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Gemeinschaftsforum => Filme und Serien im TV => Thema gestartet von: StS am 3 Januar 2019, 09:01:19

Titel: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: StS am 3 Januar 2019, 09:01:19


The series revolves around a fresh postmodern take on young adult life, friendships, and attitude towards sex, identity, love, and everything in between.

Meet Otis Thompson — a socially awkward high school virgin who lives with his mother, a sex therapist. Surrounded by manuals, videos and tediously open conversations about sex, Otis is a reluctant expert on the subject. When his home life is revealed at school, Otis realizes that he can use his specialist knowledge to gain status. He teams up with Maeve, a whip-smart bad-girl, and together they set up an underground sex therapy clinic to deal with their fellow students' weird and wonderful problems. Through his analysis of teenage sexuality, Otis realizes he may need some therapy of his own.

Set in the fictional English town of Moordale and shot entirely in Wales, UK, Sex Education is a contemporary British love-letter to the classic American high-school story starring Asa Butterfield (Ender's Game, Miss Peregrine's Home For Peculiar Children, Hugo) as Otis Milburn, the only child of two sex therapists, and award-winning actress Gillian Anderson (The X-Files, American Gods, Hannibal) as Jean Milburn, his mother, a larger-than-life sex therapist with no filter.


https://www.youtube.com/watch?v=o308rJlWKUc
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 17 Januar 2019, 10:33:47
Drei Folgen gesehen und ziemlich begeistert von der Serie.

Was anfangs noch im typischen Rahmen für High-School-Sex-Comedys scheint, wird dann zunehmend besser und nimmt auch seine Figuren immer ernster.
Hervorragend vor allem: kein "ultrakrassen" Grossout-Gags, keine Gewichtung auf Körperflüssigkeiten und Exkremente, sondern wirklich lustige Gags, die einen permanent schmunzeln lassen. Wenn schon, dann gehen sie verbal in die Vollen. Man traut sich auch mal was, wie etwa eine Abtreibung.

Die Einordnung ist etwas untypisch, denn die Serie stellt einen Mischmasch aus Realität (Smartphones) und 80er-Style dar und soll wohl auch nicht in den Staaten spielen (es wird davon gesprochen, dass der Vater des Protagonisten nach Amerika gegangen sei).
Gedreht in Wales, vermutlich pi mal Daumen irgendwo auf der Insel verortet, aber nicht sonderlich britisch.
Man traut

Der Cast rund um Asa Butterfield ist bemerkenswert gut für eine typische Teenagersatire (die sind alle viel zu alt für die Rollen), aber Emma Mackey geht eigentlich mit der Serie stiften. Anderson ist sehr unterhaltsam als Mutter und Sextherapeutin, die merkt, dass sie (Sex-)Erziehungsprobleme mit ihrem Jungen hat - der an der Schule eben all das, was er sich jahrelang anhören musste, jetzt auf die Mitschüler anwenden kann.

Kann ich nur empfehlen, tut mit 8 Folgen auch nicht wirklich weh.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 21 Januar 2019, 12:56:14
Die 8 Folgen jetzt auf ex runter und ein wohliges Grinsen auf dem Gesicht.

Ist nicht zwingend neu und von der Anlage her eben der schon angesprochene Zwitter aus 80er und Moderne, aber mit Finesse gespielt und vor allem satanisch gut besetzt.

Die Serie ist rund für den Moment, aber enorm offen für die meisten Charaktere, insofern ist eine Fortsetzung eigentlich unabdingbar. Sollte dann bitte auch bald (heute? morgen?) kommissioniert werden.  :icon_mrgreen: :king: :dodo:

Wer auf High School-Serien steht, auf den ganzen modernen Ekelscheiß verzichten kann und eine humorvolle Auseinandersetzung mit sexuellen Problemen ertragen kann, der kriegt hier Qualitätsware.
Staffel 1: 9/10 von mir.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 21 Januar 2019, 13:57:04
Kann mich da nur anschließen! Darstellerisch echt gut, recht realistisch gehalten mit den Problemchen die man in der Zeit halt so hat - Emma Mackey finde ich cute  :king: :banana: würde mich über ne weitere Season freuen, hab aber noch drei Folgen vor mir.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 21 Januar 2019, 14:55:52
Jepp, bemerkenswerte Auswahl an sympathischen Nerds, vor allem bei den Mädels - immer schön untypisch durch die Wand.

Bei Emma Mackey versteckt sich der Modellook ja auch geschickt unter dem Punkerkajal (die Augen!) und dann wird ausgerechnet Patricia Allison (Ola) ihre Konkurrenz, bei der man sich auch nicht sofort sich sicher sein kann, ob sie nun hetero- oder homosexuell sein soll.
Und Tanya Reynolds rockt als Lily mit ihrem Tentakelporn sowieso alles weg.
Wobei meine Frau ständig nur auf Aimee genervt abgegangen ist, deren emotionaler IQ wohl für die Weiblichkeit echt ne kleine Beleidigung ist (dafür bekommt sie eine der besten Masturbationsszenen seit langem  :hacki:).

Wenn du in Gedanken die Figuren irgendwann anfeuerst, sich endlich zu küssen (anstatt zu ermüdet zu flehen, dass sie es endlich hinter sich bringen), haben die Macher definitiv was richtig gemacht.  :banana:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 21 Januar 2019, 15:21:09
Ja Aimee ist auch bei uns Diskussionsobjekt  :LOL: zumal diese Zähne ja... ich sags mal so, ich bin gegen Veränderungen wegen Schönheit, aber sowas würd ich mir wegmachen lassen :D ich dachte zuerst das sind Vineers für die Rolle - is aber ja echt.

Die Tentakelfrau ist Hammer, die knochentrockene Art, abgedreht und dennoch sehr sympathisch! Geschickt gewählte Darsteller, auch der des Adam oder Jackson. Asa Butterfield erinnert von der Mimik her öfter an den ernsten Bruder von Malcolm aka Frankie Muniz
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 21 Januar 2019, 16:31:28
Okay, die fürchtet vielleicht den Jennifer-Grey-Fluch, wenn sie sich die Bugs-Beißer richten lässt.
Sieht aber so natürlich idealtypisch nach dumb blonde aus!  :icon_eek:

Als ihr Neufreund sie bei der ersten Begegnung mit diesem latent geistlosen halboffenen Mund anlächelt und du sofort weißt: match made in heaven, es gibt immer ein Paar von beiden... :rofl:

Sehr zu empfehlen übrigens auch der Score, der meistens spot on daher kommt.  :respekt:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 4 Februar 2019, 12:48:36
2.Staffel abgesegnet !   :banana:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 7 Februar 2019, 13:50:53
YES! :king:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: El_Hadschi am 5 April 2019, 00:25:13
Zitat von: Helbo am  4 April 2019, 12:36:38Habe mir nur den Trailer angesehen. Werden in der Serie auch homosexuelle Paare gezeigt, und wenn ja, wie werden diese dargestellt?

Menschlich, unterschiedlich.
Spoiler: zeige
(Manch einer ist es offensichtlich und lebt es, zunächst versteckt, aus. Bei anderen ist es erstmal nicht so offensichtlich)



Zur Serie:

Gefiel mir sehr gut, sowohl von den Darstellern, als auch vom Humor und der Story.
Sehr schön auch die Verbindung von der lockeren Heiterkeit (guter) Teenie-/YA - Komödien mit eher ernsten Themen, wie Homophobie, Abtreibung und Zusammenbrechen unter dem Erwartungsdruck der Gesellschaft.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 5 April 2019, 10:37:47
Was hattest denn bezüglich Homosexualität befürchtet?
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Karm am 5 April 2019, 13:21:24
Zitat von: Moonshade am  5 April 2019, 10:37:47Was hattest denn bezüglich Homosexualität befürchtet?

Pulleralarm!!!  :lol:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 8 April 2019, 09:54:11
Also es gibt - und das ist ein zentraler Bestandteil der Serie, nicht zuletzt wegen des sexuellen Themas - mehrere Homosexuelle, allein und in Paaren. Einige sind eher grell gezeichnet (was aber nach meinen Erfahrungen auch ein wesentlicher Bestandteil ist und kein Klischee), einige total normal.

Insgesamt sollte man aber vermerken, dass die Serie keinen extrem klinischen Realismusstil hat, sondern eher Figuren in Richtung "American Pie" - nur ohne die platten Peinlichkeiten, sondern mehr den intimeren Teil.
Dazu ist es keine reine Komödie, sondern eine recht ernstzunehmende Auseinandersetzung mit sexuellem Reifen unter teilweise extremen Bedingungen (Familiensituation).

Dazu sollte noch erwähnt werden, dass es sich nicht um eine zeitlich eindeutig einzuordnende Serie handelt, weil der Look eher an die 80er gemahnt, die Figuren aber mit Smartphones etc. herumlaufen - noch dazu in einem nicht näher definierten Land, das nicht die USA sein sollen. (Tatsächlich ist der Drehort Wales, aber die Serie ist überhaupt nicht britisch.)
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 8 April 2019, 13:31:38
Das mit dem Städtchen kann gut sein, es ist aber kein Thema in der Serie, eigentlich wirkt die Schule eher wie eine US-HighSchool.

Was die Masturbationsszene angeht: gut, wenn du dich schon über die Masturbationsszene ereiferst, die im Zusammenhang (das Mädel ist nicht die Hellste und macht meistens, was ihre Freunde von ihr wünschen, bis ihr geraten wird, mal was zu tun, was ihr Freude macht) wirklich sehr lustig ist, dann solltest dich wirklich gar nicht erst an dieser Serie versuchen, denn ehrlich gesagt, die Serie geht das Thema sowohl ernst als auch lustig an und wenn Albernheiten so fuchsen, dann empfehle ich das Thema "homosexuell" und "Komödie" zusammen nur bei so würdevollen Umsetzungen wie "Pride" zu versuchen.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 8 April 2019, 14:56:45
Sie hüpft nicht auf und ab, weil sie nicht die Hellste ist, sondern weil sie dabei ist, sich einfach mal eine flotte nachmittagslange Kaskade von Orgasmen selbst zu besorgen, das ist ja nicht vom Intellekt abhängig. :skeptisch:  :mr.green:

Das "nicht die Hellste" bezog sich mehr darauf, dass sie vorab nicht selbst darauf gekommen ist, weil sie immer brav das gemacht hat, von dem sie dachte, dass ihre Freunde das wollen.

Ansonsten schau doch jetzt einfach mal in eine Folge rein.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 8 April 2019, 16:38:58
Zitat von: Helbo am  8 April 2019, 15:19:06Dann eine andere Frage: wie verhalten sich die anderen Mädel in dieser Serie in vergleichbaren Situationen, ob nun beim Masturbieren oder bei anderen erotischen Aktivitäten? Wird da auch so übertrieben geschrien und gehüpft?
Falls nein, dann zeigt das mMn. doch deutlich, dass man DIESE Figur hier nicht so ernst nimmt

Die Serie ist eine Mischung aus Coming-of-Age-Drama und Comedy, sie ist albern und hat einen ernsten Kern. KEINE der Figuren wird ganz ernst genommen und keine als total Panne dargestellt.
Die Serie soll Spaß machen, Teenager und Erwachsene können sich darin wiederentdecken oder erkennen menschliche Schwächen und Fehler. Nicht mehr, nicht weniger.


ZitatIch habe kein Netflix, wollte eigentlich das Drehbuch lesen, aber (noch) nichts gefunden. Aber ich denke ich lasse es lieber, weil ich mich tatsächlich eher für lesbische Geschichten interessiere - allerdings seriöse, gute Filme, keine Erotikfilme, keinen Exploitation-Müll, keine verfilmten Altherrenfantasien.

Der Filmgott bewahre mich vor dem Tag, an dem ich vor dem Anschauen erst das Drehbuch lesen will, denn dann kann ich mir auch ein ganz neues Hobby suchen. Über differierende inszenatorische Abweichungen zum geschriebenen Wort reden wir da mal lieber gar oder über Handschriften des Kameramanns oder des Regisseurs.  Mit so engen Einordnungen ist es ja kein Wunder, dass du so selten deine Filmwünsche erfüllt bekommst.

ZitatBislang habe ich nur drei Mainstream-Filme gefunden, die meine Erwartungen erfüllt haben (zwei davon mit weiblicher Regisseurin, bei dem dritten weibliche Drehbuchautorin).

Die nenn uns mal, das hilft bei künftigen Diskussionen echt bei der Einordnung. "Blau ist eine warme Farbe" oder Ähnliches?

ZitatDas Problem bei "Sex Education" ist für mich schon alleine, dass mich die Thematik völlig kalt lässt, es da keine Identifikationsfigur für mich gibt, und ich nicht unbedingt gebrauchte Kondome in Großaufnahme sehen muss - letzteres ist etwas, was in lesbischen Filmen vergleichsweise selten vorkommt *gg*

Naja, das ist eigentlich kein Problem, weil die simple Lektüre einer Inhaltsangabe schon deutlich macht, dass es hier auch (zu 60 Prozent) um Heteros geht. Da sind Kondome verpflichtend.

ZitatMeine Grundfrage war ja im Prinzip eh nur, ob und wie homosexuelle Figuren in der Serie dargestellt werden :)

Ernsthaft, komisch, traurig, verzweifelt, schrill. Genauso wie die Heteros. Ein wiederholt vorkommendes Lesbenpärchen sogar beziehungsproblematisch - und deswegen hochkomisch.
Wenn du das shooting skript erbeutet hast, kannst du ja mal berichten.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 9 April 2019, 11:29:13
Was ich meinte, war, dass du für dein "Lieblingsthema" offenbar sehr strikte und fast fetischistische Vorgaben hast, wie das Thema für deinen Geschmack anzugehen ist - und da ist es für mich kein Wunder, wenn die meisten Auseinandersetzungen filmischer Natur zum Thema lesbischer Liebe bisher mehr oder weniger durchgefallen sind.


Auf jeden Fall ist "Sex Education" dementsprechend nichts für dich, denke ich mal.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 9 April 2019, 13:07:37
Mal ehrlich, ganz ohne Mist - was erwartest Du denn bitte von einer Serie die Sex Education heißt, auf Netflix läuft und um Jugendliche samt den Problemchen geht!? Arthouse-Kino mit intellektueller Auseinandersetzung der Themen aller Arten sexueller Eigenheiten die es so gibt?

Und nein, ich bin weder homophob noch sonstwas - ich will bei so einer Serie meinen Spaß haben und gut unterhalten werden. Ich stelle mir da nicht die Frage welchen Gesichtsausdruck Person a beim onanieren macht, oder ob ein Homosexueller politisch korrekt dargestellt wird bzw. jemand beim Poppen 5 cm zu hoch hüpft, während das nicht notwendig ist, da der Durchschnittszappedäus nur 13 cm lang ist.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 9 April 2019, 14:04:44
@Jason
Danke fürs Unterstreichen, aber ich glaube, an diesem Punkt war Helbo irgendwie nie - was ja an sich schon lustig genug ist, weil er ja den Trailer gesehen hat.
Mich quälen zwar die gleichen Gedanken, warum wir uns in diesem Thread so ausführlich darüber unterhalten, aber irgendwie passt die thematische Beharrlichkeit zur Figurenüberzeichnung von "Sex Education".  :tv:

Zitat von: Helbo am  9 April 2019, 12:57:02Bitte erkläre mir jetzt, was du - speziell nach meiner ausführlichen letzten Antwort - an meinen Vorgaben konkret als "fetischistisch" bezeichnen würdest.

Du hast gerade diverse Absätze darauf verwandt, uns zu erklären, wie lesbische Liebesszenen in Mainstream-Filmen, eingerichtet, ausgeleuchtet, abfotografiert und inszeniert sein sollten, wie sich die Darsteller zu verhalten hätten, wie sie sich geben sollen und wie das mit dem Skript harmonieren sollte, ganz abgesehen von der musikalischen Untermalung, dem Faktor Würde und dem emotionalen Gehalt, damit sie dich ganz speziell ansprechen. Als Mann!

Da kann ich nichts mehr erläutern, das ist selbsterklärend.  :mr.green:
(Und selbstverständlich nichts Schlimmes, wir haben ja alle unsere Fetische.)
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Karm am 9 April 2019, 14:25:57
Zitat von: Helbo am  9 April 2019, 14:23:10Damit bin ich raus.
Heißest Du vielleicht "FILMEGUCKER"? (Insider-Witz)  :frech3:  :happy2:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 9 April 2019, 14:58:57
Ich hab dich weder verarscht, noch dich in irgendein "perverses Eck" gestellt, das hast du jetzt hinein interpretiert. Ich habe lediglich aus der detaillierten Fixierung abgeleitet. Wenn es nicht so extrem ist, macht es ja nichts, dann war mein Eindruck falsch.

Wobei ich etwas verwirrt über die Empörung bin, denn wenn man schon in einem Serienthread, in dem es um eine sexuell aufgeladene Komödienserie geht, eine Detaildiskussion über die persönlichen Vorlieben bezüglich lesbischer Liebe in der Ästhetik des ernsten Mainstreamfilms beginnt, dann weiß man ja wohl vorher, was man tut.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 9 April 2019, 15:51:17
Versteh mich nicht falsch Helbo, die Disukssion an und für sich kann ja interessant sein, wenn es thematisch um solche Filme und die Darstellung der Sexualität dort geht - aber hier in dem Thema hat sich in meinen Augen so gar nichts verloren und geht völlig am Ziel vorbei.

Ich denke hier ging es weder dem Drehbuchautor noch dem Regisseur darum Sexualität in allen Facetten möglichst realistisch darzustellen, obgleich ich hier nicht viel unrealistisches finde (sofern man ein normales Sexualleben führt, sollte man das beurteilen können). Und zudem finde ich persönlich, dass ich keinen Film benötige, in denen Sexualität (ob nun lesbisch, homosexuell, hetero und objektomässig) politisch korrekt dargestellt wird. Es handelt es sich dabei nicht um LEHRfilme, sondern um FILME die der Unterhaltung dienen - und RICHTIGE Darstellung von sexuellen Handlungen ist sowas von subjektiv, dass man es eh kaum einem Recht machen kann. Ich denke es wird schon genug reguliert auf unserer Welt, so dass man wenigstens die Sexualität dabei außen vorlassen sollte.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 12 Mai 2019, 23:05:10
Oh, durch Helbos Beitragslöschungen liest sich das hier ja zwischenzeitlich wie Selbstgespräche von Moonie...

Ich habe die acht Folgen jetzt auch innerhalb von drei Sitzungen an diesem Wochenende durchgearbeitet - und kann die lobenden Worte nur bestätigen. Eine schöne, sehr warmherzige und witzige Serie voller wahrhaftiger Momente (einer davon ein seit "American Beauty" nicht mehr so intensiv auf Kamera gebanntes Coming-out), zu Beginn noch hauptsächlich auf die Komik abzielend, aber spätestens ab Folge 3 dann zunehmend Tiefgang und echtes Interesse für die Figuren entwickelnd, die man am liebsten alle in die Arme schließen möchte. Spätestens mit der Gesangseinlage zu Billy Oceans "Love Really Hurts Without You", die sich anders entwickelt als gedacht - für mich gleichzeitig die beste Szene bisher, -, hatte "Sex Education" mich voll in den Bann geschlagen. Durchweg großartig gespielt kann ich mich gar nicht so recht für einen Favoriten entscheiden: Klar, Emma Mackey sticht da schon irgendwie heraus, aber Ncuti Gatwa als schwuler Wirbelwind reißt ebenso locker jede seiner Szenen an sich. Connor Swindells ist ebenso umwerfend als etwas hirniger Grobian, der aber wie alle anderen das Herz doch irgendwie am richtigen Fleck hat. Ganz wunderbar, daß es eine zweite Staffel geben wird. Das (bittersüße?) Ende durfte einfach noch nicht das Ende der Serie sein. 9/10.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 13 Mai 2019, 09:56:25
Zitat von: Stefan M am 12 Mai 2019, 23:05:10Oh, durch Helbos Beitragslöschungen liest sich das hier ja zwischenzeitlich wie Selbstgespräche von Moonie...

Ja, da war er offenbar sehr konsequent - und offenbar hab ich da einen wunden Punkt berührt.
Vielleicht sollte ich meine am besten auch noch entsorgen.

Ansonsten stehe ich auch Gewehr bei Fuß für Staffel 2, offenbar hat mich Netflix jetzt "angeflixt".
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: mali am 13 Mai 2019, 10:21:27
Ich hatte was pubertäres-kicherndes erwartet mit Flachfaktor um und bei 0,4 - aber nix da: Sehr angenehm überrascht worden. Schöner Humor, tolle Dialoge, passende Darsteller.

Staffel 2 nehme ich auch gerne :-)
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Mr Creazil am 13 Mai 2019, 14:27:41
Bin auch schwer begeistert von der Serie, von der Inszenierung, über die Darsteller, bis zu dem feinfühligen, gleichermaßen witzigen, traurigen, wie unverkrampften Umgang mit dem Thema und den Geschichten drum herum. Freue mich auf Staffel 2!
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 20 Januar 2020, 11:24:15
Staffel 2 ist ja seit Freitag auf Netflix verfügbar und die ersten beiden Episoden von Staffel 2 setzen im sauberen Stil die Thematik fort, ohne dass sich die Sexberatungschose zu sehr in den Vordergrund drängt.

Genieße auch weiterhin die gute Typenauswahl, allerdings haben sich die Macher mit dem Gefühldreieck Otis-Ola-Maeve in eine Ecke begeben, aus der sie nur herauskommen, indem sie zwangsweise irgendwelche Fan-Anteile enttäuschen.

Die Besprechungen sind hervorragend, ich denke mal, da dürfte noch eine dritte Staffel nachkommen.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 22 Januar 2020, 10:34:37
Die ersten 5 Folgen durch - und ich fühle mich genauso erfrischt unterhalten wie bei Staffel 1 :) es geht natlos weiter, die Darsteller sind alle gut drauf, und es ist schön zu sehen, dass auch die Figuren gekonnt weiterentwickelt werden! Sehr störend für mich lediglich die neue Synchronstimme von Gillian Anderson, die geht mal null! Die hört sich ja an wie Holland Taylor in Two and a Half Men!? Gefühlte 20 Jahre zu alt, mit völlig anderer Betonung der Sätze - schade, dass man für Franzi Pigulla keinen anderen Ersatz gefunden hat hier :(
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 27 Januar 2020, 09:40:10
So, 2.Staffel durchgeschaut - und jetzt geht das (vermutliche) Warten wieder los.

Eine gute 2.Staffel, die sich aber wegen Neuanordnung der Figuren wirklich gut für eine Fortsetzung eignet.
Praktisch alle sexuellen Ausrichtungen sind jetzt ausgegraben und präsent - und die Tentakel-Penis-Musical-Version von "Romeo und Julia" dürfte ein Highlight der künstlerischen Freiheit auf Jahre sein.


Gestört hat mich nur ein wenig die ausufernde Houseparty, bei der Otis nun wirklich alle Deppenregister zieht, damit sich der Plot komplett umkrempeln kann - wenn das dann aber zu so etwas führt wie der nachfolgenden Breakfast Club / Die Pille-Danach - Folge, dann darf das mal so sein.

Dann kann ich mich ja jetzt wieder "Sabrina" widmen...
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 27 Januar 2020, 11:24:02
Zitat von: Moonshade am 27 Januar 2020, 09:40:10[...] und die Tentakel-Penis-Musical-Version von "Romeo und Julia" dürfte ein Highlight der künstlerischen Freiheit auf Jahre sein.
Waaas? Ich merke schon, es wird höchste Zeit, daß ich mich der zweiten Staffel widme.  :mr.green:
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 17 Februar 2020, 11:45:07
Ich habe die zweite Staffel jetzt auch durch und bin von ihr ähnlich angetan wie von der ersten. Auffällig ist, daß Otis und Maeve, die ja in den ersten Folgen mehr oder weniger das gemeinsame Zentrum bildeten, hier eher nebeneinander als miteinander agieren. Das ist ja aber nach der Vorgeschichte und nach allem, was hier passiert, nur verständlich. Das Thema Homosexualität wird glaubwürdig und einfühlsam behandelt, und wo andere vielleicht Eric zum schwulen lustigen Sidekick der Hauptfigur gemacht hätten, ist sein Handlungsstrang mit seinen eigenen Gefühlsirrungen und -wirrungen fast das Interessanteste an der Serie. Jede Figur wird ernst genommen und nicht für billige Lacher mißbraucht. So gibt es abgesehen vom Schuldirektor ja eigentlich auch gar keinen Antagonisten, und selbst der offenbart, daß tief im Inneren ein guter Mensch stecken muß, der aber über die Jahrzehnte verbittert geworden ist, was ihn zu einer sehr tragischen Figur macht.

"Sex Education" bleibt eine rundum schöne Serie voller starker Charaktere, die zum Glück fortgesetzt wird, denn ich erkenne noch massenweise Potential für weitere Staffeln.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 17 Februar 2020, 12:01:43
Ja, während Otis und Maeve sich eigentlich hier mehr auf bewährtem (selbstständiges Kind trifft verantwortungslose Mutter) und sogar klischeehaftem (Junge unter Alk verdirbt sich alles) Terrain befinden, geht die Staffel mehr an Anderson und die Rektorenehefrau, wobei Andersons Bindungsunfähigkeit besonders gefühlvoll präsentiert wird.

Der Rektor ist mir persönlich einen Hauch zu sehr Parodie (wozu auch beiträgt, dass er die Synchrostimme des Vaters aus Modern Family hat).
Stark aber (und das ist auch das, was von der Staffel in den sozialen Medien am meisten gepostet und retweetet wurde) ist der "ganz normale Bus" und seine Folgen und eben das Symbolbild mit den sechs Mädchen auf der Rückbank - der Breakfast Club für das 21. Jahrhundert.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 21 September 2021, 13:16:05
Wurde hier ja noch gar nicht erwähnt: inzwischen ist ja seit Freitag die dritte Staffel mit etwas Verspätung endlich draußen und es geht (nach bei mir 7 von 8 Episoden) in vollkommen alter und hoher Qualität weiter.

Das ist die erste Serie, der ein Stammcast von locker 15-20 Personen nicht schadet und obwohl man stetig das Gefühl hat, dass dadurch alle ein wenig zu kurz kommen, kommt eigenltich auch die interessanteste Nebenfigur so nicht zu kurz.

Ich kann mir in diesem hormonbedingten Gewimmel und Gevögel die gute Gilian Anderson samt ihres skandinavisch-knurrigen Galans zwar immer nur als Pausenfüller und Showstopper denken, aber inzwischen werden ja auch die übrigen Erwachsenen mit mehr Tiefe bedacht, selbst der ach so hölzerne Rektor von damals.

Der Konfliktfaktor der dritten Staffel wird zwar meines Erachtens etwas grell überstrapaziert (die Umwandlung a la Umbridge in eine dystopisch-amerikanisierte Schuluniform-Akademie), ist aber eigentlich schon relativ zügig wieder erledigt, wenn man sich auch wundert, dass da niemand gegen so einige Sachen aufbegehrt.

Ansonsten mampfen sich die Machen fröhlich weiter auch durch die verschiedensten Schattierungen aus LGBTQ+, die hier und da zu Ehren kommen (speziell die Season halt nicht-binär, schwul und körperlich beeinträchtigt, während Penis-Alien-Tentakel-Sex etwas rückläufig ist) und nehmen alles ernst wie komisch zur Brust.

Von mir aus gern noch eine weitere Staffel, die Macher müssen sich nur beeilen, die Beteiligten werden ja nicht jünger...
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: mali am 21 September 2021, 17:51:30
Fast schon zu viel Gebumse zum Start der Staffel :-)
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 21 September 2021, 19:49:38
Ja, die Montage setzte dann einen Ton, der aber dann zum Glück etwas zurückgefahren wurde. Auch Witze wie mit dem Schaf waren eigentlich abgedroschen.

Die Sache mit der Katze hab ich ihnen aber übel genommen, das war auch erzählerisch unnötig und sinnfrei (bzw. später der Bezug komplett an den Haaren herbei gezogen, denn wenn das Gerammel die Katze umbringt, dann bumse ich mir später die Psychose nicht freiwillig weg, sondern stelle das Sexleben eher vorerst ein.)
Aber da stimmte glaub ich eh fast jeder im Web ein.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 22 September 2021, 12:41:55
So, die Staffel hab ich auch wieder durch und man bleibt bzgl. einer möglichen Fortsetzung leider zwiespältig zurück, einerseits hat man viele Sachen beendet oder zäsiert
Spoiler: zeige
(etwa die familiäre Situation bei Otis),
andererseits bleiben wichtige Stränge jetzt total offen,
Spoiler: zeige
etwa was jetzt mit der Schule passiert, ein Punkt der Unzufriedenheit schüren dürfte, ebenfalls die Verhältnisse bei den Groffs, bei Vater, Mutter und Adam
.

Eigentlich sollten die Abrufzahlen, wenn sich nicht ein überraschender Einbruch ergeben sollte, für zumindest noch eine Staffel genügen (gerade weil ja explizit gesagt wird, dass die meisten im kommenden Jahr ihren Abschluss machen sollen), andererseits nagt bald das Alter an den Darstellern und der Cast ist riesig, den man zusammenhalten muss. Wäre schön, wenn es demnächst nochmals eine Ankündigung zur Verlängerung gibt, die Kritiken etc sind ja wie immer großartig (und das Niveau ist auch nicht, wie bei Sabrina, eingebrochen).
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 24 September 2021, 09:47:24
Ich fand die Staffel gewohnt gut, und wenn ihrlich bin wäre ich TROTZ der offenen Stränge die Du nennst auf der Seite zu sagen, das ist für mich ein ordentliches Ende. Zumal Emma MacCay angeblich aus der Serie raus will, und Maeve hätt ich schon gern dabei, wenns weitergeht
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 24 September 2021, 10:58:13
Ja, Maeve hätte man mit diesem Dreh tatsächlich brauchbar aus der Serie rausgeschrieben. Das würde ich aber schon bedauern, denn grundsätzlich war das die Figur, wegen der ich sie überhaupt so gern gesehen habe. Allerdings war schon die Chose mit Isaac eher bemüht in die Handlung integriert, da relativ schnell klar war, dass das nicht auf Dauer passen kann (im Umkehrschluss scheint man wiederum mit der Ruby-Affäre eher ne Chance verpasst zu haben).
Allerdings hätte man in Staffel 4 so noch ein wenig mehr Luft für die übrigen Charaktere, die man so sorgfältig aufgebaut hat.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: JasonXtreme am 24 September 2021, 12:10:18
Ich würde eine vierte Staffel schauen und mich drüber freuen ;) :D ganz klar - aber mir wäre so ein Ende lieber, als dass sie es dann versauen. Ja mit Ruby hatte man das Gefühl das wurde einch zu übermütig beendet und dann nie mehr angefasst, weil man gemerkt hat mit Maeve/Isaac wars blöd - also lassen wir beides fallen. Dumm gelaufen.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: mali am 24 September 2021, 13:03:10
Für mich ist gerade dieses Beziehungs-Tamtam eher ein downer in der Serie. Zu viel Beverlyhills90210-Touch. Können sie gerne wieder streichen und dann wieder mehr auf abstruse Situationen und Dialoge setzen.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 24 September 2021, 13:13:30
Yep, mit Ruby waren sie gerade unter der Oberfläche angekommen und haben etwas mehr Tiefe rausgefiltert und ließen es dann wieder fallen - da wäre etwas mehr Nachwirkung gut gewesen (immerhin hatte sie ja noch den wunderbaren Rambo-Auftritt in der Saaltechnik). Aber das war auch bei Oda so, die dann an einem erheblich entfernteren Punkt dann wieder aufgenommen wurde, was ihr nicht geschadet hat.

Ich wünsch mir eigentlich, dass sie für Staffel 4 eine Zeit später ansetzen, die Schule doch weitergeführt wurde (wie und von wem auch immer) und die Serie mit dem Schulabschluss des Jahrgangs einen Punkt setzt, das hätten die Figuren auch verdient.

@mali
Wobei mir ein, zwei "abstruse" Sachen dann doch ein wenig zu platt waren, der Nackt-Start mit der Ziege - und auch am Ende der Staffel der verlorene Schlüssel mit der Ziege im Haus und auch die Sockeneinlage auf der Frankreichfahrt, das war eigentlich nur Grossout, den ich bei der Serie nicht zwingend brauche.
Und im Umkehrschluss würden wir ohne die Beziehungen bei den meisten nicht recht "unter die Haube" schauen dürfen.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: mali am 24 September 2021, 19:13:29
Zitat von: Moonshade am 24 September 2021, 13:13:30@mali
Wobei mir ein, zwei "abstruse" Sachen dann doch ein wenig zu platt waren, der Nackt-Start mit der Ziege -


AmericanPie90210 :-)

Zitatund auch am Ende der Staffel der verlorene Schlüssel mit der Ziege im Haus und auch die Sockeneinlage auf der Frankreichfahrt, das war eigentlich nur Grossout, den ich bei der Serie nicht zwingend brauche.

Yup. Deswegen gerne wieder mehr so wie in Staffel 1 und 2 :-)

Nicht das Staffel 3 schlecht war, aber eben doch anders als 1 und 2.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: mali am 25 September 2021, 12:51:11
Ein Highlight war übrigens noch die Musical-Version von Peaches "Suckin on my Titties". Die meisten dürften den Song eher aus "Lost in Translation" kennen (Szene in der Strip-Bar).

Selten so gegrinst bei einem "Musical" :-)
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 27 September 2021, 09:42:47
Ja, das war hübsch, wobei die finale Kombi mit der Kostüm-Sex-Ed auf der Bühne eigentlich nur eine Variante des Alien-Tentakel-Sex-Musicals aus Staffel 2 war - da bräuchte es für Staffel 4 einen frischeren Ansatz, um die ganze (leider in Staffel 3 sehr duckmäuserisch gezeichnete) Schule ins Spiel zu bringen.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 1 Oktober 2021, 18:30:34
Nach Sichtung der dritten Staffel kann ich mich eigentlich so ziemlich 1:1 meinen Vorrednern anschließen. Die Qualität der Serie ist nach wie vor hoch, auch wenn acht Folgen für das so bunte und interessante Ensemble eigentlich viel zu wenig sind, weil latent jeder zu kurz kommt (wurde ja hier schon gesagt). Gerade Ruby hat es einfach nicht verdient, fast komplett abserviert zu werden, nachdem man ihre Familiengeschichte doch gerade erst kennengelernt und sie begonnen hatte, wirklich interessant zu werden. Zudem hatte ich erstmals den Eindruck, man würde den Bogen mitunter etwas zu sehr überspannen. Da aber auf Griffe in die Fäkalkiste dann immer wieder bemerkenswerte, weil lustige und wahrhaftige anrührende Momente folgen, fällt das nicht so ins Gewicht bei meiner persönlichen Bewertung.

Mein persönliches Highlight ist der Handlungsstrang um Eric und Adam.
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Adams ruhig-schockierte Reaktion auf Erics Geständnis, einen anderen geküßt zu haben, hat mir fast das Herz gebrochen. Ganz starkes Gefühlskino!


Ich hoffe, daß die ja schon angekündigte vierte Staffel den Figuren einen runden Abschluß gönnt (falls es die letzte sein sollte). Das wird schwer genug, weil die Serie ja nicht davor zurückschreckt, selbst ein, zwei Folgen vor dem Ende noch Charaktere zu durchleuchten, die bis dato etwas stiefmütterlich behandelt wurden, so daß man keinem so richtig böse sein mag.

Nach wie vor ein Must-See für mich!
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 18 Oktober 2023, 16:38:14
Ich habe erst im Nachgang zu Staffel 4 - der finalen Staffel - gehört, daß wohl viel geschimpft wird darüber, aber ich kann mich den negativen Stimmen nicht anschließen. Wo ich mitgehe, ist, daß es vermutlich die insgesamt schwächste Staffel der Serie ist.

Man hat den Eindruck, daß den Autoren teilweise nicht mehr so viel eingefallen ist, weshalb dann auch die Love Story zwischen Maeve und Otis frustrierend oft hin- und hergeschaukelt wird, bis sie dann endlich zum Ende geführt wird - für mich übrigens zum einzig passenden Ende, denn
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mir leuchtete ziemlich schnell schon nicht mehr ein, warum Maeve eigentlich überhaupt an dieser Niete festhält.
Auch den Konflikt Otis und Eric hatten wir bereits ein paar Staffeln vorher - sogar exakt denselben -, weshalb es in meinen Augen befriedigender gewesen wäre, wenn
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die beiden tatsächlich zum Schluß gekommen wären, daß sie einfach viel zu unterschiedlich sind, um länger Freunde bleiben zu können und getrennte Wege zu gehen. Ich meine, das passiert ja auch im echten Leben - Schulfreunde leben sich über die Jahre auseinander und es treten neue Leute ins Leben -, aber diesen Schritt wollte die Feel-Good-Serie dann nach dem Tiefschlag der Trennung wohl doch nicht gehen.
Generell muß man sagen, daß sich Otis über all die Jahre nicht zum Vorteil entwickelt hat.

Weitere Storylines, die letztlich nirgendwo hinführen, sind Jacksons Hoden-Geschichte und die Frage, wer sein Vater ist. Gerade letzteres wird so beiläufig abgehandelt, daß man sich fragt, warum das noch unbedingt in den letzten Folgen zum Thema werden mußte - ganz so, als hätten die Autoren nicht mehr gewußt, was sie mit Jackson anfangen sollen. Wesentlich stärker vertieft gesehen hätte ich auch Vivs toxische Beziehung, die erst aus heiterem Himmel kommt (wenn auch Ansätze bereits vorher erahnbar waren), um dann in Nullkommanichts mittels dreißigsekündiger Laß-mich-in-Ruhe-Ansprache abgehakt zu werden.

Aber dann gibt es ja auch noch zahlreiche positive Aspekte, wobei sich mal wieder zeigt, wie großartig die musikalische Untermalung in dieser Serie ist. Jims "With or Without You"-Pianoeinlage ist "Sex Education" at its best und für mich der Höhepunkt der Staffel. Der gelungenste Handlungsstrang ist der um Adam und seinen Vater - da stimmt von vorn bis hinten alles. Sehr positiv auch Aimees Werdegang. Die neu eingeführten Figuren überzeugen mal mehr, mal weniger, aber es ist faszinierend, wie sich die Autoren (meist erfolgreich) bemühen, für alle ein rundes Ende zu finden. Klar, einige tauchen in dieser Staffel nicht mehr auf und hatten schon vorher einen guten Abschied (Lily), aber die Neuzugänge sind immer noch mehr als reichlich und wollen auch noch mit untergebracht werden. Sehr gut ferner: die neue Schulumgebung und die enorme Realitätsnähe hinsichtlich schmerzhafter Telefonate wie die ständigen Streitereien zwischen Maeve und Otis. Gefallen hat mir auch, daß
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die Maeve-Otis-Sache schon mit Ende der vorletzten Folge vom Tisch ist, so daß die nicht noch die anderen Stränge ständig unterbricht.


Insgesamt für mich also ein durchaus befriedigender Abschluß der Serie, der natürlich auch Fragen offen läßt für die meisten Figuren, aber zum richtigen Zeitpunkt endet.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 18 Oktober 2023, 18:15:17
Ich bin ebenfalls schon durch und würde das mit der "schwächsten" Staffel unterschreiben, wenn es auch immer noch sehr hohe Qualität bietet.

Der Schwachpunkt ist sicherlich Butterfield "Otis", dem man nun schon zum 4.Mal ein Mischmasch aus Genialität und Idiotie ins Drehbuch schrieb, wobei leider die Idiotie in dieser Staffel überwiegt.
Der ganze Zweikampf der Therapeuten ist total an den Haaren herbei gezogen und auch nicht wirklich unterhaltsam in Bezug auf die American-Pie-Ausfälle wie der Foto-Unfall.

Maeves Strang um den Tod ihrer Mutte rund ihrem Bruder auf Drogen war auch nicht der wahre Jakob, sorgte aber bei Trauerfeier wenigstens noch für einen absoluten Höhepunkt der Serie.

Mein persönlicher Tiefpunkt war Erics Tauf-Strang, der sich nun so gar entwickelte und am Ende eben zu einer Gemeinde/Kirchenkritik verstieg, die man dann aber bei einem flotten Tänzchen auf dem Gay-Ball dann auch wieder entwertete.

Das Highlight mit war sicher Gilian Anderson mit ihrer postnatalen Depression, die natürlich einen Charakterspiegel brauchte, wobei ihre Schwester mir zu kalauerhaft war und die Enthüllung um ihr Verhalten ebenfalls gewollt - aber dennoch eine sehr starke Darstellung einer total überforderten Frau.

Wesentlich besser lief es für Adam und Aimee, zum Teil auch für Ruby und für die neuen Figuren, für die man natürlich auf den kompletten LGBT-Strauß zurückgriff, um auch ja nichts auszulassen, im Umgang mit den Themen lief es aber sehr geschickt und auch gefühlvoll, mir fast schon etwas zu soft, als wolle man keinen Fehler machen.
Das betraf auch Vivs seltsame Beziehung, deren Toxicpoint wie aus dem Hut gezogen kam und dann unter ferner lieben wieder undramatisch entsorgt wurde.

Insgesamt irgendwie ein aufge-lgbtsches Best-Off der bisherigen Serie, die sich aber immerhin nicht zu schade war, auf das überall erwartete HappyEnd zurückzugreifen, welches auch aus meiner sicht nicht sonderlich realistisch war. Mehr vom selben, aber die Story ist jetzt auch wirklich auserzählt.

Gute 7,5/10 von mir, aber nicht mehr so überschäumend wie 1-3!
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 19 Oktober 2023, 10:52:24
Zitat von: Moonshade am 18 Oktober 2023, 18:15:17Mein persönlicher Tiefpunkt war Erics Tauf-Strang, der sich nun so gar entwickelte und am Ende eben zu einer Gemeinde/Kirchenkritik verstieg, die man dann aber bei einem flotten Tänzchen auf dem Gay-Ball dann auch wieder entwertete.
Ja, dem stehe ich zu. Anstatt die Kritik so stehen zu lassen, steht dann plötzlich der Pfarrer mitsamt seiner Mama vor der Tür und bittet um Entschuldigung. Da hätte "Sex Education" einen Punkt machen können, aber so recht wehtun wollte man offenbar keiner Gruppe. Daß in manchen Kirchengemeinden immer noch Ablehnung herrscht bzw. darüber abgestimmt werden muß, ob ein Homosexueller als Pfarrer arbeiten darf, ist nun mal Fakt und darf auch gern so adressiert werden.

ZitatDas Highlight mit war sicher Gilian Anderson mit ihrer postnatalen Depression, die natürlich einen Charakterspiegel brauchte, wobei ihre Schwester mir zu kalauerhaft war und die Enthüllung um ihr Verhalten ebenfalls gewollt - aber dennoch eine sehr starke Darstellung einer total überforderten Frau.
Ja, hier durfte die Anderson noch einmal so richtig zeigen, was sie kann. Außerdem war Celia in meinen Augen auch eine der wirklich gelungenen, weil wirklich witzigen neuen Figuren.

ZitatWesentlich besser lief es für Adam und Aimee, zum Teil auch für Ruby und für die neuen Figuren, für die man natürlich auf den kompletten LGBT-Strauß zurückgriff, um auch ja nichts auszulassen, im Umgang mit den Themen lief es aber sehr geschickt und auch gefühlvoll, mir fast schon etwas zu soft, als wolle man keinen Fehler machen.
"Sex Education" ist ein lobendes Beispiel, wie man mit LGBTQ-Themen umgehen kann, ohne zu aufdringlich zu sein. (Eben weil sie sehr gut integriert wurden und nicht krampfhaft reingeprügelt, nur weil es gerade en vogue ist.)
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 19 Oktober 2023, 11:04:05
Ich glaube, was mir da so latent quer sitzt, ist, dass sie nun wirklich gar niemandem weh tun wollten, es nirgendwo zu kontrovers gestalten wollten und auch keine tragischen Finalpunkte setzen wollten.

Der Umgang mit den Trans- und LGBT-Themen ist zwar vorbildlich, aber es wirkte ein wenig wie freundlicher Fanservice (was auch wirklich mal sein muss) und das alles hat etwas rosarot Softes an sich, an dem sich niemand verschlucken wird.
Ähnlich war das mit "Fan Fiction", den ich sehr mochte (der war etwas weniger rosarot), der dann auch gegen Ende seine Kanten abschliff, weil man offenbar ein Statement für den offenen Umgang mit diesen Themen schaffen wollte.
Aber bei allem auch dortigen Goodwill, den fast alle Schüler irgendwann mit sich rumtragen, ist die Schule bei Sex Education in Staffel 4 schon so eine bonbonbunte Utopie-Parodie, dass man sich sogar fast alle Szenen eines normalen Schulunterrichts aussparte und auch das Kollegium wegließ (bis auf die alberne Rektorenparodie).

Da wären mitunter weniger Themen mehr gewesen, auch auf unterhaltsamer Ebene, ich hab da für derlei Dramödienverarbeitungen immer noch den 95er "Kommt Mausi raus?" im Hinterkopf, der mich trotz Positivismus in seiner spröden Art noch viel mehr abgeholt hat, weil die Gegensätze (Coming Out - richtig oder so halb/ Großstadt-Kleinstadtherkunft) besser gegenüber gestellt wurden.
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Stefan M am 19 Oktober 2023, 11:21:35
Ja, ich verstehe, was du meinst. Mit der Realität hatte der Schulalltag tatsächlich nichts mehr zu tun, aber darüber konnte ich hinwegsehen, weil ich auch schon die Schule davor nicht unbedingt als 1:1-Wiedergabe einer realen Bildungseinrichtung gesehen habe.

Ich lobe "Sex Education" auch deshalb explizit für den Umgang mit besagten Themen, weil ich das bei der schrecklichen "Sex and the City"-Fortsetzung "And Just Like That" auch schon ganz anders gesehen habe, wo einem die "Schau nur, wie progressiv wir sind"-Attitüde in fast jeder Szene mit dem Arsch ins Gesicht sprang.

"Kommt Mausi raus?" ist ein schönes Beispiel, aber in Sachen Teenager-Tragikomödie bleibt "Raus aus Amal" für mich das Nonplusultra.  :love: 
Titel: Re: Sex Education (Asa Butterfield, Gillian Anderson / Netflix)
Beitrag von: Moonshade am 19 Oktober 2023, 13:09:02
Oh ja, "Raus aus Amal" war noch ein Tässchen realistischer, gerade Richtung Kleinstadt...
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