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Gemeinschaftsforum => Der phantastische Film => Thema gestartet von: Dexter am 13 Juli 2006, 13:39:53

Titel: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Dexter am 13 Juli 2006, 13:39:53
Im London der Jahrhundertwende versuchen sich 2 Magier (Christian Bale und Hugh Jackman) gegenseitig um jeden Preis auszustechen.
http://german.imdb.com/title/tt0482571

Ausschnitte aus dem Trailer
http://www.youtube.com/watch?v=ncttD0YhqPg

Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: StillerMux am 13 Juli 2006, 19:59:47
Das schaut mir schon interessant aus. Bei Hugh Jackman kommt es mir aber irgendwie merkwürdig vor, wenn er keine Krallen hat. Vielleicht ja auch deshalb diese Szene im Trailer, wo er diese Unterarmklingen hat.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: schlitzauge23 am 13 Juli 2006, 22:29:27
Filme mit Christian Bale und Scarlett Johansson sind für mich sowieso Pflicht, dazu jetzt auch noch in einen film :respekt: Trailer sah auch ganz gut aus, bin mal gespannt.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Newendyke am 14 Juli 2006, 19:39:58
Trailer:
http://www.apple.com/trailers/touchstone/theprestige/hd/
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Phil am 5 Januar 2007, 14:15:51
war nu gestern drin und bin schwer begeistert.
Christian Bale spielt super und auch Scarlett ist nicht zu verachten.Zu der Leistung von Michael Caine brauch ich auch nicht viel sagen, passte Perfekt in seine Rolle. Bischen aufn Keks ging mir Hugh Jackman, der ziemlich hölzern gespielt hat mit seinen 2 Gesichtsausdrücken. Die Story ist aber sehr ausgefeilt und den gesammten Film über spannend. Wer sich ein wenig für Zauberer-Dasein interessiert, sollte aufjedenfall einen Blick riskieren, da viele tolle Einblicke gewärt werden.
Das Ende ist völlig überraschend, wenn gleich auch vollkommen logisch und Nachvollziehbar (bis auf die Maschine...die war Quatsch)

Ich würde schon lockere 7/10 geben und werde sicherlich nächste Woche nochmal reingehen, da der Film ganz anders wird, wenn man das Ende kennt.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Nibi am 5 Januar 2007, 14:23:25
Auf den Film freue ich mich auch, wie ist denn der Erzählstil? Ähnlich verzwickt bei Memento oder ist es leichter dort mitzukommen?
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Rollo Tomasi am 5 Januar 2007, 14:35:24
Zitat von: Phil am  5 Januar 2007, 14:15:51
Das Ende ist völlig überraschend, wenn gleich auch vollkommen logisch und Nachvollziehbar (bis auf die Maschine...die war Quatsch)

Also ging das nicht nur mir so, dass dieses Ende doch ein bißchen zu viel des Guten war!
Das hat für mich null zu dem Film gepasst und ihn deshalb auch ein bißchen kaputt gemacht.
Schade!
Muss dir auch in punkto Jackman zustimmen, er war nicht so überzeugend.
Das Drehbuch war sehr gut, die Bilder auch, die Atmo stimmte, der Schnitt war brilliant.

Der Erzählstil ist ziemmlich verschachtelt, man muss also ständing konzentiert sein, aber man kann immer dabei bleiben, verliert nie den Überblick.

Ich würde ihm wegen des eigentlich fast albernen Endes "nur" 7/10 geben.

Vielleicht krieg ich ja ein Review hin, mal sehen.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Phil am 5 Januar 2007, 14:47:09
@Rollo

jupp ging nicht nur Dir so. Ich war die ganze Zeit gespannt, auf Bale sein Trick und wie der Funktioniert, dann löst er auf und ich so  :icon_eek: wie geil (aber eigendlich glasklar)
dann löst Jackman seinen "Trick" auf und ich dachte  :eek: :bawling: :doof:

naja, ich hoffe auf ein alternatives Ende auf der DVD.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: DragonBay am 5 Januar 2007, 16:39:53
Zitat von: Rollo TomasiAlso ging das nicht nur mir so, dass dieses Ende doch ein bißchen zu viel des Guten war!
Das hat für mich null zu dem Film gepasst und ihn deshalb auch ein bißchen kaputt gemacht.
Schade!

So, war gestern auch endlich drin. Ein super spannender Film übrigens mit einem clever gestrickten Plot. Die Schauspieler schienen mir ob ihrer Bekanntheit ziemlich unterfordert, aber seis drum. Was das Ende anbelangt, muss ich Rolle und Phil zustimmen. Insofern habe ich mich bestätigt gefühlt, als ich Berardinellis Review (2,5 von 4) gelesen habe, in der er diesen Punkt ebenfalls bemängelt. Zahlen sind zwar allgemein nichts aussagend, aber wenn man es in Zahlen ausdrücken müsste, wären für das Ende imo mind. 3 Pkt Abzug auf einer Skala von 0-10 fällig. Würd mich mal interessieren, was ihr dazu meint. Ich empfand es jedenfalls als störend und fast schon enttäuschend, dass...

!!!SPOILER!!!













Nolan zum Ende hin ins Übernatürliche abdriftet und eine Science-Fiction-Komponente in ein sog. period piece, die im 19. Jhd. spielt, einbaut. Für mich gewinnt der Film dadurch nicht an Magie, sondern verliert aufgrund dessen erst seinen gesamten Zauber! Die Leute, die mit mir im Kino waren, meinten nur: "Irgendetwas Übernatürliches muss der Film ja haben, sonst wär er ja sinnlos und langweilig! (sic!)". Für einen so sorgfältig und intelligent konstruierten Film, der auch kaum Logikfehler besaß und stets den Bezug zur Realität wahrte, stellt dieses SciFi-Element für mich einen nicht tolerierbaren Makel da. Ich gebe zu, es war früh abzusehen, dass die Maschine eine nicht unbedeutende Rolle spielen würde, aber SOOOOOO eine, wie später im Film dargestellt??  :doof:
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: StS am 6 Januar 2007, 13:49:18
@ DragonBay: Wenn Dich dieses "Abgleiten in übernatürliche Gefilde" gestört hat, schau Dir lieber den anderen aktuellen "Zauberer"-Film an, nämlich "the Illusionist" - da hast Du dieses "Problem" nicht. ;)
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: juicemopper am 6 Januar 2007, 14:44:31
Also, ich bin auch sehr enttäuscht, zum einen on dem übernatürlichen Element, zum anderen von der Auflösung am Ende, diefür mich viel zu früh schon ersichtlich war.
Tut mir leid, da nützt die tolle Machart auch nix.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: psychopaul am 13 Januar 2007, 00:09:36
Leicht spoilriger Beitrag folgt:  ;)

also mich hat dieser "Teil" nicht so gestört, man wurde, wie gesagt ja schon den ganzen Film quasi drauf vorbereitet. Ich hab mir nur ständig gedacht, wenn DAS dann am Ende die einzige "Überraschung" ist, wäre es ja fast schon wieder plump, aber es kam ja noch das andere (was ich echt nicht vorhersehen konnte. ein Freund dagegen behauptet, er hatte es geahnt, ich weiß nicht, ob ich ihm glaube  :king:)
aber is ja auch wurscht letztendlich.

ansonsten haben die anderen eh schon alles gesagt: Machart war top, Nolan hat sehr dynamisch und lebendig aber trotzdem mit der nötigen Ruhe inszeniert. Es war ein faszinierender Ausflug, nur manchmal fand ich es über die 2 Stunden dann doch etwas eintönig, aber gut.
Ich hab eigentlich nie ein Problem mit "Filmlogik", bei mir is alles erlaubt, is halt Fantasie, also why not.  :icon_twisted:

8,5 Punkte von mir, (sehr) guter Start ins Kinojahr 07.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: heldderarbeit am 19 Januar 2007, 16:20:00
naja die buchvorlage is ja eben auch ein science-fiction buch insofern....

aber mich hat das ende nicht gestört. im gegenteil, dadurch wurde der film erst richtig gut.^
nein stimmt nicht, der film war auch so gut. aber sicher waren die beiden tricks ab einem bestimmten punkt zu durchschauen, aber ich finds in letzter zeit ein bisschen albern, dass bei allen filmen zwanghaft was erzählt wird und den zuschauer erst ganz am ende eine flut von informationen vor den kopf geknallt werden, damit dieser endlich seinen aha-effekt hat.

da find ich es so beinahe besser. für mich definitv der beste film, den ich in diesem jahr gesehen hab. lol, nein als 2006-film zählt er noch ins letzte jahr und dürfte sich da unter den top 5 tummeln.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Moonshade am 30 Januar 2007, 12:41:13
Ich habs jetzt auch noch geschafft und sehe den Film als hervorragendes Ausstattungs- und Schauspielerkino - das SF-Element allerdings findet natürlich in dieser Inszenierung nie seinen Platz.

Generell wird hier mal wieder auf einen dopppelten Clou vorbereitet, den mitdenkende Zuschauer allerdings lange vorher schon zusammenreimen können (dafür wird auf eine Figur einfach zu wenig eingegangen, sie zu selten und zu wenig gezeigt).
Was die Maschine bewirkt und wie sich das auf die Vorstellungen auswirkt, das ist aber so zu folgern, man mag das Resultat nur nicht.
Am Ende leider einen Antihöhepunkt in einem ungewöhnlichen, aber gerade deswegen so gern gesehenen Film.
Etwas sehr lang und deswegen sehr anstrengend - ich wars jedenfalls zufrieden.
Allerdings mit dem Makel, das man den Film nur einmal sehen will - anders als etwa "The Usual Suspects".

Ich würde knappe 8/10 geben.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr Creazil am 30 Januar 2007, 15:06:09
Naja, ich würd ihn mir auch noch ein zweites mal ansehen. ;-)
Und zu der Figur: aufmerksame Zuschauer haben schon früh eine gewisse Ähnlichkeit bemerkt (z.B. meine Begleitung, die nicht davon ablassen konnte, mich in jeder Szene, in der besagte Figur auftauchte, darauf aufmerksam zu machen, dass besagte Figur doch einige Ähnlichkeiten aufweist).
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Seemops am 30 Januar 2007, 15:11:21
Zitat von: Moonshade am 30 Januar 2007, 12:41:13
Ich habs jetzt auch noch geschafft und sehe den Film als hervorragendes Ausstattungs- und Schauspielerkino - das SF-Element allerdings findet natürlich in dieser Inszenierung nie seinen Platz.

Generell wird hier mal wieder auf einen dopppelten Clou vorbereitet, den mitdenkende Zuschauer allerdings lange vorher schon zusammenreimen können (dafür wird auf eine Figur einfach zu wenig eingegangen, sie zu selten und zu wenig gezeigt).
Was die Maschine bewirkt und wie sich das auf die Vorstellungen auswirkt, das ist aber so zu folgern, man mag das Resultat nur nicht.
Am Ende leider einen Antihöhepunkt in einem ungewöhnlichen, aber gerade deswegen so gern gesehenen Film.
Etwas sehr lang und deswegen sehr anstrengend - ich wars jedenfalls zufrieden.
Allerdings mit dem Makel, das man den Film nur einmal sehen will - anders als etwa "The Usual Suspects".

Ich würde knappe 8/10 geben.

das würde ich auch so unterschreiben. Die SF-Elemente sind eigentlich bedauerlich, schade, dass es keine realistische Lösung gab. Ansonsten fand ich den Film alles in allem sehr nett und ich würde ihn mir gerne noch mal anschauen, um noch mal genauer auf alles zu achten.
allerdings ist ein Teil des endes wirklich zu erraten oder zumindest zu erahnen. ich jedenfalls wusste schon im laufe des filmes, wo noch knackpunkte sein würden, allerdings ohne genau zu wissen, worum es geht.
scarlett fand ich ihn ihrer rolle eigentlich ein bisschen langweilig, denn ihre rolle war doch recht klein, was ich nicht gedacht hätte.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Moonshade am 30 Januar 2007, 15:22:53
Das Problem hier ist sicher auch, das fast niemand die Vorlage zu kennen scheint und das als Literaturverfilmung deswegen gar nicht bekannt ist.
Ansonsten hätten sich wohl weniger darüber gewundert/aufgeregt.

Die Damen hatten generell wenig zu glänzen, was aber am Drehbuch und an den hervorragenden Darstellern lag.
Mein persönliches Highlight war natürlich David Bowie, dessen erster Auftritt durch die Stromblitze ich schon als Highlight des Jahres visueller Natur ansehe.

Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Ulrik fC am 14 Februar 2007, 17:30:56
SPOILER von Anfang bis Ende, also nur lesen, wenn man den Film gesehen hat !!

Habe gestern endlich geschafft den Film zum Glück noch im Kino zu sehen und bin schwer begeistert.

Ich finde die erzählweise sehr gut und mich hat auch das Sci-Fi Element garnicht gestört vorallem weil Jackmans Charakter am Anfang als der Gute dasteht und sich dann immer weiter ins Negative wandelt, man selbr aber erst ziemlich spät mitbekommt das es so ist und da hat mich sein Dublikator in bester Frankensteinmanier garnicht gestört.

Genial fand ich auch, das sobald ich im letzten Drittel des Films auf die Idee kam, dass Bales Charakter einen Zwillingsbruder hat, diese bis zum Ende nichtmehr so auftauchte das man ihn betrachten konnte, im Gegenzug dazu ist er in den ersten 2/3 noch um einiges deutlicher zu sehen gewesen.

Die Auflösung war kein grosses "aha", da ich für meinen Teil vieles schon selber herausgefunden habe, dafür hatten aber beide Schauspieler noch mehr als genug präsenz, das es mich garnicht gestört hat.

Wunderschön erzählter Film und für mich eine riesen Freude Andy Sirkis in einer kleinen Rolle zu sehen !

Ulrik
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Roughale am 22 Februar 2007, 16:38:39
Lange warten musste ich, bis der es in OV hier nach Hamburg geschafft hat, zum Glück war der Film der erste in einem neuen Klassiker in OV Programm des OV Kinos hier - egal, hat sich das Warten gelohnt? OH JA!

Ab hier spoilert es eventuell heftig!

Nachdem ich alle Meinungen hier zu dem Film gelesen habe, sehe ich meine Sichtweise des Films bestätigt, aber dazu etwas später mehr...

Schauspielerisch war es reihweg gut bis exzellent, besonders David Bowie als Tesla - wow! Der ist zwar alt geworden, aber er hat sein Image als mysteriöser Tausendsassa mit dieser Rolle genial erweitert. OK Hugh Jackman ist hölzern, aber das passt ganz gut, sein US Akzent war akzeptabel. Christian Bale was hervorragend, besonders sein abgeliefertes Cockney war fast fehlerfrei - grosse Lob dafür. Die Schauspielerinnen blieben da eher blas, besonders Frau Johanson, die nicht nur beim Akzent gravierende Probleme (mal wieder) vorwies... Das störte aber überhaupt nicht.

Die Handlung war verworren und extrem vielschichtig, dagegen waren Following und Memento Kinderkram. Gelegentlich sogar so extrem, dass die Sehlaune etwas abglitt, für den Moment, aber mit dem Schlusssatz von Cutter (Caine) wurde mir vieles klarer und der Film tendiert gen Meisterwerk, oder sollte ich Meistertrick sagen? Hier mal der letzte Satz (na ja, gut 3 ;):

ZitatCutter: Now you're looking for the secret... but you won't find it because you're not really looking. You don't really want to know the secret... You want to be fooled.

Aha! Das gilt zum einen für den Filmwelt, die uns vorgesetzt wurde und zum anderen zum Film selbst, aber der Reihe nach:

Filmwelt:

Wer ist den hier der magier, der den wirklich grossen Trick vorführt? Denkt mal drüber nach, eventuell hat Cutter alle anderen an der Nase geführt? Oder was ist mit Tesla? Den gab es ja wirklich, ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern, aber er hatte Stress mit seinem Konkurenten Edison, wie man im Film sieht, aber im wikipedia Eintrag sagt nichts genaues dazu. Zumindestens gibt es viele Fantastereien um diese Person...

Film:

Nun nehmen wir mal einfach an, Nolan ist der Magier, der mit diesem Film sein Meisterstück abliefert, was bedeutet das für uns? Wir wurden an der Nase herumgeführt und hatten einen riesen Spass dabei - toll! Als Zeichen dafür sehe ich neben den Meinungen hier auch den Umstand, dass man im Keller am Schluss zu dem oben zitierten Abschlussspruch sieht, dass der tote Jackman noch im Tank ist...

---

Das lässt auf eine gute DVD Edition hoffen mit Audiokommentar und was weiss ich - hoffen wir mal, dass Nolan da sich mehr als Regisseur zeigt als als Magier und seine Tricks offenlegt ;)

9/10 mit Aufwärtstendenz!
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Ulrik fC am 22 Februar 2007, 17:23:37
VORSICHT SPOILER (text in makieren)


Nur mal kurz zum Ende:
Wenn ich mich recht entsinne waren sogar alle Tanks mit toten "Jackmans" voll, da der die Machine von Tesla noch immer ihre Fehlfunktion hatte, bedeutet Jackmans Charakter hat keinen Zaubertrick vollführt, sondern sich andauernd dubliziert und die Leichen mitsamt Tank im Keller versteckt, aber da dies meiner Meinung nach "ziemlich früh" zu erahnen war, gabs für mich da keinen aha Effekt mehr .. oder besondern Moment oder habe ich da was übersehen ?

Aber ansonsten stimme ich dir aufjedenfall zu !
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Roughale am 22 Februar 2007, 18:58:34
Ich habe irgendwie den Eindruck, wir haben eventuell alle was übersehen, wenn das Nolan mit der Inszenierung gelungen ist (ich kenne das Buch nicht) und auch nur wenn er uns diesen Eindruck hinterlässt, dann wertet das bei mir den Film auf, weil es ihm dann wirklich gelungen ist den Zuschauer so an der nase rumzuführen wie er es will, nicht so "hau ruck - ätsch bätsch" wie es Lynch gerne macht, aber jedem sein Publikum, das hat man ja auch beim Film gesehen, nicht alle mochten beide Zauberer ;) Ich hatte jedenfalls so oft und solange den WOW-Eindruck wie lange nicht mehr, das was er mit Memento und Following geschafft hatte, schaffte er für mich hier auch...

Morgen erscheint die DVD in den USA, aber noch recht mikrieg, da warte ich mal auf eine Special Edition, die kommt bestimmt...
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mills am 4 März 2007, 18:47:00
War gestern drin und bin begeistert!
Ich hingegen fand gerade das Ende gut, da der Film die ganze Zeit von ZauberTRICKS übersäht war und am Ende etwas echt übernatürliches und magisches reingespielt hat.
Von mir gibt es für einen klasse Film mit einem klasse Bale 9/10.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr Creazil am 4 März 2007, 22:18:10
Dem schließe ich mich an.
Mache mich jetzt mal auf die Suche nach der literarischen Vorlage.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Moonshade am 5 März 2007, 11:38:46
Zitat von: Mr Creazil am  4 März 2007, 22:18:10
Dem schließe ich mich an.
Mache mich jetzt mal auf die Suche nach der literarischen Vorlage.

Kriegst du als Taschenbuch bequem in jedem Buchhandel.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Nibi am 8 Mai 2007, 23:31:53
Heute gesehen, ganz großes Kino. Ausstattung, Schauspieler, Kamera, Regie alles große Klasse.
Das Ende ist sicher etwas sehr wendungsreich, aber damit kann ich sehr gut leben. Hat wirklich Spaß gemacht Mitzuraten und zu überlegen wie dies oder das funktioniert hat.

Solche Filme möchte ich öfters sehen. Großes Kino, 9/10


Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: SAL am 12 Mai 2007, 03:40:05
Hi,

kann mir mal jemand erklären wie da nun alles wirklich lief?
So wirklich verstanden habe ich es dann doch nicht.

Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Ulrik fC am 12 Mai 2007, 09:39:59
MASSIVE SPOILER


Also so wie ich es verstanden habe:

Es gab von Anfang an zwei Alfred Bordens ( Christan Bales ), die beide ein Leben gelebt habe, sich dabei die Frau/ Geliebte geteilt haben. Einer von beiden mußte immer versteckt und maskiert leben (wobei wichtig ist, dass die Rollen beliebig getauscht wurden, deshalb wusste der eine Borden auch nicht, welchen Knoten er gemacht hat, deswegen meinte die Frau auch, das er sie mal liebt und mal nicht).
Alfred Borgen ging auch nach der Vorstellung von Tesla und lies sich für seinen Transportieren Mann einen Käfig bauen der Funken sprühen konnte, aber mehr auch nicht .. Borden wollte im Gegensatz zu Angier nur die Ablenkung.
Angier dachte, dass Tesla Borden ein Teleporter gebaut hat und gab deshalb genau so ein Gerät bei Tesla in Auftrag. Dieser erwähnte aus Diskretion seinen Kunden gegenüber und weil er glaubte einen richtigen Teleporter bauen zu können nie, das Borden eine andere Machine wollte.
Teslas Teleporter war aber mehr eine Teledublizier ;) , weshalb beim Teleportieren, der Gegenstand, die Person teleportiert und dubliziert wurde. Deshalb blieb der Hut, die Katze am gleichen Ort und dennich lagen vorm Haus Dublikate.
Den Fehler hat Tesla nie geschafft zu entfernen, weshalb Angier auf die Idee kam, die Person im Teleporter durch eine Falltür verschwinden zu lassen und gleichzeitig zu entsorgen (also im Wassertank zu töten), da mehrer Angiers verraten würden, das er garkeinen Trick anwendet.
Und das war es eigentlich auch schon ..

SPOILER ENDE

..das einzige was ich mich noch immer Frage ist, ob dies wirklich die ganze Wahrheit ist, weil  der Text über die drei Akte ausm Off läßt vermuten, dass es eigentlich noch viel mehr gibt, zumin. ging es mir so.

Film mehrmals angucken lohnt sich a ufjedenfall. Wird nur besser !!

Ulrik
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Inspektor Yuen am 13 Mai 2007, 23:08:13
Hab ihn die Tage auch gesehen und kann ihn wirklich jedem nur empfehlen. Topfilm und ein gutes Stück besser als der ähnlich gelagerte Illusionist. 9/10
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 18 Dezember 2007, 03:11:28
***SPOILER***

Auch die zweite Sichtung brachte keine neuen Erkenntnisse, für mich bleibt PRESTIGE weiterhin eitler Budenzauber, der nicht halb so clever ist, wie es wohl gern wäre. Schon die allererste Einstellung von Bales Erfinder lässt keinen Zweifel an der Doppelrolle, mir stach das beim ersten Mal bereits sofort ins Auge, zumal ich Filme, die ihren möglichen Twist sogar vorher thematisieren (von Zwillingen, Brüdern bei Vögeln und Doppelgängern ist ja immer wieder die Rede) und dann trotzdem erwarten, es sei überraschend, so gar nicht meins sind. Schade vor allem deshalb, weil der wunderschön anzuschauende Film seine sorgfältige Geschichte so dicht konstruiert, dass man sich wünscht, sie würde nicht lediglich durch die Frage nach der Auflösung zusammengehalten. Was den zweiten Twist angeht: Auch der ist erahnbar, spätestens wenn man die Hüte im Wald sieht, und über den Realismus dieser Theorie lohnt es sich nicht zu streiten. Ich finde der ganze Film bleibt erschreckend verschenkt und aufgeblasen. Leider überzeugt Nolan auch weiterhin nicht.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: McKenzie am 18 Dezember 2007, 04:44:03
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 Dezember 2007, 03:11:28
***SPOILER***

Auch die zweite Sichtung brachte keine neuen Erkenntnisse, für mich bleibt PRESTIGE weiterhin eitler Budenzauber, der nicht halb so clever ist, wie es wohl gern wäre. Schon die allererste Einstellung von Bales Erfinder lässt keinen Zweifel an der Doppelrolle, mir stach das beim ersten Mal bereits sofort ins Auge, zumal ich Filme, die ihren möglichen Twist sogar vorher thematisieren (von Zwillingen, Brüdern bei Vögeln und Doppelgängern ist ja immer wieder die Rede) und dann trotzdem erwarten, es sei überraschend, so gar nicht meins sind. Schade vor allem deshalb, weil der wunderschön anzuschauende Film seine sorgfältige Geschichte so dicht konstruiert, dass man sich wünscht, sie würde nicht lediglich durch die Frage nach der Auflösung zusammengehalten. Was den zweiten Twist angeht: Auch der ist erahnbar, spätestens wenn man die Hüte im Wald sieht, und über den Realismus dieser Theorie lohnt es sich nicht zu streiten. Ich finde der ganze Film bleibt erschreckend verschenkt und aufgeblasen. Leider überzeugt Nolan auch weiterhin nicht.

Es geht doch im Film gar nicht primär (und nicht einmal sekundär) um die Erzählweise und die Plottwists, das sind beides nur Extras für den normalen Unterhaltungsfilmgänger, der es anspruchsvoll findet, wenn er sich anstrengen muss, um bei einem Film wie "Die Bourne Identität" oder "Memento" den Überblick behalten will über die verschiedenen Figuren, Zeitabschnitte usw. Im Kern des Films stehen eindeutig existenzielle (ja, EXISTENZIELLE - Chili!  :icon_mrgreen:) Themen wie die zerstörerische Kraft der Sturheit (klingt wenig, ist aber viel), die Unersättlichkeit des Künstlers, die in viele Richtungen weist (wenn man die beiden Magiere, wie sie selbst es offensichtlich möchten - als Künstler ansieht), die sich in einem abstrahierenden Prozess zunehmend verändernde Feindseligkeit zwischen Angier und Borden, die irgendwann eher zu einem Indiz für heimliche Selbstgeißelung wird und viel, viel, mehr. Sowie - das hat Vince in seinem Review ja auch geschrieben, wenn auch anders begründet - die Magie des Kinos - und nicht zwangsläufig die Magie des Erzählens (da gibt es einen grundlegenden Unterschied wie ich finde) die sich aus einem Spiel mit (persönlicher) Perspektive (nicht Zeitebene), Illusion (persönlicher und offen ausgetragener) und Wahrheit (subjektiver) und weiß Gott wievielen anderen Elementen, die jenseits narrativer Regeln leben können, zusammensetzt. Das narrative Chaos ist eine Herausforderung des Zuschauers (denn so wird sofort unter den Zuschauern selektiert - was ich problematisch finde, bei einem Film dieser Größenordnung allerdings verständlich finde) und ein schickes Accessoir, nach "Memento" (der mir, ebenso wie "Batman Begins", überhaupt nicht gefallen hat - ich bin also nicht wirklich solidarisch mit Nolan) kann der Regisseur diesen Schritt gehen, weil er weiß, dass das Publikum so etwas von ihm erwartet oder erhofft - und mit dieser Haltung kann er spielen und unter dem linkischen Deckmantel dieses Spiels seinen Zaubertrick entfalten: Einen sehr persönlichen und - bis aufs Mark abgeblättert - ernüchternden Autorenfilm der stark in Richtung Werner Herzog / Andrzej Zulawski (bei letzterem ist die Assoziation allerdings nicht so offensichtlich und vielleicht eine eher persönliche Empfindung von mir) geht - ohne allerdings z. B. Herzogs überheblich-arschige (pardon...) Attitüde oder Zulawskis surreal-bizarre Exzesse zu übernehmen. Ich habe ihn jedenfalls nach anfänglich zufriedenen 8/10 nach einiger Zeit auf respektvoll nickende 9/10 aufgerundet und ihn mir heute (Oh Schreck!) auf DVD zugelegt was somit den ersten aktuellen Hollywood-Film ausmacht, den ich seit Jahren in vollem Bewusstsein relativ kurz nach DVD-Start meiner Sammlung einverleibe.

Das musste ich jetzt dochmal los werden - es geht ja schließlich ums Prestige.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 18 Dezember 2007, 10:37:37
Genau das will mir Herr Nolan ja in den Extras auch erzählen, dass PRESTIGE ein Film über das Kino sei, aber das finde ich aufgesetzt und aufgeblasen. Jeder Film ist gleich immer eine Reflexion über Film, wenn es um zwei doofe Zauberer geht, die ihre eitlen Männerkomplexe nicht überwinden können, dann ist das gleich wieder Herzogsche/Zulawskische Größe und Magie... alles Mumpitz in meinen Augen. Und von "narrativem Chaos" würde ich hier nie sprechen, ich finde den Film überaus übersichtlich und leicht nachvollziehbar, ja wie schon gesagt völlig vorhersehbar.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Dezember 2007, 13:22:19
Zitat von: McKenzie am 18 Dezember 2007, 04:44:03
Im Kern des Films stehen eindeutig existenzielle (ja, EXISTENZIELLE - Chili!  :icon_mrgreen:) Themen

KLICK (http://www.youtube.com/watch?v=-j_qgarWQp8)

Zitat von: McKenzie am 18 Dezember 2007, 04:44:03
Themen wie die zerstörerische Kraft der Sturheit (klingt wenig, ist aber viel), die Unersättlichkeit des Künstlers, die in viele Richtungen weist (wenn man die beiden Magiere, wie sie selbst es offensichtlich möchten - als Künstler ansieht), die sich in einem abstrahierenden Prozess zunehmend verändernde Feindseligkeit zwischen Angier und Borden, die irgendwann eher zu einem Indiz für heimliche Selbstgeißelung wird und viel, viel, mehr. Sowie - das hat Vince in seinem Review ja auch geschrieben, wenn auch anders begründet - die Magie des Kinos - und nicht zwangsläufig die Magie des Erzählens (da gibt es einen grundlegenden Unterschied wie ich finde) die sich aus einem Spiel mit (persönlicher) Perspektive (nicht Zeitebene), Illusion (persönlicher und offen ausgetragener) und Wahrheit (subjektiver) und weiß Gott wievielen anderen Elementen, die jenseits narrativer Regeln leben können, zusammensetzt.

Das würde ich so unterschreiben.

Natürlich ist der Twist des Films vorhersehbar. Das macht mich bei anderen Filmen auch madig, aber hier gehört es dazu. "Prestige" ist die filmische Antwort, um mal bei einem aktuellen Beispiel zu bleiben, auf das "Shyamalanisierende" Publikum.
Sitzen im Kino, bekommen traumhafte Bilder, Musik und Atmosphäre geliefert und versperren sich dem regelrecht, weil sie nur der Auflösung hinterher hecheln. Ich habe sehr oft, wenn ich mich mit anderen über "The Village" unterhielt, nur Beschwerden über das vorhersehbare Ende zu hören bekommen, als ob das irgendwie den kompletten Film ausmachte. Da kann man Shyamalans Frustfilm "Lady in the Water" schon verstehen, auch wenn ich mich da wiederum nicht angesprochen fühlte.
"Prestige" nun stößt uns über die gesamte Lauflänge fast schon mit der Nase auf die Lösung, bettelt uns förmlich an: "Ja, du hast Recht, und jetzt genieß' endlich den Film, hör' auf zu grübeln, über dir, oben auf der Bühne entfaltet sich gerade Magie, während du die ganze Zeit nach unten starrst, den doppelten Boden suchend". Und dann kommt die Auflösung, und sie bestätigt geradezu hämisch simpel, dass da nicht mehr war, dass es alles so kam, wie vom Zuschauer erahnt. Und dieser kommt jetzt ins Grübeln: Das war es? Das war der Trick?
Der Film kalkuliert bewusst die Ernüchterung seines Publikums ein, von der ersten Szene an, in der Michael Caine uns sagt: "Sie wollen die Wahrheit gar nicht erfahren". Er stellt sich selbst und seine Mechanismen schutzlos aus, kommt auf die Bühne gerannt wie ein übereifriger Magier, der die Jungfrau durchsägt und direkt im Anschluss den Kistentrick erklärt. Er hofft, uns zum Sich-fallen-Lassen zu erziehen (nicht mit stumpfem Konsum zu verwechseln!), macht uns den Reiz des Unerklärlichen deutlich, indem er jedem alles erklärt.

Und dass er obendrein Themen wie Besessenheit, Selbstgeißelung und vollendete Hingabe (man nehme nur den Trick des alten Chinesen und Bordens Reaktion: "Darum geht es, das ist der einzige Weg, dem hier zu entkommen") mit seinem Zaubererduell über dessen großartige Darstellerleistungen veranschaulicht und dieses obendrein mit dem Edison-Tesla-Konflikt historisch spiegelt, macht ihn zu weit mehr als nur einem misslungenen Trick. Das zu erkennen, darum geht es. Selbst wenn der Vorhang schon gefallen ist. 
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: McKenzie am 18 Dezember 2007, 13:45:35
Zitat von: Chili Palmer am 18 Dezember 2007, 13:22:19
Das würde ich so unterschreiben.

Ich bei dir auch, größtenteils!  :LOL:

Natürlich legt jeder die Gewichtung woanders - ich sehe dieses Katz- und Maus-Spiel Nolans mit dem "erwartenden" Zuschauer nur als einen von vielen interessanten Nebeneffekten, im Endeffekt aber den einen, der besonders viel boshafte Freude bereitet.  :icon_twisted:

Ich mag derlei Spielchen, Argento hat das z. B. auch mit "Tenebrae" oder Sirk mit "A Time To Love And A Time To Die" und "Magnificent Obsession" gemacht. Und gerade das von dir beschriebene Publikum hat es auch so verdient.  :king: Übrigens kam auf der "Prestige"-DVD vor dem Menü noch ein Trailer, der sah ziemlich interessant aus. In Gedanken fügte ich ihn schon auf meine "wenigstens im Internet abchecken"-Liste ein, da wurde der Titel eingeblendet: "Das Mädchen aus dem Wasser".  :eek: Ich muss den, bei aller Ablehnung der Witzfigur Shyamalan (Sorry Chili, bei uns dauert kein Konsens länger als 5 Minuten)wohl doch vormerken - das sieht wirklich sehr delikat aus.

Zitat von: Chili Palmer am 18 Dezember 2007, 13:22:19
Der Film kalkuliert bewusst die Ernüchterung seines Publikums ein, von der ersten Szene an, in der Michael Caine uns sagt: "Sie wollen die Wahrheit gar nicht erfahren". 

Das ist ja auch er existenzielle Kern des Ganzen: Selbst wenn wir wissen, das wir unser Leben nur mit Hilfe von selbst kreierten Illusionen durchstehen können werden wir daran nichts ändern - wir wollen die Illusion weil sie mehr Reiz birgt. Ich habe immer noch keinen wirklich großen Film dazu gesehen, aber "Blow up" / "Zabriskie Point" / "Beruf: Reporter" von Antonioni, "Fitzcarraldo" von Herzog sowie beispielsweise auch "Prestige" kommen schon nahe dran an dieses Ideal.

Zitat von: Chili Palmer am 18 Dezember 2007, 13:22:19
großartige Darstellerleistungen veranschaulicht

Hugh Jackman kann spielen!  :icon_eek: War mir vorher auch entgangen. Und Piper Perabo auch.  :icon_eek: Nur Scarlett Johansson wird wohl bis in alle Ewigkeit eine Gipspuppe bleiben. Auf DVD fällt das vielleicht nicht mehr so sehr auf wie im Kino (wobei - das ist jetzt beinahe 1 Jahr her...).
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Dezember 2007, 14:00:40
Zitat von: McKenzie am 18 Dezember 2007, 13:45:35
Natürlich legt jeder die Gewichtung woanders - ich sehe dieses Katz- und Maus-Spiel Nolans mit dem "erwartenden" Zuschauer nur als einen von vielen interessanten Nebeneffekten, im Endeffekt aber den einen, der besonders viel boshafte Freude bereitet.  :icon_twisted:

Habe ich auch nicht anders behauptet, oder? Geschweige denn gewichtet:

Zitatmacht ihn zu weit mehr als nur einem misslungenen Trick. Das zu erkennen, darum geht es.

Zitat von: McKenzie am 18 Dezember 2007, 13:45:35
Ich muss den, bei aller Ablehnung der Witzfigur Shyamalan (Sorry Chili, bei uns dauert kein Konsens länger als 5 Minuten)wohl doch vormerken - das sieht wirklich sehr delikat aus.

Ich sehe da immer noch Konsens, mir doch egal, wie du den Shyamalan findest. Der war nur mein veranschaulichendes Objekt.  ;)

Und dass "Lady" delikat ausschaut, ist bei Christopher Doyle wohl kaum zu vermeiden. Wobei der für mich eins der Hauptprobleme des Films darstellt, aber das hat hier a) jetzt nichts verloren und b) solltest du den Film überhaupt erstmal ansehen.
Die Chancen stehen gut, dass du ihn als Shyamalan-Ablehner herzlich in die Arme schließen wirst.

Und bitte erwähne es nicht mehr, falls du einen Film aus kill-Hollywood-Haltung heraus im Netz anschauen möchtest, das shreddert mir die ganze vorweihnachtliche Besinnlichkeit, wenn ich wieder daran erinnert werde, dass du so ein krimineller Satansbraten bist. Naja, in deinem Alter... :icon_sad: :icon_mrgreen:
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: psYchO dAd am 15 Februar 2008, 03:12:42
Spoiler everywhere:








Habe den Film nun auch gesehen und muss sagen, dass ich doch etwas enttäuscht bin. Irgendwas hat Nolan da falsch gemacht, der ganze Film war von Anfang an so aufgezogen, dass man absolut alles anzweifelte ... und damit leider sogut wie immer richtig lag. Beispiele:

* Von der ersten Sekunde an war klar, dass Angier noch am Leben war (obwohl das ja nur teilweise stimmte), dass sein Tagebuch nur Fake war fiel mir erst später auf
* Es war auch relativ schnell eindeutig, dass der Igenieur ein Doppelgänger ist, spätestens als er den Ball im Gefängnis fing kam ich auch auf die Idee, dass es sich dabei um einen "Klon" handeln könnte, denn
* dass es sich beim vermeintlichen Teleportierungstrick um eine Vervielfältigung handelte war schon sehr eindeutig, erst der Huthaufen bei Tesla und dann noch die Wasserkästen, die laufend weggebracht wurden

Den ganzen Film über hoffte ich eigentlich, dass es sich dabei um falsche Fährten handelte, und am Ende doch etwas ganz anderes kam, so blieb am Ende nur ein müdes Gähnen. Ein wenig mehr Hinweise mit der Brechstange hätten teilweise auch gereicht. Was nicht ganz heraus kommt: Warum wird Bale verurteilt? Eigentlich sollte der Ingenieur ja dem Richter den Trick verraten, und damit wäre Bale dann entlastet. Was passierte dann? Erstens wusste er ja gar nicht, wie der Trick funktioniert und niemand glaubte, dass Bale den tonnenschweren Tank einfach so verschieben konnte.

Abgesehen von der Durchsichtigkeit, welche den Film aber leider vielleicht nicht so sehr wie einen guten Zaubertrick, aber dennoch ziemlich blass erscheinen lässt, ist an der Inszenierung wenig zu bemängeln, aber da wäre einfach mehr gegangen. Ich störe mich eigentlich nicht daran, DASS es eine Fantasy-Auflösung gab, oder dass nicht geklärt wurde wie die Maschine funktioniert, sondern dass man darauf ziemlich hingedrängt wurde. Ach ja, an etwas kränkelt der Film noch: mMn war Hugh Jackman von Anfang an absolut unsympathisch, somit war zumindest für mich der Böse ziemlich schnell gefunden, weiß aber nicht wie es anderen damit geht.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Lunita am 15 Februar 2008, 13:54:13
Ja ich war damals auch etwas enttäuscht, was allerdings auch an den übersteigerten Erwartungen durch den allgemeinen Hype zuvor kam. Den Doppelgänger habe ich auch recht früh enttarnt, einiges andere nicht. Obwohl da zwei meiner Lieblingsschauspieler aufeinander trafen, hat der Film leider nicht gehalten, was er vorher versprochen hat. Aber wenn man mit durchschnittlicher Erwartung dran geht, dann hat man sicherlich einen schönen Abend. Das ganze Ambiente fand ich übrigens sehr schön.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: uboot am 31 Januar 2012, 04:50:53
Jetzt dann auch endlich mal The Prestige gesehen, und bin leider wie meine Vorredner entäuscht. Der Film ist unnötig verwirrend erzählt und kriegt leider nur streckenweise eine spannende Erzählweise hin. Ich muss sagen das Ende habe ich im Gegensatz zu anderen nicht schon vorgesehen, zumindest
Spoiler: zeige
 nicht das mit dem Bruder bei Borden. Ich weiß auch nicht warum, war ich irgendwie zu geblendet von der gewöhnungsbedürftigen Erzählstruktur.  :icon_rolleyes: Aber das mit der Sci-Fi Maschine von Tesla hab ich schon früh befürchtet. Im Endeffekt total lächerlich und passt so in der Art auch überhaupt nicht in den Film. Das hätte ohne Sci-Fi Element gelöst werden müssen. Da gebe ich Kochkessel (http://www.ofdb.de/review/107720,222990,Prestige---Die-Meister-der-Magie) vollstens Recht. Und wenn man schon Tesla und Edison reinbringt, dann muss man das große Ganze der beiden auch besser "beleuchten".
The Prestige versucht zu stark ein Kunstfilm-Meisterwerk zu sein und scheitert dabei auf ganzer Linie. 3/10
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Moonshade am 31 Januar 2012, 11:42:09
Ich seh den nicht für 5 Cent als Kunstfilm, sondern wie die meisten Nolans nur als verschachtelt erzähltes Unterhaltungskino, daß mich immer noch mehr mitgerissen hat (vor allem angesichts der zerrissenen Charaktere, des Zeitkolorits und des phantastischen Unterbaus) als seine Batman-Werke (die natürlich auch sehr gut sind).
Bei mir ist der in den Jahren inzwischen sogar auf 9/10 gestiegen, eine beim Wiedersehen wunderbare Dekonstruktionsübung.

Warum so viele Zuschauer (niemand spezielles jetzt), die sonst aus Unterhaltungsgründen nicht selten jeden noch so unwahrscheinlichen Scheiß fressen, ausgerechnet hier beim SF-Element auf die Barrikaden gehen, hat mich schon immer schmunzeln lassen.

Vermutlich liegt es doch daran, daß der Film offensichtlich schreit: "ich versuch euch jetzt an der Nase herum zu führen" - was im Kern, nämlich in Sachen Überraschungseffekt, eigentlich auch ein Sinn des Mediums sein sollte.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr. Blonde am 31 Januar 2012, 14:38:31
3/10 Punkte ist ja schon wegen David Bowie unmöglich.  :nono:

Mir gefiel schon immer diese Mischung aus Pseudohistorie und Sci-Fi, weil sich der Film genau darum von anderen Werken abhebt. Nimmt man diese Komponente raus, wäre eine Menge Originalität weg. Schauspieler sind auch zum fingerablecken, intelligente Dialoge und trotzdem Mainstreamig genug, um ihn Bekannten zu empfehlen. Effekte sehen auch noch schick aus, kann eine so niedrige Bewertung nicht verstehen. Bei mir ist der Film mit den Jahren auch gut herangereift und wäre mir auch 9 Punkte wert. Von einem Hype habe ich damals nichts mitbekommen. Eher hinterher, weil eben von Nolan.

Verwirrend (erzählt) ist der Film allerdings nur beim ersten Mal, danach erkennt man die von Moonshade angesprochene Erzählstruktur  schon deutlicher und dann macht er auch mehr Spaß, weil es doch sehr schlüssig ist. Wobei ich Verwirrung auch nicht als Manko auffasse, denn welche Filme schaffen es heutzutage schon noch, dass wir vergessen, wo oben und unten ist?
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: uboot am 31 Januar 2012, 15:19:42
Zitat von: Moonshade am 31 Januar 2012, 11:42:09

Warum so viele Zuschauer (niemand spezielles jetzt), die sonst aus Unterhaltungsgründen nicht selten jeden noch so unwahrscheinlichen Scheiß fressen, ausgerechnet hier beim SF-Element auf die Barrikaden gehen, hat mich schon immer schmunzeln lassen.


"Ausgerechnet hier"? The Prestige spielt zur Zeit der industriellen Revolution, ich weiß nicht was da eine
Spoiler: zeige
 Klonmaschine
zu suchen hat. OK und realistisch wäre ja gewesen, wenn er die Stromstärke variiert hätte: Irgendwie erstmal einen Gegenstand in die "Maschine" stellen, der dann in Flammen aufgeht und danach geht dann der "Magier" rein und alle sind erstaunt, dass ihm nichts passiert. Das hätte zu der Zeit gepasst. Aber so wirkt das Ende jetzt wie als wäre jemand in Schindlers Liste einen roten Ferrari (aktuelles Design) gefahren.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr. Blonde am 31 Januar 2012, 15:32:03
Wieso sucht man in einem Film, der von zwei rivalisierenden Magiern handelt, nach Realismus? Nur weil der Film vor einem realen Hintergrund spielt, muss er sich doch nicht als trockener Historienschinken verstehen.

Erst stellst Du die
Spoiler: zeige
Klonmaschine
in Frage und ein Satz später versuchst Du dann mit Deinem Verständnis von Technik zu argumentieren, obwohl es diese Maschine auch heute nicht gibt. Das erinnert mich an Leute, die sich in Zombiehorrorfilmen über jeden Mist aufregen, der nicht realisitisch ist, nur nicht über den Fakt, dass es keine Zombies gibt. Mir scheint, dass die Erwarungshaltung hier falsch gewesen ist.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Moonshade am 31 Januar 2012, 15:35:42
Zitat von: uboot am 31 Januar 2012, 15:19:42

"Ausgerechnet hier"? The Prestige spielt zur Zeit der industriellen Revolution, ich weiß nicht was da eine
Spoiler: zeige
 Klonmaschine
zu suchen hat. OK und realistisch wäre ja gewesen, wenn er die Stromstärke variiert hätte: Irgendwie erstmal einen Gegenstand in die "Maschine" stellen, der dann in Flammen aufgeht und danach geht dann der "Magier" rein und alle sind erstaunt, dass ihm nichts passiert. Das hätte zu der Zeit gepasst. Aber so wirkt das Ende jetzt wie als hätte jemand in Schindlers Liste einen roten Ferrari gefahren.


Es ist nun mal schlußendlich ein Fantasyfilm und kein historisches Zaubererdrama - wozu also all die Aufregung?
Was macht bei Jules Verne im 19.Jahrhundert ein atomgetriebenes U-Boot im Meer oder bei H.G. Wells anno 1899 eine Zeitmaschine, die ja bekanntlich immer noch nicht erfunden wurde? Nur weil die Genrebezeichnung nicht (aus erzählerischen Gründen) von Anfang an dick oben drüber steht, ist das plötzlich nicht zu goutieren und nicht zu verdauen?
Weil etwas im Film passiert, daß man nicht auf Meilen hinaus vorher erahnen konnte?
Man sollte dem Skript und/oder der Vorlage dankbar sein, nicht den ständig gleichen Käse vorgekaut zu bekommen.
Aber ihr wollts ja nicht anders...
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: uboot am 31 Januar 2012, 16:09:42
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Januar 2012, 15:32:03
[...] obwohl es diese Maschine auch heute nicht gibt. [...]

Eine Teslaspule gibt es sehr wohl. Sieht auch ungefähr so aus wie im Film. Das war also keine Fiktion.

The Prestige versuchte meiner Meinung nach zu zeigen, dass Physiker die wahren Magier sind. Und in diese Nachricht passt eine völlig überzogene
Spoiler: zeige
Klonmaschine
(im Gewand einer Teslaspule) nunmal nicht hinein. Es ist komplett fehl am Platz.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr. Blonde am 31 Januar 2012, 16:17:15
Zitat von: uboot am 31 Januar 2012, 16:09:42
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Januar 2012, 15:32:03
[...] obwohl es diese Maschine auch heute nicht gibt. [...]

Eine Teslaspule gibt es sehr wohl. Sieht auch ungefähr so aus wie im Film. Das war also keine Fiktion.

The Prestige versuchte meiner Meinung nach zu zeigen, dass Physiker die wahren Magier sind. Und in diese Nachricht passt eine völlig überzogene
Spoiler: zeige
Klonmaschine
(im Gewand einer Teslaspule) nunmal nicht hinein. Es ist komplett fehl am Platz.

Die Teslaspule ist hier aber als Teil einer
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Klonmaschine
zu sehen und sollte dementsprechend auch nicht mit realistischen Maßstäben verglichen werden. Die meiste Mechanik/Technik aus dem DeLorean ist ja auch im Grunde realisitisch/existent und trotzdem akzeptiert man das Gesamtpaket als "Zeitmaschine", die nunmal fiktiver Quatsch ist.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Reiben am 31 Januar 2012, 16:18:13
Sci-Fi ist Sci-Fi, egal in welcher Zeit man sie ansiedelt. Sich darüber aufzuregen, dass eine
Spoiler: zeige
Klonmaschine
im 19. Jhdt. unrealistisch ist und heute nicht mehr, ist - freundlich formuliert - eher merkwürdig.
Und wer behauptet er hätte von vornherein gewusst, worauf es hinausläuft, dem glaube ich nicht. Es gibt natürlich Hinweise, aber der Witz ist doch - und darum ist das Sci-Fi-Element ja grade so überraschend/schockierend/störend/befremdlich - dass es überhaupt nicht zum Rest des Filmes passt, der ja ohne übernatürliche/Sci-Fi-Erklärung auskommt. Aber hier spielt Nolan mal wieder mit der Erwartungshaltung seiner Zuschauer, was er in Inception ja auf die Spitze getrieben hat.

Ich möchte im übirgen auch nochmal auf den Roman verweisen, auf dem der Film basiert. Nolan hat zwar nicht viel mehr als den Kern der Handlung übernommen, aber das worüber sich viele aufregen, ist im Roman genauso (und in der Art und Weise der Darstellung eigentlich noch viel gruseliger, als der Film).

Nebenbei bemerkt finde ich es sowieso immer komisch, wenn bei Filmen, die den Zuschauer vor ein Rätsel stellen, im Nachhinein alle sagen "Der Film ist schlecht, weil man wusste ja, was dahinter steckt. Das kann ja schließlich nciht das einzige Bewertungskriterium sein, bei einem Film.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Mr. Blonde am 31 Januar 2012, 16:20:58
Zitat von: Reiben am 31 Januar 2012, 16:18:13
Nebenbei bemerkt finde ich es sowieso immer komisch, wenn bei Filmen, die den Zuschauer vor ein Rätsel stellen, im Nachhinein alle sagen "Der Film ist schlecht, weil man wusste ja, was dahinter steckt. Das kann ja schließlich nciht das einzige Bewertungskriterium sein, bei einem Film.

Zumal da immer die Frage im Raum steht, inwiefern es der Regisseur eh' beabsichtigt hat, dass der geneigte Zuschauer sich Gedanken macht und dann auf den Clou schon vorher kommt. Hinweise werden ja nicht umsonst platziert. (Ich glaube das hatte Diebels mal irgendwo ganz schön formuliert.  :00000109:)
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: Moonshade am 31 Januar 2012, 16:38:33
Zitat von: uboot am 31 Januar 2012, 16:09:42
The Prestige versuchte meiner Meinung nach zu zeigen, dass Physiker die wahren Magier sind. Und in diese Nachricht passt eine völlig überzogene
Spoiler: zeige
Klonmaschine
(im Gewand einer Teslaspule) nunmal nicht hinein. Es ist komplett fehl am Platz.

Daß Physik als moderne erklärbare Form des archaischen Begriffs "Magie" nahekommt, ist kein neues Konzept.
Im übrigen zeigt der Film mehr den Wahn, in den man sich auf der Suche nach Einzigartigkeit und Vervollkommnung der Kunst begibt.
Spoiler: zeige
Bale und sein Bruder geben ihre Existenzen auf und verschmelzen schmerzhaft zu einer nicht existenten Figur, während sich Jackman in ein gefährliches Experiment hineinschmeißt. Im übrigen ist die Klonmaschine ja auch nicht das Ziel, vielmehr hat er eine Art Teleportation im Sinn. Stattdessen erschafft die Maschine, die die Macher nicht verstehen, Abbilder, die den Künstler dazu zwingen sich in einer Form pervertierten Ruhms immer wieder zu töten
.
Das erzählt der Film in seinem Kern, dieses "Das paßt da nicht rein!" angesichts einer Buchverfilmung gehört eindeutig in die Kategorie "bin ich nicht gewohnt, entspricht nicht meinen Erwartungen, kann nur schlecht sein".
Im übrigen inzwischen an mehreren literarischen Beispielen widerlegt.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: droog am 31 Januar 2012, 16:58:57
Ich kann eine gewisse Enttäuschung schon nachvollziehen auch wenn mich das damals nicht sonderlich gestört hat. Der Film kommt ja sehr rätselhaft daher und wird dann am Ende mit einem vorher nicht eingeführten übernatürlichen Element aufgelöst. Das kann einen schon mal etwas vor den Kopf stoßen (ähnlich mMn in
Spoiler: zeige
Lost
geschehen). Vielleicht etwas schiefer Vergleich: man stelle sich am Ende eines historischen Krimis wie etwa 'Der Name der Rose' eine magische Auflösung vor. Das würde sicherlich auch für Diskussionen sorgen.

Ich habe den Film leider bisher nur ein mal gesehen und ihn mir jetzt auf Grund dieses Threads mal bestellt. Bisher ist jeder Film von Nolan bei mir beim zweiten und dritten Mal sehen gewachsen und Prestige hat dieses Potential denke ich auch.
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: pm.diebelshausen am 31 Januar 2012, 17:32:07
Zitat von: uboot am 31 Januar 2012, 16:09:42The Prestige versuchte meiner Meinung nach zu zeigen, dass Physiker die wahren Magier sind. Und in diese Nachricht passt eine völlig überzogene
Spoiler: zeige
Klonmaschine
(im Gewand einer Teslaspule) nunmal nicht hinein. Es ist komplett fehl am Platz.

Und das ist der Moment, in dem man beginnen sollte, die eigene Perspektive mal spaßeshalber in Frage zu stellen, statt schnell anderen, z.B. Nolan vorzuwerfen, dass es ihnen nicht gelang, falsche Erwartungen zu erfüllen. Vielleicht geht es gar nicht um Ohysiker als neue Magier? Zumal sich Nolan generell mehr für Tiefen- und Entwicklungspsychologie interessiert, weniger für Technik und Ingenieure.

Aber wenn man beim Filmegucken eher den eigenen Bauchnabel und das, was man schon weiß und kennt und wieder haben will, im Blick hat als den Film, dann kommt eben 3/10 dabei raus. Sorry, aber solche Bewertungen kann ich meinerseits nicht nachvollziehen. Ich habe "Prestige" als einen ordentlichen Film gesehen, in sich konsequent, stilistisch sicher, inhaltlich verblüffend und kein Meisterwerk, sondern gemütlich-spannende Unterhaltung auf hohem Niveau. Keine Ahnung, was ich dem gab (wenn das wichtig ist) - eine 7 oder 8 oder so?
Titel: Re: The Prestige (Christopher Nolan)
Beitrag von: vodkamartini am 31 Januar 2012, 18:37:10
Ich war damals im Kino auch eher ernüchtert. Übersinnliches langweilt mich generell, weshalb mir auch die Auflösung nicht gefallen hat. Nolan baut hier geschickt Spannung auf und schürt die Erwartungshaltung nach irgendeiner Art "Clou", nur um dann mit einer übersinnlichen Erklärung zu enttäuschen. Gähn!
Auch der große Plottwist um Bales Charakter war imo schon viel zu früh offensichtlich. Trotzdem kein Reinfall, dank eines interessanten Settingsun der schon erwähnten Plotentwicklung. (6/10 Punkten)
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