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OFDb => Allgemeine OFDb-Themen => OFDb-Autoren: Review-Forum => Thema gestartet von: Red Shadow am 3 Oktober 2006, 14:37:54

Titel: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 3 Oktober 2006, 14:37:54
Also bitte, Kommentare zu Reviews, Schreibstil usw. sind erwünscht!

Abschließend noch der Link zu meiner Info-Seite:

http://www.ofdb.de/usercenter/view.php?page=info&uid=8933
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 3 Oktober 2006, 17:07:17
Ganz grundsätzlich will ich erstmal sagen, dass ich deine Reviews mag, denn zum einen sind sie sehr bemüht und sehr ernsthaft, zum anderen gefällt mir die Auswahl der zu besprechenden Filme.

Ich meine das nicht böse, wenn ich sage, dass du dich offenbar sehr stark am allgemeinen Feuilletonstil orientierst. Du bist somit natürlich auch ein wenig berechenbar, aber du strebst nach mehr und verharrst nie auf der Stelle, was mir gefällt. Wie du ja schon selbst einmal erwähntest, gibt es da auch einige Parallelen zwischen uns beiden.  :icon_lol:

Es ist natürlich auch immer interessant, wie man die Reviews von jemandem beurteilt, den man auch durch nonverbale Kommunikation via icq oder ähnlichem "kennt". So ,,weiß" ich, dass du ein kleiner Chauvi bist, gern auch mal den Macho raushängen lässt und seeeehr altklug daherkommst, aber denke gleichzeitig auch, dass du damit nur ein wenig kokettierst. Ein sehr stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein hast du indes auch, um nicht zu sagen: Ich halte dich für eine Rampensau. :icon_mrgreen:

Das nur als erste Worte. Durch deine 10/10 für "Dawson's Creek" hast du natürlich ohnehin einen kleinen, aber auch nur ganz kleinen Stein bei mir im Brett. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 3 Oktober 2006, 17:57:01
Oh, ich habe deinerseits schlimmeres erwartet ;). Damit kann ich ja sogar ganz gut leben :icon_lol:!

Deine kleinen Spitzen verpackst du ja sehr gut in wohl formulierten Worten, aber ich glaube nicht, dass sich jetzt auf diesem Weg dein Bild über mich ändern wird - jedenfalls ist "Es war einmal in Amerika" nach wie vor ein Meisterwerk, daran rüttelt eine bornierte, einseitige Herausstellung eines Aspekts gar nichts – aber dieses Totalvernichtungen, ohne dabei die Gesamtheit des Werkes zu sehen, kennen wir ja bereits zu Genüge ;). Ansonsten danke ich dir für deine interessante und ehrliche Einschätzung!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 3 Oktober 2006, 20:42:11
Was ich sehr an deinen Kritiken schätze, ist die Art und Weise, wie du es schaffst, mit sehr simplen Satzkonstruktionen und einfachen Formulierungen den Film bzw. das, was ihn ausmacht, punktgenau zu treffen. Du benötigst keine Satzgeschwülste und Assoziationsketten, um deine Meinung kundzutun. Und trotzdem heben sich deine Arbeiten semantisch stark von denen anderer Rezensenten ab, die ähnlich formulieren, aber das Gesamte nie so gut treffen. Zwar sind nicht alle Reviews von gleicher Qualität, was vermutlich daran liegt, dass du nicht jedem Film die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lässt, aber ein hoher Qualitätsstandard wird trotzdem geboten und von einer souveränen Grundqualität kann man bei dir immer ausgehen, weshalb ich auch Stammleser deiner Kritiken bin.

Darüber hinaus ist deine Filmauswahl in meinen Augen auch sehr ansprechend. Man würde sich zwar hin und wieder mal die Besprechung von Trashzeugs, unbekannteren Geheimtipps oder ähnlichem wünschen, aber definitiv ist immer was dabei, was einen interessiert und somit ist auch für die nötige Abwechslung gesorgt. Du zeigst zwar weniger filmhistorisch, dafür aber genretechnisch breitgefächerte Interessen.

Stilistisch bist du eher unauffällig und tatsächlich vielleicht ein wenig vorhersehbar, wie Mr. VV sagt, und manchmal würde ich mir vielleicht ein wenig mehr Biss wünschen, da dürfte es dann auch mal etwas deftiger zur Sache gehen. Ansonsten pflegst du aber einen sehr flüssig lesbaren und vor allem gut verständlichen Stil, der auch absolut zu deiner differenzierten Argumentation passt.
Chauvinismus habe ich dir allerdings noch nie anhören können - es sei denn, man wird zum Chauvinisten, indem man "Once Upon A Time In America" schätzt.  ;)

"red shadow" ist jedenfalls ganz speziell bei neuen Kinofilmen für mich absolutes Pflichtprogramm.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 3 Oktober 2006, 21:00:36
Ich halte es zwar für noch konkreter, wenn einzelne Review-Autoren sich mit einer bestimmten Review der Meinung Anderer stellen, aber vielleicht ist das so allgemein sogar besser, denn dann kann man sich besser etwas aussuchen, zu dem man auch was sagen kann...

Zuerst möchte ich mich meinem Vorredner Mr.Vincent Vegas anschließen bezüglich der Filmauswahl und des Feuilletonsstils. So blöd es klingt, mir ist deine Art Filme zu kritisieren nicht nur vertraut, sondern ich hatte große Schwierigkeiten bei Filmen, die wir Beide besprochen haben (und da gibt es erstaunlich viele) eine wesentlich unterschiedliche Meinung zu entdecken. Die Tendenz war immer ähnlich und gerade deine Haltung zu "Inside Man" , der oft aus oberflächlichen Gründen ("ist ja gar kein richtiger Thriller") schlecht beurteilt wurde, ist mir sehr symphatisch. Deshalb gehören deine Reviews auch in der Regel zu denen, die ich lese...

Da du auch keine "schweren" Fehler begehst wie zu ausführliche Inhaltsangabe, merkwürdige Fazite a la "besser als der Durchschnitt, aber nicht wirklich gut" ,mit denen man wirklich gar nichts anfangen kann, und dein Schreibstil absolut sauber und kompakt ist, komme ich in meiner Kritik zu einem darüber hinaus gehenden Punkt, der eher auf meinem eigenen Temperament beruht :

Mir sind deine Reviews fast zu korrekt - du polarisierst nicht, du riskierst nichts. Man spürt zwar an einzelnen Beschreibungen, in welche Richtung dein Herz schlägt, aber du bleibst dabei immer zurückhaltend - Begeisterung oder Wut bleiben immer in einem sauberen Schreibstil verpackt und so für Jeden verarbeitbar.

Ich bin völlig gegen oberflächliches Aufspielen mit bewußt konträr gewählten Bewertungen oder einfachen provokativ polemischen  Meinungen, aber man spürt ja deine Begeisterung für das Medium, also muß da doch auch mal ein überschäumendes Gefühl vorhanden sein, für das man natürlich auch gute Argumente hat.

Dadurch ist dein sehr ordentlicher (und ich mein das sehr positiv) Stil nicht unverwechselbar genug und genau das sollte im Prinzip, wenn auch immer auf Basis einer seriösen Argumentation und Haltung, das Ziel eines Reviewautoren sein. Vielleicht schätzen das aber auch gerade deine Anhänger, weil das sehr seriös wirkt und sicherlich ist der obengenannte Furor keineswegs immer angemessen, aber manchmal ist etwas über die Stränge schlagen auch symphatisch...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Fastmachine am 3 Oktober 2006, 22:43:06
Vorwiegend Lob und nur etwas Kritik auch von mir.

Du pflegst einen sehr dichten, manchmal fast atemlosen Schreibstil, der sich in Extremfällen in einem Stakkato von aneinandergehängten Teilsätzen artikuliert.
Das macht deine Reviews meist gut und leicht lesbar. Die Lesbarkeit und der Gewinn für den Leser wird durch deine Fähigkeit erhöht, die wesentlichen künstlerischen Leistungen und Schwächen eines Films umstandslos nachzuzeichnen.

Ein Problem deines Stils ist der Hang zu Auslassungen, also zu elliptischen Satzkonstruktionen. Dies dürfte die Gegenseite deines komprimierten Argumentierens sein. Oft werden zu viele Aspekte in einen Satz gedrängt, der dadurch aus den Fugen zu gehen droht. Gelegentlich schleichen sich so falsche grammatische Bezüge ein, seltener schiefe Audrücke.

Andererseits weiss ich nicht, wie schnell du schreibst. Dem Lesegefühl nach möchte ich meinen: recht schnell.
Aber wer ist da schon ohne Fehler. Im Ganzen lese ich deine Reviews gern. Auch deine unaufgeregte, ruhig urteilende Art ist kein Fehler, sondern eher eine Stärke.

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 4 Oktober 2006, 22:22:59
Sehr interessant, dass sich die zuletzt geäußerten Meinungen weitgehend decken. Vor allem im positiven Sinn stimmt mich das sehr zufrieden. Im Einzelnen:

Zitat von: Vince am  3 Oktober 2006, 20:42:11
Was ich sehr an deinen Kritiken schätze, ist die Art und Weise, wie du es schaffst, mit sehr simplen Satzkonstruktionen und einfachen Formulierungen den Film bzw. das, was ihn ausmacht, punktgenau zu treffen. Du benötigst keine Satzgeschwülste und Assoziationsketten, um deine Meinung kundzutun. Und trotzdem heben sich deine Arbeiten semantisch stark von denen anderer Rezensenten ab, die ähnlich formulieren, aber das Gesamte nie so gut treffen. Zwar sind nicht alle Reviews von gleicher Qualität, was vermutlich daran liegt, dass du nicht jedem Film die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lässt, aber ein hoher Qualitätsstandard wird trotzdem geboten und von einer souveränen Grundqualität kann man bei dir immer ausgehen, weshalb ich auch Stammleser deiner Kritiken bin.

Darüber hinaus ist deine Filmauswahl in meinen Augen auch sehr ansprechend. Man würde sich zwar hin und wieder mal die Besprechung von Trashzeugs, unbekannteren Geheimtipps oder ähnlichem wünschen, aber definitiv ist immer was dabei, was einen interessiert und somit ist auch für die nötige Abwechslung gesorgt. Du zeigst zwar weniger filmhistorisch, dafür aber genretechnisch breitgefächerte Interessen.

Stilistisch bist du eher unauffällig und tatsächlich vielleicht ein wenig vorhersehbar, wie Mr. VV sagt, und manchmal würde ich mir vielleicht ein wenig mehr Biss wünschen, da dürfte es dann auch mal etwas deftiger zur Sache gehen. Ansonsten pflegst du aber einen sehr flüssig lesbaren und vor allem gut verständlichen Stil, der auch absolut zu deiner differenzierten Argumentation passt.
Chauvinismus habe ich dir allerdings noch nie anhören können - es sei denn, man wird zum Chauvinisten, indem man "Once Upon A Time In America" schätzt. ;)

"red shadow" ist jedenfalls ganz speziell bei neuen Kinofilmen für mich absolutes Pflichtprogramm.

Es freut mich, dass ich meine Erkenntnisse offensichtlich verständlich vermittle. Ich versuche durchaus dabei eine bildhaft metaphorische Sprache anzuwenden, damit meine Meinung für den Leser greifbarer wird. Klar, man kann es nicht jedem Recht machen, anfangs wurde ich mit dem Vorwurf konfrontiert exzessiv mit Fremdwörtern um mich zu werfen. Mittlerweile suche ich den Kompromiss und halte es einfach. Ob ich mich beizeiten in Bezugsfehler, wie von fastmachine angemerkt, verzettle, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen.
Was die Aufmerksamkeit betrifft: Meiner Meinung bietet nicht jeder Film die gleiche Substanz, um ausführlich analysieren zu können. Wenn ich einen Film wegen oberflächlicher Stärken schätze, bin ich so ehrlich, und gebe es zu. Ich muss wirklich keine Stärken hineininterpretieren. In dieser Hinsicht bist zu zweifelsohne eine Ausnahme, da du generell gerne in die Breite gehst und intensiv subtil auf Filme eingehst. Da stoße ich an meine Grenzen und ziehe den nicht vorhandenen Hut vor dir. Deine Kritiken gehen, trotz der Ausführlichkeit, runter wie Öl. Respekt dafür! Tja, da schreibt der Chauvinist aus seiner Männersolidarität ;) – wärst du einer Frau könnte ich nicht so positiv von dir sprechen. Schließlich würdest du dann nur einen Zweck erfüllen :icon_lol:.

Mehr Biss ist relativ, ich meine schon oftmals Farbe zu bekennen. Beispielsweise sind ,, Der blutige Pfad Gottes" und ,,Monster" sehr offen, fast politisch geschrieben. Ich möchte hier auch nicht den gefühlskalten, rational Denkenden spielen, aber eine gewisse Neutralität gehört meiner Meinung nach einfach dazu, um glaubwürdig wirken zu können. Viele versumpfen hier in Dinge, die sie eigentlich kritisieren. Propaganda ist nicht mein Ding, meine revolutionäre Orientierungsphase habe ich schon hinter mir – und im Prinzip auch gar nicht nötig. Ich vermeide den Schwarz-Weiß-Stempel, auch wenn er im Sinne der Polarisation für eine Partei sympathisch sein mag. Farbe bekennen mag wichtig sein, ein gewisser Stil ebenso.

Die Filmauswahl ist einfach zu erklären. Mit rund 785 Filmen stehe ich noch am Anfang dessen, was ich erreichen will. Ich habe einiges nachzuholen, insofern ziehe ich aktuelles und klassisches vor, anstatt mich zu spezialisieren. Alles zu seiner Zeit. Klassikern blicke ich dann zumeist ehrfürchtig entgegen – weshalb ich mir vor der jeweiligen Kritik ein gewisses Hintergrundwissen aneigne.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 4 Oktober 2006, 23:00:53
Kann gut sein, dass das ein Problem von mir ist mit der Aufmerksamkeitsverteilung. Ich mag es einfach, man könnte fast schon sagen GERADE bei kleinen oder dummen Filmen, wenn ausufernd darüber diskutiert wird - vielleicht auch, weil das so eine Seltenheit ist, dass mal jemand einen solchen Film so aufmerksam begutachtet. Wenn man irgendwo in den Untiefen des Internets oder in den Kleinanzeigen eines Magazins mal eine Kritik zu "Terminal Alienator Part IV: Monological Destruction" (Name erfunden, bitte nicht in der ofdb nachschauen  ;) ) findet, dann ist die meistens so kurz und platt wie der Film selbst. Warum auch nicht, könnte man sagen, denn der Film hat ja auch nix besseres verdient und was soll man über so einen Mist auch groß schreiben. Nur, wenn ich schon auf der Suche bin nach einer Kritik zu einem solchen Film, möchte ich trotzdem gerne mehr lesen als ein paar Standardphrasen, die dem Film gleiches mit gleichem vergelten.
Ich liebe zum Beispiel Moonshades (für seine Verhältnisse) elendig langen "Battlefield Earth"-Verriss, ich liebe auch die gigantischen Badmovies-Reviews. Und so habe ich es mir auch zum Ziel gemacht, alles gleich zu behandeln, auch bedeutungslose Filme ausufernd zu besprechen. Dass das nicht den Geschmack von jedem trifft, ist mir klar.

Und das mit der wechselnden Qualität deiner Reviews war eher so gedacht, das du grundsätzlich zu jedem Film eine hohe Standardqualität vorlegst, bei bestimmten Filmen aber deutlich mehr Herzblut im Spiel ist und du dich dort noch mehr zu bemühen scheinst, ihnen gerecht zu werden. Unddas definiert sich bei dir nicht über die Anzahl der Zeilen, sondern eben über die respektvolle Annäherung an das besprochene Werk. Und das ist gut so.

Und gut ist es auch, dass du diese nüchterne Gesonnenheit an den Tag legst. Das passt schon. Was deine "Emotionalität" betrifft sowieso. Mit "bissiger" meinte ich eher bestimmte Begriffe und Wortwendungen, Pointen halt, die dir vereinzelt, denke ich, gut zu Gesicht stünden. Schwarz-Weiß-Stempel sollst du ja sowieso nicht rausholen, im Gegenteil, ich halte es für eine deiner grundlegensten Qualitäten, dass du es schaffst, alle Filmkriterien gleichberechtigt zu behandeln und in die Endwertung einfließen zu lassen in ihren jeweils gewichteten Anteilen.

ZitatTja, da schreibt der Chauvinist aus seiner Männersolidarität – wärst du einer Frau könnte ich nicht so positiv von dir sprechen. Schließlich würdest du dann nur einen Zweck erfüllen.
:icon_lol: Jo genau... ich glaub du würdest gut zu unserem Actionproletenforum passen.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Rain Jao am 5 Oktober 2006, 00:30:21
Da mir zwar dein Name aufgefallen ist, aber ich ehrlich gesagt deine Reviews kaum kenne und nur wegen diesem Anlass reingeschnuppert habe, werde ich mich hüten, jetzt grossartig was dazu zu sagen.
Die überflogene Filmauswahl ist mir schlichtweg zu populär. Sind mir zu viele Titel dabei, die eben eh von Anderen besprochen werden; da würde ich lieber mehr Konzentration auf Schwierigeres, Älteres sehen, was du anscheinend ja auch schreiben kannst. Und was viel interessanter zu lesen ist. Aber das kommt ja anscheinend noch; das Bisherige macht auch Lust auf mehr.

Zwei Sachen aber mal:
- Dein Columbo - Review ist ja allerhöchstens eine Einleitung zur Serie. [ Wundert mich auch, dass es von den Moderatoren an dem speziellen Platz drin gelassen wurde. ]
- Wäre dein Abriss über John Woos "The Killer" nicht schon etwas sehr lange her, hät ich ihn gnadenlos zerpflückt. Nicht wegen der Bewertung. [ Obwohl die der ganzen Nichtbeachtung die Krone aufsetzt. 5 ist irgendwie gar nichts. ]
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: psychopaul am 5 Oktober 2006, 00:47:22
Ja, dass einen die emotionalen Momente des Films, diese leicht kitschige, fast schon triefende Melancholie so kalt lassen können, und dass man nicht mal mit einem Wort die (zentrale) Liebesgeschichte erwähnt...hätt ich bisher nicht einmal in Betracht gezogen, dass so etwas überhaupt möglich ist.  :icon_smile:

Immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich verschiedene Leute den gleichen Film wahrnehmen können.  :D

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 5 Oktober 2006, 00:53:06
Zitat von: Rain Jao am  5 Oktober 2006, 00:30:21
Zwei Sachen aber mal:
- Dein Columbo - Review ist ja allerhöchstens eine Einleitung zur Serie. [ Wundert mich auch, dass es von den Moderatoren an dem speziellen Platz drin gelassen wurde. ]
Wobei da ja auch zu sagen ist: Wenn man ein allgemeines Review zu Columbo schreiben will, wo soll man das denn unterbringen, wenn nicht unter einem Teil? Es gibt ja keine Columbo-Übersichtsseite. Das ist einfach ein Problem der ofdb.
Für mich ist das ja auch eher eine Serie als eine mit James Bond & Co. gleichstehende Filmreihe. Genau wie Zwei Superfäuste in Miami und wie sie alle heißen...


Zitat- Wäre dein Abriss über John Woos "The Killer" nicht schon etwas sehr lange her, hät ich ihn gnadenlos zerpflückt. Nicht wegen der Bewertung. [ Obwohl die der ganzen Nichtbeachtung die Krone aufsetzt. 5 ist irgendwie gar nichts. ]

Hihi, muss ich mal lesen gehen.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 5 Oktober 2006, 19:34:34
Zitat von: Vince am  5 Oktober 2006, 00:53:06
Wobei da ja auch zu sagen ist: Wenn man ein allgemeines Review zu Columbo schreiben will, wo soll man das denn unterbringen, wenn nicht unter einem Teil? Es gibt ja keine Columbo-Übersichtsseite. Das ist einfach ein Problem der ofdb.
Für mich ist das ja auch eher eine Serie als eine mit James Bond & Co. gleichstehende Filmreihe. Genau wie Zwei Superfäuste in Miami und wie sie alle heißen...

Genauso sehe ich das auch! Das Problem habe ich schon oft angeschnitten. Ich betrachte ,,Columbo" als Ganzes und kann auf einzelne Episoden nicht den normalen Filmmaßstab legen. Insofern habe ich die Gesamtbesprechung bei einer meiner Lieblingsepisoden platziert. Im Grunde treffen die beschriebenen Charakteristiken auf alle Fälle zu, weshalb ich die Kritik nicht als deplatziert ansehe. Trotzdem: Obwohl man die Möglichkeit hat jede Folge einzeln zu bewerten, geht die Serie/Filmreihe in der Ofdb leider unter. Eine Möglichkeit der Gesamtbewertung von ,,Columbo" wäre die Lösung des Problems – mir ist aber durchaus bewusst, dass eine Zuordnung in diesem Fall nicht leicht ist

Zitat von: Vince am  5 Oktober 2006, 00:53:06
Zitat
- Wäre dein Abriss über John Woos "The Killer" nicht schon etwas sehr lange her, hät ich ihn gnadenlos zerpflückt. Nicht wegen der Bewertung. [ Obwohl die der ganzen Nichtbeachtung die Krone aufsetzt. 5 ist irgendwie gar nichts.

Hihi, muss ich mal lesen gehen. ;)

Na ja, ich stehe immer noch zu meiner Bewertung, aber beizeiten werde ich meine Meinung sicherlich noch tiefgründiger belegen ;). Die Kritik zählt sicherlich nicht zu meinen Highlights, aber aller Anfang ist bekanntlich schwer :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 5 Oktober 2006, 19:44:44
Nun möchte ich aber auch die Gelegenheit nutzen und euch konkret nach der Einschätzung meiner eher exotischen "Der blutige Pfad Gottes" Kritik befragen. Könnt ihr damit etwas anfangen?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Fastmachine am 5 Oktober 2006, 21:42:36
ZitatIrre Iren in Boston; eine göttliche, katholische Mission; erleuchtet am St. Patrick's Day, verschworen gegen das Böse....

Eigentlich eine Kurzwiederholung der Inhaltsangabe und somit überflüssig, aber angesichts der ungewöhnlichen Form des Reviews vielleicht zum Einstieg ganz hilfreich.


ZitatLiebe IRA,

ich weiß, der Friedensprozess mit den anglikanischen Gotteslästerern läuft auf Hochtouren, aber ganz ehrlich, wollt ihr wirklich die Waffen niederlegen??

Strenggenommen ein Fehler: "Liebe IRA" = Singular, aber  "wollt ihr" = Plural.

ZitatNatürlich ist es nach und nach schwerer zu rechtfertigen, warum ihr kleine Kinder für ein freies, vereintes und katholisches Irland in die Luft sprengt,

Schöner provokativer Anfang, der dass Thema der religiös motivierten Gewalt in Irland in einen weiteren politischen Rahmen setzt. Vielleicht aber auch etwas zu weit hergeholt, angesichts dessen, dass es doch kein realistisch angelegter Film über die IRA oder die gesellschaftlichen Hintergründe des Konflikts in Irland ist, sondern ein Tarantino-Klon, den man dann doch nicht so hochpolitisch ansetzen sollte.   
Und als Beckmesserei: wieso ist es "nach und nach" schwerer zu rechtfertigen? Richtig wäre "zunehmend schwerer zu rechtfertigen".

Zitataber, mal abgesehen davon, dass eurer Liebling, der Papst, noch immer keine eindringlichen Worte an euch richtete, darf man doch das Böse nicht völlig außer acht lassen!

Auf dem Weg zu neuen Ideen und Möglichkeiten empfehle ich euch einen Film von einem Kerl namens Troy Duffy, übrigens sein erster. ,,Der blutige Pfad Gottes" nennt sich dieser in meiner Sprache oder ,,The Boondock Saints" in eurer, oh Verzeihung, der niederen, englischen. Wie auch immer, dass klingt doch gut, nicht wahr!?

Das ist natürlich sehr nett provokativ, aber ob die IRA tatsächlich religiös motivierte Gewalttaten begeht, oder heutzutage (oder bis vor kurzem zumindest) nicht aus weitaus profaneren Gründen bombt und schießt, wäre dann doch zu überlegen.

ZitatTatsächlich könnte euch das gefallen, denn hier haben zwei Landsmänner, die MacManus Brüder, am St. Partrick's Day eine göttliche Eingebung (ja, vom katholischen Gott persönlich!). Die Botschaft besagt, dass sie mal ordentlich den Dreck dieser Welt, also alle Verbrecher, beseitigen sollen und prompt machen sie sich auf den Weg, um die Russenmafia, von deren zwei Mitglieder sie vorher in einem Pub anpöbelt wurden, auszulöschen.
Das sind jetzt nicht unbedingt Protestanten, aber für das Image war das für den Anfang sehr gut. Übrigens, ich glaube sogar, dass Duffy euch bewusst erwähnt hat, denn im Film sieht es so aus, als ob ihr ihnen Zugang zu eurer Waffenkammer im Außenbezirk Boston gewährt habt, damit sie mit einem ordentlichen Werkzeug operieren können. Ich kann mich aber auch täuschen, aber der Umfang und die Vielfalt an Waffen sowie die irischen Flaggen deuten auf euch hin.

Na ja, aber zurück zu der Begeisterung für die MacManus Brüder. Irgendwie haben die beiden Stil. Es fließt zwar jede Menge Blut, aber ihr wisst ja ohnehin, dass auf dem blutigen Pfad Gottes der Zweck die Mittel heiligt. Trotzdem ist dieser Pfad nicht immer eine fröhliche Angelegenheit, wobei es den MacManus Jungs tatsächlich gelingt eine beispiellose, lockere Stimmung zu erzeugen. Wenn sie lässig über ihre nächsten Ziele fabulieren oder philosophieren, ist das schon komisch. Ehrlich, und da wären dann noch die letzten Worte vor den Hinrichtungen: "Als Hirte erlaube mir zu dienen mein Vater dir, deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band, wir warten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut, In Nomeni Patri Et Fili Spiritus Sancti.". Wenn das mal nicht stylish ist, da könnt ihr noch viel lernen, zumal das Morden optisch fast schon wie ein Comic wirkt. Charisma haben die zwei Folks ohne Zweifel!
Nicht zuletzt deshalb können sich auch den verrückten, schwulen Cop, der eigentlich gegen sie ermittelt, für diese faszinierende Mission begeistern. Dieser Smecker, so heißt er, ist zwar wirklich ein schräger Vogel, der beispielsweise am Tatort durch das Hören von klassischer Musik den Tathergang reflektiert. Ach ja und schwul ist er auch noch – ja, ich weiß, wie wir Katholiken dazu stehen - allerdings wissen wir ja alle, wie man den Teufel austreibt und selbst die MacManus Brüder haben ihn schließlich als geläutert betrachtet.
Dann gibt es da noch einen vierten im Bunde, eigentlich der wahre Star, weil er vermutlich ein Prototyp eurer Vorstellungen ist. Man weiß wenig über ihn, aber sein Alter spricht für Erfahrung. Er wurde eigentlich aus dem Gefängnis entlassen, um die MacManus Bande zu jagen, weil er anscheinend alles metzelt, was nach Verbrecher riecht, aber fasziniert von der Motivation der beiden, schloss sich der alte Killer, natürlich ein höchst gläubiger Katholik, ihnen an.

Hier wäre einiges anzumerken. Der größte Teil des Reviews geht für die Reformulierung des Inhalts im Briefstil drauf, mit einigen Spitzen gegen die IRA, die aber gegenüber den provokativen Sätzen am Anfang des Reviews eher beiläufig sind und das von dir selbst angeschlagene Leitmotiv der hintergründigen Entsprechung IRA/MacManus nicht mehr weiter entwickeln.

ZitatSo werden die vier zu echten Stars, auch in der Gesellschaft, da sie für wahre Gerechtigkeit sorgen, wie man von einigen Leuten gegen Ende des Films hört.
Unterschätzt niemals, wie viele normale Leute immer noch den Abschaum, also alle Verbrecher, am Galgen sehen wollen! Diese liberalen Spinner sind in Wahrheit eine Minderheit!
Jetzt müßte eigentlich eine weiterführende Analyse des Films kommen, seine Inszenierungsart, seine Schauspieler, seine filmhistorische Einordnung usw. Hier möchtest du aber schon deinen Brief an die IRA abschließen und beläßt es bei zwei Sätzen zum Thema Öffentlichkeit/Gewalt. Dies ist mir, ehrlich gesagt, etwas zuwenig.

ZitatNun, ich bin mir bewusst, dass die Kerle allesamt Schauspieler sind, aber derart beeindruckend kann man gar nicht spielen, ohne davon überzeugt zu sein. Beim besten Willen nicht! Ihr verfügt ja über die Möglichkeiten bzw. Spitzel, um die Herren Dafoe, Flanery, Connolly und Reedus zu prüfen.

Wie hängt dieser Satz logisch mit dem Vorhergehenen zusammen?  Aus deiner bisherigen Argumentation erschließt sich keine Verbindung zwischen den Schauspielern und der IRA. Ich nehme an, du hattest da eine Idee, aber davon hat nur noch ein unverbunderner Satz den Weg in das Review gefunden. Einem unvoreingenommenen Leser solltest du hier eine ausformulierte Brücke bauen, um den Satz zu motivieren.

ZitatTja, das waren auch schon meine Tipps und Anregungen; von Katholik zu Katholiken, von Bruder zu Brüder oder auch von Mensch zu Irren äh Iren.
Die Grammatik dieses Satzes solltest du noch mal überdenken.

ZitatGlückwunsch Herr Duffy, einfach göttlich, sie haben verstanden und brillant umgesetzt! (10/10)

"Sie haben verstanden und brillant umgesetzt"  - WAS verstanden und WIE umgesetzt, davon hätte ich gerne sehr viel mehr gelesen.

Die Idee mit dem Brief ist im Grunde nicht schlecht und der ironische Tonfall wird auch konsequent durchgehalten. Soweit, so gut und so leserfreundlich.
Allerdings scheint mir der Erkenntnisgewinn, der sich aus diesem formalem Experiment ergibt, doch eher ungenügend.  Die Entsprechung IRA/MacManus wird etwas überdehnt und zuviel Zeit wird der Inhaltsbesprechung eingeräumt. Wie du den Inhalt ironisch nachformulierst, ist durchaus gekonnt. Aber dann hätte es eigentlich erst losgehen müssen.

Ich möchte wirklich nichts schlechtreden oder oberlehrerhaft erscheinen, aber du selbst hast viele weitaus tiefergehende und vielschichtigere Reviews verfasst.
Mein Vorschlag wäre, das Review ruhig noch um zwei oder drei Absätze zu ergänzen. Die könnten ruhig auch im Briefstil verfasst sein, sollten aber den Blick etwas weiten.






Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 6 Oktober 2006, 17:02:39
Zitat von: Fastmachine am  5 Oktober 2006, 21:42:36

"Sie haben verstanden und brillant umgesetzt" - WAS verstanden und WIE umgesetzt, davon hätte ich gerne sehr viel mehr gelesen.

Die Idee mit dem Brief ist im Grunde nicht schlecht und der ironische Tonfall wird auch konsequent durchgehalten. Soweit, so gut und so leserfreundlich.
Allerdings scheint mir der Erkenntnisgewinn, der sich aus diesem formalem Experiment ergibt, doch eher ungenügend. Die Entsprechung IRA/MacManus wird etwas überdehnt und zuviel Zeit wird der Inhaltsbesprechung eingeräumt. Wie du den Inhalt ironisch nachformulierst, ist durchaus gekonnt. Aber dann hätte es eigentlich erst losgehen müssen.

Ich möchte wirklich nichts schlechtreden oder oberlehrerhaft erscheinen, aber du selbst hast viele weitaus tiefergehende und vielschichtigere Reviews verfasst.
Mein Vorschlag wäre, das Review ruhig noch um zwei oder drei Absätze zu ergänzen. Die könnten ruhig auch im Briefstil verfasst sein, sollten aber den Blick etwas weiten.

Deine detaillierten Anmerkungen habe ich vernommen – beizeiten werde ich gegebenenfalls verbessern.

Ok, der Schlusssatz mag an sich weniger konkret erscheinen, aber im Kontext der Kritik dürfte wohl klar sein, was Duffy verstanden und gut umgesetzt hat. Insofern sehe ich hier keinen Bedarf für Korrekturen oder Ergänzungen.

Keine Angst vor dem Ruf des Oberlehrers ;), ich habe ja bewusst nach Meinungen gefragt, weil ich mir vorstellen kann, dass diese Art von Review nicht jedermanns Sache ist. Exotik bedeutet mitunter Risiko. Diese Besprechung mag außergewöhnlich sein, aber das bürgt ja nicht für Qualität. Deshalb ist es umso interessanter, was dem Leser daran gefällt oder eben nicht gefällt. Darauf kann man aufbauen, vor allem wenn das Feedback derart präzise wie in deinem Fall ist.

Momentan bin ich aber überhaupt am überlegen, ob ich weiterhin Filmkritiken schreibe. Einerseits steht der Wille nach Verbesserung, andererseits möchte ich den Zeitaufwand, der dazu nötig wäre, nicht unbedingt investieren. Es wäre ja auch einmal wieder schön, wenn man Filme ohne den selbst auferlegten Druck, den man als Kritiker manchmal spürt,  betrachten kann ;).
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 14 Oktober 2006, 14:28:24
Kommentare zu meiner neuen "Der weiße Hai" Kritik sind erwünscht. Ich bin gespannt, weil ich vielmehr in Kürze eine Essenz wiedergebe.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 14 Oktober 2006, 15:39:26
Ich kann dir auf jeden Fall sagen, ich wäre eine Kritik zu diesem Film sehr ähnlich angegangen und hätte mich ebenfalls auf das Phänomen des Unbekannten konzentriert. Ich bin auch einer der wenigen, die "Open Water" von der Vorstellung her ganz schrecklich fanden, für mich ein absolutes Horrorszenario, weil man eben nicht sieht, was passiert, sondern sich alles nur in der eigenen, grenzenlosen Vorstellungskraft abspielt. Deswegen ja auch die Geschichte, die bei "Der Weiße Hai" unter Deck erzählt wird. Szenen werden dabei keine gezeigt, aber die Erzählung regt in Gedanken dazu an, sich den totalen Horror auszumalen. Deine Prämisse finde ich daher absolut treffend gewählt und größtenteils auch gut umgesetzt.

Der David und Goliath-Vergleich

Zitat[...]In erster Linie ist es das Grauen vor dem Unbekannten. David gegen Goliath, wobei man den großen Krieger fast nie zu Gesicht bekommt.[...]

erschließt sich mir nicht so ganz, weil das Verhältnis meiner Meinung nach wenig mit Größenordnungen zu tun hat, sondern vielmehr sogar im Gegenteil damit, dass man ja gar nicht weiß, wie "groß", "gefährlich" etc. das Unbekannte ist.

Die konterkarierende Erwähnung des Scores in seiner Intuitivität im Kontrast zu der undurchschaubaren Meeresoberfläche hingegen finde ich ausgesprochen gelungen.

Ansonsten ist das alles sehr souverän und schön bildlich niedergeschrieben. Vielleicht könnte man noch einwenden, dass es deinem Review am Ende etwas an Dramaturgie fehlt... die letzten drei, vier Absätze folgen alle wie zuvor dem (von mir auch relativ gerne gebrauchten) intuitiv-assoziativen Stil mit Sätzen, die kurz und schnell hintereinandergeschoben werden - wobei du aber im Grunde deine Argumentation nicht mehr steigerst, sondern "nur" das bereits Gesagte auf andere Art noch einmal verdeutlichst.

Ansonsten sind noch zwei, drei kleinere Rechtschreibfehler enthalten ("Naturell" kleingeschrieben etc.), aber ansonsten eine Kritik, die zeigt, dass du absolut verinnerlicht hast, was diesen Film so gut macht.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 14 Oktober 2006, 19:42:40
Zitat von: Vince am 14 Oktober 2006, 15:39:26
Ich kann dir auf jeden Fall sagen, ich wäre eine Kritik zu diesem Film sehr ähnlich angegangen und hätte mich ebenfalls auf das Phänomen des Unbekannten konzentriert. Ich bin auch einer der wenigen, die "Open Water" von der Vorstellung her ganz schrecklich fanden, für mich ein absolutes Horrorszenario, weil man eben nicht sieht, was passiert, sondern sich alles nur in der eigenen, grenzenlosen Vorstellungskraft abspielt. Deswegen ja auch die Geschichte, die bei "Der Weiße Hai" unter Deck erzählt wird. Szenen werden dabei keine gezeigt, aber die Erzählung regt in Gedanken dazu an, sich den totalen Horror auszumalen. Deine Prämisse finde ich daher absolut treffend gewählt und größtenteils auch gut umgesetzt.

Der David und Goliath-Vergleich

erschließt sich mir nicht so ganz, weil das Verhältnis meiner Meinung nach wenig mit Größenordnungen zu tun hat, sondern vielmehr sogar im Gegenteil damit, dass man ja gar nicht weiß, wie "groß", "gefährlich" etc. das Unbekannte ist.

Die konterkarierende Erwähnung des Scores in seiner Intuitivität im Kontrast zu der undurchschaubaren Meeresoberfläche hingegen finde ich ausgesprochen gelungen.

Ansonsten ist das alles sehr souverän und schön bildlich niedergeschrieben. Vielleicht könnte man noch einwenden, dass es deinem Review am Ende etwas an Dramaturgie fehlt... die letzten drei, vier Absätze folgen alle wie zuvor dem (von mir auch relativ gerne gebrauchten) intuitiv-assoziativen Stil mit Sätzen, die kurz und schnell hintereinandergeschoben werden - wobei du aber im Grunde deine Argumentation nicht mehr steigerst, sondern "nur" das bereits Gesagte auf andere Art noch einmal verdeutlichst.

Ansonsten sind noch zwei, drei kleinere Rechtschreibfehler enthalten ("Naturell" kleingeschrieben etc.), aber ansonsten eine Kritik, die zeigt, dass du absolut verinnerlicht hast, was diesen Film so gut macht.

Vorerst einmal vielen Dank für deine ausführliche Analyse!

Ich kann durchaus nachvollziehen, was du an meinem Vergleich zu beanstanden hast. Hmm. Ich halte dennoch daran fest, weil sich die Person Goliath in Verbund mit dem Unbekannten meiner Meinung nach nicht ausschließt. Man beobachtet eine gewisse Ohnmacht der Menschen. Obwohl man das Mächtige nicht sieht, ist man sich dessen schon bewusst, zumindest wird darauf - imo erfolgreich- abgezielt. Insofern hält der Vergleich deiner Hinterfragung stand.

Was die mitunter fehlende Steigerung der Argumentation, ähnlich wie bei der Erörterung betrifft: Ich halte den Text bewusst kurz, weil es mir vordergründig um die funktionierenden Mechanismen des Films geht. Das ist imo der zentrale Punkt, so funktioniert ,,Jaws", so erklärt sich die atemberaubende Wirkung. Dabei überschneiden sich Aspekte, das gebe ich gerne zu. Mehr ist meiner Meinung nach jedenfalls gar nicht nötig.

Für Rechtschreibkorrekturen bin ich immer dankbar, manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht - speziell bei eigenen Texten kann ich davon ein Lied singen ;).   
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Sarge am 15 Oktober 2006, 02:37:05
Hinsichtlich des David-gegen-Goliath-Vergleiches muss ich mich Vince anschließen: Die David-gegen-Goliath-Metapher steht ja im Grunde doch für Ungleichheit und Aussichtslosigkeit in einem Kampf oder gemeinhin einer Gegenüberstellung. Im Kontext einer Ohnmachtsbeschreibung, oder besser: einer latenten Angst, würde ich sie auch nicht gebrauchen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 15 Oktober 2006, 13:16:49
"Good Night, And Good Luck." - obwohl ich den Film am Morgen gesehen habe, war es mir ein Bedürfnis ihn gleich zu besprechen. Ich bin beeindruckt, was Clooney hier geleistet hat. Imo der bisher beste Oscar-Film. Ich bin gespannt, ob ich meine Begeisterung eurer Einschätzung nach mit der Kritik gut transportieren kann!?
So, jetzt folgt der Abstieg in den B-Action-Seagal-Bereich - "Shadow Man" ;). Bei dem Titel konnte ich nicht anders :icon_lol:!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 15 Oktober 2006, 23:37:24
Zuerst möchte ich meine Freude darüber ausdrücken, daß endlich Jemand eine weitere Review zu diesem Film geschrieben hat. Allerdings liegt darin auch eine Kritik meinerseits verborgen. Warum hast du dir den Film nicht schon im Kino angesehen ? - Du bist ja in der Regel auf einem aktuellen Stand.

Das ein solcher Film erst drei Reviews hat (seit heute) ist meiner Meinung nach auch ein gewisses Armutszeugnis hier im Ofdb, vor allem die Kritiker, die "World Trade Center" in Grund und Boden verdammt haben (zu denen du ja nicht gehörst), hätten "Good Night, and Good Luck" in den höchsten Tönen loben können, ja müssen, denn dieser quasi dokumentarische Film erfüllt alle Erwartungen an eine angemessene tagesaktuelle Kritik an dem amerikanischen Politikverständnis.

Und die Tatsache, daß du auch beide Filme anerkennen kannst, läßt darauf schließen, daß es dir nicht um eine blinde Erfüllung irgendwelcher Meinungsvorgaben geht ("iiih, Jesus mit Wasserflasche"), sondern du einen Blick hast (und auch eine innere Anerkennung) für die Intentionen der Macher.

Das arbeitest du auch deutlich in deiner Review heraus, was ich sehr positiv finde - aber vielleicht bist du dabei etwas zu ausführlich, denn ich empfinde deine Review mehr als politisches Statement deinerseits, denn als klassische Filmkritik. Selbst meine Review, mit deren Satzfolgen ich ein halbes Jahr später auch nicht mehr völlig zufrieden bin, finde ich inzwischen etwas zu lang.

Denn Clooney konzentriert sich hier auf das Wesentlichste. So ernst und politisch sein Film auch ist, so sprachintensiv, so wenig schwafelig ist er. Im Gegenteil ,ich habe selten so viele gute Sätze in einem Film gehört, die eine Sache perfekt argumentativ auf den Punkt brachten. Diesen Eindruck vermittelt deine Review nicht, so begeistert du auch von dem Film bist.

Deshalb ist deine Review völlig legitim und auch gut geschrieben, aber sie wird dem Film nicht wirklich gerecht.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 16 Oktober 2006, 00:07:10
@ Bretzelburger

Leider wurde der Film in unseren provinziellen Kinos seinerzeit nicht gezeigt :anime:. Ansonsten würde die schon längst online stehen.

Leider verstehe ich nicht, was das Nichtgelingen deiner Meinung nach verursacht. Ist es wirklich die Überlänge, die ich ehrlich gesagt nicht sehe, nur weil Clooney es filmisch auf den Punkt bringt? Ich versuche schon die Wirkung plastisch zu machen, deshalb auch die Passage, in der ich das Gelingen anhand eines Beispiels konkret erkläre. Ein politisches Statement habe ich jedenfalls nicht beabsichtigt, sondern eher die Analyse dessen, was Clooney zum Ausdruck bringen will. Ok, meine Meinung mag ähnlich sein, deshalb die für mich eher untypische Ich-Form. Wie auch immer, eigentlich bin ich zufrieden, weil ich das geschrieben habe, was ich auch jetzt noch für wesentlich erachte.     
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 16 Oktober 2006, 00:16:33
Mir ist auch nicht so ganz klar, was du mit deiner Kritik aussagen wolltest, Bretzel... hab ich das richtig verstanden, dass du findest, red shadows Review wird dem Film nicht gerecht, weil es zu lang / ausführlich ist, was der stringenten, direkten Regieführung Clooneys (ob dem so ist, kann ich in Unkenntnis des Films nicht beurteilen) zuwiderläuft? Mit anderen Worten, sollte ein Review deiner Meinung nach formell dem Erzählgegenstand angepasst sein? Das kann ich doch jetzt eigentlich nur falsch verstanden haben...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 16 Oktober 2006, 01:06:33
So weit würde ich nicht gehen, daß quasi der Charakter der Review dem Film entsprechen muß. Mir ist auch klar, daß meine Kritik etwas schwer verständlich ist, weil es tatsächlich schwierig ist diesen eher gefühlsmäßigen Eindruck in Worte zu fassen.

Das "Red Shadow" zufrieden ist,finde ich völlig legitim und habe das auch nicht kritisiert. Völlig richtig ist - und da habe ich mich mißverständlich ausgerückt - daß Red Shadow natürlich Clooneys politische Aussage ausführlich beschreibt, so habe ich das auch verstanden ( und natürlich gehen wir mit dieser konform, auch klar!).

So weit ist alles richtig und gut, doch ich komme zum Thema Filmkritik zurück und da bist du mir zu ausführlich (nicht allgemein "zu lang")bei dieser politischen Meinung und zu weit weg vom Film. Clooneys Botchaft ist ja geschickt im dokumentarischen Geschehen untergebracht und du vermittelst (zumindest mir, wenn ich den Film nicht kennen würde)einen viel politischeren Film als er es offensichtlich ist - du kehrst sozusagen seine versteckte Seite nach oben.

Allgemein : diese Kritik gilt nur in diesem Thread deiner sehr guten Review - es mag zwar etwas haarspalterisch klingen, aber ich denke ,gerade hier können wir uns auch über Feinheiten unterhalten, also sieh in meiner "Kritik" keine "Große Sache".
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 16 Oktober 2006, 01:10:50
Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2006, 01:06:33
So weit würde ich nicht gehen, daß quasi der Charakter der Review dem Film entsprechen muß. Mir ist auch klar, daß meine Kritik etwas schwer verständlich ist, weil es tatsächlich schwierig ist diesen eher gefühlsmäßigen Eindruck in Worte zu fassen.

Das "Red Shadow" zufrieden ist,finde ich völlig legitim und habe das auch nicht kritisiert. Völlig richtig ist - und da habe ich mich mißverständlich ausgerückt - daß Red Shadow natürlich Clooneys politische Aussage ausführlich beschreibt, so habe ich das auch verstanden ( und natürlich gehen wir mit dieser konform, auch klar!).

So weit ist alles richtig und gut, doch ich komme zum Thema Filmkritik zurück und da bist du mir zu ausführlich (nicht allgemein "zu lang")bei dieser politischen Meinung und zu weit weg vom Film. Clooneys Botchaft ist ja geschickt im dokumentarischen Geschehen untergebracht und du vermittelst (zumindest mir, wenn ich den Film nicht kennen würde)einen viel politischeren Film als er es offensichtlich ist - du kehrst sozusagen seine versteckte Seite nach oben.

Allgemein : diese Kritik gilt nur in diesem Thread deiner sehr guten Review - es mag zwar etwas haarspalterisch klingen, aber ich denke ,gerade hier können wir uns auch über Feinheiten unterhalten, also sieh in meiner "Kritik" keine "Große Sache".

Versteh mich nicht falsch, ich finde es sehr gut, dass du ausführlich kommentierst, aber meiner Meinung nach impliziert eine Interpretation im Wesentlichen die Darstellung der versteckten Seite des Films, sonst würde ich ja nur oberflächlich analysieren.   
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 16 Oktober 2006, 12:38:56
Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, versuche ich es nochmals mit anderen Worten.

Ich betrachte Reviews grundsätzlich als Info für "Noch-Nicht-Seher" und will entweder dazu animieren den Film anzusehen oder es sein zu lassen. Das man auch als "Schon-Gesehen-Haber" daran auch Vergnügen finden kann ist ein Nebeneffekt, aber nicht die Hauptintention.

Deine Review finde ich mehr geeignet für "Schon-Gesehen-Haber" , sie macht zu wenig neugierig und entschlüsselt zu viel - mir wären ein paar Andeutungen lieber und mehr Hinweise darauf, wieviel (intelektuelles)Vergnügen der Film auch bereitet.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 16 Oktober 2006, 13:29:01
Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2006, 12:38:56
Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, versuche ich es nochmals mit anderen Worten.

Ich betrachte Reviews grundsätzlich als Info für "Noch-Nicht-Seher" und will entweder dazu animieren den Film anzusehen oder es sein zu lassen. Das man auch als "Schon-Gesehen-Haber" daran auch Vergnügen finden kann ist ein Nebeneffekt, aber nicht die Hauptintention.

Deine Review finde ich mehr geeignet für "Schon-Gesehen-Haber" , sie macht zu wenig neugierig und entschlüsselt zu viel - mir wären ein paar Andeutungen lieber und mehr Hinweise darauf, wieviel (intelektuelles)Vergnügen der Film auch bereitet.

Wobei das ja auch wieder von Rezensent zu Rezensent differiert. Sicher, eine Kritik, die man für ein professionelles Informationsmedium schreibt, sollte das natürlich strikt befolgen. Wenn ich bei einem Kinomagazin anfange, kann ich nicht Tiefenanalysen erstellen. Aber ich denke mal, in der ofdb darf man auch bevorzugt für jene schreiben, die den Film schon kennen. Sonst wären sämtliche "Achtug, Spoiler!"-Reviews ja total sinnlos...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 16 Oktober 2006, 14:26:52
Na ja, und überhaupt, war das Feedback seitens der Nichtkenner bislang ganz gut, zumindest attestierten die meisten der Kritik, Interesse zu wecken. Vince könnte in diesem Fall weiterhelfen ;) – es ist für uns, mit Vorwissen, nicht einfach, sich rückblickend in die Perspektive des Nichtkenners zu versetzen.
Weshalb ist die Kritik deiner Meinung nach nicht anregend genug? Ist es die Differenz zwischen Clooneys lakonischer Inszenierung und der deiner Meinung nach vorhandenen Überlange des Textes? Klar, ich verstehe schon, worauf du hinaus willst. Du meinst eine Interpretation des Films würde zuviel vorwegnehmen und nur die Kenner befriedigen. Eine reine Informationskritik ist meiner Meinung nach bei diesem Film aber nicht effektiv genug, weil eben geschickte Zeitbezüge und die Doppelbödigkeit wesentliche Qualitäten sind. Die bloße oberflächliche Information würde dem Film imo nicht gerecht werden bzw. nicht genug anregen - im schlimmsten Fall würde eine derartige Review in Sachlichkeit versumpfen und einen langweiligen Eindruck vermitteln.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 16 Oktober 2006, 14:38:24
Ich hab's mir gerade nochmal ausführlich durchgelesen (bisher nur überflogen) und zunächst mal ganz generell muss ich mich fragen, wieso ein Review mit neun ziemlich kurzen Absätzen schon als überlang gilt?

Was das Review inhaltlich betrifft: Es stimmt schon, was Bretzelburger sagt, für jemanden, der den Film noch nicht kennt, ist das Beschriebene sehr verwirrend (allerdings habe ich das auch schon oft über den Film selbst gehört, insofern wäre das Review dem Film ja doch fast schon wieder stilistisch gut nachempfunden).
Aber: Interesse weckst du gewissermaßen dennoch. Gerade weil man nicht alles, sondern nur Bruchstücke nachvollziehen kann, wird man dazu motiviert, sich ein eigenes Bild vom besprochenen Film zu machen und im Nachhinein nochmals die Kritik zu lesen, die man dann wohl mit ganz anderen Augen wahrnehmen wird. Von daher denke ich schon, dass du ein Ziel erreicht hast. Zumindest bei solchen, die prinzipiell Interesse für das Thema aufbringen können. Ich nehme mal an, wer mit historischem Stoff allgemein nichts anfangen kann, den wirst du mit diesem Review auch nicht mehr überzeugen. Ich persönlich habe es aber doch mit Interesse gelesen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 16 Oktober 2006, 14:54:06
Okay, ich sehe ein, daß ich das nicht mehr recht beurteilen kann als "Schon-Gesehen-Haber" und wahrscheinlich geht diese "Kritik" schon etwas zu weit oder liegt zu sehr an der jeweiligen Vorliebe als Reviewschreiber.

Aber ich halte tatsächlich nicht viel von Reviews für Nachleser und Spoilerwarnungen empfinde ich als groben Verstoß gegen die "Reviewschreibregeln". Nur hat das mit deiner Kritik nichts zu tun,da du diese Fehler gar nicht machst. Es handelt sich also in meinem Fall um eine "Geschmackssache", belassen wir es dabei.

Abschließend zu Vince : um die eigentliche Länge ging es mir nie, selbstverständlich ist Red Shadows Kritik als solches nicht zu lang

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 16 Oktober 2006, 15:06:18
Zitat von: Bretzelburger am 16 Oktober 2006, 14:54:06
Okay, ich sehe ein, daß ich das nicht mehr recht beurteilen kann als "Schon-Gesehen-Haber" und wahrscheinlich geht diese "Kritik" schon etwas zu weit oder liegt zu sehr an der jeweiligen Vorliebe als Reviewschreiber.
Wobei ich dir da beim oben Gesagten zustimmen möchte: Wer hier einen Thread für seine Reviews öffnet, bekommt darin nun mal viel tiefergehende Kritik, als das mal so spontan nebenbei möglich wäre. Das finde ich auch in Ordnung. Was man generell von einem Autoren hält, das ist ja mehr oder weniger im Lieblingsautoren-Thread nachzulesen oder halt in einem allerersten Posting in diesem Thread. Alles weitere geht ins Detail, wirkt dann zwangsläufig auch mal etwas erbsenzählerisch, was aber einfach auch notwendig ist. Dem kritisierten Autoren muss halt klar sein, dass die Kritikpunkte nicht etwa das komplette Review entwerten, sodern einfach nur kleine Nebenpunkte ansprechen.

ZitatAber ich halte tatsächlich nicht viel von Reviews für Nachleser und Spoilerwarnungen empfinde ich als groben Verstoß gegen die "Reviewschreibregeln". Nur hat das mit deiner Kritik nichts zu tun,da du diese Fehler gar nicht machst. Es handelt sich also in meinem Fall um eine "Geschmackssache", belassen wir es dabei.
Reviews, die mit Spoilerwarnungen beginnen, mag ich auch nicht sehr, weshalb ich selbst das nach Möglichkeit auch tunlichst vermeide (manchmal ist es aber auch verdammt schwierig und man kann mit Spoilern einfach viel tiefer in die Materie gehen). Als Verstoß gegen die Regeln würde ich es aber nicht gerade betrachten. Zumal ich persönlich halt viel lieber Reviews im Nachhinein lese, und da bin ich nicht alleine. Wenn es also schon die Nachfrage gibt, warum sollte es kein Angebot geben? Platte Kurzkritiken mit schnellen Eindrücken bekomme ich in sogenannten Fachzeitschriften schon mehr als genug - im Internet will ich tiefgehender über die Filme und alternative Interpretationsansätze informiert werden. Filmstarts bringt für mich nach wie vor die ideale Mischform.

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: McClane am 16 Oktober 2006, 15:21:31
Zitat von: Vince am 16 Oktober 2006, 15:06:18
Reviews, die mit Spoilerwarnungen beginnen, mag ich auch nicht sehr, weshalb ich selbst das nach Möglichkeit auch tunlichst vermeide (manchmal ist es aber auch verdammt schwierig und man kann mit Spoilern einfach viel tiefer in die Materie gehen). Als Verstoß gegen die Regeln würde ich es aber nicht gerade betrachten. Zumal ich persönlich halt viel lieber Reviews im Nachhinein lese, und da bin ich nicht alleine. Wenn es also schon die Nachfrage gibt, warum sollte es kein Angebot geben? Platte Kurzkritiken mit schnellen Eindrücken bekomme ich in sogenannten Fachzeitschriften schon mehr als genug - im Internet will ich tiefgehender über die Filme und alternative Interpretationsansätze informiert werden. Filmstarts bringt für mich nach wie vor die ideale Mischform.

Zum Thema Spoiler: Ich gehöre eher zu der Kategorie "Nach dem Film Leser", nur bei wenigen Autoren lese ich die Reviews bevor ich den Film kenne, da manch einer auch gerne ungewarnt spoilert. Insofern ist es für mich kein Verstoß gegen irgendwelche Regeln zu spoilern; allerdings versehe ich nur einzelne Passagen mit Spoilerwarnung - meist kann man diese Parts ja recht einfach "isolieren".
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 16 Oktober 2006, 15:28:15
Zitat von: McClane am 16 Oktober 2006, 15:21:31
Zum Thema Spoiler: Ich gehöre eher zu der Kategorie "Nach dem Film Leser", nur bei wenigen Autoren lese ich die Reviews bevor ich den Film kenne, da manch einer auch gerne ungewarnt spoilert. Insofern ist es für mich kein Verstoß gegen irgendwelche Regeln zu spoilern; allerdings versehe ich nur einzelne Passagen mit Spoilerwarnung - meist kann man diese Parts ja recht einfach "isolieren".

Jip. Wobei ich diese Spoiler-Abschnitte immer wie Fremdkörper betrachte. Deswegen läuft es bei mir am Ende immer darauf hinaus, dass ich versuche, Spoiler komplett zu verhindern.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 16 Oktober 2006, 16:21:20
Im Prinzip wurde alles wesentliche gesagt, deshalb möchte ich nur noch hinzufügen, dass ich den Schlusssatz für sehr banal und unnötig, weil nicht erwähnenswert erachte.



PS: Danke für deine icq-Nachricht. :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 18 Oktober 2006, 20:38:44
Meine neue – ,,Hostel". Wahrscheinlich wieder etwas ungewöhnlich und die ersten Beschwerden zu meinem ,,From Dusk Till Dawn" Vergleich liegen bereits vor :icon_eek:. Egal, bildet eure Meinung ;)!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 18 Oktober 2006, 21:15:04
Ich warte immer noch darauf, mir endlich mal selbst ein Urteil bilden zu können. Das Review fand ich als Nichtkenner jetzt soweit definitiv gut, und ob der FDTD-Vergleich fehl am Platz ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Gefallen hat mir auf jeden Fall die Sache mit dem englischen Steak.  ;) Allerdings war irgendwo in dem Satz ein "e" zuviel...

Generell faszinierend finde ich an "Hostel" diese massive Uneinigkeit, die vorerst ja auf jeden Fall mal für den Film spricht... ich kann jedenfalls nicht leugnen, so gespannt zu sein wie bei kaum einem anderen Film. Dagegen ist das Gefühl der freudigen Erwartung auf das "Hills Have Eyes"-Remake, das seit heute in meinem Regal steht, ein schlechter Witz.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 25 Oktober 2006, 20:51:58
Zitat von: Vince am 18 Oktober 2006, 21:15:04
Ich warte immer noch darauf, mir endlich mal selbst ein Urteil bilden zu können. Das Review fand ich als Nichtkenner jetzt soweit definitiv gut, und ob der FDTD-Vergleich fehl am Platz ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Gefallen hat mir auf jeden Fall die Sache mit dem englischen Steak.  ;) Allerdings war irgendwo in dem Satz ein "e" zuviel...

Generell faszinierend finde ich an "Hostel" diese massive Uneinigkeit, die vorerst ja auf jeden Fall mal für den Film spricht... ich kann jedenfalls nicht leugnen, so gespannt zu sein wie bei kaum einem anderen Film. Dagegen ist das Gefühl der freudigen Erwartung auf das "Hills Have Eyes"-Remake, das seit heute in meinem Regal steht, ein schlechter Witz.  ;)

Spät, aber dennoch ein Kommentar zu deinen Anmerkungen. Erst einmal Dank für dein Lob! Das englische Steak hat sich irgendwie angeboten und war ein Spontaneinfall zum bildhaften Vergleich. Das Review war schnell geschrieben, ich hatte schon unmittelbar nach dem Film eine klare Vorstellung von dem, was letztendlich dabei rausgekommen ist. Als Kritikenschreiber ist dir dieser Zustand sicherlich nicht fremd ;). Ich bin übrigens auch erstaunt, dass man die Anreihung von billigen Klischees, mitunter als gelungene Satire ansieht - vor allem, weil Autoren, die ich eigentlich sehr schätze, dies so sehen. Ich sehe hierfür allerdings wenig Ansätze, da der Film letztendlich nur auf den rohen Effekt abzielt. Da bin ich wirklich gespannt, in welche Kategorie du "Hostel" einordnen wirst.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 25 Oktober 2006, 21:10:05
Zitat von: red shadow am 25 Oktober 2006, 20:51:58
Ich bin übrigens auch erstaunt, dass man die Anreihung von billigen Klischees, mitunter als gelungene Satire ansieht - vor allem, weil Autoren, die ich eigentlich sehr schätze, dies so sehen. Ich sehe hierfür allerdings wenig Ansätze, da der Film letztendlich nur auf den rohen Effekt abzielt. Da bin ich wirklich gespannt, in welche Kategorie du "Hostel" einordnen wirst.

Na ja, diese paar Feuilletonisten, die Eli Roth da auf den Leim gegangen sind (von wegen "Hostel" reflektiere gekonnt die Ängste vor Terror und Folter im Kontext der amerikanischen Außenpolitik), blieben mir auch ein Rätsel. Mr. Roth kamen sie dennoch natürlich sehr entgegen, der fortan fleißig das nachplapperte, was die vermeintlichen Intellektuellen ihm in den Mund legten...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 25 Oktober 2006, 21:48:38
Zitat von: red shadow am 25 Oktober 2006, 20:51:58
Ich bin übrigens auch erstaunt, dass man die Anreihung von billigen Klischees, mitunter als gelungene Satire ansieht - vor allem, weil Autoren, die ich eigentlich sehr schätze, dies so sehen. Ich sehe hierfür allerdings wenig Ansätze, da der Film letztendlich nur auf den rohen Effekt abzielt. Da bin ich wirklich gespannt, in welche Kategorie du "Hostel" einordnen wirst.

Das ist es halt auch, was mich so irritiert und gewissermaßen auch fasziniert: Es sind Leute, deren Arbeiten ich sehr schätze und mit denen ich oft einer Meinung bin, die den Film beinahe zum Meisterwerk küren. Und andere Leute genau der selben Kategorie - die ich also gewöhnlich schätze und denen ich oft auch zustimme - finden ihn schwach. Ich bin sicher, dass beide Seiten ihre Gründe haben und dafür auch niemandem auf den Leim gehen mussten, um sich ihre Meinung zu bilden.  ;)

Ich gehe mal fast davon aus, dass ich mir schon sehr bald meine eigene Meinung bilden werde (allerdings dann wohl ohne Review) - ich bin schließlich berüchtigt für meine riskanten Blindkäufe.  :icon_lol: Wenn ich den für nen Zwanni im Laden sehe, werde ich wahrscheinlich nicht lange fackeln...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 26 Oktober 2006, 20:47:58
Zitat von: Vince am 25 Oktober 2006, 21:48:38
Das ist es halt auch, was mich so irritiert und gewissermaßen auch fasziniert: Es sind Leute, deren Arbeiten ich sehr schätze und mit denen ich oft einer Meinung bin, die den Film beinahe zum Meisterwerk küren. Und andere Leute genau der selben Kategorie - die ich also gewöhnlich schätze und denen ich oft auch zustimme - finden ihn schwach. Ich bin sicher, dass beide Seiten ihre Gründe haben und dafür auch niemandem auf den Leim gehen mussten, um sich ihre Meinung zu bilden.  ;)

Was den Leim betrifft, neige ich in diesem speziellen Fall sogar dazu, Mr. Vincent Vega zuzustimmen :icon_eek: ;)!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 26 Oktober 2006, 23:30:53
Was deine persönliche Meinung über den Film anbelangt sicherlich. Aber ich lese das jetzt so, als wenn die Leute, die den Film mochten, gesammelt einem Werbeeffekt auf den Leim gegangen seien und folglich über eine wenig ausgeprägte eigene Meinung verfügen. Und es gibt doch einige Leute, denen ich es zutraue, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden können - OBWOHL sie "Hostel" mochten...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Oktober 2006, 23:36:53
Zitat von: Vince am 26 Oktober 2006, 23:30:53
Was deine persönliche Meinung über den Film anbelangt sicherlich. Aber ich lese das jetzt so, als wenn die Leute, die den Film mochten, gesammelt einem Werbeeffekt auf den Leim gegangen seien und folglich über eine wenig ausgeprägte eigene Meinung verfügen. Und es gibt doch einige Leute, denen ich es zutraue, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden können - OBWOHL sie "Hostel" mochten...

Da hast du aber etwas gehörig missverstanden. Sie sind Eli Roth auf den Leim gegangen, als dass sie seine Klischeekeule für originell und intelligent verklärten, nicht aber zum Zwecke eines "Werbeeffektes". Und gewiss war das auch wirkliche ihre "eigene Meinung".
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 26 Oktober 2006, 23:42:14
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Oktober 2006, 23:36:53
Da hast du aber etwas gehörig missverstanden. Sie sind Eli Roth auf den Leim gegangen, als dass sie seine Klischeekeule für originell und intelligent verklärten, nicht aber zum Zwecke eines "Werbeeffektes". Und gewiss war das auch wirkliche ihre "eigene Meinung".

Na, dieses "auf den Leim gehen" hat halt sowas Passives, Naives und Überrumpeltes an sich, so von wegen an der Nase herumgeführt, und den einzig wahren, objektiven Sachverhalt nicht erkannt. ;) Deswegen mein kleiner Einwand...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 30 Oktober 2006, 12:24:58
Ich habe heute meine ,,Uhrwerk Orange" Kritik um aus meiner Sicht wichtige Aspekte ergänzt. Die Passagen möchte ich an dieser Stelle nicht explizit darstellen, sondern nur um euren Gesamteindruck bitten. Abschließend der Link zur Kritik:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=1061&rid=136864
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vincent Vegas am 20 November 2006, 21:50:16
So, dann nehme ich mir mal deine Review zu "Hostel" vor. Wegen Meinungsdifferenzen rumzicken brauche ich nicht, da ich größtenteils deiner Meinung zustimme:

ZitatKiffen in Amsterdam, billig ficken in der Slowakei - oh ja. Ein Rucksacktrip durch das neue und alte Europa. Wir sind Amerikaner und was wir dort am alten Kontinent erleben werden, ist der blanke Horror, eingebettet in eine belanglose Aneinanderreihung billiger Klischees. Darauf der Stempel von Quentin Tarantino, ein bekennender Fan von Regisseur Eli Roth, und schon wurde das, was sich "Hostel" nennt, zum geheimen Horror-Tipp für Genre Fans und darüber hinaus. Zugegeben, auch ich wurde neugierig. Warum eigentlich?

Der Anfang geht schonmal in Ordnung.

ZitatNa ja, als Filmfan wurde man am Rande doch auf Roths polarisierenden "Cabin Fever" aufmerksam, auch wenn ich ihn bis heute noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Dazu der Tarantino-Faktor. Man ist halt doch ein Gewohnheitstier - und der Name bürgt für brillant inszenierte Lässigkeit.

Auch OK, wobei du diesen Absatz ruhig noch etwas hättest ausdehnen können. Zum Beispiel noch ein paar Sätze über den "Tarantino-Faktor" und Quentins offensichtliches Gespür für "Regietalente", was Roth meiner Ansicht ja nicht ist, hättest du noch mit reinnehmen können-

ZitatTja, so wird man getäuscht und erlebt erst einmal zwei Amerikaner und einen Isländer auf einem Road-Trip durch old Europe. Dabei nimmt man schon alles mit, was sich an Anrüchigem anbietet. Dope in den Niederlanden, billige, hübsche Frauen in der Slowakei und nach einer halben Stunde, nachdem man im Rausch die willigen "Babuschkas" vernascht hat, wird es dann erst richtig zur Horrorshow. Die bösen Menschenquäler kommen. Überhaupt, nach "Hostel" möchte man lieber dazu gezwungen werden mit einem Eimer Wasser die Hölle löschen zu müssen, als in die Slowakei zu reisen. Aggressive, Touristen bedrohende Kinderbanden, skrupellose Sadisten - einzig die bei jeder Gelegenheit die Beine spreizenden Schönheiten nimmt man gerne mit. Das teuflische Lockmittel, um in das infernale, slowakische Gebiet zu reisen. Wir Männer sind eben Schweine. Ach ja, wären die beiden Protagonisten doch bloß in Amerika geblieben.

Recht gut formuliert, auch wenn mir persönlich die sichtbare Aufteilung zwischen den beiden Filmhälften fehlt. Doch das ist ja Ansichtssache.

ZitatDer scheinbar, wie alle Europäer halt so sind, unzuverlässige Reisebegleiter, der Isländer, ist schon verschwunden. Nun geht es los, urplötzlich sind sie da. Der Übergang zum menschlichen Horror folgt abrupt. Der Film nimmt andere Bahnen, als man zunächst aufgrund der anrüchigen Tennie-Road-Trip Vorgeschichte vermutet hat. Innovativ ist der urplötzliche Umschwung allerdings nicht. "From Dusk Till Dawn" lässt grüßen. Nun regieren die Bohrmaschinen, Skalpelle und Kettensägen in heruntergekommenen, morbiden Räumlichkeiten.

Der FDTD-Vergleich passt hier. Insgesamt auch hier alles OK. Wie schon im vorherigen Absatz hättest du auch hier die Unterschiede zwischen den beiden Filmhälften erläutern "können". Müssen tust du es natürlich nicht.

ZitatRoth versteht zweifelsohne, wie man schockiert. Das Gezeigte ist schlichtweg kompromisslos derb. In Körper gerammte Bohrer, tiefste Schnitte in das menschliche Fleisch und heraushängende Augen in übel verstümmelten Gesichtern. Die Art, wie man damit den Betrachter konfrontiert, ist das einzige, was Substanz bietet. Brauche ich das? Nein, vor allem nicht, wenn der Rest derart verkümmert und letztendlich nur der großen Freude am Quälen dient. Der Regisseur mag die Mechanismen des Schockierens kapieren und effektiv umsetzen, aber der Film an sich überzeugt, wenn man hierbei überhaupt davon sprechen kann, nur auf dieser rohen Ebene.

Auch hier hättest du mehr auf die zweite Filmhälfte eingehen können, und zudem noch zum Ausdruck bringen können, wie die Folterszenen auf dich persönlich gewirkt haben.

ZitatDementsprechend roh fällt das Endwerk aus. Blutig wie ein englisch gebratenes Steak. Dem einen schmeckt es, den anderen ekelt es. Die Würze geht im Laufe des Films verloren, weil das Blut alles ertränkt und ansonsten nur eine Ansammlung stupider, aber vor allem belangloser Länderklischees geboten wird. Frei nach dem Motto: Drogen in Amsterdam, der leichte Fick, aber auch das letzte Stündchen im teuflischen Ostblock. (3/10)

Gut formuliertes Schlusswort. Deine Review würde ich insgesamt so kommentieren, wie ein ehemaliger Mitschüler von mir die Referate seiner Kameraden stets zu bewerten pflegte: Kurz und bündig!  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 30 November 2006, 23:14:23
@ VV

Nachdem ich in letzter Zeit verstärkt anderen Verpflichtungen nachkommen musste, habe ich nun endlich Zeit dir zu antworten. Die einzelnen Anmerkungen brauche ich nicht weiter kommentieren, da es keine Meinungsunterschiede zu klären gibt. Sicherlich könnte man teilweise mehr in die Breite gehen, da möchte ich gar nicht widersprechen. Insofern beschränke ich mich auf ein Danke für Feedback und Lob :icon_smile:! 
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 18 Dezember 2006, 21:49:28
Mein 150. Review steht und wer hätte es gedacht, endlich habe ich mich an "Es war einmal in Amerika" rangewagt :icon_razz:. Ein Feedback eurerseits wäre wünschenswert. Eigentlich habe ich alles verarbeitet, was ich wollte, wobei ich immer noch den Eindruck habe, dass man dieses Meisterwerk nicht angemessen besprechen kann.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=1657&rid=219442

BTW, mich wundert es eigentlich, dass ich für Brokeback Mountain noch nicht geprügelt wurde, immerhin hat Mr. VV meine Erwartungen an anderer Stelle nicht enttäuscht :LOL:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 18 Dezember 2006, 21:57:39
Zitat von: red shadow am 18 Dezember 2006, 21:49:28
BTW, mich wundert es eigentlich, dass ich für Brokeback Mountain noch nicht geprügelt wurde, immerhin hat Mr. VV meine Erwartungen an anderer Stelle nicht enttäuscht :LOL:.

Ich sehe keine Notwendigkeit mehr darin, mich weiter mit dir zu befassen. Aber meine Meinung zu diesem Review hatte ich dir persönlich mitgeteilt, deshalb war ein Kommentar an dieser Stelle nicht mehr angebracht.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 18 Dezember 2006, 22:12:34
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 Dezember 2006, 21:57:39
Ich sehe keine Notwendigkeit mehr darin, mich weiter mit dir zu befassen. Aber meine Meinung zu diesem Review hatte ich dir persönlich mitgeteilt, deshalb war ein Kommentar an dieser Stelle nicht mehr angebracht.

Ja, ich habe dich ja ausgegrenzt, du hast deine Meinung schon an anderer Stelle geäußert. Deine Meinung, was Huldigungen zu "Es war einmal in Amerika" betrifft ergibt sich dann auch von selbst - Chauvinist :icon_mrgreen:.   
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 18 Dezember 2006, 23:39:51
Ich habe dir privat ja schon meine Meinung zu deinem kleinen Jubiläum gesagt, aber der Form halber auch noch mal kurz hier (dafür ist der Thread ja schließlich da): Sehr schöne Kritik, der man den Enthusiasmus sofort abnimmt. Du wendest dich eher an jene, die den Film schon gut kennen, was zur Folge hat, das solche Leute, die die Kritik Informationszwecken halber lesen, Probleme kriegen könnten. Aber Reviews (zumindest ofdb-Reviews) sind ja nicht ausschließlich zu Informationszwecken da und auch Liebesbekundungen haben ihre Daseinsberechtigung.
Das hier ist natürlich ein Musterbeispiel für eine Liebeserklärung.  ;) Es gibt zwar soviel mehr zu sagen zu diesem Film, du deckst nicht mal annähernd alle Felder ab, aber warum auch? Du machst genau das ja auch schließlich zum Aufhänger der Kritik und das verleiht dem Ganzen natürlich einen sehr persönlichen Touch.

Also immer weiter so - wobei es bei dir ja auch mal interessant wäre zu sehen, wie du einen total unbekannten Film für Leute rezensieren würdest, die diesen Film nicht kennen. Genauso wie ich den StS (erfolglos  ;) ) immer mal zur Besprechung von dem ein oder anderen Mainstreamer zu treten versuche, würde ich mir von dir im Umkehrschluss mal einen schwierigen Film der unbekannten Sorte wünschen. Das aber nur am Rande, letztendlich ist es natürlich immer Sache des Einzelnen, welche Filme er bespricht.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 19 Dezember 2006, 00:22:13
@ Vince

Nochmals vielen Dank für deine Einschätzung, mit der du übrigens messerscharf den Kern triffst. Die integrierten Seitenhiebe meinerseits hättest du auch noch erwähnen dürfen ;).

Den Wunsch von dir werde ich gerne einmal erfüllen. Was ist allerdings unbekannt und hast du den Eindruck, dass ich allgemein zu sehr für Kenner schreibe? Der Kompromiss ist mir, wenn auch nicht in diesem Fall,  eigentlich schon wichtig.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 19 Dezember 2006, 00:32:08
Zitat von: red shadow am 19 Dezember 2006, 00:22:13
Was ist allerdings unbekannt und hast du den Eindruck, dass ich allgemein zu sehr für Kenner schreibe?

Nö, eigentlich nicht unbedingt. Du schreibst halt nur überwiegend zu bekannteren Filmen, und da passt es eben ganz gut, so wie du schreibst. Bei mir ist es halt einfach so, wenn sich Autoren auf bestimmte Dinge spezialisieren, brenne ich immer darauf, von denen etwas zu lesen, was außerhalb ihres Spezialbereiches liegt. Und das wäre bei dir halt irgendein kleiner, seltsamer Film, den keine Sau kennt. Irgendwas halt. Ein Film, der bisher ca. 0 bis 5 Wertungen hat oder so.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 19 Dezember 2006, 01:27:17
Was die Singularität dieses Meisterwerkes angeht, gehe ich mit die konform. Allerdings scheint dich das irgendwie gelähmt zu haben, denn es handelt sich für mich um eine schwächere Review aus deiner Feder.

Zum Einen merkt man deutlich ,daß du diese Review für Kenner des Films geschrieben hast, nicht für Leser, die neugierig auf etwas Unbekanntes gemacht werden sollen - aber im Grunde hast du recht ,Werbung braucht dieser Film wahrlich nicht.

Nur - für Kenner bietest du nicht Neues. Du analysierst schön die einzelnen Stränge, aber es fehlt mir an harten Thesen. Außer deiner Anmerkung, man sollte sich gar nicht zu sehr mit Details auseinandersetzen, sondern die Atmosphäre auf sich wirken lassen, fällt mir kaum eine klare Aussage auf.

Und das ist schade ! - So schreibst du z.B. im 7. und 9.Abschnitt zweimal die identische Aussage, daß "ihre Dekadenz schon vorher zu spüren gewesen wäre". Man hat die ganze Zeit über das Gefühl, daß du dich irgendwie im Kreis drehst, der Review fehlt es an Prägnanz und Klarheit.

Und gerade diese doppelt gemachte Aussage bietet sich für mich als Aufhänger an. Waren diese kleinen Jungs wirklich dekadent ? - Oder fehlte es ihnen nicht eher an Stil ? - Sergio Leone beschreibt ja sehr schön die Entfremdung vom eigenen Ich, die durch den Aufstieg zum Gangsterboss entsteht. Um so mehr die Protagonisten aus ihrer kleinen vertrauten Welt herauskommen, um so mehr übernehmen sie Verhaltensmuster, die ihnen gezeigt werden. Plötzlich veranstalten sie große Parties, begegnen kultivierten Frauen und der reichen Oberschicht. Sie wollen dazu gehören, aber sie haben nichts anderes gelernt als Gangster zu sein und genau diese Diskrepanz und die damit einhergehende Hilflosigkeit verdeutlicht ihr Scheitern trotz des Reichtums.

In diesem Zusammenhang ist auch die Vergewaltigungsszene (und andere Mißgriffe gegenüber Frauen) zu sehen, die wie du richtig sagst, keine Abwertung der Frauen darstellen, sondern im Gegenteil, die totale Hilflosigkeit und das Fehlen jeglicher Souveränität der Männer zeigen.
Doch dekadent finde ich sie nicht - eher Möchtegern-Dekadent mit peinlichen Auswirkungen. Für mich ist das auch nicht der Vorbote des Scheiterns, sondern schon mittendrin.

Doch genau diese Aussagen, die ich hier jetzt bewußt etwas betont habe und die es wert sind, sich damit zu beschäftigen, gehen in deiner Review unter, die zum Einen umfangreich ist, aber inhaltlich zu beliebig bleibt. 
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 19 Dezember 2006, 10:03:13
@ Bretzelburger

Tja, so unterschiedlich können Ansichten sein. Meiner Meinung nach spürt man den Verfall schon in der Kindheit, weil die Freunde stets und oftmals unüberlegt handeln und sich zu sehr von Gefühlen leiten lassen. Noodles bezahlt es mit dem Mord an einem Polizisten aus Rache.

Im Übrigen ist die Kritik ein Kompromiss, in diesem Fall ist es unmöglich nicht etwas vom Inhalt zu verraten, weil man sich ansonsten auf rudimentären Regionen bewegt. Dennoch halte ich wenig davon, wenn man sämtliche Einzelaspekte interpretiert, beispielsweise die Schlussszene. Für mich ist " Es war einmal..." ein Film, den man auf sich wirken lassen muss, weil er so gigantisch facettenreich ist. Deshalb auch dieser Ansatz in der Kritik. Man kann das beliebig nennen oder wie auch immer, ich bleibe dabei, in vollem Umfang ist hierzu eine Analyse nahezu unmöglich, weil man zu sehr den Spielraum für Eigeninterpretationen nimmt und der Tatsache, dass der Film das Leben von Noodles zu Eigen macht, entgegenwirkt. Du könntest ja mal eine Alternative zu meiner Kritik verfassen ;).
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 19 Dezember 2006, 13:10:55
Nun auch meine Kritik zu dem überschätzten, "gesellschaftskritischen" Film, der sich "Battle Royale" nennt.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Chili Palmer am 19 Dezember 2006, 23:21:19
Ich kann deiner Argumentation, "Battle Royale" scheitere an seinem satirischen Anspruch, nicht ganz folgen.
Vielleicht deshalb, weil ich den Film überhaupt nicht als Satire wahrnehme.

Für mich stellte sich der Film schlichtweg als ein beinharter Actionreißer dar, der eine selbstzerfleischende Gesellschaft abbildet.
Es ist doch nun nicht so, als wäre die Geschichte aus der Perspektive von moralisch integren Erwachsenen erzählt, die sich mit den bösen, bösen Kindern auseinandersetzen, sondern wir bekommen doch eher durch die Augen der Jugendlichen das abartige Verhalten der Erwachsenen präsentiert. Sensationsgeile Medien, gnadenloser gesellschaftlicher Druck (der Selbstmord des Vaters), das mangelnde Verständnis der Älteren und die damit einhergehende Entfremdung der Generationen, alles das lässt uns doch erst mit den Protagonisten mitfiebern, die in diese Welt hineingeboren wurden. Sie sind das Produkt moralisch bereits hoffnungslos verlorener Erwachsener, die Gesellschaft befindet sich in einer Spirale der Gewalt, die vom Film nur noch nüchtern und ohne Wertung eingefangen wird. Ich sehe da nirgendwo eine Satire oder gar einen möglichen erzieherischen Lösungsansatz, wie überspitzt auch immer.
Es ist einfach ein geschmäcklerischer Science-Fiction-Reißer. 
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 19 Dezember 2006, 23:37:57
Ein Review zu "Es war einmal in Amerika" zu schreiben wird sicher noch kommen, aber vorher muß ich mir nochmal den Film genau ansehen und "wirken lassen" und das kann etwas dauern...

Aber unabhängig davon galt meine Kritik eher der fehlenden Zielstrebigkeit deiner Review, auch erkennbar an der meiner Meinung nicht notwendigen Wiederholung der oben zitierten Aussage. Das du nicht spoilerst finde ich korrekt und das das gerade hier schwer fällt, wo man doch so schön zitieren könnte, kann ich gut verstehen - aber mit gefällt der Aufbau deiner Review nicht :

- im Verhältnis zu viele Worte über deinen Respekt und den Vergleich zu den Pyramiden,
- nur wenige Thesen, die zwar nichts über den Ablauf der Geschichte aussagen, aber inhaltlich Interesse wecken oder bei Kennern neue Gedanken erwecken,
- deine eigene Meinung ist nur im Zusammenhang mit deinem übergroßen Respekt herauszulesen, mir fehlen deine Gefühle dazu (betroffen, entrüstet, schockiert, niedergeschlagen, traurig, begeistert usw.)

insgesamt fesselt dein Review nicht - das meine ich mit beliebig
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Dezember 2006, 17:53:52
Zitat von: Chili Palmer am 19 Dezember 2006, 23:21:19
Ich kann deiner Argumentation, "Battle Royale" scheitere an seinem satirischen Anspruch, nicht ganz folgen.
Vielleicht deshalb, weil ich den Film überhaupt nicht als Satire wahrnehme.

Für mich stellte sich der Film schlichtweg als ein beinharter Actionreißer dar, der eine selbstzerfleischende Gesellschaft abbildet.
Es ist doch nun nicht so, als wäre die Geschichte aus der Perspektive von moralisch integren Erwachsenen erzählt, die sich mit den bösen, bösen Kindern auseinandersetzen, sondern wir bekommen doch eher durch die Augen der Jugendlichen das abartige Verhalten der Erwachsenen präsentiert. Sensationsgeile Medien, gnadenloser gesellschaftlicher Druck (der Selbstmord des Vaters), das mangelnde Verständnis der Älteren und die damit einhergehende Entfremdung der Generationen, alles das lässt uns doch erst mit den Protagonisten mitfiebern, die in diese Welt hineingeboren wurden. Sie sind das Produkt moralisch bereits hoffnungslos verlorener Erwachsener, die Gesellschaft befindet sich in einer Spirale der Gewalt, die vom Film nur noch nüchtern und ohne Wertung eingefangen wird. Ich sehe da nirgendwo eine Satire oder gar einen möglichen erzieherischen Lösungsansatz, wie überspitzt auch immer.
Es ist einfach ein geschmäcklerischer Science-Fiction-Reißer. 

So muss man den Film auch sehen, damit er funktioniert. Ich dagegen beharre auf meiner Ansicht, dass sich hier in Satire geübt wurde. Die meiner Meinung nach offensichtliche Komik an dem Ganzen finde ich allerdings lächerlich. Letztendlich hat man viel Potenzial verschenkt.   
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Dezember 2006, 17:58:27
Zitat von: Bretzelburger am 19 Dezember 2006, 23:37:57
Ein Review zu "Es war einmal in Amerika" zu schreiben wird sicher noch kommen, aber vorher muß ich mir nochmal den Film genau ansehen und "wirken lassen" und das kann etwas dauern...

Aber unabhängig davon galt meine Kritik eher der fehlenden Zielstrebigkeit deiner Review, auch erkennbar an der meiner Meinung nicht notwendigen Wiederholung der oben zitierten Aussage. Das du nicht spoilerst finde ich korrekt und das das gerade hier schwer fällt, wo man doch so schön zitieren könnte, kann ich gut verstehen - aber mit gefällt der Aufbau deiner Review nicht :

- im Verhältnis zu viele Worte über deinen Respekt und den Vergleich zu den Pyramiden,
- nur wenige Thesen, die zwar nichts über den Ablauf der Geschichte aussagen, aber inhaltlich Interesse wecken oder bei Kennern neue Gedanken erwecken,
- deine eigene Meinung ist nur im Zusammenhang mit deinem übergroßen Respekt herauszulesen, mir fehlen deine Gefühle dazu (betroffen, entrüstet, schockiert, niedergeschlagen, traurig, begeistert usw.)

insgesamt fesselt dein Review nicht - das meine ich mit beliebig

Ich kann dir nicht ganz folgen, aber es ist schließlich dein eigener Eindruck.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 20 Dezember 2006, 23:50:35
Ich kann deine Reaktion verstehen, denn es ist schwierig solche Nuancen in Worte zu fassen. Du hast einen Aufbau deiner Review gewählt, den du für stimmig hältst und den ich als wenig stringend empfinde - gut das ist Ansichtssache.

Aber erklär mir mal, warum du die Aussage, daß "ihre Dekadenz schon vorher zu spüren war" aus dem 7.Abschnitt im 9.Abschnitt identisch wiederholst?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 21 Dezember 2006, 00:17:56
Zitat von: Bretzelburger am 20 Dezember 2006, 23:50:35
Ich kann deine Reaktion verstehen, denn es ist schwierig solche Nuancen in Worte zu fassen. Du hast einen Aufbau deiner Review gewählt, den du für stimmig hältst und den ich als wenig stringend empfinde - gut das ist Ansichtssache.

Aber erklär mir mal, warum du die Aussage, daß "ihre Dekadenz schon vorher zu spüren war" aus dem 7.Abschnitt im 9.Abschnitt identisch wiederholst?

Bislang sind die Reaktionen, auch an anderer Stelle, überwiegend sehr positiv. Der Aufbau ist wohl wirklich Geschmackssache. Ich muss damit rechnen, dass dieser Ansatz dem ein oder anderen nicht anspricht. Ansichten sind eben verschieden, ansonsten meine ich schon das Wesentliche besprochen bzw. analysiert zu haben.

Welche Wiederholung :icon_lol:? Nein, du hattest Recht, im 9. Absatz ist die Dekadenz als Wort unnötig, deshalb habe ich den Satz nun entfernt. Wegen einer Wortwiederholung drehe ich mich aber nicht allgemein im Kreis ;).   
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:34:38
Das war nur ein offensichtlicher Punkt, den ich so konkret angeben konnte - mein Empfinden begründet sich in diesem Fall nicht allein auf diese Wiederholung (trotzdem gut, daß du das korrigiert hast).

Das du größtenteils eine positive Resonanz bekommst, kann ich gut verstehen. Meine Kritik an deiner Review stellt ja auch nicht deine Fähigkeiten in Frage - wahrscheinlich hätte ich mir einfach für diesen Film etwas exakteres, stärker polarisierendes gewünscht - ich versuche es demnächst mal selber...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 21 Dezember 2006, 11:39:51
Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:34:38
Das war nur ein offensichtlicher Punkt, den ich so konkret angeben konnte - mein Empfinden begründet sich in diesem Fall nicht allein auf diese Wiederholung (trotzdem gut, daß du das korrigiert hast).

Das du größtenteils eine positive Resonanz bekommst, kann ich gut verstehen. Meine Kritik an deiner Review stellt ja auch nicht deine Fähigkeiten in Frage - wahrscheinlich hätte ich mir einfach für diesen Film etwas exakteres, stärker polarisierendes gewünscht - ich versuche es demnächst mal selber...

Ich bin gespannt!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 21 Dezember 2006, 21:32:10
Eine etwas andere Kritik zu "Krieg der Sterne". Ich hoffe, dass das Experiment halbwegs geglückt ist.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=242&rid=219908
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: mr. pink am 23 Dezember 2006, 13:20:27
@red shadow:

Nur ganz kurz: Das Review ist große Klasse!
Wie bereits bei deiner "Once upon a Time in America"-Besprechung finde ich den verallgemeinernden Stil, der sich nicht in Details und Einzelheiten verliert, sehr passend. Das große Ganze wird durchleuchtet und analysiert und dass ist es, was ich persönlich am liebsten lese. Respekt.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 23 Dezember 2006, 13:47:59
Zitat von: mr. pink am 23 Dezember 2006, 13:20:27
@red shadow:

Nur ganz kurz: Das Review ist große Klasse!
Wie bereits bei deiner "Once upon a Time in America"-Besprechung finde ich den verallgemeinernden Stil, der sich nicht in Details und Einzelheiten verliert, sehr passend. Das große Ganze wird durchleuchtet und analysiert und dass ist es, was ich persönlich am liebsten lese. Respekt.

Danke, genau das war meine Absicht!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 2 Januar 2007, 20:08:22
Die erste Kritik im neuen Jahr zu "Die Hard". Eine eher längere Analyse. Der Aufbau ist etwas unseriöser mit lakonischen Teilüberschriften. Würde mich interessieren, wie das Ganze allgemein aufgenommen wird.


http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=139&rid=222491
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 2 Januar 2007, 21:31:24
Nur kurz zur Grammatik: Ich würde in der ersten Zeile eher "gespalten" schreiben als "gespaltet".

Das Review selbst ist wieder sehr assoziativ und deswegen erneut einzig und alleine für Kenner des Filmes lesbar - was ja bei "Die Hard" kein größeres Problem darstellt.  ;) Es ist gut, dass du zum Mitdenken anregst und nicht alles vorkaust, mit dem Preis, dass du eben wieder relativ allgemein und unspezifisch bleibst. Etwas Neues erzählst du auch nicht mehr, aber du gehst es doch auf neue Art an die Materie heran.
Kapitel-Überschriften mag ich, wenn sie Sinn machen und finde sie dann auch nicht unseriös. Deine hören sich sehr knackig an, passen auch gut zum danach Geschriebenen, allerdings sind die einzelnen Ansätze strukturell kaum miteinander verwoben, also in der Gesamtstruktur zum Teil (zumindest in der Mitte) relativ beliebig angeordnet.
Aber du bedienst halt souverän deine Klientel, die wieder absolut das bekommt, was sie erwartet. Schönes Ding. Und doch kann ich nicht verleugnen, dass ich gerne mal sehen würde, wie du mir einen total unbekannten Film schmackhaft oder müßig machen würdest. Weil du da auf die Herausforderung stoßen würdest, mit dem allgemeinen Stil nicht allzu weit zu kommen. Hier müsstest du mal ins Detail gehen und ganz konkret erklären, wie oder wie nicht der Film funktioniert.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 2 Januar 2007, 21:42:22
Zur aktuellen Kritik: Eine Aneinanderreihung von Eindrücken, die ohne Fundament auskommen müssen. Schärfere Analyse, deutliche(re) Belege und etwas mehr Materie wäre imho wünschenswert.

Aber eigentlich möchte ich etwas zu einer älteren Kritik sagen, auf die ich eben zufällig stieß. Deine Worte zu BAD BOYS II erfreuen mich. Sie stammen wohl aus einer Zeit, als noch das Herz eines jungen, rebellierenden Juso-Mitglieds in dir schlug. :icon_twisted: (in einer Zeit, in der du Filme wie WTC positiv besprichst, scheint mir das nicht mehr der Fall :icon_mrgreen:).

Ich kann mich dem Review jedenfalls nur anschließen, der Film ist auch für mich der größte vorstellbare Mist, mit dem man Zelluloid verpesten kann. Ich hätte - aber das ist jetzt nur zur Info gedacht - noch erwähnt, dass er auch im beleidigenden Maße menschenverachtend ist, aber sein größtes Übel (neokonservative Propaganda) benennst du. Lob dafür.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 2 Januar 2007, 23:08:30
Zitat von: Vince am  2 Januar 2007, 21:31:24
Nur kurz zur Grammatik: Ich würde in der ersten Zeile eher "gespalten" schreiben als "gespaltet".

Das Review selbst ist wieder sehr assoziativ und deswegen erneut einzig und alleine für Kenner des Filmes lesbar - was ja bei "Die Hard" kein größeres Problem darstellt.  ;) Es ist gut, dass du zum Mitdenken anregst und nicht alles vorkaust, mit dem Preis, dass du eben wieder relativ allgemein und unspezifisch bleibst. Etwas Neues erzählst du auch nicht mehr, aber du gehst es doch auf neue Art an die Materie heran.
Kapitel-Überschriften mag ich, wenn sie Sinn machen und finde sie dann auch nicht unseriös. Deine hören sich sehr knackig an, passen auch gut zum danach Geschriebenen, allerdings sind die einzelnen Ansätze strukturell kaum miteinander verwoben, also in der Gesamtstruktur zum Teil (zumindest in der Mitte) relativ beliebig angeordnet.
Aber du bedienst halt souverän deine Klientel, die wieder absolut das bekommt, was sie erwartet. Schönes Ding. Und doch kann ich nicht verleugnen, dass ich gerne mal sehen würde, wie du mir einen total unbekannten Film schmackhaft oder müßig machen würdest. Weil du da auf die Herausforderung stoßen würdest, mit dem allgemeinen Stil nicht allzu weit zu kommen. Hier müsstest du mal ins Detail gehen und ganz konkret erklären, wie oder wie nicht der Film funktioniert.

Schön, dass du dich meldest, da ich dein "Die Hard" Review immer noch für das absolut Beste halte. Die Anmerkungen nehme ich gerne auf, im Wesentlichen hast du meine Absichten auch gut erfasst, aber ich denke schon, dass auch die Nichtkenner mit der Beschreibung der Unterschiede zu den "anderen" Actionfilmen bedient werden und eine Vorstellung entwickeln können. Es war zumindest meine Absicht, dass ich dies, vor allem, was den Charakter betrifft, explizit rausstelle. Die Teilüberschriften beziehen sich auch darauf. Ansonsten stimme ich dir zu, ich arbeite viel mit Assoziationen. Ob ich damit mein Klientel bediene, weiß ich nicht. Es ist überhaupt eine interessante Frage, was die Erwartungshaltung ist.
Was die Besprechung von unbekannten Filmen betrifft, komme ich der Anregung gerne nach. Ich verweise aber bei der Gelegenheit auf "Mr. Deeds geht in die Stadt" oder "SOS - Feuer an Board". Soweit ich weiß habe ich bislang die einzigen Kritiken dazu geschrieben, zumindest auf die Ofdb beschränkt. Insofern verbleibe ich nicht nur bei Filmen, die jeder kennt ;).
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 2 Januar 2007, 23:23:12
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  2 Januar 2007, 21:42:22
Zur aktuellen Kritik: Eine Aneinanderreihung von Eindrücken, die ohne Fundament auskommen müssen. Schärfere Analyse, deutliche(re) Belege und etwas mehr Materie wäre imho wünschenswert.

Aber eigentlich möchte ich etwas zu einer älteren Kritik sagen, auf die ich eben zufällig stieß. Deine Worte zu BAD BOYS II erfreuen mich. Sie stammen wohl aus einer Zeit, als noch das Herz eines jungen, rebellierenden Juso-Mitglieds in dir schlug. :icon_twisted: (in einer Zeit, in der du Filme wie WTC positiv besprichst, scheint mir das nicht mehr der Fall :icon_mrgreen:).

Ich kann mich dem Review jedenfalls nur anschließen, der Film ist auch für mich der größte vorstellbare Mist, mit dem man Zelluloid verpesten kann. Ich hätte - aber das ist jetzt nur zur Info gedacht - noch erwähnt, dass er auch im beleidigenden Maße menschenverachtend ist, aber sein größtes Übel (neokonservative Propaganda) benennst du. Lob dafür.

Konkreter könntest du schon werden, was die aktuelle Kritik betrifft. Die Eindrücke sind schon an eine bestimmte Vergleichsabsicht, mit der Herausstellung von Unterschieden, gekoppelt. Speziell was den neuen Antihelden betrifft.

Das "Bad Boys 2" Lob nehme ich gerne an. Jung bin ich eigentlich ja immer noch und es wird dich vielleicht überraschen, wer von mir bei der letzten Bundestagswahl die Stimme bekommen hat. Obwohl, eigentlich wären wir hier wieder beim Thema Chauvinismus :icon_lol: - zumal mein Favorit die politische Gegnerin gerne - und zurecht, wie ich meine - gebügelt und in grandioser Manier bis zuletzt für seine Partei gekämpft hat :icon_mrgreen:. Aber das wären jetzt zu weite Ausschweife ;).
Jedenfalls sollte man differenzieren können und nicht immer nach Schwarz-Weiß-Schema urteilen. WTC und das fiktive "Bad Boys 2"-Bay-Propaganda-Gedöns wurden im gleichen Land gedreht – da wären wir auch bei den gravierenden Gemeinsamkeiten. Das liegt natürlich aber wie immer im Auge des Betrachters ;).
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 2 Januar 2007, 23:27:42
Hast Recht, ich hab das ein bisschen übertrieben ausgedrückt. Sicherlich werden auch Leute ohne Vorwissen eine Vorstellung entwickeln können, was sie erwarten wird. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, da ich auch schon ähnlich geschriebene Reviews zu Filmen gelesen habe, die ich noch nicht kannte. Es ist halt nur eben eher eine Art Exklusivarbeit für den Club der Kenner, und die anderen müssen gewisse Ebenen betreffend vor verschlossenen Pforten bleiben. Optimal wäre es vielleicht, erst das Review zu lesen, dann den Film zu gucken und dann nochmal das Review zu lesen. Beim zweiten Mal wird man es wohl mit anderen Augen betrachten.
"Mr. Deeds" und "SOS" hab ich glaub ich auch schon mal von dir gelesen. Müsste ich nochmal machen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 12 Januar 2007, 23:36:05
So, Herr Vince. Exklusiv für dich eine Kritik zu einem (leider) eher unbekannten Film von Billy Wilder ;). Ich möchte ja keine sich entwickelnden Klischees bestätigen :icon_lol:. "Frau ohne Gewissen" -ein Film noir, um es vorweg zu nehmen:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8749&rid=224038

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 12 Januar 2007, 23:49:45
Oh la la! Da haste mich jetzt total auf dem falschen Fuß eriwscht. Weder mit Billy WIlders Arbeiten noch mit dem Film Noir bin ich sonderlich vertraut. Aber wahrscheinlich liegt darin auch der Sinn, einen eher unbekannten Film zu rezensieren.  :icon_lol: Insofern: Gute Wahl.  ;) Und gute Arbeit auch, sofern ich das jetzt beurteilen kann. Ansonsten lasse ich hier Kennern den Vortritt.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 Januar 2007, 23:52:36
Zitat von: red shadow am 12 Januar 2007, 23:36:05
So, Herr Vince. Exklusiv für dich eine Kritik zu einem (leider) eher unbekannten Film von Billy Wilder ;).

LOL, der gehört wohl zu den bekanntesten Wilder-Filmen bzw. Vertretern des Noir überhaupt. ;)

Der Film, bei dem ich mich in Barbara Stanwyck verliebt habe.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 13 Januar 2007, 00:15:29
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 Januar 2007, 23:52:36
LOL, der gehört wohl zu den bekanntesten Wilder-Filmen bzw. Vertretern des Noir überhaupt. ;)

Der Film, bei dem ich mich in Barbara Stanwyck verliebt habe.

Na ja, bekannt ist etwas anderes - hierzulande wohl eher nicht ;). Das sieht man auch an der Häufigkeit der Bewertung usw.

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 13 Januar 2007, 00:17:19
Zitat von: Vince am 12 Januar 2007, 23:49:45
Oh la la! Da haste mich jetzt total auf dem falschen Fuß eriwscht. Weder mit Billy WIlders Arbeiten noch mit dem Film Noir bin ich sonderlich vertraut. Aber wahrscheinlich liegt darin auch der Sinn, einen eher unbekannten Film zu rezensieren.  :icon_lol: Insofern: Gute Wahl.  ;) Und gute Arbeit auch, sofern ich das jetzt beurteilen kann. Ansonsten lasse ich hier Kennern den Vortritt.

Hehe, danke ;) :icon_razz:! Den Regisseur und das Genre bzw. die Stilrichtung (bevor es hier wieder in Diskussionen ausartet :icon_lol:) kann ich dir sehr empfehlen. Da lässt du dir einiges entgehen. Was die alte Garde betrifft, bin ich eigentlich eher ein Capra-Fan, aber Wilder schätze ich auch sehr und das nicht nur wegen seiner bissigen Komödien.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 13 Januar 2007, 18:54:30
Der nächste Klassiker. "Mord mit kleinen Fehlern" - ein Meisterwerk, um es vorweg zu nehmen. Es wäre eine Todsünde zu spoilern, insofern hoffe ich, dass die Kritik trotzdem Interesse weckt.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=9203&rid=224104
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Januar 2007, 14:35:57
Juhu, das Kinojahr 2007 startet positiv. ,,Das Streben nach Glück" – ein Film, der prädestiniert ist, um zu polarisieren.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=106083&rid=224994
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 21 Januar 2007, 00:00:24
Polarisierend ist bei "Das Streben nach Glück" nur die Aufmachung, einige wenige Stilmittel und der völlig bekloppte Trailer, der z.B. vermittelt als wenn hier keine Mutter existiert oder längst weg ist. Die im Trailer zitierte Frage des Jungen, ob Mami seinetwegen weg ist, wirkt im Gesamtfilm völlig passend und null kitschig, gerade weil man die Zusammenhänge genau kennt und den Verzicht der Mutter zugunsten des Vaters (und das auch ohne jeglichen Tränendrüsen-Angriff). Im Trailer klingt das nach der üblichen Geschichte mit der "bösen" Mutter, die die Familie im Stich läßt.

Wer sich den Film ohne Vorurteile ansieht, wird erkennen, daß hier eine "Tellerwäscher-Millionär" Geschichte erzählt wird, wie sie in ihrer Einfachheit und dem realistischen Bezug keineswegs typisch ist. Gerade auch deshalb, weil hier auf jegliche Polarisierung, künstliche Dramatik und Sozialkritk verzichtet wurde.

Aber selbstverständlich ist der Film sozialkritisch, einfach auf Grund der geschilderten Ereignisse. Deshalb finde ich es sehr interessant, daß du in deiner Review deutlich auf die Reagan-Aera und die sozialen Verhältnisse eingehst, was der Film vordergründig nicht tut. Genausowenig wie er sich mit Rassenfragen beschäftigt, obwohl Will Smith meist allein unter lauter Weißen ist. Will Smith hat in einem Interview genau das betont. Er hält es für falsch, ständig über Rassenkonflikte zu sprechen, sondern will gerade mit der Selbstverständlichkeit, daß er es als Schwarzer schafft, Normalität vrdeutlichen.

Dein Review, daß mir sehr gut gefällt, zeigt auch wieder sehr schön, daß zwei Review-Autoren ähnlicher Meinung sein können und doch völlig andere Schwerpunkte setzen. Dein Ansatz war für mich besonders interessant, da mir meine Kritik nicht leicht fiel, denn dieser Film hat mich persönlich sehr betroffen gemacht und ich hatte es sehr schwer den nötigen Abstand als Autor herzustellen.

Der Film hat eine Qualität, die man nur nachvollziehen kann, wenn man in ähnlicher Situation ist. Ohne zu viel aus der Schule zu plaudern, sind mir sehr viele Details als Vater zweier kleiner Kinder und seit 10 Jahren Selbstständiger äußerst vertraut. Und auch wenn es hier US-amerikanische Eigenarten und 80er Jahre Verhältnisse gibt - im Prinzip ist der Film äußerst aktuell und real, fast erschreckend genau beobachtet. Wer diese Qualitäten nicht erkennt oder für übertrieben, kitschig oder sonst etwas hält, hat - und das meine ich gar nicht negativ - keine Ahnung.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 21 Januar 2007, 03:21:49
Zitat von: Bretzelburger am 21 Januar 2007, 00:00:24
Polarisierend ist bei "Das Streben nach Glück" nur die Aufmachung, einige wenige Stilmittel und der völlig bekloppte Trailer, der z.B. vermittelt als wenn hier keine Mutter existiert oder längst weg ist. Die im Trailer zitierte Frage des Jungen, ob Mami seinetwegen weg ist, wirkt im Gesamtfilm völlig passend und null kitschig, gerade weil man die Zusammenhänge genau kennt und den Verzicht der Mutter zugunsten des Vaters (und das auch ohne jeglichen Tränendrüsen-Angriff). Im Trailer klingt das nach der üblichen Geschichte mit der "bösen" Mutter, die die Familie im Stich läßt.

Wer sich den Film ohne Vorurteile ansieht, wird erkennen, daß hier eine "Tellerwäscher-Millionär" Geschichte erzählt wird, wie sie in ihrer Einfachheit und dem realistischen Bezug keineswegs typisch ist. Gerade auch deshalb, weil hier auf jegliche Polarisierung, künstliche Dramatik und Sozialkritk verzichtet wurde.

Aber selbstverständlich ist der Film sozialkritisch, einfach auf Grund der geschilderten Ereignisse. Deshalb finde ich es sehr interessant, daß du in deiner Review deutlich auf die Reagan-Aera und die sozialen Verhältnisse eingehst, was der Film vordergründig nicht tut. Genausowenig wie er sich mit Rassenfragen beschäftigt, obwohl Will Smith meist allein unter lauter Weißen ist. Will Smith hat in einem Interview genau das betont. Er hält es für falsch, ständig über Rassenkonflikte zu sprechen, sondern will gerade mit der Selbstverständlichkeit, daß er es als Schwarzer schafft, Normalität vrdeutlichen.

Dein Review, daß mir sehr gut gefällt, zeigt auch wieder sehr schön, daß zwei Review-Autoren ähnlicher Meinung sein können und doch völlig andere Schwerpunkte setzen. Dein Ansatz war für mich besonders interessant, da mir meine Kritik nicht leicht fiel, denn dieser Film hat mich persönlich sehr betroffen gemacht und ich hatte es sehr schwer den nötigen Abstand als Autor herzustellen.

Der Film hat eine Qualität, die man nur nachvollziehen kann, wenn man in ähnlicher Situation ist. Ohne zu viel aus der Schule zu plaudern, sind mir sehr viele Details als Vater zweier kleiner Kinder und seit 10 Jahren Selbstständiger äußerst vertraut. Und auch wenn es hier US-amerikanische Eigenarten und 80er Jahre Verhältnisse gibt - im Prinzip ist der Film äußerst aktuell und real, fast erschreckend genau beobachtet. Wer diese Qualitäten nicht erkennt oder für übertrieben, kitschig oder sonst etwas hält, hat - und das meine ich gar nicht negativ - keine Ahnung.

Der Trailer ist wirklich Mist, weil durch zusammenhangslos hingerotzte Szenen falsche Erwartungshaltungen bedient werden. ,,Das Streben nach Glück" ist weit mehr als eine pathetische Huldigung des amerikanischen Traums. Gerade im Zeitkontext der 80er Jahre, mitten in der Ära-Reagan, ergeben sich auch Schattenseiten. Dabei wird weder Positives noch Negatives plakativ dargestellt, weshalb der Film eigentlich auch nicht polarisieren sollte. Da sind wir uns ja einig. Jedoch bin ich mir sicher, dass hier ein paar Spezialisten wieder mit der Lupe nach versteckter Propaganda und Glorifizierungen suchen und ihrer Meinung nach fündig werden ;).

Es ist wirklich interessant, da wir beide ähnliche Meinungen haben und dennoch unterschiedlich herangehen. Freut mich, dass dir mein Ansatz auch gefällt. Die Rassenproblematik wird in der Tat ausgegrenzt, alles andere wäre unnötig aufgesetzt, weil Gardner diesbezüglich keine schlechten Erfahrungen gemacht hat und, da gebe ich dir recht, Sozialkritik im Allgemeinen nicht explizit behandelt wird. Man nimmt die Missstände vielmehr indirekt durch den realistischen Zeitbezug und die Geschichte des Protagonisten, mit all ihren Höhen und Tiefen, wahr.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Frankie am 21 Januar 2007, 15:24:46
Zitat von: red shadow am 12 Januar 2007, 23:36:05
So, Herr Vince. Exklusiv für dich eine Kritik zu einem (leider) eher unbekannten Film von Billy Wilder ;). Ich möchte ja keine sich entwickelnden Klischees bestätigen :icon_lol:. "Frau ohne Gewissen" -ein Film noir, um es vorweg zu nehmen:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8749&rid=224038



Schön zu sehen, dass eines meiner Lieblings Sub-Genre Beachtung findet.
Dass es einer der bekanntesten Filmer Wilders ist, darüber kann man zumindest in Deutschland streiten. Dass er aber zur Top-Liga der schwarzen Serie gehört ist unbestritten. Ein Meisterwerk. Irgendwann werd ich mich auch noch dazu äussern - irgendwann.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 26 Januar 2007, 00:17:53
"Babel" steht online. Für mich der bislang beste Oscar-Kandidat.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 27 Januar 2007, 23:36:38
Gestern hatte ich wirklich einen erfreulichen Kinotag :icon_razz:. Die Kritiken zu ,,Blood Diamond" und ,,The Prestige", der leider ein wenig untergeht, stehen seit heute online.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=113057&rid=226066

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=107720&rid=226166
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 29 Januar 2007, 02:03:45
Hast du einen Ghostwrighter beschäftigt oder wolltest du von deiner sonstigen argumentativ seriösen Linie abweichen,um mal so richtig schön zu polarisieren ?

Egal, mit deiner "Der Teufel trägt Prada" - Review haust du ziemlich daneben oder noch schlimmer, du bist dem Film auf den Leim gegangen. Damit meine ich nicht deine schlechte Bewertung, sondern deine Begründung, die nicht überzeugen kann ,sondern so wirkt, als wolltest du dich mal so richtig auskotzen.

Aber gehen wir doch mal ins Detail. Du fragst ständig : wo ist denn die Satire ? - Wer behauptet denn ,daß das eine Satire ist ? - Doch nur Leute, die grundsätzlich glauben, Alles was mit Mode oder "dem schönen Schein" zu tun hat, kann nur Satire sein, denn das ist schließlich nicht ernst zu nehmen."Der Teufel trägt Prada" gibt ,wenn auch hollywood-mäßig unterhaltend, durchaus einen realen Einblick auf den harten Job bei einem solchen Magazin wieder. Und Meryl Streep ist hier deshalb so gut, weil sie eben nicht irgendein klischeehaftes Monster ist, daß alle nur fertig machen will, sondern verdeutlicht, daß ihr Verhalten nur der Sache dient,nämlich ein solches Magazin auf die Beine zu stellen.Wer irgendwann mal mit der Organisation größerer Menschenmengen zu tun hatte, weiß, daß das nicht ohne Konsequenz und auch mal ungerecht erscheinende Entscheidungen geht, aber die Streep zeigt auch , wie sehr sie sich selbst einbringt, wie eben auch ihr Privatleben darunter leidet - und das auch noch ohne Mitleid zu erregen, denn gleichzeitig braucht sie das auch für ihr Ego. Eine durchaus komplexe Betrachtung.

Auch deine Bezeichnung "IQ kurz oberhalb der Debilität" ist durch nichts im Film begründet, sondern zeigt eher deine klischeehafte Haltung über Frauen, denen ihre Figur und Mode am wichtigsten zu sein scheint. Die Stärke des Films liegt gerade darin, daß sie nicht bewertet und auch nicht - wie du es mit solchen Bemerkungen tust - denunziert. Ob man nun Mode mag oder nicht, ob man einen solchen Apparat oberflächlich findet oder eben nicht, ist Geschmacksache, aber deshalb ist der Film nicht schlecht, selbst wenn einen das Thema anödet.

Deine Review, in der du dich nicht bemühst für deine Meinung Argumente zu finden, verdeutlicht einfach die Haltung, daß du alle ,die mit so einem Kram zu tum haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd hältst. Damit liegst du genau auf der geistigen Ebene der Andrea Sachs und ihrer Freunde. Und genau deshalb hat sie zu Beginn auch keine Ahnung von dem Magazin und den dazu gehörigen "wichtigen Personen", das ist völlig verständlich. Sie wandelt sich auch nicht von schlau nach doof oder von doof nach schlau, sondern kapiert, daß man auch in diesem Job arbeiten muß und vollen geistigen Einsatz braucht - auch wenn er scheinbar keinen intelektuellen Ansprüchen genügt.

Insgesamt will ich den Film gar nicht so hoch stilisieren, aber ich fand es sehr angenehm, daß er so locker und unterhaltend dieses Thema angegangen ist, ohne auf irgendeine polarisierende Schiene zu setzen - also genau nicht den Fehler begangen hat, wie du mit deiner Kritik daran.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 29 Januar 2007, 13:24:16
@ Bretzelburger

Oha, jetzt fährst du aber schwere Geschütze auf und verfällst dabei selbst in Polemik, die du ja in meiner Kritik sehen willst.

ZitatAber gehen wir doch mal ins Detail. Du fragst ständig : wo ist denn die Satire ? - Wer behauptet denn ,daß das eine Satire ist ? - Doch nur Leute, die grundsätzlich glauben, Alles was mit Mode oder "dem schönen Schein" zu tun hat, kann nur Satire sein, denn das ist schließlich nicht ernst zu nehmen."Der Teufel trägt Prada" gibt ,wenn auch hollywood-mäßig unterhaltend, durchaus einen realen Einblick auf den harten Job bei einem solchen Magazin wieder. Und Meryl Streep ist hier deshalb so gut, weil sie eben nicht irgendein klischeehaftes Monster ist, daß alle nur fertig machen will, sondern verdeutlicht, daß ihr Verhalten nur der Sache dient,nämlich ein solches Magazin auf die Beine zu stellen.Wer irgendwann mal mit der Organisation größerer Menschenmengen zu tun hatte, weiß, daß das nicht ohne Konsequenz und auch mal ungerecht erscheinende Entscheidungen geht, aber die Streep zeigt auch , wie sehr sie sich selbst einbringt, wie eben auch ihr Privatleben darunter leidet - und das auch noch ohne Mitleid zu erregen, denn gleichzeitig braucht sie das auch für ihr Ego. Eine durchaus komplexe Betrachtung.

Es ist eben keine Satire, leider, weil das Potenzial vorhanden wäre. Also wir befinden uns deiner Meinung nach im realistischen Bereich der Modewelt. Ausschließlich Zicken, mit schwulen Gesten glänzende Designer - also ich weiß ja nicht, aber klassischer könnten Klischees wohl nicht sein. Das Mobbing der Hauptfigur, nach dem Motto, jeder darf einmal draufhauen, ist dann auch realistisch und stellvertretend für die harte Welt der Modebranche? Meryl Streep handelt konsequent und nicht plakativ als Hausdrachen? Man nehme folgenden Dialog: "Hole mir 15 Röcke von Calvin Klein. Was für Röcke? - Langweile mich nicht mit deinen Fragen." Haha, dieser aufgesetzt infame, geistige Schwachsinn dient dem Erfolg für das Magazin? Das ist dann die komplexe Betrachtung? Die Protagonistin passt sich sehr wohl dem Niveau an, um nachher wieder festzustellen, was die wahren Werte andere sind. Da wären wir bei triefendem Moralismus. Es geht doch überhaupt gar nicht um Realismus, vielmehr dienen klischeehafte Überzeichnungen und plakatives Mobbing als Humorgrundlage. Wir befinden uns im Bereich der Komödie und wer sich mit dem Gebotenen zufrieden gibt, darf zweifelsohne lachen. Mir fehlt der Biss, die Boshaftigkeit im subtileren Sinn.

ZitatAuch deine Bezeichnung "IQ kurz oberhalb der Debilität" ist durch nichts im Film begründet, sondern zeigt eher deine klischeehafte Haltung über Frauen, denen ihre Figur und Mode am wichtigsten zu sein scheint. Die Stärke des Films liegt gerade darin, daß sie nicht bewertet und auch nicht - wie du es mit solchen Bemerkungen tust - denunziert. Ob man nun Mode mag oder nicht, ob man einen solchen Apparat oberflächlich findet oder eben nicht, ist Geschmacksache, aber deshalb ist der Film nicht schlecht, selbst wenn einen das Thema anödet.

Deine Review, in der du dich nicht bemühst für deine Meinung Argumente zu finden, verdeutlicht einfach die Haltung, daß du alle ,die mit so einem Kram zu tum haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd hältst. Damit liegst du genau auf der geistigen Ebene der Andrea Sachs und ihrer Freunde. Und genau deshalb hat sie zu Beginn auch keine Ahnung von dem Magazin und den dazu gehörigen "wichtigen Personen", das ist völlig verständlich. Sie wandelt sich auch nicht von schlau nach doof oder von doof nach schlau, sondern kapiert, daß man auch in diesem Job arbeiten muß und vollen geistigen Einsatz braucht - auch wenn er scheinbar keinen intelektuellen Ansprüchen genügt.

Herrje, also diese wandelnden Klischees glänzen doch nur demonstrativ durch Oberflächlichkeit und werden als Fachidioten im Rahmen ihrer beschränkten Interessen dargestellt. Die an sich intelligente Protagonistin lebte dagegen bisher hinter dem Mond, sie kennt weltbekannte Modenamen nicht und fragt affektiert naiv-dumm nach. Also bitte, das ist üble Schwarz-Weiß-Malerei und alles andere als wertungsfrei bzw. differenziert. Der Film legt es doch auf die Polarisierung an, deshalb wandelt Andy von einem Extrem zum anderen - vom Mauerblümchen zur Starassistentin, die ihr Verhalten der Modewelt anpasst und schließlich folgt die Rückbesinnung auf alte Werte. Genau genommen entwirft man doch hier ein Bild, wonach in der Modewelt für alles andere außer Oberflächlichkeiten kein Platz ist. Entweder man ist ein oberflächliches, erfolgsorientiertes Arschloch oder bleibt Mensch. Ein schönes Klischee, wie ich meine. Klar und alle Manager, Firmenbosse und leitenden Führungskräfte besitzen keinen Funken Menschlichkeit, weil es der Beruf nicht zulässt. Die Prämisse entspricht ja populären, festgefahrenen Vorstellungen, aber das macht die Darstellung auch nicht besser und schon gar nicht realistisch.
Im Übrigen, ich lege sehr viel Wert auf Fitness und trage gerne Markenware, weil mir ich sie meistens als stillvoller ansehe und mir das Aussehen wichtig ist. Deshalb kenne ich den Vorwurf der Oberflächlichkeit sehr gut. Insofern ist es absurd, dass ich alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd halte. Das ist purer Blödsinn, den du einfach so in den Raum knallst, warum auch immer. Dementsprechend müsste ich mir auch alle diese Eigenschaften zuschreiben und glaube mir, ich schieße mir ungern selbst ins Knie. Ich differenziere hier ganz klar und gerade der Film selbst verallgemeinert krass und entwirft Klischee-Randfigürchen, was gerade für jeden, der mitunter gerne Designerklamotten trägt, ärgerlich ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 29 Januar 2007, 19:27:49
Ich schrieb es ja vorweg, ich habe nichts gegen deine Meinung. Nur finde ich sie in deiner Review weniger begründet als hier in deiner Antwort auf meine Kritik - warum nicht gleich so ?

Allerdings finde ich meine Argumente nicht wirklich entkräftet, sondern du weichst auf Nebenschauplätze aus. Zum Beispiel werfe ich dir die Aussage " Die zickig, oberflächlichen Tussis, die sich Kolleginnen nennen, magersüchtig aufgesetzte Models, deren IQ die Debilitätsgrenze mit Mühe und Not erreicht." vor (ganz unabhängig von der leicht mangelhaften Grammatik (-:). Ob man den Film nun überzogen, satirisch, dokumentarisch oder frei erfunden empfindet,ist Ansichtssache, aber daß hier die Kolleginnen alle bewußt dumm dargestellt sind,ist nicht zu erkennen (da gibt es in der Filmgeschichte eine Menge plakativere Beispiele). Auch der Ausdruck "Tussi" ist im Film nicht gefallen, so daß du doch zugeben solltest, daß diese Interpretation auf deinem Mist gewachsen ist - du sie also genauso empfunden hast.

Ich behaupte keineswegs, daß dich Mode nicht interessiert (wie komme ich auch dazu), aber diese oben geschilderten Gedanken stammen von dir und sind nicht aus dem Film zitiert und dazu hast du in deiner Erwiderung nichts gesagt.Und wenn du dann schreibst "Insofern ist es absurd, dass ich alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd halte. Das ist purer Blödsinn, den du einfach so in den Raum knallst, warum auch immer." dann hast du meine Anmerkung nicht richtig gelesen. Ich polemisiere nicht, daß du so denkst oder sauge mir das aus den Knien ,sondern ich interpretiere deine oben zitierte Aussage in dieser Hinsicht und das halte ich zumindest für einen legitimen Stil.

Zitat von: red shadow am 29 Januar 2007, 13:24:16
Klar und alle Manager, Firmenbosse und leitenden Führungskräfte besitzen keinen Funken Menschlichkeit, weil es der Beruf nicht zulässt. Die Prämisse entspricht ja populären, festgefahrenen Vorstellungen, aber das macht die Darstellung auch nicht besser und schon gar nicht realistisch.

Ich habe in meinen Anmerkungen genau das Gegenteil beschrieben - nämlich das es Meryl Streep hier durchaus gelingt ,private Seiten mit anklingen zu lassen. Der Film bedient das von dir oben genannte Klischee gar nicht. Die von dir zitierte Herbeischaffung der Kleider in dieser Art ist natürlich mies, keine Frage, aber es ist ein klassisches Vorgehen von Führungskräften, übertriebene Anforderungen zu stellen, um zu sehen, wie der Mitarbeiter in einer solchen Stresssituation reagiert. Aber Streep macht keineswegs den Eindruck, als wenn es ihr nur um die Erfüllung von teilweise absurden Dienstleistungen geht - eine Führungskraft, die nicht erkennt, welche wahren Fähigkeiten dahinter stecken, ist von vornherein verloren und kann so einen Laden kein halbes Jahr führen. Das erkennt man auch an der immer stärkeren Anerkennung für ihre neue Mitarbeiterin, die sie niemals in klaren Worten ausdrücken würde. Streep spielt hier mit Nuancen und - mit Verlaub - deine Review wirkt ein wenig so, als wenn du diese nicht bemerkt hättest.

Übrigens, wie kommst du darauf, daß sie zum Schluß wieder zu den wahren Werten zurück kehrt. Ich hatte dagegen folgenden Eindruck. Die Dauerberieselung nur mit Mode und ständigen Events wurden ihr zu viel, auch spürte sie die dahinter versteckte Einsamkeit (nicht zuletzt an der Chefins Schicksal zu erkennen). Doch sie hatte auch kapiert, daß man für eine Topp-Arbeit vollen Einsatz braucht, nur sollte es eben eine sein, hinter der man komplett steht. Sie geht zwar wieder zu einer Zeitung, aber durchaus mit Respekt vor den Leistungen der Streep und ihrer Mitarbeiter - mit einem primitiven "Back to the roots" hat das nichts zu tun.

Und gerade der letzte Blick auf die Streep, die sich in Sekunden von einer leicht wehmütig ,einsam aussehenden Frau in eine strahlende Selbstdarstellerin wandelt, die das mit vollen Zügen genießt, zeigt doch , worum es geht - man muß sich entscheiden. Jeder weiß doch, daß ein Job nicht nur positive Seiten hat, eher geht es darum, wie gut man mit den negativen umgehen kann.

Und in dieser Sicht bleibt der Film fair.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 29 Januar 2007, 19:59:49
ZitatAllerdings finde ich meine Argumente nicht wirklich entkräftet, sondern du weichst auf Nebenschauplätze aus. Zum Beispiel werfe ich dir die Aussage " Die zickig, oberflächlichen Tussis, die sich Kolleginnen nennen, magersüchtig aufgesetzte Models, deren IQ die Debilitätsgrenze mit Mühe und Not erreicht." vor (ganz unabhängig von der leicht mangelhaften Grammatik (-:). Ob man den Film nun überzogen, satirisch, dokumentarisch oder frei erfunden empfindet,ist Ansichtssache, aber daß hier die Kolleginnen alle bewußt dumm dargestellt sind,ist nicht zu erkennen (da gibt es in der Filmgeschichte eine Menge plakativere Beispiele). Auch der Ausdruck "Tussi" ist im Film nicht gefallen, so daß du doch zugeben solltest, daß diese Interpretation auf deinem Mist gewachsen ist - du sie also genauso empfunden hast.

Natürlich brandmarkt man sich nicht mit Wörtern, so dass es auch der letzte Penner versteht. Was im Rahmen des Mobbings passiert, ist aber völlig klischeehaft, biestig, zickig und ja – ,,tussifhaft", weil eben genau dieses Klischee bedient wird. Dazu das Herumtrampeln an dem Oberflächlichen, was Andy betrifft. Nennen es wie du willst, aber eine wertungsfreie Darstellung ist etwas anderes.

ZitatIch behaupte keineswegs, daß dich Mode nicht interessiert (wie komme ich auch dazu), aber diese oben geschilderten Gedanken stammen von dir und sind nicht aus dem Film zitiert und dazu hast du in deiner Erwiderung nichts gesagt.Und wenn du dann schreibst "Insofern ist es absurd, dass ich alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd halte. Das ist purer Blödsinn, den du einfach so in den Raum knallst, warum auch immer." dann hast du meine Anmerkung nicht richtig gelesen. Ich polemisiere nicht, daß du so denkst oder sauge mir das aus den Knien ,sondern ich interpretiere deine oben zitierte Aussage in dieser Hinsicht und das halte ich zumindest für einen legitimen Stil.

Du hast folgendes geschrieben:

ZitatDeine Review, in der du dich nicht bemühst für deine Meinung Argumente zu finden, verdeutlicht einfach die Haltung, daß du alle ,die mit so einem Kram zu tum haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd hältst.

Du interpretierst nicht nur, das geht in Richtung Küchenpsychologie, weil du daran meine allgemeine Haltung ableitest. Ich halte "alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd". Das ist aus bekannten Gründen völliger Quatsch.

ZitatIch habe in meinen Anmerkungen genau das Gegenteil beschrieben - nämlich das es Meryl Streep hier durchaus gelingt ,private Seiten mit anklingen zu lassen. Der Film bedient das von dir oben genannte Klischee gar nicht. Die von dir zitierte Herbeischaffung der Kleider in dieser Art ist natürlich mies, keine Frage, aber es ist ein klassisches Vorgehen von Führungskräften, übertriebene Anforderungen zu stellen, um zu sehen, wie der Mitarbeiter in einer solchen Stresssituation reagiert. Aber Streep macht keineswegs den Eindruck, als wenn es ihr nur um die Erfüllung von teilweise absurden Dienstleistungen geht - eine Führungskraft, die nicht erkennt, welche wahren Fähigkeiten dahinter stecken, ist von vornherein verloren und kann so einen Laden kein halbes Jahr führen. Das erkennt man auch an der immer stärkeren Anerkennung für ihre neue Mitarbeiterin, die sie niemals in klaren Worten ausdrücken würde. Streep spielt hier mit Nuancen und - mit Verlaub - deine Review wirkt ein wenig so, als wenn du diese nicht bemerkt hättest.

Streep ist der einzige Charakter mit Substanz, das habe ich nicht bestritten – sie spielt auch gut. Das überspitze Mobbing ist aber sicherlich nicht die Art, mit der man den Stresspegel der Mitarbeiter testet. Ich finde es erstaunlich, dass du in dem Ganzen den Realismus der harten Modewelt siehst. Das Mobbing ist klar funktional, um Lacher zu erzeugen und ansonsten kocht man eine üble Klischeesuppe.

ZitatÜbrigens, wie kommst du darauf, daß sie zum Schluß wieder zu den wahren Werten zurück kehrt. Ich hatte dagegen folgenden Eindruck. Die Dauerberieselung nur mit Mode und ständigen Events wurden ihr zu viel, auch spürte sie die dahinter versteckte Einsamkeit (nicht zuletzt an der Chefins Schicksal zu erkennen). Doch sie hatte auch kapiert, daß man für eine Topp-Arbeit vollen Einsatz braucht, nur sollte es eben eine sein, hinter der man komplett steht. Sie geht zwar wieder zu einer Zeitung, aber durchaus mit Respekt vor den Leistungen der Streep und ihrer Mitarbeiter - mit einem primitiven "Back to the roots" hat das nichts zu tun.

Weil es der Fall ist. Als Mauerblümchen war sie treu, in der teuflischen Modebranche musste sie natürlich den Freund betrügen. Danach folgt die Rückbesinnung, weil ein eigentlicher Gutmensch wie sie nicht in die höllische Branche passt. Herrlich Schwarz-Weiß. Immerhin entlockt sie Streep ein wenig Charakter, den sie aber als erfolgreiche Führungskraft nicht zeigen darf :icon_rolleyes:.

Na ja, aber ich sehe schon, wir werden hier wohl keinen gemeinsamen Nenner finden ;).
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 29 Januar 2007, 23:25:13
Das glaube ich auch - doch trotzdem ein kleine Bemerkung zum Schluß. Hättest du deine Argumente in deiner Review ähnlich gewählt wie hier im Forum, hätte ich deine Bewertung besser nachvollziehen können - wenn auch nicht gutheißen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 31 Januar 2007, 23:47:34
Hast du spontan eine Review zu "Krieg der Welten" geschrieben, nachdem ich den Film in meiner "Quiet Earth" Kritik als beispielgebend für die Gegenwart benannt habe :-)  ?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 31 Januar 2007, 23:57:11
Zitat von: Bretzelburger am 31 Januar 2007, 23:47:34
Hast du spontan eine Review zu "Krieg der Welten" geschrieben, nachdem ich den Film in meiner "Quiet Earth" Kritik als beispielgebend für die Gegenwart benannt habe :-)  ?

Nein, ich wusste davon gar nichts. Der Film stand schon länger auf meiner "to watch" Liste und am Montag hatte ich endlich die Gelegenheit dazu. Witterst du jetzt die große Verschwörung, einen Rachfeldzug für deine boshaften Kommentare zu "Der Teufel trägt Prada" ;)? Ich verstehe jetzt nicht ganz, weil ich deine Kritik zu "Quiet Earth" nicht kenne. Bestehen da Zusammenhänge, die auf eine solche Vermutung hinweisen. Hat dir "Krieg der Welten" bzw. meine Kritik nicht gefallen?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 1 Februar 2007, 01:50:42
das war nur ein spontaner Gedanke - ich bin weder nachtragend, noch fand ich unsere Diskussion Rachegedanken erzeugend. Es war doch mal was anderes, richtig unterschiedlicher Meinung zu sein - man hat ja kaum Mal Anlaß für ne fette Diskussion.

Aber wieso hast du meine "Quiet Earth" Review noch nicht gelesen ?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 1 Februar 2007, 23:15:05
Zitat von: Bretzelburger am  1 Februar 2007, 01:50:42
das war nur ein spontaner Gedanke - ich bin weder nachtragend, noch fand ich unsere Diskussion Rachegedanken erzeugend. Es war doch mal was anderes, richtig unterschiedlicher Meinung zu sein - man hat ja kaum Mal Anlaß für ne fette Diskussion.

Aber wieso hast du meine "Quiet Earth" Review noch nicht gelesen ?

Ja, das hat durchaus seine Reize ;). Meine Fragen waren jetzt auch nicht wirklich ernst gemeint.

Bisher hat ich nicht die Ruhe, um "Quiet Earth" konzentriert zu lesen. Die Woche verlief bis heute ein wenig stressig und am Nachmittag musste ich erst einmal die Gelegenheit nutzen, "Saw 3" anzusehen. Die Kritik dazu ist ja mittlerweile online.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 5 Februar 2007, 23:45:47
So, mich hat mittlerweile wieder das Columbo-Fieber gepackt :icon_razz:. Nach der eher allgemeinen Kritik, die man hier in der OFDb aus bekannten Gründen ja schwer unterbringen kann ;), werde ich jetzt spezifischer und bespreche (demnächst dann mit chronologischen Bemühungen) zwischendurch nach und nach einzelne Episoden. Feedback wäre hier hilfreich, da ich überhaupt nicht einschätzen kann, ob das Ganze stilistisch bzw. inhaltlich etwas taugt. Vermutlich muss man Fan sein, um die Anspielungen und Kriterien zu verstehen. In diesem Sinne, haut in die Tasten, verreißt oder lobt den Mist :icon_lol:.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=6707&rid=227750
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Februar 2007, 00:52:02
Juhu, endlich konnte ich jetzt auch ,,Children of Men" sehen :icon_razz:. Die Erwartungshaltung wurde erfüllt - ganz großes Dystopie-Kino. Da gehe ich reviewtechnisch gern einmal in die Breite ;).

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=104092&rid=229811

Meinungen sind, wie immer, erwünscht.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 20 Februar 2007, 14:59:17
Eine gewohnt hochwertige Kritik, die auch die bei mir noch vermisste Emotionalität zu bieten hat.
Ein kleiner Hinweis: Anfang des vierten Absatzes und Mitte vorletzer Absatz schreibst du "Dystophie".
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Februar 2007, 16:22:06
Zitat von: Vince am 20 Februar 2007, 14:59:17
Eine gewohnt hochwertige Kritik, die auch die bei mir noch vermisste Emotionalität zu bieten hat.
Ein kleiner Hinweis: Anfang des vierten Absatzes und Mitte vorletzer Absatz schreibst du "Dystophie".

Danke für das Lob und den Hinweis!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 25 Februar 2007, 23:31:11
Puhhh, es wird Zeit, dass die Oscars verliehen werden :icon_eek:. Nach "Dreamgirls" ist "Flug 93"  vorerst die letzte Besprechung zu den für die Verleihung relevanten Filmen ;).

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=100062&rid=230598


Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 25 Februar 2007, 23:58:30
Zitat von: red shadow am 25 Februar 2007, 23:31:11
Puhhh, es wird Zeit, dass die Oscars verliehen werden :icon_eek:. Nach "Dreamgirls" ist "Flug 93"  vorerst die letzte Besprechung zu den für die Verleihung relevanten Filmen ;).

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=100062&rid=230598

Die Dreamgirls-Kritik hat mir wieder gezeigt, warum ich noch nie eine Musical-Kritik geschrieben habe und dies auch nicht vorhabe. Sie würde bei mir, genau wie es jetzt bei dir der Fall ist, in einer reinen Auseinandersetzung mit dem Genre münden und in Bezug auf das besprochene Exemplar vollkommen redundant bleiben. Selbst, als ich die komplette Universal Monster Legacy besprochen habe, musste ich auf eine ernsthafte Besprechung von "Phantom der Oper" verzichten (Wer mal die Quatschfassung lesen will, muss mir Bescheid sagen ;) ). Denn wie könnte ich mit meinen Vorbehalten die selbst vergebene Note rechtfertigen, die für mich zumindest in Anteilen immer noch Objektivität symbolisieren soll.

Die Darstellung deiner Sichtweise auf den Musikfilm ist dir auch wirklich gut gelungen, das liest sich sehr gut. Nur im Fazit sagst du es selbst: "Bill Condons ,,Dreamgirls" bleibt trotz oberflächlicher Qualitäten schlichtweg ein Genrefilm, den Fans von Musicals sicherlich abfeiern können." und damit sind wir letztendlich wieder beim Anfang. Du hast letztendlich in der ganzen Kritik nur festmachen können, dass du glaubst, dass das ein Genrefilm sein könnte, den Genrefans abfeiern könnten. Und damit sagst du im Grunde ja überhaupt nichts aus. Außer, dass du Musikfilme generell nicht magst und das auch objektiv festzumachende Gründe hat. Über den Film selbst erfährt man nur zaghaft ein wenig über die schauspielerischen Leistungen, sonst nichts.

Wobei, versteh mich nicht falsch, im Grunde sprichst du mir ja mit der Kritik aus der Seele. ;)  Ich finde halt nur, es ist keine richtige Kritik im eigentlichen Sinne.

Ach so, dieser Satz hier rockt allerdings mächtig:
ZitatBeyoncé Knowles ist in erster Linie sexy, dann Sängerin und zuletzt Schauspielerin.
Aber sowas von meine Rede.  :icon_mrgreen:
Wobei ich das "Schauspielerin" wohl noch in Anführungsstriche setzen müsste...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2007, 00:06:37
Zitat von: Vince am 25 Februar 2007, 23:58:30
Ach so, dieser Satz hier rockt allerdings mächtig:
[...]
Aber sowas von meine Rede.  :icon_mrgreen:
Wobei ich das "Schauspielerin" wohl noch in Anführungsstriche setzen müsste...

Ja ja, auf solche Macho-Sätze feiert ihr gegenseitig ab... ;)

Dass man das "Schauspielerin" allerdings keinesfalls in Anführungszeichen setzen sollte, kannst du nicht wissen. Schau' dir DREAMGIRLS an, du wirst etwas anderes behaupten.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 26 Februar 2007, 00:08:40
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2007, 00:06:37
Ja ja, auf solche Macho-Sätze feiert ihr gegenseitig ab... ;)

Dass man das "Schauspielerin" allerdings keinesfalls in Anführungszeichen setzen sollte, kannst du nicht wissen. Schau' dir DREAMGIRLS an, du wirst etwas anderes behaupten.
Stelle ich auch nicht in Zweifel... aber aus meiner Erfahrung resultierend steht das "Schauspielerin" NOCH in Anführungszeichen. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 26 Februar 2007, 00:16:16
@ Vince

Du beurteilst das Ganze schon nicht falsch ;). In diesem Sinne sollte eine Kritik reichen, um meinen Standpunkt zu erläutern :icon_mrgreen:. Oder anders ausgedrückt: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich als Jurymitglied der Oscar-Verleihung jemals einen Musicalfim wählen würde ;). Da bin ich ehrlich.

ZitatAch so, dieser Satz hier rockt allerdings mächtig:

Zitat
Beyoncé Knowles ist in erster Linie sexy, dann Sängerin und zuletzt Schauspielerin.

Aber sowas von meine Rede :icon_mrgreen:.  
Wobei ich das "Schauspielerin" wohl noch in Anführungsstriche setzen müsste...

Hehe, das lässt sich machen :icon_twisted:.

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 28 Februar 2007, 00:49:48
Nun habe ich auch den deutschen Oscar-Gewinner gesehen - der Eindruck ist positiv.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=94371&rid=230944

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 3 März 2007, 23:08:58
"Smokin' Aces" - die Totalvernichtungen sind meiner Meinung nach übertrieben. Letztendlich gibt es gute Ansätze, die in der Gesamtheit aber nicht harmonieren mögen.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=107347&rid=231319
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Bretzelburger am 6 März 2007, 02:36:53
Genau die von dir hier geschilderten "guten Ansätze" verleiteten mich armen Tropf dazu, diesem tief in seinem Inneren (so tief, daß nur besonders sensible und feinsinnig analysierende Autoren das erahnen) großartigen Actionfilm seine Reputation abzusprechen.

Aber Spaß beiseite, du bemühst dich ja wenigstens, noch so etwas wie positive Erkenntnisse zu schildern. So verstehe ich zum Beispiel weder Blade Runners noch Moonshades "5 Punkte" , die am Text nicht zu erkennen sind. Das was in deren Kritiken zu recht an negativen Aspekten aufgeführt wird, hat schon oft zur Verdamnis unterhalb von 4 Punkten gereicht.

Aber irgendwie können wir halt nicht von unserem Lieblingsgenre ablassen. Wer solch tarantinoeske Werke vollbringen kann, der hat eben unsere Sympathie verdient und da wollen, ja müssen wir einfach noch den Samenkorn finden, der eine schöne Pflanze hervorgebracht hätte, wenn ,ja wenn nicht böse Mächte der Finsterniss dieser unschuldigen Blüte den Garaus gemacht hätten.

Da fand ich deine Kritik und Bewertung an "Der Teufel trägt Prada" trotz meiner gänzlich gegensätzlichen Meinung einfach ehrlicher. In der Diskussion mit mir sahst du ja auch Ansätze, die aber deiner Meinung nach nicht genutzt wurden oder hohl und oberflächlich umgesetzt wurden. Nur fandest du das hier viel kritikwürdiger - vielleicht hätten die Damen mal ein MG zur Hand nehmen sollen ?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 März 2007, 18:51:00
Zu deiner gegenströmerischen ,,Pan's Labyrinth"-Kritik ein paar Worte von mir, die harsch, aber ehrlich gemeint sind:

ZitatEines Tages kommt sie dann, die in Captain Jack Sparrow Manier rumsteuernde Fantasiegestalt.

Unpassend!

ZitatAus diesem narrativen Grundkonstrukt soll del Toro eine viel gepriesene, audiovisuell beeindruckende Konjunktion zwischen Historie und Fantasiewelt gezaubert haben. Dahinter verbirgt sich eine philosophische Komponente - die Unzerstörbarkeit der Freiheit im Geiste. Gedanken, die durch nichts unterjocht werden können. Das klingt zweifelsohne gut, aber leider befinden wir uns in schwarz-weißen Welten. Pragmatisch konstruiert del Toro etwas, das dem Effekt dient. Visuell und atmosphärisch ist das Ganze an der Oberfläche im bedrohlichen Sinn überwältigend. Der Blaustich im Bild, düster morbide Orte und jede Menge dunkle Phantasien dokumentieren eine gewisse finstere Kreativität. Hier sehen wir durchaus einen Film, der Atmosphäre transportiert. Zwischen Sehen und Fühlen besteht allerdings ein großer Unterschied. Der visuellen Wucht fehlt Tiefenwirkung. Nichts dringt tief bis in die Knochen.

Davon abgesehen, dass ich dir deine Empfindung, der Film habe keine ,,Tiefenwirkung", nicht absprechen möchte, bewegt sich die Begründung für diese Einschätzung auf dünnem Eis.

ZitatDer wesentliche Grund dafür sind blasse Figuren, die märchenhaft eindimensional wirken und vor plumper Polarisation triefen.

Schöner Satz, aber unhaltbar, da du dich nicht in die Intention des Regisseurs versetzt. Was ich gleich noch verdeutlichen werde.

ZitatAusschließlich kompromisslos böse Faschisten treffen auf durchweg gute Rebellen – interessante Ambivalenzen fehlen schon einmal komplett.

Ambivalenz scheint dein Lieblingswort zu sein, nahezu kein Review kommt ohne eine Variation dessen aus. Doch was ich generell begrüße und teile – die Suche nach tiefschichtigen Figuren und Charakterprofilen –, wird dir hier zum Verhängnis: Del Toro nämlich erzählt ganz konsequent aus der Sicht eines kleinen Mädchens. Und die kleine Ophelia befindet sich gerade in einer Entwicklung, einem Reifeprozess, bei dem sie lernt sich von Autoritäten und ihrem Umfeld zu emanzipieren. Da ihre subjektive Wahrnehmung – wie wir zuletzt herausfinden – der objektiven des Films entspricht, ist die entworfene Welt, die wir sehen, mit klaren Linien ausgestattet. Der faschistische Vater ist aus Sicht des Mädchens natürlich grundböse, das gibt es keinen Raum für ,,Ambivalenzen" und kann es auch nicht geben. Die Fähigkeit der Abstraktion hat Ophelia noch gar nicht erlernen können. Gerade ja auch weil sie ihre Umwelt als so klar und ,,schwarz/weiß" wahrnimmt, konstruiert sie Alternativwahrnehmungen, in die sie sich flüchten und einleben kann. Gerade das ist imo auch die Stärke dieses meisterlichen Drehbuchs.

Übrigens möchte ich ganz allgemein einmal anmerken, dass dein interessanter, eigener Stil sehr unter dem oft unnötigen und mitunter auch falschen Einsatz von Fremdwörtern und Fachbegriffen leidet.

ZitatDer Film funktioniert wie ein Märchen, aber die damit verbundenen Mechanismen sind nicht auf eine Lauflänge von zwei Stunden ausgelegt.

Bereits die Einleitung hielt ich für gründlich misslungen, da du aber dann deutlich sagst, der Film sei kein Märchen, fand ich es akzeptabel. Nun aber behauptest du ja doch, er funktioniere wie ein eben solches (was ihn in letzter Konsequent auch zu einem macht). Da würde ich ebenfalls widersprechen: Märchen sind durch Formelhaftigkeit gekennzeichnet. Wenn das auf irgendeinen Film in diesem noch recht frischen Kinojahr nicht zutrifft (wobei ich ihn ja bereits im November gesehen hatte und noch zum letzten zählen würde), dann wohl ,,Pan's Labyrinth".

Was du dann im folgenden Absatz machst, ist unnötige Haarspalterei. Die Frage nach Logik und Unlogik ist immer etwas besonders schwieriges in einem Review, weil es zumeist keine Ergebnisse bringt. Denn was du nicht vergessen solltest: Wenn sich eine Figur XY deinem Ermessen nach unlogisch verhalten mag, dann vielleicht aus ganz bestimmten und forcierten Gründen ihrer Charakterisierung. Es gibt nun einmal Menschen, die nicht nach ,,Sinn" (ein ebenso kritisches Wort, das du leider auch verwendest) handeln – und ganz besonders wohl kleine Mädchen, die zwischen Recht und Unrecht, Sinn und Unsinn noch gar nicht ausgebildet differenzieren können.

Im Gesamtzusammenhang erhärtet sich meine Vermutung, dass du einen vielerorts Lob gepriesenen Film ganz gern einmal klein kariert zerlegen und dekonstruieren möchtest. Das empfinde ich besonders bei diesem Werk voller Magie als unangebracht. Die abgeklärte Grundhaltung deines Reviews gefällt mir nicht, genau wie die darin beschriebenen Punkte mit zu starkem Druck wirken sollen. Bei Filmen, die eine derartige Vorgehensweise imo wirklich erforderten, sucht man das dann vergebens. Zuletzt hast du diese Bereitschaft zur demaskierenden Analyse immer genau dort nicht angewendet, wo es zu hoffen war. Den mit subtiler Manipulation und ekelhafter Selbstverliebtheit penetrierenden ,,Das Leben der Anderen" beispielsweise hast du in genau dem Maße besprochen, wie ich es mir nicht gewünscht hätte. Dort wäre das Maß an Verbitterung, das mir hier einige Zentimeter zu hoch ausfällt, besser aufgehoben.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 12 März 2007, 20:01:07
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 März 2007, 18:51:00
Zu deiner gegenströmerischen ,,Pan's Labyrinth"-Kritik ein paar Worte von mir, die harsch, aber ehrlich gemeint sind:

Oh, das muss ich mich jetzt ja wohl mehr fürchten, als im gesamten Film, mit seiner viel gepriesenen atmosphärisch emotionalen Wucht :icon_lol:. Der erste Eindruck deiner Antwort spiegelt deutlich deinen selbst erkannten Hang zur Polemik wider. Aber im Detail.

ZitatUnpassend!

Polemisch!

ZitatDavon abgesehen, dass ich dir deine Empfindung, der Film habe keine ,,Tiefenwirkung", nicht absprechen möchte, bewegt sich die Begründung für diese Einschätzung auf dünnem Eis.

Durch diese Anmerkung bricht das Eis aber sicherlich nicht :icon_lol:.

ZitatAmbivalenz scheint dein Lieblingswort zu sein, nahezu kein Review kommt ohne eine Variation dessen aus. Doch was ich generell begrüße und teile – die Suche nach tiefschichtigen Figuren und Charakterprofilen –, wird dir hier zum Verhängnis: Del Toro nämlich erzählt ganz konsequent aus der Sicht eines kleinen Mädchens. Und die kleine Ophelia befindet sich gerade in einer Entwicklung, einem Reifeprozess, bei dem sie lernt sich von Autoritäten und ihrem Umfeld zu emanzipieren. Da ihre subjektive Wahrnehmung – wie wir zuletzt herausfinden – der objektiven des Films entspricht, ist die entworfene Welt, die wir sehen, mit klaren Linien ausgestattet. Der faschistische Vater ist aus Sicht des Mädchens natürlich grundböse, das gibt es keinen Raum für ,,Ambivalenzen" und kann es auch nicht geben. Die Fähigkeit der Abstraktion hat Ophelia noch gar nicht erlernen können. Gerade ja auch weil sie ihre Umwelt als so klar und ,,schwarz/weiß" wahrnimmt, konstruiert sie Alternativwahrnehmungen, in die sie sich flüchten und einleben kann. Gerade das ist imo auch die Stärke dieses meisterlichen Drehbuchs.

Polemische Wortklauberei zu Beginn, aber das muss wohl sein :icon_rolleyes:. Du kannst gerne einmal nachzählen, wie oft ich die Ambivalenz in meinen Kritiken benutze. Sehr gerne sogar, da wären wir nämlich wieder bei deinem polemischen, wunden Punkt. Nun aber zur Sache, denn immerhin lieferst du jetzt einmal etwas Konkretes.
Das ist doch lächerlich, der Film erzählt die Realität passiv und nicht aktiv aus der Sicht des Mädchens. Das würde eine Involvierung in alle Geschehnisse voraussetzen und das ist beleibe nicht der Fall. Die Guten und Bösen folgen immer schön dem bekanntem Muster. Aktiv erzählt hier nur del Toro, einem märchenhaften Schema folgend. Schwarz und Weiß - mehr gibt es eben nicht. Subjektiv ist nur die Traumwelt, die Realität wird normal, im Sinne der zugrunde liegenden Mechanismen erzählt. Aber ich weiß, du befindest dich in guter Gesellschaft, wenn du hier siehst, was du sehen willst :icon_rolleyes:. Darauf läuft es nämlich hinaus, ansonsten ist jeder kleine Funken, entgegen deiner Einstellung, Grund zum Totalverriss und hier verharrst du in Rechtfertigungen.

ZitatÜbrigens möchte ich ganz allgemein einmal anmerken, dass dein interessanter, eigener Stil sehr unter dem oft unnötigen und mitunter auch falschen Einsatz von Fremdwörtern und Fachbegriffen leidet.

Man spürt deine Verbitterung, ansonsten kann man diese allgemeinen, unpräzisen in den Raum geknallten Attacken gar nicht erklären. Wenn mehr dahinter steckt, dann solltest du einmal konkret werden.

ZitatBereits die Einleitung hielt ich für gründlich misslungen, da du aber dann deutlich sagst, der Film sei kein Märchen, fand ich es akzeptabel. Nun aber behauptest du ja doch, er funktioniere wie ein eben solches (was ihn in letzter Konsequent auch zu einem macht). Da würde ich ebenfalls widersprechen: Märchen sind durch Formelhaftigkeit gekennzeichnet. Wenn das auf irgendeinen Film in diesem noch recht frischen Kinojahr nicht zutrifft (wobei ich ihn ja bereits im November gesehen hatte und noch zum letzten zählen würde), dann wohl ,,Pan's Labyrinth".

Dementsprechend erfüllt die Einleitung auf ihren Zweck, ganz einfach. Dass du alles, was dir widerstrebt, als misslungen abstempelst, ist bekannt, aber die Erläuterung passt, unabhängig von deiner Meinung, ins Bild. Genau dieser Formeln kennzeichnen den Film deutlich. Die Moral von der Geschichte, schwarz-weiße, oberflächliche Charakterzeichnungen und die Konstruktion hin zum Supergau, der Intention.

ZitatWas du dann im folgenden Absatz machst, ist unnötige Haarspalterei. Die Frage nach Logik und Unlogik ist immer etwas besonders schwieriges in einem Review, weil es zumeist keine Ergebnisse bringt. Denn was du nicht vergessen solltest: Wenn sich eine Figur XY deinem Ermessen nach unlogisch verhalten mag, dann vielleicht aus ganz bestimmten und forcierten Gründen ihrer Charakterisierung. Es gibt nun einmal Menschen, die nicht nach ,,Sinn" (ein ebenso kritisches Wort, das du leider auch verwendest) handeln – und ganz besonders wohl kleine Mädchen, die zwischen Recht und Unrecht, Sinn und Unsinn noch gar nicht ausgebildet differenzieren können.

Ach herrje, ausgerechnet du kritisierst Haarspalterei :icon_lol:. Dabei ist der konstruierte Charakter gerade in ,,Pans Labyrinth" offensichtlich. Dass der Hauptmann eine vorausgegangene Attacke überlebt, passt gut ins Bild, so kann er den Kreis am Ende schließen und zusätzliche, plakative Dramatik transportieren. Denn eines steht von Anfang an fest, die Protagonistin muss sterben, dass der Antagonist selbst Hand anlegt, wäre nicht weiter schlimm, wenn das nicht wiederum auf Unlogik basieren würde. Aber du kannst mir gerne erklären, weshalb die Dienerin Vidal nicht umgebracht hat, obwohl sie voller Wut auf ihn eingestochen hat und zu diesem Zeitpunkt jede Hemmung ablegte? Es geht nie darum, was sein könnte, alles ist möglich, aber wenn sich Ungereimtheiten (das mit dem Schlüssel ist auch so eine Sache) häufen, sollte man nicht die Augen verschließen und den Film blind abfeiern. Man weiß aber mittlerweile, dass du nur das siehst, was du sehen willst. Das kann mehr oder auch weniger sein :icon_mrgreen:.

ZitatIm Gesamtzusammenhang erhärtet sich meine Vermutung, dass du einen vielerorts Lob gepriesenen Film ganz gern einmal klein kariert zerlegen und dekonstruieren möchtest. Das empfinde ich besonders bei diesem Werk voller Magie als unangebracht. Die abgeklärte Grundhaltung deines Reviews gefällt mir nicht, genau wie die darin beschriebenen Punkte mit zu starkem Druck wirken sollen. Bei Filmen, die eine derartige Vorgehensweise imo wirklich erforderten, sucht man das dann vergebens. Zuletzt hast du diese Bereitschaft zur demaskierenden Analyse immer genau dort nicht angewendet, wo es zu hoffen war. Den mit subtiler Manipulation und ekelhafter Selbstverliebtheit penetrierenden ,,Das Leben der Anderen" beispielsweise hast du in genau dem Maße besprochen, wie ich es mir nicht gewünscht hätte. Dort wäre das Maß an Verbitterung, das mir hier einige Zentimeter zu hoch ausfällt, besser aufgehoben.

Haha, was die Oscar-Verleihung für einen Unmut hervorrufen kann. Dein Blog-Kommentar hat seinerzeit deutlich gemacht, wie sehr dir der ,,deutsche Oscar" gegen den Strich gegangen ist, aber bevor du hier jemandem pubertär revolutionäres Gehabe unterstellst, solltest du lieber vor der eigenen Haustür kehren. Deine Vermutungen interessieren mich nicht wirklich, zumal du hier im Gegenzug reißerisch wieder einmal mit Hardcore-Unterstellungen aufwartest und zum Besten gibst, was du dir erhofft hättest. Das ist natürlich großartig, aber das Leben ist kein Wunschkonzert und du wirst damit leben müssen, dass es auch Leute gibt, die wegen der Oscar-Nacht nicht Skandal schreien und von ,,Pans Labyrinth" gelangweilt wurden. Folgerichtig lande ich jetzt irgendwo in eine deiner vielen Schubladen (vermutlich in der faschistoid chauvinistischen :icon_lol:), aber ehrlich gesagt kann ich damit gut leben ;).


Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 März 2007, 20:16:53
Zitat von: red shadow am 12 März 2007, 20:01:07
Folgerichtig lande ich jetzt irgendwo in eine deiner vielen Schubladen (vermutlich in der faschistoid chauvinistischen :icon_lol:)

Nein, eher in der echauffiert-kleinkindlichen, die keine Kritik vertragen kann. Meine Worte mögen wie angekündigt harsch gewesen sein, aber sie waren angemessen und weitaus unpolemsicher als deine Reaktion. Bislang hat hier im gesamten Autorenforum m.E. noch niemand derart ungehalten auf Kritik reagiert wie du. Das ist bedauerlich, passt aber zu deiner Engstirnigkeit, die du ironischerweise anderen zuschreibst. Böse Zungen würden das vielleicht als unreif betrachten. Ich hingegen meine, ein wenig mehr Ambivalenz im Urteilsvermögen könnte dir nicht schaden.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 12 März 2007, 20:33:06
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 März 2007, 20:16:53
Nein, eher in der echauffiert-kleinkindlichen, die keine Kritik vertragen kann. Meine Worte mögen wie angekündigt harsch gewesen sein, aber sie waren angemessen und weitaus unpolemsicher als deine Reaktion. Bislang hat hier im gesamten Autorenforum m.E. noch niemand derart ungehalten auf Kritik reagiert wie du. Das ist bedauerlich, passt aber zu deiner Engstirnigkeit, die du ironischerweise anderen zuschreibst. Böse Zungen würden das vielleicht als unreif betrachten. Ich hingegen meine, ein wenig mehr Ambivalenz im Urteilsvermögen könnte dir nicht schaden.

Na ja, das mögen andere beurteilen, im Gegensatz zu dir maße ich mir jetzt nicht an immer zu wissen, ob eine Reaktion meinerseits angemessen war bzw. ist. Die von mir geäußerten Anmerkungen hörst bzw. liest du sicherlich nicht zum ersten Mal. Engstirnigkeit schreibe ich nicht, wie von dir dargestellt, anderen, sondern dir alleine zu. Im Übrigen, du kannst ja gerne beispielsweise bei Bretzelburger oder Vince nachfragen, ob ich mit deren Kritik nicht umgehen kann. Insofern, ruhig Blut, die Reaktion ist bzw. war für dich reserviert und irgendwie wird es wohl doch mit deiner Person bzw. der von dir gegebenen Antwort zusammenhängen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 12 März 2007, 23:51:08
Also so sehe ich das: Nimmt man Mr. VVs Kritik an deinem Review und deine Reaktion darauf isoliert, also aus den Augen eines Außenstehenden, hast du mit Sicherheit viel zu harsch reagiert. Und ich denke sogar, dass Mr. VV auf seine ihm eigene Art hier wirklich ganz objektiv Kritik anbringen wollte und dies aus seiner Sicht auch getan hat. Das Problem ist halt eure gemeinsame Vergangenheit.  :icon_lol: Grundsätzlich stimme ich also Mr. VV zu, deine Antwort war im überzogenen Maße polemisch, was die an sich sachliche (wenn auch harte, aber halt auch nicht härtere als die von Fastmachine an "die Unzertrennlichen"  ;) ) Kritik nicht erfordert hätte. Allerdings, Mr. VV, musst du dich natürlich auch nicht wundern. Aufgrund von Äußerungen an anderer Stelle weiß man natürlich bei dir nicht mehr, wo man deine Anmerkungen ernstnehmen darf und wo sie schlicht und einfach verletzter Stolz sind. Denn unbestritten zeigst du immer wieder eine Meinung, die dir zufolge Allgemeingültigkeit hat und in dem Maße, in dem andere Meinungen von deiner Abweichen, sind sie zunehmend unhaltbar.

Normalerweise würde ich sagen, ihr solltet einfach noch mal von vorne anfangen, aber ich glaube, mit euch beiden, das wird in diesem Leben nix mehr.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 13 März 2007, 23:40:43
Zitat von: Vince am 12 März 2007, 23:51:08
Normalerweise würde ich sagen, ihr solltet einfach noch mal von vorne anfangen, aber ich glaube, mit euch beiden, das wird in diesem Leben nix mehr.  :icon_lol:

So dramatisch ist es nicht, der Eindruck täuscht ;). Es wirkt nur mitunter so, als ob wir Erzfeinde wären. Wir mögen ja oft unterschiedlicher Meinung sein und uns um die Sache fetzen, aber das schließt den persönlichen Kontakt (in diesem Fall per ICQ) nicht aus. Auch gestern, nach dem vermeintlichen Streit, konnten wir uns locker "unterhalten". Letztendlich ist es bei uns ähnlich wie in der Politik :icon_lol:. Man kann jemanden als guten Politiker bezeichnen, auch wenn man seine Gesinnung nicht teilt. Hitzige Diskussionen und Attacken sind trotz der gegebenen Wertschätzung ganz normal. Wer das nötige Selbstbewusstsein hat, und da habe ich keine Zweifel, wird wegen solcher Keilereien nicht zu Grunde gehen. Insofern, wenn Vega wieder einmal meint, er müsse echauffiert verbittert seine Polemik-Geschütze auffahren :icon_lol:...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 14 März 2007, 18:02:29
Nun setze ich endlich die lang angekündigte chronologische Besprechung der Columbo-Reihe nach und nach um. Wer meint, ich solle meine Zeit sinnvoller investieren, darf sich gerne melden :icon_lol:. Positive Anmerkungen oder sonstige Kommentare sind natürlich auch erwünscht ;). Wie auch immer, der erste Pilotfilm ,,Mord nach Rezept" ist besprochen. Fortsetzung folgt.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=6748&rid=232721
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Stefan M am 19 März 2007, 15:58:35
Weil ich derzeit die erste "Columbo"-Staffel auf SUPER RTL verfolge, habe ich die von dir besprochenen ersten beiden Teile "Mord nach Rezept" und "Lösegeld für einen Toten" noch gut in Erinnerung. Wie eigentlich immer fällt es mir auch bei diesen Besprechungen wirklich schwer, Kritikpunkte daran zu finden (daß ich es überdies prima finde, daß sich jemand der "Columbo"-Reihe annimmt, habe ich als eingefleischter Fan des Inspektors ja bereits an anderer Stelle anklingen lassen) - stilistisch einwandfrei, gut und verständlich geschrieben, die Kritik hast du schön kurz und knapp und nicht zu lang gehalten.

Inhaltlich stimme ich dir zu: Die Pilotfilme sind noch nicht das Gelbe vom Ei. In "Mord nach Rezept" habe ich so meine Schwierigkeiten damit, Peter Falk schon als den Columbo anzuerkennen, weil er, wie du richtig sagst, "an manchen Stellen [...] übercool" wirkt und bei weitem nicht so vertrottelt wie in den kommenden Jahrzehnten. Die ungewohnte Synchronstimme tut ihr Übriges. Liebgewinnen konnte ich ihn in dieser Folge noch nicht, auch wenn ich seinen Trick, den er anwendet, um den Mörder zu überführen, als sehr gelungen ansehe. (Aber hier ist er mir allemal lieber als im absoluten Tiefpunkt der Serie: "Der alte Mann und der Tod".  ;)) Bei "Lösegeld für einen Toten" indes hat mir die grauenvolle Nebenfigur der Schwiegertochter gründlich den Spaß am Film verdorben. Dieser schlimmen Nervtante hätte mal jemand tatsächlich den Hals umdrehen sollen... 
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 23 März 2007, 16:17:02
Zitat von: Stefan M am 19 März 2007, 15:58:35
Weil ich derzeit die erste "Columbo"-Staffel auf SUPER RTL verfolge, habe ich die von dir besprochenen ersten beiden Teile "Mord nach Rezept" und "Lösegeld für einen Toten" noch gut in Erinnerung. Wie eigentlich immer fällt es mir auch bei diesen Besprechungen wirklich schwer, Kritikpunkte daran zu finden (daß ich es überdies prima finde, daß sich jemand der "Columbo"-Reihe annimmt, habe ich als eingefleischter Fan des Inspektors ja bereits an anderer Stelle anklingen lassen) - stilistisch einwandfrei, gut und verständlich geschrieben, die Kritik hast du schön kurz und knapp und nicht zu lang gehalten.

Inhaltlich stimme ich dir zu: Die Pilotfilme sind noch nicht das Gelbe vom Ei. In "Mord nach Rezept" habe ich so meine Schwierigkeiten damit, Peter Falk schon als den Columbo anzuerkennen, weil er, wie du richtig sagst, "an manchen Stellen [...] übercool" wirkt und bei weitem nicht so vertrottelt wie in den kommenden Jahrzehnten. Die ungewohnte Synchronstimme tut ihr Übriges. Liebgewinnen konnte ich ihn in dieser Folge noch nicht, auch wenn ich seinen Trick, den er anwendet, um den Mörder zu überführen, als sehr gelungen ansehe. (Aber hier ist er mir allemal lieber als im absoluten Tiefpunkt der Serie: "Der alte Mann und der Tod".  ;)) Bei "Lösegeld für einen Toten" indes hat mir die grauenvolle Nebenfigur der Schwiegertochter gründlich den Spaß am Film verdorben. Dieser schlimmen Nervtante hätte mal jemand tatsächlich den Hals umdrehen sollen... 

Freut mich, dass du damit etwas anfangen kannst. Bislang bin ich noch standhaft und arbeite an weiteren Kritiken, die sich im Allgemeinen wohl eher an Fans richten. Die ersten beiden Staffeln habe ich mir jetzt im DVD-Format gegönnt, insofern verfahre ich chronologisch, was aufgrund der Entwicklung des Charakters auch nicht uninteressant ist. Bisher habe ich den Aspekt noch gar nicht so wahrgenommen, da man seitens der Sender nicht immer auf Chronologie geachtet hat. In den Pilotfilmen fehlt noch ein wenig der Humor, wobei man erwähnen muss, dass Columbo erst viel später diese leicht clownesken Züge entwickelt. Am besten gefällt er mir in den 70er Jahren, mit seiner ruhig besonnenen Art. Am Ende der ersten Staffel ist er schon an diesem Punkt angelangt und legt glücklicherweise die in den ersten beiden Episoden auftretenden, aggressiven Ausbrüche ab – das ist einfach nicht der Inspektor, den wir kennen. Immerhin bieten die Pilotfilme aus kriminalistischer Sicht interessante Fälle. 
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 5 April 2007, 03:51:08
Lustige "300"-Besprechung. Wie immer von polemischem Übermut getragen, aber durchaus niedlich zu lesen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 5 April 2007, 03:59:18
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  5 April 2007, 03:51:08
Lustige "300"-Besprechung. Wie immer von polemischem Übermut getragen, aber durchaus niedlich zu lesen.

Ja danke, aus deiner Sicht ist das meiste wohl niedlich und polemisch. Wenn ich deine Kritik begutachte, würde ich sie komischerweise ähnlich beschreiben. Testosteron stinkt ja deiner Meinung nach :icon_lol:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 10 April 2007, 23:18:11
Zum 200. Jubiläum "Der Eissturm", mit dem Ang Lee beweist, dass er es kann. Die Welt braucht mehr Eisstürme und weniger märchenhaften Eastern-Overkill oder rosarote Marlboro-Cowboys :icon_mrgreen:.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=2997&rid=237684
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Hankey am 21 April 2007, 23:05:22
Muss jetzt mal danke sagen, dass du mich mit deinen letzten Reviews mal wieder sehr neugierig gemacht hast. "The Shooter" kenne ich zwar schon, aber "The Reaping" hatte ich nach all den Verissen überall ja schon total abgeschrieben gehabt, zumal mir aktuelle Kirchen- bzw. Bibelhorrorstreifen in letzter Zeit kaum noch etwas geben. Doch deiner Review zufolge scheint es ja vielleicht doch mal wieder ein ganz solides Filmchen dieser Sparte zu sein, was Stephen Hopkins da inszeniert hat. Im Kino werde ich mir den Spuk zwar dennoch nicht geben, aber auf DVD könnte es vielleicht doch noch was werden. :D
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 21 April 2007, 23:24:54
Zitat von: Mr. Hankey am 21 April 2007, 23:05:22
Muss jetzt mal danke sagen, dass du mich mit deinen letzten Reviews mal wieder sehr neugierig gemacht hast. "The Shooter" kenne ich zwar schon, aber "The Reaping" hatte ich nach all den Verissen überall ja schon total abgeschrieben gehabt, zumal mir aktuelle Kirchen- bzw. Bibelhorrorstreifen in letzter Zeit kaum noch etwas geben. Doch deiner Review zufolge scheint es ja vielleicht doch mal wieder ein ganz solides Filmchen dieser Sparte zu sein, was Stephen Hopkins da inszeniert hat. Im Kino werde ich mir den Spuk zwar dennoch nicht geben, aber auf DVD könnte es vielleicht doch noch was werden. :D

Bitte ;). "The Reaping" ist durchaus gelungen, gerade in Hinblick auf den absurden Horror-Schrott der letzten Zeit. Ich war überrascht, was den gestrigen Kinotag betrifft, beide Filme haben eigentlich meine Erwartungen übertroffen. Hehe, im Gegensatz zu Mr. Vega kann ich dich also mit positiver Kritik neugierig machen :icon_lol:. Ich bin beruhigt :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Hankey am 21 April 2007, 23:34:05
ZitatHehe, im Gegensatz zu Mr. Vega kann ich dich also mit positiver Kritik neugierig machen
Och, das geht bei ihm durchaus auch. Nur kommt es halt, in positiver Richtung, leider viel zu selten vor und zweitens ist das nunmal auch meist bei Filmen der Fall, bei denen ich schon im Vorfeld sowieso nichts anderes erwartet habe. Von daher ist da der Überraschungseffekt halt größtenteils schon im Vorfeld weg. ;)

Letzte Überraschung war da "Bean 2", bei dem ich auf einen Verriss geradezu gelauert hatte. Das dem dann doch nicht so war, hat mich jedenfalls mehr als glücklich gemacht und führt mich nun spätestens nächstens Dienstag endlich ins Kino! :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 15 Mai 2007, 13:59:30
Wie ich gesehen habe hast du "Spider-Man 3" 8/10 gegeben. Das freut mich. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 15 Mai 2007, 15:47:30
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 Mai 2007, 13:59:30
Wie ich gesehen habe hast du "Spider-Man 3" 8/10 gegeben. Das freut mich. :icon_mrgreen:

Nanu? Ich denke, Punkte bedeuten dir einen Scheiß? ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 26 Mai 2007, 17:02:45
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 Mai 2007, 13:59:30
Wie ich gesehen habe hast du "Spider-Man 3" 8/10 gegeben. Das freut mich. :icon_mrgreen:

Wunderbar und jetzt gibt es zu der rohen Zahl auch noch eine Kritik :icon_eek: ;):

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=125232&rid=245439
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Chili Palmer am 26 Mai 2007, 17:46:38

Na, endlich nichts Schöneres mehr zu tun gehabt?  ;)

Gut, dass du Raimis Trilogieabschluss doch noch mit ein paar Worten den Rücken stärkst, schöne Kritik, sehr gutes Schlusswort.

Lediglich die von dir erwähnte Antipathie gegenüber "Crazy-Pete" habe ich während des Anschauens nicht empfunden, da war einfach zu sehr klar, dass die Hauptfigur hier nur temporär die Sau rauslässt. Diese Szenen stellten für mich dann auch eher ein humorvolles Geschenk an die Fans dar, trotz des rüden Umgangs mit MJ. Hier zeigte sich Raimis (im Verhältnis zum zweiten Teil) noch einmal gesteigertes Selbstbewußtsein, sich einfach jeden Quatsch herauszunehmen.
Von daher werte ich auch die viel gescholtenen Husch-husch-Szenen, wie die Landung der Lebensform oder das Bündnis der Bösewichte, etwas anders. Raimi hat mich mit seinen Charakteren und seiner Inszenierung einfach zu sehr im Griff, als dass ich an diesen Punkten groß in Überlegungen verfallen könnte.
Das wird gut auf der DVD von "Carrie" erklärt, als der Produktionsdesigner in einem Interview von seinen Ängsten bezüglich der Schlusszene berichtet, als Carrie vom Schulball nach Hause kommt und das Haus komplett mit brennenden Kerzen vollgestopft vorfindet. Der Designer hatte große Angst, das Publikum könne zu sehr aus dem Film geworfen werden, weil das Präparieren sämtlicher Zimmer durch Carries Mutter mit fast 700 Kerzen arg unrealistisch sei, und dies die Spannung ruinieren könnte.
Doch nie, so sagte er dann, hätte ihn jemand darauf angesprochen, zu sehr standen die Zuschauer unter dem Bann der vorangegangenen Ereignisse, zu diesem Zeitpunkt fraßen sie De Palma förmlich aus der Hand.
Und so war ich halt durch Raimi gebannt.

Ach ja, eins noch: "Jacksons steriler Affe" ist neben Gollum und Yoda die beeindruckendste Computerfigur der Filmgeschichte.
How dare you?  :icon_twisted: ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 26 Mai 2007, 17:54:21
Zitat von: Chili Palmer am 26 Mai 2007, 17:46:38
How dare you?  :icon_twisted: ;)

Yes! How dare and double dare you!

Allerdings würde ich Yoda mal rausnehmen, so beeindruckend ist der jenseits von Oz' Fingerfertigkeiten doch gar nicht...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Chili Palmer am 26 Mai 2007, 17:56:25

Och, wenn der so in Palpatines Büro geschlurft kommt und dann die Wachtposten wegwischt, dann hält mich nichts mehr.  :dodo:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 27 Mai 2007, 11:06:22
Zitat von: Vince am 15 Mai 2007, 15:47:30
Nanu? Ich denke, Punkte bedeuten dir einen Scheiß? ;)

In der Tat, aber es erfreute mich eben zu sehen, dass er den Film offenbar für sehr gut befunden hat. Und damit zu den wenigen gehört, die in dieser Hinsicht Geschmack bewiesen haben. :icon_mrgreen:

Zitat von: Chili Palmer am 26 Mai 2007, 17:56:25
Och, wenn der so in Palpatines Büro geschlurft kommt und dann die Wachtposten wegwischt, dann hält mich nichts mehr.  :dodo:

Jaaaaa!!! :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 28 Mai 2007, 18:15:53
Zitat von: Chili Palmer am 26 Mai 2007, 17:46:38
Na, endlich nichts Schöneres mehr zu tun gehabt?  ;)

Gut, dass du Raimis Trilogieabschluss doch noch mit ein paar Worten den Rücken stärkst, schöne Kritik, sehr gutes Schlusswort.

Zitat von: Chili Palmer am 26 Mai 2007, 17:46:38
Na, endlich nichts Schöneres mehr zu tun gehabt?  ;)

Gut, dass du Raimis Trilogieabschluss doch noch mit ein paar Worten den Rücken stärkst, schöne Kritik, sehr gutes Schlusswort.

Die Sucht hat mich gepackt. Zum Teufel mit diesem Gefühl unbedingt etwas Schriftliches nach dem Kinogang produzieren zu müssen.  Na ja, solange man die Aussicht auf schöne Dinge hat, kann man schon einmal seine Süchte ausleben :algo:.

In diesem Sinne freut es mich, dass ich die Zeit deiner Meinung nach nicht völlig sinnlos in den Wind geschossen habe. Ein Lob vom selbst ernannten ,,Fanboy" deutet zumindest an, dass ich fachlich keine Böcke geschossen habe :icon_razz: ;).

ZitatLediglich die von dir erwähnte Antipathie gegenüber "Crazy-Pete" habe ich während des Anschauens nicht empfunden, da war einfach zu sehr klar, dass die Hauptfigur hier nur temporär die Sau rauslässt. Diese Szenen stellten für mich dann auch eher ein humorvolles Geschenk an die Fans dar, trotz des rüden Umgangs mit MJ. Hier zeigte sich Raimis (im Verhältnis zum zweiten Teil) noch einmal gesteigertes Selbstbewußtsein, sich einfach jeden Quatsch herauszunehmen.
Von daher werte ich auch die viel gescholtenen Husch-husch-Szenen, wie die Landung der Lebensform oder das Bündnis der Bösewichte, etwas anders. Raimi hat mich mit seinen Charakteren und seiner Inszenierung einfach zu sehr im Griff, als dass ich an diesen Punkten groß in Überlegungen verfallen könnte.
Das wird gut auf der DVD von "Carrie" erklärt, als der Produktionsdesigner in einem Interview von seinen Ängsten bezüglich der Schlusszene berichtet, als Carrie vom Schulball nach Hause kommt und das Haus komplett mit brennenden Kerzen vollgestopft vorfindet. Der Designer hatte große Angst, das Publikum könne zu sehr aus dem Film geworfen werden, weil das Präparieren sämtlicher Zimmer durch Carries Mutter mit fast 700 Kerzen arg unrealistisch sei, und dies die Spannung ruinieren könnte.
Doch nie, so sagte er dann, hätte ihn jemand darauf angesprochen, zu sehr standen die Zuschauer unter dem Bann der vorangegangenen Ereignisse, zu diesem Zeitpunkt fraßen sie De Palma förmlich aus der Hand.
Und so war ich halt durch Raimi gebannt.

Verständlich und nachvollziehbar. Es ist schon vorhersehbar, dass Parker seine dunkle Seite nur temporär auslebt. Die Überzeichnung fördert sicherlich auch den Humorfaktor daran. Ich denke nur, dass man formal eben schon von einem Charakterwandel sprechen kann, im tieferen Sinn stimmt allerdings deine Interpretation und Auslegung.


ZitatAch ja, eins noch: "Jacksons steriler Affe" ist neben Gollum und Yoda die beeindruckendste Computerfigur der Filmgeschichte.
How dare you?  :icon_twisted: ;)

Es wird noch schlimmer. Ich schätze Jackson und seine Filme nicht. ,,Braindead" ist aufgeblasenes, pseudokomisches Splattergedöns, beim dem Herr der Ringe reichen mir meine eigenen Erinnerungen an Tolkiens Meisterliteratur und im Fall von ,,King Kong" stehe ich dann doch eher auf das durch Rückprojektion wütende Original. Jacksons steriles, vergleichsweise seelenloses CGI-Monstrum braucht eigentlich kein Mensch :icon_eek:. Die Ketzerei kennt keine Grenzen :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: McKenzie am 28 Mai 2007, 21:52:29
Zitat von: red shadow am 28 Mai 2007, 18:15:53
Es wird noch schlimmer. Ich schätze Jackson und seine Filme nicht. ,,Braindead" ist aufgeblasenes, pseudokomisches Splattergedöns, beim dem Herr der Ringe reichen mir meine eigenen Erinnerungen an Tolkiens Meisterliteratur und im Fall von ,,King Kong" stehe ich dann doch eher auf das durch Rückprojektion wütende Original. Jacksons steriles, vergleichsweise seelenloses CGI-Monstrum braucht eigentlich kein Mensch :icon_eek:. Die Ketzerei kennt keine Grenzen :icon_mrgreen:.

Die ungeschliffene jugendliche Energie in "Braindead" und die in diesem Subgenre seltene Bemühung um ein Minimum an Narration sind dir offenbar nicht aufgefallen aber sonst:
:respekt:

Tatsächlich noch jemand in der OFDb, der meine Meinung zum blutleeren Jacksonschen Neuwerk teilt. :D Schade das du dich jetzt erst outest, sonst hättest du an der hitzigen Diskussion in Rajkos Blog teilnehmen können!  :icon_twisted: ;)

Wie munden dir denn "Bad Taste" und "Meet the Feebles"?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 28 Mai 2007, 22:01:29
Zitat von: McKenzie am 28 Mai 2007, 21:52:29
Tatsächlich noch jemand in der OFDb, der meine Meinung zum blutleeren Jacksonschen Neuwerk teilt. :D Schade das du dich jetzt erst outest, sonst hättest du an der hitzigen Diskussion in Rajkos Blog teilnehmen können!  :icon_twisted: ;)

Ach süß, da haben sich ja zwei gefunden. Ich hoffe in Deinem Interesse, dass wir beide hingegen nicht jene Hölle werden durchfahren müssen, die red shadow und ich hinter uns haben. :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Sarge am 28 Mai 2007, 23:59:44
Zitat von: McKenzie am 28 Mai 2007, 21:52:29
Schade das du dich jetzt erst outest, sonst hättest du an der hitzigen Diskussion in Rajkos Blog teilnehmen können!  :icon_twisted: ;)

Noch gottloser als diese Diskussion ( :eek:) ist es, diese auch noch anzupreisen. ;) Ne ehrlich, nachdem ich das Dortige las, musste ich erstmal in die Kirche und mir Weihwasser ins Gesicht spritzen, ihr Teufel ihr. :icon_twisted:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 29 Mai 2007, 00:22:03
Hammer! :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 30 Mai 2007, 15:29:35
Zitat von: McKenzie am 28 Mai 2007, 21:52:29
Die ungeschliffene jugendliche Energie in "Braindead" und die in diesem Subgenre seltene Bemühung um ein Minimum an Narration sind dir offenbar nicht aufgefallen aber sonst:
:respekt:

Tatsächlich noch jemand in der OFDb, der meine Meinung zum blutleeren Jacksonschen Neuwerk teilt. :D Schade das du dich jetzt erst outest, sonst hättest du an der hitzigen Diskussion in Rajkos Blog teilnehmen können!  :icon_twisted: ;)

Wie munden dir denn "Bad Taste" und "Meet the Feebles"?

Momentan habe ich keinen Bedarf an hitzigen Diskussionen, auch wenn die Glorifizierung von Jackson sicherlich ein Reizthema ist :icon_razz: :icon_mrgreen:. 

"Bad Taste" habe ich vor Ewigkeiten gesehen, im Sinne des pubertären Rausches habe ich ihn nicht so schlecht in Erinnerungen, aber das ist ja genau jener Zustand, der ein Abfeiern des Films erlaubt. Insofern müsste ich mir diesen Trash jetzt noch einmal antun, um ein Urteil abgeben zu können. "Meet the Feebles" habe ich noch nicht gesehen, aber ich kann darauf auch verzichten.


Neuen Stoff kann ich zu "Flags of Our Fathers" anbieten. Ein differenzierter Antikriegsfilm, der den Namen mal wirklich verdient hat.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=110473&rid=246125
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 30 Mai 2007, 21:47:29
Hut ab, die FLAGS-Besprechung ist für deine Verhältnisse (:icon_mrgreen:) überaus differenziert und sehr lesenswert. Hoffe dir wird LETTERS ähnlich gut gefallen oder vielleicht ja sogar noch besser!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 30 Mai 2007, 21:53:20
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 30 Mai 2007, 21:47:29
Hut ab, die FLAGS-Besprechung ist für deine Verhältnisse (:icon_mrgreen:) überaus differenziert und sehr lesenswert. Hoffe dir wird LETTERS ähnlich gut gefallen oder vielleicht ja sogar noch besser!

Holy shit :icon_eek:! Das beunruhigt mich aber jetzt :algo: :icon_mrgreen:. Trotzdem danke ;). Ich bin schon richtig gespannt in Hinblick auf "Letters" :icon_razz:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 7 Juni 2007, 13:52:44
Mit Freude wahrgenommen :pidu:. Danny Ocean und Co. feiern ein gelungenes Comeback, jenseits der „echten“ Julia Roberts und sonstigen Absurditäten des Vorgängers :icon_rolleyes:.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=122134&rid=247401
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 12 Juni 2007, 13:22:11
Nach langem Zögern war ich nun auch im dritten Teil der Karibik-Trilogie. Ich bin überrascht, dass ich positiv überrascht bin :icon_eek:.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=126188&rid=247962
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 15 Juni 2007, 22:34:42
Die beeindruckende Ergänzung zu „Flags of Our Fathers“:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=114233&rid=248734
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Sarge am 15 Juni 2007, 23:29:22
Eine sehr schöne, wie immer gekonnt formulierte Betrachtung, in der du mit Nachdruck die Stärken von Eastwoods Film(en) betonst. Ich hab ihn (beide) noch nicht gesehen, die Argumente, die du herausarbeitest - Fokussierung auf Einzelschicksale, generell das Konzept des Perspektivwechsels, das vermeintlichen fremdländischen Monstern ein menschliches Gesicht gibt, um sie auf Regierungsebene wiederum zum Etwas, zum Material zu entmenschlichen, nicht zuletzt auch die exzellente Charakterisierung von Watanabe - diese Argumente also unterstreichen oder besser gesagt begründen die Klasse dieses Filmes (des Gesamtprojekts eigentlich), von der ich bisher nur gehört habe.

Einzig und allein der Schlusssatz ist irgendwie nicht mein Ding: "die Welt erfordert mitunter Grausamkeiten". So quasi als Naturgesetz formuliert, kann ich zumindest da nicht mitgehen. Schon klar, was gemeint ist, aber ohne Grausamkeiten auch keine erforderlichen grausamen Gegenreaktionen.
Oder auch anders gefragt: Wäre die Welt deiner These zufolge also nicht in der Lage, ohne Grausamkeit zu funktionieren?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 15 Juni 2007, 23:43:11
Zitat von: Sarge am 15 Juni 2007, 23:29:22
Eine sehr schöne, wie immer gekonnt formulierte Betrachtung, in der du mit Nachdruck die Stärken von Eastwoods Film(en) betonst. Ich hab ihn (beide) noch nicht gesehen, die Argumente, die du herausarbeitest - Fokussierung auf Einzelschicksale, generell das Konzept des Perspektivwechsels, das vermeintlichen fremdländischen Monstern ein menschliches Gesicht gibt, um sie auf Regierungsebene wiederum zum Etwas, zum Material zu entmenschlichen, nicht zuletzt auch die exzellente Charakterisierung von Watanabe - diese Argumente also unterstreichen oder besser gesagt begründen die Klasse dieses Filmes (des Gesamtprojekts eigentlich), von der ich bisher nur gehört habe.

Einzig und allein der Schlusssatz ist irgendwie nicht mein Ding: "die Welt erfordert mitunter Grausamkeiten". So quasi als Naturgesetz formuliert, kann ich zumindest da nicht mitgehen. Schon klar, was gemeint ist, aber ohne Grausamkeiten auch keine erforderlichen grausamen Gegenreaktionen.
Oder auch anders gefragt: Wäre die Welt deiner These zufolge also nicht in der Lage, ohne Grausamkeit zu funktionieren?

Das Lob nehme ich gerne an und ansonsten freue ich mich, wenn du an den Idealismus, den du hier andeutest, glauben kannst. Um deine Frage zu beantworten. Ja, in der Tat glaube ich, dass Kriege, so grausam sie sein mögen, manchmal notwendig sind.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Sarge am 16 Juni 2007, 00:01:29
Zitat von: red shadow am 15 Juni 2007, 23:43:11
Das Lob nehme ich gerne an und ansonsten freue ich mich, wenn du an den Idealismus, den du hier andeutest, glauben kannst.

Welcher Idealismus?

ZitatUm deine Frage zu beantworten. Ja, in der Tat glaube ich, dass Kriege, so grausam sie sein mögen, manchmal notwendig sind.

Habe ich wirklich diese Frage, deren Antwort du gibst, gestellt? ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 16 Juni 2007, 01:01:28
Zitat von: Sarge am 16 Juni 2007, 00:01:29
Welcher Idealismus?


Habe ich wirklich diese Frage, deren Antwort du gibst, gestellt? ;)

Ja gut, man kann hier jetzt auf Wörtern rumreiten und alles engstirnig genau nehmen :icon_eek:. Die Frage, ob eine Welt ohne Grausamkeiten funktionieren kann, impliziert meiner Meinung nach Idealismus. Ich nehme zumindest an, dass du fragst, weil du nicht der gleichen Ansicht bist – folgerichtig prallt man Behauptung auf eine konträre Position. Natürlich kann man auch das wieder als vorschnelle Prämisse ansehen – wie auch immer, jedem das Seine  :icon_eek: :icon_rolleyes:. Wenn man so will ist deine Frage eher philosophischer Natur, die selbstverständlich nicht unbedingt Idealismus beinhalten muss. Wer sich echauffieren möchte – zufrieden :andy:? Vermutlich nicht, aber auch egal, ich lasse mich von dir gerne belehren ;). Mit deiner nächsten Review kannst du uns allen ja wieder zeigen, wie man Sätze auf das Wort genau richtig konstruiert :icon_cool: :respekt:. Wahrscheinlich kann der Antwort im Grunde jetzt eh kein Normalsterblicher mehr folgen, aber was soll’s, manchmal ist doch sicherlich schön, wenn man sich als unverstandenes Genie fühlen kann, oder :icon_mrgreen:?

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Sarge am 16 Juni 2007, 16:12:17
Oha, jetzt wird er fies  :anime:  ;)

Noch Fragen? - Keine, Euer Ehren.  :algo:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Juni 2007, 16:54:59
Endlich bin ich auch in den Genuss von „Boston Legal“ gekommen. Worte darüber waren dann nur noch eine Frage der Ehre und Zeit ;):

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=69882&rid=249246

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 20 Juni 2007, 19:07:05
Das ging aber schnell ... schön, dass du von der Serie auch begeistert bist, ich halte sie schon fast für Kelleys beste. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass mich die Inszenierung, die Themen und die Charaktere einfach sehr ansprechen. Alle vorigen Serien von Kelley haben mir auch schon gut gefallen, obwohl ich von Boston Public zu wenig Episoden gesehen habe und auch nicht jede Practice-Folge kenne.

Wie auch immer, schön formuliert und vor allem die Beobachtungen zur politischen Vielfältigkeit haben mir gut gefallen. Freu dich schon mal auf die zweite Staffel, das Niveau bleibt trotz vieler Besetzungswechsel auf gleichem Level. Hoffentlich kommen noch viele Episoden...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 20 Juni 2007, 20:48:28
Zitat von: COPFKILLER am 20 Juni 2007, 19:07:05
Das ging aber schnell ... schön, dass du von der Serie auch begeistert bist, ich halte sie schon fast für Kelleys beste. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass mich die Inszenierung, die Themen und die Charaktere einfach sehr ansprechen. Alle vorigen Serien von Kelley haben mir auch schon gut gefallen, obwohl ich von Boston Public zu wenig Episoden gesehen habe und auch nicht jede Practice-Folge kenne.

Wie auch immer, schön formuliert und vor allem die Beobachtungen zur politischen Vielfältigkeit haben mir gut gefallen. Freu dich schon mal auf die zweite Staffel, das Niveau bleibt trotz vieler Besetzungswechsel auf gleichem Level. Hoffentlich kommen noch viele Episoden...

Danke! Ich habe die Serie förmlich verschlungen, nachdem mich deine Review endgültig zum Kauf bewogen hat. Ansonsten kann ich dir nur zustimmen, bislang ist Kelleys neustes Werk auf "Picket Fences" Kurs und das ist kaum zu glauben. Wenn sich das Niveau wirklich hält, dann steht der nächsten Serien-Höchstnote nichts mehr im Weg.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 25 Juni 2007, 02:46:28
Hier spricht Zodiac :icon_eek: - endlich :icon_razz: ;):

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=108308&rid=249924
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Hey_Yo am 25 Juni 2007, 04:31:04
Zitat von: red shadow am 25 Juni 2007, 02:46:28
Hier spricht Zodiac :icon_eek: - endlich :icon_razz: ;):

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=108308&rid=249924

Da die Zeit gerade knapp ist, wollte ich nur kurz erwähnen, dass Zodiac sich im ersten Absatz wiederholt und nach einem Drittel von vorne anfängt ;)...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 25 Juni 2007, 12:28:23
Zitat von: Hey_Yo am 25 Juni 2007, 04:31:04
Da die Zeit gerade knapp ist, wollte ich nur kurz erwähnen, dass Zodiac sich im ersten Absatz wiederholt und nach einem Drittel von vorne anfängt ;)...

Noch ein Rätsel :icon_eek:. Danke für den Hinweis!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 30 Juni 2007, 23:45:24
4.0 - auf den Rundumschlag gerade in Hinblick auf die Bay Area konnte ich nicht verzichten :icon_mrgreen:. Trotzdem war ich angenehm überrascht, wie sehr der Film im Kern die alte Seele aufrechterhält.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=128883&rid=250655
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 19 Juli 2007, 22:12:51
Mal was zu Burton, dessen „Ed Wood“ ich erstaunlich fand.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=1129&rid=253340
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 26 Juli 2007, 06:40:21
Zu DEATH PROOF:

Zunächst gefällt mir wie du Tarantinos Position klar machst und auch das du seinen Werken die tiefe Genialität anerkennst, die viele vor allem bei KILL BILL VOL 2 und JACKIE BROWN nicht erkannt haben.
Insofern hast du die Absichten des Regisseurs voll und ganz verstanden und das ist viel wichtiger als die bloße Kenntnis einiger Exploitation-Klassiker. Um KILL BILL zu mögen muss man schließlich auch nicht alle Shaw Brothers Filme gesehen haben, es macht die ganze Sache nur etwas würziger.

Das dein Interesse am Genre erwacht ist, drückst du in deiner Besprechung ja deutlich aus und ich denke unter anderem diesen Effekt wollte Tarantino erzielen. Wie immer ist dein Text sehr gut formuliert und zeigt eine genaue Beobachtung der filmischen Mittel. Unterm Strich gesehen ist dein Review-Text sicherlich sehr gut, vor allem da du DEATH PROOF eben primär als eigenständigen Film behandelst. Die kürzere US-Version ist knackiger und handfester, die wird dir bestimmt noch ne Runde besser gefallen.

Also, jetzt mal ran an die verborgenen Perlen, die im Dreck so zu finden sind  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 26 Juli 2007, 19:40:43
Zitat von: COPFKILLER am 26 Juli 2007, 06:40:21
Zu DEATH PROOF:

Zunächst gefällt mir wie du Tarantinos Position klar machst und auch das du seinen Werken die tiefe Genialität anerkennst, die viele vor allem bei KILL BILL VOL 2 und JACKIE BROWN nicht erkannt haben.
Insofern hast du die Absichten des Regisseurs voll und ganz verstanden und das ist viel wichtiger als die bloße Kenntnis einiger Exploitation-Klassiker. Um KILL BILL zu mögen muss man schließlich auch nicht alle Shaw Brothers Filme gesehen haben, es macht die ganze Sache nur etwas würziger.

Das dein Interesse am Genre erwacht ist, drückst du in deiner Besprechung ja deutlich aus und ich denke unter anderem diesen Effekt wollte Tarantino erzielen. Wie immer ist dein Text sehr gut formuliert und zeigt eine genaue Beobachtung der filmischen Mittel. Unterm Strich gesehen ist dein Review-Text sicherlich sehr gut, vor allem da du DEATH PROOF eben primär als eigenständigen Film behandelst. Die kürzere US-Version ist knackiger und handfester, die wird dir bestimmt noch ne Runde besser gefallen.

Also, jetzt mal ran an die verborgenen Perlen, die im Dreck so zu finden sind  :icon_mrgreen:

Danke und danke :icon_razz: - deine Tipps sind notiert und teilweise schon in DVD-Form unterwegs (darüber hinaus unter anderem auch Klassiker von den Shaw Brothers). Ich bin natürlich immer für weitere Anregungen offen, was Exploitations-Filme bzw. das Grindhouse-Kino im Allgemeinen betrifft. Am meisten freue ich mich auf Russ Meyer's "Faster Pussycat! Kill! Kill!" :icon_mrgreen:. Chick Habit :icon_cool:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Juli 2007, 20:09:17
Hey, ich release das mal lieber hier, als per PM (hoffe, das ist ok).

Meine persönlichen Grindhouse-Favs sind u.a. diese:

- NIGHT OF THE LIVING DEAD ('68) [lief im Double Feature mit CREEPSHOW)
- DEATH RACE 2000 ('74)
- ILSA SHE WOLF OF THE SS ('74)
- BARBED WIRE DOLLS ('75)
- THE AMAZING TRANSPLANT ('70)
- WEREWOLVES ON WHEELS ('71)
- I DRINK YOUR BLOOD ('70)
- ZOMBIES (I EAT YOUR SKIN) ('64)
- VAMPYROS LESBOS ('71)

Wo man die her bekommt? Wenn Deutsch nicht zwingend notwendig ist, dann gibt es tolle Editionen von Blue Underground oder Anchor Bay, bei Axelmusic, CD-Wow.net, Play.com oder hmv. Auf Deutsch ist da auch vieles erschienen, vor allem bei X-Rated und CMV, zu kaufen für wenig Geld auf Börsen oder den üblichen Shops (cyber-pirates, dtm...).

PS: Sehr lesenswertes Review. :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 26 Juli 2007, 22:00:54
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Juli 2007, 20:09:17
Hey, ich release das mal lieber hier, als per PM (hoffe, das ist ok).

Meine persönlichen Grindhouse-Favs sind u.a. diese:

- NIGHT OF THE LIVING DEAD ('68) [lief im Double Feature mit CREEPSHOW)
- DEATH RACE 2000 ('74)
- ILSA SHE WOLF OF THE SS ('74)
- BARBED WIRE DOLLS ('75)
- THE AMAZING TRANSPLANT ('70)
- WEREWOLVES ON WHEELS ('71)
- I DRINK YOUR BLOOD ('70)
- ZOMBIES (I EAT YOUR SKIN) ('64)
- VAMPYROS LESBOS ('71)

Wo man die her bekommt? Wenn Deutsch nicht zwingend notwendig ist, dann gibt es tolle Editionen von Blue Underground oder Anchor Bay, bei Axelmusic, CD-Wow.net, Play.com oder hmv. Auf Deutsch ist da auch vieles erschienen, vor allem bei X-Rated und CMV, zu kaufen für wenig Geld auf Börsen oder den üblichen Shops (cyber-pirates, dtm...).

PS: Sehr lesenswertes Review. :respekt:

Ja klar ist das in Ordnung, ich erkläre hiermit den Thread zur Grindhouse-Exploitations-Spielwiese :icon_lol:.

Ansonsten freut es mich, dass jetzt schon zwei Kenner meine "Death Proof" Review loben :icon_razz:. Dann habe ich wohl doch keine Böcke geschossen :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 26 Juli 2007, 22:26:41
Zitat von: red shadow am 26 Juli 2007, 22:00:54
Ansonsten freut es mich, dass jetzt schon zwei Kenner meine "Death Proof" Review loben :icon_razz:. Dann habe ich wohl doch keine Böcke geschossen :icon_mrgreen:.

Von mir gibt es auch dickes Lob, allerdings bin ich kein Kenner. ;) Das ist einer der Gründe, warum ich wahrscheinlich vorab mal keine Tarantino-Reviews mehr schreiben möchte. Ich will da mal etwas wirklich Originelles machen und das kann man eigentlich fast nur noch, wenn man ein bisschen denkt wie er und dazu sollte man schon einiges aus dem bereich gesehen haben. Du hast aber echt einen Weg gefunden, gerade als bekennender Neuling im Exploitation-Bereich eine sehr interessante Kritik zu schreiben, was in Anbetracht der vielen Reviews zu Tarantino-Filmen ja nicht allzu einfach ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 29 Juli 2007, 22:34:20
Ansprechendes GOOD GERMAN-Review. Viel Neues gibt mir das zwar nicht auf den Weg, schließlich haben wir sehr ähnliche Kritikpunkte, aber sprachlich und analytisch schöne Einlagen ("Soderbergh fällt über eine Hürde, die gar keine sein darf") machen das ganze sehr lesenswert - inkl. typisch red shadowscher Konstruktionen ("Die Chose ist schlichtweg seelenlos, weil sie keine Zugänge kanalisiert." ;)).

ZitatCate Blanchett ist alles andere als eine charismatische Femme fatale, extrem blass und wenig ambitioniert.

Einziger Widerspruch: Obwohl ich sie nicht mag, hat mich Blanchett noch am ehesten überzeugt, gerade weil ich ihre Darstellung doch sehr ambitioniert fand. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie sich offenbar stark am Brecht-Theater orientiert hat, gefiel mir ihre physische Kraftlosigkeit.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 29 Juli 2007, 22:58:27
Was ich bei euch beiden nicht nachvollziehen kann ist der Vorwurf, Soderbergh könne die Filme, denen er ein Denkmal setzen will - beziehungsweise deren Wirkung - nicht ansprechend kopieren und würde folglich nicht annähernd den gleichen Effekt erzielen. Aber das hat er doch gar nicht wirklich vor? Auf der formalen Ebene ist der Film zwar nicht mehr und nicht weniger als eine (ziemlich authentische) Kopie, in die Handlung integriert sind aber bewusst Motive, die den klassischen Film Noir konterkarieren; oder würde man in einem Film der 40er Jahre irgendwen rumficken sehen? Nun hat Mr. VV ja noch einige schlüssige Argumente darüber hinaus, die Qualität des Films abzuschwächen, aber bei dir ist im Grunde alles auf dieser Argumentation aufgebaut und sie erschließt sich mir einfach nicht so richtig. Weil die Gegenwart doch überdeutlich aus dem vermeintlichen klassischen Rahmen mit Schwarzweißbild und veralteter Kameratechnik herausscheint. Und genau dieser Kontrast macht für mich einen grundsätzlichen Reiz aus, obwohl ich finde, dass Soderbergh auf der inhaltlichen Ebene diesbezüglich zu inkonsequent ist und etwas zu sehr mischt.
Also kurz gesagt, würde "The Good German" das Gefühl der alten Filme eins zu eins in die Gegenwart transportieren wollen, müsste ich euch zustimmen, nur will er das in meinen Augen eben gar nicht. Und selbst wenn er es wollte, funktioniert er doch als eine Art mutierter 40er-Jahre Film Noir, der mit dem Virus des neuen Jahrtausends infiziert wurde. Speziell wie mit Maguires Charakter umgegangen wird (und Maguire kann sich ganz wundervoll von seinem Milchbubi-Image lösen), entbehrt doch wohl nicht eines gewissen Reizes. Bei der Blanchett kann man sicher geteilter Meinung sein. Ich habe mit jemand anders über ihre Rolle diskutiert und wir waren der Meinung, sie würde ein Metaebenenspiel durchziehen - also eine Schauspielerin spielen, die eine Rolle spielt. Was ihm nicht ganz so gut gefiel, mir aber irgendwie schon. Einfache Geschmackssache, würde ich mal sagen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 29 Juli 2007, 23:35:32
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 29 Juli 2007, 22:34:20
Ansprechendes GOOD GERMAN-Review. Viel Neues gibt mir das zwar nicht auf den Weg, schließlich haben wir sehr ähnliche Kritikpunkte, aber sprachlich und analytisch schöne Einlagen ("Soderbergh fällt über eine Hürde, die gar keine sein darf") machen das ganze sehr lesenswert - inkl. typisch red shadowscher Konstruktionen ("Die Chose ist schlichtweg seelenlos, weil sie keine Zugänge kanalisiert." ;)).

Einziger Widerspruch: Obwohl ich sie nicht mag, hat mich Blanchett noch am ehesten überzeugt, gerade weil ich ihre Darstellung doch sehr ambitioniert fand. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie sich offenbar stark am Brecht-Theater orientiert hat, gefiel mir ihre physische Kraftlosigkeit.

Hehe, ich bin dir in der Tat erschreckend nahe :icon_eek: ;) - danke trotzdem :icon_smile:. Shadow-typisch :icon_lol:.

Blanchett ist mir viel zu uncharismatisch, als dass ich ihren Einsatz in irgendeiner Form abfeiern könnte.





Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 29 Juli 2007, 23:45:16
Zitat von: Vince am 29 Juli 2007, 22:58:27
Was ich bei euch beiden nicht nachvollziehen kann ist der Vorwurf, Soderbergh könne die Filme, denen er ein Denkmal setzen will - beziehungsweise deren Wirkung - nicht ansprechend kopieren und würde folglich nicht annähernd den gleichen Effekt erzielen. Aber das hat er doch gar nicht wirklich vor? Auf der formalen Ebene ist der Film zwar nicht mehr und nicht weniger als eine (ziemlich authentische) Kopie, in die Handlung integriert sind aber bewusst Motive, die den klassischen Film Noir konterkarieren; oder würde man in einem Film der 40er Jahre irgendwen rumficken sehen? Nun hat Mr. VV ja noch einige schlüssige Argumente darüber hinaus, die Qualität des Films abzuschwächen, aber bei dir ist im Grunde alles auf dieser Argumentation aufgebaut und sie erschließt sich mir einfach nicht so richtig. Weil die Gegenwart doch überdeutlich aus dem vermeintlichen klassischen Rahmen mit Schwarzweißbild und veralteter Kameratechnik herausscheint. Und genau dieser Kontrast macht für mich einen grundsätzlichen Reiz aus, obwohl ich finde, dass Soderbergh auf der inhaltlichen Ebene diesbezüglich zu inkonsequent ist und etwas zu sehr mischt.
Also kurz gesagt, würde "The Good German" das Gefühl der alten Filme eins zu eins in die Gegenwart transportieren wollen, müsste ich euch zustimmen, nur will er das in meinen Augen eben gar nicht. Und selbst wenn er es wollte, funktioniert er doch als eine Art mutierter 40er-Jahre Film Noir, der mit dem Virus des neuen Jahrtausends infiziert wurde. Speziell wie mit Maguires Charakter umgegangen wird (und Maguire kann sich ganz wundervoll von seinem Milchbubi-Image lösen), entbehrt doch wohl nicht eines gewissen Reizes. Bei der Blanchett kann man sicher geteilter Meinung sein. Ich habe mit jemand anders über ihre Rolle diskutiert und wir waren der Meinung, sie würde ein Metaebenenspiel durchziehen - also eine Schauspielerin spielen, die eine Rolle spielt. Was ihm nicht ganz so gut gefiel, mir aber irgendwie schon. Einfache Geschmackssache, würde ich mal sagen.

Na ja, der Film provoziert doch, trotz Abweichungen im Detail, die Vergleiche. Oder möchtest du die Grundintention einer Hommage hinterfragen? Insofern muss er sich auch an den internen Größen messen lassen. Ich mag Soderbergh und schätze sein Gespür für Unterhaltungswert, aber gerade deshalb hat er in diesem Fall versagt.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 30 Juli 2007, 00:05:15
Ich finde nur, es ist in diesem Fall falsch zu fordern, der Film müsse einen ähnlichen Effekt wie die Klassiker generieren können - wo er doch nur so strotzt vor lauter Kontraste, die ja überhaupt nicht das gleiche Bild ergeben sollen. Wie kann ein Film mit dieser Handlung, mit diesem Spannungsbogen und diesen Dialogen "die bittere Tragik im Handeln eines Robert Mitchum, die Verzweiflung einer Mary Astor oder das zerrissene Herz der Ingrid Bergman" (Zitat VV) ernsthaft rekonstruieren wollen? Das ist doch vollkommen absurd. Wenn das tatsächlich in der Intention des Regisseurs gelegen haben sollte, bei DIESEM Drehbuch, bei diesen Figuren, dann ist der Mann aber ein armer Irrer. ;)

Man kann nun natürlich das Resultat kritisieren, also was letztendlich durch die Abkehr von der "Kopie des Film Noir" aus der Eigenständigkeit geworden ist. Man sollte die Abkehr aber nicht unbedingt als fehlende Kompetenz interpretieren, die alten Zeiten wieder auferstehen zu lassen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 30 Juli 2007, 00:18:04
@Vince:

Hier bei den Filmfestspielen Anfang des Jahres hat Soderbergh kokett wie er ist aber genau das verkündet - nämlich einen Film inszeniert zu haben, wie er so auch in den 30ern/40ern hätte im Kino laufen können.

Du verteidigst diese Gurke imo völlig zu Unrecht. Welchen Sinn hat es, außen einen auf Noir zu machen, um innen aber nicht als Hommage/Original-getreuer Noir/Chandler Look-a-Like-Film verstanden werden zu wollen? Das ganze ist ja auch sowas von schlampig und grotesk schlecht inszeniert, zeig' das mal 'nem Noir-Experten, der bekommt sich nicht mehr ein. Soderberghs Audiokommentar bei der "Third Man"-Ausgabe von Criterion ist ja derzeit auch grad der neue Lacher am DVD-Himmel.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 30 Juli 2007, 00:31:46
Zitat von: Vince am 30 Juli 2007, 00:05:15
Ich finde nur, es ist in diesem Fall falsch zu fordern, der Film müsse einen ähnlichen Effekt wie die Klassiker generieren können - wo er doch nur so strotzt vor lauter Kontraste, die ja überhaupt nicht das gleiche Bild ergeben sollen. Wie kann ein Film mit dieser Handlung, mit diesem Spannungsbogen und diesen Dialogen "die bittere Tragik im Handeln eines Robert Mitchum, die Verzweiflung einer Mary Astor oder das zerrissene Herz der Ingrid Bergman" (Zitat VV) ernsthaft rekonstruieren wollen? Das ist doch vollkommen absurd. Wenn das tatsächlich in der Intention des Regisseurs gelegen haben sollte, bei DIESEM Drehbuch, bei diesen Figuren, dann ist der Mann aber ein armer Irrer. ;)

Man kann nun natürlich das Resultat kritisieren, also was letztendlich durch die Abkehr von der "Kopie des Film Noir" aus der Eigenständigkeit geworden ist. Man sollte die Abkehr aber nicht unbedingt als fehlende Kompetenz interpretieren, die alten Zeiten wieder auferstehen zu lassen.

Sehe ich nicht so. Ich oute mich hiermit als genereller Remake-Skeptiker, weil viele Vorhaben einfach unnötig sind und dementsprechend meiner Meinung nach fast keine Daseinsberechtigung haben (man nehme "Psycho" etc.). Dabei möchte ich betonen, dass "The Good German" aus meiner Sicht kein Remake, sondern vielmehr der Versuch eines Revivals ist. Das Prinzip ändert sich aber dennoch nicht. Mir fällt es schwer manches unter Umständen anzuerkennen, wenn kein Bedarf besteht. Ich muss mich an meiner Intention messen lassen, wenn ich schon auf die Kacke hauen will. Soderbergh übt sich im Zitieren und scheitert. Es gibt auch andere Beispiele, Tarantino ist zum Beispiel ein Meister des Klauens und kann dabei dem Zitierten noch interessante Facetten hinzufügen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 30 Juli 2007, 00:37:54
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 30 Juli 2007, 00:18:04
Hier bei den Filmfestspielen Anfang des Jahres hat Soderbergh kokett wie er ist aber genau das verkündet - nämlich einen Film inszeniert zu haben, wie er so auch in den 30ern/40ern hätte im Kino laufen können.
Mag sein (auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass das genau so gemeint war), aber wie schon oben gesagt, selbst WENN es doch so gemeint war, würde er für mich trotzdem noch auf einer kuriosen Ebene funktionieren (die eigentlich dem Trash fast schon artverwandt ist). Ich bin eh kein Freund der Annahme, ein Film sei immer nur genau das, was in der Intention seiner Macher gelegen habe. Das ist viel zu eng gefasst, da Filme oft eine Wirkung entfalten, die weit darüber hinausgeht, was der Regisseur nun mit seinem Werk bezwecken wollte oder nicht.

ZitatDu verteidigst diese Gurke imo völlig zu Unrecht.
Ach, was heißt verteidigen - ich will lediglich ein bisschen die Verhältnisse zurechtrücken, denn zweimal die 3/10 auf der ofdb-Seite wird ihm ganz sicher nicht gerecht. Ich halte ihn ja nun auch nicht für ein Meisterwerk, aber auf seine Art ist er in meiner Wahrnehmung halt ganz amüsant.

ZitatWelchen Sinn hat es, außen einen auf Noir zu machen, um innen aber nicht als Hommage/Original-getreuer Noir/Chandler Look-a-Like-Film verstanden werden zu wollen?
Eine Distanz zu wahren, die stilistische Eleganz des Film Noir auf zeitgenössische narrative Formen zu übertragen, wenn auch nur des Experimentes wegen, was auch immer, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Und wie gesagt, das Endresultat kann man dann ja kritisieren, so wie du es gemacht hast, aber wie kann man denn allen Ernstes annehmen, dass diese Form der Darstellung der düsteren Helden und Bösewichter tatsächlich den Film Noir imitieren sollten? Meinst du nicht, auch ein Soderbergh hat schon mal einen Film Noir gesehen und weiß so ungefähr, was darin geschehen darf und was nicht?

Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 30 Juli 2007, 00:43:08
Zitat von: Vince am 30 Juli 2007, 00:37:54
Meinst du nicht, auch ein Soderbergh hat schon mal einen Film Noir gesehen und weiß so ungefähr, was darin geschehen darf und was nicht?

Keine Ahnung. Der ist ja ohnehin so ein cooler Hund, der sich in jedem Genre mal ausprobiert, um als wandelndes Filmlexikon hausieren zu gehen. Anders als die Cohen-Brüder, die kein Gewese um ihren studentischen Ulk machen, ist mir das bei ihm aber immer viel zu engstirnig, nüchtern, abgeklärt, nervig.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 30 Juli 2007, 00:46:13
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 30 Juli 2007, 00:43:08
Keine Ahnung. Der ist ja ohnehin so ein cooler Hund, der sich in jedem Genre mal ausprobiert, um als wandelndes Filmlexikon hausieren zu gehen. Anders als die Cohen-Brüder, die kein Gewese um ihren studentischen Ulk machen, ist mir das bei ihm aber immer viel zu engstirnig, nüchtern, abgeklärt, nervig.

Seh ich eigentlich sogar ähnlich - ich bin nicht wirklich Fan von dem Mann. Um das auch noch mal klarzustellen. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 31 Juli 2007, 01:46:40
Wegen des Kinofilms auch von mir mal ein kurzes Statement zu den "Simpsons":

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=129326&rid=254759
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Vince am 16 November 2007, 17:43:06
Ach, lebst du doch noch? In Form des American Gangster-Reviews mal wieder ein etwas deutlicheres Lebenszeichen vom red shadow... deine Aktivität ist ja arg zurückgegangen. Schaffenskrise?
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 16 November 2007, 18:53:10
Zitat von: Vince am 16 November 2007, 17:43:06
Ach, lebst du doch noch? In Form des American Gangster-Reviews mal wieder ein etwas deutlicheres Lebenszeichen vom red shadow... deine Aktivität ist ja arg zurückgegangen. Schaffenskrise?

Nun ja, man lebt so dahin ;). Das Studium raubt Zeit und hat die Prioritäten ein Stück weit geändert. Ich hoffe jedenfalls, dass die kreative Pause nicht geschadet hat.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 03:26:45
Jetzt, da du ja wieder back on track zu sein scheinst - wann gibt es ein Review, das die 7/10 für SWEENEY TODD begründet? :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: McKenzie am 26 Februar 2008, 03:55:21
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 03:26:45
Jetzt, da du ja wieder back on track zu sein scheinst - wann gibt es ein Review, das die 7/10 für SWEENEY TODD begründet? :icon_mrgreen:

Pedant, du ewiger du. Schon vorangekommen mit dem "Irreversibel"-Review?  :icon_twisted:

Ich gehe jetzt übrigens "Cruising" gucken um die Authentizität unserer gemeinsamen Ablehnung zu überprüfen...

@ red Shadow:

Sympathische Versuchsanordnung übrigens, dein "There Will Be Blood"-Text. Irgendwie hatte ich das Gefühl, meine Schwierigkeiten mit dem Film mit noch jemandem zu teilen (bei Rajko übrigens auch, es scheint uns allen ähnlich zu gehen - erstaunlicherweise hatte ich dieses Gefühl noch mehr bei "Magnolia" den ich mir gestern nach 4 Jahren wieder angesehen und fassungslos über mich ergehen habe lassen [und mit 10 Punkten vermutlich zu stoned bewertet habe])
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 04:18:50
Zitat von: McKenzie am 26 Februar 2008, 03:55:21
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 03:26:45
Jetzt, da du ja wieder back on track zu sein scheinst - wann gibt es ein Review, das die 7/10 für SWEENEY TODD begründet? :icon_mrgreen:

Pedant, du ewiger du. Schon vorangekommen mit dem "Irreversibel"-Review?  :icon_twisted:

Puh, ich habe derzeit erstaunlich gute Laune, die will ich mir nicht mit diesem Drecksfilm vermiesen. ;)

Ich wette du wirst CRUISING jetzt plötzlich irgendwie gut finden. :icon_twisted:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 26 Februar 2008, 05:04:08
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 04:18:50
Ich wette du wirst CRUISING jetzt plötzlich irgendwie gut finden. :icon_twisted:

Na das will ich doch hoffen.  :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: McKenzie am 26 Februar 2008, 06:53:15
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 04:18:50
Puh, ich habe derzeit erstaunlich gute Laune, die will ich mir nicht mit diesem Drecksfilm vermiesen. ;)

Herzlichen Glückwunsch, meine enthusiastische Aura hat auf dich abgefärbt.  :king: :icon_twisted:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 04:18:50
Ich wette du wirst CRUISING jetzt plötzlich irgendwie gut finden. :icon_twisted:

Eigentlich fand ich ihn seinerzeit nicht soo schlecht, nur eben unfassbar homophob. Ist nicht ganz das gleiche. So richtig gut finden werde ich ihn aber sicherlich nicht. (Alleine schon, um nicht in den Lobgesang der Heteros, die das natürlich gar nicht verstehen  :icon_twisted: einfallen zu müssen  :icon_lol:)

Leider habe ich die Kassette nicht gefunden und stattdessen "Nackte Jugend (http://www.ofdb.de/film/34527,Nackte-Jugend)" von Nagisa Oshima geguckt. War vermutlich besser so.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 26 Februar 2008, 19:49:34
Zitat von: McKenzie am 26 Februar 2008, 06:53:15
Eigentlich fand ich ihn seinerzeit nicht soo schlecht, nur eben unfassbar homophob. Ist nicht ganz das gleiche. So richtig gut finden werde ich ihn aber sicherlich nicht. (Alleine schon, um nicht in den Lobgesang der Heteros, die das natürlich gar nicht verstehen  :icon_twisted: einfallen zu müssen  :icon_lol:)

Wie soll man diesen Punkt auch verstehen?

Ich nehme jetzt mal die OFDb als Quelle zum Film: Sechs lokale Reviews vorhanden, davon fünf, die den angeblich homophoben Charakter des Films bestreiten und ihn unterschiedlich stark loben. Vielleicht fühlt man sich als Homosexueller leichter angegriffen doch man sollte den Charakter des Films nicht mit der Homophobie seiner Figuren verwechseln.

Die einzige externe Kritik (critic.de) vertritt die gleiche Auffassung zu CRUISING, hier nur ein kleiner Auszug:

"(...)Bei näherem Hinsehen erweist sich der Film nicht als homophob, wie einst seitens der Schwulenszene behauptet, sondern als ein Film über Homophobie. Der Killer tötet seine homosexuellen Opfer immer dann, wenn diese ihn zuvor erregen und Aggressionen in ihm wecken, die einzig auf die heterosexuelle Konditionierung durch den Vater zurückzuführen sind. Der Grund von Gewalt und Tod scheint also vielmehr in einem patriarchalischen System verankert, das durch die Unterwerfung alles ihm Fremd- und Andersartigen gekennzeichnet ist. Als Vertreter des väterlichen Gesetzes wird denn auch die Polizei als moralisch maroder Apparat gezeigt, der seine Machtstrukturen missbraucht.(...)"

Während sich die Befürworter des Films also einen Wolf schreiben um ihre Argumentation zu rechtfertigen, gibt es nur eine mir bekannte gegnerische Stimme in Review-Form:

http://www.ofdb.de/review/496,193955,Cruising

Naja, gelinde gesagt handelt es sich hierbei doch sicher um die am meisten oberflächliche Behandlung dieses Werkes. Bin gerne bereit Gegenargumente zu hören aber bisher konnte mich niemand von der ach so bösartigen Homophobie in CRUISING überzeugen.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 27 Februar 2008, 00:00:12
Das Thema hatten wir indes aber schon äußerst ausführlich.

Außerdem würde ich für eine seriöse Filmdiskussion nie auf ofdb-Reviews als Belegform zurückgreifen. :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Happy Harry mit dem Harten am 27 Februar 2008, 00:22:44
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Februar 2008, 00:00:12
Das Thema hatten wir indes aber schon äußerst ausführlich.

Nicht mit McKenzie.

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Februar 2008, 00:00:12
Außerdem würde ich für eine seriöse Filmdiskussion nie auf ofdb-Reviews als Belegform zurückgreifen. :icon_lol:

Natürlich keine ideale Quelle, außerdem habe ich keine seriösen Texte zum Film gefunden, die deine Meinung (für die du in der Tat recht ausführlich argumentiert hast) untermauern würden. Leider habe ich aber auch noch nicht die DVD mit Audiokommentar...
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 27 Februar 2008, 18:17:06
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 03:26:45
Jetzt, da du ja wieder back on track zu sein scheinst - wann gibt es ein Review, das die 7/10 für SWEENEY TODD begründet? :icon_mrgreen:

Ich schwanke sogar zwischen 7 und 8 :icon_eek:. Zunächst bearbeite ich aber erst einmal "John Rambo", wobei ich hier stark irritiert bin, weil wir ähnliche Kritikpunkte haben :00000109: ;).

Zitat von: McKenzie am 26 Februar 2008, 03:55:21
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Februar 2008, 03:26:45
Jetzt, da du ja wieder back on track zu sein scheinst - wann gibt es ein Review, das die 7/10 für SWEENEY TODD begründet? :icon_mrgreen:

Pedant, du ewiger du. Schon vorangekommen mit dem "Irreversibel"-Review?  :icon_twisted:


@ red Shadow:

Sympathische Versuchsanordnung übrigens, dein "There Will Be Blood"-Text. Irgendwie hatte ich das Gefühl, meine Schwierigkeiten mit dem Film mit noch jemandem zu teilen (bei Rajko übrigens auch, es scheint uns allen ähnlich zu gehen - erstaunlicherweise hatte ich dieses Gefühl noch mehr bei "Magnolia" den ich mir gestern nach 4 Jahren wieder angesehen und fassungslos über mich ergehen habe lassen [und mit 10 Punkten vermutlich zu stoned bewertet habe])

Hehe, sympathische Versuchsanordnung :icon_lol:. Wie darf man das verstehen?

Im Übrigen bin ich erstaunt, dass Homophobie immer wieder im Dunstkreis meines Autoren-Threads thematisiert wird :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 5 März 2008, 04:13:08
Mein ICQ geht mir ja schon seit Tagen mit diesem blinkenden Kuchen auf die Nerven, deshalb nun endlich: Alles Gute zum Gebutstag. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Hey_Yo am 5 März 2008, 04:30:26
Auch von mir herzlichste Glückwünsche zum Geburtstag!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Stefan M am 5 März 2008, 10:38:12
Natürlich auch von meiner Seite herzlichen Glückwunsch!
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: filmimperator am 5 März 2008, 19:35:48
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  5 März 2008, 04:13:08
Mein ICQ geht mir ja schon seit Tagen mit diesem blinkenden Kuchen auf die Nerven, deshalb nun endlich: Alles Gute zum Gebutstag. :icon_mrgreen:

Zitat von: Stefan M am  5 März 2008, 10:38:12
Natürlich auch von meiner Seite herzlichen Glückwunsch!

Zitat von: Hey_Yo am  5 März 2008, 04:30:26
Auch von mir herzlichste Glückwünsche zum Geburtstag!

Na wenn das so ist: Auch von mir herzliche Glückwünsche!  :dodo:
Titel: Re: Autoren-Thread: red shadow!
Beitrag von: Red Shadow am 6 März 2008, 00:28:41
Vielen Dank euch allen :icon_razz:!
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