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Gemeinschaftsforum => Der phantastische Film => Thema gestartet von: StS am 13 April 2018, 09:40:22

Titel: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 13 April 2018, 09:40:22
- Andy Muschietti führt erneut Regie, Gary Dauberman schreibt erneut das Skript
- Dreharbeiten gehen im Juli in Toronto los
- Jessica Chastain spielt Beverly
- aktuell werden aktive Verhandlungen geführt: mit James McAvoy (für die Rolle: Bill) und Bill Hader (für die Rolle: Richie)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: JasonXtreme am 13 April 2018, 10:08:03
Chastain geht absolut klar - aber McAvoy und Hader!???? Sorry, da sage ich mal per se nope! Wollen die mit McAvoy mit Gewalt jemand bekanntes an Bord haben? Der passt mir NULL als Bill
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 16 Mai 2018, 20:38:28
James Ransone ("Sinister") spielt Eddie.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 17 Mai 2018, 08:52:31
Andy Bean ("Here and Now") spielt Stanley.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: JasonXtreme am 17 Mai 2018, 10:43:51
Also die beiden finde ich optisch sehr passend! Und für Eddie dürfte Ransone auch adäquat spielen, die etwas ängstlich/zurückhaltenden Charakterzüge hatte er ja schon in Sinister 1 und 2
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 24 Mai 2018, 08:56:53
Jay Ryan (TV's "Top of the Lake") spielt Ben, der offenbar abgenommen hat.  ;)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: McClane am 24 Mai 2018, 09:05:49
Das hat er ja auch im Buch, sogar sehr deutlich.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 24 Mai 2018, 09:07:42
Zitat von: McClane am 24 Mai 2018, 09:05:49
Das hat er ja auch im Buch, sogar sehr deutlich.

Ah, okay. Dann passt es ja.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: JasonXtreme am 24 Mai 2018, 10:55:14
In Top of the Lake war er gut - ich denke er kann das, auch wenn die Optik auf den ersten Blick etwas zu glatt rüberkommt. Mir wäre jemand wie Thomas Jane (etwas jünger) lieber gewesen. Ich bin aber mal gespannt auf Mike Hanlon, denn mir fällt wirklich KEIN Darsteller ein der da passen würde aktuell - und ich schließe jene aus Get me out und Black Panther völlig aus, und ja aus Star Wars ebenso!
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Moonshade am 24 Mai 2018, 12:37:10
Ich fänd Sterling K. Brown (aus "This is Us") gar nicht schlecht, aber der hat halt ne Hitserie an den Hacken...
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: JasonXtreme am 24 Mai 2018, 13:03:24
Ja der wäre nicht übel! Wobei ich Boyega in Detroit gut fand, wider meiner obigen Behauptung - er ist aber halt grob 15 Jahre zu jung
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 11 Juni 2018, 15:42:36
Isaiah "the Old Spice Guy" Mustafa spielt den erwachsenen Mike

https://www.youtube.com/watch?v=8ASb6jf-s74

;)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: EvilErnie am 11 Juni 2018, 17:54:03
Nehmt Terry Crew, nehmt Terry Crew der is viel cooler  :rofl:
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Mr. Blonde am 9 Mai 2019, 19:43:43
Hier der erste Teaser-Trailer:

Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 17 Juli 2019, 21:25:32
(https://abload.de/img/it-chapter-two-postersbkqo.jpg)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 19 Juli 2019, 09:37:28

 :happy2:
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: DisposableMiffy am 19 Juli 2019, 11:40:14
Das sieht mir mehr nach x-beliebigem Horror aus, der mit IT nur am Rande zu tun hat.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 31 Juli 2019, 10:58:32
Laufzeit: 2 Stunden 45 Minuten
Rating: R (for disturbing violent content and bloody images throughout, pervasive language, and some crude sexual material)

zum Director´s Cut:

ZitatWe've still never actually seen the once-promised Director's Cut of Andy Muschietti's IT, but in a new chat with Digital Spy this week, producer Barbara Muschietti does promise that a Director's Cut of IT: Chapter Two is definitely happening.

"We will put out a director's cut because this time it definitely merits it," Muschietti told the site, suggesting that a Director's Cut of IT ended up being unnecessary.

She continued, "We have some amazing scenes that didn't make it into the movie. You have to make choices sometimes and some things cannot be in this theatrical release but are definitely worthy of people seeing them at a later date."

(Bloody-Disgusting.com)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: JasonXtreme am 31 Juli 2019, 12:46:04
Bleibt nur zu hoffen, dass beide Teile wirklich im DC erscheinen - macht beim Umfang des Buches Sinn, und ich orakele mal da könnte bei so viel mehr Laufzeit wirklich was Runderes bei rumkommen
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 2 August 2019, 09:41:36
(https://abload.de/img/itimaxp7ckuk.jpg)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 11 September 2019, 09:08:09
Einige gute/effektive Einzelszenen, ein feiner Bill Hader und verschiedene kreative (hauptsächlich visuelle/inszenatorische) Einfälle machen noch kein überzeugendes Gesamtwerk. Etwas zu lang, schwächer als Teil 1 (die Erwachsenen sind weiterhin einfach uninteressanter) und zumeist schlichtweg nicht creepy. Alles in allem besser als die Mini-Serie, ja - aber im Ganzen betrachtet (zusammen mit Kapitel 1) von abfallender Qualität. Schade. 5/10 für "Chapter 2"
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: DisposableMiffy am 11 September 2019, 14:25:44
Ich sehe es etwas positiver. Zu lang fand ich den Film nicht, er nutzt die Zeit nur nicht besonders geschickt. Den Beginn fand ich überhastet, während sich das Finale zu sehr zieht. Die Darsteller finde ich alle durchweg überzeugend, dass Mike vom Drehbuch erneut völlig entstellt wurde, dafür kann der Schauspieler ja nichts. Wegen mir hätten die Horrorelemente ruhig weniger plakativ ausfallen können und mit den Änderungen im Vergleich zum Roman kann ich größtenteils auch ganz gut leben.

Einzig die Ermordung des Homosexuellen zu Beginn fand ich zu krass dargestellt. Im Buch ist die Szene genauso brutal, aber auch in die Geschichte mit eingebunden. Im Film steht die Szene für sich und es wird danach nie wieder darauf eingegangen.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: StS am 11 September 2019, 14:40:00
Fand den zum Teil auch zu "episodenhaft". Zuerst wird jeder für sich der Reihe nach mit einer gewissen Screen-Time am Stück eingeführt - und später wiederholt sich dieses Vorgehen in gewisser Weise, als jeder sein "Artefakt" wiederbeschafft. Das hätte man irgendwie besser "verweben" können, meiner Meinung nach.

Den Anfang fand ich auch recht heftig.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: DisposableMiffy am 11 September 2019, 16:17:17
Das wäre
Zitat von: StS am 11 September 2019, 14:40:00Das hätte man irgendwie besser "verweben" können, meiner Meinung nach.
Durchaus, ja.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: MaistaMaista am 11 September 2019, 16:45:23
Ich fand Kapitel 2 besser als das 1. Kapitel, wobei ersteres mir auch schon sehr gefallen hat und mittlerweile auch schon 3 mal gesichtet wurde. Der Erwachsenen Teil war gut dargestellt und zeigt die klare Trennung und Veränderung die man als Erwachsener hat zur Kindheit, sprich als Erwachsener ist man nie wieder so wie man im Kindesalter war. Das zurückfinden zur Gemeinschaft, Liebe und Glaube untersteht somit einer Prüfung und ist nicht gerade leicht für die Protagonisten. Dennoch werden Rückblenden in Kapitel 2 der Kindheit gezeigt und diese fügen sich wunderbar ein und holen das nach was man in Kapitel 1 (wenn man das Buch gelesen hat) vermisst hat. Die Kamera ist gut und fängt das Geschehene wunderbar ein. Die Darsteller machen eine gute Arbeit, allen voran Bill Skarsgård in der Rolle des Pennywise. Die Grusel Elemente erfüllen ihren Zweck, zwar nicht immer, da an einigen Stellen die Musik nicht ganz so passt und man doch mit manchen Jumpscares überrascht wird. Abseits davon findet man aber immer wieder komödiantische Ansätze. Die Laufzeit mit ca. 170 Minuten erscheint recht lang, aber für mich war jede Minute im Film gut genutzt. 8/10 für Kapitel 1 und 9/10 für Kapitel 2.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: PierrotLeFou am 27 September 2019, 08:12:21
Zitat von: StS am 11 September 2019, 09:08:09Etwas zu lang, schwächer als Teil 1 (die Erwachsenen sind weiterhin einfach uninteressanter) und zumeist schlichtweg nicht creepy.

Zitat von: DisposableMiffy am 11 September 2019, 14:25:44Ich sehe es etwas positiver. Zu lang fand ich den Film nicht, er nutzt die Zeit nur nicht besonders geschickt. Den Beginn fand ich überhastet, während sich das Finale zu sehr zieht. [...]

Einzig die Ermordung des Homosexuellen zu Beginn fand ich zu krass dargestellt. Im Buch ist die Szene genauso brutal, aber auch in die Geschichte mit eingebunden. Im Film steht die Szene für sich und es wird danach nie wieder darauf eingegangen.

Kann mich da anschließen. Wenig effektiver Horror, reichlich Humor, wobei eben dieser ganze Coming-of-Age-Charme wegfällt... Redundantes Finale, gehetzter Einstieg, viel zu episodenhafter, symmetrisch geordneter Verlauf... Den Henry Bowers-/Hockstetter-Part hätte man sicherlich wesentlich effektiver und intensiver anlegen können. Geht als Moment der Spannungserzeugung völlig unter und verpufft dann überraschend schnell und hat zwischenzeitlich bloß 1, 2 unheimliche Situationen mit sich gebracht...
Das finale Ritual finde ich auch in dieser Form reichlich albern - aber immer noch besser als Kings Version. Aber ich bin auch kein Fan des Buches, das ich zu Kings schwächsten Werken zählen würde und dem ich ein ziemlich missratenes Konzept zuschreiben würde...

Vielleicht war Dauberman nicht der richtige Mann, um diesen Stoff ohne umfangreiche Unterstützung umzusetzen; das meiste seines Schaffens hat ja bislang bloß 08/15-Kost hervorgebracht. Hier hat er sich angesichts des Umfangs der Vorlage dann eben noch zusätzlich verhoben.
Und Muschietti ist es nicht ganz gelungen, Entsetzlichkeit und absurden Humor besonders gekonnt zu vereinen...


edit: Den Anfang fand ich in dieser Form eigentlich ganz ok. So hätte es tonal gerne weitergehen können... das passte meines Erachtens auch ganz gut zu den bei King geschilderten Untiefen...
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: tenderman am 27 September 2019, 15:53:59
Zitat von: StS am 11 September 2019, 14:40:00Fand den zum Teil auch zu "episodenhaft". Zuerst wird jeder für sich der Reihe nach mit einer gewissen Screen-Time am Stück eingeführt - und später wiederholt sich dieses Vorgehen in gewisser Weise, als jeder sein "Artefakt" wiederbeschafft. Das hätte man irgendwie besser "verweben" können, meiner Meinung nach.
Den Anfang fand ich auch recht heftig.

Dazu kommt, dass diese relativ redundanten Szenen mehr oder weniger mit einen oder mehreren Jumpscares/Creature-Szenen aufwarten. Warum kann sich eine Figur (die alte Frau in dem Wohnblock, die "GhostRider" Szene im Klassenzimmer) nicht einfach nur mal sonderbar verhalten ohne zu mutieren? Es muss immer mit einem ein CGI Overkill enden. Damit wird das Ganze dann zu einer recht inflationären Effekthascherei.
Dem Film hätte eine Lauflänge von max. 2h gut getan. Kaum zu glauben, dass man eine solch epische Laufzeit (bei dieser Vorlage) mit relativ wenig Inhalt gefüllt hat.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: McClane am 8 Oktober 2019, 15:00:29
Kann mich den begrenzt begeisterten Stimmen hier anschließen, auch wenn ich das Ganze leicht versöhnlicher sehe. Es ist schon ein schlauer Move, dass man das Problem des Ende-Findens zum Thema macht, denn genau daran krankt Kings sonst ziemlich starke Vorlage. Erfreulicherweise schmeissen Muschietti und sein Drehbuchautor deshalb den ganzen Schildkröten-Mystik-Mumbojumbo inklusive Sternenflug über Bord (auch wenn in beiden Filmen als ironischer Verweis kurz Schildkröten zu sehen sind) bzw. reduzieren ihn mit der Indianer-Mythologie auf ein händelbares Maß. Zu den Verschlankungen gehört freilich auch, dass vieles aus dem Roman wegfällt: Die Rolle von Audra sowie eigentlich die Entwicklung, welche die Kinder beim Erwachsenwerden durchmachten. Hier ist das Buch natürlich im Vorteil, konnte es doch durch die Darstellung der Gedanken und erzählerische Einwürfe erklären, warum der Club der Verlierer dort landete, wo er nun ist - eine Darstellung im Film wäre eine Mammutaufgabe gewesen.

Apropos Roman: King wusste wohl schon, warum er die Kinder- und Erwachsenenpart miteinander verschränkte. Filmisch mag die Zweiteilung die einzig richtige Lösung sein, aber es fällt dadurch umso mehr auf, dass in der Gegenwartsstory von "Es" wenig passiert: Man trifft sich in Derry, jede Figur hat ihr persönliches Hui-Buh-Erlebnis mit Pennywise und dann kommt der Showdown, während die meisten Geheimnisse des Mörderclowns schon im Kindheitspart enthüllt wurden. "Es: Kapitel 2" steuert gegen, indem man wieder Rückblenden zur Kinderzeit einbaut, die den glänzenden Vorgängercast noch mal aufmarschieren lassen, der aber in den zwei zwischen den Film liegenden Jahren merklich gealtert ist - länger hätte man mit dem Dreh kaum warten können. Dummerweise zieht dieses Vorgehen immer wieder die Aufmerksamkeit von den Erwachsenen ab, die dadurch weiterhin Tiefe vermissen lassen.

Dabei ist das Casting ziemlich stark, wobei ausgerechnet die großen Namen James McAvoy und Jessica Chastain zwar gute Leistungen erbringen, aber nicht zu Höchstform auflaufen. Da punkten vor allem James Ransome und Jay Ryan, die ihren Kindervorgängern wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sehen, und ganz besonders Bill Hader, dessen Richie eine zusätzliche Backstory bekommt und in seiner Art das heimliche Herz des Films ist.
Spoiler: zeige
Das Outing Richies schlägt übrigens eine clevere Brücke zum Anfang des Films, welche die Homophobie in Derry ganz krass darstellt.

Und sonst? Die Pennywise-Auftritte sind effektiv (vor allem die Szene unter den Tribünen), werden aber mit Blick auf die Gesamtlaufzeit in eher homäopathischen Dosen verabreicht, ehe dann das Finale ansteht. Das macht es schon besser als Erstverfilmung und Romanvorlage, hat einige schön inszenatorische Ideen, ist aber doch ziemlich lärmend, manchmal leicht ermüdend und in der Auflösung etwas banal. Aber ich muss zugeben: Ich wüsste auch kaum, wie man es besser macht. Vielleicht hat sich King damals in eine Ecke geschrieben. Putzig sind die Verweise aufs Buch (z.B. auf Pennywise' Mumienauftritt) und für fast drei Stunden Laufzeit ist "Es: Kapitel 2" angenehm kurzweilig. Nur den Erwartungen, die der tolle Vorgänger auslöste, denen wird er halt nicht gerecht. (6/10)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 14 Oktober 2019, 13:52:45
Kenne die Romanvorlage nicht, aber ich denke auch, dass die Schwächen der Filmumsetzung schlicht in der Vorlage begründet sind. Während ich den ersten Teil vor allem dank seiner kontinuierlich voranschreitenden Handlung sehr gut fand, bleibt hier ein zwiespältiges Filmerlebnis. Technisch und schauspielerisch (erneut) äußerst routiniert, wobei die Rückblenden tatsächlich eine gute und auch unverzichtbare Auflockerung darstellen. Leider ermüded die Grundkonzeption des sehr umfangreichen Mittelteils schnell, wenn wirklich jeder Charakter seine Es-Begegnung spendiert bekommt. Das langweilt irgendwann richtiggehend, so dass ich sogar einmal - und das passiert eigentlich nie im Kino - kurz auf die Uhr gesehen habe. Leider zünden die Gruselszenen darüber hinaus mehrheitlich nicht, was fast ausschließlich an den grottigen CGI-Effekten ("Gollum") liegt. Da musste ich echt aufpassen, nicht laut zu lachen. Enzig die brachiale Eröffnungsszene, die "Tribüne", ein Teil der "Schule" und das Spiegelkabinett haben ihre Wirkung halbwegs entfalten können - der Effekterest inkl. Finale war leider großer Murks!

Wie man es hätte besser machen können? Hinsichtlich des Drehbuchs kann man wohl nur mit den Schultern zucken, einige Es-Begegnungen weglassen wäre vielleicht ne Option gewesen, würde aber Fans auf die Barrikaden treiben. Was man aber leicht hätte besser machen können: Den CGI-Müll weglassen!
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Eric am 14 Oktober 2019, 14:18:40
Mal eine Frage an die Buchkenner, da es bei mir leider schon zu lange her is,t als ich es las:
Aber ich dachte, dass auch die Sachen, die die Kinder dabei haben, eine wichtige Rolle spielen.
Irgendwie schwebt mir aus dem Buch noch folgende Szene im Kopf herum:
Spoiler: zeige
Eines der Kinder hat ja ein Plazebo-Halsspray. Ich dachte im Buch wird Pennywise damit verletzt, weil er es dem Clown ins Gesicht sprüht?


Habe ich mir das damals nur eingebildet?
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Moonshade am 14 Oktober 2019, 15:31:02
Ja, das ist richtig - Eddie benutzt sein (Fake-) Asthmaspray als Waffe gegen Pennywise bzw. im Finale gegen die Spinne
Spoiler: zeige
wobei er dabei dann ja stirbt, weil die ihm reflexartig den Arm abbeißt
.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Private Joker am 16 Oktober 2019, 11:09:02
Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 14 Oktober 2019, 13:52:45...was fast ausschließlich an den grottigen CGI-Effekten ("Gollum") liegt. Da musste ich echt aufpassen, nicht laut zu lachen. Enzig die brachiale Eröffnungsszene, die "Tribüne", ein Teil der "Schule" und das Spiegelkabinett haben ihre Wirkung halbwegs entfalten können - der Effekterest inkl. Finale war leider großer Murks!

Wie man es hätte besser machen können? Hinsichtlich des Drehbuchs kann man wohl nur mit den Schultern zucken, einige Es-Begegnungen weglassen wäre vielleicht ne Option gewesen, würde aber Fans auf die Barrikaden treiben. Was man aber leicht hätte besser machen können: Den CGI-Müll weglassen!

Nach halbspontaner Sichtung am 4-Euro Tag im Kölner Cinedom (Nachteil: Reichlich Vollpfosten im Kino, deren Aufmerksamkeitsspanne offenbar nicht mal 17, geschweige denn 170 Minuten umfasst) würde bei ich das mit den CGI dezent anders sehen. Grottige CGI sind für mich ein Kritikpunkt, wenn reale oder zumindest realitätsnahe Dinge und Ereignisse (Schiffe, Flugzeuge, Wellen, Erdbeben) in einer Form nachgestellt werden, dass auch ein Bremer Abiturient mit einer Kinosozialistion durch Twilight die ohne Probleme als Fake entlarven kann. Hier sind es halt diverse völlig realitätsferne Monster, deren Design sicher streitbar ist (ein bisschen zuviel "fahle Leichen mit Überbiss" habe ich da auch gesehen, die Gollum-Assoziation hatte ich aber nicht), die aber für mich durchaus ansehnlich animiert waren.

Ansonsten: Das war für mich solider Horror mit etwas zu viel Geisterbahncharakter; viele starke Szenen, zu denen ich anders als einige hier auch die "Einzelbegegnungen" mit "Es" zählen würde (insbesondere das Spiegelkabinett und die Apotheke), dazu die schön integrierten Rückblenden mit einigen starken "Überblendungen" und überwiegend soliden Zweitbesetzungen (allein die Verwandlung von Ben in das laufende Sixpack ist arg Hollywood). Dafür ging mir das Finale insgesamt dann doch etwas zu lang, zumal es (buchgemäß) letztlich nur ein Neuaufguss des Endes von Teil 1 sein konnte. Und allzulange nachdenken über den ganzen Budenzauber darf man auch nicht - warum "Es" zT so massiv realen Horror (Tötung nicht nur von Kindern, siehe Auftakt) verbreiten kann, "unsere" Helden aber stundenlang nur mit diversen Visionen quält, erschließt sich halt nicht so ganz.

Trotzdem knapp 7/10.

Abschließend noch mal ein paar Gedanken zur Lauflänge und zum Horrorkino generell. Das mit den Monsterlauflängen ist ja aktuell ein Trend (Midsommar 150-170 je nach Fassung, Dr. Sleep wohl auch über 150), und so sehr ich es begrüße, dass man im Genre auch mal was anderes versucht als billige 90-Minüter, die auch dann Gewinn machen, wenn sich nur der Freundeskreis von Autor und Regisseur ins Kino verirrt: Hier wird der dritte Schritt vor dem Ersten gemacht. Solche Laufzeiten haben viele praktische Nachteile für Kinobetreiber und vor allem Zuschauer; Überlängenzuschlag etwa und Endzeiten, die einen werktags um das Erreichen der letzen Bahn fürchten lassen. Klar gibt es da akzeptierte Vorbilder vor allem im Fantasy-Eventkino, aber das Standing hat der Gruselfilm halt noch lange nicht. Also dann doch lieber erst mal ein vernünftiges Budget spendieren und damit 120 oder 130 Minuten sinnvoll und unredundant füllen und dann sehen, wie die Zuschauer reagieren. Dass ES 2 im Vergleich zu ES 1 40% Zuschauer weltweit verloren hat, ist ein klarer Fingerzeig.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Wolfhard-Eitelwolf am 16 Oktober 2019, 14:31:38
Mit "grottig" meinte ich nicht die rein technische Güte, die passt schon in Anbetracht des Budgets. Es geht vielmehr um die konkrete Gestaltung etwa der "Gollum-Oma". Ein klares wie trauriges Produkt der Kategorie "Bloß nicht zeitintensiv an Masken tüfteln, die CGI-Biliothek gibt schon was Glattgebügelt-Mainstreamiges her". Hier werden nicht nur einmal ganze Szenen dadurch zerstört, ganz im Speziellen jene mit dem genannten "Wohungs-Gollum", die zunächst eine wunderbar bedrohliche Stimmung erzeugt und sich dann im CGI-Moment komplett selbst die Kugel gibt.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: PierrotLeFou am 17 Oktober 2019, 03:12:08
Zitat von: Private Joker am 16 Oktober 2019, 11:09:02Dass ES 2 im Vergleich zu ES 1 40% Zuschauer weltweit verloren hat, ist ein klarer Fingerzeig.

Liegt vielleicht auch daran, dass nicht jeder Kinozuschauer des ersten Teil restlos von diesem überzeugt war und sich den zweiten geschenkt hat; oder daran, dass der 2. etwas weniger wohlwollend besprochen wird...

Und bei "Midsommar" funktioniert die Laufzeit ganz wunderbar bzw. wird sie sehr geschickt genutzt. Mit Blick auf Überlängenzuschlag, (Un-)Geduld und mangelndes Sitzfleisch mancher ZuschauerInnen sowie die Situation der Kinobetreiber eine Wahrung traditioneller 08/15-Konventionen zu fordern, wäre jetzt nicht mein Ansatz... Ein guter Film dauert so lange wie er dauert; dass "Es 2" ziemlich gurkig ist, hat seinen Grund nicht in der Länge, sondern in dem Unsinn, der in ihr verzapft wird... (Ich hoffe, dass ich im Dezember noch Gelegenheit finde, den 14-stündigen "La flor" zu sehen...)
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Private Joker am 17 Oktober 2019, 18:23:34
Horrorfilme sind aber in der Mehrzahl (Midsommar mag ein Grenzfall sein) Teil des kommerziellen Kinos und nicht der Arthouseszene, und sollten sich deshalb an die entsprechenden ungeschriebenen Gesetze halten. Da haben sich halt Lauflängen vom 100 - 140 Minuten für "A-Ware" als für alle Beteiligten am vernünftigsten herausgestellt. Regisseure und Autoren, die sich damit nicht abfinden können, sollten ihre persönlichen Befindlichkeiten dann vielleicht auch etwas zurückstellen und notfalls einen "Directors Cut" nachschieben; ich denke mal, dass etwa "Blade Runner 2049" (ok., Nachbargenre) auf der Basis kommerziell nicht derart abgesoffen wäre.

Dass ES 2 an der Kinokassen zu natürlich streitbaren Anteilen an den sagen wir mal mäßigen bis soliden Kritiken und der überdimensionierten Lauflänge "gescheitert" - in Sinne von Erwartungen nicht erfüllt - sein dürfte, ist eine verbreitete Erklärung. Die Argumentation bezüglich der Unzufriedenheit mit dem ersten Teil würde ich bestreiten, die Resonanz in den "Ausgangsumfragen" war für das Genre gut (B+ iirc, nur mal zum Vergleich: Hereditiary D+). Das Bedürfnis, eine nicht auserzählte Geschichte zu Ende zu sehen, mag allerdings auch ein wenig von der Zielgruppe abhängen; bei den Herr-der-Ringe-Filmen mit einer sehr breiten Streuung bis in ältere Semester war dies deutlich ausgeprägter als zuletzt im YA-Genre (Tribute von Panem), andererseits bei Harry Potter besser als bei den Tierwesen. Alles schwer vorherzusagen.

Vielleicht fanden aber auch einige Zuschauer, dass ES 1 eigentlich auch ein schönes Ende der Geschichte wäre (Kinder alle überlebt, Monster zurückgedrängt) und wollten einfach nicht "mehr" sehen, vor allem nicht den
Spoiler: zeige
Tod einiger der Looser
.
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: PierrotLeFou am 18 Oktober 2019, 04:58:02
Zitat von: Private Joker am 17 Oktober 2019, 18:23:34Regisseure und Autoren, die sich damit nicht abfinden können, sollten ihre persönlichen Befindlichkeiten dann vielleicht auch etwas zurückstellen und notfalls einen "Directors Cut" nachschieben; ich denke mal, dass etwa "Blade Runner 2049" (ok., Nachbargenre) auf der Basis kommerziell nicht derart abgesoffen wäre.

Das wäre dann aber kein kürzerer, sondern ein gänzlich anderer Film. Die Gemächlichkeit macht hier die Qualität des Films aus, bedient einen melancholischen Blick und knüpft durchaus auch an Traditionen à la Tarkovsky oder Angelopoulos an, um auch die Erinnerung ins Boot zu holen (wobei ja auch schon Scotts Films nicht gerade durch Rasanz bestach).


ZitatHorrorfilme sind aber in der Mehrzahl (Midsommar mag ein Grenzfall sein) Teil des kommerziellen Kinos und nicht der Arthouseszene, und sollten sich deshalb an die entsprechenden ungeschriebenen Gesetze halten.
Das finde ich etwas schräg. Die vermeintliche Arthouseszene (die ich selbst dann nicht klar definieren könnte, wenn ich darunter die reinen ProgrammkinogängerInnen verstehen würde) schaut auch höchstgradig kommerzielle Filme und im Multiplex laufen regelmäßig Filme von Filmschaffenden, die durchaus den Plan haben, nicht bloß die Kassen klingeln, sondern auch qualitativ hochwertige Filme abseits von 08/15-Kost entstehen zu lassen.
Davon abgesehen edelt der Eindruck des Monumentalen viele Werke auch. Würden die nächsten James-Bond-Filme, der nächste "Mission Impossible", eine nächste "Herr der Ringe"-Verfilmung oder eine weitere "Der dunkle Turm"-Verfilmung jeweils mit 85 Minuten Laufzeit daherkommen, dann wäre der Umsatz vermutlich kaum höher. Und was King-Verfilmungen betrifft: "The Shining" war 2,5 Stunden lang, "Brennen muss Salem" 3,5 Stunden (in 2 TV-Film-Teilen), "Die Verurteilten" 2,5 Stunden, "The Green Mile" 3 Stunden...
Dass jetzt zu Kings neuer Erfolgswelle wieder ein paar 2,5-stündige Verfilmungen (von Zighundertseitenwälzern) erscheinen oder dass ein Regisseur wie Aster, der schon deutliche cinephile Ansichten und Ambitionen erkennen lässt, ein überdurchschnittlich langes Ausnahmewerk im Genre abliefert, halte ich für relativ normal. Gut, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt und man nicht nur von 90-Minütern zehren muss; denn davon gibt es in der Tat extrem viel (und diese Zielgruppe wird es überleben, dass auch für Menschen mit mehr Sitzfleisch hin und wieder etwas herauskommmt).
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: Private Joker am 18 Oktober 2019, 11:00:42
Jedem persönlich sei jede Lauflänge, die er und sein Sitzfleisch ertragen können, gegönnt. Im Ausgangspost wollte ich aber für das Horrorgenre eine Zukunft definieren, in dem es neben den berüchtigen 80-Minuten+10-Abspann-Billigstreifchen (schlimmstenfalls, wenn auch zurückgehend im FF-Stil) und den etwas längeren Wan-Geisterbahnen noch eine sagen wir filmische Mittelklasse gibt, mit zumindest solidem Budget (30-90 Mio), ein paar Stars, einer vernünftig umgesetzten Buchvorlage. Damit das funktioniert, muss das breite Publikum mitziehen, anders geht es halt nicht, da bieten sich Lauflängen im mittleren Bereich einfach an. Klappt das nicht, werden in dem Bereich eben nichts mehr produziert, da können wir hier viel lamentieren.

Zitat von: PierrotLeFou am 18 Oktober 2019, 04:58:02.. Davon abgesehen edelt der Eindruck des Monumentalen viele Werke auch. Würden die nächsten James-Bond-Filme, der nächste "Mission Impossible", eine nächste "Herr der Ringe"-Verfilmung oder eine weitere "Der dunkle Turm"-Verfilmung jeweils mit 85 Minuten Laufzeit daherkommen, dann wäre der Umsatz vermutlich kaum höher. Und was King-Verfilmungen betrifft: "The Shining" war 2,5 Stunden lang, "Brennen muss Salem" 3,5 Stunden (in 2 TV-Film-Teilen), "Die Verurteilten" 2,5 Stunden, "The Green Mile" 3 Stunden..

Salem und der alte Es sind TV Filme, die ganz anderen Gesetzen unterliegen. Shawshank Redemption ist trotz des Namens King kein (Horror-)Genrefilm und war auch kein kommerzieller Erfolg; auch Shining hat bei seinem Start, zu dem es kaum belastbare Zahlen gibt, wohl keine Bäume ausgerissen, hat aber natürlich vor allem als "Kubrick" Langzeitkasse gemacht. Genrefilm + lang + erfolgreich trifft am ehesten auf The Green Mile zu, der lebte aber auch von Hanks auf dem Höhepunkt seiner Karriere, Oscarbuzz und guter Mundpropaganda. Trotzdem liegen die (damaligen) Einnahmen deutlich unter beiden aktuellen ES-Filmen.

Einer Verkürzung aktueller Blockbuster im Mainstream habe ich keine Sekunde das Wort geredet, die sind aber auch fast alle im noch vermittelbaren Bereich bis etwa 140 Minuten und haben auch eine eingebaute Zielgruppe, die "Horror mit Überlänge" noch nicht hat. The Dark Tower (der schon gedrehte) ist ein allseits anerkanntes Beispiel dafür, dass Horrorfilme/Kingverfilmungen besonders in Relation zu einer umfangreichen Vorlage natürlich auch zu kurz ausfallen können, aber meine genannte Wunschlauflänge gilt ja in beide Richtungen. Wobei sich die von Dir gestellte vermutlich eher rhetorische Frage, ob Filme durch Verkürzung auf 85 Minuten besser werden, hier auch umdrehen ließ: Der war vom Ansatz her so vergurkt, dass da auch 30 oder 60 Minuten mehr Laufzeit nicht viel gebracht hätten.

Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: PierrotLeFou am 18 Oktober 2019, 14:42:32
Ich bezweifel zum einen aber halt die Möglichkeit, aus dem Absacken von "IT: Chapter Two" einen klaren Fingerzeig herauslesen zu können. Man kann die These natürlich aufstellen, aber es gibt keinerlei Beweismöglichkeiten und auch eine Wahrscheinlichkeit ist mir angesichts der Grundlage eines einzelnen Filmes bzw. eines Zweiteilers kaum gegeben.

Dass man schon darauf achten wird, dass Überlängen einer guten Verwertbarkeit nicht zu sehr im Weg stehen, ist ja klar; da mache ich mir keine Illusionen. Ich würde bloß die entsprechenden überlangen Filme eher genießen anstatt die (von konkreten Inhalten, die man dann auch benennen müsste, nicht trennbare) Länge als Ursache eines Scheiterns anzuführen.
Ich gehe auch einmal stark davon aus, dass "redundante" Verläufe im 2. Teil nicht mutwillig angelegt worden sind, sondern eher übersehen/falsch eingeschätzt worden sind. Insofern denke ich, dass
ZitatAlso dann doch lieber erst mal ein vernünftiges Budget spendieren und damit 120 oder 130 Minuten sinnvoll und unredundant füllen und dann sehen, wie die Zuschauer reagieren.
schlichtweg nicht umsetzbar ist. Zumal eine Gleichbehandlung der sieben/sechs Figuren ja mehr oder weniger dringlich angeraten war...
Meine angeführten King-Verfilmungs-Beispiele sollten übrigens eher zeigen, dass diese Lauflängen für King immer wieder einmal vorgekommen sind. Das mögen nicht allesamt kommerziell herausragende Spitzenerfolge gewesen sein, aber doch weitestgehend beliebte Titel; hätte man sich dort auch jeweils um 30-60 Minuten zurückgehalten, um ein Massenpublikum nicht mit Überlängen vor den Kopf zu stoßen, wäre das in meinen Augen nicht wirklich ein Gewinn gewesen.

ZitatDamit das funktioniert, muss das breite Publikum mitziehen, anders geht es halt nicht, da bieten sich Lauflängen im mittleren Bereich einfach an. Klappt das nicht, werden in dem Bereich eben nichts mehr produziert, da können wir hier viel lamentieren.
Da würde ich dir ja voll zustimmen. Aber gerade deshalb genieße ich es ja gerade, dass auch nach einem "A Cure for Wellness" durchaus noch immer längere Genrefilme abgeliefert werden. Gelegenheiten nutzen, solange es möglich ist. Beschnitten werden solche Freiheiten oft genug. Sich mit sanften, milden Überlängen an Kompromissen zu versuchen, um ein Publikum bei der Stange zu halten oder gar zu konditionieren, scheint mir da die unschönere Alternative zu sein (die auch nichts zwangsweise erfolgreich sein muss).
Titel: Re: It: Chapter Two ("Es", Teil 2 - nach Stephen King)
Beitrag von: DisposableMiffy am 19 Oktober 2019, 12:08:46
Falls ich es nicht überlesen haben sollte, dann wurde der Nostalgie-Faktor noch nicht genannt. Chapter One profitiert enorm vom 80er-Setting (auch wenn der Film letztlich gar nicht so viel damit herum spielt wie ich es erwartet hatte), weil das nach wie vor der heiße Scheiß zu sein scheint (Stranger Things) und die Generation, die in den 80ern aufgewachsen ist, jetzt im passenden Alter ist, um ein Ticket im Nostalgie-Express zu buchen. Außerdem habe ich noch nie gehört oder gelesen, dass jemand die Erwachsenenebene des Romans der Kinderebene vorzieht.

Ich glaube daher nicht, dass Chapter Two mit geringerer Länge und besseren Reviews auch so viel eingespielt hätte wie sein Vorgänger.
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