktober 2016, 19:07:24
! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=7W1m5ER3I1Y#)
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 28 Oktober 2016, 11:50:03
Der Trailer macht einen hervorragenden Eindruck, man darf gespannt sein!  :respekt: Jetzt muss ich nur noch einen Weg finden, ihn auch auf Leinwand sehen zu können - da unser Inselkino in die Winterpause geht  :kotz:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Strahlemann am 28 Oktober 2016, 20:15:26
Kommen 100% bei 50 Reviews auf RT eigentlich des Öfteren vor?  :unknown:

RT.com (https://www.rottentomatoes.com/m/arrival_2016)

Wird jedenfalls geguckt, bin voller Vorfreude.  :respekt:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Hitfield am 29 Oktober 2016, 03:23:35
Thematisch genau mein Fall - ich warte sehnlichst auf den Kinostart.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Dr. Schnabel am 20 November 2016, 15:24:36
Sieht extrem gut aus. Tolle Sache.  :exclaim:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: EvilErnie am 20 November 2016, 17:33:39
Der DV wechselt ja die Genres wie andere Leutz Unterhosen  :king:

Aber immer schön "thrillerig"...Ich fand bis dato alle Filme sehr geil von ihm, freu mich mega auf den Film im Kino ---> 24.11.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Roughale am 20 November 2016, 19:44:17
Der Film ist eines meiner Filmhighlights dieses Jahr. Er lief letzten Montag in unserer Sneak und ich bin froh, mir den letzten Trailer nicht angesehen zu haben, der viel zu viel zeigt. Allgemein werden Trailer immer schlechter, daher schaue ich oft weg, wenn ich weiss, dass ich den Film auf jeden Fall sehen will. Wenn ich dann doch mal einen Trailer sehe, hilft zum Glück oft mein mieses Gedächtnis :king: Leichte Zweifel hatte ich zwar, weil mir Enemy gar nicht zugesagt hat, aber das war unberechtiger Zweifel ;)
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 November 2016, 03:55:42
Sehr schön. Obwohl die mir bekannten Spielfilme Villeneuves ausnahmslos gut (Enemy, Next Floor) bis sehr gut (Polytechnique, Incendies, Prisoners, Sicario) waren, hatte ich wegen des Genres - gerade auch in Verbindung mit dem anschließenden "Blade Runner"-Projekt - doch meine Bedenken; aber die hatte ich ja auch schon bei "Sicario" - und "Arrival" hat sich nun wahrlich nicht vom Mainstream-Film vereinnahmen lassen. Das Plakat und der auf Massentauglichkeit abgeänderte Titel haben wie der Trailer ein bisschen zu meinen Bedenken beigetragen; aber das war dann bloß Bauernfängerei, was man auch schön an Verrissen erkennen kann, welche den Film als langweiligsten Streifen aller Zeiten abstempeln. Hätte man ihn "Palindrom" (oder gemäß der Vorlage "Story of Your Life") genannt und die eigenwilligeren Motive aufs Plakat und die schrägeren Soundtrack-Momente in den Trailer gebracht, wäre das vielleicht nicht so publikumswirksam gewesen, hätte aber die Ambitionen viel eher erkennen lassen.

Inszenatorisch und dramaturgisch ist der Film - der vielleicht den kanadischen Werken "Incendies" & "Enemy" näher steht als den us-amerikanischen Filmen - recht eigenwillig und teilweise schon ein wenig sperrig (im besten Sinne). Ein geschickt und unaufdringlich (und erfreulicherweise nicht selbstzweckhaft) auf einen Twist zulaufendes Drama verbindet sich gekonnt mit der Grenzen überwindenden Erstkontakt-Handlung; das ist zwar gelegentlich (z.B. ganz zu Beginn und in der letzten Konfrontation mit den Aliens) auch mal ein wenig sentimental, fängt sich dann aber immer recht schnell...
Die eher bloß gestreifte Sprachphilosophie und die quasi zur rechten Zeit kommende Annäherungs-Moral gehen dabei einher mit den Grenzen der (irdischen/menschlichen) Sprache, sodass auch die innere Erfahrung eine recht große Rolle spielt; und letzte berührte Villeneuve, der die Klaviatur der Filmkunst hervorragend beherrscht, immer wieder auf beeindruckende Weise.

Guckt man sich den Sci-Fi-Film der letzten 20, vielleicht auch 30 Jahre an, steht "Arrival" konkurrenzlos da; neben den Kubricks, Tarkowskijs und "Metropolis" könnte das vielleicht sogar eines der ganz großen Genre-Glanzlichter sein... Eine Zweitsichtung wird sicherlich noch einige übersehene oder nur halbwegs beachtete Details zutage fördern; ich will aber auch nicht ausschließen, dass mir dann die Sentimentalität - die teilweise schon Malick-Ausmaße erreicht - übler aufstoßen wird... (Spielberg-Kost ist es letztlich aber nicht.)
Momentan liege ich bei 9/10 bis 10/10...
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 30 November 2016, 09:49:21
Ausgezeichnetes SF-Drama (mit durchaus beachtlichem Akzent auf "Drama") für den denkenden Menschen, was also pro Substanz und gegen die typische Erwartungshaltung bezüglich den Unterhaltungsfaktor spricht.

Villeneuve kriegt es auch diesmal wieder hin, dem Zuschauer nicht nur eine ungewöhnlich komplexe Geschichte zu erzählen, sondern sie auch so geschickt zu verschachteln, das man sie am Erde von Beginn an (oder gibt es keinen Beginn?) neu ordnen und sortieren muss. (In diesem Zusammenhang: kam lange nicht mehr vor, aber hier musste ich mir zwei bis drei Elemente am Ende erklären lassen!  :icon_eek: :respekt:).
Der Film verzichtet auf all das, was man generell von dem Thema und von der - generell eher irreführenden - Inhaltsangabe erwarten kann, fokussiert weder auf das Entdeckungs- und Entschlüsselungsmomentum noch auf die politischen Krisen und auch nicht auf den Sense of Wonder der Aliens, sondern vermengt das alles so geschickt mit dem persönlichen Drama einer involvierten Person, dass sich erst so eine stimmige Gesamtkomposition ergibt.

Den Inhalt komplett vorab zu lesen, hieße nicht nur die Pointe zu verderben, sondern auch die fragile Möglichkeit zu zerstören,  die Ansicht des Films mit dem "Erfahren" der Geschehnisse der Protagonistin zu verknüpfen - der Zuschauer erfährt hier alles erst durch die Erfahrungen von Louise Banks.

Optisch ein Fest, sorgt Villeneuve für die beeindruckenste Erstkontaktsequenz überhaupt (stimuliert durch einen unglaublichen Score/Tonkulisse), irgendwo zwischen Didgeridoo, Walgesängen und schrägen Industrietönen - und seine Aliens (hier gibt es optisch und atmosphärisch einige Parallelen zu "Enemy") sieht monumental aus.

Ein leiser Film, der nicht auf einen bombigen Höhepunkt zusteuert (den gibt es zwischendurch), sondern auf die Lösung einer Gleichung, die man erst im Verlauf des Films lernt wie auch die Kommunikation mit den Fremden.

Großartiges Kino: 9/10!
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: vodkamartini am 30 November 2016, 10:00:53
Kann nur einstimmen. Habe nach dem Kinobesuch ebenfalls etwas gebraucht um meine Gedanken zu ordnen. Intellektuell (vor allem nachhaltig) und audiovisuell beeindruckend. Science-Fiction-Kino der positiv unbequemen Art, das trotz seiner gemächlichen Erzählung immer mehr in den Bann zieht. Die vermeintliche Botschaft gegen Ende wurde ja von einigen als erwartbar zeitgemäß kritisiert, nur ist diese gar nicht zentral. Villeneuve erlaubt sich auch noch weitere "Späße" mit der vordergründigen Mainstream-Ausrichtung seines Films, der im Kern gerade diese eben nicht hat. Ein sinnlicher, interessanter und lange nachwirkender Film, bei dem ich mich  - und das kommt selten vor - auf die Zweitsichtung freue.
Spätestens jetzt darf man sehr gespannt auf Blade Runner 2 sein, denn Villeneuve wird sich hier garantiert nicht in die lange Reihe der zu späten und überflüssigen Sequels einreihen.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 30 November 2016, 10:19:55
Die ganze Anlage des Films in Kreisen schützt ihn ein wenig vor erwartbarer Inhaltskritik, Form und Emotion über Inhalt, ohne kitschig zu werden. Das finde ich sehr angenehm.

Ich warte allerdings nur auf die ersten Reviews, denen der Film mal wieder zu süßlich, gefühlig, zäh, ruhig, theoretisch oder unverständlich war.
Ist jetzt eben nichts für den Happen zwischendurch, da muss man schon aufmerken und studieren!

Für die Blade-Runner-Fortsetzung hab ich mit Villeneuve auch die größten Hoffnungen, dass jemand eine eigenständige und noch nicht dutzendfach gesehene Vision umsetzt...
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: PierrotLeFou am 30 November 2016, 10:59:10
Zitat von: Moonshade am 30 November 2016, 10:19:55Ich warte allerdings nur auf die ersten Reviews, denen der Film mal wieder zu süßlich, gefühlig, zäh, ruhig, theoretisch oder unverständlich war.

Die IMDb ist bereits voll mit diesem Unsinn... :icon_lol:

Zitat von: http://www.imdb.com/title/tt2543164/reviews?filter=hateOmg, did these people go to the same movie I did, if so, hint:The Emperor is Naked!
1/10
Author: christyjhicks from United States
12 November 2016

First thing I'd like to say is this is the most over-rated movie I've seen in 2016! I'll eschew the bandwagon and tell you the truth.....boring, Boooooring.......unless you want to watch endless sequences of the heroine's face "showing expression" and a seemingly endless sequence of "swirling hair, swirling mist, swirling hair, swirling mist...", well, you get the picture.

This is simply yet another example of a filmmaker trying to awe us with the CinemaScope because there's next to no story line there!

Her co-star appears to have no purpose except to stare at her in awe, while she stumbles around and experiences flashback after flashback of supposedly meaningful memories? of her daughter. Oh, yeah, she's so awe-inspiring that he can't help but fall in love with her.....gee, didn't see THAT coming!

I'm not bashing Amy Adams, as to spend and entire two hours pulling out endless facial expressions of confusion and sadness, alternating first one, then the other, surely takes great skill.

Truthfully, the leap between her being selected to talk to the aliens because she was simply a renowned linguist with an old pre-existing security clearance to, "oh, yeah, actually she is the only person ON EARTH who is clairvoyant", defies imagination. Give me a big fat break, and start putting out movies with substance, and quit counting on "jump on the band wagon reviews" to pump your attendance records!

Ask anyone who attended this movie, "Would you bother to watch it again?" I think not!
ZitatPure boredom
1/10
Author: jlgibbs30 from Canada
13 November 2016

*** This review may contain spoilers ***

Note to self: be sure to check the default sort order for IMDb reviews. I realize now that it was set to 'best' and combined with all the glowing reviews and 8.5 stars I was going to enjoy my first night at the movies since Christmas.

So very wrong.

I don't thank I'm revealing any spoilers, but just in case, i'll say it now.

The movie is about a linguist brought in to try and communicate with aliens that have appeared around the globe. And that's it. You would think that if she was successful there would be huge implications and if she was not successful there would also be huge implications. In the end, there were no implications - she wrote a book. And the book had no impact on the world either. The end.

This is why I'm such a happy Netflix customer. I can give the movie half an hour to get going and when I realize that it's going to be a stinker (aka Fury) I can stop it and move on to something else. In this case, I was trapped in a sold out theatre. When it was done everyone just quietly filed out. I'm pretty sure its because, like me they were trying to figure out what the point was and how they got tricked into watching it.

I'll give it a star though for the music score.
ZitatI really don't understand the good reviews. Everybody in the cinema was bored to death
1/10
Author: lruella from Italy
15 November 2016

*** This review may contain spoilers ***

This movie left everybody in the cinema clueless and bored to death.

So many things in the movie make ZERO sense, just a few examples:

- The colonel expects the linguist to decipher some alien language that sounds like gwowodkgjdkgrowlhwkas on the spot from a dicta phone.

- Most important event in humankind and all decisions are taken by some random soldiers in the camp. President of the US or any politicians are never shown and take no role whatsoever in the story.

- Some "rogue" soldier (god knows how) gets his hands on explosives, avoids all controls, and expects to destroy with a few C4 charges a huge spaceship which defies the laws of physics.

- The way they "decipher" the alien random scrabbling are just completely arbitrary and laughable (aka there is no explanation on how anything is deciphered) but magically after a few months they have a full vocabulary with which they can have a conversation. In real history many real human languages based on actual letters (not random stains in the air) were a completely unintelligible until the Rosetta Stone was found with a key to understand them.

- The alien presence on earth is just nonsensical. They arrive, say that they have bought some "gift" to humanity because in 3000 years they will need help in return (for what?) and then they disappear in thin air without having accomplished anything.

- The attack by the Chinese general (again, no government exists, it seems that soldier can just do what the heck the want) is stopped by some phone call whose contents nobody bothers to explain.

- most of the movie is just going back and forth from the ship, zzzzzzzzzz

- The physicist is practically useless. He just sits around without giving any scientific contribution. His only role is to represent the love interest of the linguist. He could have been a janitor for all I know.

People saying that this is the best movie ever have probably never seen a movie in their life or have suffered a concussion. Proof of this is that, while we're still talking about 2001 a space odyssey after 40 years, in 3 months nobody will remember this onsensical, boring, badly written piece of garbage.


Ich verstehe nie so ganz, was einen bewegt, ein Review zu verfassen, wenn man genau weiß, dass man keinen Zugang zum Film bekommen hatte, um dem unverstandenen Werk dann die eigene Langeweile und das Unverständnis vorzuwerfen... Und es dann noch mit solch abstrafenden Wertungen zu versehen, welche die kaum zu leugnenden handwerklichen Qualitäten völlig außer Acht lassen... :unknown:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 30 November 2016, 11:32:32
Passt ganz gut zu dieser Art selbstvergessenem Wutkinogängertun, da wird - wie in Politik und Gesellschaft - verschiedentlich nicht mehr differenziert, sondern lieber gleich vereinfacht drauf gehauen. Dass man sich mit sich mit solchen Aussagen (zumindest einige davon) eher selbst schadet (etwa im Ansehen oder im Umgang mit Fakten und Kritik) spielt hier wohl auch im Film keine große Rolle.
Im Verhältnis ist die Menge der Nee-Sager bei imdb aber recht klein, dafür vermutlich um so repressiver.

Ich dachte auch mehr an unser Örtchen hier mit dem ersten Schlag ins Kontor... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: EvilErnie am 30 November 2016, 13:49:47
Heute Abend nach Feierabend gehts rein....Wir sind echt mega gespannt was DV uns da Großartiges abliefert. Ich habe bis jetzt nur Bedenken mit Jeremy Renner...der passt IMO da nicht rein, aber wird sich zeigen  :respekt:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: vodkamartini am 30 November 2016, 16:15:27
Die Bedenken kann ich zerstreuen, Renner fügt sich wunderbar ein.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: EvilErnie am 1 Dezember 2016, 01:07:16
Jup Renner hat gerockt! Muss den noch sacken lassen, aber vorab sehr sehr feines SiFi Drama...ab vom Mainstream...daß tat gut. DV enttäuscht mich auch im SiFi Genre nicht. Sound genial bis episch und die Bilder sprechen für sich. Withacker blieb iwann etwas blass...das fand ich schade.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 1 Dezember 2016, 09:48:39
Ja, aber das mit Whitaker fällt erst hinterher auf, wenn die Figur immer weiter in den Hintergrund getreten und fast verschwunden ist.
Ist aber sowieso keine Rolle, mit der er sich schmücken kann, mehr so ein funktionierendes Handlungselement denn ein richtiger Charakter.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: PierrotLeFou am 1 Dezember 2016, 12:08:31
Zitat von: vodkamartini am 30 November 2016, 10:00:53Die vermeintliche Botschaft gegen Ende wurde ja von einigen als erwartbar zeitgemäß kritisiert, nur ist diese gar nicht zentral.
Ich nehme an, es geht um diese Lobpreisung der offenen, kommunikationsbereiten und zusammenarbeitenden Haltung gegenüber einer sich abschottenden, offensiven, aggressiven Haltung...? Ich denke zwar auch, dass diese optimistischen Versöhnungsszenen gegen Ende nicht das Hauptanliegen des Films sind und dass das kleine Drama der Protagonistin durchaus im Vordergrund steht; aber so richtig zu trennen ist das ja nicht, denn es geht ja die ganze Zeit darum, Grenzen zu überwinden
Spoiler: zeige
(erst die Schutzanzüge, dann die trennende, glasartige Wand)
und einander zu verstehen... und es steckt ja auch noch darin, dass man - wenn man durchaus wahre Dinge ausdrücken kann, die aber niemand zu verstehen in der Lage ist - automatisch Ablehnung auf sich zieht... Ich denke schon, dass sehr, sehr viel Zeitgeist in "Arrival" steckt.

Ich bin ja mal gespannt, wie sich das Hollywood-Kino unter Trump entwickeln wird; Villeneuves "Blade Runer 2049", der ja derzeit in der Postproduction steckt, fällt ja noch unter Obama... aber ab 2018 könnte es interessant werden - "beruhigt" sich das Kino eher wieder oder wird noch offensiver ein Offenheits- & Zusammenhalts-Kino in die Wege geleitet...
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: vodkamartini am 1 Dezember 2016, 15:26:16
Da stimme ich dir zu. Ohne Frage steckt auch eine Menge Zeitgeist in dem Film, wobei das Science Fiction Kino ja im Prinzip immer schon dafür prädestiniert war, zeitaktuelle Themen und Diskusionen zu verhandeln. Bietet sich imo auch wesentlich mehr an, als der gegenwartsbezogene Film und vor allem der historische Film (da man hier ganz schnell in unruhige Gewässer gerät, was die Authentizität angeht). Im Zukunftskino ist dagegen alles möglich.

Tatsächlich meinte ich das versöhnliche Ende - das doch relativ plötzlich und frontal kommt -, das natürlich keine Belanglosigkeit für den Massengeschmack, aber zumindest für mein Emfinden eben auch nicht zentral ist.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Vince am 2 Dezember 2016, 20:33:17
Alles richtig, was hier gesagt wird. Spätestens zum Heimkino-Release erwarte ich allerdings die hier gemutmaßten Verrisse mit dem Signalwort "langweilig" in der Überzahl.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 6 Dezember 2016, 11:43:46
Zitat von: Vince am  2 Dezember 2016, 20:33:17
Alles richtig, was hier gesagt wird. Spätestens zum Heimkino-Release erwarte ich allerdings die hier gemutmaßten Verrisse mit dem Signalwort "langweilig" in der Überzahl.

Naja, kann passieren, wenn der Verleih das Ding als SF-Actionkracher oder Mysteryreißer vermarktet.
Klar, mit sensiblen philosophischen Dramen ist nicht soviel Umsatz bei Saturn zu machen, aber dann weiß ich wenigstens ,wo es herkommt...
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: PierrotLeFou am 9 Dezember 2016, 20:54:19
Ist ein wenig Off-Topic, aber ein eigener thread lohnt sich vermutlich noch nicht: Nicht bloß Denis Villeneuve wird das nächste Mal neuerlich einen SciFi-Film darbieten, auch sein jüngerer Bruder Martin Villeneuve liefert scheinbar mit der Lovecraft-Verfilmung "From Beyond" einen weiteren Genrebeitrag nach "Mars et Avril" (2012)...
http://www.imdb.com/title/tt4467580/?ref_=nm_flmg_dr_1 (http://www.imdb.com/title/tt4467580/?ref_=nm_flmg_dr_1)

Angesichts der nicht so großartigen Wertungen für seinen vorangegangenen Film ist wohl nicht davon auszugehen, dass er mit der Qualität seines Bruders mithalten kann (und er scheint auch etwas Fantasy-affiner zu sein), aber neugierig bin ich durchaus... :D
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 12 Dezember 2016, 10:04:55
Bei Lovecraftverfilmungen gebe ich die Hoffnung nie auf, vielleicht wird es ja näher am Original als beim seligen 86er-Versuch (obwohl ich den auch sehr mag).
Talent kann da durchaus in der Familie liegen, ich bin gespannt.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Dr. Schnabel am 12 Dezember 2016, 15:47:39
Zitat von: PierrotLeFou am  9 Dezember 2016, 20:54:19
Ist ein wenig Off-Topic, aber ein eigener thread lohnt sich vermutlich noch nicht: Nicht bloß Denis Villeneuve wird das nächste Mal neuerlich einen SciFi-Film darbieten, auch sein jüngerer Bruder Martin Villeneuve liefert scheinbar mit der Lovecraft-Verfilmung "From Beyond" einen weiteren Genrebeitrag nach "Mars et Avril" (2012)...
http://www.imdb.com/title/tt4467580/?ref_=nm_flmg_dr_1 (http://www.imdb.com/title/tt4467580/?ref_=nm_flmg_dr_1)

Angesichts der nicht so großartigen Wertungen für seinen vorangegangenen Film ist wohl nicht davon auszugehen, dass er mit der Qualität seines Bruders mithalten kann (und er scheint auch etwas Fantasy-affiner zu sein), aber neugierig bin ich durchaus... :D

Modalitäten hin oder her, das sind für mich gute Nachrichten. Aus der Ecke darf kommen, was mag,.. ich horch jedenfalls ganz genau zu. Und Lovecraft, den ich geradezu verehre, klingt auch nicht schlecht.  :icon_smile:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: StS am 12 Dezember 2016, 15:58:52
Zitat von: Moonshade am 30 November 2016, 09:49:21
Großartiges Kino: 9/10!

Kann ich so voll und ganz unterschreiben.  :respekt:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Dezember 2016, 21:10:47

Laaangweilig.

Wie einig sich hier alle sind. Kann dem aber auch nur zustimmen: Elegisch Erlesenes so kurz vorm Feste, bin froh, den noch im Kino erwischt zu haben. Und bevor ich hier Meinungen wiederkäue, gebe ich lieber die Aussagen der älteren Herrschaften hinter mir wider, als der Abspann einsetzte: Sie: "So ganz habe ich den jetzt nicht verstanden". Er: "Da gab es ja auch nichts zu verstehen, außer, wie Amerikaner mit großen Problemen umgehen". Das wäre doch was für die Heimrelease-Klappentexte.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 14 Dezember 2016, 09:49:22
Ich glaube, da hätte ich noch verlauten lassen, dass der Regisseur Frankokanadier ist und lange vor Trumps Wahl konzipiert und gedreht wurde... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Mr Orange am 14 Dezember 2016, 12:11:33
ZitatIch warte allerdings nur auf die ersten Reviews, denen der Film mal wieder zu süßlich, gefühlig, zäh, ruhig, theoretisch oder unverständlich war.
Ist jetzt eben nichts für den Happen zwischendurch, da muss man schon aufmerken und studieren!

Trifft jetzt zwar nicht ganz zu, ein wenig enttäuscht war ich gestern allerdings schon.

1)
Spoiler: zeige
Das ein einziges Telefongespräch mit Mr. Yang die komplette Konfrontation aufhält und quasi innerhalb eines Wimpernschlags in den Weltfrieden umkehrt fand ich dann doch eine recht einfach gewählte Lösung. Das wirkte, als hätte man beim Schreiben des Drehbuchs verzweifelt nach einem Ausweg aus der Szene gesucht und herausgekommen ist dann die absolute Notlösung.


2) Zwei Stunden sind ja heutzutage eher die Standardlänge eines Films und trotzdem hatte ich hinterher das Gefühl, Arrival könnte auch gut um 10-15 Minuten gekürzt werden.
Spoiler: zeige
Ich habe kein Problem mit einem ruhigen Story-Aufbau oder wenig Aktion, im Gegenteil. Aber nach der x-ten, gefühlt fünf Minuten langen Nahaufnahme von Amy Adams tränenverwaschenem Gesicht, wäre es fast aus mir rausgeplatzt: "Jaa, ich hab's gecheckt. Das mit der Tochter ist eine schlimme Sache, Sie haben mich gefühlsmäßig abgeholt.. aber jetzt auch bitte weiter im Thema" Eigentlich hatte der Film mich schon nach den ersten Szenen zwischen Mutter und Tochter, das war wirklich traurig. Und dann wird das ganze so oft wiederholt, dass der Film - ähnlich Interstellar- anfängt in ein esoterisches Elternteil/Tochter-Familiendrama abzurutschen... ist nicht so mein Fall.


Ist natürlich Kritik auf hohem Niveau, Darsteller, Sound, Erstkontakt, die ganzen Szenen in der"Muschel" etc. waren schon beeindruckend, daher 7/10.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 14 Dezember 2016, 13:03:52
Bei 2) hab ich Verständnis, bei 1) allerdings muss ich widersprechen (für mich), denn das ist ja der Clou des Films, dass es den Aliens
Spoiler: zeige
klar ist, dass sie genau das tun wird/tut/getan hat, weil sie außerhalb der menschlichen Zeitwahrnehmung die komplette Übersicht darüber haben.


Der Gag liegt darin, diesen Wahrnehmungsart zu verstehen, für Adams und das Publikum parallel.
Das Problem liegt ja darin, die in verschiedenen "Zeitformen" verfasste (übrigens mit einem Nebula Award ausgezeichnete ) Kurzgeschichte, auf der der Film beruht, in filmische Sprache umzusetzen.
Und das wesentliche Problem des Films sind ja auch nicht die Aliens
Spoiler: zeige
, sondern die mangelnde Kommunikation der Nationen und das gegenseitige Mißtrauen - ein durchaus realistischer Ansatz.


Man hätte natürlich für Filmfans noch ein paar startende Raketen und Sprengköpfe einfügen können, aber ich bin eigentlich froh über den individuellen, eher poetischen Ansatz.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: StS am 14 Dezember 2016, 13:44:57
Zitat von: Moonshade am 14 Dezember 2016, 13:03:52
Man hätte natürlich für Filmfans noch ein paar startende Raketen und Sprengköpfe einfügen können, aber ich bin eigentlich froh über den individuellen, eher poetischen Ansatz.

Im Trailer gibt es (gegen Ende) ja sogar eine Sequenz zu sehen, in der eine Schar Helikopter mehrere Raketen abfeuert.
Im Film fehlt sie, soweit ich mich nicht irre.

Ist definitiv schönes Kontrastprogramm zu Schrott wie "InDUMBpendence Day: Resurgence".
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Stefan M am 6 Januar 2017, 01:22:38
Ich hatte ja schon die Befürchtung, ich würde nicht mehr dazu kommen, "Arrival" im Kino zu sehen, aber das Cinemaxx zeigt den Film noch sehr zuverlässig zumindest einmal pro Tag. Die Vorstellung heute um 21.00 Uhr war sogar quasi ausverkauft - zum Glück aber alle während der Vorführung in andächtiger Stille, und "Arrival" hat das auch verdient.

Vielleicht ist es wieder nur die Euphorie direkt nach der Vorstellung, aber Villeneuve, den ich ebenfalls aktuell für einen der interessantesten Regisseure in Hollywood halte, hat mich mit diesem Film weggeblasen. Ich bin ja fürwahr kein Science-fiction-Fan, weshalb mir vor allem Bummbumm-Invasionsfilme wie "Independence Day" gehörig am Arsch vorbeigehen (den genannten kenne ich noch nicht einmal), dafür hat mich "Arrival" umso mehr angesprochen.

Als studierter Linguist fand ich natürlich auch die tröpfchenweisen Fortschritte in der Kommunikation mit Abbott und Costello fesselnd, aber dadurch, daß der Film einen beständig auf Augenhöhe mit der weiblichen Hauptfigur hält, ist der nahezu erschlagende Wow-Effekt mit der ersten Erkundung des Raumschiffs bis hin zur Sichtung der Außerirdischen ähnlich schwindelerregend wie für sie. Generell spielt Sprache die Hauptrolle in diesem Film, nicht nur in Bezug auf die Aliens. Vielmehr ist "Arrival" geradezu ein Plädoyer dafür, sich auch länderübergreifend auszutauschen - eine Aussage, die in den heutigen Zeiten (Stichwort: EU- und Flüchtlingskrise) umso wichtiger ist und
Spoiler: zeige
hier auch zu einem versöhnlichen Ende führt.
Eher nebensächlich schon das Aussehen der Wesen aus einer anderen Welt, die folglich auch nur schemenhaft im Nebel verborgen bleiben.

Imposante Bilder, mit Amy Adams und Jeremy Renner ein sehr sympathisches Hauptdarstellerduo und ein zutiefst bewegender Schluß runden diesen durchweg positiven Film ab. Hat mir gefühlt noch ein Stück besser gefallen als andere Villeneuve-Werke.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: StS am 6 Januar 2017, 09:01:09
Bei der einen
Spoiler: zeige
Traumsequenz
mit dem einen Wesen im Quartierszimmer musste ich übrigens unweigerlich an das Ende von "Enemy" denken.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 6 Januar 2017, 09:03:33
Ich glaube, so ging es jedem der ungefähr 38 Personen, die "Enemy" im Kino gesehen haben!  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Stefan M am 6 Januar 2017, 13:03:16
Eine Frage, die sich mir übrigens noch unweigerlich stellte:
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In den Zukunftserinnerungen deutet sich ja an, daß nicht nur Louises Tochter stirbt, sondern die Familie offenbar auch von Ian verlassen wird, seitdem dieser durch Louise von der seltenen Krankheit erfahren hat. Zumindest deutet ja die Tochter an, er würde sie seitdem so seltsam ansehen. Wird dies auch in der Zukunft zwangsläufig geschehen oder kann Louise dank des Erinnerungsfragments, daß die Beziehung in die Brüche geht, die Zukunft beeinflussen? Oder habe ich das möglicherweise ganz falsch verstanden?
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Mr Orange am 6 Januar 2017, 13:14:08
@Stefan:
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Also wenn ich das richtig in Erinnerung habe, verlässt Ian sie, weil sie ihm erzählt, was mit ihrer gemeinsamen Tochter passieren wird und er damit nicht fertig wird/ihr Vorwürfe macht.

So erzählt es Louise der Tochter imO in der Szene, als beide am Wasser stehen.
Oder?
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Stefan M am 6 Januar 2017, 14:04:19
Genau. So hatte ich das auch verstanden.

Und deshalb meine Frage, ob
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Ian Louise auf alle Fälle verlassen wird und Louise - wie im Fall des frühen Todes ihrer Tochter - ihr Schicksal halt so annimmt oder ob sie an der Zukunft etwas ändern kann und sich möglicherweise dazu entscheidet, Ian, wenn sie von der Krankheit erfährt, nichts davon zu erzählen. (Ich weiß nicht, ob es im Film angesprochen ist, aber irgendwie ist mir die ganze Zeit so, als hätte der Film deutlich gemacht, daß sie zuerst von der Diagnose erfahren und sie erst später ihrem Mann mitgeteilt hat. Kann auch sein, daß das mein Gehirn mir nur weismachen will.  :icon_mrgreen:) Oder kurzum: Ist die Zukunft so vorherbestimmt, wie sie in Louises Erinnerungsfragmenten abläuft (sie wandelt ja - dank der Erlernung der Alien-Sprache - offenbar quer durch die Zeit), oder kann sie daran etwas drehen, wenn der Zeitpunkt im Hier und Jetzt gekommen ist?
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 6 Januar 2017, 14:49:33
Ob die Zeit unveränderlich ist, wird ja im Film nicht thematisiert.
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Allerdings scheint diese nicht zu flexibel zu sein, wenn die Aliens sich jetzt sicher sein können, dass sie in 3000 Jahren uns brauchen.


Ich war aber davon ausgegangen, dass
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sie es in Kauf nimmt, dass es passieren wird, weil es passiert ist - anhand der zeitlichen Wahrnehmung durch die Aliens, weiß sie ja davon, zunächst wohl nur als deja-vu bzw. avant-vu.
Allerdings hat man nicht gesehen, dass sie jeden Moment ihrer Existenz bereits wahrnimmt/wahrnehmen kann/wahrgenommen hat, so gesehen gibt es sicherlich Bereiche, die noch entwicklungsfähig sind.


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Prinzipiell hätte ich die Frage auch gestellt, aber ich denke, hier geht es um Akzeptanz und den Verlust der Jahre, die man verpasst, wenn man die Geburt vermeidet etc...
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Butzemann am 6 Januar 2017, 17:04:36
Auf der Haben Seite ein interessanter Film, schon fast indimäßig umgesetzt, sehr schön anzusehen, für sowas gehe ich einfach gerne ins Kino. Auf der anderen Seite leider ein Drama, dass an allen Ecken und Enden sich um die Hauptperson dreht, und für mich knapp in Kitsch abdriftet. Hier wurde ja schon gesagt, dass die Rückblenden zwischen Mutter und Tochter einfach viel zu oft wiederholt wurden, und irgendwann hat mich das auch extrem genervt und hat die ganze Komposition der Annäherung zwischen Aliens und Menschen fast kaputt gemacht.

Zu der Diskussion ob das Schicksal (der Tochter) bestimmt ist oder nicht. Die hatte ich direkt nach dem Kinobesuch mit meiner Freundin, weil ich auch dahingehend echt verwirrt war:
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Ob sie es wirklich billigend in Kauf nahm, aber ihr Argument ist, dass man ja bis zum Tod der Tochter jeden Moment mit ihr auskosten kann?! Falls das so ist, würde mich dieser Gedanke einfach ankotzen, wie egostisch ist das denn bitte, nur einen Menschen in die Welt zu setzen, damit man quasi auf seine Kosten kommt.

Da war der Film auch nicht konkret, weil man entweder sagen kann, dass der Ehemann sie bzw. die Familie deswegen verlassen hat, oder eben weil er wusste, das man das Schicksal nicht ändern kann und er mit der Krankheit nicht leben kann. Aber Leute, wenn man das weiß, dann hat man entweder keinen Sex oder man (so hart das klingt) treibt gleich ab und setzt die Schwangerschaft nicht fort.

Oder hab ich das was falsch verstanden (ich sehe, ich bin hier nicht der einzige^^)?


Eigentlich schade, ich mochte den Film sehr. Ich nehm den einfach als Blaupause für Blade Runner :)

7/10
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: PierrotLeFou am 6 Januar 2017, 18:35:14
Zitat von: Butzemann am  6 Januar 2017, 17:04:36Zu der Diskussion ob das Schicksal (der Tochter) bestimmt ist oder nicht. Die hatte ich direkt nach dem Kinobesuch mit meiner Freundin, weil ich auch dahingehend echt verwirrt war:
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Ob sie es wirklich billigend in Kauf nahm, aber ihr Argument ist, dass man ja bis zum Tod der Tochter jeden Moment mit ihr auskosten kann?! Falls das so ist, würde mich dieser Gedanke einfach ankotzen, wie egostisch ist das denn bitte, nur einen Menschen in die Welt zu setzen, damit man quasi auf seine Kosten kommt.
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Ich denke, die meisten Eltern würden ja "lieber" selber sterben, anstatt den eigenen Kindern beim Sterben zuzusehen; das höre ich auch recht häufig von Betroffenen - insofern hat diese Entscheidung sehr wenig mit Egoismus zu tun... Zumal man sich ja selbst fragen kann, ob man auf sein Dasein lieber ganz verzichtet hätte, wenn die einzige Alternative ein Leben mit vorzeitigem Tod im jugendlichen Alter wäre...


Zitat
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Da war der Film auch nicht konkret, weil man entweder sagen kann, dass der Ehemann sie bzw. die Familie deswegen verlassen hat, oder eben weil er wusste, das man das Schicksal nicht ändern kann und er mit der Krankheit nicht leben kann. Aber Leute, wenn man das weiß, dann hat man entweder keinen Sex oder man (so hart das klingt) treibt gleich ab und setzt die Schwangerschaft nicht fort.
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Ich meine mich zu erinnern, dass er - wie Mr. Orange schon sagte - mit der Situation nicht umgehen kann und seiner Partnerin das Vorenthalten ihres Wisses vorwirft (was ja nicht heißt, dass er nichts mehr für sie empfindet).
Dass sie sich - trotz des Wissens, dass ihr Partner sie verlassen wird und dass ihre Tochter sterben wird - für diesen Fortgang entschieden hat, lässt ja mMn auch ein großer Opfer ihrerseits erkennen, das sie für die gemeinsame Zeit mit geliebten Menschen aufbringt.

Ich freue mich jedenfalls sehr auf eine Zweitsichtung - da gibt es noch einige Aspekt, auf die ich dann nochmals besonders achten will... :D
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Butzemann am 6 Januar 2017, 20:31:58
Zweitsichtung folgt auch und werd auf diverse Sachen mal achten.

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Weiß auch gar nicht mehr, wer von den Militärs eigentl. die Muschel sprengen wollte oder wer das Kommando gab, nachdem sich die Truppe (Forscherteam) nochmal aufgemacht hat um mit den Aliens zu kommunizieren. Fand das beim sehen irgendwie wirr, als obs ne handvoll Leute gab, die die Sache sabotieren wollen und das Ganze zu Ende bringen wollten?!


Bisher hab ich von Villeneuve Prisoners, Enemy und Sicario geschaut. Und irgendwie hab ich den Eindruck, als ob das Grundmaterial immer sehr gut vorhanden ist, der Anfang Lust auf mehr macht bzw. das erste Drittel des Films extrem stark beginnt, aber mit fortlaufender Spieldauer die Qualität merklich abnimmt bzw. er (Villeneuve) sich ein wenig verhaspelt. Ich hoffe das passiert bei Blade Runner nicht, bitte nicht.

Nichtsdestotrotz bin ich über solche Regisseure nat. froh!
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Stefan M am 6 Januar 2017, 21:59:44
Danke für die Antworten bis hierhin! Wahrscheinlich hat Villeneuve das auch bewußt etwas uneindeutiger gehalten, damit der Zuschauer sich im Anschluß noch seine ganz eigene Interpretation zurechtlegen kann. Ist ihm hiermit gelungen, ich grüble immer noch.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Butzemann am  6 Januar 2017, 20:31:58
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Weiß auch gar nicht mehr, wer von den Militärs eigentl. die Muschel sprengen wollte oder wer das Kommando gab, nachdem sich die Truppe (Forscherteam) nochmal aufgemacht hat um mit den Aliens zu kommunizieren. Fand das beim sehen irgendwie wirr, als obs ne handvoll Leute gab, die die Sache sabotieren wollen und das Ganze zu Ende bringen wollten?!
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Wer genau das war, weiß ich auch nicht mehr, aber es waren ja einige dabei, die sich durch die Negativnachrichten im Fernsehen, die von womöglich feindlichen Absichten der Außerirdischen berichten, haben anstecken lassen, weshalb sie dann auf eigene Faust die Zeitbombe dort plaziert haben - ohne damit zu rechnen, daß Louise und Ian doch noch einmal außerplanmäßig mit ihnen sprechen wollen.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Moonshade am 9 Januar 2017, 10:57:18
Ja, das waren die, die überzeugt waren, dass in diesem Land so einiges falsch läuft und das man da unbedingt mal persönlich etwas machen müsste.
Woher kenn ich sowas bloss?  :icon_evil:
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Stefan M am 9 Januar 2017, 17:05:35
Zitat von: Moonshade am  9 Januar 2017, 10:57:18
Ja, das waren die, die überzeugt waren, dass in diesem Land so einiges falsch läuft und das man da unbedingt mal persönlich etwas machen müsste.
Woher kenn ich sowas bloss?  :icon_evil:
Eben. Deshalb transportiert der Film mit seiner "Kommuniziert doch einfach miteinander, anstatt immer nur an euch zu denken und zu bekriegen!"-Aussage nicht nur eine positive, sondern auch eine immer aktuelle Botschaft, die eigentlich selbstverständlich ist, aber gerade in diesen Zeiten durchaus mal in Filmform so deutlich ausbuchstabiert werden darf.
Titel: Re: Arrival (von Denis Villeneuve)
Beitrag von: Stefan M am 11 Januar 2017, 16:23:19
Ich habe übrigens noch einen interessanten Erklärungsansatz in den Kommentaren der Filmstarts-Kritik gefunden...  :icon_mrgreen:

http://www.filmstarts.de/kritiken/226509/kritik.html (http://www.filmstarts.de/kritiken/226509/kritik.html)

Da steht Folgendes:

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Achtung Spoiler! Ist keinem hier aufgefallen das das gar keine Aliens waren??? Es waren urzeitwesen aus der Traumzeit der aboriginis! Sieht man am Ende auch daran das sich die Muscheln in den Wolken, wie ein traum auflösen.


Und auf Nachfrage rückt der Schreiberling mit diesem Link und der Erklärung dazu heraus:

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Hier guckst du: [nach "Traumzeit" bei Wikipedia suchen]
Wenn du das gelesen hast verstehst du den Film erst richtig. Die ganzen anderen intellektuellen Erklärungsversuche wirken dann nur noch an den Haaren herbei gezogen....
Ich denke dass die eigentliche Aussage bzw Absicht des Films folgende ist: uns zu zeigen dass wir einen Denkfehler begehen wenn wir in der Kommunikation mit anderen Menschen/Kulturen davon ausgehen dass Dinge die für uns grundlegend ,elementar sind auch für alle anderen genauso gelten oder wichtig sind. Das wir diesen grundlegenden Denkfehler tagtäglich selbst begehen zeigt er uns in diesem film hervorragend! Auch der Film spricht eine Sprache! Hätten die Menschen die den Film schauen einen größeren kulturelle Bildung würden sie die Bilder und Töne anders interpretieren. Doch leider kommen den Menschen ,wenn sie schwebende Objekte und komische "Monster" sehen, nur noch Aliens in den Sinn. Diese Kritik am Publikum kommt deutlich raus als die Hauptdarstellerin die Geschichte mit den aboriginis erzählt (Schöne Grüße vom Känguru ;-). Der Film gibt noch einige Hinweise dass es sich um die geistwesen der aboriginis handelt aber wenn man nur Aliens im kopf hat bleibt einem die Sprache des Films und somit die Geschichte verborgen. Schaut euch den Film nochmal an und der Kreis schließt sich :-)
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