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OFDb => Allgemeine OFDb-Themen => OFDb-Autoren: Review-Forum => Thema gestartet von: Chili Palmer am 1 Dezember 2006, 00:15:27

Titel: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 1 Dezember 2006, 00:15:27
So, DU hast also gerade eine meiner Kritiken in der OFDb gelesen und verspürst das dringende Bedürfnis, dich dazu zu äußern?
Dann kannst du das hier tun, lieber Leser.
Ganz egal, ob ich völlig mit dir auf einer Linie bin oder du dir gerade denkst: "Was schreibt der Depp da für´n Mist", ich freue mich über jede Meinung, solange sie nur (halbwegs) fundiert ist.

Bis jetzt habe ich folgendes verzapft:

http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&Name=21674&Kat=Review (http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&Name=21674&Kat=Review)

Grüße, Chili
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 1 Dezember 2006, 00:19:01
Juhuu, der Vierte im Bunde. Herzlich Willkommen.  :pidu:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 1 Dezember 2006, 00:24:36
Mist, nur Zweiter! Blöder Mr. Vincent Vega. :icon_mrgreen:

Und der Bretzel wird mich hassen dafür, dass ich wieder nur Lob spucke, aber ich muss zum Einstieg einfach nochmal loswerden, dass ich die Chili-Reviews durch die Bank verschlingen könnte. Extremst kurzweilig geschrieben mit Redewendungen und Formulierungen, die mir im Traum nicht einfallen würden, und dabei so gut wie immer den Kern des Films genau treffend. Am Anfang deiner Zeit wirkten mir deine Reviews von der Wertung her oft vielleicht ein bisschen zu euphorisch, aber selbst das kann ich heute nicht mehr behaupten. Jedenfalls kann ich deine Meinung immer gut nachvollziehen, auch wenn ich sie mal nicht teilen sollte.
Und ich musste beim Durchschalten deiner Reviewliste erstaunt feststellen, dass ich mir sogar deine letzte Kritik habe durch die Lappen gehen lassen. Uns Helge, na da bin ich ja mal extrem gespannt...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 1 Dezember 2006, 00:32:37
Zitat von: Vince am  1 Dezember 2006, 00:24:36
Am Anfang deiner Zeit wirkten mir deine Reviews von der Wertung her oft vielleicht ein bisschen zu euphorisch, aber selbst das kann ich heute nicht mehr behaupten.

Da dir das Phänomen der euphorischen Frischlingsreviews auch nicht unbekannt ist (ganz im Vertrauen: ich, öhm, mag "Dreamcatcher" auch :icon_redface:), nehme ich das von dir dankend entgegen. Aber man sollte auch zu seinen Ausbrüchen stehen!
JAWOLL! ICH HATTE SPASS BEI "ELEKTRA"!

(ganz tief wegduck)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 1 Dezember 2006, 00:36:40
Zitat von: Chili Palmer am  1 Dezember 2006, 00:32:37
JAWOLL! ICH HATTE SPASS BEI "ELEKTRA"!

(ganz tief wegduck)

Genau DAS war es! Elektra. ;)
Nun ja, und ich bin leider oft immer noch too nice. Aber besser zu nett, als ein undankbarer Mistsack...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 15 Dezember 2006, 16:38:35
Wow, da hast du mit deiner aktuellen "Eragorn"-Kritik ja wirklich all meine Befürchtungen wahr werden lassen. Schon beim Trailer denkt man ja eigentlich unweigerlich an die Katastrophe um "Dungeons & Dragons". Und hier haben wir offenbar einen Kenner, der es sich dann auch tatsächlich wieder nahe an der Tiefstnote gemütlich macht.
An der Kritik gibt es für mich null auszusetzen - ein Royal Arschtritt, der wie gewohnt ungemein unterhaltsam zu lesen ist. Du führst Kenntnisse über die Vorlage an, ohne in die Falle zu tappen, sich eine 1:1-Umsetzung gewünscht zu haben, du erinnerst geschickt an das, was sich bisher so im Fantasy-Sektor getan hat, und das in Anführungszeichen gesetzte "technisch nicht machbar" fand ich besonders klasse, weil das irgendwie im Fantasy-Sektor so ein Synonym für die Prä-Herr-der-Ringe-Phase geworden ist. Da ist diese alleinige Fantasy-Referenz der jüngsten Zeit und alles danach hat versucht, sich quasi exponentiell diesem Ideal anzunähern, um damit bestenfalls ordentliche Unterhaltung zu liefern, schlimmstenfalls ein Desaster à la "Eragorn" hinzulegen.
Tolle Kritik - meiner Meinung nach mehr als startseitenwürdig. Ob es der Film ist, das ist wieder eine andere Frage.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 15 Dezember 2006, 18:26:03
Zitat von: Vince am 15 Dezember 2006, 16:38:35
Wow, da hast du mit deiner aktuellen "Eragorn"-Kritik ja wirklich all meine Befürchtungen wahr werden lassen.

Hatte bewusst alle Trailer und Vorabkritiken ignoriert, um mich einfach angenehm überraschen zu lassen, aber dass die Überraschung dann doch so unangenehm ausfiel, hat mich schon mitgenommen.

Zitat von: Vince am 15 Dezember 2006, 16:38:35
Schon beim Trailer denkt man ja eigentlich unweigerlich an die Katastrophe um "Dungeons & Dragons".

Und dann teilt man sich auch noch den selben Darsteller. Herr Irons, hören Sie mich? KÜNFTIG FINGER WEG VON DRACHEN!
Tja, das war schon eine miese Angelegenheit. Habe mich, wenn mich mein Gedächtnis nicht völlig im Stich lässt, bei "D&D" mehr amüsiert.
(Jawoll, den habe ich seinerzeit auch im Kino gesehen, bin halt ein Schmerzfreier  :icon_mrgreen:)

Zitat von: Vince am 15 Dezember 2006, 16:38:35
und das in Anführungszeichen gesetzte "technisch nicht machbar" fand ich besonders klasse, weil das irgendwie im Fantasy-Sektor so ein Synonym für die Prä-Herr-der-Ringe-Phase geworden ist.

100 Millionen Dollar soll "Eragon" verschlungen haben. Wenn davon nur ein Bruchteil als Gage an einen fähigen Regisseur geflossen wäre, dann hätte ich wohl nicht so viel zu meckern gehabt. Apropos Meckern: Was ich in meinem Review ganz unterschlagen hatte (naja, es war spät und ich war wütend), ist die Wahl von Nena als Stimme des Drachen Saphira. Das ist dezent daneben gegriffen, wenn man bedenkt, dass es im Original Rachel Weisz ist. Aber letzten Endes zieht das den Film auch nicht weiter runter, da hätte der Drache auch gleich "willst du mit mir fliegen, willst du?" singen können...
Das ganze Dilemma wurde in irgendeinem external-OFDb-Review schön zusammengefasst, in dem es hieß, dass 4 Drehbuchautoren an der Aufgabe scheitern, die zügellose Fantasie eines Teenagers in Hollywood-Konfektionsware umzusetzen.
Und das ist auch mein größtes Problem mit "Eragon". Man sieht ihm nur Geldgeilheit, keine Leidenschaft fürs Genre, an. Und Leidenschaft fürs Genre war es, die Paolini erst zu seiner Geschichte inspiriert hat.   

Zitat von: Vince am 15 Dezember 2006, 16:38:35
Tolle Kritik - meiner Meinung nach mehr als startseitenwürdig. Ob es der Film ist, das ist wieder eine andere Frage.  ;)

Meiner Meinung nach natürlich auch sehr startseitenwürdig. Aber nur, weil dann möglichst viele Leute gewarnt werden, nicht... weil ich mich irgendwie... <hust>... profilieren möchte  :icon_rolleyes:

Auf jeden Fall vielen Dank für das Feedback!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McClane am 16 Dezember 2006, 14:16:56
Ich fand "Eragon" auch sehr mau. Ich sehe es genauso, dass man Buch und Film trennen sollte, allerdings ziehst du teilweise trotzdem viele Vergleiche zur Vorlage. Daneben kommen IMO die Mängel des Films teilweise etwas zu kurz. Außerdem ist mir persönlich da drumherum (Geschichte der Vorlage, HdR-Boom) im Vergleich zum allgemeinen Filmreview etwas zu kurz gekommen.

Versteh mich nicht falsch, ich finde deine Besprechung gut, aber wenn du dir die ganze Arbeit mit Zusatzinfos machst, frage ich mich, warum du bei der Filmkritik teilweise sehr knapp bist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Dezember 2006, 21:31:58
Zitat von: McClane am 16 Dezember 2006, 14:16:56
Ich sehe es genauso, dass man Buch und Film trennen sollte, allerdings ziehst du teilweise trotzdem viele Vergleiche zur Vorlage.

Nun, zum einen ziehe ich deshalb so viele Vergleiche, weil ich es kann (ha, alter Filmschurkensatz), sprich, weil ich Nicht-Lesern vermitteln möchte, dass diese Umsetzung alles andere als gelungen ist. Zum anderen war ich mit einem Kumpel im Kino, der das Buch nicht kannte, was natürlich sehr praktisch war, denn so hatte ich gleich nach dem Kinobesuch die Meinung eines "Unvorbelasteten" zur Verfügung. Er hatte dann auch tausende Fragen zum Wie und Warum, wunderte sich über Dies und Das, und sämtliche Antworten meinerseits begannen mit "Jahaa, DAS wurde im Buch natürlich auch geklärt".
Es ist den Machern also nicht gelungen, die diversen Entwicklungen des Romans für Uneingeweihte verständlich zu bündeln, d.h. der Film steht nicht auf eigenen Beinen, für völligen Durchblick ist die Lektüre der Vorlage unabdingbar. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, kann man auch als informierter Leser nicht glücklich sein, da die inhaltlichen Aussparungen teilweise kolossale Ausmaße haben.
Wie man in den Fortsetzungen das Problem umschiffen will, zwei komplette Völker (Elfen und Zwerge) ausgespart zu haben, will ich mir lieber nicht ausmalen. Und im Kino anschauen schon gar nicht mehr.  ;)

Zitat von: McClane am 16 Dezember 2006, 14:16:56
Versteh mich nicht falsch, ich finde deine Besprechung gut, aber wenn du dir die ganze Arbeit mit Zusatzinfos machst, frage ich mich, warum du bei der Filmkritik teilweise sehr knapp bist.

Weil "Eragon" erstens ohne "Herr der Ringe" nie das Licht der Welt erblickt hätte und zweitens als Film für sich kaum der Rede wert ist.
Ich wollte nur herausstellen, dass das Drumherum (Fantasy-Hype führt zu einem mit heißer Nadel gestrickten Schnellschuss) unterm Strich wesentlich interessanter ist als das filmische Debakel, welches letzten Endes vom Fließband rollte.
Ansonsten möchte ich mich für etwas knapp geratene Passagen in der Kritik entschuldigen, aber wie ich ja schon weiter oben sagte, es war spät und ich war wütend.  :icon_twisted:

Auch dir besten Dank (wie sowieso jedem, der hier postet, dann brauche ich das nicht jedes Mal zu schreiben).

Grüße, Chili
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McClane am 18 Dezember 2006, 11:35:39
Klar, das mit dem Roman verstehe ich schon. Nach "Black Dahlia" hab ich auch erst mal nen Kumpel das Ende vom Buch erzählt, damit er die grauenhaft verkürzte Auflösung des Films besser versteht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:28:57
Kurz an die Adresse von Vince : ich mag nur nicht dieses Kuschel-Wuschel-Weiche-Wir-Sind-Ja-So-Gut Geschreibsel, von dem sich so ziemlich alle seit meinem damaligen Protest entfernt haben. Das Ich-Hau-Immer-Mit-Dem-Hammer-Drauf-Um-Zu-Provozieren Gerede halte ich für ebenso destruktiv.

Jetzt zum eigentlichen Thema :

Ich habe Chili Palmer als Autoren bisher schlicht übersehen, was zum Einen daran liegt, daß er gerade 16 Reviews geschrieben hat, seit dem ich vor einem knappen Jahr in den Ofdb kam und zum Anderen ,daß er insgesamt eine andere Filmauswahl hat als ich, was ich aber gerade interessant finde.

Vor allem fiel mir positiv auf, daß du (jetzt die direkte Anrede) ein paar Filme besprochen hast, die ich zwar gesehen hatte, zu denen ich aber kein Review zu Stande gebracht habe. Z.B. bei "American Dreamz" hast du das schön auf den Punkt gebracht : nett kritisch, nett unterhaltend, nett,nett...es gab nichts, was mich dazu motiviert hätte, darüber zu schreiben, aber es tat gut, es bei dir zu lesen.

Besonders gefallen hat mir deine "Matrix"-Kritik, wenn ich auch zugegebenermaßen auf Grund der Länge manches überflogen habe. Du kommst zu einem völlig anderen Ergebnis als ich, aber du begründest es so, daß ich das zum Einen nachempfinden kann und es zum Anderen gar nicht wirklich im Widerspruch zu meiner Meinung liegt.

Genau darin sehe ich eine wesentliche Qualität guter Reviews. Eine eigene Meinung so zu begründen, daß auch ein Anderer diese nachvollziehen kann und sich daraus eine eigene Meinung bilden kann. So bin ich schon in Filme gerne gegangen, die von Anderen verrissen wurden - einfach weil ich an der Begründung für den Verriss erkennen konnte, daß gerade die Punkte, die er besonders schlecht fand, ich besonders gerne mag...

Umgekehrt gibt es Autoren, die die selbe Meinung haben wie ich,aber diese so wirr begründen, daß ich gar nicht nachvollziehen kann, wie sie drauf kommen.

Insgesamt finde ich deinen Stil peppig, spannend und angemessen provokativ.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 21 Dezember 2006, 01:41:16
Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:28:57
Kurz an die Adresse von Vince : ich mag nur nicht dieses Kuschel-Wuschel-Weiche-Wir-Sind-Ja-So-Gut Geschreibsel, von dem sich so ziemlich alle seit meinem damaligen Protest entfernt haben. Das Ich-Hau-Immer-Mit-Dem-Hammer-Drauf-Um-Zu-Provozieren Gerede halte ich für ebenso destruktiv.

Klare Sache, das vertrete ich ja auch. Obwohl ich dennoch ganz gerne zu Gunsten des Betroffenen werte und ihn lieber lobe als kritisiere, einfach aus dem Grund, weil die Rezensenten, mit denen ich mich hier ernstzunehmend befasse, ihre Freizeit opfern, um mit anderen ihre Meinung zu teilen. Man darf einfach nie den Aspekt vergessen, dass das keine berufliche Sache ist, sondern ein Hobby. Deine bisher geäußerte Kritik geht aber auf jedenfall durchweg in Ordnung und war bisher nicht nur konstruktiv, sondern auch fast immer sehr treffend. Das kann den Rezensenten ja nur weiterhelfen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 21 Dezember 2006, 12:41:00
Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:28:57
Ich habe Chili Palmer als Autoren bisher schlicht übersehen

Na, dann habe ich diesen Thread ja zu Recht eröffnet. Hereinspaziert, hereinspaziert!

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:28:57
...es gab nichts, was mich dazu motiviert hätte, darüber zu schreiben, aber es tat gut, es bei dir zu lesen.

Das geht mir mit vielen anderen Filmen ähnlich. Wenn ich merke, dass ich zu einem Film nicht viel Originelles beitragen kann und mir dann ein Review förmlich abringen muss, schaue ich erstmal, ob nicht ein anderer schon genau das formuliert hat, was ich eh schreiben würde. Dieses Problem habe ich insbesondere im Hinblick auf Filmklassiker, weil da ja die Gefahr, dass alles schon gesagt wurde, am größten ist. Schön, dass die OFDb Leute wie dich hat, die dieses Feld auch noch entsprechend qualitativ beackern.

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:28:57
Besonders gefallen hat mir deine "Matrix"-Kritik, wenn ich auch zugegebenermaßen auf Grund der Länge manches überflogen habe.

Ach ja, mein "Matrix"-Rausch. Da habe ich mir schon an allen drei Filmen einen kleinen Wolf geschrieben. Hinterher dachte ich auch: "Wer tut sich das alles an?". Naja, solche langen Reviews sind bei mir ja nicht die Regel.

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:28:57
Genau darin sehe ich eine wesentliche Qualität guter Reviews. Eine eigene Meinung so zu begründen, daß auch ein Anderer diese nachvollziehen kann und sich daraus eine eigene Meinung bilden kann.

Genau deswegen bin ich hier dabei. Freut mich immer, wenn es mir gelingt, meine Meinung für jedermann verständlich darzustellen. Ist auch nicht immer ganz einfach. Wie Vince schon sagt, es ist nur ein Hobby, aber ernst nehmen sollte man das schon. Bei Unklarheiten kann jetzt ja notfalls an dieser Stelle weiterdiskutiert werden.
Vielen Dank für das Lesen meiner Reviews und das Lob. Da wird mir ganz vorweihnachtlich warm ums Herz.  :icon_smile:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 19:17:31
Von diversen Seiten (die als Anhänger der Esotherik nicht unverdächtig sind) wurde mir "Eragon" angeraten. Als nicht Fantasie-Leser nehme ich nach deiner gelungenen Review Abstand von der persönlichen Ansicht dieses Werkes, gerade auch weil mir "Herr der Ringe" sehr gut gefallen hat - "Narnia" fand ich dagegen schon äußerst mies.

Die Leben ist zu kurz und der Filme zu viele,um sich jeden Schrott selbst anzusehen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Red Shadow am 14 Januar 2007, 01:16:37
Es hat etwas länger gedauert, aber in Kürze ein paar Anmerkungen zu deinem allgemeinen Stil. Mir gefallen deine Kritiken, weil du lässig unbeschwert und doch so professionell wirkend, nachvollziehbar, mit einigen Highlight-Formulierungen, argumentierst. Speziell ,,Matrix" hat es mir angetan, da lasse ich jetzt die Finger davon, weil du wirklich alles, was auch für mich relevant ist, auf den Punkt bringst. Verrisse lese ich von dir gerne, du besitzt ähnlich wie Moonshade das sarkastische Talent. Kritisieren kann ich spontan im Allgemeinen nichts, es bleibt vorerst bei der Lobhudelei ;), alles andere wäre jetzt aufgesetzt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 14 Januar 2007, 14:42:55
Zitat von: red shadow am 14 Januar 2007, 01:16:37
weil du lässig unbeschwert und doch so professionell wirkend

Schön, dass es für dich so rüberkommt, denn ich versuche natürlich auch meinem Alter ego gerecht zu werden.  ;)

Zitat von: red shadow am 14 Januar 2007, 01:16:37
Speziell ,,Matrix" hat es mir angetan,

Diese Kritik scheint es einigen angetan zu haben, was mich einerseits freut, andererseits, in Anbetracht der Tatsache, dass es eine der wenigen Kritiken ist, die ich nicht innerhalb von 20 Minuten heruntergerissen habe, darüber nachdenken lässt, ob es sich nicht lohnen würde, öfter mal etwas ausführlichere Reviews zu verfassen, bei denen ich erst nachdenke und dann schreibe.  :icon_mrgreen:

Zitat von: red shadow am 14 Januar 2007, 01:16:37
da lasse ich jetzt die Finger davon, weil du wirklich alles, was auch für mich relevant ist, auf den Punkt bringst.

Ich bin zwar auch ein Vertreter der "haben-andere-schon-geschrieben-also-lass-ichs"-Fraktion, aber gerade bei dankbaren Themen wie "Matrix" würde es mich freuen, noch mehr Reviews von Leuten zu lesen, deren Texte mehr Aussagen als Rechtschreibfehler enthalten. Von daher: Plug in, man!

Grüße,
Chili
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Lol, ich habe mich durchs komplette Dreamcatcher-Review gewurmt. Soll ich jetzt hier im Thread noch eine Schleimspur hinter mir her ziehen?  ;)
Also ich bin ja zunächst mal über die Note überrascht; bei den Kommentaren in meinem Thread hatte ich eher sowas wie eine 3/10 erwartet. Du scheinst also bei all dem Unfug doch irgendwo deinen Spaß gehabt zu haben. Den hattest du wohl auch mit Sicherheit beim Schreiben des "Erfahrungsberichtes", der sich ja traditionell immer dann anbietet, wenn ein Film gerade drehbuchtechnisch, aber auch sonst höchst naiver, radioaktiv zu behandelnder Abfall ist - quasi umgekehrt proportional zu unerfassbaren Meisterwerken, die man am liebsten nur leicht umreißen, subtil andeuten möchte, um die Magie nicht zu zerstören. Badmovies.de hat sich das bei dem Metier des Besprochenen ja schon zur Tradition gemacht, da gibts ja zu jedem Review zunächst mal eine vier mal so lange Inhaltsangabe, geschmückt mit allerlei stilistischen Einfällen.

Ich bin froh, mal sowas aus deiner Feder lesen zu können, weil du dafür absolut die Anlagen hast. Ein wenig überrascht bin ich allerdings, dass sich Intro und Fazit insgesamt doch noch um einiges legerer lesen lassen als der Teil mit der Inhaltsangabe. Es brauchte jetzt ein bisschen, bis ich drin war, dann war's aber gut und einige Stellen sind von der Sorte, die ich nur bewundern, niemals aber reproduzieren kann. Vereinzelte Sätze waren aber vielleicht etwas zu pur Inhaltsangabe. Bei sowas muss ja im Normalfall der nächste Gag schon kommen, wenn man sich vom ersten noch nicht erholt hat.

Ändert nix dran, dass du hiermit meine "Kritik" komplett lächerlich gemacht hast.  :icon_lol: Gute Arbeit, der einzig richtige Ansatz. Sollte ich mal irgendwann diese, meine erste Kritik überarbeiten, werde ich mich garantiert auch an dem Trashgehalt des Drehbuchs und der Dialoge (Fickorama, meine Fresse, das ist soooo typisch Kingverfilmung) aufhängen. Und doch bleibt bei mir die 8/10 felsenfest stehen. Der Film rockt einfach.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Januar 2007, 17:29:11
Zitat von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Soll ich jetzt hier im Thread noch eine Schleimspur hinter mir her ziehen?  ;)

You´re welcome to try.  :D

Zitat von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Also ich bin ja zunächst mal über die Note überrascht; bei den Kommentaren in meinem Thread hatte ich eher sowas wie eine 3/10 erwartet.

Irgendwie musste ich dich doch zum Lesen dieses Textwusts bringen.  :icon_twisted:

Zitat von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Den hattest du wohl auch mit Sicherheit beim Schreiben des "Erfahrungsberichtes", der sich ja traditionell immer dann anbietet, wenn ein Film gerade drehbuchtechnisch, aber auch sonst höchst naiver, radioaktiv zu behandelnder Abfall ist - quasi umgekehrt proportional zu unerfassbaren Meisterwerken, die man am liebsten nur leicht umreißen, subtil andeuten möchte, um die Magie nicht zu zerstören.

Ich hatte mir ein richtig schön ausgefeiltes und anspruchsvolles Review zurechtgelegt, fing an zu schreiben... und merkte, dass ich nur mit dem Aufzählen von lustigen Szenen beschäftigt war. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich um den sauren Apfel einfach nicht herumkam, wenn ich die Erwähnung meiner Favoritenszenen (und das sind einige!) beibehalten wollte. Ausserdem war das hier die Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren. Habe dann aber mittendrin gemerkt, dass so ein Über-2-Stünder nicht mal eben so kurz wie möglich nacherzählt werden kann. Musste viele Füllsätze unterbringen, die dem ironischen Grundgedanken nicht gerecht werden. Gut, dass du es auch gemerkt hast:

Zitat von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Ein wenig überrascht bin ich allerdings, dass sich Intro und Fazit insgesamt doch noch um einiges legerer lesen lassen als der Teil mit der Inhaltsangabe.

Liegt mir halt doch eher. Lektion gelernt.

Zitat von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Vereinzelte Sätze waren aber vielleicht etwas zu pur Inhaltsangabe. Bei sowas muss ja im Normalfall der nächste Gag schon kommen, wenn man sich vom ersten noch nicht erholt hat.

Deshalb bleibt "Badmovies.de" auch erste Adresse für solche Art Reviews. Inhaltliche Runterbeterei ist in der OFDb ja nicht gerne gesehen. Zu Recht. Sieh´ das hier als einmaliges Geschenk an alle "Dreamcatcher"-Fans dieser Welt.  ;)
Aber ich ziehe noch folgendes aus der ganzen Sache: Respekt für William Goldmans Skript. Man beschäftigt sich noch einmal ganz anders mit der Dramaturgie, wenn man sie korrekt wiedergeben möchte. Die Berechnung, die ganze Arbeit hinter all dem Quatsch: Irgendwie hat mich das beeindruckt.  :D

Zitat von: Vince am 23 Januar 2007, 16:59:55
Und doch bleibt bei mir die 8/10 felsenfest stehen. Der Film rockt einfach.  :icon_mrgreen:

Darum möchte ich doch bitten.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 23 Januar 2007, 17:40:10
Zitat von: Chili Palmer am 23 Januar 2007, 17:29:11
Liegt mir halt doch eher. Lektion gelernt.
Ach naja, das ist die Frage. War ja nun nicht schlecht! Ich hatte jedenfalls meinen Spaß. Außerdem gehört sowas eh mal dazu. Ich hab mich einmal sogar an der von mir eher weniger gemochten Dialogform versucht. Mache ich nie wieder, aber zumindest die Erfahrung war es wert.

ZitatSieh´ das hier als einmaliges Geschenk an alle "Dreamcatcher"-Fans dieser Welt.  ;)
Das mache ich auch. Und ich verlange, dass jeder Dreamcatcher-Fan einen Blick drauf wirft. Do you hear me, Hankey? ;)

ZitatAber ich ziehe noch folgendes aus der ganzen Sache: Respekt für William Goldmans Skript. Man beschäftigt sich noch einmal ganz anders mit der Dramaturgie, wenn man sie korrekt wiedergeben möchte. Die Berechnung, die ganze Arbeit hinter all dem Quatsch: Irgendwie hat mich das beeindruckt.  :D
Davon bin ich überzeugt! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Januar 2007, 17:50:19
Um das nochmal zusammenzufassen, als einmalige Sache war es schreibtechnisch für mich mal ganz lehrsam, am Floskellimit rumzueiern. Allerdings steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Habe das Gefühl, meinen Lesern hier einen Bigmäc serviert zu haben: Macht erstmal einen massigen Eindruck, beim Verzehr ist es ganz nett, aber hinterher ist man immer noch hungrig. Der mir sehr wichtige Informationsnährwert kommt einfach zu kurz, auch wenn ich immer wieder Verweise einzubauen versucht habe (siehe Interview mit dem Effektetypen, etc.), es darf einfach nicht gezwungen wirken. Mr. Palmer geht´s um Lässigkeit.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 23 Januar 2007, 19:32:41
ZitatDo you hear me, Hankey?
Chillis Review ist doch schon längst gelesen und für gut befunden worden. Aber auf eine Zerpflückung habe ich jetzt nicht so recht die Lust! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 12:54:16
Überrascht war jetzt von deiner Review zu "M:I-3". So schlimm ist der Film nun doch nicht und aus meiner Sicht eine Steigerung gegenüber dem zweiten Teil. Ganz so verweichlicht, wie du ihn darstellst, kommt Cruise da nun auch nicht rüber. In einigen Fällen (z.B. die Russel Crowe-Anspielung) gebe ich dir recht, aber im Gesamtbild ergibt das doch schon einen passablen Streifen.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 13:09:54

Ach, was soll ich sagen, der Film hat mich einfach kolossal genervt. Dabei ist er unter günstigen Bedingungen gestartet; hatte nur Gutes gehört, die Anlage war aufgedreht, bin prinzipiell kein Cruise-Basher...

War aber halt überall zuviel des Doofen. Wenn man im Zickzack durch ein engst gestaffeltes Windradfeld fliegt, sollte man als Pilot schon nach vorne gucken. Wenn man noch nie eine Schusswaffe in Händen hielt, kann man sich ja wirklich glücklich schätzen, anschließend topausgebildete Leute über den Haufen schießen zu können. Und so weiter und so fort.

Aber tröste dich, ich grimmig grummelnder Griesgram stehe mit dieser meiner Meinung ziemlich allein auf weiter Flur.
Wenn sogar Bretzelburger dem die Höchstnote verpasst...  :icon_eek:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Bretzelburger am 25 Januar 2007, 15:02:44
Wie ich das ja deutlich begründe, hat das viel mit einem Interview mit dem Regisseur zu tun, welches ich Regisseur las. Er erleäuterte, daß er das vorhandene (an dem jehrelang rumgeschrieben wurde) einfach wegschmiss, sich Cruise (immer noch) aktuelles Image anschaute, einen Kathy Holmes-Ersatz suchte und loslegte. Das hat mich absolut überzeugt und im Kino war ich dann völlig überwältigt.

Als ich MI 3 noch mal auf DVD sah, hatte sich diese Wirkung schon ein wenig verflüchtet und auch bei mir fielen gewisse Logikfehler etwas stärker ins Gewicht - aber grundsätzlich müssen mich diese Filme stimmungsmäßig überzeugen - Logik ist mir da meistens egal.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 15:17:14
Zitat von: Bretzelburger am 25 Januar 2007, 15:02:44
Wie ich das ja deutlich begründe, hat das viel mit einem Interview mit dem Regisseur zu tun, welches ich Regisseur las. Er erleäuterte, daß er das vorhandene (an dem jehrelang rumgeschrieben wurde) einfach wegschmiss, sich Cruise (immer noch) aktuelles Image anschaute, einen Kathy Holmes-Ersatz suchte und loslegte.

Also TomKat-The Movie? Dann liege ich ja gar nicht so falsch mit meinem Gefühl, dass hier gar keine neue Geschichte von Ethan Hunt erzählt werden sollte, sondern eher dem Privatleben des Hauptdarstellers ein wenig Blockbusterdramaturgie beigemengt wurde. Brrr, das macht die Sache jetzt nicht unbedingt genießbarer für mich.

Zitat von: Bretzelburger am 25 Januar 2007, 15:02:44
Das hat mich absolut überzeugt und im Kino war ich dann völlig überwältigt.

Okay, andere Herangehensweise kombiniert mit großer Leinwand. Das hat mir auch schon so manches Spektakel verzuckert, bei dem ich mich hinterher am Fernseher ziemlich wunderte.

Zitat von: Bretzelburger am 25 Januar 2007, 15:02:44
aber grundsätzlich müssen mich diese Filme stimmungsmäßig überzeugen - Logik ist mir da meistens egal.

Mir sonst auch, aber andere Filme können ihre Logikbrüche wesentlich besser kaschieren als "M:I III".
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: kruchtenkaiser am 25 Januar 2007, 18:33:20
was "M:I III" angeht, bin ich vollkommen (wie eigentlich überraschend oft) Deiner Meinung (, was aber wohl auch zu einem gewissen Anteil meiner Abneigung gegenüber Cruise anzurechnen ist).

und allgemein zu Deinem Schaffen: ich denke, es wäre ermüdend, wenn ich jetzt einfach einen Großteil dessen wiederholen würde, was hier schon oft genug treffend formuliert wurde. Daher nur in aller Kürze: Ich schätze Dich als Rezensenten sehr. (Punkt)  :icon_mrgreen:

Ach ja: Und ich möchte Dir noch mal recht herzlich dafür danken, dass Du mich mit Deinem Review von meinem Vorhaben, mir "Eragon" im Kino zu geben, doch noch abgehalten hast  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 25 Januar 2007, 20:22:47
Zitat von: kruchtenkaiser am 25 Januar 2007, 18:33:20
was "M:I III" angeht, bin ich vollkommen (wie eigentlich überraschend oft) Deiner Meinung (, was aber wohl auch zu einem gewissen Anteil meiner Abneigung gegenüber Cruise anzurechnen ist).

Ich nicht, aber das Review ist mal wieder göttlich.
Wobei ich M:I-3 auch habe abwerten müssen, nachdem ich kurz überlegt habe, ob das vielleicht der beste Teil der Reihe sein könnte... ich habe mich dann doch für den ersten Teil entschieden, halte aber Woos Beitrag nach wie vor für den Tiefpunkt - sagt jemand, der Woo eigentlich vor M:I-2 vergötterte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 22:10:53
Zitat von: kruchtenkaiser am 25 Januar 2007, 18:33:20
Ach ja: Und ich möchte Dir noch mal recht herzlich dafür danken, dass Du mich mit Deinem Review von meinem Vorhaben, mir "Eragon" im Kino zu geben, doch noch abgehalten hast  :icon_lol:

Danke für das in mich gesetzte Vertrauen, du hast definitiv die richtige Entscheidung getroffen. 

Zitat von: Vince am 25 Januar 2007, 20:22:47
nachdem ich kurz überlegt habe, ob das vielleicht der beste Teil der Reihe sein könnte...

Nun, Überlegungen dieser Art habe ich naheliegenderweise nicht angestellt.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Vince am 25 Januar 2007, 20:22:47
halte aber Woos Beitrag nach wie vor für den Tiefpunkt - sagt jemand, der Woo eigentlich vor M:I-2 vergötterte.

Ich müsste jetzt eigentlich sagen, dass Woos Beitrag durch den dritten Teil in meiner Gunst gestiegen ist, aber was vorher schwach war, wird durch noch schwächeren Nachschub auch nicht wirklich besser.
Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht, M:I-2 war schon ein übler Fehltritt. Den darf zwar jeder mal machen, nur hat Woo seitdem nur noch Filme abgeliefert, die bestenfalls das Prädikat "Nett" verdienen, und das ist, gemessen an seinem Anspruch, wirklich traurig.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 22:25:55
Zitat von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 22:10:53
Den darf zwar jeder mal machen, nur hat Woo seitdem nur noch Filme abgeliefert, die bestenfalls das Prädikat "Nett" verdienen, und das ist, gemessen an seinem Anspruch, wirklich traurig.

Unfug! Was ist denn mit "Windtalkers"? Ich jedenfalls fand den Film gut, auch wenn er nicht im woo-typischen Stil gemacht wurde. Weiße Tauben und beidhändige Shoot-Outs kann man bei er 2. Weltkriegs-Schlacht ja wohl kaum erwarten!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 22:34:29
Zitat von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 22:25:55
Unfug!

Also bitte.  :andy:

Zitat von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 22:25:55
Was ist denn mit "Windtalkers"?

Okay, streich´ das "Nett", dem würde ich (kenne nur den langen Director´s Cut) vielleicht das Prädikat "Zermürbend" anheften. Ein ewig langes Geballer, das mich doch recht ausgebrannt zurückließ. Von dieser Warte aus betrachtet vielleicht der ultimative Kriegsfilm; Am Ende geht es nur noch ums Überstehen, der Unterhaltungsfaktor bleibt irgendwo auf halbem Wege mit Kopfschuss liegen.

Zitat von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 22:25:55
Weiße Tauben und beidhändige Shoot-Outs kann man bei er 2. Weltkriegs-Schlacht ja wohl kaum erwarten!

Tue ich doch gar nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 22:40:50
Soll das etwa heißen, dass Onkel Woo dich auch mit diesem Filmchen nicht zufrieden stellen konnte?

So nach dem MAOAM-Motto:
Wollt ihr Ben Affleck?
Nein!!!
Wollt ihr Tom Cruise?
Nein!!!
Wollt ihr Nicolas Cage?
Nein!!!
Wollt ihr Jean-Claude Van Damme?
Nein!!!
Wollt ihr Christian Slater?
Nein!!!
Was wollt ihr dann???
JOHN TRAVOLTA!!!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 22:43:24

Erklär´ mir deine MAOAM-Metapher und ich habe vielleicht eine Antwort für dich.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vincent Vegas am 25 Januar 2007, 22:44:10
Dann guck mal auf deinen Avatar!  :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Januar 2007, 22:46:22

Dann lies´ mal meine "Be Cool"-Kritik!  :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Es ist vollbracht, ich habe mich mal etwas genauer durch deine Reviews gelesen und dann sicherheitshalber auch noch ,,Schnappt Shorty"  angesehen, bevor ich mich in diesen Thread traute.

,,Chili Palmer": das ist eine Haltung, eine Art Täuschungsmanöver, die den unverbesserlichen Filmliebhaber, ja den Fanboy (Elektra  :king:) im Text zu kultivieren scheint, aber dennoch mit jedem Satz, jeder wohlziselierten Formulierung eine verräterische Spur hinterlässt, die auf eine doch komplexer gestrickte Autorenpersönlichkeit hindeutet. Wohin führt mich diese Spur? Zu einem Billardspieler, der zwei- bis dreimal über Bande spielt.

Um im Bild zu bleiben: Wie von selbst rollen deine Wortkugeln über den Pool, klicken einander an, ändern die Richtung, um dann am Schluss elegant eingelocht zu werden. Das wirkt so leicht, dass Unvorsichtige meinen, es wäre ganz leicht. Es sieht aber nur leicht aus, braucht es doch immer einen kunstfertigen Stoß, den zu lernen alles andere als einfach ist.

Diese zweimal über Bande gespielte, vorgeblich naive und unverbildet für alles offene Haltung, ermöglicht es mir als Leser, sogar für Augenblicke mit dem Gedanken zu spielen, ,,Elektra" gut zu finden, oder ,,Sin City" im Rausch unbeirrbar mit 10/10 zu dekorieren.
In diesen Fällen habe ich deine Reviews lieber gelesen, als die zugehörigen Filme gesehen.

In solch gestischen Reviews ist Chili Palmer natürlich in seinem Element, er schwimmt wie ein Kredithai im Meer der Kleinkriminellen. Angreifbar wirst du nur, wenn du argumentativ stärker aus der Geste hervortrittst, wie eben bei deinen ,,Matrix"-Reviews. Hier sträubt sich der garstige Höllenhund, der mir auf der Kritikerschulter sitzt und an jedem Film noch etwas auszusetzen hat, dann doch zu stark und knurrt bedenklich. :icon_twisted:

Souverän bändigst du die Materialfülle der Deutungen, mit denen ,,Matrix" überschüttet wurde.  Mein Höllenhund sagt aber: Allzu unbedenklich schmiegst du dich dem zusammengeleimten Kosmos des Pseudotiefsinns an, den die Wachowski-Brüder dort zusammengerührt haben. Ein ,,Best-of" aus Philosophiegeschichte und Science-Fiction Standards, aber da sage ich dir ja nichts neues, denn:

ZitatZudem sperrt sich die Sampling-Technik des Films auch gegen jede Art von greifbarer Diskussion; wenn der Film alles auf einmal sein will, ist er gleichzeitig auch nichts von allem. Das war die Hauptangriffsfläche seiner Kritiker, die ihm einen hippen Zitatbrei ohne tiefergehende Absicht unterstellten.

Nö, nicht die mangelnde Absicht ist das Problem, sondern schon das künstlerische Vermögen, die Absicht auch umzusetzen in das sichtbare Resultat.
Der philosophische Aufwand ist groß, die philosophische Methode schlecht und das Resultat lachhaft (spricht mein Höllenhund).

Zitatall das schreit förmlich nach Doktorarbeiten.

Mir reicht ein Satz: Es ist schlechte Metaphysik. Wer die morschen Systeme vergangener Philosophen nicht für die Gegenwart lebendig denkt, sondern zur dekorativen Tiefsinnigkeit zusammenklaubt,  der ist weitaus unphilosophischer, als jeder Genrefilmer, der wirklich auf der Höhe der Gegenwart ist. 
Eine Art exakte Phantasie sagt mir, dass du sehr genau weißt, wovon ich spreche und weshalb.

Genug der Kritik. Die hier, auch wenn ich deine Matrix-Deutung ablehne, ein sehr großes Lob sein soll. Ich habe jederzeit gerne Lebenszeit in das Lesen deiner Reviews investiert.  :respekt:

Aus eigennützigen Gründen würde ich gerne auch mal ein Klassiker-Review von dir lesen. Leser sind manchmal ungeduldig, fordernd, ja in Grenzfällen unverschämt. Deswegen klage ich jetzt mal dreist ein Orson-Welles-Review von dir ein, wozu du dich natürlich unter den Gesichtspunkten der Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung gar nicht, aber im Sinne einer abseitigen Nickname-Metaphysik sehr wohl verpflichtet fühlen solltest.  :icon_mrgreen:


Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 28 Januar 2007, 18:09:17
Also Fastmachine, deine Autoreneinschätzungen übertreffen in Sachen Bildwert und Metaphorik fast noch deine Kritiken. Chili als Billardtisch... besser gehts nimmer!  :icon_lol:
Finde ich alles mehr als treffend, was du schreibst, abgesehen davon, dass ich Chilis Matrix-Kritiken ganz im Gegenteil zu dir als sein Opus Magnum begreife und auch glaube, dass da eher ideologische Differenzen zwischen dir und Chili das Problem sind als seine Fähigkeit als Autor, den Matrix-Kosmos zu ergründen.
Und "Elektra", das dürfte wohl Chilis "Dreamcatcher" sein...  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 18:39:00
Zitat von: Vince am 28 Januar 2007, 18:09:17
Finde ich alles mehr als treffend, was du schreibst, abgesehen davon, dass ich Chilis Matrix-Kritiken ganz im Gegenteil zu dir als sein Opus Magnum begreife...

Durchaus, durchaus, habe ich vielleicht nicht deutlich genug gesagt.

Zitat...und auch glaube, dass da eher ideologische Differenzen zwischen dir und Chili das Problem sind als seine Fähigkeit als Autor, den Matrix-Kosmos zu ergründen.

Da liegt ein Mißverständnis vor. Nicht Chilis Fähigkeit als Autor habe ich angezweifelt, sondern die Fähigkeiten der Wachowski Brüder. Die Leistung seiner Matrix-Reviews habe ich vielleicht zu kurz nur zu Beginn des Abschnittes gewürdigt.
Wo ich Einwände habe, das betrifft die Ausrichtung des Reviews. Da wird aus meiner Perspektive der Wachowski-Katechismus allzu fromm nachgebetet.
Meinetwegen "ideologische Differenzen", obwohl das klingt ein wenig nach Politbüro der der KPdSU. So schlimm ist das nicht, es war nur der Höllenhund auf meiner Schulter, der geknurrt hat.  ;)

ZitatUnd "Elektra", das dürfte wohl Chilis "Dreamcatcher" sein...  ;)

Jeder pflegt halt seine Lieblingsleiche im Reviewkeller  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vincent Vegas am 28 Januar 2007, 19:37:29
Würde mal gerne wissen, wie eine Kritik von Fastmachine zu mir ausschauen würde, sofern er meine Reviews ließt!  :icon_eek:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 29 Januar 2007, 21:22:17
Au Backe, da schaut man mal fünf Minuten nicht hin, schon werden hier die Höllenhunde von der Kette gelassen.  :D Nun, dann wollen wir mal (wo sind meine Frolic?)...

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
und dann sicherheitshalber auch noch ,,Schnappt Shorty"  angesehen, bevor ich mich in diesen Thread traute.

Wobei ich Gerüchte, ich sei nachts in die Häuser gewisser Review-Autoren eingestiegen und hätte sie zur Ansicht von Gangsterfilmen gezwungen, weit von mir weisen möchte. Niemand wird hier zu Hausaufgaben gezwungen, Kinder, wir sind hier nicht in der Schule. Aber ihr dürft euch alle gern ein Beispiel an unserem fleißigen Freund nehmen!  :king:

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Um im Bild zu bleiben: Wie von selbst rollen deine Wortkugeln über den Pool, klicken einander an, ändern die Richtung, um dann am Schluss elegant eingelocht zu werden. Das wirkt so leicht, dass Unvorsichtige meinen, es wäre ganz leicht. Es sieht aber nur leicht aus, braucht es doch immer einen kunstfertigen Stoß, den zu lernen alles andere als einfach ist.

Um mit einem anderen Bild zu antworten: Als professioneller Taschenspieler müsste ich jetzt wütend sein, dass du scheinbar hinter meinem Rücken meine Tricks studiert hast. Ich begnüge mich aber damit, mich geschmeichelt zu fühlen.

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
ermöglicht es mir als Leser, sogar für Augenblicke mit dem Gedanken zu spielen, ,,Elektra" gut zu finden,

:icon_twisted:

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Angreifbar wirst du nur, wenn du argumentativ stärker aus der Geste hervortrittst, wie eben bei deinen ,,Matrix"-Reviews.

Ja, das ist mir auch immer wieder durch den Kopf gegangen (Chili lebt schließlich von seiner charmanten Unanfechtbarkeit), aber dieser Ausbruch tat mir schon dahingehend gut, als dass ich mich nicht in eine Ecke manövrieren wollte, aus der es früher oder später kein Entrinnen gibt. Einen Großteil des Feedbacks zu meinen Reviews stellen nun einmal die "Matrix"-Filme, was mir beweist, dass gelegentliches, deutliches Farbbekennen nötig ist, will ich stures ins-Leere-schreiben vermeiden. Eine nette Konversation, amüsantes Fachsimpeln und dergleichen möchte ich nämlich nicht missen, deswegen bin ich ja auch im Forum aktiv.
Hm, somit fügt sich selbst das wiederum wunderbar ins Bild von Mr. Palmer ein.  :icon_cool:

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Allzu unbedenklich schmiegst du dich dem zusammengeleimten Kosmos des Pseudotiefsinns an, den die Wachowski-Brüder dort zusammengerührt haben.

Die Wachowskis haben ja selbst immer jegliche interpretativen Statements zu ihren Filmen abgelehnt, was, egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, eine immens clevere Entscheidung war. Dennoch ließen sie gelegentlich ein wenig von ihren Absichten durchsickern und so erwähnten sie (ich klaube das jetzt aus der Erinnerung zusammen), dass sie mit dem ungeschriebenen Gesetz Hollywoods, dass Actionfilme keine tieferen Botschaften enthalten dürfen und sich jeglichem Diskurs verweigern müssen, nicht einverstanden waren und mit ihrem schrillen Spektakel den Gegenbeweis antreten wollten.
Und an diesem Punkt lässt sich natürlich wunderbar die Diskussion entfachen, ob dieser Versuch geglückt ist.
Fraglos haben die beiden hier einen typischen Anfängerfehler begangen, indem sie alles, was ihnen am Herzen lag, in einen Film gestopft und durch diese Ballung jedweden diskussionswürdigen Schwerpunkt verbaut haben, aber, und das habe ich ja in meinem Review auch herauszustellen versucht, der Film funktioniert dennoch. Insbesondere rechne ich ihm seinen konstanten Spannungsbogen an, denn es war den Brüdern ja ein Anliegen, einen philosphischen Actionfilm zu drehen, und an den Maßstäben des Actionfilms messe ich demzufolge zuerst.
Deshalb stellt sich für mich die Frage: Ging es den Wachowskis wirklich um die Errichtung eines wacklig "zusammengeleimten Kosmos des Psudotiefsinns" oder vielmehr schlicht um die Einbringung neuer Themen in das Genre des Actionfilms?
Und wurde dem Film erst dadurch soviel Aufmerksamkeit zuteil, weil er in vom populären Neuzeitkino kaum erforschten Gebieten stocherte? All die Autoren, Philosophen und Kirchenvertreter, die sich zum Film äußerten (zu einem, wir lassen es uns noch einmal auf der Zunge zergehen, Actionfilm!), rückten jeweils ihre ureigenen Tätigkeitsbereiche in den Fokus, unterfütterten so ein hip aufgezogenes Sci-Fi-Spektakel mit einer öffentlichen Debatte. Und schufen so erst das filmhistorische Fundament für einen aus technischer Sicht schwer veraltungsanfälligen Actionreißer. Die Wachowskis haben hier auf der Klaviatur der Medien gespielt, haben mit ihrem glänzenden Honigtopf unzählige Bären aus ihrem Winterschlaf gerissen. Man konnte nur staunen, wer alles eine Meinung zu Matrix hatte. Endlich erhob sich ein Mainstreamfilm über die Sphären der Filmkritiker hinaus, ein spannender Vorgang, meiner Meinung nach.
Und als ich einen Blick in die OFDb tat, stellte ich fest, dass fast ausnahmslos die vordergründige Handlung und die "bullet-time"-Spielereien, sprich, die "veraltenden" Elemente, im Zentrum der Besprechung standen, ohne dass auf das zugrundeliegende Gemisch, das eigentliche Anliegen der Wachowskis, eingegangen wurde. Ich wollte hier einfach ein wenig die Dinge geraderücken, zugunsten der zahlreichen Aspekte des Gesamtwerkes. Und so liest sich mein Review auch als euphorische Aufzählung, die vielleicht den Eindruck erweckt, ich sei dem Wundertütenstöbern erlegen. Dabei wollte ich nur dem Sampling-Charakter der Vorlage adäquat begegnen. Wenn ich Kant nur mit einem Satz abhandele, dann nur deshalb, weil die Wachowskis sein Werk ebenfalls nur im Vorbeilauf mitnehmen. Warum sollte ich länger bei ihm verweilen als sie? Dann würde ich ja in die von ihnen gelegte Falle tappen. 
Immerhin, diese Falle und ihr multimediales Zuschnappen ringen mir auch heute noch einigen Respekt ab. Deshalb verharre ich bei meiner hohen Bewertung, auch wenn sie nostalgischen Gefühlen entsprungen zu sein scheint.

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Wer die morschen Systeme vergangener Philosophen nicht für die Gegenwart lebendig denkt, sondern zur dekorativen Tiefsinnigkeit zusammenklaubt,  der ist weitaus unphilosophischer, als jeder Genrefilmer, der wirklich auf der Höhe der Gegenwart ist. 
Eine Art exakte Phantasie sagt mir, dass du sehr genau weißt, wovon ich spreche und weshalb.

Ich denke, wir verstehen uns. Manche Schüler können ihre Schulbücher auswendig lernen und werden dennoch nie Klassenbeste sein. Stichwort "Angewandtes Wissen".  ;)

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Deswegen klage ich jetzt mal dreist ein Orson-Welles-Review von dir ein, wozu du dich natürlich unter den Gesichtspunkten der Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung gar nicht, aber im Sinne einer abseitigen Nickname-Metaphysik sehr wohl verpflichtet fühlen solltest.  :icon_mrgreen:

Und wie ich mich da verpflichtet fühle, von wegen abseitig, da muss ich wohl durch! Für die nächste Zeit ist damit zwar nicht zu rechnen, aber irgendwann schallt es durch den Review-Bereich: ADIOS!

Zitat von: Vince am 28 Januar 2007, 18:09:17
Und "Elektra", das dürfte wohl Chilis "Dreamcatcher" sein...  ;)

Ja, das stimmt wohl, wie kann ich es nur umschreiben...

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 18:39:00
Jeder pflegt halt seine Lieblingsleiche im Reviewkeller  :icon_mrgreen:

Danke.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 18:39:00
So schlimm ist das nicht, es war nur der Höllenhund auf meiner Schulter, der geknurrt hat.  ;)

Ach, der scheint mir doch ein recht lieber Zeitgenosse zu sein. Kannst ruhig öfter mit ihm Gassi gehen.

So long,
Chili
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 7 Februar 2007, 19:03:01
Nachdem ich überlegt habe, ob ich dem beachtlichen Berg aus "Passion Christi"-Reviews wirklich noch einen draufsetzen sollte, habe ich mich dagegen entschieden, denn so gut wie alles, was mir zum Film durch den Kopf ging, wurde in der einen oder anderen Form schon ausgeführt.
Für erwähnenswert halte ich es aber, dass sich bei diesem Film das sonst recht enervierende Lesen mehrerer Reviews als höchst lohnend erwies. Habe selten dermaßen viele hochqualitative und emotionale Stellungnahmen zu einem Film gelesen.
Deshalb an dieser Stelle eine kleine Ansammlung an Auszügen aus den OFDb-Reviews, die sich in der Summe mit meiner Sicht des Films decken:

Bevor der Film überhaupt richtig begonnen hat, staunt man schon einmal über die konsequente Verwendung von Aramäisch, Latein und Hebräisch. Dient das der Authentizität? Nun kann man sich denken:

ZitatUnheimlich mutig von Gibson den Film nicht in Englisch zu drehen. Dadurch wirkt der Film noch realistischer, als eh schon!

Man kann aber auch darüber grübeln, ob Gibson sich folgendes dachte:

ZitatHmmm... wenn ich den ganzen Mist auf aramäisch, hebräisch und lateinisch mache, sind die Dreharbeiten für die Darsteller zwar ein bisschen aufwändiger, aber dafür glaubt mir dann auch jeder, dass ich das Thema wirklich ernst nehme und auf Authentizität wert lege. Und ich spare beim weltweiten Vertrieb die Kosten für die Synchronisation. Ha!

Dazu muss ich sagen, dass sich mir unter dem Strich auch nicht erschlossen hat, weshalb es unbedingt Originalsprache sein musste. Schließlich kenne ich die Vorlage auch nur in deutscher Übersetzung, Luther sei Dank. War mir die Botschaft deshalb bislang fremd?
Naja, geredet wird ja letztendlich eher wenig, denn der Film kippt recht schnell ins Extrem:

ZitatUnd dabei beginnt der Film so viel versprechend, geht recht detailliert auf die Geschichte vor der Gefangennahme, Verurteilung, Folter und Kreuzigung Jesu ein, und entpuppt sich so als nette Religions-Nachhilfestunde. Aber dann begeht Gibson den Schnitt, der aus dem Film nicht die gewünschte, liebevolle Auseinandersetzung mit der Materie macht, sondern eine blutige, durchweg geschmacklose Folter-Dokumentation, von der man sich jederzeit fragt: Muss das sein?

War auch die Frage, die ich mir stellte.

ZitatDie vorab verbreitete Kunde, der Film bebildere den Kreuzgang Jesu mit nie gesehener Brutalität, erweist sich erwartungsgemäß als hochstaplerische Skandalkampagne, die durch die zwar endlos ausgewalzten, aber gestreng komponierten, kühl-distanzierten Eindrücke in keiner Weise gerechtfertigt wird. Umso fragwürdiger ist dafür die unterliegende religiöse Durchhalteparole, die Jesus weniger als gütigen Menschenfreund zeichnet, der auch seinen Peinigern vergibt, sondern eher als unbezwingbaren Sandsack, der einstecken und wieder aufstehen kann wie kein Zweiter.

Gibson wagt es aus lauter Respekt vor der Vorlage nicht, über den Originaltext hinauszugehen, die Charaktere führen keinen vom Bibeltext abweichenden Dialog. Und da sich die Bibel sowieso eher durch bildhafte Gleichnisse auszeichnet, versucht Gibson den Ereignissen mit Kino-Klischees beizukommen: Jesus kann die Sympathie des Kinopublikums einzig und allein durch "Rocky"-Taktik erlangen: Einstecken, einstecken, einstecken und am Ende doch als Sieger den Ring verlassen. Hat mich sehr unangenehm berührt.

ZitatWürde die Passion Christi Gibson tatsächlich soviel bedeuten, wie er penetrant zu beweisen versucht, hätte er auf dessen wenigstens in Ansätzen formulierten Lebenslauf nicht verzichtet.

Ich meine, Gibson ging es doch scheinbar darum, Jesus den Menschen nahezubringen. Wie will er das schaffen, wenn er nur Folter abbildet? Hierbei ist es völlig egal, dass Jesus jedem auf der Welt bekannt ist, innerhalb seiner filmischen Grenzen bleibt uns dieser Charakter fremd, Gibson lässt lediglich auf Fleisch einprügeln.
Und hier kommt des Regisseurs technische Perfektion zum Tragen, die mein Unbehagen noch verstärkt hat:

ZitatGöttliche Bedeutung ward so jedem Bilde beigemessen, aufs Innigste unterstrichen durch andauernden Zeitlupeneinsatz, Blaufilter, Kunstnebel und in babylonischem Bombast dahinschwelgende Hosiannachöre, wenn denn der Leiden Eindringlichkeit die Botschaft des Herrn überdecken könnte, was nicht selten der Fall war.

Und so technisch unanfechtbar das Ganze zu sein scheint, so verworren erscheint sein Unterbau. Da wird kurz in die Vergangenheit gesprungen, wir hören Jesus sagen: "Vergebt euren Feinden", im Anschluss schickt uns der Film durch 10 Minuten blutigste Zeitlupenfolter. Was ist das? Filmischer Lackmus-Test? Wessen Kopf färbt sich bei Ansicht zuletzt rot? Wer erbleicht zuerst? Darf ich hier meine Toleranz erproben? Soll das Ventilfunktion erfüllen? Ich weiß es nicht.
Natürlich pocht Gibson hier auf eine emotionale Reaktion des Zuschauers, doch sein Film kanalisiert diese Emotion nicht, kann keine positive Botschaft oder gar Hoffnung vermitteln. Sklavisch verfilmt er Jesus´ letzte Stunden, lässt ihn sterben, lässt ihn auferstehen, soso, aha, aber das wissen wir doch alles schon. Die Geschichte ist bekannt, was also hat Gibson geritten, sie als Kinofilm zu adaptieren, wenn er keinen Funken Persönlichkeit in sein Herzensprojekt einfließen lässt? Wozu dann das Ganze?

Natürlich, nicht jeder ist mit der Geschichte vertraut,

ZitatDas weitere Schicksal von Judas kennen wir ja bereits aus "Wes Craven präsentiert Dracula"!

aber wenn sich das ausgiebige Zelebrieren der Geißelung zum Kernstück des Films auswächst, ist man besser beraten, es bei der Lektüre der Vorlage zu belassen. Damit hätte der Film eigentlich gar keine Existenzgrundlage mehr, wobei, eines zeichnet ihn dann doch aus, mit bestem Dank an Adam Kesher:

ZitatAuch wenn der Film letztlich nicht durch innere Qualitäten interessieren kann, bleibt er zumindest als überschäumender Akt christpatriotischen Sendungseifers ein beispielloses zeitgeistliches Phänomen.

Amen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 17 März 2007, 14:15:57
Nun denn, nach kurzzeitiger (von magentafarbener Inkompetenz erzwungener) Abstinenz bin ich zurück, um meine garantiert unqualifizierte Meinung unter die Gemeinde zu streuen.
Aufgrund akuter Reviewschreibfaulheit nutze ich meinen Thread einfach mal dazu, die zuletzt von mir begutachteten Streifen in Kurzform abzuhandeln.

Da wäre zuerst Little Miss Sunshine zu nennen, in dessen Genuss ich jetzt doch noch gekommen bin. Wenn man ehrlich ist, wird einem hier genau die Sorte schmusewolliger Familienidylle serviert, die man dem Disney-Mainstream so gerne ankreidet, aber das Schäfchen hat sich einfach clever einen Independent-Wolfspelz übergeworfen, und man muss schon ein harter Knochen sein, um das Ganze nicht komplett herzerwärmend zu finden.
Aber auf Sonnenschein folgt Regen, ein ziemlich versiffter noch dazu, denn was in Saw III alles an Flüssigkeiten über die Leinwand suppt, das ist einfach nicht mehr feierlich. Hier erübrigt sich auch jeder weitere Kommentar, das Ding hat sich offenkundig totgelaufen, Ende Gelände, aus die Maus, das kleine Denkmal, das sich der erste Teil setzen konnte, wird unter einem Berg Schweineschleim begraben. Hol´ den Vorschlaghammer...
...und schlage zu wie Rocky Balboa, der sich einen gediegenen Ruhestand und dem Kinopublikum einen würdigen Abschluss der Rocky-Saga gönnt. Sicher, der Film hat seine Längen, aber insbesondere im Zusammenspiel mit dem ersten Teil ergibt sich hier ein rundes Bild, das endlich die Katastrophe mit der Nummer Fünf vergessen macht und zugleich auch Startschuss eines Trends ist: ,,Rambo 4", ,,Indiana Jones 4", und ,,Stirb Langsam 4" werden nachrücken, die Altvorderen schlagen zurück.
So wie Judi Dench in dem großartigen Notes On A Scandal, denn hier dreht sie ebenso wie ihr Konterpart Cate Blanchett mächtig auf und beschert uns das fulminanteste Schauspielerduell seit langem. Hier wird jeder Blick mit Bedeutung, jede Geste mit Brisanz, jedes Wort mit Sprengstoff aufgeladen. Nicht von der nach TV-Film müffelnden Grundidee abschrecken lassen, hier schlummert (gerade in der Originalversion) ein Juwel, das nicht nur an der Oberfläche laboriert, sondern dahin geht, wo es schmerzt.
Und es bleibt unbequem, denn Maestro De Niro persönlich nahm auf dem Regiestuhl Platz, um Matt Damon in The Good Shepherd mal so richtig durch den emotionalen Fleischwolf zu drehen. Ein Leben für sein Land, ein Leben für den Job, ein Leben als Agent. De Niro zeichnet in 167 Minuten ausführlich die Biographie eines Menschen nach, der schwere Opfer erbringen muss. Und das wird bemerkenswerterweise zu keiner Sekunde langatmig, tolle Schauspieler und fantastische Ausstattung tun ihr Übriges dazu.
Dröger geht es da schon bei dem ungleich kürzeren Ghost Rider zu, der sich zwar als der bessere Van Helsing, unterm Strich aber doch mittelmäßige Hui-Buh der Klingeltongeneration entpuppt. Und wer meine Reviews kennt, der weiß, dass ich bei Marvel-Filmen immer beide Augen bis zum Anschlag zudrücke, es kostet mich also schon einiges an Überwindung, Cages Feuerritt als mau zu bezeichnen. Aber vielleicht ist diese Art von Filmen notwendig, um die Kluft zu ,,Spider-Man" oder den ,,X-Men" zu verdeutlichen.
Das Beste zum Schluss, Guillermo del Toros Reise in Pans Labyrinth hat mich dann richtig umgehauen. Hatte ich ihn nach seiner genialen ,,Hellboy"-Adaption schon heilig gesprochen, so untermauert er hier seinen Ausnahmestatus als Regisseur für das Phantastische umso eindrucksvoller. Subtil und eindringlich zugleich, durchmischt mit spielerischer Verträumtheit und betäubenden Ausbrüchen von Gewalt, zeigt del Toro, wie das Genre aussehen kann, wie es aussehen sollte. Zusammen mit seinen Kollegen Cuarón und Inarritú definiert er das Kino der Gegenwart, sein Film ist ein Loblied auf zügellose Fantasie und Eskapismus. 8 Millionen ,,World Of WarCraft"-Spielern dürfte das Herz aufgegangen sein.

Soweit die Kürze in aller Würze, für die Statistik noch die Wertungen:

Little Miss Sunshine: 7/10
Saw III: 2/10
Rocky Balboa: 7/10
Notes On A Scandal: 8/10
The Good Sheperd: 8/10
Ghost Rider: 5/10
Pans Labyrinth: 9/10
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 17 März 2007, 15:51:23
Na sowas, der Chili lässt sich auch nochmal blicken! Auch wenn ich nur erahnen kann, was es mit der "magentafarbenen Inkompetenz" auf sich hat, die dich ferngehalten hat, schön, nochmal was von dir zu lesen.

Schöne Zusammenfassung (wenngleich sie natürlich keine Chiliviews ersetzt), zu der ich mich leider nicht äußern kann, da ich sämtliche genannten Filme noch vor mir habe.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 17 März 2007, 16:04:45
Zitat von: Vince am 17 März 2007, 15:51:23
Auch wenn ich nur erahnen kann, was es mit der "magentafarbenen Inkompetenz" auf sich hat

Das große T.

Zitat von: Vince am 17 März 2007, 15:51:23
wenngleich sie natürlich keine Chiliviews ersetzt

Chiliviews? Gefällt mir. Sehr gut. Das werde ich ab jetzt verwenden und irgendwann, wenn ich mit diesem Markennamen die ganz dicke Kohle scheffle, auch dem Urheber ein paar Groschen zukommen lassen.  ;)
Ansonsten, keine Bange, demnächst dann wieder ganze Texte, das volle Programm, so leicht wird man mich nicht los, hörst du, großes T?
Bis dahin schmöker ich erstmal ein wenig im ganz schön aus dem Leim gegangenen Reviewforum. Meine Güte, da ist man mal kurz aushäusig, schon schießen hier die Threads aus dem Boden (und lösen sich teilweise auch schon wieder in Schaum, ähh, Wohlgefallen auf). Ganz großes Kino hier!

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 17 März 2007, 16:08:15
Zitat von: Chili Palmer am 17 März 2007, 16:04:45
Das große T.
Aaaaah! Verdammtes T. Hat mir auch schon viel Ärger bereitet. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 12 April 2007, 12:54:14

Wenigstens einmal möchte ich auch die Werbetrommel rühren und weise hiermit auf das neueste Chiliview hin, das sich mit der Zack-Snyder-Sandale befasst:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=105790&rid=238252 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=105790&rid=238252)

Im übrigen freue ich mich schon auf die vielfältigen Versuche, zum DVD-Start des Films den Begriff "spartanisch" in einen Zusammenhang mit dem Bonusmaterial zu setzen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 12 April 2007, 14:52:32
Zitat von: Chili Palmer am 12 April 2007, 12:54:14
Wenigstens einmal möchte ich auch die Werbetrommel rühren und weise hiermit auf das neueste Chiliview hin, das sich mit der Zack-Snyder-Sandale befasst:
Warum nur einmal? Ich bin froh, dass mal wieder jemand anders als die üblichen Verdächtigen oben steht. Wobei, für mich persönlich bräuchte eigentlich gar keiner neuen Stoff ankündigen, ich gehe ja täglich den "Neu"-Bereich durch und picke mir raus, was mich interessiert (andererseits übersieht man da schnell mal was...).

Von "300" weiß ich jedenfalls langsam, was ich zu erwarten habe. Ich glaube, wenn es nach mir ginge, würde ich mir den im Kino gar nicht mehr anschauen. Vielleicht kann ich mich drum herum drücken. ;)

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=105790&rid=238252 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=105790&rid=238252)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 12 April 2007, 15:34:34
Zitat von: Vince am 12 April 2007, 14:52:32
Warum nur einmal?

Naja, ich war bisher so stolz auf meine Ich-bewerbe-mich-nicht-Einstellung, aber angesichts des Reviewbergs zu "300" hielt ich es nun doch für angebracht, ein wenig auf die Werbetube zu drücken, bevor es niemand liest. So schnell fliegen gute Vorsätze über Bord...

Zitat von: Vince am 12 April 2007, 14:52:32
Ich glaube, wenn es nach mir ginge, würde ich mir den im Kino gar nicht mehr anschauen. Vielleicht kann ich mich drum herum drücken. ;)

Dazu muss ich sagen, wenn schon, dann Kino. Zwar ist das nunmal nicht der von allen Dachspatzen herbeigepfiffene Überflieger, aber daheim dürfte er den letzten Rest Wucht einbüßen, solange du nicht gerade mit 700-Zoll-Plasma-Heimkino aufwarten kannst... und unterm Strich kommt dich eine Kinokarte auch billiger als eine Special-Collector´s-Edition mit Kühlschrankmagnet.
Um mal im Han-Solo-Stil zu reden: Dass ich dir nach meiner recht ungnädigen Review nun doch noch den Gang ins Kino schmackhaft zu machen versuche - es ist fast zum Lachen.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 12 April 2007, 16:24:06
Zitat von: Chili Palmer am 12 April 2007, 15:34:34
Naja, ich war bisher so stolz auf meine Ich-bewerbe-mich-nicht-Einstellung, aber angesichts des Reviewbergs zu "300" hielt ich es nun doch für angebracht, ein wenig auf die Werbetube zu drücken, bevor es niemand liest. So schnell fliegen gute Vorsätze über Bord...
Beim Simpsons Season 6-Review werde ich auf Werbung möglicherweise auch nicht verzichten können. ;)

ZitatDazu muss ich sagen, wenn schon, dann Kino. Zwar ist das nunmal nicht der von allen Dachspatzen herbeigepfiffene Überflieger, aber daheim dürfte er den letzten Rest Wucht einbüßen, solange du nicht gerade mit 700-Zoll-Plasma-Heimkino aufwarten kannst... und unterm Strich kommt dich eine Kinokarte auch billiger als eine Special-Collector´s-Edition mit Kühlschrankmagnet.
Nur bin ich so ein bescheuerter Sammler, der sich sogar mal ein Filmchen gönnt, das ihm nicht ganz so sehr gefallen hat... gerade alles, was ich im Kino gesehen habe, MUSS ich unbedingt auch auf DVD haben (naja gut, bei Pathfinder hege ich jetzt nicht unbedingt Kaufambitionen). Das Warten auf die Nice Price-Kategorie fällt mir sogar leichter, wenn ich NICHT im Kino war. Ich bin Opfer meines Konsumdenkens *Fight Club-Modus anwerf.. und damit doch schon wieder einen Film zitierend*.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 12 April 2007, 16:28:55
Zitat von: Vince am 12 April 2007, 16:24:06
Nur bin ich so ein bescheuerter Sammler, der sich sogar mal ein Filmchen gönnt, das ihm nicht ganz so sehr gefallen hat...

Was ist das denn bitteschön für ein Verhalten... kann ich ja gar nicht nachvollziehen...  ;)

Zitat von: Vince am 12 April 2007, 16:24:06
Ich bin Opfer meines Konsumdenkens *Fight Club-Modus anwerf.. und damit doch schon wieder einen Film zitierend*.

Und was ist DAS denn bitteschön für ein Verhalten... Bin ich hier im Filmforum oder was?  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 12 April 2007, 17:40:54
Zitat von: Vince am 12 April 2007, 16:24:06gerade alles, was ich im Kino gesehen habe, MUSS ich unbedingt auch auf DVD haben

Du kranker Mensch, du... was ist das denn für ein Tick?


Zu Chilis Erguss: Ganz versucht objektiv gesehen, ist es hier bei diesem Film wahrscheinlich nicht das Beste, nur auf das Argument "war langweilig" zu setzen... aber das ist unterhaltsam zu lesen und irgendeiner, stimmt schon, muss es auch mal in der Deutlichkeit sagen: der Film war zuweilen stinklangweilig.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 12 April 2007, 21:09:47

Ich hätte mich noch seitenlang über die Freigabe ab 16 Jahren aufregen können, aber erstens habe ich das im Freundeskreis schon zur Genüge getan und zweitens wurde das auch hier im Forum schon durchgekaut. Von dem ideologisch bedenklichen Inhalt fange ich gar nicht erst an (der wiederum eng mit der ab-16-Thematik verknüpft ist, aber lassen wir das).
Und da ich mich ja gerne über Aspekte auslasse, die nicht schon in jedem zweiten Review zur Sprache kamen, musste zwangsläufig der Spannungsfaktor dran glauben.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 12 Mai 2007, 01:04:16
Sensationelle SPIDER-MAN-Besprechungen, da kann man nur lobpreisen, mein Herr.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 12 Mai 2007, 15:41:42

Dankeschön!

Nach all den miesmachenden Texten, die ich mir zuletzt über Raimis Filme zu Gemüte führte, war es jetzt Zeit für den Fanboy-Rundumschlag. Bin vollständig glücklich mit dieser Trilogie, musste dann aber feststellen, wie schwer es ist, durchweg positive Reviews hintereinander wegzuschreiben, die Gefahr, sich zu wiederholen, ist immens. Wohl auch ein Grund, weshalb ich "Star Wars"- und "Herr der Ringe"-Reviews immer noch vor mir herschiebe.

Das noch am Rande: Was langsam immer unerträglicher wird, ist das Kinopublikum. Es gibt allen Ernstes Leute, die erst zum Showdown begriffen haben, dass Harry der Kobold ist, und diese Erkenntnis dann lautstark in den Saal prusteten, im schönsten Haha-Watson-der-Fall-ist-gelöst-Tonfall. Zwischendurch wird das Handy mit einem neuen Klingelton versehen oder mit Popcorn geworfen. Und natürlich wurde pflichtgemäß gestöhnt, als die Amerika-Flagge ins Bild kam, und natürlich wurde gelacht, als Peter am Schluss weinte.
Aahh, wenn ich doch Bruce Banner wäre... da wäre kein Nacho auf dem anderen geblieben.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Bretzelburger am 12 Mai 2007, 18:21:07
Nichts gegen deine Fanboy Review, aber gerade mir als großem jahrzehntelangem Spidey Fan stößt insgesamt etwas sauer auf, daß es entweder die idiotischen Negativ-Reaktionen gibt, die du oben zu recht erwähnst und die mit "zu viel Kitsch" -Aussagen usw. langweilen oder die Fan-Begeisterungsstürme, sie alles ganz toll finden und für die merkwürdigsten Story-Plots noch eine Begründung abgeben. Eine analytische Auseinandersetzung, gerade von einem Kenner und Liebhaber des Comics UND der Filme findet nicht statt - auch bei dir nicht. Trotzdem akzeptiere ich natürlich deine Meinung, denn selbstverständlich steht es dir frei deine Fanbegeisterung heraus zu rufen...

Ein Beispiel : du begründest den Fakt, daß plötzlich der Sandmann an dem Tod von Peters Onkel schuld ist, damit, daß damit die Filmemacher nochmal dessen inneren Konflikt hervorrufen wollten - aus deiner Sicht bei einer Filmtrilogie eine legitime Maßnahme. Abgesehen davon, daß Filmemacher machen können, was sie wollen, ist es zumindest gerechtfertigt zu hinterfragen, was sie damit erreichen wollten und ob das im Gesamtkontext schlüssig wirkt.

Das tut es meiner Meinung nach nicht :

zuerst halte ich die Szene mit Peters Onkel in ihrer Art als einen besonders wichtigen Kulminationspunkt für die Gestaltung der Spinne überhaupt. Das ist fast so, als wenn ich plötzlich eine andere Variante für die Entstehung der Spinnenkräfte hervor zaubere. Seine Reaktion, daraufhin den Mörder zu töten (auch wenn das letztendlich ein Unfall war), löste bei ihm den Vorsatz aus, seine Kräfte verantwortlich anzuwenden. Im Comic gibt es immer wieder Situationen, in denen er daran Zweifel hat, immer wieder Momente, wo die Frage der Selbstjustiz kritisch hinterfragt wird - ohne das man auf die inhaltlich abgeschlossene Urszene zurückgegriffen werden mußte.

Ich halte das für einen sehr schweren Fehler im Storytelling, da damit eine Szene aus Teil 1 nicht nur ihre Bedeutung verlor, sondern auch das Gewicht in ihrer Ausgewogenheit. Anders als zum Beispiel bei "Star Wars", wo dieser Trick tatsächlich mehrfach angewendet wurde, daß Szenen später aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wurden und plötzlich völlig anders daher kamen, lag in dieser "Urszene" kein Schatten des Unklaren. Die Macher hätten genügend Möglichkeiten gehabt, den Konflikt an Hand des "Grünen Kobold" neu zu betrachten. Tatsächlich ist der Tod des Kobolds in Teil 1 auch ein Unfall, aber wer die Comics kennt, weiß, daß Peter nach dem Tod von Gwen keineswegs das Schonprogramm fuhr...

Diese Zweifel läßt der Film raus, indem gegenüber Harry immer so getan wird, als würde Spidey seine Finger bei Papas Tod in Unschuld waschen - da wäre mehr Potential für eine differenzierte Betrachtung gewesen, ohne irgendwelche konstruierten Plots auf die Matte zu bringen. Meiner Meinung nach ist die veränderte Szene rein dem Publikum geschuldet, dem an Hand von eingeführten Personen ,möglichst einfach Spideys Konflikt verkauft werden soll - ein Schwachpunkt und Rückschritt im Storyaufbau und eine Verletzung des Originals, daß nicht durch die Möglichkeit der freien Gestaltung (wie z.B. der Austausch von Gwen und M.J.) entschuldigt werden kann.

Eine solche Analyse, die sicherlich über eine Review hinausgeht, könnte man noch zu einigen weiteren Punkten schreiben, die für mich den dritten Teil (dem ich 7 Punkte gab) qualitativ als den bisher schwächsten ansehen lassen - gerade aus der Sicht eines Fans.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 12 Mai 2007, 18:40:49
Nun, hier dürfte wohl der entscheidende Punkt sein, dass ich den nachträglichen Eingriff in diese fraglos ungemein wichtige Szene nicht als "Verrat" begriffen habe, welcher das inhaltliche Konstrukt schwächt.

Der Straßenräuber ist tot, Onkel Ben ist tot, und dennoch ist Peter einfach nicht fähig, einen Schlusstrich zu ziehen. Im Comic muss er dies natürlich auch nicht, in derselben Weise, wie Bruce Wayne aus seinem Kindheitstrauma eine lebenslange Motivation für die Verbrecherjagd zieht, so wird Spidey immer wieder an seine Pflicht erinnert.
Nur möchte Raimi hier meines Erachtens den Kreis schließen, seinem Film-Helden Erlösung zukommen lassen, was ich im Rahmen einer Trilogie für legitim halte. Was diese Vorgehensweise für zukünftige Filmfortsetzungen bedeutet, steht natürlich auf einem anderen Blatt, da kann es schwierig werden.
Aber so steht für mich die Szene, in der Peter dem wahren Mörder (und damit sich selbst) vergibt, für eine fantastisch gelöste Art, den Reifeprozess des Helden abzuschließen. Dies wäre mit keinem anderen Schurken möglich gewesen.

Oder reden wir hier aneinander vorbei?

EDIT:
Also, für mich stellt sich das so dar, dass für dich das Problem ist, dass nicht der Mann, den Peter hätte aufhalten können, der Mörder ist, sondern eine dritte Person, was Peter somit aus der Verantwortung zieht, weil dann ja auch theoretisch ein Kühlschrank auf Onkel Ben hätte fallen können, es hätte nicht mehr in Peters Hand gelegen.
Doch so gravierend greift Raimi hier ja nicht ein, er baut quasi einen Sicherungsbolzen ein, indem er Marko vom Dieb anrempeln und somit erst den tödlichen Schuss lösen lässt. Damit ist Peter nämlich wieder Teil der Ereigniskette, die zum Tode seines Onkels führt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Bretzelburger am 13 Mai 2007, 00:12:57
Auch wenn das an Hand eines so aktuellen Films merkwürdig klingt - Spidey ist aus meiner Generation. Gerade las ich in einem Interview mit Rudi Völler, der 6 Wochen älter ist als ich, daß er immer großer Spiderman Fan war. Ab 1964 erschienen sie in Hit, Marvel legte die Hefte zum ersten Mal chronologisch ab 1974 auf - und so blöd das klingen mag - eine solche Verfälschung dieser Szene aus Heft 1 ist nicht zu akzeptieren und für die Thematik hätte es eine Vielzahl Möglichkeiten gegeben, sie wieder aufzunehmen.

Abgesehen davon ist bei "Spiderman" nie etwas endgültig - jedes Problem taucht immer wieder auf, das macht ja den Charakter der Serie aus und wenn der Film das nicht begreift, hat er die Vorlage nicht verstanden. Aber so habe ich "Spiderman 3 " auch nicht empfunden.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Mai 2007, 00:31:41
Zitat von: Bretzelburger am 13 Mai 2007, 00:12:57
Auch wenn das an Hand eines so aktuellen Films merkwürdig klingt - Spidey ist aus meiner Generation.

Hm, das ist jetzt aber dieselbe Argumentation wie bei der allgemeinen Empörung zum Start von Episode I.
Modernisierungen historisch eindeutig verorteter Stoffe haben es halt schwer, ihr ehemaliges Kernpublikum vollends zu überzeugen, da ist Raimis Weg doch wirklich schmeichelnd für Nostalgiker.

Zitat von: Bretzelburger am 13 Mai 2007, 00:12:57
und so blöd das klingen mag - eine solche Verfälschung dieser Szene aus Heft 1 ist nicht zu akzeptieren und für die Thematik hätte es eine Vielzahl Möglichkeiten gegeben, sie wieder aufzunehmen.

Bescheiden wir uns also damit, dass dich die Möglichkeit, die Raimi wählte, unzufrieden zurücklässt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Red Shadow am 13 Mai 2007, 02:44:47
Zitat von: Chili Palmer am 12 Mai 2007, 15:41:42
Dankeschön!

Nach all den miesmachenden Texten, die ich mir zuletzt über Raimis Filme zu Gemüte führte, war es jetzt Zeit für den Fanboy-Rundumschlag. Bin vollständig glücklich mit dieser Trilogie, musste dann aber feststellen, wie schwer es ist, durchweg positive Reviews hintereinander wegzuschreiben, die Gefahr, sich zu wiederholen, ist immens. Wohl auch ein Grund, weshalb ich "Star Wars"- und "Herr der Ringe"-Reviews immer noch vor mir herschiebe.

Das noch am Rande: Was langsam immer unerträglicher wird, ist das Kinopublikum. Es gibt allen Ernstes Leute, die erst zum Showdown begriffen haben, dass Harry der Kobold ist, und diese Erkenntnis dann lautstark in den Saal prusteten, im schönsten Haha-Watson-der-Fall-ist-gelöst-Tonfall. Zwischendurch wird das Handy mit einem neuen Klingelton versehen oder mit Popcorn geworfen. Und natürlich wurde pflichtgemäß gestöhnt, als die Amerika-Flagge ins Bild kam, und natürlich wurde gelacht, als Peter am Schluss weinte.
Aahh, wenn ich doch Bruce Banner wäre... da wäre kein Nacho auf dem anderen geblieben.

Bei mir schrillt eigentlich nicht der Fanboy-Alarm, aber trotzdem stimme ich da Vega zu. Eine hervorragende Kritik und die Kommentare darüber hinaus sind so wahr, dass es schon fast schmerzt :algo: :icon_rolleyes:. Gute Arbeit :respekt: - wenn ich momentan nicht mit weitaus schöneren Dingen beschäftigt wäre, würde ich selbst noch etwas zum Film schreiben.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Mai 2007, 03:12:22

Um meinen Standpunkt noch einmal deutlich zu machen:

"Spider-Man" ist das Werk unzähliger Autoren und Zeichner, ein Gemeinschaftskunstwerk, das zwar von Lee und Ditko begründet, im Laufe der Jahre aber von anderen Künstlern ebenfalls entscheidend mitgeprägt und verästelt wurde.
Innerhalb dieser Serie gibt es keinen Stillstand, ihre potenziell endlose Laufzeit gereicht ihr sowohl zum Vor- als auch zum Nachteil. So kann es eben nicht die eine, objektiv einzig wahre Version des Netzschwingers geben, weil die Serie sich über die Jahre immer wieder neu erfindet und sowohl einer veränderten Comiclandschaft als auch einem neuen Publikum anpasst.

Jeder Fan hat seine persönlichen Lieblingskünstler, die Spider-Man so präsentieren, wie er sich das vorstellt. Von diesem Idealbild abweichende Geschichten neigt der Fan für sich selbst zu ignorieren, und, sollte eine Handlungsentwicklung einmal auf den geballten Widerstand der Leserschaft stoßen, rückt das nachfolgende Kreativteam die Dinge halt wieder "gerade".
Aktuelle Beispiele wären da die Kontroverse um Straczynskis "Alte Sünden"-Story, die uns die "Heilige Kuh" Gwen Stacy in einem sehr viel diffuseren Licht präsentiert und so an einem Stützpfeiler der Gesamtgeschichte rüttelt, oder die Klon-Saga, in welcher einfach mal behauptet wurde, Peter Parker wäre nie der wahre Spider-Man gewesen, sein Leben (seit seinem ersten Comic-Auftritt) eine Lüge.
Und siehe da, selbst hierfür fanden sich Fans, die diese, die gesamte Serie ad absurdum führende Idee begrüßten.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Sam Raimi seine persönliche Interpretation einer im ständigen Fluss befindlichen, permanenten zeitgeschichtlichen Umwälzungen unterworfenen Comic-Serie, die einfach keine definitive Form, vergleichbar einem abgeschlossenen Buch, bieten kann, als mangelndes Verständnis auszulegen, halte ich schlicht für unfair.
Dies ist nicht Stan Lees, J. Michael Straczinskys oder Todd McFarlanes Spider-Man. Es ist Raimis.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 13 Mai 2007, 17:10:40
Auch von mir nochmal ein fettes Dankeschön für die Reviewtrilogie, die zwar in den Matrixbesprechungen kaum überwindbare Konkurrenz hat, aber grundsätzlich dürfte es noch viel mehr solcher Triplepacks von dir geben. Die Ringherren hast du ja schon angesprochen - dann halt dich mal ran!  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Mai 2007, 17:15:16
Zitat von: Vince am 13 Mai 2007, 17:10:40
Die Ringherren hast du ja schon angesprochen - dann halt dich mal ran!  ;)

Ich habe da immer noch Angst vor meinen eigenen Ansprüchen an diesen Dreierpack. Das muss eine Reviewtrilogie werden, sie alle zu knechten. Nicht unbedingt ins Dunkel zu treiben, aber mindestens lange an den Monitor zu binden.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 13 Mai 2007, 17:21:21
Ja das ist schon scheiße mit den Ansprüchen, die man an sich selbst stellt. Aber einfach druff, zack zack, kurz und schmerzlos, wie ein fleißiger Weberknecht, so knechtet es sich am besten.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 15 Juni 2007, 23:57:59
Da Du so nett warst, meinen Mist zu beschnüffeln, habe ich mich mit Deinem beschäftigt.
Deiie Filmauswahl ist interessant. Viele Überschneidungen zu meiner Auswahl. Schön durcheinander, wie ich es auch mag. Genrekenner sind super, aber ich finde es trainiert mehr ganz abwechslungsreich zu schauen und zu reviewen...

Dann mal einige Deiner Werke rausgepickt:
"Doom"
Kompaktes Review, flüssig zu lesen, aber sprachlich einwandfrei. Den Einstieg fand ich sehr gut! Animiert direkt zum Weiterlesen. Auch das Beschreiten einer allgemeineren Ebene (Die der Gameverfilmung) hat mir gut gefallen. Ich persönlich fand den Film extrem seelenlos, daher auch meine etwas niedrigere Wertung...

"Hostel"
Schönes Review. Richtig aktionsgeladen. Man merkt, dass Du beim Schreiben wirklich mitgegangen bist. Du ziehst schöne Vergleiche mit dem Slasher-genre. Hat mir sehr gut gefallen!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Juni 2007, 19:11:17
Zitat von: Snake_Plissken am 15 Juni 2007, 23:57:59
Da Du so nett warst, meinen Mist zu beschnüffeln, habe ich mich mit Deinem beschäftigt.

Im wahrsten Sinne des Wortes, mit diesen zwei Vertretern filmischer Hochkultur, die du da herausgepickt hast.  ;)

Zitat von: Snake_Plissken am 15 Juni 2007, 23:57:59
"Doom"
flüssig zu lesen, aber sprachlich einwandfrei.

Ich hoffe doch nicht, dass sich das deiner Meinung nach ausschließen muss.

Zitat von: Snake_Plissken am 15 Juni 2007, 23:57:59
Ich persönlich fand den Film extrem seelenlos, daher auch meine etwas niedrigere Wertung...

Nun muss man aber auch mal bedenken, dass die Vorlage nun der seelenloseste Kram überhaupt ist. Das Spiel, das sich rühmt, ohne Handlung auszukommen. Von daher fand ich den Versuch der Filmemacher, mittels der Bruder/Schwester-Thematik, der Gruppendynamik des Space-Corps und der netten Idee des "Schläfer"-Gens ein wenig Fleisch an die Knochen zu packen, löblich. Man wollte sich immer noch zum erzählenden Medium Film bekennen, gleichzeitig aber die Erwartungen der Hardcore-Spieler an ein dialogfreies Bleigewitter auch nicht enttäuschen (siehe die Ego-Sequenz). Und mit so einem recht gut gelungenen Spagat kann ich letztendlich besser leben als mit der Verneinung jeglicher Handlung wie in "300".
Und hier bin ich wieder beim leidigen Thema der Bewertung: Wie drücke ich es in einer Ziffer aus, dass der Film mich positiv überrascht, einen kleinen, aber richtigen Schritt hin zu besseren Gameverfilmungen unternommen hat und gleichzeitig doch nur ein hohles Gummimonster-Spektakel ist, dem es natürlich an filmischem Nährwert mangelt, andererseits aber schon aufgrund der Vorlage gar kein Anspruch herauszuholen imstande ist? In so einem Fall kann ich nicht in Verhältnismäßigkeiten denken, auch wenn es besseren Filmen gegenüber unfair erscheint, die Note muss meinen Text untermauern.
Mr. Kesher weiß schon, weshalb er auf Wertungen verzichtet.

Zitat von: Snake_Plissken am 15 Juni 2007, 23:57:59
"Hostel"
Schönes Review. Richtig aktionsgeladen. Man merkt, dass Du beim Schreiben wirklich mitgegangen bist.

Ach ja, dafür habe ich mich auch extra in einem slowakischen Keller vor einen Laptop fesseln lassen, deshalb auch der hohe Mitgeh-Faktor.
Nein, im Ernst, damit wollte ich Mr. Vega nur beweisen, dass auch aus der vermeintlich trockensten Filmzitrone noch Kultursaft zu pressen ist.  :icon_twisted:
Nee, jetzt wirklich im Ernst, als ich mich an "Hostel" wagte, waren schon über 100 Reviews dazu online. Da musste ich natürlich auf die Kacke hauen. Und da der Film bei mir gewirkt hat, ging das auch relativ gut.
Und es hat sich wohl auch gelohnt, denn ich habe einige positive Rückmeldungen von Leuten erhalten, die den Film überhaupt nicht mochten, so etwas freut mich natürlich sehr. Deshalb darf ich dir auch noch die Reviews von Vince und scarlettfan123 ans Herz legen, die ebenfalls sehr individuelle Zugänge zum Film illustrieren. Ist immer ärgerlich, wenn einem gute Reviews in so einem Wust durch die Lappen gehen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 16 Juni 2007, 19:24:47
ZitatIch hoffe doch nicht, dass sich das deiner Meinung nach ausschließen muss.

Muß es nicht, tut es aber des Öfteren. Du versuchst aus den Extremen eines hochgestochenen Textes einerseits und umgangssprachlichem Geschreibsel auf der anderen den besten Kompromiss zu finden. Insofern finde ich, dass wir sprachlich auf ähnlichem Niveu rangieren. Korrigier mich bitte, wenn Du da anderer Meinung bist.

ZitatDeshalb darf ich dir auch noch die Reviews von Vince und scarlettfan123 ans Herz legen, die ebenfalls sehr individuelle Zugänge zum Film illustrieren. Ist immer ärgerlich, wenn einem gute Reviews in so einem Wust durch die Lappen gehen.

Mein Review war eines der ersten zu diesem Film. Werde mir die beiden von dir gefeatureten Reviews beizeiten auch nochmal geben!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Juni 2007, 19:37:46
Ach, auf mein Niveau möchte sich doch niemand freiwillig begeben.
Ich pinsele Dreck mit meinen Worten golden an, schau´ mal beizeiten nach "Elektra".  ;)

Hastig nachgeschobener EDIT:
Wobei ich "Elektra" natürlich nie und nimmer als Dreck bezeichnen würde, der ist halt nur ein passendes Beispiel für ein allgemein ungeliebtes Filmchen, dessen ich mich angenommen habe.
Daß aus der Vorlage ein ganz anderer Film hätte werden müssen, Miller-Style, steht da auch noch mal auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 16 Juni 2007, 19:44:00
ZitatAch, auf mein Niveau möchte sich doch niemand freiwillig begeben.
Ich pinsele Dreck mit meinen Worten golden an, schau´ mal beizeiten nach "Elektra".  icon_wink

Werde ich tun, aber stell Dein Licht mal nicht unter den Scheffel. Jeder hat Reviews, die er für nicht soo gelungen hält. Da muß man die anderen ja nicht so mit der Nase drauf stoßen...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Juni 2007, 19:55:52
Da haben wir jetzt wohl ein wenig aneinander vorbeigeredet. Ich meinte weniger meine Reviews an sich, sondern eher meine Veranlagung, auch mal mittelprächtige Filme tüchtig abzufeiern.
Davon abgesehen halte ich eigentlich nur "Das Leben der anderen" für eine misslungene Kritik, da mein Versuch, die einzigartige Stellung dieses Films inmitten unzähliger Ostalgie-Schinken herauszustellen, ein wenig zu euphorisch geriet, und durch die berechtigten inhaltlichen Einwände von Adam Kesher (siehe Thread des Films) mittlerweile kleinlaut revidiert gehört.
Ich schätze den Film immer noch sehr, aber die manipulativen Nuancen, die man erst bei eingehenderer Betrachtung des Films wahrnimmt, kamen in einem husch-husch-Review direkt nach dem Kinobesuch natürlich zu kurz. War aber auch mein letztes auf-die-Schnelle-Review, von daher: Lektion gelernt.

Das war jetzt auch "mit-der-Nase-drauf-Stoßen", aber warum nicht auch mal den eigenen Reviewthread dazu nutzen, veränderte Sichtweisen deutlich zu machen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 17 Juni 2007, 15:38:52
ZitatDa haben wir jetzt wohl ein wenig aneinander vorbeigeredet. Ich meinte weniger meine Reviews an sich, sondern eher meine Veranlagung, auch mal mittelprächtige Filme tüchtig abzufeiern.

Richtig. Ich habe immer von Deinem sprachlichen Stil gesprochen, den ich schätze und meinem als recht ähnlich empfinde. Insofern ein Niveau, auf das ich mich gern begebe.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 10 Juli 2007, 21:53:20
Sehr fein, deine SNAKES-Kritik ist die bislang beste, die ich in der ofdb gelesen habe. Obwohl du wie schon viele andere abermals recht ausführlich auf den Entstehungskontext eingehst, liest sich das bei dir wie eine lakonische Zusammenfassung mit ordentlich Schmackes. Vor allem ist das ganze mit viel Witz geschrieben, gehoben formuliert und dennoch ziemlich kumpelhaft im Ton. Und das Ende ist natürlich ziemlich clever.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 10 Juli 2007, 22:49:32
Na, das ging ja fix mit dem Feedback. Der User, der schneller postet als sein Schatten? Mir soll´s recht sein, besten Dank.  :D

War ja nun auch schon recht gut mit Reviews versorgt, der Film, von daher atme ich jetzt erstmal erleichtert auf, dass mein Beitrag schon mal einem Leser gefallen hat. Und dann auch noch so einem Anspruchsvollen.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 10 Juli 2007, 21:53:20
gehoben formuliert und dennoch ziemlich kumpelhaft im Ton.

Wir sind doch hier alle eine große Familie, da kann man schon mal kumpelhaft werden.  :pidu:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 11 Juli 2007, 00:40:28
Hab mir auch mal Deine "Snakes"-Kritik reingezogen.

Sie sprüht einerseits vor Lockerheit und Esprit und andererseits vor großem Hintergrundwissen. Und der Burgervergleich... Einfach großartig.

Das passende Review zu diesem Film!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2007, 14:21:21

Ich zitiere mal mein eigenes Profil:

"Trashfilme? Klar. Manchmal schmeckt ein Burger viel besser als ein 5-Gänge-Menü".

Grüße,
Chili
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 11 Juli 2007, 17:16:30
Wenn es nicht so "dito"-mäßig klischeehaft wäre, würde ich meinen Vorrednern jetzt von ganzem Herzen zustimmen... da können zum doofsten Film hunderttausend Reviews stehen, Chili bringt das hunderttausendunderste Review mit einem unverwechselbaren Charme und den Spagat, den du zwischen Seriosität und Unterhaltungswert ablegst, finde ich immer wieder aufs Neue bemerkenswert. Deswegen bleibst du nach wie vor unter meinen Top 3 und oft sogar mehr als das, auch wenn du dich halt grundsätzlich am Mainstream entlangbewegst und dein Output ja eher niedrig ist. Aber man hat ja schon oft gesehen, dass Quantität die Qualität zerstören kann. Deswegen lieber etwas längere Pausen, wenn dafür solche Rezensionen herauskommen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2007, 18:10:47
@Vince:

In meinem unterirdischen Superschurkenlabor wird derzeit fieberhaft an einer Möglichkeit gearbeitet, den Review-Output zu erhöhen, um die Welt zu überschwemmen, muuarhaharharahar!
Ja, schön wär´s, ich sähe es auch lieber, wenn ich mal ein wenig öfter Kritiken online stellen könnte, aber das kann man nun mal nicht erzwingen, wenn mir nichts zu einem Film einfällt. Und dann, wie du schon erwähnt hast, lass' ich´s lieber bleiben, von wegen Qualität und so.

Gehört eigentlich in deinen Thread, aber da ich gerade so faul bin (sehe ich da etwa einen ursächlichen Zusammenhang mit meinem geringen Output?  ;)), möchte ich dich an dieser Stelle dafür bewundern, dir auch den zweiten "Garfield"-Film angetan zu haben.
Das habe ich nach dem Vorgänger nicht mehr über mich bringen können, nicht, dass dieser schlecht war, nein, aber er war so furchtbar durchschnittlich und dröge. Und wenn ich mir dein Review jetzt durchlese, hat sich daran auch nichts großartig geändert. Bis auf den Sprecherwechsel, wobei ich mich auch da wie schon beim Vorgänger frage, warum sie nicht gleich Murray-Sprecher Arne Elsholtz genommen haben.
Wir werden also, wie du schon schreibst, den animierten Film-Kater einfach als spießigen Abglanz des satirischen Vorbilds hinnehmen und für eine anständige Adaption weiter auf die Zeichentrickserie zurückgreifen müssen.   

Das Beste am Ganzen war dann doch die Fell-DVD. So etwas vielleicht noch für "Star Wars"... als Wookie-Edition...  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 11 Juli 2007, 18:20:59
Sag ruhig, wie es ist: Im Grunde ist "Garfield - der Film" scheiße. Brauchbar ist er als Untermalung des Familienessens (jip, eine Schande, dass beim Familienessen ferngesehen wird, aber wir leben in einer Multimediagesellschaft...), aber mit ganzer Konzentration vor dem Fernseher zu sitzen und nicht nebenbei noch was anderes zu machen ist bei den Garfield-Filmen fast unmöglich. Den ersten hab ich übrigens schon zweimal gesehen, dabei aber die Hälfte im Schnellvorlauf gespult. Aber irgendwie hat es mir die Animation von dem Viech angetan. Bin ja eh ein Katzenfan, das spielt in die Bewertung auch rein. Obwohl ich die eingeholten Punkte eigentlich als eingefleischter Fan der Comicvorlage wieder abziehen müsste.

Die "Samtpfötchen Edition" rockt übrigens auch, da ist ein Booklet mit Originalcomics drinne... und auf Disc 2 zwei Folgen der gar nicht mal so üblen Trickserie.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2007, 19:02:29
Zitat von: Vince am 11 Juli 2007, 18:20:59
aber mit ganzer Konzentration vor dem Fernseher zu sitzen und nicht nebenbei noch was anderes zu machen ist bei den Garfield-Filmen fast unmöglich.

...wie bei einigen anderen Filmen auch. Habe ich bei "Garfield" haargenau so empfunden wie du, mittendrin hatte ich meine DVDs umsortiert, einen Artikel gelesen, mir was zu Essen geholt. Schlussendlich konzentriert man sich dann wieder auf den Film und fragt sich, wann genau die eigene Aufmerksamkeit zu schwinden begann. Das wäre fast mal einen eigenen Thread wert: "Filme, bei denen man irgendwann abschaltet und sich hinterher nicht einmal erinnern kann, weil das Essen so gut geschmeckt hat".  :icon_mrgreen:

Zitat von: Vince am 11 Juli 2007, 18:20:59
Die "Samtpfötchen Edition" rockt übrigens auch, da ist ein Booklet mit Originalcomics drinne... und auf Disc 2 zwei Folgen der gar nicht mal so üblen Trickserie.  ;)

Da lag "Garfield 2" immer in meinem toten Konsumwinkel, und nun zerrst du ihn mit diesem samtweichen Verpackungsargument wieder in mein Blickfeld - na, besten Dank!  :icon_twisted: ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 11 Juli 2007, 19:35:49
Zitat von: Chili Palmer am 11 Juli 2007, 19:02:29
Da lag "Garfield 2" immer in meinem toten Konsumwinkel, und nun zerrst du ihn mit diesem samtweichen Verpackungsargument wieder in mein Blickfeld - na, besten Dank!  :icon_twisted: ;)

Und Beeilung ist geboten, denn bei Müller hab ich schon ein Steelbook zu Teil 2 gesehen. Und du willst doch kein Steelbook, oder? :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 11 Juli 2007, 19:43:22
Zitat von: Vince am 11 Juli 2007, 19:35:49
Und Beeilung ist geboten, denn bei Müller hab ich schon ein Steelbook zu Teil 2 gesehen. Und du willst doch kein Steelbook, oder? :icon_mrgreen:

Und solche "King Kong"-Kratzer? Und noch mal in Ohnmacht fallen? Um Himmels Willen!  :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Juli 2007, 20:03:57
Zitat von: Vince am 11 Juli 2007, 17:16:30
auch wenn du dich halt grundsätzlich am Mainstream entlangbewegst

Zwar habe ich es mir im modernen Mainstream gerne gemütlich gemacht, aber komplett der Mainstream-Heini zu sein ist irgendwie auch nicht der wahre Jakob. Ich möchte doch der breit gefächerte Heini sein.

Erster zaghafter Befreiungsschlag, mein gestriger Fernsehabend:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8219&rid=252485 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8219&rid=252485)

Den Underberg stelle ich aber nicht.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fastmachine am 13 Juli 2007, 20:43:41
Zitat von: Chili Palmer am 13 Juli 2007, 20:03:57
Zwar habe ich es mir im modernen Mainstream gerne gemütlich gemacht, aber komplett der Mainstream-Heini zu sein ist irgendwie auch nicht der wahre Jakob. Ich möchte doch der breit gefächerte Heini sein.

*erinner* Orson Welles ? -

ZitatErster zaghafter Befreiungsschlag, mein gestriger Fernsehabend:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8219&rid=252485 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8219&rid=252485)

"Rülps" ? - Selten so eine strenge, asketische, fast scholastische Abhandlung über das Fressen an und für sich gelesen. Und das vom best getarnten Intellektuellen der OFDb.
Unbeirrt von allen sinnlichen Anfechtungen und Ausschweifungen legt deine Argumentation die Struktur des Films frei und folgst im Prinzip der Strategie des Regisseurs: mit kaltem Blick auf das wilde Treiben schauen. Die stete Verwandlung der Teilnehmer während der Orgie, das Bröckeln der Schutzwälle um die zur Schau gestellte Persönlickeit als grundlegendes Schema, enthüllst du unbeeindruckt.

Dein Lamento am Ende über die Unkommentierbarkeit hat sich durch dein Review sozusagen selbst erklärt und darf freilich wieder  - diesmal allerdings guten Gewissens, da nach getaner Reviewarbeit - mit einem "Rülps" als finale Rettungsdeutung abgeschlossen werden.

ZitatDen Underberg stelle ich aber nicht.  ;)

Ach, dann wäre die Welt auch vollkommen gewesen...





Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: MMeXX am 13 Juli 2007, 20:52:15
Zitatund dessen Motivation auch im weiteren Verlauf des Films nur erahnt werden kann.
Der wohl wichtigste Aspekt des ganzen Films... :exclaim:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 13 Juli 2007, 21:02:05
Na Chili, ich wollte dich doch jetzt nicht aus deinem Milieu reißen.  ;) Aber natürlich habe ich auch nichts gegen eine Kritik zu einem Film jenseits der Hauptstraße und dass es dann ausgerechnet "Das Grosse Fressen" getroffen hat, freut mich sehr - ein Film, den ich relativ ähnlich gesehen habe.
An der Kritik fällt auf, dass du deinen unbekümmerten Stil ohne Verluste in den neuen Bereich überträgst. In gewissem Sinne zeugt dein struktureller Aufbau von einer frechen Respektlosigkeit gegenüber dem Gegenstand, da du dich für ihn kein bisschen verbiegst - und das gefällt mir. Nicht viele Autoren (okay - nicht viele Autoren auf deinem intellektuellen Niveau und dem des vorliegenden Textes) würden eine Kritik zu "Das Grosse Fressen" mit dem Wort "Rülps" beginnen, und wenn es die Dekadenz inhaltlich auch noch so sehr herausfordert. Das mag im ansatz gewöhnungsbedürftig erscheinen, es ist aber auch sehr erfrischend.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Juli 2007, 21:32:23
Zitat von: Fastmachine am 13 Juli 2007, 20:43:41
*erinner* Orson Welles ? -

Er ist nicht vergessen, der Mexikaner. Aber er gart noch ein wenig vor sich hin, ist irgendwie noch nicht ganz durch. Vielleicht fehlt eine Prise Chili? Das ist nämlich mein Problem: Wieviel Meta-Einmischung meines Alter Ego verträgt diese Review? Oder sollte er komplett das Ruder an sich reißen, der alte Fanboy?  ;)

Zitat von: Fastmachine am 13 Juli 2007, 20:43:41
Dein Lamento am Ende über die Unkommentierbarkeit hat sich durch dein Review sozusagen selbst erklärt und darf freilich wieder  - diesmal allerdings guten Gewissens, da nach getaner Reviewarbeit - mit einem "Rülps" als finale Rettungsdeutung abgeschlossen werden.

Dem schließe ich mich doch gerne an, schlussendlich musste dieser Film ja verdaut werden. Und wer nicht anständig verdaut, endet wie Michel Piccoli, dem das Ganze ja eher peinlich war. Mir nicht. Für die Kunst!  :icon_mrgreen:

Zitat von: MMeXX am 13 Juli 2007, 20:52:15
Der wohl wichtigste Aspekt des ganzen Films... :exclaim:

Nun muss ich dazu sagen, dass ich mir kein anderes Review zum Film durchgelesen habe und wie so oft blind darauf vertraut habe, dass eventuelle Argumentationslücken meinerseits von anderen Autoren schon längst geschlossen worden sind.
Denn würde ich erst einmal damit beginnen, mir Gedanken über den Anspruch auf Vollständigkeit zu machen, brächte ich nicht einmal mehr Reviews vom Schlage "Snakes on a Plane" zustande. Ansonsten gibt es ja nun hier diese fabelhaften Autorenthreads, in denen man bei Bedarf vertiefen kann.

Zitat von: Vince am 13 Juli 2007, 21:02:05
Na Chili, ich wollte dich doch jetzt nicht aus deinem Milieu reißen.  ;) 

Ach, die Frischluft tat mir mal ganz gut. Ich wollte es ja nicht anders.  :D

Zitat von: Vince am 13 Juli 2007, 21:02:05
Nicht viele Autoren (...) würden eine Kritik zu "Das Grosse Fressen" mit dem Wort "Rülps" beginnen, und wenn es die Dekadenz inhaltlich auch noch so sehr herausfordert.

Mir ist halt, wie weiter oben erwähnt, nichts peinlich.  :icon_mrgreen:
Außerdem hat das gleich mein fremdkörperartiges Erscheinen im gehobenen Review-Bereich nachdrücklich untermauert. Nichts wäre doch schöner als ein überraschter Leser, der sich folgendes denkt: "Ach, dieser ungehobelte Bengel, hoffentlich verschwindet der möglichst schnell wieder zu seinen Marvel-Filmen!" 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Juli 2007, 21:49:31
Zitat von: Vince am 13 Juli 2007, 21:02:05
Das mag im ansatz gewöhnungsbedürftig erscheinen, es ist aber auch sehr erfrischend.

Und wird auch nicht zur Regel, versprochen.  :nono:

Das mit der Fäkalsprache, meine ich, nicht das Erfrischende...  :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Juli 2007, 19:22:14
Ein Buch ist ein Buch und ein Film ist ein Film.
An diesem Grundsatz hangele ich mich mit meinem wohlwollenden Review zum neuen "Harry Potter" entlang. Ebenso wie ein anderer OFDb-Autor, wie ich soeben gesehen habe. Warum ich das für erwähnenswert halte? Selbes Argument, völlig konträre Meinungen. Hab mich gewundert. Und gelacht. Und überhaupt.

Hier mein Senf:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=125175&rid=253188 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=125175&rid=253188)

Hier sein Ketchup:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=125175&rid=253214 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=125175&rid=253214)

Dabei ist der Film wirklich keine Wurst.  :nono:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 18 Juli 2007, 20:57:08
Eigentlich esse ich meine Wurst lieber mit Ketchup, aber dein Senf gefällt mir alles in allem trotzdem besser. Den Schock, den du mir mit deiner 5/10 zum vierten Teil damals versetzt hast, hast du hiermit größtenteils wieder abgeschwächt! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 19 Juli 2007, 11:15:56

Na, da bin ich aber froh, dich wieder besänftigt zu haben.  :icon_razz:

Immerhin hieß es hier gegen den Filmgott persönlich zu argumentieren...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 13:28:57

Kongenial:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116&rid=254131 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116&rid=254131)

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 27 Juli 2007, 13:46:40
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 13:28:57
Kongenial:
http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116&rid=254131 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116&rid=254131)

:icon_eek: :icon_eek: :icon_eek:

Derbe! Das muss aber doch ein Fake sein...

Allerdings hast du dich glaub ich im Thread geirrt.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 13:48:04
Hö? Welcher Thread?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 13:52:02
Zitat von: Vince am 27 Juli 2007, 13:46:40
Derbe! Das muss aber doch ein Fake sein...

Ja, das ist Chilis heimlicher Zweit-Account. :icon_razz:

Das Review greift imo in die richtige Richtung, denkt aber nicht bis zu Ende.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 27 Juli 2007, 13:52:59
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 13:48:04
Hö? Welcher Thread?

Na dann hast du die falsche Kritik verlinkt. Du hast nämlich eine Starship Troopers-Kritik verlinkt. Sehe aber gerade, dass du auch eine neue Kritik geschrieben hast und die wohl hier verlinken wolltest.

Die Troopers-Kritik ist aber imho auf dem falschen Dampfer...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
Also, bevor hier sich hier die Missverständnisse stapeln:

Ja, ich habe eine neue Kritik geschrieben. Wollte die aber nicht posten (auch wenn der Film fraglos ein wenig Werbung nötig hätte).
Nein, das ist kein Irrtum mit der verlinkten "Starship Troopers"-Kritik.

Ist aber scheinbar die erste Kritik des Users, und dann gleich so ein Brummer, deswegen wollte ich die mal hervorheben.

Selbstverständlich dachte ich nach den ersten Zeilen auch erstmal "what the...", aber ich erzähle es ja schon seit Ewigkeiten jedem, der zuhören will (und auch jedem, der nicht zuhören will), dass Verhoeven einer der missverstandensten Regisseure überhaupt ist, weil seine Art, geistige Mitarbeit vom Publikum vorauszusetzen und Satire nicht als solche massiv zu kennzeichnen, zu gewaltigen Missinterpretationen führt. Und nun hat hier jemand (deshalb meine Erwähnung von "kongenial") versucht, diese vom Film zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit in eine Kritik zu übertragen, die Satire ebenfalls nicht deutlich herauszustellen, was besten-/schlimmstenfalls auch kräftige Missverständnisse nach sich ziehen kann. Gewagter Ansatz, aber im letzten Absatz der Kritik ja auch erklärt.

@ Mr. VV: Inwiefern greift sie denn zu kurz? Ich finde ja, sie greift weiter als eine Menge anderer Kritiken zum Film.   
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 27 Juli 2007, 14:16:49
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
Gewagter Ansatz, aber im letzten Absatz der Kritik ja auch erklärt.   

Lol alles klar, bis dahin hatte ich auch gar nicht gelesen...

Aber warum postest du den Link denn dann nicht in den allgemeinen Autorenthread?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
@ Mr. VV: Inwiefern greift sie denn zu kurz? Ich finde ja, sie greift weiter als eine Menge anderer Kritiken zum Film.   

Das tut sie zweifellos, was aber auch nicht schwer ist in einem Pool voller Hobbykritiker, denen beim ümeräßigen Versprühen des roten Lebenssaftes schnell mal einer abgeht. Das Review versucht aus Verhoeven einen Sozialisten zu machen, was er imo nicht ist, und erzählt etwas von Kollektiven und Uneigennutz des Volkes, ohne darauf hinzuweisen, dass sich der Regisseur gerade darüber amüsiert. Der Aspekt der Satire ist imo ohnehin etwas zwiespältig: Ich finde, so sehr ich den Film schätze, dass er ziemlich menschenverachtend hinsichtlich seiner Inszenierung ist - um seine grundsätzliche Aversion gegen den Menschen als selbstzerstörerischen Troll zum Ausdruck zu bringen, führt Verhoeven seine naiven Grinsebacken-Darsteller regelrecht vor und weist mitunter unverblühmt darauf hin (Denise Richards fliegt ein Raumschiff als hätte sie 'nen Stock im Arsch), wie ahnungslos sich diese in einem bunten Actionmovie befinden, während ihr Regisseur deren Dummheit zum sofortigen Beweis seiner These vom Menschen als Rudeltier ausnutzt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:41:14
Zitat von: Vince am 27 Juli 2007, 14:16:49
Aber warum postest du den Link denn dann nicht in den allgemeinen Autorenthread?

Hmm... weil ich ein bisschen blöd bin?  :icon_redface:

Hatte da echt nicht drüber nachgedacht, aber klar, beim nächsten Mal wandert so etwas in den richtigen Thread. Sonst hustet mir hier am Ende einer noch etwas, von wegen fremde Lorbeeren.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Das Review versucht aus Verhoeven einen Sozialisten zu machen, was er imo nicht ist, und erzählt etwas von Kollektiven und Uneigennutz des Volkes, ohne darauf hinzuweisen, dass sich der Regisseur gerade darüber amüsiert.

Da habe ich das wohl lockerer wahrgenommen, denn mir erschien das so, als würde das Review ebenso wie Verhoeven über die "Lebenssaft-Abgeher" lächeln, als kleine Tretmine auf dem Review-Schlachtfeld sozusagen. So ernst wie du habe ich das gar nicht interpretiert, das wäre definitiv schwieriger, denn als Sozialisten sehe ich Verhoeven nun auch nicht gerade. 

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Ich finde, so sehr ich den Film schätze, dass er ziemlich menschenverachtend hinsichtlich seiner Inszenierung ist

Hier stellt sich natürlich wieder die Frage von der Wahl von Verhoevens Mitteln, denn wenn sich etwas durch sein Werk zieht, dann ein schonungsloser Umgang mit dem Menschen, satirisch überhöht oder nicht. Das ist dann für den Zuschauer sehr stark an der eigenen Interpretation aufzuhängen, was menschenverachtend ist und was nicht.
Verhält sich wohl ähnlich wie mit Kubrick, mit dessen "Gottesblick" du dich laut eigener Aussage ja auch nicht so recht anfreunden kannst, wohingegen andere in ihm einen großen Humanisten sehen, der sich bloß schützend hinter kalter Fassade duckt.

Und was deine Zweitaccount-Theorie angeht, so muss ich dich leider enttäuschen:

Erstens würde ich mich nie nach schottischen Rockbands oder entfremdeten Taxifahrern benennen, und zweitens muss man sich folgendes vor Augen führen: Wäre dies mein Zweitaccount, so wäre dies mein Review. Und das kann ja nun echt nicht angehen, denn wie du so schön bemerkt hast, wirkt es ein wenig unausgereift. Würde mir nie passsieren.  :rofl:

PS: Hätte ich je einen Zweitaccount, ich würde mich "Park Chan-Wookie" nennen.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 27 Juli 2007, 14:43:38
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:41:14
Hatte da echt nicht drüber nachgedacht, aber klar, beim nächsten Mal wandert so etwas in den richtigen Thread. Sonst hustet mir hier am Ende einer noch etwas, von wegen fremde Lorbeeren.  ;)
Mit dem falschen Namen? Glaub ich nicht.  ;)

ZitatPS: Hätte ich je einen Zweitaccount, ich würde mich "Park Chan-Wookie" nennen.  :icon_mrgreen:

:rofl:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 28 Juli 2007, 15:59:09
Ich muss mich an dieser Stelle doch kurz einklinken. Zunächst einmal ist Rajkos Vermutung vollkommen falsch. Der Autor dieser Kritik ist, wie erwähnt, ein Freund von mir und ebenso wie ich das komplette Gegenteil eines Gorehounds. Sprich: Das reichlich spritzende rote Nass hat uns sicherlich am wenigsten beeindruckt. Das ist schlicht als Teil von Verhoevens "Publikumsfreundlichkeit" zu verstehen. Denn egal was in seinen Filmen auch passiert: Er tut seinem Publikum stets den Gefallen, das zu zeigen, was es sehen will, nämlich Sex und Gewalt (das ist populär- und seid doch ehrlich- DAGEGEN habt ihr alle nichts  :icon_twisted:). Mag plump klingen, ist aber eigentlich ungemein perfide. Was für ein BRAINBUG Jean-Luc Godard sein könnte wenn er jemals in seiner Karriere wirklich auf Sex und Gewalt gesetzt hätte.

Aber damit verliere ich schon zuviele Worte darüber da es, wie schon erwähnt, nebensächlich ist. Paul Verhoeven ist sicherlich kein Sozialist, vielmehr ein sardonischer Humanist (ja, imo ist das durchaus möglich!). Ich offeriere ein interessantes Fundstück aus der filmzentrale-Kritik zu "Black Book":

ZitatJacques Rivette lässt sich keinen Verhoeven entgehen, diese Filme, sagt er, "handeln vom Überleben in einer Welt, die von Arschlöchern bevölkert ist. Und das ist seine Philosophie."

That's it! Kompakter kann man den roten Faden in Verhoevens Werk nicht zusammenfassen. Deswegen wundert es mich auch, das Rajko so mit seinen Filmen sympathisiert denn gleiches gilt beispielsweise auch für Kubrick (nach der gestrigen Dritt-Sichtung von "Clockword Orange" scheint mir diese Behauptung nicht besonders hochgegriffen).

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
Selbstverständlich dachte ich nach den ersten Zeilen auch erstmal "what the...", aber ich erzähle es ja schon seit Ewigkeiten jedem, der zuhören will (und auch jedem, der nicht zuhören will), dass Verhoeven einer der missverstandensten Regisseure überhaupt ist, weil seine Art, geistige Mitarbeit vom Publikum vorauszusetzen und Satire nicht als solche massiv zu kennzeichnen, zu gewaltigen Missinterpretationen führt. Und nun hat hier jemand (deshalb meine Erwähnung von "kongenial") versucht, diese vom Film zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit in eine Kritik zu übertragen, die Satire ebenfalls nicht deutlich herauszustellen, was besten-/schlimmstenfalls auch kräftige Missverständnisse nach sich ziehen kann. Gewagter Ansatz, aber im letzten Absatz der Kritik ja auch erklärt.

:respekt: Word!
Ich habe ALLE ODFb-Kritiken gelesen und war vollkommen sprachlos vor Entsetzen. Ganz unabhängig von freundschaftlicher Loyalität ist seine Kritik in meinen Augen die einzige, die die Sache mit den richtigen Handschuhen anpackt. Mein Text wird in eine ähnliche Richtung gehen, allerdings hat er mir leider schon das Stilmittel der Satire vorweggenommen so dass ich leider nicht mehr ganz so boshaft werden kann.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26Das Review versucht aus Verhoeven einen Sozialisten zu machen, was er imo nicht ist, und erzählt etwas von Kollektiven und Uneigennutz des Volkes, ohne darauf hinzuweisen, dass sich der Regisseur gerade darüber amüsiert.

Wie gesagt, ich glaube kaum, das er aus Verhoeven einen Sozialisten machen will. Diesen Irrtum könnte nämlich nur jemand begehen, der noch zuwenige seiner Filme kennt.  :icon_mrgreen: Und die Schadenfreude Verhoevens über eben jenen grotesken Gemeinschaftsdrang kann man doch eigentlich kaum mehr offensiver veranschaulichen?!

ZitatDer Aspekt der Satire ist imo ohnehin etwas zwiespältig: Ich finde, so sehr ich den Film schätze, dass er ziemlich menschenverachtend hinsichtlich seiner Inszenierung ist - um seine grundsätzliche Aversion gegen den Menschen als selbstzerstörerischen Troll zum Ausdruck zu bringen, führt Verhoeven seine naiven Grinsebacken-Darsteller regelrecht vor und weist mitunter unverblühmt darauf hin (Denise Richards fliegt ein Raumschiff als hätte sie 'nen Stock im Arsch), wie ahnungslos sich diese in einem bunten Actionmovie befinden, während ihr Regisseur deren Dummheit zum sofortigen Beweis seiner These vom Menschen als Rudeltier ausnutzt.

Du hast soeben ziemlich punktgenau formuliert was in meinen Augen eine Satire ausmacht. Wer den Hohn (als Mensch) hat braucht für den Spott (für andere Menschen) nicht zu sorgen? Das wäre m. E. ein völlig falscher Ansatz. Was du geschrieben hast trifft beispielsweise auch sehr schön auf Kubricks (Meisterwerk  :love:) "Dr. Strangelove" oder Damiano Damianis "Girolimoni" zu. Und wenn man besieht, welche Gesellschaft Verhoeven attackiert so ist dieses Vorgehen gleich doppelt einleuchtend: Wie will man dem "amerikanischen Volke" ( :icon_twisted:) schon anders beikommen? Und letztlich spielt - und das findest du vermutlich gerade penetrant, ich persönlich habe Verhoeven dadurch endgültig in meinen Regie-Himmel erhoben - der Regisseur die Amerikaner auch mehr oder minder mit ihren eigenen Waffen und ihrer eigenen Mentalität gegeneinander aus und das mit einer brachialen Dosis Schadenfreude. Wie sich der gute Mann (den ich im übrigen sehr sympathisch finde) noch heute über seinen Film ins Fäustchen lachen dürfte...! :rofl:

Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:41:14
Erstens würde ich mich nie nach schottischen Rockbands oder entfremdeten Taxifahrern benennen, und zweitens muss man sich folgendes vor Augen führen: Wäre dies mein Zweitaccount, so wäre dies mein Review. Und das kann ja nun echt nicht angehen, denn wie du so schön bemerkt hast, wirkt es ein wenig unausgereift. Würde mir nie passsieren.  :rofl:

Für ein Debüt ist es imo eine wirklich beachtliche Leistung- er steigt in etwa auf einem Niveau ein, das ich erst vor einem Jahr erreicht habe... :icon_redface: Außerdem haben wir uns den Film im Zuge eines 27stündigen Filmmarathons nach einer durchglotzten Nacht morgens um 9 Uhr ( :kotz:) angesehen und das sind natürlich nicht gerade beste Vorraussetzungen... :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 16:13:23
Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 15:59:09
Ich muss mich an dieser Stelle doch kurz einklinken. Zunächst einmal ist Rajkos Vermutung vollkommen falsch. Der Autor dieser Kritik ist, wie erwähnt, ein Freund von mir und ebenso wie ich das komplette Gegenteil eines Gorehounds.

Lesen, Kenzie, Lesen. Meine Aussage

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 Juli 2007, 14:22:26
Zitat von: Chili Palmer am 27 Juli 2007, 14:04:00
@ Mr. VV: Inwiefern greift sie denn zu kurz? Ich finde ja, sie greift weiter als eine Menge anderer Kritiken zum Film.   

Das tut sie zweifellos, was aber auch nicht schwer ist in einem Pool voller Hobbykritiker, denen beim überäßigen Versprühen des roten Lebenssaftes schnell mal einer abgeht.

bezieht sich auf die Masse der ofdb-Reviews, nicht auf die Besprechung deines Busenkumpels.

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 15:59:09
Und letztlich spielt - und das findest du vermutlich gerade penetrant, ich persönlich habe Verhoeven dadurch endgültig in meinen Regie-Himmel erhoben - der Regisseur die Amerikaner auch mehr oder minder mit ihren eigenen Waffen und ihrer eigenen Mentalität gegeneinander aus und das mit einer brachialen Dosis Schadenfreude.

Ich weiß nicht, warum du mich immer so konsequent falsch einschätzt. Verhoeven war schon immer und wird auch immer einer meiner Lieblingsregisseure bleiben. Nur weil ich BLACK BOOK beschissen fand, heißt das nicht, dass ich den Mann nicht für einen der interessantesten, direktesten und trotz seines Zynismus' humorvollsten Regisseure der 80er und 90er-Jahre halte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 28 Juli 2007, 16:29:38
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 16:13:23
Lesen, Kenzie, Lesen. Meine Aussage

Ich hatte das schon verstanden. Allerdings war ich der Meinung, einen kleinen Unterton zu spüren, den ich bei derlei Aussagen von dir immer spüre, seitdem du dich über "Irreversiblé"-Verehrer

Zitat[man könnte ja meinen, jener (Verstand) würde bei nahezu allen ofdb-Autoren allein wegen etwas manipulativer Pseudo-Gewalt automatisch ausgeblendet]

so geäußert hast. Das "nahezu" fällt hier auch auf, aber irgendwie nicht ins Gewicht.  ;)

Zitatbezieht sich auf die Masse der ofdb-Reviews

Und die sind wirklich mehr als ernüchternd. Wenn ich mich recht entsinne war keines dabei, das den Film wirklich als Satire entlarvt hat!  :icon_eek: Und dabei ist er einer der brillantesten Vertreter dieser Gattung der mir seit langem untergekommen ist!  :LOL: Vor allem WEIL er so herrlich antiamerikanisch ist.  :love: (Keine Kommentare hierzu - Achtung, Polemik  :icon_lol:)

ZitatIch weiß nicht, warum du mich immer so konsequent falsch einschätzt. Verhoeven war schon immer und wird auch immer einer meiner Lieblingsregisseure bleiben. Nur weil ich BLACK BOOK beschissen fand, heißt das nicht, dass ich den Mann nicht für einen der interessantesten, direktesten und trotz seines Zynismus' humorvollsten Regisseure der 80er und 90er-Jahre halte.

Ich kenne dich eben noch nicht gut genug.  ;) Und die Gründe, die du gegen "Black Book" anführst sind für mich gerade deswegen nicht nachvollziehbar WEIL du Verhoeven als Fan eigentlich kennen und es besser wissen solltest. Wenn dieser Film eine verbitterte, misogyne Wichsfantasie eine älteren Herren ist - was sind dann "Basic Instinct" und "Showgirls" die bei dir ja beide ziemlich gut wegkommen?!?

Verhoeven ist trotz all seines resignierten Spotts gegen die Menschheit der ja oft auch zynische Spitzen trägt, ein Humanist und - soweit ich das beurteilen kann - ein sehr sensibler Filmemacher und Mensch. Und das spürt man auch in "Black Book".

Du siehst: Schweigen vs. Review. Mehr Auswahloptionen gibt es in diesem Fall nicht!  :king:

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 16:39:00
Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 16:29:38
Verhoeven ist trotz all seines resignierten Spotts gegen die Menschheit der ja oft auch zynische Spitzen trägt, ein Humanist und - soweit ich das beurteilen kann - ein sehr sensibler Filmemacher und Mensch.

Gut, da haben wir wirklich KOMPLETT unterschiedliche Ansichten. Ich halte Verhoeven für alles, nur keinen Humanisten. Meines Erachtens hat der Mann ein fast grundsätzlich pessimistisches Menschenbild, das sich durch all seine Filme zieht (sei es der Prometheus-Komplex in ROBOCOP, die Sucht nach Herrschaft und Beherrschtsein in TOTAL RECALL oder die Ausbeutung des Körpers und Überstimulierung der Gesellschaft in BASIC INSTINCT). Gerade STARSHIP TROOPERS ist für mich einer anti-humanistischen Filme schlechthin, weil Verhoeven den Menschen als grinsende, instinktgesteuerte Marionette zeichnet, die sich nur aus purem Narzissmus heraus einem Kollektiv unterordnet und ihre Entindividualisierung auch noch mit martialischem Stolz krönt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 28 Juli 2007, 16:56:41
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 16:39:00
Gut, da haben wir wirklich KOMPLETT unterschiedliche Ansichten. Ich halte Verhoeven für alles, nur keinen Humanisten. Meines Erachtens hat der Mann ein fast grundsätzlich pessimistisches Menschenbild, das sich durch all seine Filme zieht (sei es der Prometheus-Komplex in ROBOCOP, die Sucht nach Herrschaft und Beherrschtsein in TOTAL RECALL oder die Ausbeutung des Körpers und Überstimulierung der Gesellschaft in BASIC INSTINCT). Gerade STARSHIP TROOPERS ist für mich einer anti-humanistischen Filme schlechthin, weil Verhoeven den Menschen als grinsende, instinktgesteuerte Marionette zeichnet, die sich nur aus purem Narzissmus heraus einem Kollektiv unterordnet und ihre Entindividualisierung auch noch mit martialischem Stolz krönt.

Jetzt geht's ans Eingemachte!  :algo:

Genau die von dir genannten Argumente BELEGEN für mich Verhoevens humanitäre Gesinnung. Ein pessimistisches Menschenbild mündet für mich nicht gleich in Zynik sondern davor noch in einem Maximum an Menschlichkeit weil keine oder nur noch wenige Illusionen das Handeln des Menschen und in diesem Fall Künstler, beeinflussen. Verhoevens Menschenbild weist in meinen Augen viele Parallelen zu dem von Fassbinder und Antonioni auf - damit wäre dann auch endgültig geklärt, wie man Verhoeven mit diesen beiden renommierten Meistern in einem Atemzug nennen kann!  :icon_mrgreen:

Meistens sind ohnehin die Menschen, die sich selbst Optimisten schimpfen (es gibt keine Pessimisten - nur Realisten!  :king:) die größten Zyniker weil sie die grundsätzlich schlechte Natur des Menschen verleugnen. Aber das wird jetzt zu persönlich und es muss ja nicht in diesem Forum öffentlich werden, das ich die Menschheit für eine verkommene, degenerierte und abscheulichte Art halte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 17:45:04
Hier ist ja richtig Leben in der Bude - und ich musste dafür nicht einmal ein Review schreiben.  :D 

@McKenzie: Gleich mit der ersten Review so einzuschlagen - ich hoffe, das lähmt deinen Kumpel nicht dahingehend, sich verpflichtet zu fühlen, wieder etwas in der Größenordnung zu produzieren. Nicht, dass ihn am Ende der Bartleby packt. Weitere Reviews von ihm wären schon wünschenswert, denn wir haben ja mit Randolph von Schaumsleben schon unseren Salinger.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Zitat von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 17:45:04
Hier ist ja richtig Leben in der Bude - und ich musste dafür nicht einmal ein Review schreiben.  :D 

Maximales Ergebnis mit minimalem Aufwand!  :rofl:

Zitat von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 17:45:04
@McKenzie: Gleich mit der ersten Review so einzuschlagen - ich hoffe, das lähmt deinen Kumpel nicht dahingehend, sich verpflichtet zu fühlen, wieder etwas in der Größenordnung zu produzieren. Nicht, dass ihn am Ende der Bartleby packt. Weitere Reviews von ihm wären schon wünschenswert, denn wir haben ja mit Randolph von Schaumsleben schon unseren Salinger.  :icon_mrgreen:

Ich denke, die Gefahr besteht keinesfalls. Er hat selbst auch schon seinen Unmut über den Text zum Ausdruck gebracht und ist offenbar nicht besonders zufrieden damit (komisch- wenn ich bedenke das mich vermutlich sonst höchstens noch die Kritiken von Lei Li und Ghost shit so zum prusten gebracht haben) . Letztlich ist das größere Problem eher, das er seinen inneren Schweinehund noch leichter überwinden muss.  :icon_mrgreen:

Das muss ich aber auch wieder einmal tun- zwei Wochen Pause...  :scar:

http://www.youtube.com/watch?v=XV6KFgX35Kg

Übrigens ist deine Kritik zu "Das große Fressen" sehr interessant. Ich tue mich ein wenig schwer mit deinem Standpunkt der Haltung Ferreris seinen Figuren und der Geschichte gegenüber, aber sonst:  :respekt:

Du solltest sowieso endlich einmal etwas Abstand von diesem ganzen filmischen Morphium nehmen und dich in die wiegenden Arme des Autoren- und B-Kinos begeben!  :icon_cool:  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 18:22:37
Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Du solltest sowieso endlich einmal etwas Abstand von diesem ganzen filmischen Morphium nehmen und dich in die wiegenden Arme des Autoren- und B-Kinos begeben!  :icon_cool:  ;)

Und du solltest langsam mal einsehen, dass in diesem "Morphium" mehr lauert, als du sehen möchtest - manchmal ist das Nicht-Offensichtliche darin interessanter als das Offensichtliche im von dir angeführten Autorenkino. ;)

Aber was rede ich hier, ich bin beidem gegenüber aufgeschlossen. Und da ich Autorenkino wie jeder normale Mensch (;)) so definiere, dass bei einem Film Drehbuch, Regie und Final Cut bei ein- und derselben Person liegen, bin ich sowieso der ultimative Autorenkino-Fan - denn das ist bei ausnahmslos all meinen Lieblingsregisseuren der Fall.

Diese Diskussion ist so leidig. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:28:41
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 Juli 2007, 18:22:37
Und du solltest langsam mal einsehen, dass in diesem "Morphium" mehr lauert, als du sehen möchtest - manchmal ist das Nicht-Offensichtliche darin interessanter als das Offensichtliche im von dir angeführten Autorenkino. ;)

Aber was rede ich hier, ich bin beidem gegenüber aufgeschlossen. Und da ich Autorenkino wie jeder normale Mensch (;)) so definiere, dass bei einem Film Drehbuch, Regie und Final Cut bei ein- und derselben Person liegen, bin ich sowieso der ultimative Autorenkino-Fan - denn das ist bei ausnahmslos all meinen Lieblingsregisseuren der Fall.

Diese Diskussion ist so leidig. :icon_mrgreen:

JA!
Es hat geklappt!  :icon_twisted: :icon_mrgreen:

"Herr der Ringe", dieses kaltschnäuzige, wahrhaft zynische und seelenlose Machwerk eines an und für sich talentierten Regisseurs, ist sicherlich ein Meisterwerk des englischsprachigen Autorenkinos und ein Meilenstein der Filmgeschichte!  :kotz:

:rofl:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 18:33:27
Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Maximales Ergebnis mit minimalem Aufwand!  :rofl:

Ja, so muss das.

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Er hat selbst auch schon seinen Unmut über den Text zum Ausdruck gebracht und ist offenbar nicht besonders zufrieden damit

Dabei hat er es mittlerweile sogar in den "User des Tages"-Thread geschafft. Steile Karriere.  ;)

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
http://www.youtube.com/watch?v=XV6KFgX35Kg

Womit verdiene ich denn dieses tiefe Gepurpe?

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Übrigens ist deine Kritik zu "Das große Fressen" sehr interessant. Ich tue mich ein wenig schwer mit deinem Standpunkt der Haltung Ferreris seinen Figuren und der Geschichte gegenüber, aber sonst:  :respekt:

Das war mein Gottesblick. Bin wohl so´n verhinderter Kubrick.  :eek:

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 18:14:24
Du solltest sowieso endlich einmal etwas Abstand von diesem ganzen filmischen Morphium nehmen und dich in die wiegenden Arme des Autoren- und B-Kinos begeben!  :icon_cool:  ;)

Bin nunmal ein Morphiumjunkie. Zumindest muss dieser Eindruck zwangsläufig entstehen, weil ich einfach lieber über den "Mainstream" schreibe. Was ja letzten Endes nichts über meinen tatsächlichen Filmkonsum aussagt. Und auch nichts über den bösen Mainstream (siehe Mr. VV). Davon abgesehen habe ich ja auch vor, mich künftig reviewtechnisch mehr aufzufächern, von daher: Alles cool.  :icon_cool:

Und das mit "Herr der Ringe" habe ich überlesen. Das war uncool.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 29 Juli 2007, 22:37:59
ZitatDas war uncool.
*Dito*

Glaubt man immer gar nicht, wie so ein eigentlich kompetetenter User wie McKenzie immer wieder so etwas verfassen kann, was man maximal von irgendwelchen Boons erwarten würde, die vom filmischen Tuten und Blasen nicht die geringste Ahnung haben! :icon_twisted: ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Red Shadow am 2 August 2007, 01:04:56
Chili für Palmer :icon_lol:. Scharfe „Death Proof“ Review, gewohnt lässig geschrieben und in vielerlei Hinsicht so wahr :respekt:. 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 2 August 2007, 13:51:58
Jip. Weißt du was, Chili? Bleib deiner guten alten Review-Auswahl treu. So ertragreich Reviews wie das zu "Das Grosse Fressen" auch weiterhin wären, deine Teile sind einfach die ultimativen Anheizer ganz besonders bei Streifen, die man selbst noch nicht kennt. Egal ob nun ein Verriss oder Lobhudelei deinem digitalen Kuli entfährt, es macht einfach unheimlichen Spaß, das bildlich nachzuvollziehen. Du schreibst Kritiken, die man am besten vor dem Filmgenuss serviert, und deswegen würde ich mich freuen, wenn du weiter ins Kino läufst und stets den Notizblock im Anschlag hast.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 2 August 2007, 22:58:31
Zuerst einmal Danke euch beiden.
Ich habe mir diesmal meine schriftliche Aussage förmlich abringen müssen, obwohl sie mir eigentlich glasklar vor Augen stand. Seltsam, aber das Resultat scheint ja nun doch nicht so verkrampft zu wirken wie befürchtet.

Zitat von: Vince am  2 August 2007, 13:51:58
Jip. Weißt du was, Chili? Bleib deiner guten alten Review-Auswahl treu.

Türlich, türlich. Unter gelegentlichen Ausbrüchen wird der Hauptstrom (engl: Mainstream  :icon_lol:) meiner Reviews nicht zu leiden haben. Ich lüge mir doch nicht selbst in die Tasche.

Zitat von: Vince am  2 August 2007, 13:51:58
Du schreibst Kritiken, die man am besten vor dem Filmgenuss serviert,

...und zwar eiskalt. Oder war das Rache?  ;)

Zitat von: Vince am  2 August 2007, 13:51:58
und deswegen würde ich mich freuen, wenn du weiter ins Kino läufst und stets den Notizblock im Anschlag hast.

Auch hier ein dickes Latürnich. Wobei ich anmerken muss, dass mein Gedächtnis bis jetzt noch jeden Notizblock schlägt. Bin noch nicht der Demenz anheim gefallen, auch wenn manche meiner Forenbeiträge da anderes vermuten lassen.  :icon_mrgreen:

Oh, übrigens, wo ich sie hier gerade schon einmal zu fassen habe, Mr. Vince, möchte ich Ihnen mitteilen, dass mein letzter Kinobesuch anlässlich einer gewissen gelben Familie stattfand. Und ich habe drei Worte für Sie: Zehn von Zehn.  :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 2 August 2007, 23:29:39
Zitat von: Chili Palmer am  2 August 2007, 22:58:31
...und zwar eiskalt. Oder war das Rache?  ;)
Wenn ich an Reviews wie "Eragon" denke, würde ich sagen: Ja, süße, kalte Rache an jenen, die da Verbrechen begehen an des Zuschauers Augen.  :icon_mrgreen:

ZitatOh, übrigens, wo ich sie hier gerade schon einmal zu fassen habe, Mr. Vince, möchte ich Ihnen mitteilen, dass mein letzter Kinobesuch anlässlich einer gewissen gelben Familie stattfand. Und ich habe drei Worte für Sie: Zehn von Zehn.  :D
Dann habe ich auch drei Worte für Sie, Herr Palmer:
Re
View
Her!

Wow, da bin ich baff. Das freut mich diebisch, ehrlich. Zuletzt häuften sich ja auch die Stimmen derer, die nicht ganz so zufrieden waren. Also, jede Unterstützung zählt und diese hier ist mir ein besonders dickes Honigkuchengrinsen wert:  :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 3 August 2007, 00:04:40

Hehe, "Eragon", ja das waren Zeiten. Zeiten flammenden Hasses. Ich habe ihn schon fast erfolgreich verdrängt. Grummle sozusagen nur noch auf Sparflamme.  :andy:

Und da ich bei ganz breitem Honigkuchengrinsen immer schwach werde, hier noch drei Worte.

Review in Arbeit.  :icon_razz:

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 3 August 2007, 00:08:44
WOOHOO!!!
(http://www.avalon5.com/images/homer.jpg)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 8 August 2007, 16:42:07
Herrlich. Absolut herrlich, sag ich dir.
Du hast bei diesem schon so oft besprochenen Film natürlich mal wieder einen neuen Ansatz gefunden, wie man es ja auch kaum noch anders von dir gewohnt ist. Naja, es ist halt kein ganz neuer Ansatz. Aber keiner hat es bisher besser geschafft, das große Ganze aus der Makroperspektive zu erkennen und sich doch der Fangemeinde zugehörig zu zeigen. Meinen Respekt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 August 2007, 21:53:05

Vielen Dank!

Habe den Text gerade noch ein wenig abgerundet, extended version sozusagen, aber immer noch bleibt das Gefühl, dass es soviel zu schreiben gäbe. Egal, irgendwo muss der Schlusstrich gezogen werden, und dir erzähle ich zum Thema "zu den Simpsons könnte ich eine Menge schreiben" eh nichts Neues.
Aber so entmutigend so ein Mammutprojekt vielleicht erscheinen mag: Als ich gerade meinen Text überarbeitete, lief im Fernsehen die Folge mit den Schulprojekten in Barts Klasse. Und als der durch Knecht Ruprecht ins Abseits gedrängte Martin verbittert

Meine Geode soll zur Kenntnis genommen werden!

ausstieß, wurde mir wieder vor Augen geführt, warum man diese Serie nur lieben kann. Wenn schon so eine Schreibarbeit, wie du sie dir gerade mit deinen Seasonreviews antust, dann für die "Simpsons".  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 9 August 2007, 00:15:35
Zitat von: Chili Palmer am  8 August 2007, 21:53:05
Habe den Text gerade noch ein wenig abgerundet, extended version sozusagen,
Sehr schön, dann lohnt sich ja ein zweiter Durchgang.
Ich hab übrigens auch noch nie so oft nachträglich editiert wie an meiner Simpsonskritik.

Zitataber immer noch bleibt das Gefühl, dass es soviel zu schreiben gäbe. Egal, irgendwo muss der Schlusstrich gezogen werden, und dir erzähle ich zum Thema "zu den Simpsons könnte ich eine Menge schreiben" eh nichts Neues.
Das ist wohl wahr. Aber Maßlosigkeit ist ja eine Sünde, deswegen belassen wir es am besten alle bei unter 10 Seiten und ergänzen uns besser untereinander in der ofdb. ;)

ZitatUnd als der durch Knecht Ruprecht ins Abseits gedrängte Martin verbittert

Meine Geode soll zur Kenntnis genommen werden!

ausstieß, wurde mir wieder vor Augen geführt, warum man diese Serie nur lieben kann.
LOL genau. Da sind immer wieder so einzelne Sätze und Momente... Martin alleine könnte schon ein Buch füllen. Es ist noch gar nicht so lange her, vielleicht vorgestern oder so, da wurde wieder die Folge gebracht, wo Bart in seiner Klasse von der Lehrerin zu einer Antwort gezwungen wird und Martin daneben verzweifelt den Arm in die Höhe reckt und quengelt "Aaah, nein, ich halt das nicht aus. Ich bin doch so klug, ich weiß alle Antworten." Das sind so Momente, da kriegt man sich nicht mehr ein. Und gewissermaßen ist das ja auch ein Kompliment für die deutsche Synchro (aus den früheren Staffeln), die ja durchaus oft dazu in der Lage war, ganz von selbst Gags zu lancieren einfach durch die Intonation oder Übersetzung.

ZitatWenn schon so eine Schreibarbeit, wie du sie dir gerade mit deinen Seasonreviews antust, dann für die "Simpsons".  :respekt:
Jepp. Zumindest bisher (bin ja bis Staffel 6 fertig) gibt jede einzelne Folge noch so richtig was her zum Analysieren und Interpretieren. Und jede Folge hat ihre Magic Moments. Ich hab mir schon öfters mal bildlich vorgestellt, wie ich so manch andere Serie episodenweise besprechen würde und das ging einfach nicht. Da ist dann einfach nicht genug Substanz da.
Wo ich es mir noch gut vorstellen könnte, wäre "Ren & Stimpy". Neben den Simpsons und Futurama meine unangefochtene Lieblingstrickserie, und das, obwohl sie sich im Grunde gegen das Autoren-Fernsehen, zu dem man Groenings Serien zählen muss, auflehnt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 9 August 2007, 00:25:31
Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:15:35
Aber Maßlosigkeit ist ja eine Sünde, deswegen belassen wir es am besten alle bei unter 10 Seiten und ergänzen uns besser untereinander in der ofdb. ;)

Meine Rede, die ich ja immer schwinge, wenn es heißt, dass in Review X Aspekt Y zu kurz käme. Gäbe es hier pro Film maximal ein Review, würde ich auch auf Vollständigkeit pochen. Aber so ist es doch toll, wie hier alle gemeinsam am großen Reviewteppich knüpfen.

Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:15:35
"Aaah, nein, ich halt das nicht aus. Ich bin doch so klug, ich weiß alle Antworten." Das sind so Momente, da kriegt man sich nicht mehr ein.

:icon_mrgreen: Genau.

Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:15:35
Wo ich es mir noch gut vorstellen könnte, wäre "Ren & Stimpy". Neben den Simpsons und Futurama meine unangefochtene Lieblingstrickserie, und das, obwohl sie sich im Grunde gegen das Autoren-Fernsehen, zu dem man Groenings Serien zählen muss, auflehnt.

Na, Reviews zu den beiden stelle ich mir wirklich komplex vor. Fand die Serie auch immer klasse, aber dem schriftlich zu begegnen dürfte ähnlich schwierig werden wie gehaltvoll verfasste Lobgesänge auf "Spongebob".  :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 9 August 2007, 00:37:30
Zitat von: Chili Palmer am  9 August 2007, 00:25:31
Na, Reviews zu den beiden stelle ich mir wirklich komplex vor. Fand die Serie auch immer klasse, aber dem schriftlich zu begegnen dürfte ähnlich schwierig werden wie gehaltvoll verfasste Lobgesänge auf "Spongebob".  :icon_razz:

Oh ja, deswegen würde ich es mir auch wahrscheinlich nicht zutrauen. Aber es müsste ja sowieso erstmal endlich eine DVD-Box erscheinen, da ist ja momentan - von ein paar gekürzten Season-Boxen aus UK mal abgesehen - tote Hose.

Und was Spongebob anbelangt... der ist doch eh nur von Ren & Stimpy abgeleitet *duck*  :icon_mrgreen:
Neeeeiiin... den schau ich mir ja auch ganz gerne an. Den Kinofilm kenn ich allerdings noch gar nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 9 August 2007, 00:43:51
Zitat von: Vince am  9 August 2007, 00:37:30
Und was Spongebob anbelangt... der ist doch eh nur von Ren & Stimpy abgeleitet *duck*  :icon_mrgreen:
Neeeeiiin... den schau ich mir ja auch ganz gerne an. Den Kinofilm kenn ich allerdings noch gar nicht.

Kein Ding, ich räume gerne ein, wieviel "Spongebob" "Ren und Stimpy" zu verdanken hat. Aber den Kinofilm empfehle ich wirklich wärmstens. Habe erst jetzt zum "Simpsons"-Film wieder so bei einem Trickfilm gelacht (was die computeranimierten Trickfilme im Humorranking ziemlich schlecht dastehen lässt, wenn man's mal genau bedenkt).
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 9 September 2007, 16:33:44
Es gibt ja nicht viele Autoren, bei denen ich die Muße verspüren würde, jetzt noch meinen Senf zu einer Transformers-Kritik abzugeben, weil das Thema eigentlich schon gegessen war. Aber du hast es mit deinem erfrischend alternativen Ansatz mal wieder geschafft, mich unaufgefordert zu einem Kommentar zu bewegen. Wie du den Klassenunterschied zwischen einem Michael Bay und einem Peter Jackson herausarbeitest, ist ganz großes Kino und wahrlich ein Ansatz, den offenbar wirklich noch kein Autor verfolgt hat.
Genau deswegen lohnt sich deine Treue zum Mainstreamkino für die Leserschaft so sehr. Du hast die außergewöhnliche Gabe, nach Monaten aufzutauchen und mal eben einen ganz neuen Ansatzpunkt zu finden, ganz gleich ob vor dir 50 oder 100 Reviews schon auf der Seite stehen. Chapeau dafür und ein ganz gewaltiger Neid. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McClane am 10 September 2007, 12:07:32
Hab das Teil auch gelesen und kann nur teilweise zustimmen, nämlich den Vergleichspunkt "King Kong". "Transformers" mag kein Film der großen Charaktere sein, aber "King Kong" fand ich persönlich deutlich überfrachteter und anstrengender (Kommentar einer Freundin: "Es gab auch keinen Grund, warum dieser Film jetzt drei Stunden gehen musste, oder?"), gerade wenn der x-te Dino aus dem Gebüsch bricht. Da wäre HdR der bessere Vergleichspunkt gewesen, was Charakterdevelopment bei einem Blockbuster angeht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 10 September 2007, 17:28:13
Das ist natürlich Geschmackssache, aus Chilis Perspektive heraus ist das aber legitim, weil er "King Kong" - wie ich übrigens auch - die Qualitäten zugesteht. Und "King Kong" passt insofern auch besser als "Herr der Ringe", als dass sowohl beim Affen als auch bei den Robotern gigantische CGI-Kreaturen im Mittelpunkt stehen. Dieser Parallelismus hätte bei einem Vergleich Transformers - Herr der Ringe gefehlt. Und darauf basiert ja schließlich seine komplette Argumentation.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 11 September 2007, 19:08:04
Zitat von: Vince am  9 September 2007, 16:33:44
Es gibt ja nicht viele Autoren, bei denen ich die Muße verspüren würde, jetzt noch meinen Senf zu einer Transformers-Kritik abzugeben, weil das Thema eigentlich schon gegessen war.

Und wiedergekäut und noch mal gegessen, ja. Hätte auch nie im Leben gedacht, zu diesem Film noch eine Kritik zu schreiben, da wurde ja im filmeigenen Thread jedes Pro-Hirn-Aus gegen jedes Contra-hohle-Blockbuster ausgespielt, aber wenn nicht mal die bescheidene Erwartung an besagtes Hirn-Aus-Spektakel erfüllt wird, muss der Frust raus. Meine Kritik fußt auch tatsächlich auf meinem ersten Gedanken, den ich beim Verlassen des Kinos hatte: Hätte doch nur Jackson diesen Film gedreht!
Dabei befand sich Bay zuletzt mit der "Insel" auf dem Wege der Besserung, nach schwerer künstlerischer Bettlägerigkeit mit "Pearl Harbor" und "Bad Boys 2"... Schade.

Zitat von: McClane am 10 September 2007, 12:07:32
"Transformers" mag kein Film der großen Charaktere sein, aber "King Kong" fand ich persönlich deutlich überfrachteter und anstrengender

Genau das habe ich zu erklären versucht: Dass "King Kong" auch "nur" ein rennt-um-euer-Leben-Spektakel ist, aber eben die entscheidenden Dinge gewichtet.
Ein Beispiel: Jackson führt zuerst die Filmcrew ein, dann die Schiffscrew, und als schließlich der Affe seinen Auftritt hat, sind alle Charakterisierungen schon verankert, nichts kommt mehr hinzu, was vom Entscheidenden ablenken könnte.
Nachdem uns in "Transformers" erst die Zivilisten und das Militär vorgestellt wurden, landen die Autobots und es könnte endlich zur Sache gehen. Aber was passiert? John Turturros Gaga-Behörde erscheint, und innerhalb des Hackerplots entspinnt sich eine weitere Zusatzhandlung rund um Anthony Anderson und diese Blondine. So etwas will ich doch nicht sehen, wenn es Remmidemmi zwischen Autobots und Decepticons geben könnte. Oder sagen wir mal so, wenn diese Nebenplots durch ausreichend Action ausbalanciert würden. Aber wenn ebenjenes Remmidemmi sich dann auch nur auf eine recht kurze Straßenschlacht kurz vor Schluss reduziert, an der die Menschen sogar noch einen entscheidenden Anteil haben, dann ist das für mich falsch gewichtet. Jackson ließ uns ewig auf den Affen warten, aber als er da war, drehte sich alles nur um ihn. Hier hingegen müssen wir Optimus Prime als Stichwortgeber für tapfere Menschlein ertragen.
Decepticons auf dem Stützpunkt, Decepticons in der Wüste, Decepticons auf der Autobahn, alles ellenlang. Aber Decepticons gegen Autobots? Der Kern der ganzen Sache? Their War - Our World? Fehlanzeige.
Und spannend war es obendrein auch nicht, was ja langsam zur Gewohnheit bei den modernen Blockbustern wird, siehe "300".

Man sehe sich nur mal den um Doofheit auch nicht verlegenen "Independence Day" an. Das ist für mich genau die Sorte Hirn-Aus-Film, wie ich sie mir für "Transformers" gewünscht habe. 

Zitat von: McClane am 10 September 2007, 12:07:32
"Es gab auch keinen Grund, warum dieser Film jetzt drei Stunden gehen musste, oder?"

Das ist eben der Knackpunkt. Für mich hätte der auch fünf Stunden laufen können.

Darüberhinaus kann ich mich nur Vince anschliessen, der meine Intention sehr schön zusammengefasst hat.
Letztlich ist natürlich alles Geschmackssache, aber wir merken uns: "King Kong" - guter Film, "Transformers" - schlechter Film.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 September 2007, 14:21:01

Da mir dazu keine reviewfüllende Argumentation einfallen mag, möchte ich an dieser Stelle lediglich darauf hinweisen, dass "Hairspray" eine ziemlich unterhaltsame Angelegenheit geworden ist, die sich sogar für Musical-Muffel lohnt.

Der Cast ist blendend aufgelegt; Newcomerin Blonsky reißt sofort mit, Travolta agiert noch überraschend zurückhaltend angesichts seines, ausgiebiges Chargieren geradezu erflehenden Outfits und insbesondere Michelle Pfeiffer darf hier mal wieder beweisen, warum sie zur ersten Garde Hollywoods gehört. Ihre gemeinsame Szene mit Christopher Walken im Scherzartikelladen ist einfach nur klasse.

Die Songs sind zwar nicht durchweg überzeugend, aber rückblickend gibt es einfach zu viele gute Szenen, als dass ein schwacher Eindruck zurückbliebe. Speziell wenn Blonsky, von ihren Figurproblemen singend, in das völlig verrauchte Lehrerzimmer hineintänzelt und sich Knabberzeug schnappt, kann man nicht anders, als fett zu grinsen.

Obendrein entspannend: Die zurückgenommene Inszenierung, die einem nach dem Epilepsiekino von "Saw", "Bourne" und "28 Weeks" wie eine Kur vorkommt. Es gibt tatsächlich noch schwungvolles Kino, bei dem man sich nicht in die hinterste Logenreihe setzen muss, um dem Geschehen folgen zu können.

Ja, das wäre es erstmal, zum Abschluss noch ein im Internet aufgeschnapptes Zitat einer Cinemaxx-Mitarbeiterin:

"Wenn nur Idioten an der Kinokasse stehen, dann weiß ich, dass der neue "Saw" läuft".  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 16 September 2007, 15:00:49
Zitat von: Chili Palmer am 16 September 2007, 14:21:01
und insbesondere Michelle Pfeiffer darf hier mal wieder beweisen, warum sie zur ersten Garde Hollywoods gehört

:love: :love: :love:

Freut mich, dass dir der Film gefallen hat. Mich hat er ja auch sehr mitgerissen, er versprüht so eine verdammt gute Laune, die einfach ansteckend ist. Und ich muss wieder zu meiner alten Floskel greifen: Wer Musicals nicht schätzt, der schätzt auch das Kino nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 September 2007, 15:25:05

Ist mir auch aufgefallen, wie lange es schon her ist, dass ich im Kino einen Gute-Laune-Film gesehen habe, der es eben ausdrücklich darauf angelegt hat. Und auch noch funktioniert. Hätte ja auch sehr nervig geraten können.
Sicher, ich amüsiere mich bei "Death Proof" und bei den "Simpsons", aber das ist eben etwas anderes.

Zur Musical-Theorie: Ich bin jetzt auch nicht der glühendste Anhänger des Genres, aber ich werde mich hüten, den unbestreitbaren Einfluß auf das moderne Kino zu leugnen. Jeder, der sich in Hollywoods Vergangenheit umtut, wird das bestätigen können. Nicht ohne Grund gehört zur klassischen Schauspielausbildung auch intensives Musik-und Tanzstudium, nicht ohne Grund spricht man von einem "Filmrhytmus", und (um mal wieder auf mein Lieblingsthema zu kommen) nicht umsonst hat George Lucas seine "Star Wars"-Saga heimlich als Oper bezeichnet, die auch nur über das Zusammenspiel von Bildern und Musik funktionieren könne.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 16 September 2007, 19:39:31
Ich kann mich für deinen letzten Absatz nur 1000fach bedanken und ihm uneingeschränkt zustimmen, das spricht mir tief aus der Seele!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 29 September 2007, 13:34:36

Wenn einer der besten Regisseure überhaupt zwecks Preisverleihung in Hamburg aufkreuzt und obendrein seinen neuen Film mit im Gepäck hat, dann besteht Anwesenheitspflicht.

Ich war anwesend und darüberhinaus vom neuesten Werk sehr angetan:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=130875&rid=261771 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=130875&rid=261771)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fastmachine am 29 September 2007, 17:52:14
Normalerweise lassen mich Erstaufführungen, Sneaks und Sondervorstellungen  etc. eher kalt, aber dein Review zu ,,Eastern Promises"  weckte einen leisen Neid: ich wäre dabei gewesen in Hamburg, als Cronenberg seinen neuen Film auspackte.

Interessant finde ich, dass du der Einordnung des neuen Films in die Gesamtreihe des Cronenbergschen Werks sehr viel Raum gibst. Vielleicht wirkten die merkwürdigen Diskussionen, ,,A History of Violence" wäre kein ,,echter" Cronenberg mehr, nach?
Schön jedenfalls, dass du solchen Einwürfen den Wind aus den Segeln nimmst und das verengende Schlagwort vom ,,Körperhorror" erweiterst.

Ohne den Film gesehen zu haben, überzeugt mich deine These vom Wandel Cronenbergs:

ZitatWenn man sich vor Augen führt, wie es Cronenberg schon allein mit diesen beiden Szenen gelingt, seinen Charakteren lediglich mit ihren Körpern eine Geschichte zu geben, ihnen ihre Situation also förmlich auf den Leib zu schneidern, dann ist ,,Eastern Promises" schlussendlich gar nicht so weit vom Lieblingsthema seines Regisseurs entfernt. Nur dient die menschliche Physis hier mehr als erzählerisches Element denn als zu ergründendes Exponat.

Klar: Ein Autor, der es geschafft hatte, mich um Haaresbreite von ,,Elektra" zu überzeugen, hat in Sachen Cronenberg bei mir natürlich leichtes Spiel.  :icon_mrgreen:
   
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 29 September 2007, 18:19:32
Zitat von: Fastmachine am 29 September 2007, 17:52:14
Interessant finde ich, dass du der Einordnung des neuen Films in die Gesamtreihe des Cronenbergschen Werks sehr viel Raum gibst. Vielleicht wirkten die merkwürdigen Diskussionen, ,,A History of Violence" wäre kein ,,echter" Cronenberg mehr, nach?

Ist manchmal wirklich interessant, wie das so läuft beim Schreiben, denn gerade diesen Aspekt der Einordnung hatte ich überhaupt nicht im Hinterkopf, als ich mit dem Review begann. Würde mich nämlich nicht unbedingt als Cronenberg-Experten bezeichnen, weswegen ich die Verankerung von "Eastern Promises" im Gesamtwerk getrost anderen überlassen und mich eher auf den Film an sich konzentrieren wollte. Doch langsam, aber stetig schlängelte sich diese Betrachtungsweise aus den Tiefen meines Bewusstseins an die Oberfläche meiner Wahrnehmung, bis ich sie nicht nur nicht länger ignorieren konnte, sondern große Teile des bis dato Geschriebenen löschen musste, weil das alles vorn und hinten nicht mehr passte. Mein Review hatte sich selbst assimiliert! Sollte ich Mr. Cronenberg vielleicht mal als Drehbuchidee schicken.  ;)

Aber im Ernst, irgendwie hoffe ich auch, mit meinem Review ein wenig der von dir erwähnten, seit "Violence" aufgekommenen Meinung, Cronenberg wäre nicht mehr Cronenberg, entgegenwirken zu können. Freut mich, dass dieses Anliegen bei dir auch so angekommen ist.

Zitat von: Fastmachine am 29 September 2007, 17:52:14
Klar: Ein Autor, der es geschafft hatte, mich um Haaresbreite von ,,Elektra" zu überzeugen, hat in Sachen Cronenberg bei mir natürlich leichtes Spiel.  :icon_mrgreen:

Apropos Anliegen.  :king:

Und darf ich schon einmal vorsichtig verlautbaren, dass, wenn nichts mehr dazwischenkommt, ein gewisser Welles das Objekt des nächsten Reviews stellen wird? Nicht, dass ich mir damit Zeit gelassen hätte...  :icon_redface:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fastmachine am 29 September 2007, 18:46:42
Zitat von: Chili Palmer am 29 September 2007, 18:19:32
Apropos Anliegen.  :king:

Und darf ich schon einmal vorsichtig verlautbaren, dass, wenn nichts mehr dazwischenkommt, ein gewisser Welles das Objekt des nächsten Reviews stellen wird? Nicht, dass ich mir damit Zeit gelassen hätte...  :icon_redface:

Wie du vielleicht auch geahnt hast, bin ich aus naheliegenden Gründen ein Leser, der sehr viel Verständnis für Reviewautoren hat, die sich Zeit lassen. Nicht, dass ich nicht gewartet hätte.  ;)


 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 3 Oktober 2007, 16:20:33
Brauchte etwas, bis ich den Neid verarbeitet hatte :icon_mrgreen: Da wär' ich auch gern dabei gewesen, hach...

Wirklich ein spritziges Review von dir (wie man es ja gewohnt ist), dessen von Fastmachine nochmals herausgehobener These hoffentlich zuzustimmen ist. Denn alles, was ich von Cronenberg nicht sehen will, ist ein glanzvoller Krimi/Thriller/Gangster-Film, also ein guter Kino-Blockbuster. Die bisherigen (wenn auch fast ausnahmslos positiven) Stimmen zu "Eastern Promises" deuten auf sowas hin und da ist mir jeder Hoffnungsschimmer recht, der das relativieren kann. Diesen Hoffnungsschimmer entdecke ich hier.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Oktober 2007, 13:53:49
Freut mich, deine Hoffnung am Leben erhalten zu können. Ich kann nur sagen, dass "Eastern Promises", mag er für Cronenberg-Verhältnisse auch erstaunlich zugänglich sein, unter dieser Mainstream-Abdeckschicht ein reiches Innenleben verbirgt, mit wirklicher Tiefe ausgestattet ist. Das mag Interpretationssache sein (ist es letztlich ja auch immer), aber die Inszenierung sprach für mich Bände. Sie ist lediglich so subtil, dass man den Film auch als Gangster-Thriller weggucken kann. Wer dies gegen Cronenberg verwenden möchte: bitteschön. Nur weil der Film sich seine Tiefgründigkeit nicht wie ein russisches Gefängnis-Tattoo auf den Leib geschrieben hat und einen so offensiv anspringt wie Cronenbergs frühere Werke, heißt das noch lange nicht, dass die Tiefgründigkeit nicht existiert. Und wer das als Abstieg Cronenbergs begreift: nochmal bitteschön. Für mich stellt es sich lediglich so dar, dass wir hier einen dermaßen gereiften Regisseur haben, der sich bewusst unaufgeregtes, auf Effekte verzichtendes Erzählen leisten kann, ohne von seinen Wurzeln abzurücken.
Also eher Weiterentwicklung als Rückschritt.

Aber was weiß ich schon, bin ja nicht gerade ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. Dürfte zum Kinostart also spannend werden, wenn die Fachleute zuschlagen.   

Zitat von: Sarge am  3 Oktober 2007, 16:20:33
Brauchte etwas, bis ich den Neid verarbeitet hatte :icon_mrgreen: Da wär' ich auch gern dabei gewesen, hach...

Zur Neidpotenzierung hier noch zwei Schnappschüsse, um zu dokumentieren, wie nah ich dem Meister war:

(http://img300.imageshack.us/img300/3745/cronenberghh1ji7.jpg)

(http://img300.imageshack.us/img300/838/cronenberghh2qh2.jpg)


Man beachte die zwei Herren auf dem zweiten Bild. Sollte es Mettbrötchen im Foyer gegeben haben?  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 4 Oktober 2007, 14:06:36
 :icon_eek:
Bist du der Werwolf da oben mit den roten Augen? Das ist ja verdammt nah dran... hast du dem Meister denn wenigstens mal unbemerkt übers Haar gestrichen... oder gar eine Strähne abgeschnitten und mit nach Hause genommen?  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Oktober 2007, 14:20:32
Zitat von: Vince am  4 Oktober 2007, 14:06:36
:icon_eek:
Bist du der Werwolf da oben mit den roten Augen?

Leider nicht, ich saß ja vor Cronenberg, das ist also meine Ego-Perspektive.  :icon_eek:
Was auch deine nächste Frage beantwortet...

Zitat von: Vince am  4 Oktober 2007, 14:06:36
hast du dem Meister denn wenigstens mal unbemerkt übers Haar gestrichen... oder gar eine Strähne abgeschnitten und mit nach Hause genommen?  ;)

Ging aus der Entfernung dann leider weniger. Aber wenn diese Mett-Zombies zudringlich geworden wären, ich hätte meinen Regisseur heldenhaft verteidigt und ihm was gebastelt:

(http://img300.imageshack.us/img300/5259/alucronenbergyk0.th.jpg) (http://img300.imageshack.us/my.php?image=alucronenbergyk0.jpg)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 4 Oktober 2007, 14:26:07
Zitat von: Chili Palmer am  4 Oktober 2007, 14:20:32
Leider nicht, ich saß ja vor Cronenberg, das ist also meine Ego-Perspektive.  :icon_eek:

Äh ja stimmt... irgendwie logisch.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Oktober 2007, 14:30:34

Na, so ganz unrecht hast du nicht, denn die Fotos habe ich nicht selbst geschossen. Das hat eine nette Dame für mich übernommen, nachdem ich sie mehrmals geblitzdingst hatte, ohne Cronenberg dabei adäquat einzufangen. Ich saß eine Reihe weiter vorn.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 4 Oktober 2007, 21:55:38
Cronenberg sieht mindestens so gut aus wie er auch eloquent ist. Von dem würde ich mich zu jeder Uhrzeit zutexten lassen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Oktober 2007, 00:52:49

Seine kurze Dankesrede war auch dermaßen unterhaltsam, damit hätte man auch den Abend bestreiten können.  :respekt:

Wir sollten uns mal für ein "Durch die Nacht mit..."-Special mit ihm stark machen. Nur wer sollte mit ihm mit(halten)?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 19 Oktober 2007, 15:10:38
Wie angekündigt, will ich mich nun zu deiner EASTERN PROMISES-Besprechung äußern, da ich ihn mittlerweile auch sichten durfte.

Deine Einschätzung, dass Cronenberg mittlerweile "beim klassischen Spannungskino angekommen" sei, ist gleich zu Beginn völlig berechtigt, zumal dein "zunächst", das "diese Ahnung [...] auch überdeutlich" bestätige, ebenfalls gleich impliziert, dass sich hinter den neueren Genremustern des Regisseurs nach wie vor metaphorische Konstrukte verbergen.

Schön, wie du analysierst, dass der Film nicht alles zer- und vorkaut, er also "den Figuren ihre Geheimnisse lässt, sie nicht vollends dem Publikum öffnet". Das legst du ihm interessanterweise zum Vorteil aus, und ich kann das gut nachvollziehen. Die Einschätzung zu den schauspielerischen Qualitäten ist auch passend.

Sehr, sehr gut dieser Teil: "War Cronenberg bis jetzt ein Pathologe, der interessiert in menschlichen Körpern wühlte, so ist er nun eher mit einem Polizeiinspektor zu vergleichen, der auf einen Leichenfund herabblickt und ob der Grausamkeit dieser Welt den Kopf schüttelt." - denn hier wird deutlich, warum dich der Film offenbar fasziniert hat und deine Sicht auf Cronenbergs Sicht belegt das plausibel.

Insgesamt allerdings verharrst du für mein Empfinden ein klein wenig am Offensichtlichen, was besonders dadurch auffällt, da du viele der strittigen, wichtigen, komplexen Punkte anreißt, sie aber etwas unvertieft zurückbleiben. Da fehlt mir ein stärkerer Drang zur Interpretation und Wertrung, ergänzend zu deinen Beschreibungen. Verstehe das nicht falsch: Der Text wird letztendlich sicherlich zu den besseren ofdb-Besprechungen des Films gehören (Cronenberg wird hier bekanntlich arg reduziert), aber du schöpfst deine Ansätze und Fähigkeiten auf eine seltsame Weise nicht aus. Ganz so, als würde dir irgendetwas den letztendlichen Zugang zum Film versperren.?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 19 Oktober 2007, 16:02:29

Ich gebe auch ganz offen zu, dass ich ein wenig gehemmt war, richtig tief zu buddeln. Ganz so, wie sich der Film eben nicht öffnet, habe ich auch vieles an der Oberfläche belassen, sei es, weil ich mich nicht als Cronenberg-Experte sehe und keine unbelegten Zusammenhänge in den Raum pfeffern wollte, sei es, weil ich die verschlossen-geheimnisvolle Atmosphäre nicht für andere Zuschauer mit So-ist-das-Phrasen zerstören wollte.
Denn, obwohl ich schon bei anderen Filmen "Erster" war, hatte ich hier erstmalig beim Schreiben das Problem im Hinterkopf, einen Film weit vor Kinostart zu besprechen. Bis dahin warten konnte ich nicht, da ich grundsätzlich nur mit frischen Eindrücken Reviews abzuliefern imstande bin. Habe mein Review dann eher als Appetizer begriffen, und hier in meinem Thread dann auch gleich die Hoffnung geäußert, dass die Experten zum Kinostart analytisch vertiefen.
Auf lange Sicht werde ich mit dem Review vielleicht ebenso unzufrieden sein wie mit meinem "Episode III"-Ausbruch, aber fürs Erste hielt ich es schlicht für besser (und bequemer?), mich ein wenig zurückzunehmen. Kann man auch als mutlos betrachten, gebe ich zu. Und ist es letztlich wohl auch. Naja, ich werde mal die Meinung Anderer und eine zweite Sichtung meinerseits abwarten, dann kann ich mich hier im Autorenbereich immer noch am weiteren Sezieren beteiligen.
Fürs Erste belasse ich es dabei, möglichst vielen Leuten den Gang ins Kino schmackhaft zu machen.

Wie hat er dir denn gefallen? Und wann folgt das Review, das meins aus dem Einzelkind-Dasein erlöst?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 19 Oktober 2007, 16:12:28
Zitat von: Chili Palmer am 19 Oktober 2007, 16:02:29
Ich gebe auch ganz offen zu, dass ich ein wenig gehemmt war, richtig tief zu buddeln. Ganz so, wie sich der Film eben nicht öffnet, habe ich auch vieles an der Oberfläche belassen, sei es, weil ich mich nicht als Cronenberg-Experte sehe und keine unbelegten Zusammenhänge in den Raum pfeffern wollte, sei es, weil ich die verschlossen-geheimnisvolle Atmosphäre nicht für andere Zuschauer mit So-ist-das-Phrasen zerstören wollte.

Danke für diesen Nachtrag, denn das erhellt die Sache schon deutlich. Indem du die Mysterien quasi Mysterien sein lassen möchtest, wirst du dem subtilen, verschlossenen Film sicherlich auf eine gewisse Art gerecht, das ergibt Sinn.

Zitat von: Chili Palmer am 19 Oktober 2007, 16:02:29
Denn, obwohl ich schon bei anderen Filmen "Erster" war, hatte ich hier erstmalig beim Schreiben das Problem im Hinterkopf, einen Film weit vor Kinostart zu besprechen. Bis dahin warten konnte ich nicht, da ich grundsätzlich nur mit frischen Eindrücken Reviews abzuliefern imstande bin. Habe mein Review dann eher als Appetizer begriffen, und hier in meinem Thread dann auch gleich die Hoffnung geäußert, dass die Experten zum Kinostart analytisch vertiefen.

Du gehörst auch zu den "Experten". Aber wie gesagt, als Appetizer habe ich das Review erst gar nicht verstanden, aus dieser Sicht erscheint mir das dann nämlich sehr legitim.

Zitat von: Chili Palmer am 19 Oktober 2007, 16:02:29
Fürs Erste belasse ich es dabei, möglichst vielen Leuten den Gang ins Kino schmackhaft zu machen.

Hoffentlich. Auch wenn der Film bestimmt nicht allzu viele ins Kino locken wird. Er ist zwar mainstreamiger als die älteren Cronenbergs, aber gegenüber "History of Violence" auch ein wenig sperriger.

Zitat von: Chili Palmer am 19 Oktober 2007, 16:02:29
Wie hat er dir denn gefallen?

Leider durchwachsen. Beileibe kein schlechter Film, aber der erste von ihm, der mich nicht besonders begeistert hat (obwohl er die Kinoszene des Jahres beinhaltet). Ich bin aber noch am "verarbeiten". In Kürze werde ich dann ein paar Zeilchen zu tippen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 19 Oktober 2007, 18:15:49
Chili verteidigend muss man ja auch dazu sagen, dass sich Cronenbergs Werke proportional zur Anzahl der Sichtungen ja irgendwie erst öffnen. Ich wüsste gar nicht, ob ich es mir überhaupt zutrauen würde / könnte, den nach dem Kinogang gleich zu besprechen, weil ich wirklich Angst hätte, ihm mit einer Momentaufnahme nicht gerecht werden zu können. Zumindest zeigt die Vergangenheit bei mir, dass fast kein zweiter Durchgang dem Ersteindruck entsprach. Und wenn der Text nur als Aperitif gedacht war, so hat er meinen Appetit jedenfalls sehr angeregt.

@Vega

1. Neid
2. Ernüchterung
3. Spannung
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 20 Oktober 2007, 01:01:08
Zitat von: Sarge am 19 Oktober 2007, 18:15:49
weil ich wirklich Angst hätte, ihm mit einer Momentaufnahme nicht gerecht werden zu können

Eben das war sie, meine Angst. Diese kombiniert mit der Tatsache eines womöglich längere Zeit allein auf weiter Flur stehenden Reviews, dass zum Kinostart womöglich als Entscheidungshilfe herhalten muss, gab den Ausschlag für den mehr allgemein gehaltenen Text.

Zitat von: Sarge am 19 Oktober 2007, 18:15:49
Und wenn der Text nur als Aperitif gedacht war, so hat er meinen Appetit jedenfalls sehr angeregt.

Bon appétit.  :icon_razz:

War für mich als Mr. "mein-Senf-oben-drauf-wo-schon-ein-Berg-Senf-ist" halt eine ungewohnte Ausgangslage.

Aber wo Vega schon "History" erwähnte, sei es noch einmal unterstrichen: "Promises" ist sperriger. Definitiv.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 20 Oktober 2007, 17:29:40
Hola, "machina rapida"!

Para tí, mi hermano, para tí:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13323&rid=264643 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13323&rid=264643)

(y tambien los otros, claro)  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 21 Oktober 2007, 16:50:44
Ich mag diese unorthodoxen Teile unheimlich gerne. Zuerst dachte ich, du ahmst den typischen Film Noir Off-Kommentar nach - was du ja letzten Endes irgendwo auch machst. Dann merkte ich endlich, dass du eigentlich aus der Schnappt Shorty-Perspektive heraus argumentierst. Die totale Bewusstseinserweiterung und ein abrupter Perspektivwechsel mit maximaler Twist-Wirkung - ich bin begeistert. ;)
Inhaltlich mag ich mich jetzt nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, dazu müsste ich mich mal wieder dem Film widmen...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 21 Oktober 2007, 19:28:28
Freut mich, dass es von dir nicht als völlig verschwurbeltes Experiment, sondern als lesbarer Text wahrgenommen wird.
Die Idee dazu fußt natürlich auf dem freundlichen Leserwunsch des Mr. Fastmachine, der auch schon ein wenig länger im Raum stand:

Zitat von: Fastmachine am 28 Januar 2007, 17:09:59
Aus eigennützigen Gründen würde ich gerne auch mal ein Klassiker-Review von dir lesen. Leser sind manchmal ungeduldig, fordernd, ja in Grenzfällen unverschämt. Deswegen klage ich jetzt mal dreist ein Orson-Welles-Review von dir ein, wozu du dich natürlich unter den Gesichtspunkten der Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung gar nicht, aber im Sinne einer abseitigen Nickname-Metaphysik sehr wohl verpflichtet fühlen solltest.  :icon_mrgreen:

Und da ich immer für abseitige Nickname-Metaphysik zu haben bin, führte da kein Weg dran vorbei und musste selbstverständlich perspektivisch ein wenig anders ausfallen.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 21 Oktober 2007, 20:55:32
Will mich Vince da nur anschließen! Ein gelungenes Experiment! Und nebenbei auch eine meisterliche Charakterisierung.

ZitatDanke, Orson. Deine Leidenschaft zum Kino, zum Genre des Film Noir, hat es unsterblich gemacht, mag dein filmisches Zu-Grabe-Tragen noch so nachhaltig geplant gewesen sein. Werke wie dieses inspirieren künftige Generationen Filmschaffender, Filmschauender, Filmliebender. Sie halten das Kino lebendig

:love:

Zum Film: Ich würde sogar behaupten, er ist noch besser als "Citizen Kane"
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 21 Oktober 2007, 21:55:38
Wie der Restaurantkritiker in "Ratatouille" so schön sagt: Als Kritiker kann man sich leicht über etwas erheben, in das soviel Mühe seines Schöpfers geflossen ist. Verrisse machen Spaß beim Schreiben, machen Spaß beim Lesen, und sind obendrein schnell geschrieben. Aber Lobgesänge... da weiß man nicht, wo man aufhören, wo anfangen soll. Weil man alles mitnehmen möchte. Stellenweise war dieses Review eine einzige Qual. Der Film ist einfach so reich an Bezügen, so intelligent in seiner Machart, so...

...ich glaube, als Nächstes ist ein saftiger Verriss fällig.  ;)

Und ob "Evil" oder "Kane"... ich habe sie beide gleich doll lieb.  :love:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 10 November 2007, 16:30:55
Zitat von: Chili Palmer am 21 Oktober 2007, 21:55:38
...ich glaube, als Nächstes ist ein saftiger Verriss fällig.  ;)

...den ich mit "Weißt was geil wär?" dann ja auch geliefert habe, obwohl ich es natürlich nicht auf einen Verriss angelegt hatte.
Ich wollte den Film wirklich mögen, die Ausgangsidee gefiel mir richtig gut. Nun, hat nicht sollen sein.

Was ich aber eigentlich noch kurz anmerken wollte, war, dass mich Mr. VVs Einwurf vom ahnungslosen Friedkin im Gruselfilm-Thread bezüglich der Klassifizierung von "Film Noir" nicht losließ, da ich diese Stilrichtung auch immer als eigenes Genre angesehen hatte. Fix mal gegoogelt und gleich in den Abgrund cineastischer Grundsatzstreitigkeiten gezerrt worden.
Man ist sich da selbst in renommiertesten Kreisen nicht einig, ein Für gibt das nächste Wider, aber schlussendlich hat mich doch Paul Schraders Verweis auf den von fast allen Kritikern als Grabstein des Noir empfundenen "Touch of Evil" überzeugt (wie ich es in meinem Review ja auch erwähnte, aber dazu gleich mehr). Genres sind beständig, Stilrichtungen aber Kinder bestimmter Zeitperioden, gesellschaftlicher Strömungen, etc. Allein die Wiedererweckung durch die Hülse "Neo-Noir" bestätigt die These, dass dem Gangster- und Kriminalfilm (dem eigentlichen Genre) immer ein zeitgemäßes Gewand übergeworfen wird.
Sehe ich ein, weswegen man mir den Gebrauch des Wortes "Genre" in meinem Welles-Review, welches das Editierdatum mittlerweile überschritten hat, gnädig nachsehen möge.
I changed my mind!  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fastmachine am 18 November 2007, 14:06:01
Zitat von: Chili Palmer am 20 Oktober 2007, 17:29:40
Hola, "machina rapida"!

Para tí, mi hermano, para tí:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13323&rid=264643 (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=13323&rid=264643)

(y tambien los otros, claro)  ;)

So, da sieht man mal, wozu ein schlechtes Gewissen gut ist. Zum Beispiel, mich entgegen meiner Absicht zum Besseren zu bekehren und Chilis Dankgottesdienst an Orson Welles endlich zu würdigen. Und das angekündigte ,,morgen" wörtlich zu nehmen und nicht als ein vages Versprechen auf eine fernere Zukunft.

Also dann, Palmer/Welles: Erster Leseeindruck: Ein Doppelgängerreview! Mit zwei Autoren! Dr. Chili und Mr. Palmer, oder halt, genauer Chili 1, virtueller Kredithai und Chili 2,  sein doppelt virtueller Erzeuger im Geiste, der sich trickreich hinter den breiten Schultern von Nummer 1 verbirgt. Um dann betont unauffällig, mitten im Review, in die Rolle von Nr. 1 zu schlüpfen und dessen Herzensbekundungen mit einigen Kopfeinsichten zu untermauern.

Von der Vorrede gleich zum Kern des Reviews:

ZitatDieser Mann ist gefährlich, diese Ahnung beschleicht uns ebenso wie das Gefühl, dass neben der Ländergrenze in diesem Film auch noch ganz andere Grenzen überschritten werden.

Grenzüberschreitungen, genau dieses Wort fiel mir beim Sehen des Films ein, als ich ein Leitmotiv für ein mögliches Review suchte. Doch weh mir, Chili war schon da. Seiner detaillierten Analyse des Inhalts hätte ich wenig hinzuzufügen, vielleicht einige anders gesetzte Akzente. Insbesondere das merkwürdige Verhältnis von Vargas zu seiner Frau gibt mir sehr zu denken, präziser, hier müsste man noch mal ganz grundsätzlich werden, was genau Welles eigentlich mit dieser vermeintlichen Nebenhandlung beabsichtigte. Die kommt mir nämlich, je öfter ich sie sehe, immer spanischer vor (small joke). Der Inszenierungsaufwand geht weit über ihre vordergründige inhaltliche Bedeutung hinaus.

Inszenierung – das Stichwort für mein einziges Stirnrunzeln. Mich erstaunt, warum Chili 2 gerade das jederzeit greifbare visuelle Kunstwollen von Welles so gegenüber dem Inhalt zurücktreten lässt. Dabei liegen gerade hier, jenseits aller Zeitstil/Genre Debatten, von der  Tarantino-Vorläuferei ganz zu schweigen, die magischen Momente des Films. Und da möchte ich den Augenmenschen Chili 1 ein wenig gegen den Kopfmenschen Chili 2 verteidigen: Es ist (oder wäre) genau jenes Element, das ihn an Orson Welles interessierte.
Und ist es nicht der visuelle Stil, der ,,Touch of Evil" dann doch etwas von ,,Schleimige Monster 3" unterscheidet?

ZitatNun fühlte ich mich endgültig beflügelt, die miese Woche war vergessen. Ich schmiedete sogar Pläne für eine Verfilmung meines Lebens. War ich nicht auch ein Schurke mit Herz? Welch idealer Filmstoff!

Aber ja, aber ja, Chili hätte es in die eigenen Hände nehmen sollen, zumal Barry Sonnenfeld kein zweiter Orson Welles war.  ;) :icon_mrgreen:

ZitatUnd ob "Evil" oder "Kane"... ich habe sie beide gleich doll lieb.  :love:

Chili 1 und 2 in Liebe zu Orson Welles wieder vereint. Ein schönes Ende, zu dem ich als Zuschauer aus Überzeugung nicke, bevor ich aus dem Chili-Thread wieder verschwinde und ,,Adios" sage. :icon_cool:  

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 November 2007, 15:59:17

Chili 1 und Chili 2, zwei Filme laufen, ach! in meinem Kopf.
Richtig, nicht die Brust, denn Chili 2 ist, das hast du gut erkannt, ein Kopfmensch, der sich häufiger einen unverkrampfteren Herangang an manche Filme wünschen würde (ich erwähnte es anlässlich deines "300"-Reviews), was sicherlich im Falle des Mexikaners zu einer ausgiebigeren Würdigung der kunstvollen Inszenierung hätte führen können/müssen. Da hätte Chili 1 schon ein wenig mehr auf den Plan treten sollen.
Chili 2 gibt allerdings auch verschämt zu, bei der erneuten Sichtung des Films angesichts des anstehenden Reviews dermaßen von der inhaltlichen Fülle und den sich daraus ableitenden Interpretationsmöglichkeiten erschlagen worden zu sein, dass er den von Chili 1 mäkelnd zu Protokoll gegebenen Einwand, sich einfach über die offensive Inszenierung an das Werk heranzutasten, als zu kurz gegriffen vom Tisch fegte. Dabei ist die Machart mindestens genauso reichhaltig codiert. Dabei war sie das Element, das mir am stärksten vom erstmaligen Anschauen im Gedächtnis geblieben war. Naja, Tunnelblick. Wenn der erstmal da ist...

Zur Ehethematik: Welles hatte dem Vernehmen nach auch noch wesentlich mehr Material gedreht, und die nun vorliegende Version ist ja auch nur aufgrund seines Treatments an Universal rekonstruiert worden. Wie sein Film wirklich unter seiner Schnittregie ausgesehen hätte und ob dort die (wie du sehr richtig anmerkst), für einen kaum mit der Haupthandlung korrespondierenden Nebenstrang viel zu aufwendig inszenierte Ehefrau-Story eine Vertiefung erfahren hätte: Wir können nur mutmaßen.
Aber allein das schon hier vorhandene Geflecht rechtfertigt jede Auseinandersetzung. Für jede Gewichtung, die man zu entdecken meint, spielt einem der Film das passende Gegengewicht zu, windet sich unter dem Sezierbesteck der Kritik und scheint unablässig Deutungsmöglichkeiten auszuspeien. Daher würde es mich natürlich sehr freuen, auch aus ihrer flotten Feder, pardon, Maschine, eine Besprechung zu "Touch of Evil" zu lesen. Um die Ränder meines Tunnelblicks auszufransen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 30 November 2007, 03:40:13
Werter Herr Palmer,
Sie sagen, sie mögen Trash, das dem nicht so sei, ward mir an ihrem völligen Unvermögen bewußt, ein prachtvolles Beispiel für eben jenes Genre vollständig zu erfassen. Das Sie sich zudem ereifern, zu jenem nicht begriffenem Film eine 1/10 Kritik zu verfassen, zeigt mir, mit welch kleingeistigem Volke hier verkehret wird. Pfui, Pfui, Pfui! :nono:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 1 Dezember 2007, 13:58:17
Auch dir, Brutus, habe ich das Du angeboten!  ;)

Erstens: Ich habe den Film nüchtern geguckt. Gibt das mildernde Umstände?
Zweitens: Der ist zu lahmarschig. Ich brauche meinen Trash hart und schnell.
Drittens: Die Gesangseinlagen waren bierernst und damit langweilig. Walter singt "House of the Rising Sun"... och nö.
Viertens: Jede DVD, die Specials "XY in St. Pauli" anbietet, hat schon mal verloren.
Fünftens: Was für ein mieses Review meinerseits! Kann mir das gar nicht mehr durchlesen! (McKenzie aus)
Sechstens: Kommt nach Fünftens.
Siebtens: http://de.youtube.com/watch?v=ZsEnRI65Lc8&feature=related
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 1 Dezember 2007, 14:27:42
Zitat von: Chili Palmer am  1 Dezember 2007, 13:58:17
Auch dir, Brutus, habe ich das Du angeboten!  ;)

Erstens: Ich habe den Film nüchtern geguckt. Gibt das mildernde Umstände?

Nein, ich trinke nie, und hab ihm mir letzte Woche extra nochmal angesehen, um meine 8 Punkte Bewertung zu bestätigen.

Zitat
Zweitens: Der ist zu lahmarschig. Ich brauche meinen Trash hart und schnell.

Nein, ist er nicht, er hat lediglich sein eigenes Tempo, auf schnelles folgt auch mal langsames, deswegen wird er noch lange nicht langweilig.

Zitat
Drittens: Die Gesangseinlagen waren bierernst und damit langweilig. Walter singt "House of the Rising Sun"... och nö.

Diese Musikeinlage ist die einzige, die mir aufstoßen könnte(alle anderen Gesangseinlagen sind hemmungslos überzogen und brillant), tut sie aber nicht, wenn ich mir vorstelle, daß Karrenbauer nur einwilligte mitzuspielen, wenn sie auch singen darf :rofl:

Zitat
Viertens: Jede DVD, die Specials "XY in St. Pauli" anbietet, hat schon mal verloren.

Ick komm oos Berlin, da redn wa wi wa wolln.


Zitat
Fünftens: Was für ein mieses Review meinerseits! Kann mir das gar nicht mehr durchlesen! (McKenzie aus)

Erneut ansehen, 8 Punkte Review schreiben.

Zitat
Sechstens: Kommt nach Fünftens.

Man merkt, daß Du Abitur hast ;)


Zitat
Siebtens: http://de.youtube.com/watch?v=ZsEnRI65Lc8&feature=related

Ja der Herr Lafer, bei dem habe ich momentan sogar ne Vorlesung:

(http://www.image-load.eu/out.php/i11219_Kurse.JPG)



Das was Du mitunter als Trash bezeichnest, ist kein Trash, das ist meistens ein schlechter Film, der sich irgendwie schön geredet wird, M&M R ist ein Musterbeispiel für absoluten Sondermüll, der von Anfang an auch dazu steht, Scheiße zu sein, dabei helfen absolut talentfreie spielfreudige Schauspieler, eine dämlich Geschichte, miserable Kamera, schrullige Charaktere und wahnwitzige, bekloppte Ideen irgendwo zwischen John Waters und Andreas Bethmann, das kann man hassen, muß man aber nicht - Trash in seiner reinsten Form ist absolut liebenswert.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 1 Dezember 2007, 14:51:38
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  1 Dezember 2007, 14:27:42
Nein, ich trinke nie, und hab ihm mir letzte Woche extra nochmal angesehen, um meine 8 Punkte Bewertung zu bestätigen.

Verdammt, ich... Verdammt!  :icon_mrgreen:

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  1 Dezember 2007, 14:27:42
Diese Musikeinlage ist die einzige, die mir aufstoßen könnte(alle anderen Gesangseinlagen sind hemmungslos überzogen und brillant), tut sie aber nicht, wenn ich mir vorstelle, daß Karrenbauer nur einwilligte mitzuspielen, wenn sie auch singen darf :rofl:

Oho, Knebelvertrag. Muss ich im Nachhinein aber auch zugeben, dass mir nur diese Gesangseinlage negativ hängenblieb.
War aber auch die erste, das machte es gleich viel schlimmer.

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  1 Dezember 2007, 14:27:42
Ick komm oos Berlin, da redn wa wi wa wolln.

Macht nix, mien Schietbüddel.
Und ihr Ossis hefft zu soner Geschichte auch 'n ganz annern Togang, wenn da de Pansen vonne Prinzen zu Karat in die Orgeltasten greift, bräucht' ich schon den Maffay, damit bei mir Land unter is'.  :icon_lol:

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  1 Dezember 2007, 14:27:42
Erneut ansehen, 8 Punkte Review schreiben.

Huuuaah.  :eek:

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  1 Dezember 2007, 14:27:42
Ja der Herr Lafer, bei dem habe ich momentan sogar ne Vorlesung:

Straffer Terminkalender, und auch die Vita macht was her, mein lieber Scholli. Zwiebeln nicht vergessen!

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  1 Dezember 2007, 14:27:42
Das was Du mitunter als Trash bezeichnest, ist kein Trash, das ist meistens ein schlechter Film, der sich irgendwie schön geredet wird, M&M R ist ein Musterbeispiel für absoluten Sondermüll, der von Anfang an auch dazu steht, Scheiße zu sein, dabei helfen absolut talentfreie spielfreudige Schauspieler, eine dämlich Geschichte, miserable Kamera, schrullige Charaktere und wahnwitzige, bekloppte Ideen irgendwo zwischen John Waters und Andreas Bethmann, das kann man hassen, muß man aber nicht - Trash in seiner reinsten Form ist absolut liebenswert.

Ich habe scheinbar ein Problem mit gewolltem Trash. Das habe ich im Review auszudrücken versucht, obwohl ich auch den Ansatz eines kompletten Schwachsinnsfilms gelobt habe. Die 1/10 ist jetzt auch keinesfalls als Hassnote zu begreifen, eher als die Art von Auszeichnung, auf die der Film meiner Ansicht nach sowieso hingearbeitet hat. 

EDIT:
Ich habe definitiv ein Problem mit gewolltem Trash, das ist mir jetzt im Nachhinein klar geworden. Ein gutes Beispiel ist "Johnny Mnemonic", als Super-Blockbuster kon- und antizipiert, der sich zum unglaublichen Stinkstiefel erwuchs. Dennoch oder gerade aufgrund der aber immer noch erkennbaren Ambitionen der Macher mag ich den Film, auch wenn er "objektiv gesehen" völlig daneben ist. Der Ed-Wood-Effekt.
Dagegen steht so etwas wie "Planet Terror", der sämtliche finanzielle Reserven mobilisiert, um künstlich schlecht zu werden. Das verfing bei mir nicht. Ich möchte für mich selbst, während des Anschauens, die Entscheidung treffen können, ob ein Film Trash ist oder nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 1 Dezember 2007, 18:52:01
Zitat von: Chili Palmer am  1 Dezember 2007, 14:51:38
Macht nix, mien Schietbüddel.
Und ihr Ossis hefft zu soner Geschichte auch 'n ganz annern Togang, wenn da de Pansen vonne Prinzen zu Karat in die Orgeltasten greift, bräucht' ich schon den Maffay, damit bei mir Land unter is'.  :icon_lol:

:LOL: :respekt:
Ditt kann ick verstehn.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 4 Dezember 2007, 21:50:27
Guter Teaser, dein Review zu "The Three Burials of Melquiades Estrada" (ich sehe ihn am Freitag im Kino)- allerdings hätte der Film doch sicherlich einen etwas tiefenschärferen Abriss hergegeben, oder? Ein klein wenig enttäuscht bin ich hier schon gewesen - allerdings überdenke ich das nach der Sichtung des Films noch einmal, möglicherweise handelt es sich auch um einen jener "unrezensierbaren" Filme. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Dezember 2007, 00:51:41
Zitat von: McKenzie am  4 Dezember 2007, 21:50:27
allerdings hätte der Film doch sicherlich einen etwas tiefenschärferen Abriss hergegeben, oder?

Sag' du es mir, nachdem du ihn gesehen hast. Werde gespannt hier warten.  :icon_cool:

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 5 Dezember 2007, 22:42:51
Zitat von: Chili Palmer am  5 Dezember 2007, 00:51:41
Sag' du es mir, nachdem du ihn gesehen hast. Werde gespannt hier warten.  :icon_cool:



Hey, das war nur eine eingebrannte Vermutung aka Vorurteil.  :icon_mrgreen: Vielleicht ist der Film auch einfach nur ausgezeichnetes Genre-Kino - aber irgendwie glaube ich das nicht so recht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 4 Januar 2008, 02:12:34
Großes Lob für deinen DARJEELING LIMITED-Text. Kurz und knapp und dennoch mit keinem Wort oberflächlich, absolut treffend und gut zu lesen, wird dem in seiner Bedeutung ja ebenfalls recht limitiertem Film absolut gerecht. Hatte ja selbst meine Probleme, da überhaupt ein paar Worte zu zufinden (musste ich aber eben), schätze Andersons Arbeit aber genau wie du ein. Ohne großes drumherum sauber in einen Text gefasst mit sehr, sehr gutem Schlussatz.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Januar 2008, 10:56:59
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  4 Januar 2008, 02:12:34
Hatte ja selbst meine Probleme, da überhaupt ein paar Worte zu zufinden (musste ich aber eben)

Schön, dass es da nicht nur mir so ging. So überladen die Filme daherkommen, so wenig lässt sich am Ende überhaupt schreiben. Aber so ein reduzierter Text passt ja auch ganz gut zum Film.

Andersons Filme schaut man sich einfach an, und gut is'. Und das ist definitiv nicht oberflächlich gemeint.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 7 Januar 2008, 20:29:33
Ich bin wieder mal bei "Dreamcatcher" eingeschlafen - mit dem Film kann das eigentlich nichts zu tun haben - aber hab mich soeben bequem in den Sessellift gesetzt und mich von dir auf das formschöne Fazit ziehen lassen. Vorbei an Selbstreflexionen, Chilis Schokoladenfabrik der wunderlichen Gedanken, satirischer, weil den Kuriositätenfilm in seinen Details treffend genau herausfilternder Nacherzählung und anderen unterhaltsamen Sprachgestalten. Die Fahrt war gar nicht kalt.

Da ich eingeschlafen war, fehlte mir ja auch das Ende. Aber auch das brachte die Fahrt zum Gipfel mit sich. Habe ich dich am 20.01.2007 telepathisch angehaun, vorahnend, dass ich stets einschliefe, damit du mir auch dies erzählst? - Mysteriös. Aber praktisch.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 7 Januar 2008, 20:35:43
Ich liebe Chilis Dreamcatcher-Abhandlung, denn sie führt mir immer wieder punktgenau vor Augen, warum ich diesen Film eigentlich so mag. Hätte Chili diese Kritik nicht schon geschrieben, ich hätte mir gewünscht, dass mir dieser Text für meine 1000. Kritik eingefallen wäre.  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 8 Januar 2008, 02:41:02
Ja, man muß vorsichtig sein, es wirkt verdammt schnell und verdammt hart.  :icon_cool:

Manchmal kommt es sogar vor, dass man eine Antwort im falschen Thread postet.  :rofl:

Und jetzt lese ich auch mal ihr Dreamcatcher Essay, als Gute Nacht! - Geschichte.  :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 02:50:38
@Sarge & Vince:

Späte Lorbeeren für ein von mir als leicht unglücklich abgehaktes Reviewexperiment? Das freut mich. :icon_razz:

War ein echter Abtipp-Alptraum, der mir, wie bereits damals erwähnt, ordentlich Respekt vor dem dies regelmäßig zelebrierenden Doc Acula einflößte.

Und ob mich am 20.01.2007 wirklich ein telepathischer Befehl erreichte, weiß nur die Hypnosekröte.  ;)

@Wurst (spricht sich praktischerweise wie "Bettwurst"):

Jetzt verstehe ich überhaupt nix mehr, her mit die Pillen!  :pidu:

Und wo wir schon bei hartem Stoff sind, noch eine Warnung: Größere Dosen des "Dreamcatcher"-Riewjuhs können irreparable Filmgeschmacksstörungen verursachen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 8 Januar 2008, 03:05:36
Uff, ja das Review schreiben als monstermäßiges Äquivalent zu Kings fiebrigen Schreibattacken, einfach genial, tasty stuff-köstlicher Stoff.  :rofl:

Und den Film hab ich jetzt gleich mal von 4 auf 10 hochgestuft und den Paten, Apocalypse Now und  - natürlich - Schweigen der Lämmer  :king: umgekehrt runter.  Also alles in Ordnung hier, von wegen irrepara irreblabla irre Störungen, Sie Frechdachs!

so, jetzt aber, auch eine garstige Bettwurst muß mal ins Brat! also knutscht mir die Kimme!!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 03:23:56
Zitat von: Bettwurst am  8 Januar 2008, 03:05:36
Und den Film hab ich jetzt gleich mal von 4 auf 10 hochgestuft und den Paten, Apocalypse Now und  - natürlich - Schweigen der Lämmer  :king: umgekehrt runter.  Also alles in Ordnung hier, von wegen irrepara irreblabla irre Störungen, Sie Frechdachs!

Na, dann bin ich ja beruhigt. Ich vermute allerdings auch eine Geschmacksimmunität Ihrerseits durch Michael Manns Fickorama (siehe Vince' Thread).

Ich überlege gerade, ob eine geschmackssichere Hochstufung auf 10 Punkte meinem Review noch etwas mehr Leserschaft bescheren würde?

Wobei ich es wahrlich (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=33352&rid=225090) nicht auf hohe Klickzahlen abgesehen habe, wirklich (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=33352&rid=225090) nicht, ehrlich (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=33352&rid=225090).
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 8 Januar 2008, 12:50:33
Zitat von: Chili Palmer am  8 Januar 2008, 02:50:38
@Sarge & Vince:

Späte Lorbeeren für ein von mir als leicht unglücklich abgehaktes Reviewexperiment? Das freut mich. :icon_razz:

Von mir sind das ja sogar schon die Lorbeeren zweiter Ernte, kurz nach Fertigstellung des Threads müsste ich mich jier schon mal irgendwo dazu geäußert haben. Wie könnte ich das auch unkommentiert lassen? ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 13:41:19

Richtig, ist nicht vergessen. War halt nur schön, im Nachhinein auch noch Lob zum Review zu bekommen, das nicht vom Vorsitzenden des Dreamcatcher-Fanclubs kommt.  :icon_mrgreen:

Dem Verein scheint es ohnehin gut zu gehen, erst heute Nacht habt ihr doch eine Wurst als neues Mitglied aufgenommen, wenn ich mich nicht täusche.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 8 Januar 2008, 14:19:11
Also das Buch fand ich köstlich, den Film natürlich auch auf entrückte Weise, die enttäuschte Note von damals bleibt wohl trotzdem erstmal, ich weiß nicht, ob das für den Club schon reicht..  :icon_lol:

Immerhin habe ich den Stoff jetzt schon 3 mal konsumiert, einmal nach King, einmal nach wem eigentlich, Kasdan?? und einmal nach Palmer, also sich Duddits ganze 3 mal anzutun, haben wohl die wenigsten geschafft, von daher...count me in.  :icon_lol:


Gibt es zu "The Mist" dann eigentlich auch wieder so einen Verein?  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 14:23:57
Zitat von: Bettwurst am  8 Januar 2008, 14:19:11
Gibt es zu "The Mist" dann eigentlich auch wieder so einen Verein?  :icon_mrgreen:

Bestimmt, den gründet Vega noch, in dem Maße, wie der den Film ablehnt, kann das nur Liebe sein.  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 8 Januar 2008, 14:30:49
Zitat von: Bettwurst am  8 Januar 2008, 14:19:11

Gibt es zu "The Mist" dann eigentlich auch wieder so einen Verein?  :icon_mrgreen:

Na, wer wird denn hier spötteln, bevor er den Film gesehen hat?
Bei einer Note von 7.9 in Verbindung mit Darabont als Regisseur glaube ich immer noch an ein Meisterwerk, das Rajko wieder nur nicht verstanden hat.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 8 Januar 2008, 14:35:41
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  8 Januar 2008, 14:30:49
Na, wer wird denn hier spötteln, bevor er den Film gesehen hat?
Bei einer Note von 7.9 in Verbindung mit Darabont als Regisseur glaube ich immer noch an ein Meisterwerk, das Rajko wieder nur nicht verstanden hat.

Du kannst richtig niedlich sein, wenn du so verblendet bist.

Dass die Verbindung mit Darabont bei dir gleich die Assoziation Meisterwerk weckt, ist ohnehin bereits Zeichen einer schweren Störung, aber solltest du THE MIST wirklich gut finden, schwindet auch der Rest 1% deiner Filmglaubwürdigkeit.

Es sei denn, dir gelingt, was vielerorts schon zu vernehmen ist: Den Film als Komödie zu begreifen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 8 Januar 2008, 14:36:16
Du hast deine Meinung, ich habe meine Meinung.

Nur weil du mit einer anderen persönlichen Meinung nicht klarkommst, ist diese nicht weniger wert. Ich komme mit dir überhaupt nicht klar und du nicht mit mir. Muss ja auch nicht sein, da ich es mir in meinem Leben nicht zum Ziel gesetzt hatte, mich mit jedem einzelnen Menschen verstehen zu müssen. Deshalb sollten sich manche Leute wohl besser aus dem Weg gehen ... was ich in Zukunft auch machen werde. Kein Angriff, nur Fakt.

Edit: Wir sind ansonsten zu 47% filmkompatibel...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 8 Januar 2008, 14:38:03
Mein Recycling nochmal zu recyceln - du bist dir auch für nichts zu schade, pal.

Du hast nichts anderes verdient als THE MIST.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 8 Januar 2008, 14:40:31
Ach so, ich dachte, das wäre ein neues Standardposting, ähnlich wie Fuck You, bitch! und so...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 8 Januar 2008, 14:41:02
Fuck you, bitch.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 14:43:12
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  8 Januar 2008, 14:40:31
Ach so, ich dachte, das wäre ein neues Standardposting

Sollte es wirklich werden, gleich als Button bei den Smileys verfügbar, um aufkommende Diskussionen sofort im Keim ersticken zu können. Diskutieren, pff... wo sind wir denn hier?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 8 Januar 2008, 14:47:23
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  8 Januar 2008, 14:41:02
Fuck you, bitch.

Nach diesen weisen Worten kann ich den Film eigentlich schon von vornherein mit 9 bewerten, ohne Angst haben zu müssen, völlig falsch zu liegen :andy:

Zitat von: Chili Palmer am  8 Januar 2008, 14:43:12
Sollte es wirklich werden, gleich als Button bei den Smileys verfügbar, um aufkommende Diskussionen sofort im Keim ersticken zu können. Diskutieren, pff... wo sind wir denn hier?

Im Forum der Vega-Huldiger?
Oder war das wo ne rethorische Frage?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 8 Januar 2008, 14:48:33
hm, für gewöhnlich hätte ich ja vorher den King gelesen und danach den Darabont im Kino geschaut, aber das geht sich hinten und vorne nicht mehr aus.  :icon_rolleyes:

Aber eine möglicherweise schwächere Filmversion eines (guten??) King-Buches zu schauen, ohne das Buch zu kennen, ist mir glaub ich auch zu blöd. Halte aber Darabont auch für einen fähigen Mann...naja, mal kucken..wie so die weiteren Urteile dann lauten..

LOL, man sollte nicht während der Antwort telefonieren, da hat man schon wieder einen ganzen Beef verpasst...  :eek:  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 18:46:55
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  8 Januar 2008, 14:47:23
Im Forum der Vega-Huldiger?

Lass' mich kurz überlegen... nein.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  8 Januar 2008, 14:47:23
Oder war das wo ne rethorische Frage?

Falls du "rhetorisch" meintest (mit dir (http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,89185.msg638686.html#msg638686) kann ich's ja machen  :icon_lol:):
Ja, das ging mehr so in Richtung Urheber dieses Zitats, welcher sich damit womöglich um viele schöne Diskussionen gebracht hat. Und wenn man an eben diesen nicht interessiert ist, warum dann hier im Autorenbereich einen Fred aufmachen?  :00000109:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 8 Januar 2008, 18:53:40
Das war Absicht, ich hatte erst noch überlegt, es mit ä zu schreiben, um meine tumbe Haltung deutlich zu machen, sah dann aber zu doof aus :icon_mrgreen: :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 18:59:58

Muss einem Dummen ja gesagt werden, sowas.

Ich dachte aber auch schon: "Was ist denn aus dem rätohrüsch sonst so begabten Mettsessel geworden?"
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 8 Januar 2008, 19:05:00
Ich dachte, nach dem dezent eingeschobenen "Wo" (danke an Kollege Floair für diese geniale Ausdrucksweise) ist alles egal...
Aber Dank geht auch an Dich, und zwar für das Ausgraben dieses herrlich bescheuerten Threads, mußte grade wieder herzlich lachen, vor allem über das Portrait des Gourmets auf der Weinverpackung :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 8 Januar 2008, 23:15:58
Zitat von: Chili Palmer am  8 Januar 2008, 22:49:08
Selbstverständlich wollen wir manipuliert werden.

Ich nicht. Ausgerechnet jetzt fallen die Avatare aus, ausgerechnet jetzt, wo ich extreme Uri-Geller-Bestrahlung vernehme. Jetzt könnt ich meinen Aluhut gebrauchen.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 Januar 2008, 23:51:31
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am  8 Januar 2008, 19:05:00
mußte grade wieder herzlich lachen, vor allem über das Portrait des Gourmets auf der Weinverpackung :LOL:

Also über mich, ja? Sehr witzig.  :icon_evil:

Zitat von: Sarge am  8 Januar 2008, 23:15:58
Ich nicht. Ausgerechnet jetzt fallen die Avatare aus, ausgerechnet jetzt, wo ich extreme Uri-Geller-Bestrahlung vernehme. Jetzt könnt ich meinen Aluhut gebrauchen.

Genau deshalb fallen ja die Avatare aus.

Falls du mal beim Uri reingeschaut hast:
Als neuen Avatar solltest du unbedingt den Rabenmann (http://www.prosieben.de/show_comedy/next_uri_geller/mentalisten/artikel/47127/) nehmen, der scheint gegen so ziemlich alles resistent zu sein.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 9 Januar 2008, 00:44:54
ZitatNa, wer wird denn hier spötteln, bevor er den Film gesehen hat?
Bei einer Note von 7.9 in Verbindung mit Darabont als Regisseur glaube ich immer noch an ein Meisterwerk, das Rajko wieder nur nicht verstanden hat.
Damit kannst du nicht nur rechthaben, damit wirst du sogar recht haben! ;) Und wie du siehst, Rajko versteht anscheinend nicht einmal den Regisseur, wie soll er da auch noch dessen Filme verstehen? Ist halt doch noch etwas zu klein und zu schmächtig dafür, der Gute! ;)

Zitatist ohnehin bereits Zeichen einer schweren Störung
Die haben wir sicher alle. Ist bloß die Frage, wer sie in welchem Bereich hat und bei wem sie im Endeffekt gefährlicher ist! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 9 Januar 2008, 00:47:44
Ich habe grade noch einmal darüber nachgedacht - Rajko hat Recht und

*Das hier eingefügte Bild von einem der Moderatoren entfernt und der Autor entsprechend benachrichtigt*
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 9 Januar 2008, 00:59:39
ZitatIch habe grade noch einmal darüber nachgedacht - Rajko hat Recht und
Na, der große kräftige Spam-Gott, mit dem breiten Kreuze, wird sich doch nicht etwa diesem kleinen schmächtigen Hämpfling, mit dem verquertem Denkfehler in Sachen Film, geschlagen geben? :LOL: ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 9 Januar 2008, 01:07:47
Ich wiege ihn lediglich eine kurze Weile in Sicherheit, um dann unerwartet mit der Keule zuzuschlagen :icon_twisted:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 9 Januar 2008, 01:11:00

@Mett:

Ah, neue Bastelvorlage. Ist ja schon gut, ich werde Vineys Foto nie wieder verwenden! Gelobe feierlich, fürderhin nur noch obiges Foto zu benutzen! :LOL:

Das mit Onkel Jean-Claude war eh noch ein Überbleibsel meiner Mettokalypse-Basteleien, das irgendwie zu schön war, um nicht freigegeben zu werden.  ;)

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 9 Januar 2008, 01:18:18
Oh, das auf dem Bild bin nicht ich, das habe ich so irgendwo im Netz gefunden :andy:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 9 Januar 2008, 01:36:02
Falscher Thread.

Trotzdem: :LOL: :LOL: :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Moonshade am 14 Januar 2008, 01:15:22
Mach ich zwar ungern, aber ich muß mal wieder als Moderator OFFTOPIC dazwischen:

Es hat bzgl. zweier Threads Beschwerden wegen des "Ich-bin-doof!"-Fotos gegeben.
Ich habe beide Fotos inzwischen entfernt und den Poster inzwischen angeschrieben.

Gewisse Inhalte oder Bilder, die User des GF darstellen und als beleidigend aufgefaßt werden können, will ich hier nicht mehr sehen.
Euren/unseren üblichen lockeren Diskussionston mit gewissem Spam-Anteil in allen Ehren, eine gewisse Grenze gibt es aber.

Ansonsten überlasse ich das jetzt dem Verursacher, die Sache in aller Ruhe zu klären.

Over and out!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 14 Januar 2008, 02:17:56
Wat hatte ich mich gefreut, den Namen der Reviewabteilungsobrigkeit in meinen Thread postend zu sehen.

Was war geschehen? Hatte Moonie "Darjeeling" geschaut und war nun in bademanteltragender Zugabteilplauderstimmung?

Wollte er mich davon in Kenntnis setzen, dass die derzeit schwelende "The-Mist"-Diskussion die Erhebung meines "Dreamcatcher"-Reviews in den Klassiktipprang unumgänglich machte?


Nein. Nur amtliche Wogenglätterei war angesagt. :icon_sad:

Das kann ich so nicht stehen lassen, das darf nicht das letzte Posting hier drin sein, deshalb schnell einen neuen unsinnigen Beitrag verfasst, zum Thema:


SO BUNT TREIBT'S DAS ZDF:


(http://img293.imageshack.us/img293/7720/hollow1rd4.jpg)

(http://img520.imageshack.us/img520/5892/hollow2yb0.jpg)

Erschröckend.

Massiver Edit:

Crumb hat mich soeben völlig zurecht auf das Schnapszahlposting hingewiesen, das ich natürlich nicht durch voreiliges Folgeposten zerstören möchte.

Einen springen lassen? Große Party? Puh, da war ich zunächst überfordert...

(http://img147.imageshack.us/img147/6379/doubleyoudancerfx7.jpg)

Gut, hier die obligatorischen Buddelsmileys:

:algo:  :pidu:  :algo:  :pidu:

Aber das kann es doch nicht sein, da zeige ich euch doch lieber, woran ich gerade in meiner Garage arbeite(n lasse):

(http://img147.imageshack.us/img147/3753/meinlaborpz8.gif)

Wo ich schon am Bilderhochladen bin, Bretzels Gutfinden von Stephen Kings trüber Suppe zieht ja auch noch etwas nach sich:

(http://img299.imageshack.us/img299/5965/zurberlinaleml2.jpg)

Das soll es dann erstmal gewesen sein.  ;) Frohe Schnapszahl euch allen!  :algo:

Edit anstelle des Edit:

Jetzt weiß ich wieder, was Crumb trinken will:

(http://www.imagehosting.com/out.php/i1318557_wein.jpg)

Hausmarke Palmer, nur echt mit meinem Konterfei auf dem Frischekarton.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 14 Januar 2008, 02:25:04
Oooccchhh, komm her kleiner Lecter, lass dich knuddeln, der alte Moonshade hat dich sicher auch ganz doll lieb.  ;)


Hm, also wenn ich mir nach Ende meines Studiums mal einen eigenen ordentlichen Fernseher zulege, dann muß ich das endlich mal lernen, wie man so ein Ding von den Farboptionen usw. richtig einstellt, bei meinen Eltern werde ich immer ganz kirre, ob die Einstellungen auch so passen, damit man die Filme auch in der richtigen Helligkeit, Farbabmischung usw. genießen kann. Aber ich hab für sowas auch überhaupt kein Gefühl. :icon_sad:

Aber da es die Sender eh selbst so zurechtbiegen wie es ihnen passt und ich öfter über TV als über DVD schaue, kanns mir dann eh wieder fäkal egal sein juchee  :respekt:  :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 14 Januar 2008, 02:26:50
Wer solch platte Texte verfaßt wie Du, muß sich über fehlende Beteiligung im Thread nicht wundern ;)

@Sleepy Hollow:  :eek:

Edit: Chili hat ein Schnapszahlposting, da muß er noch was springen lassen, bevor ich hier morgen weg bin!

Edit 2: :LOL: :LOL: :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Moonshade am 14 Januar 2008, 02:31:41
Ich hab euch alle lieb.

Wenn ich euch das nächste Mal treffe, dürft ihr mir auch alle einen ausgeben. :icon_mrgreen:

Bevorzugt wird keiner!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 14 Januar 2008, 03:28:10
Zitat von: Chili Palmer am 14 Januar 2008, 02:17:56

Jetzt weiß ich wieder, was Crumb trinken will:

(http://www.imagehosting.com/out.php/i1318557_wein.jpg)

Hausmarke Palmer, nur echt mit meinem Konterfei auf dem Frischekarton.

Na dann, jeder einen Karton in die Hand und Prost  :algo:  :pidu:  :rofl:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 14 Januar 2008, 13:42:31
Ich habe in SLEEPY HOLLOW übrigens auch reingeschaut und war entsetzt, das ist eine Vergewaltigung am Film. Er war so stark aufgehellt, dass der ganze Sinn entstellt wurde.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 14 Januar 2008, 14:07:15
Zitat von: Chili Palmer am 14 Januar 2008, 02:17:56
Wollte er mich davon in Kenntnis setzen, dass die derzeit schwelende "The-Mist"-Diskussion die Erhebung meines "Dreamcatcher"-Reviews in den Klassiktipprang unumgänglich machte?

Ich bin entschieden dafür und das ist kein Witz. Wenn eine "The Mist"-Kritik es in den aktuellen Startseiten-Tipp schaffen sollte, wäre es unumgänglich, Chilis "Dreamcatcher" parallel als Klassiker einzupflegen. ;)

Büddebüddeeeeee... nur einmal, aus Liebe zur Idee des Insider-Gags. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 14 Januar 2008, 17:12:25
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 14 Januar 2008, 13:42:31
Ich habe in SLEEPY HOLLOW übrigens auch reingeschaut und war entsetzt, das ist eine Vergewaltigung am Film. Er war so stark aufgehellt, dass der ganze Sinn entstellt wurde.

Ja, das kommt auf meinen Bildern nicht so rüber, aber der war dermaßen hell, dass man förmlich merkte, wie den Bildern die Spannung entzogen wurde.  :icon_evil:

Zitat von: Vince am 14 Januar 2008, 14:07:15
Ich bin entschieden dafür und das ist kein Witz. Wenn eine "The Mist"-Kritik es in den aktuellen Startseiten-Tipp schaffen sollte, wäre es unumgänglich, Chilis "Dreamcatcher" parallel als Klassiker einzupflegen. ;)

Büddebüddeeeeee... nur einmal, aus Liebe zur Idee des Insider-Gags. ;)

Dabei war das wirklich nur ein Witz von mir.  :icon_razz:
Gegen so einen Mist-Dreamcatcher-Doppelcoup hätte ich aber auch wirklich ernsthaft nichts einzuwenden.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 18 Januar 2008, 11:11:25
Oh Mann, was für ein paar Nonsense-Themen hier - da bin ich ja genau richtig  ;)

Ich fände es cool, wenns mal einen Review-Strecken-Tipp geben würde. Z.B. alle King-Verfilmungen mit den jeweils besten Reviews zu den einzelnen Filmen... Aber ich denke, das wäre zu viel Arbeit, die auszuwählen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 18 Januar 2008, 14:06:16
Zitat von: filmimperator am 18 Januar 2008, 11:11:25
Ich fände es cool, wenns mal einen Review-Strecken-Tipp geben würde. Z.B. alle King-Verfilmungen mit den jeweils besten Reviews zu den einzelnen Filmen... Aber ich denke, das wäre zu viel Arbeit, die auszuwählen.

Ich denke, die Auswahl wäre nicht das Problem, das könnte Moonshade dann ja notfalls der gf-Community in die Hand legen. Problematischer dürfte es wohl sein, sowas auf die Startseite zu integrieren, dafür müsste dann ja praktisch wieder ein Extra-Slot errichtet werden.
Aber ganz interessant wäre sowas auf jeden Fall. Auch eine Pro-und-Kontra-Gegenüberstellung mit einer positiven und einer negativen Kritik wäre ganz witzig...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Januar 2008, 14:47:35
Zitat von: filmimperator am 18 Januar 2008, 11:11:25
Oh Mann, was für ein paar Nonsense-Themen hier - da bin ich ja genau richtig  ;)

Willkommen.

Zitat von: filmimperator am 18 Januar 2008, 11:11:25
Ich fände es cool, wenns mal einen Review-Strecken-Tipp geben würde. Z.B. alle King-Verfilmungen mit den jeweils besten Reviews zu den einzelnen Filmen...

Würde mir auch gefallen, aber da musst du dich an die Obrigkeit und offiziellere Threads wenden, hier liest das doch kein Schwein.
(Obwohl, doch, hier lesen nur Schweine, das hat erst kürzlich einer herausgefunden) ;)
Wobei King für den Anfang ein viel zu weites Feld sein dürfte.

Zitat von: Vince am 18 Januar 2008, 14:06:16
Aber ganz interessant wäre sowas auf jeden Fall. Auch eine Pro-und-Kontra-Gegenüberstellung mit einer positiven und einer negativen Kritik wäre ganz witzig...

Genau, gerade bei "Diskursfilmen" wie beispielsweise "300" wäre es doch witzig, für zwei Reviews den "Aktuellen" und den Klassiker-Tipp temporär in "Pro" und "Contra" umzuwandeln, quasi als Hauser und Kienzle für die Startseite. Wenn es machbar ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 18 Januar 2008, 16:38:58
Zitat von: Vince am 18 Januar 2008, 14:06:16
Ich denke, die Auswahl wäre nicht das Problem, das könnte Moonshade dann ja notfalls der gf-Community in die Hand legen. Problematischer dürfte es wohl sein, sowas auf die Startseite zu integrieren, dafür müsste dann ja praktisch wieder ein Extra-Slot errichtet werden.
Aber ganz interessant wäre sowas auf jeden Fall. Auch eine Pro-und-Kontra-Gegenüberstellung mit einer positiven und einer negativen Kritik wäre ganz witzig...

Dann ist aber die Frage, nach wessen Meinung gegangen wird und welches Forum dafür relevant sein soll. Dazu müsste dann aber auch ein Aufruf in den unterschiedlichen Foren zur Beteiligung an der Wahl gepostet werden... Ne Menge Arbeit. Auch die "Pro" und "Contra"-Idee finde ich cool, aber eben das noch auf die Startseite zu quetschen, mhhhh... :icon_rolleyes:

Zuerst wäre noch eine sinnvollere Neuerung meiner Meinung nach, dass man die Abrufliste der Reviews von Autoren noch nach dessen Bewertungen sortieren kann. Diese Option besteht ja bisher auch nicht. Na ich schau mal, wo ich das posten kann, dass es auch wahrgenommen wird... (Im Korrekturforum? Nee, oder?  :icon_rolleyes:)


Zitat von: Chili Palmer am 18 Januar 2008, 14:47:35
Willkommen.

Danke  :icon_mrgreen:

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 20 Januar 2008, 01:10:09
Zitat von: filmimperator am 18 Januar 2008, 16:38:58
Auch die "Pro" und "Contra"-Idee finde ich cool, aber eben das noch auf die Startseite zu quetschen, mhhhh... :icon_rolleyes:

Nein, das muss nicht sein, deswegen meinte ich ja auch:

Zitat von: Chili Palmer am 18 Januar 2008, 14:47:35
für zwei Reviews den "Aktuellen" und den Klassiker-Tipp temporär in "Pro" und "Contra" umzuwandeln
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 25 Januar 2008, 19:38:50
Zur "Vermächtnis"-Kritik: Ich hab's mir schon gedacht. Du warst schon beim ersten Teil einer der wenigen, die mir aus der gelangweilten Seele sprachen und ich denke, die Kritik zum Sequel kann ich deswegen jetzt wortwörtlich nehmen.

Und wir hoffen in der Tat weiter auf Mr. Jones...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 25 Januar 2008, 20:00:18
Da gibt es nichts zu hoffen, daß der Film geil wird ist eine Tatsache!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 25 Januar 2008, 20:20:20
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 25 Januar 2008, 20:00:18
Da gibt es nichts zu hoffen, daß der Film geil wird ist eine Tatsache!

Für so ein Altherren-ich-bin-ein-80's-Kid-dessen-Sozialisation-aus-Amblin-Produktionen-bestand-Geschwätz bist du doch wirklich noch etwas jung, oder Crumbi-Boy?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 25 Januar 2008, 21:13:48
Obwohl ich ET in den 80ern zweimal im Kosmos gesehen habe (das ist das Kino, das vor Deiner Geburt zugemacht wurde), bin ich kein Amblin Verfechter - dafür hat Spielberg zuviel Scheiße verzapft - aber wo "Indiana Jones" draufsteht ist auch "Indiana Jones" drin, und das Thema, daß Indy besser ist als "Star Wars", hatten wir auch schonmal kurz, das haste da aber auch nicht verstanden...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 26 Januar 2008, 13:05:05

Die Anzeige im Kinoteil der Zeitung bemüht das Filmfachblatt Yam:

Nicolas Cage ist der Indiana Jones des 21. Jahrhunderts!

Wenn schon, ist ja wohl Indiana Jones der Indiana Jones des 21. Jahrhunderts.

Dass die auch noch für solche Texte bezahlt werden, ist ebenso zum Haareraufen wie bei den Herrschaften vom Videothekenblättchen von "World of Video", die folgendes vom Stapel ließen:

Der fünfte Teil von "Indiana Jones" ist fertig (...) Viele bekannte Gesichter aus den ersten vier Teilen, wie etwa Cate Blanchett, stehen wieder vor der Kamera (...) Viel über die Story ist noch nicht bekannt, nur dass der Film in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts spielt, und dass am 22.05.2008 weltweit Kinostart ist (...) Alle Indi-Fans und alle, die es noch werden wollen (...)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Januar 2008, 13:21:55
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 25 Januar 2008, 21:13:48
(das ist das Kino, das vor Deiner Geburt zugemacht wurde)

Seltsam, dass ich da auch oft drin war und zur Wiedereröffnung als erstes die Amblin-Produktion THE LOST WORLD sah. ;)

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 25 Januar 2008, 21:13:48
Obwohl ich ET in den 80ern zweimal im Kosmos gesehen habe

Echt? Den Farbfilm aus den USA?

(http://img168.imageshack.us/img168/2976/etjq4.jpg)

:icon_mrgreen:


Du Ossi-Kind, du.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 26 Januar 2008, 14:00:49
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Januar 2008, 13:21:55
Seltsam, dass ich da auch oft drin war und zur Wiedereröffnung als erstes die Amblin-Produktion THE LOST WORLD sah. ;)

Kann gar nicht sein, dafür müßtest Du ja älter als 10 sein.


Zitat
Echt? Den Farbfilm aus den USA?

Genau den meine ich, schau ihn Dir besser nicht an, ist eine Parabel über die Regierung und ihre Schwulenverfolgung, Spielberg zeigt außerdem den wahren Ursprung von Aids - never fuck an alien :nono:

Zitat
Du Ossi-Kind, du.

:scar:

@chili: :rofl:
Deppen....
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Januar 2008, 14:05:55
Die größte Schlagfertigkeit seit Dieter Thomas Heck in Rente gegangen ist. Gebt dem Mann den Eloquenz-Preis 2008.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 26 Januar 2008, 14:12:53
Was denn? Heute keine Prügel, sondern nen Preis? Hut ab :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 26 Januar 2008, 14:29:17

Wir sollten sowieso mal öfter diese Ossi-Plakate posten, die sind alle so toll, ich sag' nur "Beverly Hills Cop"...  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 26 Januar 2008, 14:31:26
Zitat von: Chili Palmer am 26 Januar 2008, 14:29:17
Wir sollten sowieso mal öfter diese Ossi-Plakate posten, die sind alle so toll, ich sag' nur "Beverly Hills Cop"...  :icon_lol:

Mein unangefochtener alltime-favourite. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 26 Januar 2008, 15:05:06
na dann her damit.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 26 Januar 2008, 15:10:03
(http://www.fuenf-filmfreunde.de/wp-content/uploads/2007/10/bhcddr.jpg)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 26 Januar 2008, 15:42:57
 :eek:

das is jetz nicht wahr oder??  :icon_surprised:



:LOL: :nono: :algo:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 27 Januar 2008, 12:08:10
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 26 Januar 2008, 14:00:49
Genau den meine ich, schau ihn Dir besser nicht an, ist eine Parabel über die Regierung und ihre Schwulenverfolgung, Spielberg zeigt außerdem den wahren Ursprung von Aids - never fuck an alien :nono:

Oh Mann, das ist schon ziemlich traurig soviel unglaublicher Schwachsinn...  :doof: :00000109: :bawling:
Aber mittlerweile ist mans ja gewohnt... :icon_twisted:


BTW: Mal wieder zu Chilis "Geheimes Buch"-Kritik: köstliche Formulierung:

Zitat
und über allem suppt Trevor Rabins Score, der gezimmerter klingt, als Hans selbst es je fertig brächte

:LOL: :LOL: :LOL:

Brillant. Also bei dem Score muss ich dir zustimmen, aber abgesehen von diesem Kritikpunkt führst du ja einzig an, dass der Film zutiefst unrealistisch und deswegen so schlecht sei. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Denn wo wir schon bei "Indi" sind: Das gabs ja im 3. Teil auch jahrtausende alte Ritter, unsichtbare Wege und so weiter. Es gehört bei Abenteuerfilmen doch immer etwas Konstruktion dazu. Und "Das Vermächtnis..." ist eben die moderne Antwort auf "Indiana Jones". Also ist es doch normal, dass etwas mehr Unterhaltung rein und etwas mehr politischer Hintergrund z.B. rausgenommen wurde, findest du nicht?  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Januar 2008, 19:45:03
Zitat von: filmimperator am 27 Januar 2008, 12:08:10
Also bei dem Score muss ich dir zustimmen, aber abgesehen von diesem Kritikpunkt führst du ja einzig an, dass der Film zutiefst unrealistisch und deswegen so schlecht sei.

Hättest du nicht ein Zitat von mir benutzt, würde ich jetzt vermuten, dass du gar nicht über mein Review sprichst.

Weder ist der Vorwurf vom Unrealismus mein einziger Kritikpunkt, noch (und jetzt kommt's) ist das überhaupt ein Kritikpunkt von mir!
Lahm, unatmosphärisch, mies geschauspielert, unlustig, gewöhnlich. Das sind meine Standpunkte.
Verwechselt du mich mit irgendeinem anderen User?  :00000109:

Denn ich habe bei diesem Genre überhaupt kein Problem mit unrealistischen Ideen und Zugängen, besagten Kritikpunkt wirst du bei mir sehr wahrscheinlich nie zu lesen bekommen. Wozu auch, dein Jones-Beispiel sagte es doch schon.

Zitat von: filmimperator am 27 Januar 2008, 12:08:10
Und "Das Vermächtnis..." ist eben die moderne Antwort auf "Indiana Jones".

Ja, dem scheint leider so zu sein.  :kotz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: vodkamartini am 27 Januar 2008, 19:55:49
Zitat von: Chili Palmer am 27 Januar 2008, 19:45:03
Lahm, unatmosphärisch, mies geschauspielert, unlustig, gewöhnlich. Das sind meine Standpunkte.

In der Liste fehlt noch: langweilig, überraschungsarm, gaaaanz schlecht inszeniert und den Zuschauer unterfordernd, Fast Food eben.  :icon_sad:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 27 Januar 2008, 21:35:46
Zitat von: Chili Palmer am 27 Januar 2008, 19:45:03
Weder ist der Vorwurf vom Unrealismus mein einziger Kritikpunkt, noch (und jetzt kommt's) ist das überhaupt ein Kritikpunkt von mir!
Lahm, unatmosphärisch, mies geschauspielert, unlustig, gewöhnlich. Das sind meine Standpunkte.
Verwechselt du mich mit irgendeinem anderen User?  :00000109:

Die Blitzkombinationsgabe von Cage, Security-Verarsche in London, kein Widerstand - das sind alles Dinge, die von dir erwähnt werden und in diese Kategorie des Unrealismus fallen. Und nein, ich verwechsele dich nicht... wie könnte ich auch? Es gibt doch nur einen Chili  ;). Wie gesagt: Mir hat der Film zugesagt, ohne dass ich behaupten würde, eine Perle im Kino gesehen zu haben. Die anderen Kritikpunkte von dir habe ich aber anscheinend tatsächlich etwas übersehen... :icon_redface:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 27 Januar 2008, 22:29:13
Zitat von: filmimperator am 27 Januar 2008, 21:35:46
Die Blitzkombinationsgabe von Cage, Security-Verarsche in London, kein Widerstand - das sind alles Dinge, die von dir erwähnt werden und in diese Kategorie des Unrealismus fallen.

Ich denke mal, du beziehst dich auf diesen Teil:

ZitatDenn Franklin wartet auch dieses Mal mit seiner Blitzkombinationsgabe auf, mit der er ihm zugespielte Begriffe umdeutet, analysiert, dechiffriert. Jahrhunderte alte Worträtsel werden von ihm binnen eines Wimpernschlags gelöst, lediglich das fehlende Nasereiben verhindert eine vollständige Wickiewerdung seinerseits. Und wo er mal festhängen sollte, helfen konferenzgeschaltete Mobiltelefone, mit denen man sogar die Security von Buckingham lahm legt. Der moderne, in der Kino-Realität jedoch fatale Zugang zum Genre. Alles fällt der Heldentruppe in den Schoß, kein nennenswerter Widerstand existiert, der für Spannung sorgen könnte.

Ich glaube, es geht Chili hier nicht um fehlenden Realismus, sondern um die geradlinige, schlenkerlose Problemlösungsart der "Vermächtnis"-Filme. Das ist vom Realismusanspruch zu unterscheiden. Ich glaube, wenn es nach dem Chili ginge, könnte eine im linken Nasenloch von Abe Lincoln aus dem Mt. Rushmore gefundene Kryptex Mr. Gates schurstracks auf den Planeten der Ewoks führen. Wäre alles kein Problem - wenn sich halt mal Hindernisse auftun würden, die für den Zuschauer auch nachvollziehbar gemacht werden. Wenn nicht immer außen vor bliebe, wie Ben Gates diese und jene Sache löst, wenn - wie Mr. VV drüben im Thread schrieb - der Zuschauer beim fröhlichen Rätselraten nicht immer ausgeschlossen werden würde.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 28 Januar 2008, 00:56:35
Zitat von: Vince am 27 Januar 2008, 22:29:13
Ich glaube, es geht Chili hier nicht um fehlenden Realismus, sondern um die geradlinige, schlenkerlose Problemlösungsart der "Vermächtnis"-Filme. Das ist vom Realismusanspruch zu unterscheiden. Ich glaube, wenn es nach dem Chili ginge, könnte eine im linken Nasenloch von Abe Lincoln aus dem Mt. Rushmore gefundene Kryptex Mr. Gates schurstracks auf den Planeten der Ewoks führen. Wäre alles kein Problem - wenn sich halt mal Hindernisse auftun würden, die für den Zuschauer auch nachvollziehbar gemacht werden. Wenn nicht immer außen vor bliebe, wie Ben Gates diese und jene Sache löst, wenn - wie Mr. VV drüben im Thread schrieb - der Zuschauer beim fröhlichen Rätselraten nicht immer ausgeschlossen werden würde.

Ja, genau darauf beziehe ich das. Aber auch schon im ersten Teil wird der Zuschauer vom Rätselraten ausgeschlossen und der kam von der Kritik her besser weg, denke ich. Was hätten sich denn deiner Meinung nach für Hindernissen auftun sollen und an welcher Stelle? Das hätte den Film doch nur noch länger gemacht. Und wie er sie löst, ist doch auch klar: Er hat nun mal Geschichte und Verschwörungstheorien als Steckenpferd. Finde ich so schlimm nicht  :icon_rolleyes:.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:07:15
Zitat von: Vince am 27 Januar 2008, 22:29:13
Ich glaube, es geht Chili hier nicht um fehlenden Realismus, sondern um die geradlinige, schlenkerlose Problemlösungsart der "Vermächtnis"-Filme. Das ist vom Realismusanspruch zu unterscheiden.

Exactly.

Zitat von: Vince am 27 Januar 2008, 22:29:13
Ich glaube, wenn es nach dem Chili ginge, könnte eine im linken Nasenloch von Abe Lincoln aus dem Mt. Rushmore gefundene Kryptex Mr. Gates schurstracks auf den Planeten der Ewoks führen. Wäre alles kein Problem - wenn sich halt mal Hindernisse auftun würden, die für den Zuschauer auch nachvollziehbar gemacht werden.

Rischtisch.

Zitat von: filmimperator am 28 Januar 2008, 00:56:35
Aber auch schon im ersten Teil wird der Zuschauer vom Rätselraten ausgeschlossen und der kam von der Kritik her besser weg, denke ich.

Aber nicht bei mir (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=63227&rid=127509). 

Zitat von: filmimperator am 28 Januar 2008, 00:56:35
Was hätten sich denn deiner Meinung nach für Hindernissen auftun sollen und an welcher Stelle? Das hätte den Film doch nur noch länger gemacht. Und wie er sie löst, ist doch auch klar: Er hat nun mal Geschichte und Verschwörungstheorien als Steckenpferd. Finde ich so schlimm nicht  :icon_rolleyes:.

Der Film wird ja nicht länger, wenn man die misslungenen Szenen durch gute ersetzt.

Bis zum Schreibtisch der Queen vorzudringen, war für Cages Truppe ein Kinderspiel. Nicht ein Alarm wurde von ihnen ausgelöst, keine Wachleute waren ihnen auf den Fersen, als sie unterm Tisch das Schubladenspiel spielten, lediglich ein peinlicher Streit in der Eingangshalle und diese lächerliche "Die Blumen! Die Blumen!"-Kasperei waren nötig, um das Buckingham-Personal zu täuschen.
So, das noch vor Augen wird man kurz darauf mit dem Plan, ins Oval Office einzubrechen, konfrontiert, und muss einmal mehr ein das-ist-unmöglich-da-kommt-man-nicht-rein-Lamento über sich ergehen lassen. Von den Pappnasen, die mit einem Blumenkübel bis in die Privaträume der Queen vordrangen! Solche Szenen hat der Film im Dutzend.

Deinen Augenroll-Smiley interpretiere ich jetzt mal dahingehend, dass ich da zuviel Wind um so eine Art Film mache.
Aber das ist gerade mein Problem: Da Windmacher wie ich in der Minderheit zu sein scheinen, gibt es immer wieder solche furchtbaren Filme wie "Das Vermächtnis des Geheimen Buches". Weil Maßstäbe ans moderne Blockbusterkino anzulegen mittlerweile schon fast als unnötig empfunden wird. Man verzeihe mir meine Quälerei mit einem von mir geliebten Genre. Da müsstest du mich doch irgendwie verstehen können, imperator, du vom letzten Mann auf Erden Ernüchterter.  :icon_sad:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 28 Januar 2008, 02:14:33
Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:07:15
So, das noch vor Augen wird man kurz darauf mit dem Plan, ins Oval Office einzubrechen, konfrontiert, und muss einmal mehr ein das-ist-unmöglich-da-kommt-man-nicht-rein-Lamento über sich ergehen lassen. Von den Pappnasen, die mit einem Blumenkübel bis in die Privaträume der Queen vordrangen!

Als ich während der Szene genau aus dem Grund schallend gelacht habe, wurde mir erklärt, der Buckingham Palast sei einfacher, da das nicht der Regierungssitz des mächtigsten Landes der Welt sei - so kann man sich den Film auch schönreden. :rofl:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:17:26
Ich habe da auch eher an den isländischen Jungen denken müssen, der fast Georgie-Boy an der Strippe hatte.  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 28 Januar 2008, 02:21:54
Den von Culture Club?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:26:42

Na, halt das Karma-Chameleon, das derzeit die Staaten regiert.  :icon_mrgreen:

Was mich zur nächsten Idiotie bringt, diese Entführungs-Geschichte...  :anime:

Neinneinnein, der Film war einfach Mist.

Was mich wiederum dazu bringt, dass ich selbigen immer noch nicht gesehen habe...  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 28 Januar 2008, 11:56:06
Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:07:15
Bis zum Schreibtisch der Queen vorzudringen, war für Cages Truppe ein Kinderspiel. Nicht ein Alarm wurde von ihnen ausgelöst, keine Wachleute waren ihnen auf den Fersen, als sie unterm Tisch das Schubladenspiel spielten, lediglich ein peinlicher Streit in der Eingangshalle und diese lächerliche "Die Blumen! Die Blumen!"-Kasperei waren nötig, um das Buckingham-Personal zu täuschen.
So, das noch vor Augen wird man kurz darauf mit dem Plan, ins Oval Office einzubrechen, konfrontiert, und muss einmal mehr ein das-ist-unmöglich-da-kommt-man-nicht-rein-Lamento über sich ergehen lassen. Von den Pappnasen, die mit einem Blumenkübel bis in die Privaträume der Queen vordrangen! Solche Szenen hat der Film im Dutzend.

Na gut, da muss ich dir Recht geben. Man hätte das Ganze auch etwas mehr auf die Indiana Jones-Schiene legen können, der für wichtige Dokumente oder Relikte in kein Staatsgebäude der Welt einbrechen muss. Stimmt schon irgendwie. Nur hat es mich eben nicht weiter gestört. Natürlich ist es total übertrieben, aber ich fühlte mich gut unterhalten. Oder habe ich zu niedrige Ansprüche und/oder meine Freundin hat mich bei der Filmrezeption abgelenkt?  :icon_cool: Ich weiß es nicht...


Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:07:15
Deinen Augenroll-Smiley interpretiere ich jetzt mal dahingehend, dass ich da zuviel Wind um so eine Art Film mache.

Jo, so ist es  :respekt:.


Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:07:15
Aber das ist gerade mein Problem: Da Windmacher wie ich in der Minderheit zu sein scheinen, gibt es immer wieder solche furchtbaren Filme wie "Das Vermächtnis des Geheimen Buches".

Klar lasse ich mich als Zuschauer nicht gern für dumm verkaufen, aber da gibts andere Filme, die noch viel dümmer sind ("XXX - Triple X" zum Beispiel, "Stirb langsam 4.0" oder einige Filme von "James Bond"...), aber bei denen beschwert sich ja auch keiner. Klar, nach Logik sollte man nicht suchen und "das geht ja gar nicht" sollte einem auch im Halse stecken bleiben, aber sonst fand ichs eben in höchstem Maße unterhaltend.


Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 02:07:15
Da müsstest du mich doch irgendwie verstehen können, imperator, du vom letzten Mann auf Erden Ernüchterter.  :icon_sad:

Ähhhh... ja.  ;) Wie ist das jetzt zu verstehen?  :icon_rolleyes:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 20:34:04
Zitat von: filmimperator am 28 Januar 2008, 11:56:06
Natürlich ist es total übertrieben, aber ich fühlte mich gut unterhalten. Oder habe ich zu niedrige Ansprüche und/oder meine Freundin hat mich bei der Filmrezeption abgelenkt?  :icon_cool: Ich weiß es nicht...

Ahaa, jetzt sehe ich klar. Sie fand den ganz nett und du hast Ja und Amen gesagt.  :icon_mrgreen:

Zitat von: filmimperator am 28 Januar 2008, 11:56:06
Klar lasse ich mich als Zuschauer nicht gern für dumm verkaufen, aber da gibts andere Filme, die noch viel dümmer sind ("XXX - Triple X" zum Beispiel, "Stirb langsam 4.0" oder einige Filme von "James Bond"...), aber bei denen beschwert sich ja auch keiner.

Und warum beschwert sich bei denen keiner? Weil sie spannend sind und auf die Tube drücken.
Das hat für mich gar nichts mit "für dumm verkaufen" zu tun, sondern nur mit sorgfältiger Machart und gekonnter Dramaturgie.
Wenn es daran hapert, tritt ja erst die Unlogik ins Rampenlicht.

Zitat von: filmimperator am 28 Januar 2008, 11:56:06
Ähhhh... ja.  ;) Wie ist das jetzt zu verstehen?  :icon_rolleyes:

Ich zitiere mal dein "I-Am-Legend"-Review:

ZitatUmso mehr trauere ich aber einer verpassten Gelegenheit nach, im Hollywood-Mainstream mal kein durchgestyltes Endzeit-Filmchen zu sehen, sondern einen zukünftigen Klassiker. Aber dazu reicht es leider nicht.

Deswegen dachte ich, dass du mich verstehen könntest, wenn ich im Hollywood-Mainstream mal keine durchgestylte Luftpumpe, sondern einen zukünftigen Abenteuerklassiker sehen wollte. Wir wünschen uns doch im Grunde dasselbe.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 2 Februar 2008, 11:31:07
Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 20:34:04
Zitat von: filmimperator am 28 Januar 2008, 11:56:06
Klar lasse ich mich als Zuschauer nicht gern für dumm verkaufen, aber da gibts andere Filme, die noch viel dümmer sind ("XXX - Triple X" zum Beispiel, "Stirb langsam 4.0" oder einige Filme von "James Bond"...), aber bei denen beschwert sich ja auch keiner.

Und warum beschwert sich bei denen keiner? Weil sie spannend sind und auf die Tube drücken.
Das hat für mich gar nichts mit "für dumm verkaufen" zu tun, sondern nur mit sorgfältiger Machart und gekonnter Dramaturgie.
Wenn es daran hapert, tritt ja erst die Unlogik ins Rampenlicht.

Da würde ich entgegnen, dass ich "Das Vermächtnis..." auch für sehr temporeich hielt. Unlogisch ist der Film, klar, aber er lässt kaum Zeit zum Nachdenken bei so viel Tempo.


Zitat von: Chili Palmer am 28 Januar 2008, 20:34:04
Ich zitiere mal dein "I-Am-Legend"-Review:

ZitatUmso mehr trauere ich aber einer verpassten Gelegenheit nach, im Hollywood-Mainstream mal kein durchgestyltes Endzeit-Filmchen zu sehen, sondern einen zukünftigen Klassiker. Aber dazu reicht es leider nicht.

Deswegen dachte ich, dass du mich verstehen könntest, wenn ich im Hollywood-Mainstream mal keine durchgestylte Luftpumpe, sondern einen zukünftigen Abenteuerklassiker sehen wollte. Wir wünschen uns doch im Grunde dasselbe.

Im Grunde schon. Doch muss sich "I Am Legend" an einer literarischen Vorlage messen, die - soweit ich hörte - als sehr gelungen zu bezeichnen ist. "Das Vermächtnis..." hingegen hegt auch im Gegensatz zu "I Am Legend" nie die Intention, zivilisationskritisch oder anspruchsvoll zu sein, sondern will lediglich unterhalten, was meiner Meinung nach vorzüglich gelingt.

BTW: Hast du schon "Das Waisenhaus" gesehen? Klare Empfehlung von mir... :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 2 Februar 2008, 20:21:32
Zitat von: filmimperator am  2 Februar 2008, 11:31:07
"Das Vermächtnis..." hingegen hegt auch im Gegensatz zu "I Am Legend" nie die Intention, zivilisationskritisch oder anspruchsvoll zu sein, sondern will lediglich unterhalten, was meiner Meinung nach vorzüglich gelingt.

Dann hast du dir den hier jetzt redlich verdient:  :arrow:  :icon_rolleyes:

;)

Zitat von: filmimperator am  2 Februar 2008, 11:31:07
BTW: Hast du schon "Das Waisenhaus" gesehen? Klare Empfehlung von mir... :respekt:

Nein, aber den finden ja dermaßen viele Leute gut, dass ich mir den nicht entgehen lassen kann.

Meine kleine Empfehlung in return: Die Band von nebenan. (http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=137006)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 3 Februar 2008, 03:06:14
hm, bin mir sicher, dass ich den auch mag, aber im Moment, im Februar steht soviel auf der Kinoliste, dass ich den wohl doch erst anderweitig anschauen werde..


oder ist er soooooooo toll?  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 3 Februar 2008, 03:12:07
Zitat von: Bettwurst am  3 Februar 2008, 03:06:14
oder ist er soooooooo toll?  :icon_mrgreen:

Wenn wir jetzt vom "Waisenhaus" reden: Naja, er ist schon gut - besonders durch das starke Ende - aber bis dahin kam mir im Kinosaal doch das ein oder andere Gähnen aus dem Mund, weil eben nicht sehr viel ist mit Action, sondern eher mit Psycho und das zuweilen doch etwas anstrengt  :icon_smile:. Also bis zum Ende 7 von 10 - dann 8 von 10...


Zitat von: Chili Palmer am  2 Februar 2008, 20:21:32
Dann hast du dir den hier jetzt redlich verdient:  :arrow:  :icon_rolleyes:

;)

Oh, THX  :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 4 Februar 2008, 00:48:16
also ich habe mich auf "Die Band nebenan" bezogen.  ;)

Das Waisenhaus ist bei mir aber auch auf der Kippliste, entweder den oder Rambo werd ich mir, neben für mich noch wichtigeren Filmen, ansehen.  :icon_twisted:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Februar 2008, 00:56:19
Zitat von: Bettwurst am  3 Februar 2008, 03:06:14
oder ist er soooooooo toll?  :icon_mrgreen:

Der ist auch etwas für einen gemütlichen DVD-Abend, von daher kein Stress.
Möchte jetzt auch ungern deine Februar-Planung torpedieren, so ein für Aussöhnung und Nächstenliebe plädierendes Filmchen hat es neben John Rambo sicher schwer.  ;) 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 April 2008, 21:14:45

Aus meiner Lieblingsdisziplin "Filme, zu denen man wirklich nicht noch ein weiteres Review lesen will":

http://www.ofdb.de/review/130660,292032,Halloween

40 Reviews aren't enough.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 19 April 2008, 09:22:09
Und wie immer gilt die Regel, dass selbst das 50. Chili-Review noch gepfefferter daherkommt als die meisten ersten.

Ich würde dir zwar widersprechen wollen, dass der Film keine Erklärungsansätze liefere (ich erinnere an die Diskussion damals, bei der du auch beteiligt warst), aber stimme dir freilich zu, dass Eigenständigkeit etwas ist, dass man von Zombie ganz dringend hätte erwarten dürfen. Auch wenn du von der (klar: bessseren) ersten Hälfte offenbar begeisterter als ich warst, so kam auch bei dir schnell die Ernüchterung: Ganz richtig, dem Film fehlt der Mut, er kann sich nicht behaupten gegen die Vorlage, und seine zweite Remake-Hälfte ist schlicht schlecht.

Ganz dolle Zustimmung zu diesem Absatz:

ZitatAuch die Verschiebung des Hauptfigur-Fokus erweist sich in dieser Hinsicht als wenig glücklich, denn wo der Ablauf der tödlichen Halloween-Nacht aus der Sicht des missverstandenen Monsters eine reizvolle, im Rahmen der Serie einmalige und zu Zombies Werk passende Interpretation gewesen wäre, trägt die ad-hoc-Konzeption rund um (eine immerhin angenehm moderne) Laurie Strode einfach zu dünn, um wirklich die Spannung aufrecht zu erhalten.

Ich habe freilich nicht alle Kritiken gelesen, aber das kam mir gemeinhin viel zu kurz. Was Zombie sich nur dabei gedacht hat, nach einer Stunde plötzlich die Geschichte von Laurie Strode und nicht mehr Michael Myers zu erzählen, und dann offenbar erwartet, man würde sich nun wie ein Schalter automatisch auf ihre Seite setzen lassen. Pustekuchen.

Und nun ist es ja schon wieder einige Zeit her, als ich den Film sah (nämlich an meinem Geburtstag letztes Jahr - sick ;)), aber Laurie war in dieser Version wirklich Michaels Schwester? Das war mir nicht mehr geläufig. Wenn, ja dann sind deine Überlegungen dazu freilich unbedingt richtig!

ZitatLauries damaliger Sieg über Michael war ein Sieg über eigene Ängste mit einhergehendem Verlust der Unschuld.

Strittig, aber das überspannt den Bogen. :icon_mrgreen:

Bleibt der beste Satz, um diesen Film zu umschreiben:

ZitatAber für mehr wäre auch mehr nötig gewesen, als an der Oberfläche traditionsbrecherisch zu inszenieren und innerlich doch vor dem Original stramm zu stehen.

Das hast du fein gemacht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 19 April 2008, 14:20:06
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 April 2008, 09:22:09
Ich würde dir zwar widersprechen wollen, dass der Film keine Erklärungsansätze liefere (ich erinnere an die Diskussion damals, bei der du auch beteiligt warst)

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?  ;)
Kann mich an die Diskussion erinnern, aber da kannte ich den Film ja auch noch nicht (hier, schaut's euch an, liebe Kinder, so etwas geschieht mit Leuten, die über Sachen reden, von denen sie keine Ahnung haben - es holt sie ein!) und hatte mich einfach schon mal prophylaktisch entrüstet, dass Zombie Michael nun als Produkt seines Umfelds zeichnet. In dieser Stärke ist das im Film meiner Ansicht nach aber nicht gegeben (ist eine Wahrnehmungssache, denke ich), weswegen ich auch schrieb, der Film verzichte auf eine eindeutige Erklärung. Die hatte ich nämlich im Vorfeld befürchtet.
Dass es überhaupt etwas in dieser Richtung gibt; schlimm genug, einem konsequent durchgezogenen Werk aber durchaus zu verzeihen. Aber hintenrum wieder bei Onkel John anbiedern - näää.  :nono:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 April 2008, 09:22:09
Und nun ist es ja schon wieder einige Zeit her, als ich den Film sah (nämlich an meinem Geburtstag letztes Jahr - sick ;)), aber Laurie war in dieser Version wirklich Michaels Schwester? Das war mir nicht mehr geläufig. Wenn, ja dann sind deine Überlegungen dazu freilich unbedingt richtig!

Brad Dourifs Polizist erwähnt während der Autofahrt mit Loomis, dass er seinerzeit zum Tatort des Myers-Gemetzels gerufen wurde, das Baby inmitten des Blutbads entdeckte und heimlich mitnahm. Er lieferte es anonym bei einem Krankenhaus ab, in der Hoffnung, es vom Stigma der Myers-Familie lösen zu können. Später hätte er von der befreundeten Familie Strode erfahren, die das Kind adoptiert hatten.

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 April 2008, 09:22:09
ZitatLauries damaliger Sieg über Michael war ein Sieg über eigene Ängste mit einhergehendem Verlust der Unschuld.

Strittig, aber das überspannt den Bogen. :icon_mrgreen:

Hm, aber sie wendet zum ersten Mal bewusst Gewalt an, und das ist doch ein überdeutliches Bild für Unschuldsverlust, oder?
Möchte den Bogen jetzt auch nicht weiter spannen als nötig, aber kurz mal dran ziehen...

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 April 2008, 09:22:09
Das hast du fein gemacht.

Wuff.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 20 April 2008, 01:28:08
Das mit dem Dourif ist mir glatt entgangen. Der nuschelt da aber auch was in seinen Schnauzer rein, das ich glaube ohnehin nicht so ganz kapiert hatte. :icon_mrgreen: Aber danke.

Und für spannende Bögen bin ich grad nicht zu haben, zu HALLOWEEN habe ich sowieso je nachdem immer mal eine andere Meinung.

Bleibt also nur das Lob. Nimm es und schluck es runter. Und jetzt bitte Burton. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 22 Mai 2008, 05:02:44

Mein Hundertstes:

http://www.ofdb.de/review/148533,297629,Indiana-Jones-und-das-Königreich-des-Kristallschädels
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 22 Mai 2008, 12:51:44
Willkommen im Kreis der Dreistelligen und zu diesem Anlass noch mal vielen Dank für deine Kritiken, die auf mich immer so ein wenig wie Frischzellenkuren für von Reviewschwemmen überflutete Filme wirken. Vielleicht passt dein Stil gerade deshalb so fantastisch in den Mainstream, weil ein Fisherman's Friend in einem ganzen Wust aus (nicht immer besonders guten) Kritiken vielleicht sogar noch besser zur Geltung kommt, als wenn es allein auf weiter Flur liegt. Deswegen bleibe dem Mainstream unbedingt treu, du hast deine Nische gefunden und von deiner Atemfrische noch kein bisschen verloren. Beweist auch wieder die mehr als treffend ausgewählte Jubiläumskritik (wenn das mal kein perfektes Timing ist, ich hab das mit dem Simpsons-Kinofilm leider nicht hingekriegt), deren erste Takte schon wieder so locker-leicht sind, dass ich mich am liebsten reinsetzen würde. Schade, dass der Film da nicht ganz mitspielt, denn das klingt ja doch alles sehr nach viel versprochen in die eine Richtung, viel gehalten in die andere Richtung.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 22 Mai 2008, 12:59:30
Ich war mir ja ganz sicher, dass einer von Euch Fans das Teil nur mit viel Charme, Wohlwollen und nostalgischer Zugehörigkeit geradeso gut finden und auf jeden Fall hinter die anderen Filme anstellen würde. Nun warst eben du das, Chili.

Erstmal tolle Einleitung, unbedingt richtig und sehr schöner Verweis auf die Eingangsszene, was ich so nicht bedacht hatte. Danke, Frau Rieger.

Widerspruch ist sinnfällig, ich kann deine Argumentation völlig nachvollziehen, auch wenn ich andere Punkte anders wiege (der Film wäre ohne CGI nicht möglich gewesen, es ging gar nicht darum, ohne auszukommen, sondern einfach nur mit so wenig wie möglich, was heutzutage nicht mehr als 60% heißt; die spürbaren Gefahren, die du für Indy bei RAIDERS ausmachen konntest, waren für mich nie gegegeben, mitgebangt habe ich nie um Indy, ich wusste immer, dass er anders als Bond über den Dingen steht; Kaminski kann sich gar nicht dem Look der alten Filme annähern, weil er ganz und gar anders arbeitet, vor allem seine Ausleuchtung ist viel künstlicher und prägnanter als die von Slocombe). Natürlich hast du Recht, natürlich ist das Drehbuch schwach (ich könnte aus dem Stand mind. 10 Szenen aufzählen, für die man so aus jedem Anfängerseminar geworfen würde), natürlich ist Blanchett unterfordert, die Love Story nicht ausgearbeitet und die Sprüche nicht der Hit. Aber was soll's, ist doch ein toller großer Spaß gewesen, und so sollte man "obige Kritik natürlich auch im richtigen Verhältnis sehen.". ;)


PS: Ich mag übrigens den Variety-Style deines Reviews.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 22 Mai 2008, 13:32:55
Nettes Review, das aber zeigt, daß Du den Film nicht verstanden hast, und ich Dich die ganze Zeit überschätzt habe - würdest Du vor mir stehen, das Spucken ins Gesicht wäre Dir sicher.
Ich würde mir an Deiner Stelle zweimal überlegen, die Foo Fighters zu besuchen, Du wärest dann in Grandmasters Hood....

I hope you drop dead, comrade!

PS: ich habs mir ausgedruckt und gehe es jetzt mit den anderen verbrennen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 22 Mai 2008, 13:38:18

Erstmal vielen Dank euch dreien! Puh, endlich dreistellig. Fühle mich keinen Deut älter als mit 99. :icon_razz:

Das mit dem "richtigen Verhältnis" war mir wichtig zu erwähnen, und für den Fall, dass es bei flüchtiger Punktebetrachtung nicht so vermittelt wird: Ich quengele hier auf extrem hohen Niveau. Ich mag es nicht, Punkte zu verteilen, wollte aber auch meine Enttäuschung nicht ohne Entsprechung belassen. Sieben Punkte für diesen Film wären mindestens achteinhalb für jeden anderen. Selbstverständlich ist das ein spaßiges Kinovergnügen aus extrem kundiger Hand.
Spielberg reaktiviert in der Tat seinen Peter-Pan-Generator und serviert temporeich-aufgekratztes Abenteuerkino mit bewährt guter Schauspielerführung und ohne politische Bedenken. Nur dass er es nach 19-jähriger Drehbuchsuche auf Basis eines derart wackligen Skripts tut, hat mich doch schon stark verwundert.
Selbstredend ist so etwas heute nicht mehr ohne CGI und Grading-Einsatz zu bewältigen, aber wenn man von diesen Fachleuten versprochen bekommt, es werde nicht auffallen, dann schaut man halt doch genauer hin. Und tut einem perfekt getricksten Film natürlich auch ein wenig Unrecht, der Blue-Screen-Orgien wie "Die Mumie kehrt zurück" auch wie ebensolche aussehen lässt.

Dass die Sprüche nicht der Hit waren, ist übrigens auch eine nicht ganz unwichtige Angelegenheit. Es fehlten wirklich sympathieerzeugende Kracher für die Ewigkeit á la "Netter Versuch, Lao Che", "Das X markiert den Punkt" oder einfach "Böse Datteln". Und wo war überhaupt Sallah?
"Laufen Sie! Es gibt kein Museum in Iskenderun!" I missed him.

Und obwohl ich diese derzeit mal wieder überall bemühten Vergleiche hasse:
Ich konnte mit den neuen "Star-Wars"-Folgen auch deshalb so gut umgehen, weil sie mir komplett neue Charaktere präsentierten, die mir gar nicht erst Vergleiche aufzwangen. Liebgewonnene Charaktere wie Marion fast schon pro forma hinzuzufügen, hat mir mehr wehgetan.

PS: Freut mich, dass der (zuerst unbeabsichtigte, dann aber willentlich durchgezogene) Variety-Style gefiel.

PPS: Und ich komme doch in die Hood, Crumbelloq. Wenn ich dich dann bei der Reviewverbrennung treffe, hole ich mir von dir ein Autogramm.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 22 Mai 2008, 17:28:35
Zitat von: Vince am 22 Mai 2008, 12:51:44
Willkommen im Kreis der Dreistelligen und zu diesem Anlass noch mal vielen Dank für deine Kritiken, die auf mich immer so ein wenig wie Frischzellenkuren für von Reviewschwemmen überflutete Filme wirken. Vielleicht passt dein Stil gerade deshalb so fantastisch in den Mainstream, weil ein Fisherman's Friend in einem ganzen Wust aus (nicht immer besonders guten) Kritiken vielleicht sogar noch besser zur Geltung kommt, als wenn es allein auf weiter Flur liegt. Deswegen bleibe dem Mainstream unbedingt treu, du hast deine Nische gefunden und von deiner Atemfrische noch kein bisschen verloren. Beweist auch wieder die mehr als treffend ausgewählte Jubiläumskritik (wenn das mal kein perfektes Timing ist, ich hab das mit dem Simpsons-Kinofilm leider nicht hingekriegt), deren erste Takte schon wieder so locker-leicht sind, dass ich mich am liebsten reinsetzen würde. Schade, dass der Film da nicht ganz mitspielt, denn das klingt ja doch alles sehr nach viel versprochen in die eine Richtung, viel gehalten in die andere Richtung.
Dem schliesse ich mich an! Glückwunsch auch von mir zu dieser wirklich fantastischen Kritik, mit der du dich in die Gruppe der 3 Stelligen begeben hast. ;) Und das mit einer Besprechung die mir fast durchgehend aus der Seele spricht! :D Ich habe mir zwar vorgenommen, meine Kritik erst nach der BluRay-Sichtung zu schreiben (Yes, seit heute gehöre ich endlich auch in den erlauchten Kreis der BluRayer! ;)), aber viel hinzuzufügen gibt es zu dieser Kritik eigentlich nicht. Mooni, bitte auf die Startseite damit! :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 22 Mai 2008, 23:13:44
Ha, Chili, gib es zu: Wir haben dich erfolgreich zur höheren Wertung genötigt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 01:28:54

Thanks, Hanks.  :pidu:

Ich habe wohl mit niemand mehr in Bezug auf diesen Film gerungen als mir selbst. Dabei hatte ich beileibe nicht die übersteigerte Erwartungshaltung, die ich an die die Star-Wars-Prequels gelegt hatte (schon wieder der Vergleich). Ich wollte nur ein rasantes Spektakel, das in den wichtigen Punkten Indy pur liefert. Und da gibt es beispielsweise einen ganz wichtigen Punkt, den ich auch nicht in meinem Review angesprochen habe.

Ich zitiere mich mal selbst von anno sonstwann:

Zitat von: Chili Palmer am 16 September 2005, 12:37:56

Eine Sache möchte ich noch zu den Büchern von Wolfgang Hohlbein vermerken:

Indiana Jones muss doch der Held sein, er bestimmt durch seine Taten die Handlung und ihren Verlauf. Hohlbein jedoch degradiert ihn in seinen Büchern zu einem mal mehr, mal weniger teilnahmslosen Beobachter, der vom Geschehen häufig einfach mitgerissen wird. Dadurch entsteht der Eindruck, Hohlbein hätte einem seiner sicher zahllosen Manuskripte eine Indy-Maske übergestülpt. Will sagen: Der Held könnte auch ein anderer sein. Das Unverwechselbare der Figur wird von Hohlbein nicht eingefangen, die Bücher würden immer noch funktionieren, wenn man jedes "Indiana" durch "Muffin-Mann" ersetzen würde. Und das kann nicht im Sinne des geneigten Fans sein, da kann man ja gleich "Das Druidentor" oder Vergleichbares lesen.

Und genau dieser "Hohlbein-Fehler" wurde nun vom Original selbst begangen:

Wer ist die treibende Kraft, der Forscher, dem Indy während des Abenteuers lediglich hinterher arbeiten muss? Professor Oxley.
Wer sorgt für die Flucht aus dem Russen-Camp? Mutt Williams.
Wer muss Indy aus der Sandkuhle befreien? Mutt Williams.
Wer rettet die Gruppe auf der Flucht durch den Dschungel? Marion Ravenwood, mit ihrem Autostunt.
Wer löst das einzige Rätsel des Films, die Sandsäule? Professor Oxley.

Was hat Indy im letzten Drittel des Films überhaupt noch zu tun, außer einen Schädel gegen eine Wand zu halten?

WER ZUM KUCKUCK IST DENN HIER DER HELD?

Indy wird von den Ereignissen mitgespült, statt das Ereignis selbst zu sein. Unverzeihlich.

Da kann ich einfach nicht die Scheuklappen aufbehalten, dafür hat sich das dann doch zu sehr von dem entfernt, was ich an Indy geschätzt habe. Abgeschlossen habe ich selbstverständlich auch noch nicht mit dem Film - aber das wird nicht so leicht werden, obwohl ich ihm jede Chance gewähren werde. Verdammt nochmal, ich will den ja mögen!


Aber bevor ich das weiter ausbreite: Ja, ihr habt mich zur Aufwertung genötigt. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 23 Mai 2008, 02:04:43
Auch von mir - wenn auch leicht verspätete - Glückwünsche zum 100. Review. Ist ja mal was Besonderes und du hast eine sehr gute Review abgeliefert, die auch für mich auf die Startseite gehört. Dein sich durchziehender Vergleich "Gestern" und "Heute" ist eine schöne Idee und wirkt ebenso wie deine Argumentation rund.

Ein paar Anmerkungen habe ich aber trotz aller Lobeshymen, in deren Kanon ich nur einstimmen kann, doch noch (auch wenn sie nicht allw unmittelbar mit deiner Review/dir zu tun haben):

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 22 Mai 2008, 12:59:30
Erstmal tolle Einleitung, unbedingt richtig und sehr schöner Verweis auf die Eingangsszene, was ich so nicht bedacht hatte.

Diesen Gedankengang mit dem Erdmännchen/-hörnchen habe ich etwa 6 Stunden früher bereits in meiner Kritik ähnlich ausformuliert. Naja, Vega liest mich eben nicht (mehr). Aber Gedankenklau will ich dem guten Chili mal nicht unterstellen, sondern es mal Zufall nennen, dass wir beide in unseren Reviews bezüglich des CGI-Overkills darauf gestoßen sind. Das bringt mich zum nächsten Kritik-Punkt:

Zitat von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 01:28:54

Und genau dieser "Hohlbein-Fehler" wurde nun vom Original selbst begangen:

Wer ist die treibende Kraft, der Forscher, dem Indy während des Abenteuers lediglich hinterher arbeiten muss? Professor Oxley.
Wer sorgt für die Flucht aus dem Russen-Camp? Mutt Williams.
Wer muss Indy aus der Sandkuhle befreien? Mutt Williams.
Wer rettet die Gruppe auf der Flucht durch den Dschungel? Marion Ravenwood, mit ihrem Autostunt.
Wer löst das einzige Rätsel des Films, die Sandsäule? Professor Oxley.

Was hat Indy im letzten Drittel des Films überhaupt noch zu tun, außer einen Schädel gegen eine Wand zu halten?

WER ZUM KUCKUCK IST DENN HIER DER HELD?

Indy wird von den Ereignissen mitgespült, statt das Ereignis selbst zu sein. Unverzeihlich.

Da kann ich einfach nicht die Scheuklappen aufbehalten, dafür hat sich das dann doch zu sehr von dem entfernt, was ich an Indy geschätzt habe. Abgeschlossen habe ich selbstverständlich auch noch nicht mit dem Film - aber das wird nicht so leicht werden, obwohl ich ihm jede Chance gewähren werde. Verdammt nochmal, ich will den ja mögen!


Aber bevor ich das weiter ausbreite: Ja, ihr habt mich zur Aufwertung genötigt. ;)

Die Frage ist nur: Warum? Du hast so viele Kritikpunkte vorgebracht und warst dann mit der nachträglichen Aufwertung meiner Meinung nach zu großzügig. Man sollte seiner Meinung treu bleiben - auch oder gerade wenn hier im Forum Einige der Meinung sind, diese Bewertung des Films sei ungerecht. Aber gut, das musst du mit deinem Gewissen vereinbaren, Chili.

Soweit. Ansonsten kann ich dir nur beipflichten:

Zitat von: Chili Palmer am 22 Mai 2008, 13:38:18
Selbstredend ist so etwas heute nicht mehr ohne CGI und Grading-Einsatz zu bewältigen, aber wenn man von diesen Fachleuten versprochen bekommt, es werde nicht auffallen, dann schaut man halt doch genauer hin.

:respekt:. Wie du das mit deiner 7/10-Wertung wirklich vereinbaren kannst: dein Bier... :icon_rolleyes:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 02:07:15
Zitat von: filmimperator am 23 Mai 2008, 02:04:43
Wie du das mit deiner 7/10-Wertung wirklich vereinbaren kannst: dein Bier... :icon_rolleyes:
Prost.  :algo:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 23 Mai 2008, 02:10:34
Zitat von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 02:07:15
Zitat von: filmimperator am 23 Mai 2008, 02:04:43
Wie du das mit deiner 7/10-Wertung wirklich vereinbaren kannst: dein Bier... :icon_rolleyes:
Prost.  :algo:

Ok, ich sehe also, du kannst es mit deinem Gewissen vereinbaren.
Prost zurück - 3 Bier habe ich schon intus. Deswegen diese Nacht wohl keinen Post mehr von mir, weil sonst diese Gefahr besteht:  :kotz: (endlich konnte ich in einem nicht gänzlich idiotischen Kontext mal diese Animation anwenden  ;))
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 02:13:07
Zitat von: filmimperator am 23 Mai 2008, 02:04:43
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 22 Mai 2008, 12:59:30
Erstmal tolle Einleitung, unbedingt richtig und sehr schöner Verweis auf die Eingangsszene, was ich so nicht bedacht hatte.

Diesen Gedankengang mit dem Erdmännchen/-hörnchen habe ich etwa 6 Stunden früher bereits in meiner Kritik ähnlich ausformuliert. Naja, Vega liest mich eben nicht (mehr). Aber Gedankenklau will ich dem guten Chili mal nicht unterstellen, sondern es mal Zufall nennen, dass wir beide in unseren Reviews bezüglich des CGI-Overkills darauf gestoßen sind. Das bringt mich zum nächsten Kritik-Punkt:

Ich habe dein Review übrigens gelesen (fand es relativ aussagelos, tut zwar nicht weh, bleibt aber am Offensichtlichen kleben). Nur bezog ich mich auf Chilis für meine Begriffe sehr durchdachten und gewitzten AMERICAN GRAFFITI/DUEL-Vergleich, nicht die bloße Feststellung, dass da ein animiertes CGI-Erdmännchen aus dem Hügel huscht, pardon Imp.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 02:19:47
Noten sind Schall und Rauch, die Aufwertung stellt nach reiflicher Überlegung meine Überzeugung, dieser Film sei immer noch ein sehr guter Abenteuer- aber eben ein schwacher Indy-Film, besser als die zu durchschnittlich anmutenden sechs Punkte dar, und da hat mich niemand zu irgendwas genötigt. Dieser Kram ist für mich echt keine Frage des Gewissens. Welches komplett rein ist. Ich bin aus dem Kino gekommen, habe mich hingesetzt und meine Kritik getippt, ohne auch nur einen fremden Buchstaben gelesen zu haben. Nix geklaut. Ähnlichkeiten zu lebenden oder bereits verstorbenen Reviews sind rein zufällig. Beim Tippen kamen keine Tiere zu Schaden.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 23 Mai 2008, 02:27:07
Zitat von: Chili Palmer am 16 September 2005, 12:37:56

Eine Sache möchte ich noch zu den Büchern von Wolfgang Hohlbein vermerken:

Sie sind spannend, flüssig geschrieben

:LOL: der größte Witz aller Zeiten, Hohlbein ist ja wohl die größte Nulpe, die je veröffentlicht wurde. Ich habe bisher nur ein einziges Buch von ihm bis zu Ende durchgehalten, und das auch nur, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht, im Nachhinein hätte ich es aber auch seinlassen können, dramaturgisch war es nämlich noch schlechter als sprachlich.
Spätestens nach 5 Seiten bekomme ich Kopfschmerzen, daß die Protagonisten meist Nazinamen wir Hans Fritz oder Karl haben, kann man dabei eventuell noch verschmerzen, aber noch nie habe ich vorher (oder nachher) so eine schlechte Aneinanderreihung von Hauptsätzen gesehen - wären es keine Bücher sondern Schulaufsätze, gäbe es immer eine glatte 6.
Jan geht auf die Toilette. Er öffnet die Tür. Es ist Dunkel. Er macht das Licht an. Er geht zum Pissoir. Er spült. Er geht zum Waschbecken. Auf einmal sieht er jemanden im Spiegel. Er dreht sich um. Keiner ist da. Er wäscht sich die Hände. Er verläßt die Herrentoilette.
:kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 02:34:26

"Wissen wollen, wie es ausgeht" ist bei Hohlbein schon mal eine grundfalsche Herangehensweise, denn Auflösungen sind seine Sache nicht. Spannende Einzelsituationen schaffen, diese aneinanderreihen, das kann er - dazwischen klafft häufig das Nichts.
Ähnlich ging es mir nun beim neuen Film: Viele schöne Einzelszenen, die mir richtig gut gefielen - aber schlampig verkittet.

Mein Beitrag damals endete übrigens mit einer deutlichen Warnung vor den Indy-Hohlbein-Romanen, falls dich das beruhigt.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 23 Mai 2008, 02:38:25
Ich bezog mich aber auf das "flüssig geschrieben"; das Niveau ist 80er Hauptschule (90er liest nicht, heutige kann nicht lesen).
Dabei will ich ihm keine mangelnde Fantasie nachweisen, er kann sie leider nur nicht verarbeiten, konsequent zu Ende denken.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: vodkamartini am 23 Mai 2008, 09:59:26
Insgesamt ein schön geschriebenes Review mit teilweise interessanten Ansätzen.
Die angeblich angestrebte Verschmelzung zwischen Gestern und Heute - in deinem Text ja das Leitmotiv - halte ich allerdings für eine wenig treffende Analyse. Im Gegenteil. Hier wurde bewusst auf das Gestern Bezug genommen, sollte der Geist der alten Serie eingefangen werden. Spielberg und Co. haben das auch in diversen Interviews mantramäßig betont. Der Film scheitert auch nicht an dem fehlenden Bezug zu Heute - auch die alte Trilogie orientierte sich lediglich an Versatzstücken der Filmgeschichte, die sie lediglich neu arrangierte - , sondern wie du sehr richtig erwähnst ganz eindeutig am schwachen Drehbuch und weitestgehend fehlendem bzw. wenig zündendem Humor.
Den Charme des Films macht gerade das "altmodische Flair" aus, das ist absolut gewollt und auch gut getroffen. Der Film leidet vor allem und ganz besonders unter dramaturgischen und erzählerischen Schwächen, etwas was im Vorfeld - gerade von Spielberg - überhaupt nicht zu erwarten war. Zumal man jahrelang diverse Drehbücher verwarf, musste man hier auf sehr viel mehr hoffen.
Die Reminiszenz bzw. Hommage an Duell sehe ich übrigens auch nicht so deutlich, das erscheint mir etwas bemüht und überinterpretiert. Ich weiß nicht, ob du die Information aus einem Interview Spielbergs hast, oder ob es deiner eigenen Beobachtung entsprungen ist. Man kann das allerdings schon so sehen. Eindeutig dagegen ist die Anspielung auf American Graffiti.
Insgesamt haben wir den Film offenbar gleich empfunden - leider muss ich in diesem Fall sagen. Eine Enttäuschung auf hohem Niveau.  :icon_confused:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 11:44:00

@ Crumb: Möglich, dass ich da "flott zu lesen" und "flüssig geschrieben" verwechselt habe.  :icon_lol:

@ vodkamartini: Auch dir vielen Dank für das Feedback!

Zitat von: vodkamartini am 23 Mai 2008, 09:59:26
Die angeblich angestrebte Verschmelzung zwischen Gestern und Heute - in deinem Text ja das Leitmotiv - halte ich allerdings für eine wenig treffende Analyse. Im Gegenteil. Hier wurde bewusst auf das Gestern Bezug genommen, sollte der Geist der alten Serie eingefangen werden.

Genau das meinte ich ja auch. "Gestern", das ist für mich die eigene Vergangenheit, die vorangegangenen drei Filme, nicht etwaige zu zitierende Filmklassiker. Die Bezugnahme auf das eigene Werk in der Eingangsszene soll da lediglich nur auf den Ton des Films einstimmen, der, wie du schon sagst, "den Geist einfangen" will. Wenn man es sich im dritten Teil leisten konnte, den Gral sausen zu lassen, dann muss man im vierten Teil auch nicht mehr Bezug auf andere Filme nehmen, dafür ist man selbst schon zu sehr Kinomythos geworden.

Zitat von: vodkamartini am 23 Mai 2008, 09:59:26
Die Reminiszenz bzw. Hommage an Duell sehe ich übrigens auch nicht so deutlich, das erscheint mir etwas bemüht und überinterpretiert.

Für mich gibt es ja so etwas wie "Überinterpretation" nicht. Nur nachvollziehbare und nicht nachvollziehbare Interpretation.
Wäre natürlich sehr schade, wenn es so rüberkommt, als hätte ich das völlig aus der Luft gegriffen. Aber...

Zitat von: vodkamartini am 23 Mai 2008, 09:59:26
Ich weiß nicht, ob du die Information aus einem Interview Spielbergs hast, oder ob es deiner eigenen Beobachtung entsprungen ist.

...das war mir so aufgefallen. Rasante Schnittwechsel, Schuss nach hinten, Schuss zur Seite, Blick in den Rückspiegel, Tritt aufs Gaspedal, Kamera auf Felgenhöhe, der staubige Highway... und es ist doch auch viel schöner, da eine Verbindung zwischen den Erstlingswerken als lediglich ein "Graffiti"-Zitat zu sehen, oder? Also, bis mir Spielberg das Gegenteil versichert, bleibe ich dabei.  ;)

Die größte Enttäuschung, da gebe ich dir Recht, dürfte wohl das Drehbuch sein. So viele Autoren verschlissen, so viele Ideen abgelehnt, so viele Jahre vorbereitet, und dann das. Ein Freund meinte neulich zu mir, wie komisch das wäre, dass sich jahrzehntelang absolut nichts getan hätte und es dann plötzlich so unglaublich schnell ging: Drehstart, Werbekampagne, Kino. Vielleicht war man da im Hause Lucasfilm einfach selbst so froh über ein halbwegs brauchbares Skript, dass man vorschnell grünes Licht gab.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 23 Mai 2008, 12:24:10
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 02:13:07
Ich habe dein Review übrigens gelesen (fand es relativ aussagelos, tut zwar nicht weh, bleibt aber am Offensichtlichen kleben). Nur bezog ich mich auf Chilis für meine Begriffe sehr durchdachten und gewitzten AMERICAN GRAFFITI/DUEL-Vergleich, nicht die bloße Feststellung, dass da ein animiertes CGI-Erdmännchen aus dem Hügel huscht, pardon Imp.

Mhkay. Na gut, dann habe ich dir wohl unrecht getan, sorry. Meine Indy-Kritik entstand wenige Stunden nach Filmgenuss - vllt. hätte ich die Eindrücke erst einmal setzen lassen sollen. Aber selbst wenn ich sie später geschrieben hätte, wäre es mir fern gelegen, tiefergehende und interpretierende Aussagen, die sich dann für mich zusehends (und zu weit) in den Raum des Spekulativen begeben hätten, zu treffen. Also ich kann auch mit meiner Review leben  ;).


Zitat von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 02:19:47
Noten sind Schall und Rauch, die Aufwertung stellt nach reiflicher Überlegung meine Überzeugung, dieser Film sei immer noch ein sehr guter Abenteuer- aber eben ein schwacher Indy-Film, besser als die zu durchschnittlich anmutenden sechs Punkte dar, und da hat mich niemand zu irgendwas genötigt. Dieser Kram ist für mich echt keine Frage des Gewissens. Welches komplett rein ist. Ich bin aus dem Kino gekommen, habe mich hingesetzt und meine Kritik getippt, ohne auch nur einen fremden Buchstaben gelesen zu haben. Nix geklaut.

Letzteres stand auch für mich nie wirklich zur Debatte - Ironie und so  :icon_mrgreen:. Hab mal ein bisschen in der Liste deiner Reviews geblättert und bin auf die "Vermächtnis der Tempelritter"-Kritik von dir gestoßen, den du ja mit 4/10 bewertet hast. Und ich denke der letzte Satz deiner Kritik trifft deine Einstellung zu Indy und dementsprechenden "Nachsicht-Bonus" im Kern:
ZitatTja, und wieder einmal wurde am Thron unseres Lieblingsabenteurers gekratzt. Aber nur zaghaft. Er dürfte nichts gespürt haben.
Und wenn wir schon bei "Gestern" und "Heute" sind, muss man zumindest konstatieren, dass die "Vermächtnis..."-Filme den Nerv der Zeit besser treffen, weil sie nicht altmodischer Abenteuerfilm sein wollen, sondern schlichtes, mit Effekten vollgestopftes Eventkino. Und dass "Indy 4" im Kern auch nur Letzteres ist, ohne es wahrhaben zu wollen, dass die 80er vorbei sind, macht den Film für mich so verlogen und eher mittelmäßig (keineswegs schlecht). Deshalb meine (wsl. eher eigenwillige) Meinung, dass ich mich im Direktvergleich zwischen "Indy 4" und die "Vermächtnis..."-Filme eher für letztere entscheiden würde. 


Zitat von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 02:19:47
Ähnlichkeiten zu lebenden oder bereits verstorbenen Reviews sind rein zufällig. Beim Tippen kamen keine Tiere zu Schaden.

:LOL:  :LOL:  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 12:39:48

Dass du dich nicht schämst, diesen "Vermächtnis"-Schmarrn vorzuziehen und das auch noch öffentlich zu bekunden.
Und dann noch in meinem Thread! Ich muss hier gleich erstmal ordentlich durchwischen, das fühlt sich alles so schmutzig an. :anime:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 12:42:21
Vor allem, weil das einfach schlicht falsch ist. Die Nic Cage-Filme versuchen in jeder Einstellung altmodisch und Indy-like zu sein, was ganz doll nicht funktioniert.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 23 Mai 2008, 12:50:37
Vor allem wenn man statt einem gegärbten Ledernacken einfach einen Schluck Wasser in der Hauptrolle besetzt. :rofl:
Als Point'n'Click Adventure hätte das ganze dabei sogar ganz wunderbar funktioniert, weil der Zuschauer dann bei den Rätseln nicht außen vorgelassen worden wäre, und die Atmosphäre für ein Spiel akzeptabler ist, als für einen 100 Mio$ Film.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 23 Mai 2008, 12:51:17
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 12:42:21
Vor allem, weil das einfach schlicht falsch ist. Die Nic Cage-Filme versuchen in jeder Einstellung altmodisch und Indy-like zu sein, was ganz doll nicht funktioniert.
Wo Vega recht hat...

Dann doch lieber die Mumien-Filme! Die kommen zwar auch in keinster Weise an Indy ran, haben bei Vega auch Null Chancen (Ist ein Remake daher bla bla bla ;)), aber im Gegensatz zu den Vermächtnis-Filmen haben die wirklich noch nen gewissen Charme, da der Witz dort z. Bsp. nicht aufgedrückt wirkt wie bei denn Vermächtnis-Filmen, sondern die Macher von Anfang an, ein eher ironisches Abenteuergruselwerk-Spektakel im Kopf hatten! ;) Der dritte Teil wird da sicher genauso nett werden! :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: vodkamartini am 23 Mai 2008, 12:51:38
Mein lieber Zelluloidkaiser. Also das geht nun wirklich nicht.  :nono: Der zweite National Treasure bietet lediglich an Reiseprospekte erinnerndes Schauplatzhopping, die diversen "Rätsel" werden ganz nebenbei in Lichtgeschwindigkeit gelöst. Keine Atmosphäre, keine Spannung und kaum Humor. Cage spielt leicht angepisst un die Actionszenen bewegen sich auf unterdurchschnittlichem Niveau. Den ersten Teil finde ich noch recht amüsant, gerade weil hier wunderbar verspielt mit Heigtümern der amerikanischen Historie umhergeworfen wird. Eine nettes Indy-Plagiat, aber natürlich in vielerlei Hinsicht meilenweit vom Original entfernt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 12:59:21
Zitat von: Mr. Hankey am 23 Mai 2008, 12:51:17
Dann doch lieber die Mumien-Filme! Die kommen zwar auch in keinster Weise an Indy ran, haben bei Vega auch Null Chancen (Ist ein Remake daher bla bla bla ;)), aber im Gegensatz zu den Vermächtnis-Filmen haben die wirklich noch nen gewissen Charme, da der Witz dort z. Bsp. nicht aufgedrückt wirkt wie bei denn Vermächtnis-Filmen, sondern die Macher von Anfang an, ein eher ironisches Abenteuergruselwerk-Spektakel im Kopf hatten! ;) Der dritte Teil wird da sicher genauso nett werden! :D

Die beiden Mumien-Filme finde ich durchaus passabel, den ersten sogar ganz schmissig. Damit hat natürlich auch Goldsmiths großartige Musik was zu tun.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 23 Mai 2008, 13:36:09
Mensch, du bist aber auch immer wieder für Überraschungen gut! :love:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Mai 2008, 13:44:59

Bei dessen drittem Teil habe ich nur zwei Bedenken:

Keine Rachel Weisz, dennoch mit Maria Bello eine Evey. Doof. Was der Trailer auch nahezu komplett umkurvte.

Regie von "Stealth" Cohen.

Andererseits traue ich Sommers nach "Van Helsing" auch nicht mehr, und das Maß, an dem "Emperor" gemessen wird, ist... maßvoll.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 23 Mai 2008, 13:53:10
Cohen ist Selbstironie so fremd wie Talent, allerdings dürfte Fraser das wieder ausgleichen (die Selbstironie, nicht das Talent)
Bei Van Helsing glaube ich ja immer noch, daß es an Jackman lag, ich mag seine Art, mit einem aufgespannten Regenschirm im Arsch zu spielen - hier war es aber völlig fehl am Platze.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 14:53:49
Cohen hat in einem Interview mal gesagt, dass er ja völlig verkannt und einer der wenigen letzten wahren New-Hollywood*-Regisseure sei.


* (!!!!!!!)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 23 Mai 2008, 15:00:17
In 100 Jahren werden dann "Skulls" und "Daylight" als Meisterwerke  gefeiert.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 23 Mai 2008, 18:45:26
Bevor wieder jeder behauptet, mit mir könne man nicht diskutieren, will ich mal nach plausiblen Argumenten suchen, die meine Ansicht verdeutlichen und die "Indy 4-Verfechter" (ich rede nur von diesem Film allein, nicht von der restlichen, genialen Reihe insgesamt) doch zumindest einmal zum Nachdenken anregen wollen abseits ihrer Unmutsbekundungen bezüglich meiner Ansicht.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass hier massig gespoilert werden wird - nur zur Information an alle, die den Film unvorbelastet sehen möchten.

Zu meinem Verlogenheits-Vorwurf an "Indy 4": Spielte in den ersten 3 Teilen immer die Suche nach religiösen Relikten und denen ihn zugeschriebenen magischen Kräften eine große Rolle (Bundeslade, die Steine im 2. Teil sowie der "Heilige Gral"), präsentieren uns Lucas und Spielberg nun im 4. Teil die Suche nach und das Erlangen von Erkenntnis als zentrales Ziel. Warum musste man den Kern jeglichen religiösen Ziels so abstrahieren? Ist die Säkularisierung unserer Welt so weit voran geschritten, als dass eine religiöse Reliquie nicht mehr glaubhaft wäre? Womöglich ja. Aber warum gerade Aliens ins Spiel kommen mussten, bleibt abseits aller Referenzen auf die dominanten Filmgenres der 50er Jahre ihr Geheimnis. Die ersten 3 Teile überzeugten durch ihre Set-Designs, ihren fast schon liebenswert zu nennenden Ausstattungs- und Gestaltungsdrang, der im 4. Teil weitgehend durch uncharmante, seelenlose CGI-Effekte ersetzt wurde. Aliens wurden also dankenswert als Pointe genommen, damit man eben nicht auf aufwendige Szenenbilder zurückgreifen musste und den Einsatz überbordender CGI-Effekte rechtfertigen konnte.

Weiter geht es mit dem kitschigen Hochzeitsende. Wenn jemand für familientaugliche Happy End-Filme bekannt ist, dann ja wohl Spielberg. Ob sich nun die Familie entgegen aller Wahrscheinlichkeit am Ende von "Krieg der Welten" wiederfindet, der Kind-Roboter in "A.I." noch einen Tag mit seiner "Mutter" verbringen darf etc.: Immer verließ der Zuschauer glücklich das Kino. Hätte "Indy 4" nach dem Abheben des Ufos geendet, mit dem Reiten in den Sonnenuntergang (wie in Teil 3) oder mit einer (anderen) Szene, in welcher der Hut weggeweht wird al Zeichen von Indis Pensionierung: gut. Dass dazu eine Hochzeit her musste, die kitschiger nicht hätte inszeniert werden können (inklusive ekelhafter Weichzeichner-Optik), ist jedoch eindeutig zu viel des guten und wirkt schlicht deplatziert in einem Old-School-Abenteuerfilm, als der "Indy 4" verkauft wird, obwohl er dies nicht ist.

Die Marke Spielberg/Lucas und das Gütesiegel "Indiana Jones" stehen bei diesem Film auf der Verpackung, sind aber - dank 20 Jahre Innovation in der Tricktechnik und hanebüchener Überladenheit des Plots mit SciFi-Elementen - nicht drin. Stets familientauglich und süß, aber irgendwo noch intelligent im Subtext, hat "Indy 4" keinerlei weiterführende Gedanken abseits der tumben Blockbusterorientierung zu bieten, wie es in Spielbergs früheren Filmen stets der Fall war. Oder bestreitet dies jemand ernsthaft? Die Ironie der früheren Teile fiel gleichsam dem schwachen Drehbuch zum Opfer, knackige Oneliner oder hintersinnige Späße sind an einer Hand abzuzählen.
"Spielberg goes Space": Seine Tendenz zum Science-Fiction-Film wurde nach "A.I." und "Krieg der Welten" fortgesetzt, wirkt aber vollkommen deplatziert in diesem - ich betone es noch einmal emphatisch - Abenteuerfilm. Es fehlen bloß noch die Sith-Lords, welche mit ihren Laserschwertern gegen Indis Peitsche antreten zur vollkommenen Synthese von Lucas und Spielberg und der endgültigen Entzauberung einer Ikone, eines Mythos der Filmkultur.

Wenn ich mir dagegen die "Vermächtnis..."-Filme anschaue, stimmen Hülle und Inhalt überein. Wo Bruckheimer draufsteht ist auch anspruchsloses, aber kurzweiliges Blockbusterkino drin. Da muss ich mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob das Fehlen eines Subtexts oder tieferen Sinns so beabsichtigt war (eine Frage, die ich mir bei "Indy 4" mit seiner ganzen cartoonesken Sinnlosigkeit ständig gestellt habe...), sondern kann mich einfach unterhalten lassen. Soviel zum Thema "Verlogenheit".

Ich verstehe durchaus andere Meinungen und wenn jemand schreibt, er hat sich in diesem Film gut amüsiert, würde ich ihm vollends beipflichten können. Die Frage ist nur, was man erwartet hat. Und dass meine Erwartungen an "Indy 4" höher waren als an die Fortsetzung des ersten "Vermächtnis..."-Films dürfte durchaus legitim sein. Umso stärker wurde ich dann aber auch enttäucht. Dies ist mir bei "Das Vermächtnis des geheimen Buches" nicht passiert, weil Turteltaub sein Konzept beibehielt, während Spielberg es zu Ungunsten seines Films veränderte. 

-----------------

Edit: Und jetzt noch einmal ganz gezielt zu 2 Posts:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 23 Mai 2008, 12:42:21
Vor allem, weil das einfach schlicht falsch ist. Die Nic Cage-Filme versuchen in jeder Einstellung altmodisch und Indy-like zu sein, was ganz doll nicht funktioniert.

Dieser Ansicht bin ich nicht. Klar, notgedrungenermaßen gibt es Parallelen, jedoch wird Nic Cage eher als schnell kombinierender Actionheld dargestellt, denn als altehrwürdiger Gelehrter mit Hang zum Abenteuer. Somit grenzt er sich deutlich vom guten alten Indi ab. Mal abgesehen vom zeitlichen Setting: Gegenwart contra 50er Jahre.


Zitat von: vodkamartini am 23 Mai 2008, 12:51:38
Der zweite National Treasure bietet lediglich an Reiseprospekte erinnerndes Schauplatzhopping, die diversen "Rätsel" werden ganz nebenbei in Lichtgeschwindigkeit gelöst. Keine Atmosphäre, keine Spannung und kaum Humor. Cage spielt leicht angepisst un die Actionszenen bewegen sich auf unterdurchschnittlichem Niveau. (...) Eine nettes Indy-Plagiat, aber natürlich in vielerlei Hinsicht meilenweit vom Original entfernt.

Dein letzter Satz ist das größte Problem von Teil 4: Die Teile 1 bis 3 etablierten die Figur bzw. die Reihe, Teil 4 versucht sie mit den Mitteln modernen Actionkinos fortzuführen. Und genau das gelingt nicht. "Indy 4" und die "Vermächtnis..."-Filme stehen sich also durchaus näher, als von der Seite von "Indy" beabsichtigt sein kann.
Klar: Gemessen an den ersten 3 Teilen der Reihe im Vergleich zur "National Treasure"-Reihe gebe ich dir Recht: Cage und Co. können Indi nicht mal annähernd das Wasser reichen. Aber bei der singulären Betrachtung von Teil 4 ebnen sich die offensichtlichen qualitativen Unterschiede (evtl. auch bedingt durch veränderte Sehgewohnheiten des Publikums) ein.
Und mal ganz nebenbei: Die von Chili formulierten "Hohlbein-Fehler" geben das Dilemma vor: In Teil 4 darf Indi kaum Rätsel lösen und muss das Handeln weitgehend Anderen überlassen. Noch so ein Verrat an der Film-Reihe.
Schauspielerisch und inszenatorisch (mal abseits von dem Inhalt betrachtet) gebe ich dir allerdings Recht: Cage ist nicht Ford, Turteltaub und Bruckheimer sind nicht Spielberg und Lucas - und werdens auch nicht mehr werden, weswegen "Indy 4" vielleicht auf handwerklicher Ebene besser ist. Darüber hinaus jedoch nicht. 

 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 24 Mai 2008, 13:25:25

Um mal für mich zu sprechen: Es ist nicht so, als ob ich den "Vermächtnis"-Filmen mangelnde Geschlossenheit oder Inkonsequenz vorwerfen würde. Dass diese Filme in Sachen Subtext und filmhistorischer Relevanz keine Bäume ausreißen, weiß ich schon, bevor ich eine Kinokarte gelöst habe. Doch wenn sie dann in diesem großzügig bemessenen "na-dann-unterhaltet-mich-mal-ich-verspreche-mir-auch-nicht-zuviel"-Rahmen versagen, muss man das Kind auch beim Namen nennen: Langweilig, unspannend, unsympathisch.
Es geht nicht darum, diese Filme dafür zu honorieren, dass sie schon von vornherein mit ihrem niedrigen Anspruch kokettieren. Dann müsste ich auch jedem Boll-Film die Höchstnote verpassen. Es geht darum, dass es einfach schlechte Abenteuerfilme sind, die nicht einmal tiefergelegten Erwartungen entsprechen können.
Und da ich es im Falle des neuen "Indiana Jones" keineswegs mit einem solchen Film zu tun habe, sondern mit einem immer noch sehr guten Abenteuerfilm, der lediglich im Anschluss an seine Vorgänger enttäuscht, halte ich Vergleiche zu diesem Turteltaub-Quark für völlig überzogen. Oder um in deiner Wortwahl zu bleiben: Lieber verlogen und gut als ehrlich und schlecht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 24 Mai 2008, 22:23:28
Zitat von: Chili Palmer am 24 Mai 2008, 13:25:25
Um mal für mich zu sprechen: Es ist nicht so, als ob ich den "Vermächtnis"-Filmen mangelnde Geschlossenheit oder Inkonsequenz vorwerfen würde. Dass diese Filme in Sachen Subtext und filmhistorischer Relevanz keine Bäume ausreißen, weiß ich schon, bevor ich eine Kinokarte gelöst habe. Doch wenn sie dann in diesem großzügig bemessenen "na-dann-unterhaltet-mich-mal-ich-verspreche-mir-auch-nicht-zuviel"-Rahmen versagen, muss man das Kind auch beim Namen nennen: Langweilig, unspannend, unsympathisch.
(...)
Oder um in deiner Wortwahl zu bleiben: Lieber verlogen und gut als ehrlich und schlecht.

Gut, das ist richtig: Wenn die Filme auch unter dem Credo "nur Unterhelatung, kein Tifgang" versagen, kann ich deine Argumentation (die du mit dem finalen Satz auf den Punkt bringst) durchaus nachvollziehen. Nur teilen kann ich sie nicht  ;). Aber ich denke mal, wir werden uns nicht gleich zerfleischen, nur weil wir verschiedene Meinungen haben, ich Majestätsbeleidigung an Indy geübt habe, viel zu lange auf ihn rumgehackt und dein Forum dafür missbraucht habe, oder?  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 25 Mai 2008, 20:41:16
Zitat von: filmimperator am 24 Mai 2008, 22:23:28
Aber ich denke mal, wir werden uns nicht gleich zerfleischen, nur weil wir verschiedene Meinungen haben, ich Majestätsbeleidigung an Indy geübt habe, viel zu lange auf ihn rumgehackt und dein Forum dafür missbraucht habe, oder?  :icon_mrgreen:

Ich als großer Freund des Zerfleischens war schon fröhlich am Schärfen meines Fleischermessers, als Vulnavia kam und mir einen besseren Weg zeigte: Ich sehe die Unterschiede unserer Filmrezeption, kann sie gleichberechtigt nebeneinander existieren lassen und fühle mich überhaupt nur noch fluffig.

Lasst euch alle drücken, irgendwie mögen wir ja allesamt doch Filme.  :pidu:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 25 Mai 2008, 21:08:30
Zitat von: Chili Palmer am 25 Mai 2008, 20:41:16
Ich als großer Freund des Zerfleischens war schon fröhlich am Schärfen meines Fleischermessers, als Vulnavia kam und mir einen besseren Weg zeigte: Ich sehe die Unterschiede unserer Filmrezeption, kann sie gleichberechtigt nebeneinander existieren lassen und fühle mich überhaupt nur noch fluffig.

Lasst euch alle drücken, irgendwie mögen wir ja allesamt doch Filme.  :pidu:

Und damit, Vulnavia, hast du eine weitere (Lebens-)Qualität dieser Gemeinschaft erfahren:

(http://www.shop.capitolcraftsman.com/images/1167941997803-1765416593.gif)

Willkommen im Gemeinschaftsforum.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 1 Juni 2008, 13:54:58
Wann kommt dein 1/10-Pamphlet zu INSIDE? Ich habe dir ja gesagt, dass das absolute Drecksgülle ist, die nur Gorebauern mal wieder das Wichsen erleichtern soll.

Wobei: Du hast bestimmt die gekürzte Fassung gesehen und damit den Film nicht verstanden. :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 1 Juni 2008, 14:16:47
Gorebauer? Wichsen? Redet Ihr über mich?
Soll ich dem Film wirklich eine Chance geben?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 1 Juni 2008, 14:54:10
Jo, dürfte für dich genau das richtige sein. Gibt es bestimmt auch beim Torrent-Händler deines Vertrauens.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 1 Juni 2008, 16:14:19
Also alle die ich kenne und den Film gut bis aktzeptabel finden (Viney Vaughn, McKenzie, McHolsten) sind keine Gore-Wichser, wie sich das die Typen vom Manifest manchmal so denken! Pass bloß auf, bis jetzt warst du so ziemlich der einzige Grund diese Seite überhaupt noch aufzurufen, aber Hanisch und Co. scheinen dich langsam in der Mangel zu haben, zumindest was deine pauschalisierende Ausdrucksweise angeht! ;) Aber lieber bei Filmen wie "Inside" wichsen, als bei Shows alla "Jackass"! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 1 Juni 2008, 17:06:58
A K Z E P T A B E L - Hankey, gerade noch A K Z E P T A B El. Im Endeffekt habe ich die 5 Punkte nur wegen der ersten 30, 45 Minuten vergeben (deren inszenatorische Stärken m. E. durchaus vorhanden sind, auch wenn die beiden Regisseure da eher Anfängerglück als echtes Können an den Tag zu legen scheinen...), wenn dann die "Action" beginnt, rutscht der Film sofort auf 2/10-Niveau (...denn offenbar sind die beiden ziemliche Idioten...).  :icon_twisted:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 1 Juni 2008, 21:08:46
Exakt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 2 Juni 2008, 02:42:09
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  1 Juni 2008, 14:54:10
Jo, dürfte für dich genau das richtige sein. Gibt es bestimmt auch beim Torrent-Händler deines Vertrauens.

Ich benutz nur Emule, Du b00n!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 3 Juni 2008, 22:11:25

Frohe Weihnachten, äh, Prost Mahlzeit. (http://www.ofdb.de/review/129174,299382,Inside)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 4 Juni 2008, 02:27:37
Haneke, schau oba*!  :icon_mrgreen:



*runter
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Juni 2008, 13:10:45

Heißt das soviel wie "Schau weg, alter Mann" oder eher "Sieh her"?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 4 Juni 2008, 13:24:21
Bleibt wirklich nicht viel zu sagen. Recht hat der Mann.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 4 Juni 2008, 13:31:19
Schau her*. Das Sprichwort gibt es doch mit Gott, nicht?  ;)

(*was hier wieder an schrecklichem Gewaltfilm-Unrat fabriziert wird  :icon_mrgreen: )
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hey_Yo am 4 Juli 2008, 02:11:14
Ich nutze den Thread hier mal, um dir virtuell die Hand zu reichen, da anscheinend tatsächlich noch jemand das großartige "Beyond Good & Evil" (das vielleicht beste Spiel für die PS2) kennt und sich ebenfalls nach dem Teaser zu einem potentiellen zweiten Teil auf ein weiteres Abenteuer freut :love:. Ich hätte mich vor Freude ja fast überschlagen, waren meine Hoffnungen nach den Verkaufszahlen des ersten Teils doch auf Null gesunken.

Ach ja, damit das nicht ganz OT ist: deine Reviews mag ich nach wie vor... :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 4 Juli 2008, 12:09:45
Zitat von: Hey_Yo am  4 Juli 2008, 02:11:14
Ich nutze den Thread hier mal, um dir virtuell die Hand zu reichen, da anscheinend tatsächlich noch jemand das großartige "Beyond Good & Evil" (das vielleicht beste Spiel für die PS2) kennt und sich ebenfalls nach dem Teaser zu einem potentiellen zweiten Teil auf ein weiteres Abenteuer freut :love:. Ich hätte mich vor Freude ja fast überschlagen, waren meine Hoffnungen nach den Verkaufszahlen des ersten Teils doch auf Null gesunken.

Ach ehrlich, da soll ein zweiter Teil kommen?
Verdammt, dann wird es wohl doch Zeit, dass ich mir demnächst mal ne PS3 zulege... das Spiel hat verflucht gerockt. Auch wenn es in mancher Hinsicht etwas zu linear war. Aber alleine atmosphärisch und vom Spielprinzip her war das mit das Beste, was ich je gespielt habe.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 4 Juli 2008, 12:18:27
Das Beste würde ich nicht sagen, aber für diese Art Jump'n'Run war es doch sehr geil.

Hier (http://www.golem.de/0805/60054.html) nochmal der Teaser für Vince.

Das Warten verkürze ich mir grade mit Lego Indiana Jones, das ist zwar komplett linear, aber als Fan ist es schon sehr lustig, sich durch die ersten 3 Filme zu prügeln.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Juli 2008, 16:59:14
Zitat von: Hey_Yo am  4 Juli 2008, 02:11:14
Ich nutze den Thread hier mal, um dir virtuell die Hand zu reichen, da anscheinend tatsächlich noch jemand das großartige "Beyond Good & Evil" (das vielleicht beste Spiel für die PS2) kennt und sich ebenfalls nach dem Teaser zu einem potentiellen zweiten Teil auf ein weiteres Abenteuer freut :love:.

*Handschüttelundmitfreu*

Zitat von: Hey_Yo am  4 Juli 2008, 02:11:14
Ich hätte mich vor Freude ja fast überschlagen, waren meine Hoffnungen nach den Verkaufszahlen des ersten Teils doch auf Null gesunken.

Meine auch. Deswegen musste ein Ein-Mann-Autokorso um meinen Schreibtisch herum schon sein, als ich den Teaser sah.  ;)

Zitat von: Hey_Yo am  4 Juli 2008, 02:11:14
Ach ja, damit das nicht ganz OT ist: deine Reviews mag ich nach wie vor... :icon_lol:

Wollt' grade sagen.  :icon_mrgreen:

@ Vince: Hmm, ja, nun stellt sich wirklich die Frage nach einer PS3. Dabei wollte ich das Ding wie alle anderen neuen Konsolen auch wirklich nicht haben. Mein Standpunkt war immer: "Nur ein zweites BG&E würde mich animieren". So gesehen dumm gelaufen jetzt.  :icon_mrgreen:

@ Crumb: Und was für Handlungslücken das LEGO-Spiel erst jetzt schließt... wer hätte gedacht, was es alles noch in Nepal zu erledigen gab, nachdem Marion ihre Teilnahme zugesagt hatte?  :icon_lol:

"Beyond Good & Evil" hatte übrigens nicht einmal eine Sprungtaste, weswegen ich von der Bezeichnung Jump'n'Run absehen würde. Klugschissmodus aus, Fanmodus an: Dafür hatte es wunderbare Charaktere, eine unglaubliche Atmosphäre und eine brillante Dramaturgie. Diese Zeitlupen-Flucht über die Dächer... Sahne. Und das alles nun mit voller Grafikpower? Mammago-Werkstatt, ich komme!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 4 Juli 2008, 17:10:14
Ich konnte natürlich springen, sonst hätte man ja gar nicht alle Secrets gefunden...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Juli 2008, 17:31:37

Natürlich konnte man springen, aber nur an dafür vom Spiel vorgesehenen Stellen, und, weiß nicht, ob ich es schon erwähnte, ES GAB KEINE SPRUNGTASTE!  :nono:  :icon_twisted:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 4 Juli 2008, 17:32:50
Bei Dir vielleicht nicht, bei mir schon.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Juli 2008, 17:39:23
Das kann nicht sein, ich bin doch ein Wessi. Hilfe!  :LOL:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 4 Juli 2008, 17:42:19
Wenn wir im Osten was nicht hatten, haben wir es selbst gebaut :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hey_Yo am 4 Juli 2008, 17:50:25
Zitat von: Chili Palmer am  4 Juli 2008, 16:59:14
Meine auch. Deswegen musste ein Ein-Mann-Autokorso um meinen Schreibtisch herum schon sein, als ich den Teaser sah. 

Ich musste mich beherrschen, da ich nur die Nachricht in einer Zeitung las und dabei also am Kiosk stand :D...

Soooo linear fand ich es übrigens gar nicht. Bin öfter mal durch die Gegend gedüst und habe GTA-mäßig um mich geschossen. Und als ich das erste Mal die Räuberhöhlen fand, war ich auch ganz überrascht, was das denn Feines ist. Und Fotos machen konnte ich auch den ganzen Tag lang :D. Werde es diese Semesterferien mal wieder durchzocken, habe ich mir in diesem Moment vorgenommen. :love:
Gut, dass ich mir nicht überlegen muss, ob ich die PS3 kaufe; hier steht sie schon. Also in diesem Sinne: "Chiliiiiii con carneeeeeeee...."
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 4 Juli 2008, 18:02:22

Joa, das mit den Fotos war auch eine tolle Idee. Und dass man mit ihnen eben nicht nur Geld verdienen konnte, sondern auch die Handlung vorantrieb. Und diese Schleicherei in der Alpha-Abteilung... Verdammt, PS3, da braucht man ja auch einen entsprechenden Fernseher, sonst hat das doch alles keinen Zweck.  :bawling:

@ Crumbossi:

Habe gestern im Hafen gesehen, was sich Wessis alles so bauen, wenn sie' s nicht so dicke und nur ein kleines Motorboot haben.

Festhalten, jetzt kommt's wirklich dick:

(http://img365.imageshack.us/img365/8695/img0420dd5.th.jpg) (http://img365.imageshack.us/my.php?image=img0420dd5.jpg)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hey_Yo am 4 Juli 2008, 18:12:38
Zitat von: Chili Palmer am  4 Juli 2008, 18:02:22Verdammt, PS3, da braucht man ja auch einen entsprechenden Fernseher, sonst hat das doch alles keinen Zweck.

Der steht hier auch noch nicht - als Student war man froh, dass man die PS3 finanzieren konnte. Aber bis BG&E2 kommt, wird alles Nötige vorhanden sein :icon_mrgreen:. Hol du auch schon mal den Sparstrumpf aus dem Schrank :icon_lol:...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 Juli 2008, 00:14:20
Wieder wirst du deinem Ruf gerecht, deine Reviews als Komplement zu den restlichen Reviews zu konstruieren, also zu berücksichtigen, was schon geschrieben wurde und damit nichts Doppeltes mehr zu bringen. Eine Kunst, die in der ofdb leider nur die Wenigsten beherrschen.

Ich mag Dialogreviews nicht so sehr, aber das lullt einen mit seinem natürlichen Charme mal wieder ein. Herrlich, das Gespräch zwischen den beiden Seelen in deiner Brust, Chili / Nikki / Palmer / Susan. Und eine beunruhigende Beschreibung in der Mitte (mit einem ähnlichen Effekt wie das Restaurantgespräch in "Mulholland Drive) und eine sehr schön herausgearbeitete Pointe am Ende.

Ach so, es geht ums Inland Empire-Review, btw. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Juli 2008, 00:29:41

Und soll ich dir sagen, was das Beunruhigendste an der ganzen Sache ist?

Dass ich nach einem Blick auf meine Reviewliste nach "Indiana Jones" und "Inside" einfach unbedingt noch eine Kritik zu einem Film, der mit IN anfängt, schreiben wollte. Keine Motivation, mit der man unbedingt hausieren gehen sollte.  :icon_lol:

Dialogreviews mag ich eigentlich auch nicht und tue es auch jetzt noch nicht, aber wat mutt...

Super, dass du das mit dem Restaurantgespräch erwähnst, daran musste ich auch beim Schreiben denken, und wusste nicht einmal, wieso.


http://www.ofdb.de/review/109326,304950,Inland-Empire---Eine-Frau-in-Schwierigkeiten
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 Juli 2008, 00:43:52
Zitat von: Chili Palmer am  5 Juli 2008, 00:29:41
Dass ich nach einem Blick auf meine Reviewliste nach "Indiana Jones" und "Inside" einfach unbedingt noch eine Kritik zu einem Film, der mit IN anfängt, schreiben wollte.
Pfui! Welch niedere Beweggründe!  :icon_lol:

ZitatSuper, dass du das mit dem Restaurantgespräch erwähnst, daran musste ich auch beim Schreiben denken, und wusste nicht einmal, wieso.

Jap, das ist halt auch so eine Szene, da passiert rein gar nix, aber mich schaudert's noch jetzt, wenn ich nur daran denke.

Übrigens geht mir das generell so, wenn mir jemand erzählt, was er geträumt hat. Egal wie der Inhalt ist, Traumerzählungen finde ich von Natur aus irgendwie gruselig. Frag mich nicht warum.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 5 Juli 2008, 18:43:35
ZitatDas diskutieren wir demnächst mal weiter, wenn du wieder irgendeine Comicverfilmung über Gebühr in den Himmel lobst.

Gibt's da noch mehr außer "Elektra" :question: :icon_mrgreen:

Bin zu faul, mir jetzt noch für eine Lobhudelei was auszudenken und schließe mich Vince deshalb bedingungslos an; inklusive Restaurantflash.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 5 Juli 2008, 18:44:18
Von mir noch Gratulation zur Persönlichkeitsspaltung, die Herren!  :icon_mrgreen:

Schöner Vergleich, das mit dem Greatest Hits Album. :)

Und Mindfuck Bordell ist auch ein tolles Wort.  :dodo:


Und dieser Satz
ZitatDer improvisiert sich da in Polen mit Digitalkameras einen Ast, und du nennst das „reinstes Kino“
bringt die Schwierigkeit, den Film gut oder schlecht zu finden, seinen Stellenwert, den er hat oder vielleicht auch nicht, schön auf den Punkt..
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Juli 2008, 19:03:06
Zitat von: Sarge am  5 Juli 2008, 18:43:35
Gibt's da noch mehr außer "Elektra" :question: :icon_mrgreen:

"Fantastic Four" mag doch auch niemand, und selbst "Spider-Man 3" fanden sehr viele doof.

Aber es stimmt, den Rest (300, Liga, Bulletproof Monk, Fantastic Four 2) habe ich in die Tonne getreten.
Naja, eigentlich geht es uns immer und überall nur um "Elektra", also verwirre er uns nicht!

Zitat von: Sarge am  5 Juli 2008, 18:43:35
Bin zu faul, mir jetzt noch für eine Lobhudelei was auszudenken und schließe mich Vince deshalb bedingungslos an; inklusive Restaurantflash.

Fühle mich auch so ausreichend geflasht, danke.

Zitat von: psychopaul am  5 Juli 2008, 18:44:18
Von mir noch Gratulation zur Persönlichkeitsspaltung, die Herren!  :icon_mrgreen:

Danke!
Danke!

Zitat von: psychopaul am  5 Juli 2008, 18:44:18
Und Mindfuck Bordell ist auch ein tolles Wort.  :dodo:

:algoschaf: (endlich mal benutzt)

Zitat von: psychopaul am  5 Juli 2008, 18:44:18
Und dieser Satz (...) bringt die Schwierigkeit, den Film gut oder schlecht zu finden, seinen Stellenwert, den er hat oder vielleicht auch nicht, schön auf den Punkt..

Freut uns, wenn unser innerer K(r)ampf bei diesem Film nachvollziehbar in unser Gespräch einfloss.
Der Film ist ja wirklich nur halb so gut, wie er toll ist, und doppelt so schlecht, wie er nie war. Ja, ich glaube, das kann man so stehen lassen.  :doof: :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 5 Juli 2008, 19:59:06
Zitat von: Chili Palmer am  5 Juli 2008, 19:03:06
Der Film ist ja wirklich nur halb so gut, wie er toll ist, und doppelt so schlecht, wie er nie war. Ja, ich glaube, das kann man so stehen lassen.  :doof: :icon_lol:

Wenn das Lynch jetzt lesen könnte...  :love:  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 6 Juli 2008, 15:53:48
Hallo Chili,

ich habe mir gerade deine wirklich interessante Rezension zu Zombies Halloween gegeben. Sie ist toll geschrieben (ich würde beinahe sagen wie immer), verfolgt zum Teil eigenständige Ansätze (was bei Halloween garf nicht so einfach ist) und zeugt von großer Kenntnis der Materie (was ich persönlich wichtig finde bei einem Film, den ich sehr schätze - damit meine ich natürlich das Original von Carpenter).

Dennoch kann ich dir nicht in allen Punkten zustimmen. Ich kann es persönlich nicht nachempfinden, wie viele Kritiker die erste Hälfte des Remakes so über den grünen Klee loben. Caprenters Werk lebte meiner bescheidenen Meinung nach zu einem großen Teil von der scheinbaren Motivlosigkeit des Handelns Myers. Der Zuschauer steigt in dem Moment in Myers Leben ein, als etwas ohne erfindlichen Grund in dem kleinen Jungen kaputtgeht / schiefläuft, der Punkt an dem ein kleiner Junge zu einem großen Messer greift und seine Schwester ermordet. Von da an ist Michael eine vermummte Killermaschine, die unbeirrbar ihren Weg geht. Die Darstellung, die keinerlei Erklärung für das Verhalten liefert schockiert den Zuschauer, der ja von Hollywood immer gern mit (oft an den Haaren herbeigezogenen) Erklärungen besänftigt wird.

Zombie wählt einen anderen Weg (was zunächst bei einem Remake eine gute Sache ist). Denn meiner Meinung nach liefert er sehr wohl Erklärungen für Michaels Verhalten, das später folgen soll. Zerrüttete Familie, Hänseleien: Das ist hier der Stoff aus dem Killer gemacht werden. Und genau dieser Wechsel der Präposition macht aus dem Remake eigentlich einen völlig anderen Slasher, der nur noch die grobe Story und die Namen der Protagonisten mit dem genialen Original gemein hat. Man hätte den Film folglich auch Oktoberfest nennen können, wenn die Handlung in München spielen würde und der Mörder Sepp Myers heißen würde.

Folgerichtig sehe ich den "Verrat am Original" (wenn man es denn so ausdrüclen möchte) genau darin begründet und nicht im (zugegebenermaßen recht konventionellen) zweiten Teil des Filmes.

So, besser spät als nie, aber da ich denke, dass deine Rezensionen durchaus zeitlos sind, hier also mein verspäteter Kommentar zu deinem Werk.

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 6 Juli 2008, 17:12:43
Zitat von: Snake_Plissken am  6 Juli 2008, 15:53:48
Zombie wählt einen anderen Weg (was zunächst bei einem Remake eine gute Sache ist). Denn meiner Meinung nach liefert er sehr wohl Erklärungen für Michaels Verhalten, das später folgen soll. Zerrüttete Familie, Hänseleien: Das ist hier der Stoff aus dem Killer gemacht werden.

Das wollte ich dem Film ja auch so gerne aufs Brot schmieren, konnte es ehrlich gesagt dann aber nicht an ihm selbst belegen.
Die Hänseleien in der Schule zeigten doch recht deutlich, dass Michael nicht gerade ein Opfer war, sondern tüchtig austeilen konnte. Da hatte ich nicht das Gefühl, einem Kochtopf beim Sieden zuzusehen, der irgendwann überbrodelt, sondern eher alltäglichem Gerangel mit dem White-Trash-Kid, das dort schon ordentlich Dampf abließ. Und die Familie war mir von der Inszenierung einfach zu comic-überzeichnet, als dass ich da wirklich die Tragik des kleinen "Tierfreundes" Michael hätte nachvollziehen können. Dessen impulsiver Gewaltakt gegen die Familie mich dann doch eher schockierte, als wirklich "logische Folge" zu sein. Will sagen: Für mich entstand der Eindruck, als wolle Zombie sagen, dass Michael immer Michael ist, egal in welchem Umfeld er aufwächst. Demzufolge auch kein Vorlagenverrat.
Sollte dies von Zombie aber nicht beabsichtigt gewesen sein, sondern er vielmehr den Plan hatte, uns Michael tatsächlich zu erklären, muss ich ihm allerdings eine miese Regieleistung attestieren.  :icon_mrgreen:

Vom Original fangen wir da lieber gar nicht erst an, das schwebt in ganz anderen filmischen Sphären und blickt mit kaltem Blick auf diesen filmischen Flohzirkus.  ;)

Zitat von: Snake_Plissken am  6 Juli 2008, 15:53:48
Man hätte den Film folglich auch Oktoberfest nennen können, wenn die Handlung in München spielen würde und der Mörder Sepp Myers heißen würde.

Den sollte aber mal jemand drehen: "Die Nacht, in der die Maß voll war".

Zitat von: Snake_Plissken am  6 Juli 2008, 15:53:48
So, besser spät als nie, aber da ich denke, dass deine Rezensionen durchaus zeitlos sind, hier also mein verspäteter Kommentar zu deinem Werk.

Klar, jederzeit, immer gerne.  :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 6 Juli 2008, 17:19:47
ZitatDas wollte ich dem Film ja auch so gerne aufs Brot schmieren, konnte es ehrlich gesagt dann aber nicht an ihm selbst belegen.
Die Hänseleien in der Schule zeigten doch recht deutlich, dass Michael nicht gerade ein Opfer war, sondern tüchtig austeilen konnte. Da hatte ich nicht das Gefühl, einem Kochtopf beim Sieden zuzusehen, der irgendwann überbrodelt, sondern eher alltäglichem Gerangel mit dem White-Trash-Kid, das dort schon ordentlich Dampf abließ. Und die Familie war mir von der Inszenierung einfach zu comic-überzeichnet, als dass ich da wirklich die Tragik des kleinen "Tierfreundes" Michael hätte nachvollziehen können. Dessen impulsiver Gewaltakt gegen die Familie mich dann doch eher schockierte, als wirklich "logische Folge" zu sein. Will sagen: Für mich entstand der Eindruck, als wolle Zombie sagen, dass Michael immer Michael ist, egal in welchem Umfeld er aufwächst. Demzufolge auch kein Vorlagenverrat.

Das ist dann wohl auslegungssache. Ich hatte beim Schauen dann doch das Gefühl hier ein Psychogramm eines kleinen Jungen aus schlechtem Hause zu sehen, das dann letztlich Auslöser für die Folgetaten ist. Also liefert nach meiner Interpretetation Zombie hier Erklärungen und Motive wo eigentlich keine nötig sind. Ähnliches gilt übrigens auch für das "Assault"-Remake, das auch trotz ähnlicher Handlung ein ganz anderer Film geworden ist, als Carpenters geniales Original.

ZitatVom Original fangen wir da lieber gar nicht erst an, das schwebt in ganz anderen filmischen Sphären und blickt mit kaltem Blick auf diesen filmischen Flohzirkus.  icon_wink

Gut gesagt und treffend formuliert!

ZitatDen sollte aber mal jemand drehen: "Die Nacht, in der die Maß voll war".

:LOL:
Ja, Menschen, Biere, Amputationen...
Ich denke, aus meinen so nebenbei geäußerten Filmideen könnten Filme werden, die sich ein Großteil des Forums wohl anschauen würde... beängstigend...  :rofl:

ZitatKlar, jederzeit, immer gerne.  icon_razz

War mit eine Ehre.

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 29 August 2008, 17:35:07
Ein kleiner Masochist musst du ja sein, Chilli. Dass du dich doch - unbeirrt - immer wieder mit 'nem Prosecco in die latürnich schon im Vorfeld klaren Gurken setzt, die Kohlensäuresprudelbläschen auf deiner Zunge verperlen lässt und, ja, die ganze Prozedur auf der Leinwand genießt. Aber vielleicht machst du es ja auch nur, um uns anschließend solche amüsierenden That's-life-Reportagen zu liefern.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 30 August 2008, 11:32:03
Jupp, aber wie Ronald McDonald sagen würde: I`m lovin`it.

Hab mir dann auch gestern lieber "The Dark Knight" zum zweiten Mal angesehen als zum ersten Mal die dritte Mumie (wobei in die Mumie ja eh keiner mitwollte).
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 30 August 2008, 12:21:04

Hm, ja, es ist wohl so, wie Sarge sagt. Ich kann nicht anders. Leiden für die Kunst. Masochilismus.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 30 August 2008, 12:56:43
Schöne Review! Hast du wenigstens einen Schluck Rotkäppchen abbekommen, wo du doch 4 von 5 Sterne bei den Flirtchancen vergibst?  ;)
Und vor allem: Wie ist denn dein Bewertungsschlüssel? Kann man die GALA-Wertung nicht in ein 10-Punkte-Bewertungsmuster der OFDb übertragen? Fehlt ja bisher...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 30 August 2008, 13:13:42

Also, ich hatte mit meiner Pulle Gorbatschow schon genug zu kämpfen... kleiner Scherz. Mag keinen Sekt.  :icon_lol:

Abgesehen davon, dass das GALA-System (übrigens das echte, wie ich mich nicht entblöden möchte, anzumerken) wohl einzigartig, da nur zu diesem Text passend, bleiben wird, weiß ich wirklich nicht, wie ich "Die Mumie" 10-Punkte-technisch bewerten sollte. Er hat mich besser unterhalten als der von mir mit 3 Punkten abgestrafte "Vermächtnis des geheimen Buches", war aber gleichzeitig fast schon eine Verneinung all' dessen, weshalb ich mir gerne Filme anschaue. Bis mir dazu was einfällt, wird der Text genügen müssen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 30 August 2008, 13:33:51
Zitat von: Chili Palmer am 30 August 2008, 13:13:42
Abgesehen davon, dass das GALA-System (übrigens das echte, wie ich mich nicht entblöden möchte, anzumerken) wohl einzigartig, da nur zu diesem Text passend, bleiben wird, weiß ich wirklich nicht, wie ich "Die Mumie" 10-Punkte-technisch bewerten sollte. Er hat mich besser unterhalten als der von mir mit 3 Punkten abgestrafte "Vermächtnis des geheimen Buches", war aber gleichzeitig fast schon eine Verneinung all' dessen, weshalb ich mir gerne Filme anschaue. Bis mir dazu was einfällt, wird der Text genügen müssen.

Ist das Wort "entblöden" (das du ja auch in deiner Kritik verwendet hast) überhaupt existent?  ;)

Nun gut, dann bleibt die GALA-Wertung aber auch exklusiv für die ganzen Nihilismus-Filme reserviert, hoffe ich. Bin mal gespannt, wie du dann das System auf eine "The Big Lebowski"-Review anwenden würdest (das würde sich ja anbieten)  :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 30 August 2008, 13:46:59
Zitat von: filmimperator am 30 August 2008, 13:33:51
Ist das Wort "entblöden" (das du ja auch in deiner Kritik verwendet hast) überhaupt existent?  ;)

http://www.textlog.de/38774.html

Und wo genau soll ich das in meiner Kritik benutzt haben?


Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 30 August 2008, 14:11:45
Ich korrigiere. Du hast in deiner Kritik nicht jenen - für meinen Wortschatz bisher zumindest - Neologismus gebraucht, sondern folgenden:
Zitatlatürnich
Nun ja, man vergebe mir.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 30 August 2008, 14:14:09

Das gibt es aber erst recht, das ist kein Spleen von mir, sondern europäische Hochkultur:

http://www.comedix.de/lexikon/db/latuernich.php
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 30 August 2008, 16:43:44
Gib ihm doch einfach 5 Punkte. Ist zwar ne 08/15-Lösung für das Problem, aber damit kannst du im Endeffekt nicht viel falsch machen! ;)

Und schön zu wissen, dass nicht alle diesem ach so doll politisch unkorrektem "Postal"-Crap erlegen sind! :D

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 31 August 2008, 00:44:55
Ich bin Oncles Wunsch mal nachgekommen, sollte von jetzt an jeder so machen ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hedning am 31 August 2008, 00:56:01
Zitat von: filmimperator am 30 August 2008, 13:33:51
Zitat von: Chili Palmer am 30 August 2008, 13:13:42
Abgesehen davon, dass das GALA-System (übrigens das echte, wie ich mich nicht entblöden möchte, anzumerken) wohl einzigartig, da nur zu diesem Text passend, bleiben wird, weiß ich wirklich nicht, wie ich "Die Mumie" 10-Punkte-technisch bewerten sollte. Er hat mich besser unterhalten als der von mir mit 3 Punkten abgestrafte "Vermächtnis des geheimen Buches", war aber gleichzeitig fast schon eine Verneinung all' dessen, weshalb ich mir gerne Filme anschaue. Bis mir dazu was einfällt, wird der Text genügen müssen.

Ist das Wort "entblöden" (das du ja auch in deiner Kritik verwendet hast) überhaupt existent?  ;)

Habe ich schon sehr oft gelesen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 31 August 2008, 11:50:35
Zitat von: Hedning am 31 August 2008, 00:56:01
Habe ich schon sehr oft gelesen.

Ich bis dahin noch nie. Aber man lernt ja schließlich nie aus  ;)
Dieses "latürnich" werde ich jedoch weiterhin als einen Neologismus unter Alkoholeinfluss betrachten müssen  :icon_mrgreen:.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 31 August 2008, 12:09:03
Zitat von: Der Crumb am 31 August 2008, 00:44:55
Ich bin Oncles Wunsch mal nachgekommen, sollte von jetzt an jeder so machen ;)

Und siehste, schon ist alles gleich viel strukturierter und für den unbedarften Leser nachvollziehbarer.
Endlich weiß man, was man mit der Popcorntüte anzustellen hat.

Also bitte: Künftig mehr GALA-Wertungen an die Reviews anhängen, spart einfach Zeit.  :respekt:

Zitat von: filmimperator am 31 August 2008, 11:50:35
Dieses "latürnich" werde ich jedoch weiterhin als einen Neologismus unter Alkoholeinfluss betrachten müssen  :icon_mrgreen:.

Latürnich musst du das.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Sarge am 4 September 2008, 19:26:29
Chili, hast es geschafft: als Nachzügler eine Kritik aus dem Ärmel geschüttelt, die sich gleich vom ersten Absatz hin weg Gedanken macht, die ich zu "Dark Knight" bisher noch nicht gelesen habe :respekt: Entweder bist du so gut oder es ist der Film, dass er einfach soviel Diskussionsmaterial zur Verfügung stellt. Das spräche ja wiederum für seine Qualität. Aber wie gesagt, vielleicht liegt es ja auch nur an dir.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 5 September 2008, 01:56:24
Langsam müßte Chili von dem ganzen Zucker in den Arsch Geblase vor Schamesröte im Boden versunken sein.
Ich behaupte einfach mal, er ist wirklich so gut, auch wenn ich den Text Mangels Filmkenntnis nicht gelesen habe...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Intergalactic Ape-Man am 5 September 2008, 07:11:44
Zitat von: Der Crumb am  5 September 2008, 01:56:24
Ich behaupte einfach mal, er ist wirklich so gut...

Bin kein Stammleser, aber das Review ist wirklich gut. Es bestätigt meine Gedankengänge zum Teil, ergänzt vorhandene Reviews und spart zu Gunsten des rasanten Stils sogar noch Details aus, die man behandeln könnte, aber nicht muß. Das ist vielleicht die Kritik, die mir den Film nahe gebracht hätte, hätte ich ihn nicht sowieso sehen wollen. Irgendwie richtet es sich ja auch an die bisherigen Comicnörgler, alle anderen wollten den Film wohl kaum verpassen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Schlombie am 5 September 2008, 09:04:15
Meines Erachtens ist dies das bisher beste im OFDb erschienene Review zu "The Dark Knight", vielschichtig und sehr flott geschrieben. Halt so wie man es von Chili Palmer gewöhnt ist. Hoffe der TExt wird noch zum Reviw-Tip auf der Startseite. Ich habe Deine Reviews erst spät für mich entdeckt, habe dann aber in kurzer Zeit einen Großteil davon konsumiert. *g Ich kann Senfdazu dementsprechend nur den Tip geben: Schau mal in andere Palmer-Texte, dann erwacht der Stammleser in Dir ganz von selbst! *g
Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 September 2008, 11:23:17
Zitat von: Senfdazu am  5 September 2008, 07:11:44
ergänzt vorhandene Reviews

Das ist glaub ich ohnehin die geheime Zutat, die Chilis Chili so chön charf macht. Irgendwie legen sich seine Reviews immer so schön als Schicht über die anderen und stopfen so gekonnt die Lücken, dass sie auf sich allein gestellt schon beinahe verloren erscheinen würden. Eine Kritik Nr. 1 von einem Chili kommt einfach nicht so gut wie eine Kritik Nr. 52. Der Mann ist der perfekte Ergänzer.

Was mir bei der natürlich wie gewohnt granatenstarken "Dark Knight"-Kritik (neben Apollons und mit Abstrichen vielleicht Vegas sicherlich die beste) aufgefallen ist, ist der Anfang: da beschreibst du den instrumentalen Gebrauch der Figur Batman als Spezifikum der Franchise (zumindest implizit), und es trifft auch hundertprozentig zu, dass die Figur von Nolan auf exakt diese Weise gebraucht wird wie du sie beschreibst, aber ich frage mich, ob man das wirklich als spezifisches Charakteristikum der Figur Batman herausstellen kann oder ob das nicht eine generelle Methode ist, mit einer Comicfigur umzugehen. Vor allem bleibt die Frage offen: Liegt dieser Gefäß-Charakter in der ursprünglichen Comicfigur "Batman" begründet (das behauptest du, weil Tim Burton sie ja ähnlich gebrauchte) oder nicht doch im methodischen Umgang mit der Figur? Ich tendiere nämlich eher dazu zu behaupten, dass man prinzipiell so ziemlich jede Comicfigur als Instrumentarium verwenden KANN, auch wenn das hier und da bedeuten mag, vom Comicursprung abzuweichen. Letztendlich ist eine Comicfigur aber ja eine Idee, Vorlagennähe halte ich sowieso für überbewertet und daher denke ich, man könnte auch einen "Spider-Man" (den du als Gegenbeispiel anführst) theoretisch so gebrauchen wie Nolan und Burton es mit Batman machten. Auch wenn Sam Raimi das nicht getan hat, so hätte er es doch machen können.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 5 September 2008, 12:23:08
Zitat von: Vince am  5 September 2008, 11:23:17
Was mir bei der natürlich wie gewohnt granatenstarken "Dark Knight"-Kritik (neben Apollons und mit Abstrichen vielleicht Vegas sicherlich die beste)

Diesen Kommentar finde ich dann schon etwas ernüchternd, aber bezeichnend. Ich halte Mr. VVs Kritik zwar auch für gelungen und nett, aber mehr auch nicht. Und dass einige Kritiken zu "The Dark Knight" mehr Popularität genießen als andere (hauptsächlich aufgrund des Zeitpunkts ihres Eintrags) und einige beinahe komplett untergingen, obwohl sie als sehr gelungen zu bezeichnen sind, wird dabei übersehen.

Auch ich finde Chilis Kritik eine schöne Ergänzung und den Instrumentarium-Punkt sehr nachdenkenswert herausgearbeitet. Was mir allerdings auffällt, ist diese wiederholte Erwähnung, dass "The Dark Knight" besser als "Batman Begins" sei, weil dieser zu unentschlossen und Batman darin nur schwer zu akzeptieren sei. Erst einmal eine Behauptung, die ich so nicht teilen kann: Natürlich macht Batman und mit ihm Gotham City eine Wandlung durch (die sich vom Comic weg immer mehr in die Realität bewegt), aber Unentschlssenheit (inwiefern?) als Kritikpunkt an "Batman Begins" anzuführen, ist mir schleierhaft, zumal du, Chili, beide Filme auch gleich bewertet hast mit je 8/10 Punkten.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Bretzelburger am 5 September 2008, 12:33:45
Ich will mich mal als Spielverderber gerieren, weil mich übertriebene Lobhudeleien immer provozieren. Vince schreibt völlig zurecht, dass es sich bei deiner Review um eine Ergänzungskritik handelt, die für sich allein genommen dem zusätzlich des Comics Unkundigen eher als etwas prätentiös erscheinen wird. Das ist für sich genommen legitim, aber ganz so neu ist der inhaltliche Ansatz nicht, wenn auch sehr ausführlich behandelt. Nicht das mir dein Sprachstil etwa nicht gefällt, so finde ich den Vergleich mit der Comic-Fettschicht sehr gelungen, mit dem du völlig korrekt beschreibst, dass selten eine Comicverfilmung so wenig comicmässig herübergekommen ist.

Nur bleibst du mir - wenn du dich schon hauptsächlich diesem philosophischen Ansatz widmest - zu sehr in der Anfangsthese stecken. Du beleuchtest in unterschiedlichen Facetten die Rolle des Batman, aber für seinen Gegenspieler "Joker" hast du nur einen Satz übrig, bei dem du dich leider auch nur wenig vom üblichen Gedankengut wegbewegst :

ZitatAls wäre das neue Konzept des realistischen, in einem glaubwürdigen Rechtssystem operierenden Batman überhaupt nur erschaffen worden, um von diesem diabolischen Kasper, einer Sandburg gleich, wieder niedergetrampelt zu werden.

Der Satz ist gerade in Hinsicht auf deine zuvor geäußerten Gedanken schlicht profan, da du die unbedingte Abhängigkeit zwischen den Figuren Joker/Batman damit nicht erkennst. Du formulierst so, als wäre der Joker durch Batmans Verhalten erst auf den Plan gerufen worden. Auch der Begriff "diabolisch", der leider viele Reviews durchzieht, ist falsch, weil er den Joker damit außerhalb der Menschheit sieht und nicht als Teil von ihr. Mit einer solchen Argumentation wird wieder die Mär vom "wahnsinnigen Einzeltäter" hervorgerufen. Ledgers Leistung liegt hier aber darin, eine Normalität eines Verhaltens zu demonstrieren, die ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Denkens sind, der aber immer verdrängt wird (z.B. mit Ausdrücken wie "diabolisch"). Wenn du also Batmans Entschlackung zum Gefäss erläuterst, sollte dir auch bewusst sein, dass der Joker die selbe Rolle übernimmt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 September 2008, 12:48:59
Zitat von: filmimperator am  5 September 2008, 12:23:08
Was mir allerdings auffällt, ist diese wiederholte Erwähnung, dass "The Dark Knight" besser als "Batman Begins" sei, weil dieser zu unentschlossen und Batman darin nur schwer zu akzeptieren sei. Erst einmal eine Behauptung, die ich so nicht teilen kann: Natürlich macht Batman und mit ihm Gotham City eine Wandlung durch (die sich vom Comic weg immer mehr in die Realität bewegt), aber Unentschlssenheit (inwiefern?) als Kritikpunkt an "Batman Begins" anzuführen, ist mir schleierhaft, zumal du, Chili, beide Filme auch gleich bewertet hast mit je 8/10 Punkten.

Also nimm's mir nicht übel, aber deine Kritik an den Reviews anderer, die sicherlich immer konstruktiv und gut gemeint ist (das würde ich nie bestreiten wollen), kommt mir immer wieder unheimlich themaverfehlend und selbstzweckhaft vor. Ist mir bei deinen Gegenargumenten zu Apollons Kritik wieder stark aufgefallen und hier jetzt auch wieder. Du kritisierst hier, dass Chili den zweiten Teil lieber mag als den ersten - ausgehend davon, dass es bei dir umgekehrt ist. Da komm ich irgendwie nicht so ganz mit.

Bretzels Einwände find ich da schon fruchtbarer...

Zu der anderen Sache ist im Übrigen zu sagen, dass ich deine (und einige andere) Kritiken noch gar nicht gelesen habe, also keine Panik auf der Titanic... vielleicht sprengt die deinige ja alles andere um sich herum in Einzelteile... kommt Zeit, kommt Gelegenheit zum Antesten. Meine Aussage sollte kein endgültiges Urteil über die qualitative Hierarchie der "Dark Knight"-Kritiken sein. VV hab ich übrigens aus einem ähnlichen Grund mit reingenommen wie die von Chili: weil sie so unterschiedlich sind und sich stilistisch und inhaltlich gegenseitig ergänzen. Auch wenn sie innerhalb seines eigenen Oeuvres sicherlich nichts unbedingt Herausragendes darstellt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 5 September 2008, 13:13:09
Zitat von: Vince am  5 September 2008, 12:48:59
Also nimm's mir nicht übel, aber deine Kritik an den Reviews anderer, die sicherlich immer konstruktiv und gut gemeint ist (das würde ich nie bestreiten wollen), kommt mir immer wieder unheimlich themaverfehlend und selbstzweckhaft vor. Ist mir bei deinen Gegenargumenten zu Apollons Kritik wieder stark aufgefallen und hier jetzt auch wieder. Du kritisierst hier, dass Chili den zweiten Teil lieber mag als den ersten - ausgehend davon, dass es bei dir umgekehrt ist. Da komm ich irgendwie nicht so ganz mit.

Abgesehen von meiner Meinung, Vince, habe ich ja dargelegt, wo ich die nicht ganz klargestellten Dinge in Chilis Kritik sehe. Und ich finde gerade bei einer Bemerkung a la "der Film ist besser als der", also bei einen Vergleich, nur allzu wichtig, dass man eben deutlich und plausibel ausführt, warum dem denn so sei. Genau aus dem Grunde, damit Leute wie ich, die eine andere Meinung vertreten, da mitkommen.  ;)


Zitat von: Vince am  5 September 2008, 12:48:59
Zu der anderen Sache ist im Übrigen zu sagen, dass ich deine (und einige andere) Kritiken noch gar nicht gelesen habe, also keine Panik auf der Titanic... vielleicht sprengt die deinige ja alles andere um sich herum in Einzelteile... kommt Zeit, kommt Gelegenheit zum Antesten.

Bevor wieder die Diskussion aufkommt: Ich wollte mit meiner Aussage nicht meine Review anpreisen (die ich zugegebenermaßen aber für so schlecht nicht halte  ;)), sondern generell auf die große Anzahl der vielen guten Reviews bei diesem Film hinweisen. Und du hast nie erwähnt, dass du nur wenige gelesen hast (zumindest ging das aus deinem Post nicht hervor), weswegen ich es dann schon etwas vermessen finde, einen Absolutheitsanspruch gemäß "das sind die besten" anzulegen. "Von den wenigen Reviews, die ich zu "The Dark Knight" in der OFDb gelesen habe, waren dies die besten" wäre eine angemessenere und treffendere Formulierung gewesen.


Zitat von: Vince am  5 September 2008, 12:48:59
Meine Aussage sollte kein endgültiges Urteil über die qualitative Hierarchie der "Dark Knight"-Kritiken sein.

So kam es aber bisweilen rüber. Aber nichts für ungut...


Zitat von: Vince am  5 September 2008, 12:48:59
VV hab ich übrigens aus einem ähnlichen Grund mit reingenommen wie die von Chili: weil sie so unterschiedlich sind und sich stilistisch und inhaltlich gegenseitig ergänzen. Auch wenn sie innerhalb seines eigenen Oeuvres sicherlich nichts unbedingt Herausragendes darstellt.

Da pflichte ich dir bei: Von Mr. VV habe ich schon wesentlich Herausragenderes gelesen, obwohl beide natürlich schon einen sehr individuellen und ausgereiften Sprachstil an den Tag legen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 September 2008, 13:23:01
Zitat von: filmimperator am  5 September 2008, 13:13:09
Abgesehen von meiner Meinung, Vince, habe ich ja dargelegt, wo ich die nicht ganz klargestellten Dinge in Chilis Kritik sehe. Und ich finde gerade bei einer Bemerkung a la "der Film ist besser als der", also bei einen Vergleich, nur allzu wichtig, dass man eben deutlich und plausibel ausführt, warum dem denn so sei. Genau aus dem Grunde, damit Leute wie ich, die eine andere Meinung vertreten, da mitkommen.  ;)
Ja, nur Kritiken sind halt keine Analysen. Du gehst, das fällt mir öfter mal auf, mit dem Anspruch an eine wissenschaftliche Arbeit da ran. Ich find das gar nicht so wichtig, dass alles haargenau erklärt werden muss, wie und warum was wie bewertet wird. Deswegen finde ich deine Einwände auch eher obsolet. Mir geht es mehr darum, den Kern eines Reviews zu prüfen, was eben im Ganzen ausgesagt wird, und den berührt zB. Bretzel mit seiner Fragestellung viel stärker als du.

ZitatUnd du hast nie erwähnt, dass du nur wenige gelesen hast (zumindest ging das aus deinem Post nicht hervor), weswegen ich es dann schon etwas vermessen finde, einen Absolutheitsanspruch gemäß "das sind die besten" anzulegen. "Von den wenigen Reviews, die ich zu "The Dark Knight" in der OFDb gelesen habe, waren dies die besten" wäre eine angemessenere und treffendere Formulierung gewesen.
Jaaajaaaa okay, ich habe mich beim Zuckerblasen hinreißen lassen. Hiermit relativiere ich offiziell meine Aussage. Auch wenn es schon seine Gründe hat, dass es diese drei sind (und noch ein paar mehr), die ich immer sofort lese. Und es ist ja nicht so, dass ich nicht jedem diverse Chancen geben würde. Mir gänzlich unbekannten Usern gebe ich bei Filmen wie diesem, wo 1001 Reviews online gestellt werden, allerdings selten eine Chance. Was mich betrifft, sollen die sich zuerst lieber mal über unbeachtetere Filme Reputation erarbeiten.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 5 September 2008, 14:05:21
Zitat von: Vince am  5 September 2008, 13:23:01
Ja, nur Kritiken sind halt keine Analysen. Du gehst, das fällt mir öfter mal auf, mit dem Anspruch an eine wissenschaftliche Arbeit da ran. Ich find das gar nicht so wichtig, dass alles haargenau erklärt werden muss, wie und warum was wie bewertet wird. Deswegen finde ich deine Einwände auch eher obsolet.

Mag sein, aber gerade das ist ein Punkt, der mir in meinen Besprechungen schon häufig angekreidet wurde: Dass ich eben nicht analysieren, sondern nur kritisieren würde. Ich hätte mir noch eine kleine Ausführung dieser von mir angesprochenen Behauptung in Chilis Kritik gewünscht, auch wenn es eben - wie du sagst - eher nur eine Randbemerkung darstellt.


Zitat von: Vince am  5 September 2008, 13:23:01
Jaaajaaaa okay, ich habe mich beim Zuckerblasen hinreißen lassen. Hiermit relativiere ich offiziell meine Aussage. Auch wenn es schon seine Gründe hat, dass es diese drei sind (und noch ein paar mehr), die ich immer sofort lese.

Das zeugt von Größe :respekt:. Weiteres per PM.


Zitat von: Vince am  5 September 2008, 13:23:01
Und es ist ja nicht so, dass ich nicht jedem diverse Chancen geben würde. Mir gänzlich unbekannten Usern gebe ich bei Filmen wie diesem, wo 1001 Reviews online gestellt werden, allerdings selten eine Chance. Was mich betrifft, sollen die sich zuerst lieber mal über unbeachtetere Filme Reputation erarbeiten.

Ersterem (dass man nicht jede Kritik von unbekannten Usern bei populären Filmen liest) kann ich nur beipflichten, auch weil teilweise arger Mist dabei ist. Allerdings schließt Letzteres doch eher aus, dass unbekannte User je populär werden, wenn sie nur Nischenware besprechen, oder? (Mal abgesehen von der Möglichkeit, dass sie sich in einem bestimmten Filmsegment irgendwann etablieren.) 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 September 2008, 14:24:18
Zitat von: filmimperator am  5 September 2008, 14:05:21
Mag sein, aber gerade das ist ein Punkt, der mir in meinen Besprechungen schon häufig angekreidet wurde: Dass ich eben nicht analysieren, sondern nur kritisieren würde. Ich hätte mir noch eine kleine Ausführung dieser von mir angesprochenen Behauptung in Chilis Kritik gewünscht, auch wenn es eben - wie du sagst - eher nur eine Randbemerkung darstellt.
Kann ich jetzt grad im Moment nix zu sagen, das muss man sicherlich differenziert sehen... klar muss man in einer Kritik seinen Standpunkt gut untermauern können, man kann natürlich nicht einfach Behauptungen in den Raum werfen und die so stehen lassen, aber andererseits kommt es nicht darauf an, jede Randbemerkung zu hinterfragen. Es geht eher darum, die Randbemerkungen daraufhin zu prüfen, inwiefern sie für den Argumentationskern arbeiten, wie also die Kritik als Gesamtes strukturiert ist.

ZitatErsterem (dass man nicht jede Kritik von unbekannten Usern bei populären Filmen liest) kann ich nur beipflichten, auch weil teilweise arger Mist dabei ist. Allerdings schließt Letzteres doch eher aus, dass unbekannte User je populär werden, wenn sie nur Nischenware besprechen, oder? (Mal abgesehen von der Möglichkeit, dass sie sich in einem bestimmten Filmsegment irgendwann etablieren.) 

Popularität ist ja sowieso nicht das Gut, nach dem ein ofdb-Rezensent idealerweise streben sollte, sondern er sollte meines Erachtens um Informationsvielfalt bemüht sein. Das Gros der Rezensenten übt sich in Bequemlichkeit, wenn es sich nur bei bequemen Blockbustern zu Wort meldet. Für einen Blockbusterrezensenten wie zB. den Chili gilt das nicht, weil der genauso viel Mühe damit hat, einem populären Film unbeachtete Aspekte abzugewinnen wie ein Nischenbesprecher Mühe damit hat, unbekannte Filme einem möglichst großen Publikum bekannt zu machen. Aber diejenige, die bloß Standardphrasen wiederkäuen, befriedigen lediglich ihren Kommentierungstrieb, da kann ich drauf verzichten.
Auf gute Mainstreamschreiber werde ich aber irgendwie trotzdem immer aufmerksam. Das Chililein war glaub ich sogar schon nach rund 30 Kritiken auf meinem Radar.

Idiotensicher ist's aber wohl, wenn man nen feinen Mix aus Bekanntem und weniger Bekanntem an den Tag legt. Die George-Clooney-Taktik sozusagen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 5 September 2008, 14:59:22
Zitat von: Vince am  5 September 2008, 14:24:18
Popularität ist ja sowieso nicht das Gut, nach dem ein ofdb-Rezensent idealerweise streben sollte, sondern er sollte meines Erachtens um Informationsvielfalt bemüht sein. Das Gros der Rezensenten übt sich in Bequemlichkeit, wenn es sich nur bei bequemen Blockbustern zu Wort meldet. (...) Aber diejenige, die bloß Standardphrasen wiederkäuen, befriedigen lediglich ihren Kommentierungstrieb, da kann ich drauf verzichten.

Dem ist leider meist so... :icon_rolleyes:


Zitat von: Vince am  5 September 2008, 14:24:18
Idiotensicher ist's aber wohl, wenn man nen feinen Mix aus Bekanntem und weniger Bekanntem an den Tag legt. Die George-Clooney-Taktik sozusagen.

Darum bin ich seit jeher bemüht...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 September 2008, 15:08:51
Moin moin, liebe Sportsfreunde, na, hier wird ja mal richtig gespielt, wie es dieser Acker schon lange nicht mehr gesehen hat. :respekt:

Vielen Dank für das Lob, sei es nun gerechtfertigt oder übertrieben. Weiter möchte ich da nicht drauf eingehen, sonst bekommen einige hier zu Recht einen Föhn und pusten mir damit den Zucker...

Zitat von: Vince am  5 September 2008, 11:23:17
aber ich frage mich, ob man das wirklich als spezifisches Charakteristikum der Figur Batman herausstellen kann oder ob das nicht eine generelle Methode ist, mit einer Comicfigur umzugehen. Vor allem bleibt die Frage offen: Liegt dieser Gefäß-Charakter in der ursprünglichen Comicfigur "Batman" begründet (das behauptest du, weil Tim Burton sie ja ähnlich gebrauchte) oder nicht doch im methodischen Umgang mit der Figur? Ich tendiere nämlich eher dazu zu behaupten, dass man prinzipiell so ziemlich jede Comicfigur als Instrumentarium verwenden KANN, auch wenn das hier und da bedeuten mag, vom Comicursprung abzuweichen. Letztendlich ist eine Comicfigur aber ja eine Idee, Vorlagennähe halte ich sowieso für überbewertet und daher denke ich, man könnte auch einen "Spider-Man" (den du als Gegenbeispiel anführst) theoretisch so gebrauchen wie Nolan und Burton es mit Batman machten. Auch wenn Sam Raimi das nicht getan hat, so hätte er es doch machen können.

Das war von mir wirklich sehr stark vom Standpunkt eines eifrigen Comiclesers formuliert, der halt schon sehr oft Grabenkämpfe über das Für und Wider bezüglich Peter Parkers Charakter mitbekommen hat. Der würde dies und das nie machen, seine Tante würde ihm jenes nie abkaufen, so hätte er mit Mary Jane früher nie geredet, etc. pp. Dieser Charakter ist sehr stark in einem sozialen Netz gefangen, das im Laufe der Jahre mühevoll von verschiedenen Redaktionen und Autorenteams geknüpft wurde, und bei dem man stolz darauf war, wenn alles stimmig blieb.
Batman hingegen ist diese Kunstfigur, die immer völlig von dem sie jeweils betreuenden Künstler vereinnahmt und in anderen Facetten ohne große Rücksicht auf Vergangenes präsentiert wird. Dass dies sicherlich auch ein Ergebnis der unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden großen amerikanischen Comicverlage ist (Marvel sorgt sich im allgemeinen sehr um die "Continuity-Timeline", während bei DC der alle Jahre wieder gern benutzte "Unglaublich-erschütterndes-kosmisches-Ereignis"-Reset-Knopf regiert, der alle Veränderungen tilgt), möchte ich ebensowenig bestreiten wie deinen Einwand, dass auch andere Figuren wie eben besagter Spider-Man derartig benutzt werden können.
Nur, um deine Frage zu beantworten: Ja, ich denke schon, dass dies im Ursprung der Charaktere begründet ist.
Batman wurde bei seinem ersten Auftritt als kaum näher definierter Mitternachtsdetetiv gezeichnet. Sein Schöpfer Bob Kane hatte ihn sogar zunächst ohne Zweitidentität angelegt, er war "halt einfach da".
Der einige Jahre später auf den Plan tretende Spider-Man wurde vom Start weg mit einem Leben und sozialem Umfeld ausgestattet, das berühmte "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" wurde gleich im ersten Heft mit dem Tode Onkel Bens thematisiert.
Ich möchte meine Überlegungen keinesfalls zum Gesetz machen, denke aber schon, dass es dieser allererste Umgang mit den Figuren war, der bis heute unterschwellig die Gewichtung in den Erzählungen prägt.

Zitat von: filmimperator am  5 September 2008, 12:23:08
Was mir allerdings auffällt, ist diese wiederholte Erwähnung, dass "The Dark Knight" besser als "Batman Begins" sei, weil dieser zu unentschlossen und Batman darin nur schwer zu akzeptieren sei.

Behaupte ich zu keinem Zeitpunkt, das ist Interpretation deinerseits. In diesem Falle spricht doch eigentlich schon die Benotung Bände.

Zitat von: Bretzelburger am  5 September 2008, 12:33:45
Das ist für sich genommen legitim, aber ganz so neu ist der inhaltliche Ansatz nicht, wenn auch sehr ausführlich behandelt.

Können wir uns darauf einigen, dass ich mich nicht für einen Innovationsansatz, der mir von Dritten zugesprochen wurde, rechtfertigen muss? Ich lese so gut wie nie Reviews vor dem Kinobesuch, und quäle mich auch danach nicht durch den gesamten Berg, um meine Nische zu finden. Ich schreibe einfach auf, was mir zum Film einfällt. Und freue mich, wenn es "ergänzenden" Charakter hat.

Zitat von: Bretzelburger am  5 September 2008, 12:33:45
Du formulierst so, als wäre der Joker durch Batmans Verhalten erst auf den Plan gerufen worden.

Weil ich das so sehe. Deswegen beschreibe ich den Joker ja auch als kleine Ehrenrettung der Comic-Ästhetik in diesem Film, er ist Nolans Verkörperung der Uralt-These "Superhelden gebären Superschurken". Batmans Gegner im ersten Film waren ein Psychiater, der mit Halluzinogenen arbeitete (und jegliche Ästhetik der Vorlage ignorierte), und ein aus einem anderem Kulturkreis stammender Ninja-Attentäter. In Gotham selbst gab es zu diesem Zeitpunkt nur das organisierte "Standard-Verbrechen". Nun aber, da Batman aktiv geworden ist, erscheint ER auf der Bildfläche, als hätten ihn die Schatten Gothams persönlich ausgespuckt. Die Fledermauswerdung des Bruce Wayne war in "Begins" schon phantastisch genug, da hätte der Joker überhaupt nicht hinein gepasst. Jetzt ist er da, denn durch Batman braucht die Stadt, wie er so schön sagt, "a better class of criminal". Kausalität. Gäbe es Batman nicht, Gotham hätte nie den Joker kennengelernt. Dutzende von Heften wurden schon mit den Selbstzweifeln Batmans gefüllt, der sich damit quält, der Stadt noch mehr Schurken aufgebürdet zu haben, statt das Verbrechen einzudämmen. Und das wurde von Nolan meines Erachtens schön eingefangen.

Zitat von: Bretzelburger am  5 September 2008, 12:33:45
Auch der Begriff "diabolisch", der leider viele Reviews durchzieht, ist falsch, weil er den Joker damit außerhalb der Menschheit sieht und nicht als Teil von ihr. Mit einer solchen Argumentation wird wieder die Mär vom "wahnsinnigen Einzeltäter" hervorgerufen. Ledgers Leistung liegt hier aber darin, eine Normalität eines Verhaltens zu demonstrieren, die ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Denkens sind, der aber immer verdrängt wird (z.B. mit Ausdrücken wie "diabolisch"). Wenn du also Batmans Entschlackung zum Gefäss erläuterst, sollte dir auch bewusst sein, dass der Joker die selbe Rolle übernimmt.

Erwischt. Das war das letzte Wort, das ich noch hinzufügte (man soll so etwas halt nicht nachträglich tun), da mir die alleinige Formulierung "Kasper" für den Joker zu dünn schien. Aus dem so gebildeten Satz muss man zwangsläufig das folgern, was du folgerst. Obwohl es natürlich nicht so gemeint war, denn auch ich schätze gerade das Menschliche an dieser Figur. Da werde ich wohl nochmal basteln müssen.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 September 2008, 15:19:51

Nochmal, zu Vince:

Falls das jetzt nicht klar formuliert war: Ich denke natürlich auch, dass jede Kunstfigur formbar ist und möchte das mit meinem Text auch nicht abstreiten (tue ich das denn wirklich?), sondern lediglich die Tatsache untersuchen, dass der eine Charakter eben so und ein anderer so gehandhabt wird. Dass es so ist, wie es ist. Nicht, wie es auch sein könnte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 5 September 2008, 15:40:48
Zitat von: Chili Palmer am  5 September 2008, 15:08:51
Nur, um deine Frage zu beantworten: Ja, ich denke schon, dass dies im Ursprung der Charaktere begründet ist.
Batman wurde bei seinem ersten Auftritt als kaum näher definierter Mitternachtsdetetiv gezeichnet. Sein Schöpfer Bob Kane hatte ihn sogar zunächst ohne Zweitidentität angelegt, er war "halt einfach da".
Der einige Jahre später auf den Plan tretende Spider-Man wurde vom Start weg mit einem Leben und sozialem Umfeld ausgestattet, das berühmte "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" wurde gleich im ersten Heft mit dem Tode Onkel Bens thematisiert.
Ich möchte meine Überlegungen keinesfalls zum Gesetz machen, denke aber schon, dass es dieser allererste Umgang mit den Figuren war, der bis heute unterschwellig die Gewichtung in den Erzählungen prägt.
Ein Stück weit war meine Frage vielleicht auch rhetorischer Art, weil ich deine, man könnte es nennen "martialische" Beziehung zu den Comics (besonders "Spider-Man") ja kenne und wusste, aus Sicht des Comicexperten (von denen ich leider keiner bin, obwohl ich es gerne wäre... die Zeit, die Zeit...) würdest du mir schon noch ein paar gute Gründe dafür geben, wieso das eben doch so ist. Andererseits weiß ich, dass viele Autoren und Zeichner Comicserien neu definiert haben. Bei Spider-Man kenne ich mich nicht so aus, weiß aber vom Hörensagen, dass McFarlane die Figur ziemlich umgewälzt haben soll (bin mir aber nicht sicher, ob das nur die ästhetische Dimension betrifft, aber gerade im Comic hängt die Ästhetik ja normalerweise stark mit dem Inhalt zusammen). Bei "Spawn" zB. (die einzige Serie, wo ich mich relativ gut auskenne) gab's mehrere Neudefinitionen der Figur, trotzdem muss ich zugeben, war sie am Ende doch immer nur ein Gefäß wie Batman eines ist. Diesbezüglich lässt sich bei all den Ansätzen tatsächlich eine Konstanz feststellen. Damit dürftest du auch wirklich Recht haben, dass das auch (wenngleich nicht nur) in der originären Figur verankert ist. Auch wenn's eben kein alleiniges Markenzeichen der Figur "Batman" ist, sondern wohl schätzungsweise 50 Prozent aller Comicfiguren betrifft.

ZitatFalls das jetzt nicht klar formuliert war: Ich denke natürlich auch, dass jede Kunstfigur formbar ist und möchte das mit meinem Text auch nicht abstreiten (tue ich das denn wirklich?),
Nee. ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 6 September 2008, 16:55:13
Mal was Anderes, Chili: Hat es einen besonderen Grund, dass du in deiner Signatur hier im Forum auf deine "The Dark Knight"-Kritik hinweist, obwohl du schon Einiges an positivem Feedback eingeheimst hast? Finde ich schon etwas selbstherrlich... (und ich weiß auch nicht, welches Smiley jetzt am besten passen würde  :icon_rolleyes:).
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 6 September 2008, 18:33:37
Wieso? Das ist sowohl als Product Placement wie auch Parodie auf deine Selbstgerechtigkeit außerordentlich überzeugend - und zudem noch subversiv, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet du dich als erster daran reibst, womit du dir sicherlich endgültig den Heuchelkeitspokal verdienst.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 6 September 2008, 18:47:50
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  6 September 2008, 18:33:37
Wieso? Das ist sowohl als Product Placement wie auch Parodie auf deine Selbstgerechtigkeit außerordentlich überzeugend - und zudem noch subversiv, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet du dich als erster daran reibst, womit du dir sicherlich endgültig den Heuchelkeitspokal verdienst.

Endlich mal wieder ein dummer Kommentar von dir in meine Richtung - wie ich das vermisst habe  :icon_rolleyes:.
Allerdings ist er nicht nur dumm, sondern auch schlicht falsch: Was soll denn bitte "meine Selbstgerechtigkeit" und Heuchelei an der Sache sein?  :00000109:  Ich hab nur meine Meinung kund getan, die ich jederzeit auch vertreten würde...
Dir sollte mal aufgefallen sein, dass sich insbesondere in den vergangenen Monaten Einiges bei mir getan hat in der Hinsicht, aber dich mit deinen festgefahrenen Meinungen und deiner nachtragenden Art scheint das wsl. eh nicht zu interessieren. Aber schön, dass das Unverständnis dieses Mal von deiner Seite ausgeht  :icon_twisted:.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 6 September 2008, 19:02:11
Hmmm... das ist so... surreal...  :LOL:

@ Mr. Vincent Vega:

Ich bewundere deine Ausdauer. Merkst du denn nicht, dass es vollkommen zwecklos ist?   :icon_lol:

Abgesehen davon ist das natürlich überhaupt keine Sache, seine Reviews, Filmsammlungen u. ä. in der Signatur zu verlinken. In anderen Foren ist das gängige Praxis.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 6 September 2008, 19:04:44
Hab mal die Definitionen aus dem Lexikon abgetippt:

Heuchelei: Anprangern, daß jemand für seine eigenen Texte Werbung macht, obwohl man selbst nichts anderes im Sinn hat; egal ob durch plakatives Anflehen oder durch übermäßig viele "subversive" Hinweise in fast jedem Thead, daß es auch andere Texte zu dem Film gibt.

Selbstgerechtigkeit: Sich über zu viel Lob an einem Autor beschweren, weil man selbst keins bekommt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 6 September 2008, 19:11:34
Zitat von: Der Crumb am  6 September 2008, 19:04:44
Hab mal die Definitionen aus dem Lexikon abgetippt:

Heuchelei: Anprangern, daß jemand für seine eigenen Texte Werbung macht, obwohl man selbst nichts anderes im Sinn hat; egal ob durch plakatives Anflehen oder durch übermäßig viele "subversive" Hinweise in fast jedem Thead, daß es auch andere Texte zu dem Film gibt.

Selbstgerechtigkeit: Sich über zu viel Lob an einem Autor beschweren, weil man selbst keins bekommt.

Cooles Lexikon, wo ist das erschienen?  ;)
So einfach liegen die Dinge. Sie könnten nicht mehr viel einfacher liegen. Aber wir sind wahrscheinlich einfach viel zu nachtragend und böswillig.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 6 September 2008, 19:15:35
Heuchelei: So tun, als ob man mitgelesen hätte und dann wiederum nicht den Kern der Sache trifft. (Es ging - falls du die Diskussion hier in Chilis Threads zwischen Vince und mir meinst - lediglich darum, dass andere Reviews von ihm nicht beachtet wurden, wo er mir sogar Recht gab. Mit dem Anprangern meiner eigenen Review hatte diese allgemeine Aussage nichts, aber auch rein gar nichts zu tun.)

Selbstgerechtigkeit: Zugegebenermaßen wird sich jeder Schreiberling über Lob freuen und ich natürlich auch. Und wenn es keines gibt oder keines kommt, ist es eben so. Reg ich mich darüber auf? Nein!
Aber das trifft wiederum nicht den Kern der Sache, wenn ich 1 oder 2 Schwachstellen in einer hochgejubelten Rezension entdeckt zu haben glaube (Bretzelburger übrigens auch, aber andere).

@ McKenzie:
Mag sein, dass es in anderen Foren die gängige Praxis ist, ich heiße es generell nicht gut. Ansonsten ist meinen vorhergegangenen Post nichts hinzuzufügen und eigentlich war mein Hinweis ja nicht an dich und Vega adressiert (die ihr euch natürlich sofort wieder einklinken müsst), sondern an Chili selbst...
Und: Ich verstehe nicht, wie du jetzt wieder mit diesem Böswilligkeits-Blödsinn kommst. Ich kann es bloß nicht leiden, wenn man unsachlich und in Absehung der Fakten irgendwelche Kommentare von sich gibt, die vielleicht mal irgendwann richtig und angebracht gewesen wären, aber mittlerweile obsolet und schlicht lächerlich sind. 

Edit: Weiter werde ich darauf nicht eingehen und warte Chilis Antwort ab, sollte eine kommen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 6 September 2008, 19:20:10
Zitat von: filmimperator am  6 September 2008, 19:15:35
Mag sein, dass es in anderen Foren die gängige Praxis ist, ich heiße es generell nicht gut.

:arrow:

Zitat von: Der Crumb am  6 September 2008, 19:04:44
Heuchelei: Anprangern, daß jemand für seine eigenen Texte Werbung macht, obwohl man selbst nichts anderes im Sinn hat; egal ob durch plakatives Anflehen oder durch übermäßig viele "subversive" Hinweise in fast jedem Thead, daß es auch andere Texte zu dem Film gibt.

:arrow:

Zitat von: filmimperator am  6 September 2008, 19:15:35
Ich kann es bloß nicht leiden, wenn man unsachlich und in Absehung der Fakten irgendwelche Kommentare von sich gibt, die vielleicht mal irgendwann richtig und angebracht gewesen wären, aber mittlerweile obsolet und schlicht lächerlich sind.

=

:algo:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 6 September 2008, 19:33:49
Wenn Du sowieso nicht mehr weiter darauf eingehst, kann ich es mir auch sparen, Dir versuchen zu erklären, was ich meinte.
Da bringe ich meiner Katze lieber weiterhin das Lesen bei - ist fruchtbarer.

Ich möchte stattdessen alle hier bitten, die Verlinkungen zu ihren Texten aus der Sig zu entfernen (besonders den Riesenbanner von Vega), weil imp es nicht gutheißt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 6 September 2008, 19:50:53
Zitat von: Der Crumb am  6 September 2008, 19:33:49
Wenn Du sowieso nicht mehr weiter darauf eingehst, kann ich es mir auch sparen, Dir versuchen zu erklären, was ich meinte.

Na gut, dann versuchs mal... Ich hab meine Sicht auf die Sache ja schon dargelegt. (Ich habe in letzter Zeit auch öfter einmal davon abgesehen, auf jede Review meinerseits hinzuweisen und mich auch in anderen Threads ausführlich geäußert.)
Nun bin ich mal gespannt, wie du es mir (plausibel!) erklären kannst...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: deBene am 6 September 2008, 19:52:47
Zitat von: Der Crumb am  6 September 2008, 19:33:49
Ich möchte stattdessen alle hier bitten, die Verlinkungen zu ihren Texten aus der Sig zu entfernen (besonders den Riesenbanner von Vega), weil imp es nicht gutheißt.

Crumb for President!
Ugga Ugga Ugga!


(http://i128.photobucket.com/albums/p180/metallica2k1/internet_serious_business.jpg)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 6 September 2008, 20:02:44
Zitat von: filmimperator am  6 September 2008, 19:15:35
(Es ging - falls du die Diskussion hier in Chilis Threads zwischen Vince und mir meinst - lediglich darum, dass andere Reviews von ihm nicht beachtet wurden, wo er mir sogar Recht gab.

Naja, es war aber auch ein Stück weit Resignation dabei. ;)

Und der Hinweis auf Chilis Signatur - so oder so - MUSSTE die obigen Reaktionen zur Folge haben. Das hättest du wissen und von einem Kommentar einfach mal absehen müssen. Beschweren kannst du dich jedenfalls nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 6 September 2008, 20:17:09
Zitat von: filmimperator am  6 September 2008, 19:50:53
Na gut, dann versuchs mal... Ich hab meine Sicht auf die Sache ja schon dargelegt. (Ich habe in letzter Zeit auch öfter einmal davon abgesehen, auf jede Review meinerseits hinzuweisen und mich auch in anderen Threads ausführlich geäußert.)
Nun bin ich mal gespannt, wie du es mir (plausibel!) erklären kannst...

Oh wie großmütig von Dir, darf ich wirklich? 4 Real?
Also Popcron und Bier raus, es geht los:
Du bist ein HUHN!

Ach so ja, sachlich (edit: plausibel), hmmm.
Du findest die Tatsache, ernüchternd, daß Vince 3 Kritiken für herausragend hielt, und kritisierst anschließend Chili in Punkten, die nicht in seiner Kritik erscheinen, und gehst auch nicht mehr darauf ein, nachdem er es Dir aufzeigt.
Wäre es da nicht das mindeste gewesen, ihm ein paar Textbeispiele zu geben, aus denen Du Deine Kritikpunkte schöpfst?
Stattdessen fragst Du, warum er seinen Text verlinkt?
Wozu? (Die einfachste Antwort darauf wäre: Weil er es kann!)
Und was wäre denn gewesen wenn Vince auch Deine Kritik gelobt hätte?
Hättest Du dann auch so reagiert?
Eher nicht, oder?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: MMeXX am 6 September 2008, 20:18:58
Zitat von: Der Crumb am  6 September 2008, 20:17:09
Stattdessen fragst Du, warum er seinen Text verlinkt?
Wozu? (Die einfachste Antwort darauf wäre: Weil er es kann!)
Viel interessanter ist doch die Frage, warum er nicht anderen eben jene Frage schon gestellt hat.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 6 September 2008, 20:33:59
Ok, dann bin ich eben ein Huhn und gebe auf. Hat ja eh keinen Sinn, individuelle Signatoren infrage zu stellen und ich werd mir überlegen, ob ich nicht auch mal eine Kritik in meine Signatur aufnehme, auch wenn mir dann jeder wieder vorhält, "selbstgerecht", "aufmerkamkeitsheischend" o.Ä. zu sein  :doof:.

Übrigens folgende Beispiele aus Chilis Kritik bzgl. der von mir angesprochenen Kritikpunkte bzgl. "Unentschlossenheit" und "Batman ist schwer zu akzeptieren":

ZitatAber auf diese Art ist Christopher Nolan ganz bei sich, prägt nach seinem unentschlossenen Erstling nun endlich seine Fassung des Dunklen Ritters.
sowie
ZitatDas Ergebnis ist, nach dem doch recht schwer zu akzeptierenden Flattermann aus ,,Batman Begins", ein Batman, der wirklich ein Teil unserer Realität sein könnte.

Nun ist aber endgültig der Punkt gekommen, an dem ich nichts mehr zu der Signatur-Sache sage, weil die - mittlerweile - in ihrem Ausmaß arg am Off-Topic vorbeischrammt.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 6 September 2008, 22:19:49
Ganz großes Tennis hier, welches ich dennoch nicht weiter kommentieren möchte.

Bis auf einen kleinen Verweis auf Crumbs ambitionierte Katze, der ich tatsächlich beachtliche Lernfortschritte attestieren muss - kürzlich war sie bei mir und hat mir gleich mal in Technikfragen assistiert:

(http://img71.imageshack.us/img71/1632/thisisrelevantyy1.jpg)

Zitat von: filmimperator am  6 September 2008, 16:55:13
Mal was Anderes, Chili: Hat es einen besonderen Grund, dass du in deiner Signatur hier im Forum auf deine "The Dark Knight"-Kritik hinweist, obwohl du schon Einiges an positivem Feedback eingeheimst hast? Finde ich schon etwas selbstherrlich... (und ich weiß auch nicht, welches Smiley jetzt am besten passen würde  :icon_rolleyes:).

Pure Nettigkeit, Dienst am Kunden meinerseits. Bei Bretzels berechtigtem Wortwahl-Einwand und dementsprechend notwendigen Editierungen sah ich es -für die Dauer der Diskussion, wohlgemerkt- als praktisch an, immer gleich zum Quell der Debatte springen zu können. Bin ja eher faul. Selbstherrlich? HA! Der war gut.


Zitat von: filmimperator am  6 September 2008, 19:15:35
Aber das trifft wiederum nicht den Kern der Sache, wenn ich 1 oder 2 Schwachstellen in einer hochgejubelten Rezension entdeckt zu haben glaube (Bretzelburger übrigens auch, aber andere).

"Glaube" ist das richtige Wort, denn die von dir erwähnten Punkte sind keine "Schwachstellen".

Zitat von: filmimperator am  5 September 2008, 12:23:08
Was mir allerdings auffällt, ist diese wiederholte Erwähnung, dass "The Dark Knight" besser als "Batman Begins" sei, weil dieser zu unentschlossen und Batman darin nur schwer zu akzeptieren sei.

Muss ich das wirklich noch mal erklären? Du wolltest mir diese beiden Punkte als Beweis dafür auslegen, dass ich "The Dark Knight" besser finde, was doch gar nicht der Fall ist, was sich letztlich ohne erklärende Umwege, eindeutig und unumstößlich in den Wertungen niederschlägt. Ob und wie die beiden Filme sich bei wiederholten Sichtungen entwickeln, spielt dabei keine Rolle, momentan liegen sie gleichauf. Wo ist das Problem?


Habe übrigens meine Signatur geändert.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 7 September 2008, 10:54:11
Schön, dass du dich nun mal zu Wort gemeldet und mir erklärt hast, warum denn die Signatur, Chili. Auch wenn es am Ende eher leider einmal mehr in Ironie abdriftet.

Die Zitate aus deiner Kritik hab ich nur deshalb noch einmal gepostet, weil es Crumb ja unbedingt wollte. Ich sah die Diskussionen zu meinen Einwänden schon durch deinen Kommentar
Zitat von: Chili Palmer am  5 September 2008, 15:08:51
Behaupte ich zu keinem Zeitpunkt, das ist Interpretation deinerseits. In diesem Falle spricht doch eigentlich schon die Benotung Bände.
als beendet an.

Aber es ist nach wie vor - um mal im Bild zu bleiben - großes Tennis, zu sehen, wie einige Leute bei Kleinigkeiten so abgehen und mir sofort wieder die alten Vorwürfe unterstellen, auch wenn es eben nicht mal ansatzweise gerechtfertigt ist :doof:.

Auch einer der Gründe, weswegen ich dich, Chili, bitten möchte, die Verlinkung in deiner Signatur zurück zu ändern.

Anscheinend hat es ja ganz allgemein keinen Sinn, über so etwas zu diskutieren, wenn man sowieso sofort den Unmut eines Großteils der User hier auf sich zieht (für mich völlig unverständlich - siehe oben).
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 7 September 2008, 13:26:11

Ob und wann diese Diskussionen sinnvoll sind, kann ich dir auch nicht sagen; in diesem speziellen Falle tippe ich mal wieder auf den berühmten Ton, welcher die Musik macht.
Eine Anfrage bezüglich meiner Signatur - okay. Mir damit gleich schon mal Selbstherrlichkeit zu unterstellen - fragwürdig, wenn man wie du ein dermaßen umfangreiches Säckerl aus genau um dieses Thema kreisender Diskussionen mit dir herumschleppst. Mich hätte das jetzt auch nicht zu weiterem als einem kurzen Kommentar veranlasst, ich kann die (sicher recht fix ausgeuferte) Reaktion der anderen User aber durchaus nachvollziehen. Wie MMeXX schon schrieb: Warum wird nun ausgerechnet mir jetzt dieser Verlinkungs-Vorwurf gemacht, wenn diese Praxis gang und gäbe ist? Da bekomme ich schon das Gefühl, dass da jetzt auf Teufel komm' raus noch etwas zum Nörgeln gefunden werden muss. Weil das Review-Lob ja geradezu unverhältnismäßig sein muss. Und ich mich dafür, obwohl es von mir ja wohl kaum forciert war, zu rechtfertigen habe. Wie oft kommt das schon in so geballter Form mal vor? Habe ich halt mal eine ganz gute, für viele Leser wertvolle Kritik geschrieben. Woo-hoo. Bau' mir 'nen Schrein.

Abschließendes Statement zu Batman Begins/The Dark Knight:
Ja, Nolans von seinen Regiekollegen völlig verschiedener Ansatz in "Begins" mündete schließlich doch wieder in die bekannte Comic-Form mit Bösewichten, die eine Stadt vergiften wollen oder sich mit dem Helden Showdowns auf rasenden Zügen liefern. Das machte für mich die Unentschlossenheit aus, die mir den bekannten Comic-Batman (auch sein Kostüm unterscheidet sich im Grunde nur wenig von seinen Vorgängern) als Ergebnis einer komplett ernsthaft vorgetragenen Genese aus Ninja-Ausbildung und technischer Versiertheit präsentierte, welche eigentlich nicht zwingend so einen Fledermaus-Typen hätte hervorbringen müssen. Das war für mich, obwohl großer Comic-Fan, plötzlich schwer zu schlucken: Die ganze Zeit regiert brütende Ernsthaftigkeit, um dann doch, hopp, der Maskerade Platz zu machen. Da fehlte das Spielerische. Was ein notwendiges Zugeständnis an die Publikumserwartungen beim "Reboot" gewesen sein mag, und von mir ja auch nicht als tragisch angesehen wird, sonst hätte ich dem Film keine 8 Punkte gegeben.
Nun findet Nolan mit dem Nachfolger seinen Ton und seinen Rhythmus und schafft es sogar, dass ich Batman als realistische Gestalt akzeptieren kann. Dennoch erwächst für mich daraus ein weiteres Problem, was eher mit der Rezeption des Films einhergeht:
Ich kann zwar für mich selbst Nolans Realismus-Angang akzeptieren und sehe auch dessen Notwendigkeit für die Gesamtwirkung des Films, muss aber gleichzeitig traurig konstatieren, dass die Kunstform "Comic" keinesfalls Fortschritte im öffentlichen Bewusstsein gemacht hat, wenn es erst ein Film, der alle Charakteristika des Genres wegfeilt, zu gehobenen Kritiker-Ehren bringt. Siehe Pönack und seine Erwähnung, alle Vertreter vor "Dark Knight" wären "Kakerlaken-Kino" gewesen. Wenn man sich erst an eingefahrene und bequeme (dabei aber eben einflussreiche) Geschmäcker wie ihn anzubiedern beginnt... es wäre letztendlich ein gewaltiger Verlust für eine nun einmal naturgemäß visuell verspielte Filmgattung.

Ich finde Nolans Ansatz für einen Helden, der nun einmal über keine Superkräfte verfügt, in seiner Einzigartigkeit und Ernsthaftigkeit wunderbar, aber wenn er im allgemeinen Verständnis zum Vorzeigewerk eines "besseren", weil optisch nicht chiffrierten Genrefilms mutiert, habe ich als alter Comicfan ein Problem. Das nur mal als Gedanke, falls ich mich irgendwann auf einen mit Handkamera-Look im "Tatort"-Milieu spielenden "Iron Man" einstellen muss.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 7 September 2008, 16:31:11
Danke Chili, dass du doch nochmal Geduld beweist und Stellung beziehst  :respekt:.

Zu einigen deiner Aussagen im letzten Post:
ZitatMir damit gleich schon mal Selbstherrlichkeit zu unterstellen - fragwürdig, wenn man wie du ein dermaßen umfangreiches Säckerl aus genau um dieses Thema kreisender Diskussionen mit dir herumschleppst.

Das ist der Kern der Diskussion. Ich würde Präteritum bevorzugen: herumschleppte. Mir wäre nicht bekannt, wo ich dezidiert auf meine Kritiken hingewiesen hätte in der letzten Zeit hier im Forum (von meinem Autoren-Thread mal abgesehen). Das ist diese zumindest unaktuelle, um nicht zu sagen nachtragende Haltung, die ich ansprach, wo ein allgemein formulierter (und ebenso gemeinter) Kommentar von mir, dass es noch andere gute Kritiken als die erwähnten zu "The Dark Knight" gäbe, wieder als "Eigenwerbung" angesehen wird was eben im konkreten Beispiel nicht der Fall war und der stereotypen Auffassung meiner Person entspricht, wie es vielleicht letztes Jahr noch angebracht gewesen wäre. Ok, ich entschuldige mich für derartige Formulierungen, die dir zu Unrecht etwas unterstellten (du hast mich ja mittlerweile um den Grund aufgeklärt) und - so sehe ich immer wieder - missverstanden und falsch interpretiert werden von anderen Usern hier und versuche sie zukünftig zu unterlassen. Allerdings möchte ich aber gleichsam dazu aufrufen, dass nicht jeder, der mir nicht ganz wohlgesonnen ist/scheint sofort immer wieder nachtreten sollte, wenn ich etwas unter Umständen Umstrittenes sage, weil das nämlich nervt, wenn man stets - meist unkonstruktiv - kritisiert und vor allem missverstanden wird. Dieses Forum ganz generell (ja, ich wiederhole mich) basiert auf Diskussion und ist kein Diss- und/oder Bash-Wettbewerb, zu dem es manchmal wird/verkommt. Ignorieren ist die schlechteste von allen Optionen, unkonstruktive Angriffe ist aber auch nicht die beste.

ZitatWarum wird nun ausgerechnet mir jetzt dieser Verlinkungs-Vorwurf gemacht, wenn diese Praxis gang und gäbe ist?

Da ich die Diskussion zu deiner "The Dark Knight"-Rezension in all ihren Umfängen in deinem Autoren-Thread nachvollzog, stach mir dies besonders ins Auge und ich fragte mich schon, warum du trotz großer Resonanz darauf diese dann in die Signatur aufnimmst. Anderen gelang das subtiler und Vega z.B. verlinkte ja gleich mit seinem Blog etwas Anderes. Generell muss ich mich entschuldigen, da ich mit meiner Kritik an deiner Signatur dann doch etwas übers Ziel hinaus geschossen bin und dir zu Unrecht Selbstherrlichkeit unterstellte. Allerdings: Wie sich Einige dann hier äußern (z.B. Crumb), finde ich auch gänzlich unangemessen. Wenn man nicht diskutieren kann mit Argumenten, dann soll man es lassen, auch wenn sich die Unterstützer der jeweiligen Meinung u.U. einen abfeiern.


ZitatIch kann zwar für mich selbst Nolans Realismus-Angang akzeptieren und sehe auch dessen Notwendigkeit für die Gesamtwirkung des Films, muss aber gleichzeitig traurig konstatieren, dass die Kunstform "Comic" keinesfalls Fortschritte im öffentlichen Bewusstsein gemacht hat, wenn es erst ein Film, der alle Charakteristika des Genres wegfeilt, zu gehobenen Kritiker-Ehren bringt.

Ich denke, dass wir da schon eine ähnliche Meinung haben, wenn auch auf anderer Ebene. Der Film steht für mich schlicht eben nicht mehr im Dienste eines Comics, fehlende Fortschritte im öffentlichen Bewusstsein hin oder her.

Nachtrag: Für mich ist die Sache dann damit erledigt und wir können das abschließen. Wie siehts mit den anderen aus?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 8 September 2008, 01:46:38
Lieber Chili, darf ich mal fragen, warum Du so dreist bist und einen Post in Deine Signatur verwendest, auf den ich Dich nachweislich hingewiesen hab.

Bitte um Stellungnahme ... und bevor Du Dich abermals, wie schon anderen verdienten Kollegen gegenüber versuchtst rauszuwinden, bitte ich Dich eindringlichst meiner Signatur Beachtung zu schenken (nur den ersten Teil natürlich) und diesbezüglich zu reflektieren.

Ich bin solange mal Hopfen und Malz suchen ... oder schnitz weiter an Deinem Schrein. Je nach Wetterlage.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 September 2008, 02:10:33
Zitat von: milla2201 am  8 September 2008, 01:46:38
Lieber Chili, darf ich mal fragen, warum Du so dreist bist und einen Post in Deine Signatur verwendest, auf den ich Dich nachweislich hingewiesen hab.

Bitte um Stellungnahme ...

Ich, äähh, hmmm...

hey, weißt du, weshalb "The Dark Knight" wahrlich keine adäquate Adaption Batmans ist?

Ihm fehlt die Unbeschwertheit, welche die Figur in der Vorlage auch immer wieder an den Tag legte:

(http://img395.imageshack.us/img395/4919/worldsfinestpj8.jpg)

Ich weiß, nichts ist so nervig wie fanatische Fans, die alles besser wissen, aber wenn man mich da 'rangelassen hätte, gäb's auch 'ne Wippe im Film. Aber naja, typisch Hollywood, nur Kohle im Kopf, Kleinstnennerbedienung, seichte Machart...

...aber wo waren wir... ach ja, Hopfen und Malz verloren, Verlust der Werte, hmmja, da wenden sich viele heutzutage wieder dem Glauben zu.
(http://img79.imageshack.us/img79/2980/cheesesqr2.jpg)

Ich weiß auch nicht. Was wolltest du nochmal wissen? Welches Holz ich gerne für meinen Schrein hätte?
Ist mir relativ egal, solange bei der Einweihung kantonesisch gesprochen wird. Keine Ahnung, wie ich jetzt darauf komme.

Schicke Sig.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Fräulein millas Gespür für den Flush am 8 September 2008, 02:22:42
Wie um alles in der Welt kommst Du drauf, das es hier im Allgemeinen und im Besonderen in meinem Post um Deine Reviews geht?  :anime:

Wäre Ebenholz genehm?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 September 2008, 02:26:17

Es geht hier um Reviews?  :icon_eek:

Ebenholz geht eigentlich in Ordnung. Hauptsache billig, sach' ich immer.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hey_Yo am 22 September 2008, 19:40:13
Sehr schönes, da treffendes, kurzes Review zu der Katastrophe "King of the Hill". :respekt:

ACHTUNG SPOILER DAZU:
Ich dachte nach den ersten Reviews schon, dass ich der einzige war, der bemerkt hat, was der Schluss für eine unglaubliche Dreistigkeit ist. Sowas kann man wahrlich nicht als sozialkritisch ansehen, das ist einfach nur widerlich undifferenziert. Auch sehr gut gefiel mir die Namenswahl auf der Karte der Kinder: Snake, Dante und irgendwer aus WoW waren's glaube ich. Überzogene Fantasy-Action, ein Stealthgame und Strategie/RPG - also die schlimmsten, bösen Videospiele, die es gibt. Gute Idee, genau solche Spiele zu nehmen. Aber sonst hätte das vielleicht keiner erkannt, was die Hauptaussage des Filmes zu sein scheint: "Videospiele sind ganz, ganz böse." Na schönen Dank. Aber ich drifte ab, ich könnte mich den ganzen Tag über den Scheiß aufregen, da rettet die erste, recht atmosphärische Hälfte wirklich gar nichts. Weg mit dem Dreck, da hast du absolut recht... :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 22 September 2008, 21:02:11
Na ja ein bisschen sehr kurz die Review von Chili, aber sonst schon ganz nett.

Chili scheint wohl langsam der Zerreisser der neuen, moderen Reißer-Horrorfilme zu sein. Erst "Inside" und jetzt "King of the Hill"! Ich erkenne da eine gewisse Linie! ;)

Na ja, von "Inside" werde ich mich jetzt in kürze selbst überzeugen, wenn die Ösis ihn endlich Uncut bringen. Ich hoffe einfach mal das Du und Mr. VV Unrecht haben! ;) Die Leute aufm GF-UT haben einen ja das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Was hält eigentlich Hey_Yo von "Inside"? :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 22 September 2008, 21:14:49
ZitatDie Leute aufm GF-UT haben einen ja das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.

Echt? muß ich verpasst haben  :icon_mrgreen:
dachte, den findet niemand richtig gut..
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 22 September 2008, 22:23:22

Hey_Yo hat's gesagt: Widerlich undifferenziert, da rettet die erste Hälfte in der Rückschau wenig.

Ab hier SPOILER

Besonders die Instrumentalisierung der Spiele ging mir extrem gegen den Strich.
Als der eine Junge seinem Freund erzählt, dass man "ihn" töte, indem man sich an seinen Haaren hochzieht und ihm anschließend das Schwert in den Rücken rammt, immer und immer wieder, einen ganzen Tag lang, wirkt das auf ein uninformiertes Publikum wie das Aufzeigen des stupid-repetitiven Elements dieser Unterhaltungsform. Schon ein kleiner Blankoscheck für das Verhalten der Jungen.
Kenner bemerken natürlich, dass es sich bei dieser Beschreibung nur um das Spiel "Shadow of the Colossus" handeln kann. Ein ausgemachtes Kunstwerk seiner Gattung, das diese verrufenen Mechanismen im Dienste der Geschichte bewusst dehnt und/oder verfremdet, um den Vorgang des Tötens möglichst intensiv an den Spieler heranzutragen, inklusive Schuldgefühlen, Selbstzweifeln und moralischer Gewichtung.
Und wenn dieses liebevolle Werk, das sich intensiver mit der Thematik "Mediale Gewalt" auseinandersetzt als ein ganzer Jahrgang Tagespressen-Berichterstattung, zu einem spekulativen Element in einem Film, der so wenig differenziert, dass man ihm schon Exploitation vorwerfen MUSS, verkommt, dann kann ich die Auszeichnungen und Gütesiegel, mit denen dieser Film bedacht wurde, wirklich nicht verstehen.

Zitat von: Mr. Hankey am 22 September 2008, 21:02:11
Na ja ein bisschen sehr kurz die Review von Chili, aber sonst schon ganz nett.

Bewusst kurz, kann ich dazu nur sagen.

Zitat von: Mr. Hankey am 22 September 2008, 21:02:11
Chili scheint wohl langsam der Zerreisser der neuen, moderen Reißer-Horrorfilme zu sein. Erst "Inside" und jetzt "King of the Hill"! Ich erkenne da eine gewisse Linie! ;)

Diese Linie gibt es aber nicht, dafür hatte ich mit den beiden Hostels und Ajas "High Tenson" und "Hills Have Eyes" viel zu viel Spaß. Aber wenn im Kielwasser Schund mitschwimmt, muss ich da ja nicht auch noch reinhüpfen.
Davon abgesehen ist "King of the Hill" definitiv kein Vertreter dieser neuen Splatter-Form, dafür geht er viel zu sparsam mit diesen Elementen um.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 23 September 2008, 01:45:40
ZitatEcht? muß ich verpasst haben
Yupp! Frag mal Viney oder Captain Oi! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hey_Yo am 23 September 2008, 03:38:26
Herrje, wie konnte ich vergessen, dass ich mich beim "Shadow of the Colossus"-Zitieren noch viel mehr aufgeregt habe?! :icon_evil: Einer der ganz großen Spiele auf der PS2 btw (genauso wie "ICO", falls es wer kennt), das in solch einem Schundfilm nichts zu suchen hat. Es wirkt fast so, als wollten die Macher alle großen Spiele, die es zur Zeit gab, reinbringen, damit jeder versteht, wie der Hase läuft. Darüber nachgedacht, was das eigentlich für Spiele sind, hat wohl keiner. Aber ich wiederhole mich...
Zum Rest des Gesagten: Amen.
Zudem hat Chili natürlich recht. Ein "Horrorreißer" ist das nicht ;)...

Zu "Inside" muss ich gestehen, dass ich den sehr gut fand. Man mag ihm Logikfehler und sinnlose Brutalität vorwerfen, aber ich finde, dass die Franzosen wie immer daneben noch eine derart hohe Spannungskurve reingepackt haben und viele schöne Kamerafahrten (SPOILER "INSIDE": z.B. als die Kamera vom Sofa wegzoomt und hinten im Schatten der Eindringling zu sehen ist, nur sehr undeutlich, und dann ganz langsam komplett verschwindet SPOILER ENDE), dass ich da meinen Spaß hatte. Urteil beruht auf der Unrated-US-DVD. Und sag mir nicht, Hankey, du hast auf die Ösi-DVD gewartet :icon_mrgreen:!?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 23 September 2008, 19:20:25
Doch, doch! Die Cut-Fassung aus den Videotheken wollt ich nicht und so derart gezogen hat mich der Film dann auch wieder nicht, dass ich mir unbedingt die US-DVD zulegen müsste. Aber jetzt wo die Ösi-Fassung kommt werde ich zuschlagen! :D
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 15 Oktober 2008, 14:39:00
Akute Reviewfaulheit und trotzdem Mitteilungsbedarf? Wie gut, dass es diesen Thread gibt.

Auf DVD zuletzt geschaut:

Iron Man (http://www.ofdb.de/film/147797,Iron-Man)
Wenn Jon Favreau jetzt alles richtig macht, dann kann ,,Iron Man 2" so einschlagen wie die Fortsetzungen von ,,Spider-Man" und ,,X-Men". Die Weichen sind nämlich gestellt mit diesem aufgekratzt-liebenswürdigen Spektakel, dem bei aller Techno-Fassade von seinem Hauptdarsteller und seiner flüchtigen, aber wirkungsvoll ausgespielten Liebelei eine gute Portion Menschlichkeit verliehen wird. Favreau hat ein Händchen für solche Stoffe, was sich ja auch schon beim tollen ,,Zathura" zeigte. Und die Heldenrüstung ist Stan Winstons letzte Arbeit, von daher besteht sowieso Anseh-Pflicht.
7/10

30 Days of Night (http://www.ofdb.de/film/133130,30-Days-of-Night)
Und noch 'ne Comic-Verfilmung, und eine sehr werktreue noch dazu. Hätte man sich nur einige nervige Horrorfilm-Standards und die seltsamen Dramaturgie-Ellipsen verkniffen, das Ganze hätte zu einem Klassiker des Genres avancieren können. So bleibt aber immer noch eine wundervolle, von der Comic-Zweithandlung bereinigte Grundidee, die einen, nicht zuletzt dank großartiger Kameraarbeit und wirkungsvoll gesetzter Musik, in den 30 sonnenlosen Tagen vor den Alaska-Vampiren bibbern lässt.
6/10

Tetsuo (http://www.ofdb.de/film/587,Tetsuo-The-Iron-Man)
Und noch'n Eiserner Mann. Kein Kaffee im Haus? Tetsuo hilft.
6/10

TAOJJBTCRF/DEDJJDDFRF (http://www.ofdb.de/film/105004,Die-Ermordung-des-Jesse-James-durch-den-Feigling-Robert-Ford)  :icon_mrgreen:
Elegisch, melancholisch, tragisch. Bevor mir die Ischen ausgehen, unterstreiche ich lieber noch einmal schnell die landläufige Meinung, dass Andrew Dominik hier einen ganz und gar vorzüglichen Film vorgelegt hat, der einem strapazierten Genre noch einiges abzugewinnen weiß, und künftig jeden, der ihn gesehen hat, bei Erwähnung des Namens ,,Jesse James" auch an ,,Robert Ford" denken lassen wird. Das muss man erst einmal hinbekommen.
8/10

3:10 to Yuma (http://www.ofdb.de/film/130659,Todeszug-nach-Yuma)
Weniger vermag da James Mangold zu reißen, der sich nach ,,Walk the Line" einmal mehr glücklich schätzen kann, von spielfreudigen Darstellern umgeben zu sein, denn was seine überraschungsarme Inszenierung nicht liefert, das findet sich zumindest in den Gesichtern der Herren Crowe, Bale und Foster. Kann man gut weggucken, aber wirklich großes Kino geht irgendwie anders.
6/10

The Good German (http://www.ofdb.de/film/100439,The-Good-German)
Soderberghs Ansatz ist interessant, die Wahl seiner Mittel extrem versiert, die Schauspieler handverlesen und meine Erwartungen hoch. Aber, make no mistake about it: Das Ergebnis ist dennoch gähnend langweilig. Das, was ich ,,Grindhouse" noch durchgehen ließ, nervt hier wirklich: Es ist einfach nicht der wahre Stoff.
4/10

Torso (http://www.ofdb.de/film/6541,Torso)
Apropos Grindhouse, ,,der mit dem roten Halstuch" hätte sich da bestimmt auch wohl gefühlt. Und auch wenn er, wenn er denn mal seine ,,Säge des Teufels" in Aktion setzt, nur an deutlich als solche erkennbaren Schaufensterpuppen herumsäbelt, hat der Film doch einiges an unterschwelliger Raffinesse im Gepäck, die heutigen Slashern zum Großteil völlig abgeht. Und viele nackte Frauen gibt' s auch noch, aber da geht das schon los mit der Unterschwelligkeit...
7/10

Semi-Pro (http://www.ofdb.de/film/145934,Semi-Pro)
Der übliche Ferrell-Quatsch, wer so was nicht mag, wird auch hiermit nicht bekehrt.
An Großtaten wie ,,Anchorman" reicht man auch hier nicht heran, aber lustiger als ,,Talladega Nights" ist es schon. Dafür sorgt schon die Szene mit der Pistole. Und nicht vergessen, das Opossum zu töten, falls man es sieht, das ist KEIN Maskottchen!
6/10

Und zweimal habe ich's auch noch ins Kino geschafft:

Wanted (http://www.ofdb.de/film/150114,Wanted)
Oh, yeah! Faschistische Killer bullettimen Leute aus dem Weg, Zähne werden mit erfolglos googelnden Tastaturen ausgeschlagen und Morgan Freeman liest die Zukunft des Tötens aus dem Webstuhl des Schicksals. Und das alles viel frischer, derber und auch spannender als in ,,Shoot 'Em Up", dem endlich mit dicken US-Budgets hantierenden Derwisch Bekmambetov sei Dank. Aber bitte nicht ernst nehmen, für so etwas gibt es Bücher.
7/10

Burn after reading (http://www.ofdb.de/film/150345,Burn-After-Reading---Wer-verbrennt-sich-hier-die-Finger)
Nach ,,No Country For Old Men" hielt ich einen Umbruch im Coen-Schaffen für möglich. Dieser ist nicht erfolgt, und es ist dennoch nicht die Enttäuschung darüber, die mich ,,Burn after reading" etwas missmutig betrachten lässt, sondern die Brechstangen-Zusammenführung von Agentenkomödie und Gesellschaftsbild. Fühlte sich bei aller Cleverness einfach nicht rund an, Midlife-Krisen, Selbstbilder und Lebensentwürfe irgendwelchen Genrekaspereien anzupassen. Und auch die fast schon traditionelle Hauruck-Entsorgung sympathischer Nebenfiguren stieß mir diesmal säuerlich auf. Dabei hatte ich nicht mal nebenan geschnorrt, denn: Return of the Mumm(y)-Sekt-Girls! Pünktlich zum Focus-Features-Logo knallten die Korken.
6/10
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hedning am 15 Oktober 2008, 16:52:10
Zitat von: Chili Palmer am 15 Oktober 2008, 14:39:00
Torso (http://www.ofdb.de/film/6541,Torso)
Apropos Grindhouse, ,,der mit dem roten Halstuch" hätte sich da bestimmt auch wohl gefühlt. Und auch wenn er, wenn er denn mal seine ,,Säge des Teufels" in Aktion setzt, nur an deutlich als solche erkennbaren Schaufensterpuppen herumsäbelt, hat der Film doch einiges an unterschwelliger Raffinesse im Gepäck, die heutigen Slashern zum Großteil völlig abgeht. Und viele nackte Frauen gibt' s auch noch, aber da geht das schon los mit der Unterschwelligkeit...
7/10

Habe ich die Tage auch wieder gesehen. Auch als Giallo-Fanatiker würde ich da noch etwas weniger Punkte geben. Sergio Martino gibt sich in dem Film leider die Blöße mit billigen Softsex-Einlagen, den besagten Schaufensterpuppen und einem Mangel an Mysterien, wie sie "Die Farben der Nacht" und "Der Killer von Wien" auszeichneten.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 15 Oktober 2008, 19:39:38
Zitat von: Hedning am 15 Oktober 2008, 16:52:10
Habe ich die Tage auch wieder gesehen. Auch als Giallo-Fanatiker würde ich da noch etwas weniger Punkte geben. Sergio Martino gibt sich in dem Film leider die Blöße mit billigen Softsex-Einlagen, den besagten Schaufensterpuppen und einem Mangel an Mysterien, wie sie "Die Farben der Nacht" und "Der Killer von Wien" auszeichneten.

Warum fährst du denn schon wieder so eingleisig?  ;) Martino selbst schätzt die Leichen, die Spuren körperlicher Gewalt zeigen, auch sehr - und das, obwohl er äußerlich natürlich längst nicht so exzentrisch ist wie seine vorherigen vier Gialli. Er weiß schon, warum - weil TORSO einer DER italienischen Spaß-Sleazer schlechthin ist, mit Tonnen (sogar meiner schwulen Meinung nach) vergnüglich in die Kamera gehaltener nackter Tatsachen, fiesen politischen Unkorrektheiten in Masse, den stereotypsten Stereotypen ever, den reißerischsten und aufregendsten Mordszenen (der Überfall im nebligen Moor ist für mich einer der grandiosesten Giallo-Morde überhaupt) und einer generell aus vollem Bewusstsein heraus völlig übertriebenen, sensationalistischen, triebhaften, schein-schmuddeligen aber sehr effizienten Inszenierung, die das "Prinzip" des Exploitationsfilms zur Kunstform erhebt, ohne dabei (wie viele andere Filme, die das auch versucht haben) in plumpes "Hau drauf"-Gekasper zu verfallen. Und der göttliche Soundtrack von den Gebrüdern de Angelis hat einst eine ganze Zeit lang bei mir im Laufwerk rotiert.
Finde den wirklich schwer unterbewertet. Natürlich regen die FARBEN DER NACHT, DER KILLER VON WIEN und vor allem das kleine Meisterwerk YOUR VICE IS A LOCKED ROOM AND ONLY I HAVE THE KEY ( :love:) den Geist mehr an und sind "eleganter" und "geschmackvoller", nur darf man dabei nicht übersehen, das ihre Attitüde im Endeffekt die gleiche ist wie bei TORSO - ob nun in DER KILLER VON WIEN in langen Zeitlupen, beeindruckend ausgeleuchtet, Glassscherben über Edwige Fenechs entblößten Körper kullern oder in Torso der behinderte Dorftrottel den beiden Schülerinnen bei ihren lesbischen Spielen durchs Fenster bei Frontalbeleuchtung zusieht, es kommt aufs gleiche raus*.  :icon_mrgreen: Unter Martinos Gialli empfinde ich eigentlich den traurig biederen SCHWANZ DES SKORPIONS als Tiefpunkt..
(* Aber du hast ja auch schon die großartig-ehrliche LIEBESszene zwischen Donald Sutherland und Julie Christie in DON'T LOOK NOW ähnlich niedergemacht.  :icon_twisted:)

Nebenbei ist der Film ein tolles Motivations-Video für Amateurfilmer - während der Dreharbeiten zu meinem Kurzfilm, der u. a. einen sehr schwierigen Schwenk mit gleichzeitigem Zoom beinhaltet, habe ich ihn wiedergesehen - und konnte mich ob des fatal verwackelten Zooms im Treppenhaus auf Tina Aumont wieder entspannen - wenn ein Sergio Martino mit wachsendem Budget (TORSO war ja wesentlich aufwändiger als seine vorangegangenen Filme) plötzlich handwerklich nachlässt...  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 15 Oktober 2008, 21:18:59
"Torso - Die Säge des Teufels" ist in meinen Augen ein sehr guter Giallo Film. Ich kenne zwar noch nicht so viele, da ich mehr der Lucio Fulci Freak bin und zudem auch noch eher die Dario Argento Filme kenne, aber im Vergleich mit dem Standart-Slasher Film von Heute, ganz klar eine andere Liga. Sollte ich auch mal etwas drüber ausarbeiten.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 15 Oktober 2008, 21:20:06
... bitte nicht.


@Chili: Feines Profilbildchen. :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 15 Oktober 2008, 23:50:23
Oh doch  :dodo:, aber für jemand der größten Teils auf Mainstream steht und Filme wie Rob's Halloween,
Mortuary, Silent Hill (ok alle nicht der Hammer! Aber so schlecht?) und selbst einen Hostel,
Dawn of the Dead oder John Rambo total abfertigt, erstaunlicherweise aber die umstrittenen Cabin Fever, Halloween 3 (FLOP!) mag kann ich auch nichts anfangen oder dann zuordnen. Für solche Filmfreaks ist eine Information meinerseits natürlich völlig nutzlos. Aber gut, ist nicht der Thread von Mr. V und eine Diskussion ist zudem überflüssig.
  :LOL:   :icon_evil:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 00:30:11

Nachdem Kenzie hier den sägenden Martino so schön verteidigt hat, frage ich mich auch gerade, wessen Thread das hier ist (nicht falsch verstehen, Mäcces, weitermachen!). Von mir deshalb nur noch kurze Anmerkungen:

- Meine "30 Days..."-Wertung bitte mit Vorsicht genießen. Niemand der Mitschauenden mochte den Film, sie hatten auch mein vollstes Verständnis dafür, aber da siegte einfach der Comic-Geek in mir, der sich dennoch über das brillante Schlussfazit eines Kumpels ("Ich ziehe den kürzlich mit der Familie gesehenen "Daddy ohne Plan" diesem Film hier vor") freuen konnte.

- Film = Flop = Schlechter Film = Blödes Argument. Nur mal so bemerkt, wegen "Halloween 3".

- Möchte trotz meiner dezenten Verstimmung über den neuesten Coen-Streich die lobenden Texte von Abollon und Pretzelpurger empfehlen, das war wirklich schöne Lektüre. Und ich vertrete ähnlich wie Letztgenannter die Meinung, dass Pitt zu Unrecht in 90% aller Besprechungen als der Idiot wegkommt. Das lässt sich kaum am Film belegen, da muss man nur mal schauen, wie schnell er in Cox' Keller an die Daten in dessen Rechner herankommt (und gleiche das mal mit Derek Zoolanders und Hansels ähnlich gelagertem Versuch ab  ;)). Infantil? Jo. Übereifrig? Bestimmt. Idiot? Kaufe ich nicht. Zumindest nicht komplett.

- "Mortuary" ist übrigens wirklich schlecht. War auch ein Flop, soweit ich mich erinnere.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 08:57:30
Zitat von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 00:30:11
- Möchte trotz meiner dezenten Verstimmung über den neuesten Coen-Streich die lobenden Texte von Abollon und Pretzelpurger empfehlen, das war wirklich schöne Lektüre.
Findest Du? Haben mir beide nicht gefallen. Der erste wirkt auf mich aufgesetzt verschwurbelt, irgendwie bemüht. Der zweite versucht krampfhaft gegen den Strom zu argumentieren, was (wieder einmal, siehe 10 000 B.C., Rambo 2, Lethal Weapon usw.) nicht gelingt.

Zitat von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 00:30:11
Und ich vertrete ähnlich wie Letztgenannter die Meinung, dass Pitt zu Unrecht in 90% aller Besprechungen als der Idiot wegkommt. Das lässt sich kaum am Film belegen, da muss man nur mal schauen, wie schnell er in Cox' Keller an die Daten in dessen Rechner herankommt (und gleiche das mal mit Derek Zoolanders und Hansels ähnlich gelagertem Versuch ab  ;)). Infantil? Jo. Übereifrig? Bestimmt. Idiot? Kaufe ich nicht. Zumindest nicht komplett.
Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Pitt ist in diesem Film so offensichtlich dämlich, dafür gibt es eine Unmenge an Beleg-Szenen. Die Masse hat eben nicht per se Unrecht. So einfach funktioniert das nicht. Allein schon seine Entdeckung des Inhalts der CD-Rom, als er ständig von einem ultra-geheimen Shit faselt und dabei einen unglaublich bescheuerten Eindruck hinterlässt. Ähnlich seine Erpressungsversuche von Cox. Dämlicher geht eigentlich nimmer. Es gäbe noch viel mehr, aber dafür fehlt mir jetzt die Zeit.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 16 Oktober 2008, 12:03:10
30 Days..: Dieser Film erinnerte mich vom Ablauf her an ,,Sturm des Jahrhunderts", insbesondere die Szenen in der gefangenen Zelle, so dass ich nicht viel mit dem Film anfangen konnte, auch Hintergrundinformationen über die Vampire sind mir dort zu wenige. Die totale Gurke ist er nicht, mich hat er zumindest kaum angesprochen.

Halloween 3: Ganz so wie der auf schnell schnittigen MTV Style verbauten Resurrection (Teil8) ist er nicht, nur kann ich diesen noch weniger abgewinnen.
Gewürgt hab ich schon mal bei der deutschen ,,Alf" Synchronisierung des Hauptdarstellers, was gar nicht passen wollte. Braucht ein Horrorfilm härte? Nicht jeder, aber Halloween 3 hätte einen M.Myers vs. Dr.Loomis gebrauchen können, weil ansonsten bei diesem nichts präsentieren wird. Eine gute Story mit dem Konzern der Werbung macht, kann es nicht sein. Gruselige Szenen hab ich auch nicht feststellen können. John Carpenter distanzierte sich anschließend von seinem Vorhaben mehrere Storys aus einen ,,Halloween" herauszuholen nach diesem Offenbarungseid. Anschließend wurde ja wieder der M.Myers Halloween weitergesponnen, welches bis zu Teil7 (H20) auch ganz zufrieden stellend ist, zumindest wenn man Hirn ausmacht und M.Myers jagen sehen will, so wie ich. :D

Mortuary: Ok, ist nachvollziehbar, als B-Movie Fan einen Blick Wert, aber für die Allgemeinheit eher untauglich, dass kann ich auch nachvollziehen. Mir ist nur ein Rätsel warum er mit einem The Toolbox Murders verglichen wird, da dieser Film in eine ganz andere Richtung geht, auch wenn Tobe Hooper in beiden der Regisseur war, so könnte dieser Film eher noch mit ScareCrow oder Motel Hell verglichen werden als mit TTM.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hedning am 16 Oktober 2008, 15:41:45
Zitat von: McKenzie (Peter Maffay) am 15 Oktober 2008, 19:39:38Er weiß schon, warum - weil TORSO einer DER italienischen Spaß-Sleazer schlechthin ist, mit Tonnen (sogar meiner schwulen Meinung nach) vergnüglich in die Kamera gehaltener nackter Tatsachen, fiesen politischen Unkorrektheiten in Masse, den stereotypsten Stereotypen ever, den reißerischsten und aufregendsten Mordszenen (der Überfall im nebligen Moor ist für mich einer der grandiosesten Giallo-Morde überhaupt) und einer generell aus vollem Bewusstsein heraus völlig übertriebenen, sensationalistischen, triebhaften, schein-schmuddeligen aber sehr effizienten Inszenierung, die das "Prinzip" des Exploitationsfilms zur Kunstform erhebt, ohne dabei (wie viele andere Filme, die das auch versucht haben) in plumpes "Hau drauf"-Gekasper zu verfallen.

Ist ja alles nicht grundsätzlich verkehrt, aber dann hole ich lieber gleich den ober-schmuddeligen "Nude per l'assassino" von Andrea Bianchi aus dem Giftregal. Dieser "Spaß-Sleaze" ist einfach nicht Martinos Welt. Nicht umsonst versucht er noch, als Gegengewicht zu den für mich doch sehr plumpen Fummelszenen die interessante Puppen-Symbolik und Kunstverweise wie den "Heiligen Sebastian" zu etablieren. Für mein Empfinden kommt da aber im ganzen kein überzeugendes Gesamtkonzept heraus.

ZitatUnd der göttliche Soundtrack von den Gebrüdern de Angelis hat einst eine ganze Zeit lang bei mir im Laufwerk rotiert.

Will ich nichts gegen sagen, vor allem dieses schnellere flötendominierte Stück ist sehr ansprechend, aber die Musik von Nora Orlandi in "Killer von Wien" z. B. scheint mir da schon überlegen.

ZitatFinde den wirklich schwer unterbewertet. Natürlich regen die FARBEN DER NACHT, DER KILLER VON WIEN und vor allem das kleine Meisterwerk YOUR VICE IS A LOCKED ROOM AND ONLY I HAVE THE KEY ( :love:) den Geist mehr an und sind "eleganter" und "geschmackvoller", nur darf man dabei nicht übersehen, das ihre Attitüde im Endeffekt die gleiche ist wie bei TORSO - ob nun in DER KILLER VON WIEN in langen Zeitlupen, beeindruckend ausgeleuchtet, Glassscherben über Edwige Fenechs entblößten Körper kullern oder in Torso der behinderte Dorftrottel den beiden Schülerinnen bei ihren lesbischen Spielen durchs Fenster bei Frontalbeleuchtung zusieht, es kommt aufs gleiche raus*.

Verstehe ich nicht. Ich finde, bei der Szene in Torso steht die Nacktheit als Schauwert im Vordergrund (dass mit dem Dorftrottel im Fenster das Bild um eine softsex-typische burleske Komponente ergänzt wird, macht es nicht wirklich besser), bei der angesprochenen Szene mit Fenech und Rassimov ist sie lediglich Bestandteil einer ebenso originellen wie attraktiven Bildkomposition, die das Zusammenwirken von Eros und Gewalt verbildlicht. Auf mehr Eleganz und Geschmack würde ich das nicht eingrenzen.

ZitatUnter Martinos Gialli empfinde ich eigentlich den traurig biederen SCHWANZ DES SKORPIONS als Tiefpunkt..

Das ist sicher auch nicht sein bester, scheint mir aber z. B. kompetentere Darsteller als Torso zu haben und mal mit meinen primitiven Kriterien gesprochen, die blutigen Effekte sind da deutlich besser gelungen.

Zitatwährend der Dreharbeiten zu meinem Kurzfilm, der u. a. einen sehr schwierigen Schwenk mit gleichzeitigem Zoom beinhaltet, habe ich ihn wiedergesehen

Kann man den irgendwo sehen?

Nachtrag:

Der Sumpfmord ist auch wegen des allegorischen Potenzials (Sumpflandschaft = moralische Abwege) wirklich sehr gelungen (obwohl auch hier am Ende wieder ein billig aussehender künstlicher Körper zum Einsatz kommt) und zeigt nebenbei wieder mal, wo die "Freitag der 13."-Filme herkommen. Nicht nur wegen des ungreifbar zwischen den Bäumen lauernden und plötzlich auftauchenden Mörders, sondern auch wegen der Bestrafungsfunktion.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 17:42:58
Zitat von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 08:57:30
Findest Du?

Ah, jo.

Zitat von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 08:57:30
Der erste wirkt auf mich aufgesetzt verschwurbelt, irgendwie bemüht. Der zweite versucht krampfhaft gegen den Strom zu argumentieren, was (wieder einmal, siehe 10 000 B.C., Rambo 2, Lethal Weapon usw.) nicht gelingt.

Vielleicht stehe ich ja auf aufgesetzt-verschwurbelt, ist mir jedenfalls nicht derartig aufgefallen, bemüht fand' ich es nicht.
Ist aber vielleicht generell interessant (auch für den Autor), welche Passagen dich diesbezüglich stören.

Bretzel möchte ich einen latenten Hang zum Flussaufwärtsschwimmen nicht absprechen, ob allerdings gerade dieser Text, der ja immerhin eine Empfehlung darstellt (was bei "Burn after reading" doch derzeit Konsens ist), in dieses Schema passt, wage ich zu bezweifeln.
Denn auch hier gilt: Ich konnte keine Verkrampfungen ausmachen, würde aber gerne Beispiele dafür bekommen, dann auch gerne in den jeweiligen Autorenthreads.

Zitat von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 08:57:30
Die Masse hat eben nicht per se Unrecht. So einfach funktioniert das nicht.

Ich kann nicht glauben, dass du das mir, einem der größten Mainstreamplantscher und Strommitschwimmer überhaupt, an den Kopf wirfst.
Sicher, dass du nicht Kenzie meinst?
Wenn nicht, dann rahme ich mir dieses Posting ein. Endlich auch mal Punk!  :dodo:

Ich glaube einfach, dass Pitt hier zu sehr auf die Zappeltube drückt, was eine Deppenlesart geradezu herbei fleht, aber: Seine Performance mal abgezogen, was lässt das Drehbuch da? Einen naiv-infantilen, begeisterungsfähigen und, in Relation zum restlichen Ensemble, quasi asexuellen Charakter, der mir zumindest nicht so egal war wie die anderen Knallköppe. Und ich frage mich halt, ob zum-iPod-Sound-Grooven und Wortwahl wie "geheimer Shit" ihn schon zum Idioten stempelt, das wäre doch viel zu offensichtlich von den Coens arrangiert. Das soll es sein? Der Kasper in der Manege? Kann nicht glauben, dass sich die Coens damit begnügen. Vielmehr glaube ich, dass mit ihm wohl ein weiterer moderner Typus Mann in den Film mit eingebracht werden soll, im großen Gesellschaftsentwurf von "Burn after reading", der Rest ist Clownerei von Pitt. Aber da wären wir schon wieder an dem Punkt, warum mir der Film nicht soo gut gefallen hat. Schlecht ist er ja nicht, neinnein.

Karten auf den Tisch: Wenn ich so eine CD finden würde (oder von Manolo gereicht bekäme), würde ich auch erst mal von "geheimem Shit" faseln.
So, jetzt ist es raus. Ich bin Chad.  :icon_lol:

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 16 Oktober 2008, 12:03:10
30 Days..: (...) auch Hintergrundinformationen über die Vampire sind mir dort zu wenige.

Ich weiß nicht, aber Informationen über Vampire sind doch das letzte, was der Horrorfilm noch braucht.

Zur "Torso"-Diskussion:
Bin im Giallo einfach nicht bewandert genug, um da noch Substanzielles beitragen zu können, finde eure Beiträge aber schon sehr interessant.
Mich reizte am Film einfach die Tatsache, dass das Begaffen entblößter Mädchen nun mal auch untrennbarer Teil der Handlung war, von daher sehe ich das gar nicht mal als derartig spekulatives Element an. Oder, besser gesagt: Es ist eins, bis kurz vor Schluss.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 19:33:16
Zitat von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 17:42:58
Vielleicht stehe ich ja auf aufgesetzt-verschwurbelt, ist mir jedenfalls nicht derartig aufgefallen, bemüht fand' ich es nicht.
Ist aber vielleicht generell interessant (auch für den Autor), welche Passagen dich diesbezüglich stören.
Verstehe mich nicht falsch. Objektiv gesehen ist das ein guter sprachlicher Stil. Mir persönlich sagt er allerdings nicht zu. Klingt für mich gewollt feuilletonistisch. Mir sagen klare, nüchterne Formulierungen weit mehr zu. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel wissenschaftliche Literatur konsumieren müssen, die häufig meint je mehr Fremdwörter, je verdrechselter der Satzbau und je komplexer die Konstruktionen desto hochwertiger wäre der Text. Leider ist das ein massiver Irrtum.

Zitat von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 17:42:58
Bretzel möchte ich einen latenten Hang zum Flussaufwärtsschwimmen nicht absprechen, ob allerdings gerade dieser Text, der ja immerhin eine Empfehlung darstellt (was bei "Burn after reading" doch derzeit Konsens ist), in dieses Schema passt, wage ich zu bezweifeln.
Denn auch hier gilt: Ich konnte keine Verkrampfungen ausmachen, würde aber gerne Beispiele dafür bekommen, dann auch gerne in den jeweiligen Autorenthreads.
Hier geht es nicht um Formulierungen. Bretzels Texte sind immer sehr angenhm und flüssig zu lesen, da sie erfreulich einfach gehalten sind. Da gibt es keine verschwurbelten Formulierungen.
Nein, hier geht es um die Argumentation. Die These Pitt gäbe hier eben keinen Idioten ab wirkt betont gegen den Strom konstruiert, da eine plausible Erklärung im ganzen Text nicht auszumachen ist.
Lustigerweise haben die Coens und Pitt selbst in einem Interview das ich in den USA gesehen habe (also im Original) den Charakter als totalen Deppen bezeichnet. Das ist m.E. auch absolut offensichtlich.
Wenn man also schon eine seltsame Theorie aufstellt, dann soltte man verdammt gute Argumente haben. Das ist hier aber leider nicht passiert.

Zitat von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 08:57:30
Die Masse hat eben nicht per se Unrecht. So einfach funktioniert das nicht.

Ich kann nicht glauben, dass du das mir, einem der größten Mainstreamplantscher und Strommitschwimmer überhaupt, an den Kopf wirfst.
Sicher, dass du nicht Kenzie meinst?
Wenn nicht, dann rahme ich mir dieses Posting ein. Endlich auch mal Punk!  :dodo:
[/quote]
Da meinte ich nicht dich. Leider  :king:. Das war nichts mit dem Punk.

Zitat von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 17:42:58
Ich glaube einfach, dass Pitt hier zu sehr auf die Zappeltube drückt, was eine Deppenlesart geradezu herbei fleht, aber: Seine Performance mal abgezogen, was lässt das Drehbuch da? Einen naiv-infantilen, begeisterungsfähigen und, in Relation zum restlichen Ensemble, quasi asexuellen Charakter, der mir zumindest nicht so egal war wie die anderen Knallköppe. Und ich frage mich halt, ob zum-iPod-Sound-Grooven und Wortwahl wie "geheimer Shit" ihn schon zum Idioten stempelt, das wäre doch viel zu offensichtlich von den Coens arrangiert. Das soll es sein? Der Kasper in der Manege? Kann nicht glauben, dass sich die Coens damit begnügen. Vielmehr glaube ich, dass mit ihm wohl ein weiterer moderner Typus Mann in den Film mit eingebracht werden soll, im großen Gesellschaftsentwurf von "Burn after reading", der Rest ist Clownerei von Pitt. Aber da wären wir schon wieder an dem Punkt, warum mir der Film nicht soo gut gefallen hat. Schlecht ist er ja nicht, neinnein.

Karten auf den Tisch: Wenn ich so eine CD finden würde (oder von Manolo gereicht bekäme), würde ich auch erst mal von "geheimem Shit" faseln.
So, jetzt ist es raus. Ich bin Chad.  :icon_lol:

Wenn du so argumentierst, dann wird es recht schwammig. Naiv-infantil würden manche auch als kreuzdämlich bezeichnen, da sind die Übergänge fließend. Tatsache ist, die ganze Erpressungsidee sowie deren Umsetzung ist einfach nur dumm. Auch wenn wir das Gezappel mal außen vor lassen. Man sollte die Coens auch nicht überschätzen. So genial sind sie nun auch wieder nicht. Es muss nicht immer alles anders sein wie es auf den ersten Blick aussieht, nur weil Coen draufsteht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 19:50:51
Zitat von: vodkamartini am 16 Oktober 2008, 19:33:16
Da meinte ich nicht dich. Leider  :king:. Das war nichts mit dem Punk.

Ach, fuck.  :bawling:

Dass das Ganze schwammig ist, ist mir auch bewusst, nur finde ich eben, dass bei der allgemeinen Idioten-Abkanzelung von Pitts Figur ihre positiven Eigenschaften unter den Tisch fallen, die mir diesen Charakter als einen der wenigen sympathisch machten. Will da jetzt auch kein Drama draus machen, das wird gerade wirklich komplexer, als der Film und die Coens es verdienen. :protz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 16 Oktober 2008, 21:00:39
ZitatHalloween 3: Ganz so wie der auf schnell schnittigen MTV Style verbauten Resurrection (Teil8) ist er nicht, nur kann ich diesen noch weniger abgewinnen.
Gewürgt hab ich schon mal bei der deutschen ,,Alf" Synchronisierung des Hauptdarstellers, was gar nicht passen wollte. Braucht ein Horrorfilm härte? Nicht jeder, aber Halloween 3 hätte einen M.Myers vs. Dr.Loomis gebrauchen können, weil ansonsten bei diesem nichts präsentieren wird. Eine gute Story mit dem Konzern der Werbung macht, kann es nicht sein. Gruselige Szenen hab ich auch nicht feststellen können. John Carpenter distanzierte sich anschließend von seinem Vorhaben mehrere Storys aus einen ,,Halloween" herauszuholen nach diesem Offenbarungseid. Anschließend wurde ja wieder der M.Myers Halloween weitergesponnen, welches bis zu Teil7 (H20) auch ganz zufrieden stellend ist, zumindest wenn man Hirn ausmacht und M.Myers jagen sehen will, so wie ich. icon_biggrin

Die Idee, der "Halloween"-Reihe eine völlig andere Richtung zu geben, stammt nicht von Carpenter selbst, sondern von Carpenter-Zögling Tommy Lee Wallace. Zum Thema Härte: Ich hoffe, du hast den Film ungeschnitten gesehen. Dann wäre dir aufgefallen, dass der Film wesentlich expliziter ist, als Teil 1. Bis "Escape from LA" hielt sich Carpenter ans seine Maxime keine Fortsetzungen zu seinen Filmen zu drehen. Dennoch hat er Teile von "Halloween 2" gedreht. Als nämlich den Produzenten auffiel, dass sie mit der Arbeit von Rick Rosenthal gar nicht zufrieden waren, überzeugten sie Carpenter selbst noch einmal Hand anzulegen. Insofern stammen die wohl brutalsten Stellen von ihm selbst (eine totale Abkehr des genialen Konzeptes von Teil 1)...

ZitatSzenen in der gefangenen Zelle

Was bitte ist eine gefangene Zelle... Ach ich weiß: du solltest selbst 1-2 haben. Und zwar Hirnzellen gefangen in deinem Kopf.

Greetings Snake_


Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 17 Oktober 2008, 14:17:07
Die Idee, die Serie ab dem dritten Film in eine neue Richtung zu bewegen, stammt allerdings wirklich von Carpenter (und Hill). Geplant war, bei einem möglichen Erfolg, jedes Jahr einen weiteren Halloween-Film mit neuer Thematik in die Kinos zu bringen.

Ist leider gescheitert, dabei war HALLOWEEN III wirklich gelungen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 17 Oktober 2008, 17:43:15
@Snake_Plissken
Es ist ja schon geschrieben: Der Regisseur von Halloween III "Tommy Lee Wallace" hat mir der Planung verschiedener Halloween Storys nichts zu tun. Immer noch besser ein paar Rechtschreibfehler zu setzen, als sich nicht zu Informieren bevor man etwas schreibt. Ironie wie so manches mal, bei meinen Reviews kann ich da auch nicht herauslesen, also wohl eine Fehlinformation.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 17 Oktober 2008, 20:34:45
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 17 Oktober 2008, 14:17:07
Ist leider gescheitert, dabei war HALLOWEEN III wirklich gelungen.

Zumindest ich selbst und die IMDb (3.6 als Durchschnittswertung) sind da anderer Meinung. Die Idee des Films um die mörderischen Halloweenmasken ist zugegebenermaßen ganz nett, aber irgendwie ziemlich schwach umgesetzt, was sich auch in den mauen Einspielergebnissen im Vergleich zu den erfolgreicheren Vorgängern widerspiegelt.
Tatsächlich wäre eine kontinuierliche Veränderung der Thematik der Filme lohnend gewesen, denn spätestens mit Teil 2 war schließlich (sieht man einmal von "H20" ab) alles erzählt und man hätte sich peinlich-absurd konstruierte Familiengeflechte (in Teil 6 wird von Michael Myers der Sohn seiner Cousine - wenn ich mich recht erinnere - gejagt) sparen können...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 17 Oktober 2008, 20:35:18
Ich habe aus Interesse viel über John Carpenter gelesen und mir sind auch durchaus solche Seiten bekannt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Halloween_3 (http://de.wikipedia.org/wiki/Halloween_3)

Allerdings habe ich definitiv auch schon gelesen, dass es definitv nicht Carpenters Plan war, aus Halloween eine Filmreihe losgelöst von Michael Myers zu machen. Die treibende Kraft dahinter war Debra Hill und eben Tommy Lee Wallace, dem Carpenter quasi das Feld überließ, nachdem er sich massiv in "Halloween 2" involvieren ließ (Thema Nachdrehs).
Ich bin mir jetzt nicht sicher (da nicht zur Hand gerade), aber ich denke, ich hatte das aus der, meiner Meinung nach, gut recherchierten Biografie von Willy Loderhose.
Falls Willy und / oder ich daneben liegen, bitte ich das zu verzeihen.

ZitatIronie wie so manches mal, bei meinen Reviews kann ich da auch nicht herauslesen, also wohl eine Fehlinformation.

Den Satz musst du mir erst mal erklären.

So, ich denke zum Thema "Halloween 3" ist erst mal genug gesagt, ist schließlich Chilis Thread.

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: RoboLuster am 17 Oktober 2008, 22:41:00
Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 16 Oktober 2008, 12:03:10
Die totale Gurke ist er nicht, mich hat er zumindest kaum angesprochen.

Und wenn der jetzt die totale Gurke wäre, hätte er dich dann mehr angesprochen? :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 13:06:50
Zitat von: filmimperator am 17 Oktober 2008, 20:34:45
Zumindest ich selbst und die IMDb (3.6 als Durchschnittswertung) sind da anderer Meinung.

Bah, die tumben Massen haben mal wieder Unrecht. :punk:

Zitat von: Snake_Plissken am 17 Oktober 2008, 20:35:18
So, ich denke zum Thema "Halloween 3" ist erst mal genug gesagt, ist schließlich Chilis Thread.

Generell kann hier so lang und breit diskutiert werden, wie's uns passt, aber bevor man sich im Kreis dreht,

Zitat von: filmimperator am 17 Oktober 2008, 20:34:45
aber irgendwie ziemlich schwach umgesetzt, was sich auch in den mauen Einspielergebnissen im Vergleich zu den erfolgreicheren Vorgängern widerspiegelt.
Zitat von: Chili Palmer am 16 Oktober 2008, 00:30:11
- Film = Flop = Schlechter Film = Blödes Argument. Nur mal so bemerkt, wegen "Halloween 3".

kann man's auch bleiben lassen.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 18 Oktober 2008, 13:29:54
@ Chili: Kommerzieller Flop hin oder her: der Film ist meiner Meinung nach trotzdem schlecht. Aber gut: Du hast Recht und ich hab meine Ruhe. Over and Out.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 13:33:33

Geht hier gar nicht um "Recht haben", aber bitte, wenn du dir den Schuh anziehen möchtest...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 18 Oktober 2008, 13:36:12
Und wenn überhaupt, dann habe ich Recht.
Auch wenn ich momentan gar nichts zu sagen habe...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 18 Oktober 2008, 13:54:54
ZitatTetsuo
Und noch'n Eiserner Mann. Kein Kaffee im Haus? Tetsuo hilft.
6/10


seh ich ja jetzt erst, so n Muntermacher so kurz abzuspeisen..  :bawling:  :icon_smile:

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 18 Oktober 2008, 14:45:15
Zitat von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 13:33:33
Geht hier gar nicht um "Recht haben", aber bitte, wenn du dir den Schuh anziehen möchtest...

Wie du schon sagtest: Wir drehen uns im Kreis und wenn du so deutlich auf mein Argument hinweist (dass du, bevor ICH es schrieb, schon kritisierst hast - ich aber wsl. überlesen habe), dann hast du nun mal Recht und ich habe ein weiteres sinnloses Posting auf meinem Konto. Alles klar? Ist ja nicht so, dass ich auf Irritationen aus wäre.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Schlombie am 18 Oktober 2008, 15:00:54
Man muss dieses Thema verallgemeinern und nicht auf einen Film (in diesem Falle "Halloween 3") reduzieren. Fakt ist nun mal, dass der Geschmack der Masse nicht relevant ist bei der Frage, ob ein Film gut oder schlecht ist. Bei dieser Frage geht es nähmlich um mehr als den reinen Unterhaltungswert, aber genau dieser ist es, der die Masse interessiert. Und da auch Werbung und anderweitige Manipulation den Markt beeinflussen, kann Massengeschmack und Einspielergebnis nicht Grundlage sein, um über die Qualität eines Filmes zu diskutieren.

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 18 Oktober 2008, 17:26:26
Zitat von: psychopaul (Ösi-Fußball ist toht!) am 18 Oktober 2008, 13:54:54
ZitatTetsuo
Und noch'n Eiserner Mann. Kein Kaffee im Haus? Tetsuo hilft.
6/10


seh ich ja jetzt erst, so n Muntermacher so kurz abzuspeisen..  :bawling:  :icon_smile:



Prätentionspaul.  :icon_mrgreen: Wie du somit selbst richtig resümiert hast, war TETSUO für Tsukamoto natürlich nur eine Fingerübung für ungleich genialeres wie TOKYO FIST oder BULLET BALLET.  ;) Immerhin, dass sich Chili sowas reinzieht, hätte ich gar nicht gedacht. So ein Mist, was soll  nur aus meinen schönen Vorurteilen werden...

Im übrigen halte ich die bis hierher geführte Halloween-Diskussion für sehr obsolet merkwürdig.  :eek:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 18:01:08
Zitat von: McKenzie (Peter Maffay) am 18 Oktober 2008, 17:26:26
TETSUO für Tsukamoto natürlich nur eine Fingerübung für ungleich genialeres

...und genau deshalb überschlage ich mich da nicht vor Begeisterung. Ist ja nicht so, dass ich den nicht mögen würde, aber 'n bisschen Luft nach oben...

Tut mir auch sehr leid, deine Vorurteile nicht bestätigt zu haben. Kann mich nur wiederholen: Ich schreibe nicht über alles, was ich mir anschaue. Nur über das, was von mir erwartet wird.  :icon_lol:


Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Dr.Doom(Horror) am 18 Oktober 2008, 19:08:07
@filmimperator ja Halloween 5 und 6 haben eine konfuse Story Erzählung mit dem 2. Schwarzen Mann und der darauf folgenden Sekte des Michael Myers, sie hat mich auch nicht angesprochen. Die Slasher Elemente stimmen aber, deswegen mag ich die Teile auch.

@Snake_Plissken Bezogen auf meinen ungewollten Fehler bei ,,Blood  Dolls", wegen der Sat.1 Produktion, weil ich es so meinte, dass der Film über diesen Sender bekannter geworden ist und ihn so einige auch nur von dort aus kennen.

@old_silence Eher nicht, außer er wäre wieder amüsant genug.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 19:36:42

Als ich schrieb, dass hier so lange diskutiert werden kann, wie's uns passt, meinte ich natürlich mich, da ich wie Cäsar gerne so von mir spreche. Und so langsam wird es uns doch zu bunt, es muss ja hier nicht jeder Pup breitgetreten werden.

Noch mehr so-la-la-Gedanken zur mehr oder minder unglücklichen Entwicklung von "Halloween", und hier geht's ab:

(http://img520.imageshack.us/img520/2661/picardto1.gif)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 18 Oktober 2008, 19:55:26
Ich habe die Faszination eines lahmarschigen Messerschwinges ja nie so richtig verstanden.
Er tappst gemächlich durch die Dunkelheit und wird dabei des öfteren von einer Schildkröte überholt, während die Teenies, die er verfolgt, regelmäßig neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen - und dabei trotzdem immer nur knapp 2,50m Vorsprung haben. Das mag beim ersten Teil noch exzellent in Szene gesetzt sein, aber schon in Teil 2 ist da die Luft raus. In der Hinsicht war Teil 3 eine nette Abwechslung; Scheiße war er trotzdem.
Ich mochte aber den Teil, in dem er den MC Battle mit Busta Rhymes gewinnt und einen Plattenvertrag bekommt - ohne ein Wort zu sagen; Respeck!

Chunk out.

Edit: Cabin Fever fand ich aber auch gut.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 18 Oktober 2008, 20:01:53
Zitat von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 19:36:42
Als ich schrieb, dass hier so lange diskutiert werden kann, wie's uns passt, meinte ich natürlich mich, da ich wie Cäsar gerne so von mir spreche. Und so langsam wird es uns doch zu bunt, es muss ja hier nicht jeder Pup breitgetreten werden.

Nix für ungut, Chili, aber ist das ein Insider, den Outsider wie ich nicht raffen?  :00000109:


Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 18 Oktober 2008, 19:08:07
@filmimperator ja Halloween 5 und 6 haben eine konfuse Story Erzählung mit dem 2. Schwarzen Mann und der darauf folgenden Sekte des Michael Myers, sie hat mich auch nicht angesprochen. Die Slasher Elemente stimmen aber, deswegen mag ich die Teile auch.

Vom Gemetzel her kommt bei mir dann Teil 6 noch am besten weg. Teil 4 und 5 jedoch nicht, obwohl sie in Ansätzen noch eine ganz passable Spannungskurve aufweisen, was Teil 6 irgendwie fehlt. Und im Zweifel machen nicht Slasher-Elemente einen guten Film aus, sondern eben Spannung, eine gute Story und gute Schauspielerleistungen - und zumindest die letzten beiden sucht man ab Teil 3 (eventuelle Ausnahme: "H20") vergebens...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 20:07:07
Zitat von: filmimperator am 18 Oktober 2008, 20:01:53
Nix für ungut, Chili, aber ist das ein Insider, den Outsider wie ich nicht raffen?  :00000109:

Nein, wieso?

Zu Halloween:

(http://img204.imageshack.us/img204/6397/modcatvb8.png)

Ihr werdet gleich alle mit 'ner Leiche und einem Monatsvorrat Eiscreme eingesperrt.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 19 Oktober 2008, 01:07:39
Zitat von: Chili Palmer am 18 Oktober 2008, 20:07:07
Zu Halloween:

(http://img204.imageshack.us/img204/6397/modcatvb8.png)

Ihr werdet gleich alle mit 'ner Leiche und einem Monatsvorrat Eiscreme eingesperrt.

Neeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn!  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 20 Oktober 2008, 00:11:37
jo is denn heit scho Hellowien?

hm, Tokyo Fist hab ich mir irgendwann mal gegeben, fand den auch super, wobei mir die ganz große Genialität dann auch nicht aufgefallen ist (da muß ich wohl nochmal ran  :icon_mrgreen: ), das Kugelballett kenn ich leider bis dato gar nicht.

ändert aber nichts dran, dass bei Tetsuo keine Luft mehr nach irgendwo ist...  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 20 Oktober 2008, 00:34:22
Zitat von: psychopaul (Ösi-Fußball ist toht!) am 20 Oktober 2008, 00:11:37
hm, Tokyo Fist hab ich mir irgendwann mal gegeben, fand den auch super, wobei mir die ganz große Genialität dann auch nicht aufgefallen ist (da muß ich wohl nochmal ran  :icon_mrgreen: )

Meisterwerk. Hat zehnmal mehr Substanz als TETSUO.

Zitat von: psychopaul (Ösi-Fußball ist toht!) am 20 Oktober 2008, 00:11:37
ändert aber nichts dran, dass bei Tetsuo keine Luft mehr nach irgendwo ist...  ;)

Ja ja, du kleiner Punk - Hauptsache schön unkonventionell, alles andere ist zweitrangig.  Na ja... ich dachte das früher auch mal.   :icon_twisted: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 20 Oktober 2008, 02:21:25
wann war früher? mit 8?  :LOL:  :icon_mrgreen:  :icon_razz:

Substanz ist nicht alles. manchmal.  :icon_cool:

oder wie Turnvater Jahn immer zu sagen pflegte: Hauptsache schon unkonditionell.  :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 20 Oktober 2008, 03:43:32
Zitat von: psychopaul (Ösi-Fußball ist toht!) am 20 Oktober 2008, 02:21:25
wann war früher? mit 8?  :LOL:  :icon_mrgreen:  :icon_razz:

Nö, mit 17, 18. Ist ja auch schon wieder eine Ewigkeit her, irgendwie.  :LOL:

Zitat von: psychopaul (Ösi-Fußball ist toht!) am 20 Oktober 2008, 02:21:25
Substanz ist nicht alles. manchmal.  :icon_cool:

"Es gibt eine Art von Kino, dass die Emotionen anregt und ein solches, welches die Gedanken antreibt."
(Robert Bresson  :love:, sinngemäß).  :icon_twisted:

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hedning am 20 Oktober 2008, 04:27:01
Habt ihr schon "Gemini" gesehen? Bis jetzt mein Liebling von Tsukamoto, kenne aber bei weitem nicht alles.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 20 Oktober 2008, 10:39:10
Hat Bresson gut gesagt, aber vermutlich gibt es da noch zwei drei andere Arten..  :icon_smile:

Gemini leider auch noch nicht gesehen, ich kenne ungefähr die Hälfte von Tsukamotos Filmen, würd ich jetzt mal so sagen...
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 20 Oktober 2008, 16:43:32
Zitat von: Hedning am 20 Oktober 2008, 04:27:01
Habt ihr schon "Gemini" gesehen? Bis jetzt mein Liebling von Tsukamoto, kenne aber bei weitem nicht alles.

Nun ja, da ich weiß, das GEMINI für Tsukamoto eine von insgesamt nur zwei Auftragsarbeiten innerhalb seiner Karriere als Autorenfilmer war, bin ich auf den nie besonders scharf gewesen und habe ihn auch noch nicht gesehen. Wobei man von Tsukamoto eigentlich alles sehen muss (außer dem peinlichen NIGHTMARE DETECTIVE).

Zitat von: psychopaul (Ösi-Fußball ist toht!) am 20 Oktober 2008, 10:39:10
Hat Bresson gut gesagt, aber vermutlich gibt es da noch zwei drei andere Arten..  :icon_smile:

Ich gehe damit auch nicht d'accord, das war nur eine kleine polemische Spitze, die ich einfach posten musste (wenngleich Bresson ein Meisterregisseur und AU HASARD BALTHAZAR mein schönstes Kinoerlebnis des Monats bisher war - der ist einfach immer wieder großartig). Gerade ich bin doch vehement gegen eine Aufspaltung von Geist und Emotion in Filmen und bei der Rezeption.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Hedning am 20 Oktober 2008, 16:50:38
Zitat von: McKenzie (Peter Maffay) am 20 Oktober 2008, 16:43:32
Zitat von: Hedning am 20 Oktober 2008, 04:27:01
Habt ihr schon "Gemini" gesehen? Bis jetzt mein Liebling von Tsukamoto, kenne aber bei weitem nicht alles.

Nun ja, da ich weiß, das GEMINI für Tsukamoto eine von insgesamt nur zwei Auftragsarbeiten innerhalb seiner Karriere als Autorenfilmer war, bin ich auf den nie besonders scharf gewesen und habe ihn auch noch nicht gesehen. Wobei man von Tsukamoto eigentlich alles sehen muss (außer dem peinlichen NIGHTMARE DETECTIVE).

Naja, ob die Tatsache mit der Auftragsarbeit irgendwas über die Qualität, Aussagekraft usw. bedeuten muss? Gemini ist deutlich ruhiger als die Tetsuos und erzählt halbwegs konventionell seine Geschichte, hat aber Bilder von besonderer (morbider) Schönheit zu bieten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 20 Oktober 2008, 16:57:18
Zitat von: Hedning am 20 Oktober 2008, 16:50:38
Naja, ob die Tatsache mit der Auftragsarbeit irgendwas über die Qualität, Aussagekraft usw. bedeuten muss?

Nö, nicht zwangsläufig. Ich habe z. B. jede Menge für Sam Peckinpah (der ja auch ein ausgeprägter Auteur war) übrig, finde aber paradoxerweise seinen ersten Kinofilm, THE DEADLY COMPANIONS, eine Auftragsarbeit ersten Grades, ohne Freiheiten für ihn realisiert, eine seiner besten Arbeiten.

Nur... wenn ich dann bei NIGHTMARE DETECTIVE sehen muss, wie schon ein kommerzieller Original-Tsukamoto aussieht... puh...

Zitat von: Hedning am 20 Oktober 2008, 16:50:38
Gemini ist deutlich ruhiger als die Tetsuos und erzählt halbwegs konventionell seine Geschichte, hat aber Bilder von besonderer (morbider) Schönheit zu bieten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Klingt gut. Auch wenn mein Fetisch für schöne Bilder (weiß gar nicht mehr, was ich eigentlich noch schön finde, bzw. finden kann) inzwischen merklich abgeklungen ist, seit diese eklige postmoderne Style-over-substance-Schwemme auch mich erreicht hat. Pfui.
Ach ja, ich habe vergessen, A SNAKE OF JUNE zu erwähnen. Auch ein Meisterwerk von Tsukamoto - und viel besser als TETSUO.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 20 Oktober 2008, 20:18:26
naja, viel besser? ...ich zitiere mich mal selbst..
Zitat
Lange Zeit ist es gar ein relativ straighter Erotikthriller

:icon_mrgreen:  :icon_lol:

das wird dem Film insgesamt natürlich nicht gerecht, bevor ich noch missverstanden werde...

nächste Runde:
Vital find ich da aber sogar noch besser ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: a deer am 20 Oktober 2008, 20:53:51
Den mit Abstand schlechtesten Tsukamoto habt ihr noch gar nicht erwähnt, "Hiruko - The Goblin" (die 2. Auftragsarbeit?) hat wirklich gar nichts mehr mit seinen "typischen Filmen" zu tuen und ist alles in allem ein ziemlich konventioneller Horrorfilm mit vielleicht 1-2 interessanten Ideen, die aber nichtmal ansatzweise genutzt werden.
"Tetsuo" und "Vital" stellen in meiner persönlichen Rankliste die unangefochtenen Spitzenreiter da, gefolgt von "A Snake of June" und "Tokyo Fist"...
Problematisch bei Tsukamoto's Filmen und meiner Reflexion über jene ist aber, dass meine Erinnerungen an jene nach einigen Monaten teilweise arg verschwommen sind und es mir schwer fällt zu sagen, wieso ich den jeweiligen Film eigentlich so toll fand (geht mir aber bei einigen meiner Favoriten so, würde mich jemand zb. heute nach meiner Meinung zu "Solaris" fragen, ich könnte ohne Neusichtigung nicht bzw. nur abgedroschen sagen, warum der Film imo ein Meisterwerk ist, irgendwie sind solche Filme für mich nicht mehr in dieser Welt erfassbar, sondern nur in einer cineastisches Parallelwelt, in der es keine bewusstseinstrübenden negativen Einflüsse seitens der harten Wirklichkeit gibt.... oweia, ich glaub das klingt jetzt ziemlich komisch  :icon_lol:)

just my two cents (Auch wenn es vielleicht passendere Orte dazu gibt, der Hausherr des Threads wird bestimmt gleich wütend, dass nun sogar der Pöbel hier seine Meinung kundtut ;))
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 18 Februar 2009, 16:48:08
Rhetorisch gepfefferte FRIDAY PART II-Besprechung, deren gewohnt abgeklärtes Ringen um poppige Wörter wie immer zu einem frischen, flappsigen und dennoch sprachlich hochwertigem Ergebnis führt.

Hinsichtlich der Inhaltsanalyse und Formbetrachtung wäre da aber doch noch eine Menge mehr drin gewesen, insbesondere wo du schon Lukas und Westphal zitierst (zwei der wenigen wirklichen Experten auf diesem Gebiet hierzulande).

Allein die traumhafte Kameraarbeit hebt FRIDAY 2 aus dem Groß der frühkindlichen Slasherfilme Anfang der 80er hervor. Die Exposition ist göttlich, da wird alles aufgefahren und abgearbeitet, was der Slasherfilm herzugeben hat (zugegeben: viel isses ja nicht), vom permanten dramaturgischen Perpektivwechsel bis zum Spiel mit Klischees. Das Final Girl wird cleverer eingeführt als in sämtlichen anderen Slashern zu der Zeit (man beachte ihren ersten Auftritt, als sie mit dem Auto angedackelt kommt), und die von dir beschriebene Bar-Sequenz verdeutlicht auf wunderbare Weise die Vebindung der repressiv markierten, aber eigentlich zutiefst gestörten Figur - die eine emotionale Nähe zum Killer herstellt und Verständnis für ihn aufbringt.

Als ich den Film vor einigen Wochen noch einmal sah, war ich doch sehr, sehr angetan von diesem stiefmütterlich behandelten ersten Auftritt Jasons, der wohl nur deshalb keinen guten Ruf genießt, weil er (Dank der MPAA) nicht gorig genug ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 18 Februar 2009, 20:30:49
Kann ich Mr. VV nur zustimmen. Auf der neuen Special Edition von Teil 2 ist ein wunderbares Special drauf, mit einem Interview des Autors dieses Wälzers hier:

http://www.amazon.de/Crystal-Lake-Memories-Complete-History/dp/1845763432/ref=sr_1_3?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1234981539&sr=8-3

in welcher er unter anderem auch auf die angesprochenen Punkte eingeht! Danach sieht man den 2. Teil (welchen ich persönlich z. Bsp. besser als den guten aber doch leicht überhypten 3. Teil finde) noch einmal mit anderen Augen. 7-8 Punkte sind auf jedenfall angebracht. (6 Punkte geht gerade noch so! ;))

BTW: Hat irgend jemand den oben genannten Wälzer schon gelesen? Nach dem Interview bin ich echt am überlegen mir das Teil zuzulegen! :icon_confused:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 18 Februar 2009, 21:27:00

@ Vega:
Bin mir hinsichtlich der analytischen Tiefe der Texte auch nicht hundertprozentig sicher, ob die jetzt der wahre Jakob sind, aber ich wollte es halt kurz und knackig halten. Gebe dir natürlich vollkommen Recht bezüglich der tollen Kameraarbeit und der grandiosen Exposition, die wirklich alle Stilmittel auffährt, die den Slasherfan glücklich machen, aber bevor ich da Lukas und Westphal wiederhole, dachte ich, mit dem Quellverweis meine Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben.  :icon_lol:
Ansonsten können wir ja hier gerne vertiefen, wenn es mal wieder zu oberflächlich war.

EDIT: habe bei der Barszene jetzt noch einen Nebensatz angehängt, aber auch das Gefühl, dass ich da nicht stärker drauf eingehen kann, ohne gleich den gesamten Text umschmeißen zu müssen. Immerhin habe ich als Nonplusultra der wirklich analytischen Schreibe über diese Filme immer noch dein Review zum ersten Teil vor Augen - und auf dem Feld wollte ich bewusst nicht wildern.

@ Hankey:
Erst hatte ich den auch bei 7, dann dachte ich an den mir noch souveräner erscheinenden dritten Teil, der dann folglich 8 Punkte hätte erhalten müssen, was im Hinblick auf den ersten Teil nicht ging, was mich wieder dazu veranlasste, die Souveränität des dritten und die Tiefe des zweiten Teils als gleichgewichtig zu betrachten, und...

...hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich Bewertungen hasse?  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 21 Februar 2009, 18:56:47
Nun ja, Chili, auch ich habe mir jetzt mal ein paar deiner in letzter Zeit zahlreichen Kritiken zur "Freitag, der 13."-Reihe zu Gemüte geführt und muss sagen, dass sie abseits deiner sehr kurzweiligen, flapsigen Schreibweise in Bezug auf popkulturelle und filmische Referenzen nichts wirklich Neues an den Tag legen. Versteh mich bitte nicht falsch, aber in Anbetracht dessen, dass die Filme mittlerweile schon totbesprochen worden, frage ich mich schon ein wenig, wo abseits des durchaus ironischen und sehr kurzweiligen Umgangs mit dem Thema der (wirkliche) Mehrwert steckt. Da hättest du imo ruhig noch einen Schritt weiter gehen können.   
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 22 Februar 2009, 02:57:17

Dann möchte ich jetzt aber auch gerne wissen, wie dieser "Schritt weiter" aussehen könnte.

Ich habe mir bei der ganzen Sache ja Folgendes gedacht:
In Vorbereitung auf den demnächst trotz aller Schauergeschichten immer noch mit Vorfreude erwarteten Kinobesuch des Nispel-Films hatte ich mir in einem quälenden Marathon noch einmal die Vorgängerfilme angetan, bei denen mir wieder einmal auffiel, wie unglaublich schwer ich sie auseinanderhalten kann. Also machte ich mir beim Schauen Notizen über deren jeweils hervorstechendste Eigenschaften, kam dann auf die Idee, möglichst kurze Reviews zu verfassen, bei denen ich künftig selbst nachschlagen könnte, und hoffe nun auf Klickzahlen ähnlich ratloser Leute.  :icon_mrgreen:
Da war nicht viel Anspruchsdenken dahinter, außer dem Versuch, einigen (ab Teil 4) substanzlosen Filmen halbwegs lesbare Texte abzugewinnen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 23 Februar 2009, 17:47:52
Hey Chili,

grade dein Review zum achten 13. gelesen und mich sehr amüsiert. Sehr treffend geschrieben, auch wenn ich einem achten Teil, der sich nur noch (wie natürlich einige Teile vorher auch schon) den niederen (nicht zu verwechseln mit "niedrigen")  Erwartungen des Publikums beugt, eine etwas höhrere Punktzahl zugestanden hätte. Zudem hast du meine Lieblingsszene nicht erwähnt (Boxszene auf dem Hochhaus)... :-)

Dennoch ein sehr treffendes Review, das bei mir die Lust geweckt hat, mal wieder meine niederen Filmerwartungen zu erfüllen...

:respekt:

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 18:12:39
Zitat von: Snake_Plissken am 23 Februar 2009, 17:47:52
Zudem hast du meine Lieblingsszene nicht erwähnt (Boxszene auf dem Hochhaus)... :-)

Woas? Das kann nicht sein, das ist nämlich auch meine Lieblingsszene.

Musst du überlesen haben, ist auch nur ein Nebensatz:

Zitatein Boxkampf zur Unterstreichung Jasons beachtlicher Nehmerfähigkeiten veranstaltet

Was ich nicht mehr unterbringen konnte, war ein Verweis auf die deutsche Synchro. Als die beiden Vergewaltiger in spe unsere Heldin in ihre Behausung zerren, sagt der eine im Original: "Welcome to the casbah!". Deutsch: "Willkommen im Bananenland!"  :icon_lol:

Jedenfalls schönen Dank fürs Lesen, beehren Sie uns bald wieder.  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 23 Februar 2009, 18:15:03
ZitatMusst du überlesen haben, ist auch nur ein Nebensatz:

Zitat
ein Boxkampf zur Unterstreichung Jasons beachtlicher Nehmerfähigkeiten veranstaltet

Tatsache... Hast recht, Asche auf mein Haupt... Ich hab ja noch eins, im Gegensatz zu unserem jungen Boxer.  :LOL:

ZitatJedenfalls schönen Dank fürs Lesen, beehren Sie uns bald wieder.  icon_wink

Gern geschehen und dito...

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 18:30:34

Ich würde mich auch häufiger zu Wort melden, wenn ich die betreffenden Filme denn mal gesehen hätte.

In deinem Falle die letzten drei -Cloverfield, Mutant Chronicles, Alienkiller- alles unbekannt, ich sollte wirklich mal wieder mehr trashige Sci-Fi gucken.  :icon_cool:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 23 Februar 2009, 18:57:07
ZitatIn deinem Falle die letzten drei -Cloverfield, Mutant Chronicles, Alienkiller- alles unbekannt, ich sollte wirklich mal wieder mehr trashige Sci-Fi gucken.

Bei dieser Zusammenstellung eine gewagte Behauptung... Sci Fi ist da noch am ehesten der gemeinsame Nenner, den ich bei diesen Streifen sehe...

Mal schauen, was als nächstes drankommt (vielleicht sogar noch heute, ich habe eine Woche URLAUB und NICHTS VOR  :rofl:), vielleicht ist ja was für dich dabei...

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 23 Februar 2009, 19:21:04
Zitat von: Chili Palmer am 22 Februar 2009, 02:57:17
Dann möchte ich jetzt aber auch gerne wissen, wie dieser "Schritt weiter" aussehen könnte.

Wenn auch du als gefühlter 100. Autor noch einmal einen (wenn auch zum Teil ironisch gebrochenen) Abriss der Handlung gibst, ist das zwar dein gutes Recht, aber nicht wirklich neu und irgendwo auch dankbar populistisch. Meines Erachtens hättest du die popkulturelle und filmischen Referenzen weiter forcieren können und auf einen Handlungsabriss gänzlich verzichten können. Aber vielleicht verblendet mich auch gerade etwas der eigene Anspruch, dass ich mich derzeit eher unbekannteren Filmen widme  ;).


Zitat von: Chili Palmer am 22 Februar 2009, 02:57:17
Ich habe mir bei der ganzen Sache ja Folgendes gedacht:
In Vorbereitung auf den demnächst trotz aller Schauergeschichten immer noch mit Vorfreude erwarteten Kinobesuch des Nispel-Films hatte ich mir in einem quälenden Marathon noch einmal die Vorgängerfilme angetan, bei denen mir wieder einmal auffiel, wie unglaublich schwer ich sie auseinanderhalten kann. Also machte ich mir beim Schauen Notizen über deren jeweils hervorstechendste Eigenschaften, kam dann auf die Idee, möglichst kurze Reviews zu verfassen, bei denen ich künftig selbst nachschlagen könnte, und hoffe nun auf Klickzahlen ähnlich ratloser Leute.  :icon_mrgreen:
Da war nicht viel Anspruchsdenken dahinter, außer dem Versuch, einigen (ab Teil 4) substanzlosen Filmen halbwegs lesbare Texte abzugewinnen.

Ich habe mir schon gedacht, dass du eine solche Intention damit verfolgt hast. Imo hast du Recht, dass die Filme tatsählich schwer auseinander zu halten sind. Nur wirkt es leider auch so, als wärst du in erster Linie auf Klickzahlen (was du ja auch zugibst) aus, eben WEIL die Neuverfilmung gerade im Kino läuft. Dein Ansatz, die Texte verständlich zu schreiben und auch in ironischer Richtung etwas abzugewinnen, ist nachvollziehbar, aber ich sehe weiterhin keinen wirklichen Mehrwert in deinen Reviews, sorry. Sie sind kurzweilig zu lesen, das kann man festhalten -aber originelle Deutungsmuster etc. (eben das, was für mich eine erneute Besprechung der Filme vollends legitimiert hätte) sucht man leider vergebens. Und was der Literaturhinweis in deiner Besprechung zum 2. Teil für eine Funktion hat, hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 21:13:18
Zitat von: filmimperator am 23 Februar 2009, 19:21:04
Dein Ansatz, die Texte verständlich zu schreiben und auch in ironischer Richtung etwas abzugewinnen, ist nachvollziehbar, aber ich sehe weiterhin keinen wirklichen Mehrwert in deinen Reviews, sorry.

Muss dir nicht leid tun, ich sehe ihn ja zu weiten Teilen auch nicht. Ich wollte die halt nur gerne schreiben. Fastfood-Reviews zu Fastfood-Filmen. Als kleine Abwechslung, bin sonst ja auch bekanntermaßen ein großer Verfechter der Mehrwertstheorie.
Fühle mich aber geschmeichelt, denn wenn es mal auffällt, dass ich besagten Mehrwert nicht liefere, scheint es ja sonst ganz gut zu laufen.  ;)

Zitat von: filmimperator am 23 Februar 2009, 19:21:04
originelle Deutungsmuster etc. (eben das, was für mich eine erneute Besprechung der Filme vollends legitimiert hätte) sucht man leider vergebens.

Meinen allergrößten Respekt an denjenigen, der diese jetzt noch zu liefern imstande ist. Ich bin es eben nicht. Wüsste da auch keinen Ansatz, ohne ins Abstruse zu geraten, denn die Filme sind stumpfe Exploitation, denen ich tieferliegende Inhalte krampfhaft herbeireden müsste.

Zitat von: filmimperator am 23 Februar 2009, 19:21:04
Und was der Literaturhinweis in deiner Besprechung zum 2. Teil für eine Funktion hat, hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen.

Besagter Text leistet die von mir nur angerissene Deutung der Eröffnungssequenz als "Verdichtung des Genres" in höchst lesenswerter Weise, die Quellenangabe ist demnach als Lesetipp für Interessierte zu verstehen. Ich hatte jedenfalls keine Lust, die beiden Autoren zu wiederholen, um mein Review gehaltvoller zu machen, das hätte auch gar nicht gepasst.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 23 Februar 2009, 22:01:15
Zitat von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 21:13:18
Fühle mich aber geschmeichelt, denn wenn es mal auffällt, dass ich besagten Mehrwert nicht liefere, scheint es ja sonst ganz gut zu laufen.  ;)

Dem ist so  ;).


Zitat von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 21:13:18
Zitat von: filmimperator am 23 Februar 2009, 19:21:04
originelle Deutungsmuster etc. (eben das, was für mich eine erneute Besprechung der Filme vollends legitimiert hätte) sucht man leider vergebens.

Meinen allergrößten Respekt an denjenigen, der diese jetzt noch zu liefern imstande ist. Ich bin es eben nicht. Wüsste da auch keinen Ansatz, ohne ins Abstruse zu geraten, denn die Filme sind stumpfe Exploitation, denen ich tieferliegende Inhalte krampfhaft herbeireden müsste.

Man kann ja sehr viel in diese Filme hineininterpretieren. In der Filmsoziologie wird dann wieder "Angst in der Gesellschaft" als Aufhänger genommen, um das Aufkommen von Slasher-Filmen zu erklären oder es wird versucht, generell gesellschaftliche Auswirkungen auf dem Film zu übertragen. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich solche Überlegungen in pauschalisierter Form teile, aber eine Review, die so argumentiert, hätte ich - bei entsprechenden weiteren Vertiefungen -bspw. sehr interessant gefunden.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 22:17:32

Diese ganzen Interpretationen wie "das Verdrängte bricht sich Bahn", "rural trifft urban", "psychosexuelle Chiffre", etc. lese ich selbst zwar auch immer ganz gerne, würden mir in diesem speziellen Fall aber einfach wie Perlen vor die Säue erscheinen, wenn schon der Erfinder zugibt, lediglich "einen spannenden Film für Zwölfjährige" im Sinn gehabt zu haben. So etwas ist meines Erachtens besser bei Carpenter und Craven aufgehoben.
Dann kann man sich nämlich nur noch die Wirkungsweise der Machart anschauen und diese bei Bedarf analysieren, und das wurde erstens schon von anderen zur Genüge getan, und war zweitens im Hinblick darauf, dass ich ja alle Filme möglichst kurz und im Stil einheitlich abhandeln wollte, ein potentielles Ungleichgewicht, denn spätestens ab dem vierten Film wäre mir dazu nichts mehr eingefallen.
Ich kann nur noch einmal sagen, dass mich tiefgehende Analysen der späteren Teile wirklich sehr interessieren würden, da ich so etwas nicht fertigbringe.

Habe in der Reviewliste auch immer deinen Namen gesehen, was war denn dein Ansatz (kam noch nicht zum Lesen)?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 24 Februar 2009, 01:59:26
Zitat von: Chili Palmer am 23 Februar 2009, 22:17:32
Habe in der Reviewliste auch immer deinen Namen gesehen, was war denn dein Ansatz (kam noch nicht zum Lesen)?

Ich muss zugeben, dass meine "Freitag der 13."-Reviews zu meinen älteren gehören und sich somit auch nicht tiefergehender mit Deutungsmustern etc. beschäftigen, sondern ich nur ganz nüchtern feststelle, was gut und schlecht war. Das war ja auch nur ein Beispiel. Mir würde es genau wie dir schwer fallen, etwas in die Teile (oder zumindest in den ersten; Psychoanalyse mit verdrängtem Ödipuskomplex?  ;)) hinein zu interpretieren, aber sollte es jmd. gelingen, würde ich sofort sehr gerne lesen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 24 Februar 2009, 02:09:14

Ahaaa. Dann erlaube mir, wenigstens hier analytisch tätig zu werden und dir auf den Kopf zu küchenpsychologisieren, dass meine oberflächliche Schreibe für dich eine Projektionsfläche darstellt und dich an deine eigenen, unvollständig verbliebenen Ideen zum Thema erinnert, was sich nun in einem beständigen, für diese Art Filme aber doch recht unverhältnismäßigen Drängen nach Tiefe äußert, und es obendrein ärgerlich ist, dass doch noch ein ,,Freitag"-Film in die Kinos gekommen ist, in dessen Kielwasser eigentlich redundante Nachzügler nun ganz gut dahindüsen. Das konnte doch keiner ahnen!


;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: filmimperator am 24 Februar 2009, 13:39:41
Sie haben Recht, Herr Freud  :bawling:  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Februar 2009, 17:02:09

So, nu isse durch, die Kiste, und ich mache drei Kreuze.  :algo:

Das Klassentreffen (http://www.ofdb.de/review/34999,347229,Freddy-vs-Jason)
Der Neue (http://www.ofdb.de/review/163510,347272,Freitag-der-13)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 27 Februar 2009, 17:14:29
Sehr nice...

Auch wenn mir beim Überfliegen aufgefallen ist, dass du erst beim Verreissen so richtig in Fahrt kommst. Grade die trockenen Kommentare im Fettdruck, die du den Reviews voranstellst haben mir sehr gur gefallen. Wo ist das denn bei Freddy vs. Jason? Oder machst du das nur bei den schlechteren Kandidaten.

Ansonsten aber Daumen hoch. Grade bei diesen Filmen sind hochklassige Reviews immer willkommen!

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Februar 2009, 18:39:29
Zitat von: Snake_Plissken am 27 Februar 2009, 17:14:29
Wo ist das denn bei Freddy vs. Jason? Oder machst du das nur bei den schlechteren Kandidaten.

Dieses trivialspekulative Element ist exklusiv den Jason-Filmen vorbehalten, beim Überschneidungsfilm demzufolge redundant.  ;)

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 27 Februar 2009, 18:42:45
ZitatDieses trivialspekulative Element ist exklusiv den Jason-Filmen vorbehalten, beim Überschneidungsfilm demzufolge redundant.  icon_wink

Schade... Die waren das Salz in der Blutsuppe... Nichtsdestotrotz  :respekt: für alle Besprechungen!

War es eigentlich eine bewusste Entscheidung von dir, alle Filme noch zu besprechen, bevor du dich an das Remake wagst?

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Februar 2009, 18:58:50

Da ich sie vor dem Kinobesuch alle noch einmal geguckt hatte, fand ich es plötzlich ganz interessant, mich noch einmal in Textform mit ihnen auseinanderzusetzen, da ich beim Reviewschreiben häufig im Nachhinein noch Zusammenhänge entdecke, über die ich mir sonst nicht soo einen Kopf gemacht hätte.
Hoffte, das würde mir helfen, den neuen Film im richtigen Verhältnis zu sehen.

Wie gesagt, augenöffnende Innovationsgranaten sind dabei nicht herumgekommen, aber dieser phasenweise geradezu ermüdenden Serie innerhalb von ein paar Tagen Reviews abzugewinnen, lohnte sich für mich irgendwie doch, da ich sonst selten mehr als ein Review pro Woche schreibe. Das Ergebnis ist für Außenstehende meines Erachtens nach hart an der Grenze, da diese Film eben "überversorgt" sind, aber ich bitte um Nachsicht, so schnell kommt sowas auch nicht wieder vor. 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 27 Februar 2009, 19:16:56
ZitatDas Ergebnis ist für Außenstehende meines Erachtens nach hart an der Grenze, da diese Film eben "überversorgt" sind, aber ich bitte um Nachsicht, so schnell kommt sowas auch nicht wieder vor.

Keine Entschuldigungen! Nicht dafür. Wie ich schon sagte (und du schon richtig erkanntest), sind solche Serien nicht gerade unterversorgt, aber viele der Reviews sind echt für den A***... Insofern kommen deine Rezensionen zu diesen Film wie gerufen. Gerade bei solchen "Fanfilmen" ist es Gold wert, fundierte Meinungen und Besprechungen zu lesen, anstatt "Goil, Jason schlitzt in dem Teil XY aber viel goiler als in Teil YX... Und was ihr b00ns bestimmt all noch nicht wisst: im ersten Teil killt seine Mama"... brrr...

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 27 Februar 2009, 19:19:57
Zitat von: Snake_Plissken am 27 Februar 2009, 19:16:56
Und was ihr b00ns bestimmt all noch nicht wisst: im ersten Teil killt seine Mama"... brrr...

Was ich mir dann aber auch nicht nehmen lassen konnte.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Snake_Plissken am 27 Februar 2009, 19:22:29
ZitatWas ich mir dann aber auch nicht nehmen lassen konnte.  icon_lol

Du hast es aber anders formuliert, oder?  :LOL:

Greetings Snake_
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 28 Februar 2009, 15:07:26
Auch von mir nochmal ein Lob an die Besprechungen der kompletten Friday-Reihe. Sie ist in jeder Hinsicht gelungen, auch wenn natürlich nicht überall zustimmen kann! :icon_mrgreen:

Nun drängen sich mir allerdings zwei Fragen auf:

1. Guckt Chili denn nur die guten Friday-Streifen immer wieder an oder wandern auch die 3/10 und 4/10 immer wieder einmal in den Player? ;)
2. Bist Du Dir bei bei Jason X sicher, dass es 26 Tote sind? Laut dem Bodycount-Liste in der Ofdb sind es nur 25 Tote! Wo kommt der 26 her? ;)

Ach und nice, dass du das Friday-Remake auch nicht für sooo drastisch schlecht findest wie manch anderer! :D

Ach ja:

Zitatdass Horrorserien nicht zwangsläufig scheitern müssen, wenn sie ins Weltall aufbrechen. Schreibt euch das mal hinter die Ohren, ihr Cenobiten und Leprechaune!
Hey, "Space Platoon" ist doch gerade deshalb die absolute Trash-Obergranate! :king:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 28 Februar 2009, 15:16:59
Um mal meinen verspäteten Senf zu filmimperators Anmerkungen dazuzugeben: Ich finde, nach einem tieferen Sinn in einem Review zum "Friday"-Remake zu suchen ist nicht viel anders, als im "Friday"-Remake nach einem tieferen Sinn zu suchen. In diesem speziellen Fall haben sowohl Chilis als auch Apollons Review nicht mehr als den Status einer Unterhaltungslektüre (angereichert mit Fakten zur Franchise) und als solche erfüllen sie ihren Zweck formidabel. Deswegen fühlt sich die Kritik an Chilis Kritik für mich auch ehrlich gesagt ein bisschen nach "Kritik um der Kritik willen" an.

Und ja, liebe P.-Liebhaber, ich bin mir durchaus bewusst, wie p. es klingt, Kritik an der Kritik zu Chilis Kritik zu äußern.  :icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Klugscheisser am 28 Februar 2009, 17:52:52
War sehr nett, sich mal durch alle Fridays zu lesen - gerade, weil die Reviews immer im gleichen Stil verfasst sind, aber deshalb kein Stück langweilen.  :respekt: :D

Nur eine kurze Frage: Warum kein Bodycount mehr bei "Freddy vs. Jason"?
Und doch noch eine: Ist der 6.Teil der mit der Friteuse?
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 1 März 2009, 18:38:27
Zitat von: Vince am 28 Februar 2009, 15:16:59
Und ja, liebe P.-Liebhaber, ich bin mir durchaus bewusst, wie p. es klingt, Kritik an der Kritik zu Chilis Kritik zu äußern.  :icon_lol:

Och, suits me fine. Es ist ja Mr. Vincent Vega, der es p. findet, neben Filmen auch die eigene Rezeption zu rezipieren. Ich sehe da keine Schwierigkeiten und behaupte einfach, dass genau das (Rezipieren der eigenen Rezeption) ein wesentlicher Schlüssel zur Geisteshaltung eines Kritikers (im schriftlichen Sinne) ist.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 8 März 2009, 14:14:30
Zitat von: Mr. Hankey am 28 Februar 2009, 15:07:26
Guckt Chili denn nur die guten Friday-Streifen immer wieder an oder wandern auch die 3/10 und 4/10 immer wieder einmal in den Player? ;)

Nein, er guckt und mag sie alle, auch wenn die vermaledeite Wertung da anderes vermuten lässt.

Zitat von: Mr. Hankey am 28 Februar 2009, 15:07:26
Bist Du Dir bei bei Jason X sicher, dass es 26 Tote sind? Laut dem Bodycount-Liste in der Ofdb sind es nur 25 Tote! Wo kommt der 26 her? ;)

Äähh... keine Ahnung, vielleicht Jason?   :icon_lol:
Bin mir da jetzt nicht so sicher, ich hatte einfach mitgezählt und dann noch einmal zur Sicherheit gegoogelt, da stand das dann auch.
Verbleibe also erstmal vorsichtig mit +/- 1.  ;)

Aber schön, dass du mich auf die Bodycount-Liste aufmerksam gemacht hast. Die hatte ich immer übersehen, dann hätte ich mir das leidige Zählen... ach, egal.  :icon_lol:

Zitat von: Mr. Hankey am 28 Februar 2009, 15:07:26
Ach und nice, dass du das Friday-Remake auch nicht für sooo drastisch schlecht findest wie manch anderer! :D

Ist es ja auch nicht, halt ein solider Beitrag im seligen Gedenken an die Teile 4-8.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Hankey am 28 Februar 2009, 15:07:26
Hey, "Space Platoon" ist doch gerade deshalb die absolute Trash-Obergranate! :king:
Ich weiß nicht, der Kobold ist mir unsympathisch.  :LOL:

Zitat von: Klugscheisser am 28 Februar 2009, 17:52:52
Nur eine kurze Frage: Warum kein Bodycount mehr bei "Freddy vs. Jason"?
Zitat von: Chili Palmer am 27 Februar 2009, 18:39:29
Dieses trivialspekulative Element ist exklusiv den Jason-Filmen vorbehalten, beim Überschneidungsfilm demzufolge redundant.  ;)

Zitat von: Klugscheisser am 28 Februar 2009, 17:52:52
Und doch noch eine: Ist der 6.Teil der mit der Friteuse?

Ich habe da keine Friseuse gesehen. Ernsthaft, keine Ahnung. In Teil 9 wird in einem Diner gemetzelt, aber...  :00000109:

Vince und Kenzie: Ich stelle euch mal besser demnächst ein Rezept aus.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Klugscheisser am 8 März 2009, 14:24:08
Zitat von: Chili Palmer am  8 März 2009, 14:14:30
Zitat von: Klugscheisser am 28 Februar 2009, 17:52:52
Nur eine kurze Frage: Warum kein Bodycount mehr bei "Freddy vs. Jason"?
Zitat von: Chili Palmer am 27 Februar 2009, 18:39:29
Dieses trivialspekulative Element ist exklusiv den Jason-Filmen vorbehalten, beim Überschneidungsfilm demzufolge redundant.  ;)

Ah danke. Das hatte ich überlesen.

Zitat von: Chili Palmer am  8 März 2009, 14:14:30
Zitat von: Klugscheisser am 28 Februar 2009, 17:52:52
Und doch noch eine: Ist der 6.Teil der mit der Friteuse?

Ich habe da keine Friseuse gesehen. Ernsthaft, keine Ahnung. In Teil 9 wird in einem Diner gemetzelt, aber...  :00000109:

Es hat sich mittlerweile geklärt: Es ist der neunte Teil.  ;) :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 9 März 2009, 23:44:09
Sehr schöne Kritik zu "Watchmen"! Aber ist die fehlende Note beabsichtigt? Ich meine du schreibst zwar, das es ein schwieriger Fall ist, aber so schwer wirkt es dann auf mich doch nicht, dass du diesem "Ich gebe Watchmen keine Note"-Trend folgst! ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 9 März 2009, 23:57:07
Bin vor 15 Minuten mit dem Comic fertig geworden, da kam deine Besprechung jetzt wie ein unerwarteter Epilog.  :D

hm, da muß man ja schon einiges negatives lesen in Richtung verzerren und abschmirgeln, aber okay, den Comic und seine Komplexität kann mir keiner mehr nehmen.  :icon_lol:

Sehr interessant finde ich, wie du die extreme Zeitlupe, die ja sonst oft negativ wegkommt, hier in ihrer Bedeutung, dem Comic entsprechend (diese Spannung zwischen den einzelnen Bildern bei Action- oder Spannungsszenen, großartig  :icon_surprised: :hail:  ;) ) in eine positive, "sinnvolle" Richtung analysierst, das hebt die Vorfreude wieder.  :respekt:


Ich muß übrigens sagen, dass ich noch nicht ganz weiß, was ich von den letzten 2 Kapiteln halten soll, das war schon sehr eigenartig alles.  :icon_surprised:  :icon_eek:
Aber eben auch genial durchdacht und sehr kontrovers, ist ja nicht das Schlechteste.  :king:




Und ich weiß nun auch, dass es der Fall zu sein scheint, dass Watchmen sogar Lost ein wenig inspiriert hat.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 10 März 2009, 00:20:00
Zitat von: Mr. Hankey am  9 März 2009, 23:44:09
Aber ist die fehlende Note beabsichtigt? Ich meine du schreibst zwar, das es ein schwieriger Fall ist, aber so schwer wirkt es dann auf mich doch nicht, dass du diesem "Ich gebe Watchmen keine Note"-Trend folgst! ;)

Ich weiß momentan wirklich nicht, wie ich den notentechnisch einordnen sollte, das ist allein meiner Unschlüssigkeit geschuldet und keinesfalls einem Trend (den es auch nicht gibt, das wirkt nur so, weil mein Review da so neben Kesher und bluebottle, zwei notorischen Nichtbewertern, steht  ;)).

Zitat von: psychopaul am  9 März 2009, 23:57:07
Sehr interessant finde ich, wie du die extreme Zeitlupe, die ja sonst oft negativ wegkommt, hier in ihrer Bedeutung, dem Comic entsprechend (diese Spannung zwischen den einzelnen Bildern bei Action- oder Spannungsszenen, großartig  :icon_surprised: :hail:  ;) ) in eine positive, "sinnvolle" Richtung analysierst, das hebt die Vorfreude wieder.  :respekt:

Bei "300" nervte sie mich noch, aber: neues Spiel, neues Glück, und ich fand sie hier eben durchaus sinnvoll und durchdacht verwandt.

Zitat von: psychopaul am  9 März 2009, 23:57:07
Ich muß übrigens sagen, dass ich noch nicht ganz weiß, was ich von den letzten 2 Kapiteln halten soll, das war schon sehr eigenartig alles.  :icon_surprised:  :icon_eek:
Und ich weiß nun auch, dass es der Fall zu sein scheint, dass Watchmen sogar Lost ein wenig inspiriert hat.  :icon_mrgreen:

Das Ende des Comics ist inspiriert durch die Outer-Limits-Episode "The architects of fear" von Science-Fiction-Gott Harlan Ellison, was dann ja auch ehrlicherweise in den Fernseher von Silk Spectre eingebaut wurde. Ob es auch im Film vorkommt? Hm, soll ich spoilern?

Tut es, das fand ich dann zusätzlich sympathisch.

"Lost" kenne ich ja gar nicht, von daher...

Grundsätzlich kann ich zwar auch Zweifel an Snyders Fähigkeiten, wie sie etwa von bluebottle (http://www.ofdb.de/review/159521,349327,Watchmen---Die-Wächter) sehr überzeugend ausformuliert werden, nachvollziehen, aber ich bin momentan schon der Meinung, dass es so einen nassforschen Heini gebraucht hat, der sich nicht von der Subtext-Fülle belästigt fühlte, um eine ansprechende Umsetzung zu liefern. Und wie du schon sagst, das Comic nimmt einem eh keiner.

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 10 März 2009, 00:26:14
Zitatden es auch nicht gibt
War auch nicht auf Dich bezogen, sondern mehr auf den Film. Denn neben Blue und Adam sind ja noch ein paar weitere "Kritiker" ( :rofl:) die keine Note gegeben haben! Wobei es bei denen wohl mehr aus Schlampigkeit passiert ist. :icon_rolleyes:

Na ich bin jedenfalls gespannt, ob und wenn ja für welche Note Du dich letztendlich entscheiden wirst! :D

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 10 März 2009, 00:29:55
ZitatOb es auch im Film vorkommt? Hm, soll ich spoilern?

Nein, danke.  :king:

Mit dem Ende meinte ich übrigens nicht nur das, was ich vermute, was du mit dem "Outer Limits" Kram meinst, sondern generell, die gesamte Auflösung des Plans, wie sich die Figuren vom Leser verabschieden usw.. alles sehr unerwartet, sehr unkonventionell, eigentlich eh super, aber irgendwie auch etwas unbefriedigend...hmmm...  :icon_lol: Ich denke, mit etwas Abstand gewinnt das alles aber noch.

Inzwischen hab ich mir übrigens Bilder und Poster von dem Film zum ersten Mal etwas genauer angesehen und finde die Schauspieler teilweise entsetzlich (jung  :eek: )...also meine Vorfreude ist gerade wieder eklatant gefallen.  :bawling:

Darauf gehst du in deinem Review nicht ein oder? Wie war dieser Aspekt für dich?  ;)
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 10 März 2009, 00:35:42
Zitat von: psychopaul am 10 März 2009, 00:29:55
Darauf gehst du in deinem Review nicht ein oder? Wie war dieser Aspekt für dich?  ;)

Aufgrund der permanenten Zeitwechsel wird halt viel mit Alters-Make-Up gearbeitet, schauspielerisch rangierte es für mich von hui bis pfui.

Comedian altert aber überzeugend, Rorschach empfand ich als sehr passend, und Manhattan hat keine Hose an, was will man also mehr?  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 10 März 2009, 00:41:36
Ja, Rorschach dürfte toll sein, der Pimmeldoc auch  :icon_mrgreen: aber bleiben noch Dreiberg  :icon_confused: :icon_confused: und Veidt.  :icon_confused:


*kingsoonortubbymode on*
Die Schnecke ist eigentlich eh nur Beiwerk, da kann nicht viel verhaut werden.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 10 März 2009, 00:43:51

Ich sage mal lieber nichts mehr dazu, das nimmt dir nur den Spaß.

Nur eines noch: Wonder Woman an den Herd!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: psychopaul am 10 März 2009, 00:47:16
jenau, never compromise!! not even in the face of Bratenfett.


Wir sprechen uns nach dem Kinobesuch, Freundchen.  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Schlombie am 28 Mai 2009, 20:41:55
Hi,
habe gerade Dein "Hostel"-Review gelesen und bin auf Deinen Verweis zu "Blutgericht in Texas" gestoßen. Du sagst "Hostel" unterscheidet sich von einem solchen Werk, weil nicht der Deformierte und Hinterwäldler zum Täter wird, sondern Menschen aus dem Alltag. Das stimmt.

"Blutgericht" in Texas" ist aber allein schon zusätzlich deswegen ein interessanter Vergleich, da er damals einen ähnlichen Bruch wagte. Der Horror wurde von Menschen statt von (übernatürlichen) Monstern begangen. Somit war "Hostel" lediglich der nächste, logische Schritt.

Natürlich waren weder "Blutgericht in Texas" noch "Hostel" in ihrem Gebiet das erste Werk mit den oben genannten Unterschieden. Und ich bin deshalb in Deinen Thread reingesprungen, um Dir einen Filmtip zu geben. Bereits 1959 gab es eine Bestie aus dem alltäglichen Leben, die gewissenlos an Menschen herumschnitt. http://www.ofdb.de/film/4856,Das-Schreckenshaus-des-Dr-Rasanoff ist ein sehr zu empfehlender Film, da er Terrorkino von heute und klassisches Gruselkino von damals vereint - und das bereits in so frühen Jahren. Zudem ist er künstlerich wertvoll.

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 29 Mai 2009, 11:10:54

Danke, klingt gut. :icon_razz:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Juni 2009, 01:46:39

Klang gut, war besser.
Schöne Aufnahmen, die die nachhaltig wirkende Kulisse des Waldanwesens in eine schummrig-brütende Stimmung tauchten, Ideen wie der Hundekeller, ein einprägsames musikalisches Hauptthema... das alles umrahmte sehr passend eine aufs Wesentliche reduzierte Schauergeschichte, die durch den Fokus auf die Täterperspektive auch den entscheidenden Dreh, die nötige Ambivalenz erhielt, um sie aus dem Wust der Polizei-sucht-Wahnsinnigen-Filme hervorzuheben. Alles war hochkonzentriert, man war bei jeder Entwicklung immer mittendrin. Etwas, so scheint es mir manchmal, wofür man nach Meinung vieler Filmemacher heutzutage Groboptik und Wackelkamera benötigt. Dabei entfaltet sich gerade in der Ruhe oft der beste Horror.
Wie sehr, zeigt sich vielleicht im direkten Vergleich zwischen Neu und Alt: Jigsaws Schädelöffnung in "Saw III" wirkte bei mir nicht so stark nach wie Doktor Génessiers Gesichtstransplantation; bei letzterer genügten mir schon die relativ wenigen Einstellungen und sein schweres Atmen während der Prozedur, um es quälend erscheinen zu lassen.

Besten Dank nochmal für den Tipp.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Schlombie am 5 Juni 2009, 12:47:34
Hätte mich auch stark gewundert, wenn er Dir nicht gefallen hätte.  ;)

Von Täterperspektive würde ich sogar nur bendingt sprechen. Mich hat es fasziniert, dass die Perspektive sich eigentlich fortlaufend ändert. Mal aus Sicht des Täters, mal des Opfers, der Tochter, der Polizei. Franju lässt sich da gar nicht einengen. Warum auch? Er zeigt einfach, wie so viele andere europäische, ältere Werke, zu wieviel mehr Kino im Stande ist, wenn man einfach mal vom gewohnten Ablauf loslässt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 5 Juni 2009, 15:23:42

Zitat von: Schlombie am  5 Juni 2009, 12:47:34
Von Täterperspektive würde ich sogar nur bendingt sprechen. Mich hat es fasziniert, dass die Perspektive sich eigentlich fortlaufend ändert.

Meinte ich eigentlich auch so, halt nur mit Schwerpunkt auf Vater und Tochter. Oder das ist meine Gewichtung, weil ich den Film hier am stärksten fand. Dass er sie sowohl als sein zu rettendes Kind wie auch als faszinierendes Forschungsobjekt behandelt, machte das alles nur noch unheimlicher.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Schlombie am 1 August 2009, 23:27:15
Habe gerade "Open Water 2" gesehen und nun Deine Review dazu gelesen. Ich kann verstehen, dass man das Teil total scheiße findet, auch wenn ich ihn trotz aller Dummheit recht packend inszeniert fand. Was mich an Deinem Text etwas stört ist das Herumreiten auf der Dummheit auf der einen Seite, gleichzeitig betonst Du aber immer wieder, wie toll die Ausgangssituation sei. Ja, ist die denn etwa nicht saublöd? Ich denke, diese sollte man zu den Idiotien des Streifens direkt dazu zählen.

Mal davon abgesehen las sich der Text sonst sehr gut. Ich habe mich übrigens selbst bei der Dummheit ertappt den Filmfehler mit dem Schnuller gar nicht bemerkt zu haben (*g). Auf jeden Fall gab es beim Lesen Deiner Zeilen viel zu schmunzeln und den letzten Absatz würde ich diesbezüglich als den Höhepunkt dieser Review betrachten.

Gruß
Schlombie
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 2 August 2009, 12:38:51

Was ich wohl meinte, ist die Herbeiführung dieser Situation. Die um ihr Kind besorgte und mit akuter Aquaphobie geschlagene Mutter einfach mit ins Wasser zu zerren, ist einfach eine andere Sache, als, mal sagen, die Leute bei starkem Wellengang über die Reling fallen zu lassen. Oder die Rahe herumsausen zu lassen, oder so. Dann hätte ich aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände auch Anteilnahme mit den Charakteren entwickeln können. Aber da die sich ja so benehmen mussten wie die Frau, die kürzlich zu den knuddligen Eisbären hüpfte... 
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 11 August 2009, 16:31:28

Ich komme schreibtechnisch derzeit wirklich zu gar nichts, nicht einmal ein Potter-Review wollte nach dem Kinobesuch fertig werden (wird aber nachgereicht, am besten mit den ersten drei Teilen zusammen).

Zwei DVD-Abende kann ich dann aber doch mal kurzkommentieren, bevor ich ganz aus der Übung komme:

RocknRolla (http://www.ofdb.de/film/143801,RocknRolla)
Obwohl man sich schon freut, Ritchie wieder auf seinem Homecourt, dem Kleine-Verbrecher-Film, spielen zu sehen, ist das Vergnügen dennoch getrübt, weil die Geschichte einfach kein Zentrum findet, um das sie all' ihre Ideen kreisen lassen könnte. Einerseits wird das snatchige Treiben durch die Horizonterweiterung zum Big Business (Immobilienhaie, Oligarchen) zu stark aufgefasert, als dass da noch Raum bliebe, die Clique rund um Butler kennen zu lernen, andererseits bietet einem der Film ständig neue Führer durch das Plotdickicht an. Scheint nach Ansicht des Covermotivs zunächst klar, dass Butler als Aushilfs-Statham die Hauptrolle spielt, so wird der uns begleitende Off-Text von Archy (Mark Strong) gesprochen, während der Film aber eigentlich wiederum vom titelgebenden Rocker Johnny Quid (Kebbell) erzählen möchte. Somit scheint Ritchie das Gebilde der Ereignisse selbst in der Hauptrolle zu sehen, das, so deutet es das Ende an, mit Fortsetzungen noch ausgebaut werden soll. Dies im Hinterkopf, lässt er auch schon mal (fahr-?)lässig etablierte Handlungsstränge veröden, während andere noch auf die Schnelle eingeführt werden. Vorfreude auf die Fortführung wurde bei mir jedenfalls trotz so mancher schöner Einfälle und Szenen nicht geweckt. Ritchies Art, Geschichten zu erzählen, beißt sich meines Erachtens mit ambitionierten Krieg-und-Frieden-Strukturen.
5/10

Kampf der Titanen (http://www.ofdb.de/film/3961,Kampf-der-Titanen)
Überdeutlich im Zuge von "Krieg der Sterne" entstanden, fährt dieser Ausflug in die griechische Mythologie sogar eine Roboteule auf, um wenigstens einen adäquaten Droidenersatz unterzubringen. Und sie pfeift tatsächlich wie R2-D2, während sie unseren schneidigen Helden auf seiner Campbellschen Heldensuche begleitet, die ihm mit Burgess Meredith auch noch einen waschechten Mini-Obi-Wan zur Seite stellt. Dann wird durch die Lande gezogen, wobei sich dabei nie ein Fluss aus sich ergebenden Abenteuern einstellen will; alles wirkt immer erzwungen, weil es halt genregerecht so zu laufen hat. So könnte man diesen Film mit seinen diversen holprigen Szenen (Poseidon darf doch beispielsweise nicht so aussehen, als würde er in seinem eigenen Element ersaufen) schnell als lahme Kopie abkanzeln, wenn da nicht einmal mehr die grandiosen Harryhausenschen Effekte wären, um alles wieder geradezubiegen. Die zahlreichen Kämpfe gegen mystische Monster sind ein Augenschmaus, herausragendes Element des Films und bilden eine wohltuende Erholung vom krampfig-uncharismatischen Schauspiel des Hauptdarstellers Hamlin. Da kann man im direkten Vergleich noch mal sehr schön sehen, was für eine exzellente Verkörperung eines jungen Helden der oft geschmähte Mark Hamill seinerzeit ablieferte. Hamlins Perseus jedenfalls mag man einfach nicht so recht mit ganzem Herzen auf seinem wundersamen Weg zu folgen. Eine Rolle, die der Schauspieler übrigens vor kurzem in dem Videospiel "God of War 2" wieder aufnahm. Dort konnte man ihm tüchtig die Fresse polieren. Späte Genugtuung, wie ich finde.
5/10
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Schlombie am 1 April 2010, 11:52:12
So, jetzt wird dieser verstaubte und von Gott verlassene Thread mal wiederbelebt mit einem freundlichen

HAPPY BIRTHDAY! ALLES GUTE! und HOCH SOLL ER LEBEN!

Hoffe Du feierst schön! Ist ja wohl klar, dass wir Mitglieder des Gemeinschaftsdforum ein ausführliches Review darüber lesen wollen wie die Party war, wann Du was gekotzt hast, ob Du es im alkoholischen Delirium mit der Stehlampe Deiner Urgroßmutter getrieben hast und selbstverständlich darüber wie alt du eigentlich gedenkst werden zu wollen. Sollte man vor der großen 3 nicht besser Schluss machen? Wie auch immer: ein Prost auf Deine 29!
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 1 April 2010, 15:33:52

Man könnte natürlich behaupten, dass es mir ähnlich sähe, ausgerechnet diesen Tag als Geburtstag anzugeben, aber bevor noch mehr Glückwünsche eintrudeln:

Ich habe heute nicht Geburtstag.

Keine Ahnung, weshalb das angezeigt wird, aber ich werde dem Geheimnis auf den Grund gehen. Das mit dem Review ist aber generell eine schöne Idee, das werde ich dann mal verfassen. Demnächst. Zu meinem, öhm, richtigen Geburtstag. Trotzdem vielen dank für die glückwünsche, laut Wunderlandrechnung habe ich ja immerhin heute Nichtgeburtstag, das muss auch gefeiert werden.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 1 April 2010, 16:39:09
Zitat von: Chili Palmer am  1 April 2010, 15:33:52
Keine Ahnung, weshalb das angezeigt wird

Wahrscheinlich, weil Du das so eingegeben hast. Das ist aber auch echt ne ganz schlechte Nummer, hier so einfach grundlos Glückwünsche kassieren zu wollen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 1 April 2010, 16:41:13

Stimmt, klingt nach mir.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Hankey am 6 Februar 2011, 18:59:33
Hab mir grad Deine Kritik zu "Black Swan" durchgelesen. Ohne Frage schick, da endlich mal wieder etwas Ungewöhnliches im Ofdb-Review-Duschungel vorzufinden ist. Hat, auch wenn ich die Meinung nicht teile, ernsthaft Spaß gemacht. Nur glaube ich nicht, dass dieser "Spaß" letztendlich einen Langheitswert hat. Schon in wenigen Wochen wird Tils Möchtegern-Interlektuelles Gewichse vergessen sein und die Leser werden sich fragen, was die olle Chili-Schote jetzt eigentlich damit beweisen will bzw. was die Aufmachung überhaupt soll. ;)

Und ehrlich gesagt, würde ich es nicht besser wissen, dann könnte ich sogar denken, dass Du einem damit sagen willst, dass sich der gute Til und Du wohl auch ähnlich sind. Denn so formuliert vertretet Ihr ja anscheinend beide die gleiche Meinung und versucht sie anscheinend beide auf ach so intelligenten Niveau kund zu tun. Wenn man so will quasi auch ein bisschen ein Schuss ins eigene Knie. Til=Chili? Oder willst Du uns etwa damit sogar sagen, dass Du dich letztendlich auch für intelligenter hälst, als Du letztendlich bist, so wie der olle Schweiger? ;) Letztendlich bricht der ironische Ansatz in sich zusammen weil die Meinung, welche Du hier durch den Mund vom Schweiger wiedergibst, letztendlich wirklich Deiner Meinung entspricht. (was man ja anhand der Note erkennt)

Wie schon gesagt formell ein schönes Ding, ist aber IMHO ein bisschen fehlinterpretationswürdig (oh Gott, jetzt fang ich auch schon an :icon_eek:) und es wird seinen Zeitwert wohl nicht überdauern, fürchte ich! :icon_confused:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: McKenzie am 7 Februar 2011, 08:14:27
Oh Gott!!! Chili!!! Das ist ja die Ultrakunst!!! Du hast es geschafft, aus einem alten Pornotrailer und einem Megatrash-Talkshowauftritt ein Review zu basteln! Total postmodern! Du bist echt ein dufter Typ. :respekt: :respekt:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Mr. Vincent Vega am 7 Februar 2011, 09:06:41
Fand's auch amüsant zu lesen, allerdings kam mir dabei ein ähnlicher Gedanke wie Hankey hinsichtlich der Halbwertszeit des Geschriebenen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 7 Februar 2011, 09:25:16
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  7 Februar 2011, 09:06:41
Fand's auch amüsant zu lesen, allerdings kam mir dabei ein ähnlicher Gedanke wie Hankey hinsichtlich der Halbwertszeit des Geschriebenen.

Mir auch. Muss sogar sagen, dass ich jetzt, die berühmten 15 Minuten, wo das noch präsent ist, mal kurz ordnen musste, worum es da eigentlich geht. Wenn, hättste das besser beim Kokowäääääh eingebastelt. Inhaltlich fehlt mir da der Zusammenhang, was das Ganze ein bisserl redundant wirken lässt.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 7 Februar 2011, 17:55:49

Kenzie einmal auf Spur mit mir, ich kann mich zur Ruhe setzen.  :pidu:

Nach dem Kinobesuch kam im Freundeskreis die Frage nach der Halbwertszeit von "Black Swan" auf. Auf der einen Seite Riesen-Hype, höchste Weihen für Portman, vollendetes Kunstkino, etc. Auf der anderen das zuletzt schon oft gehörte Argument von wer-ist-Aronofsky-Zuschauern: "Ich geh' doch nicht wegen Ballett da rein, sondern, weil die da rummachen". Beide Extreme wollte ich in den Text einfließen lassen, um die für mein Empfinden gespaltene öffentliche Wahrnehmung des Films herauszustellen. Denn in dieser Hinsicht ist "Black Swan" ja auch eine Ausnahme: Er läuft im Programmkino, aber die Mainstreamgucker gehen rein, weil die mit den sexuellen Elementen spielende Werbung (Plakat: "Psychosexueller Thriller", Trailer: Lesbenszenen) sie angefixt hat. Und um das mit der Halbwertszeit zu betonen, habe ich die Schweiger-Diskussion benutzt, die für mich das aktuelle Musterbeispiel redundanten Talkshow-Bla-Blas bei eigentlich ernstem Inhalt ist (und eben wahrscheinlich wirklich sehr schnell vergessen sein wird).
Dass die Verbindung dieser Elemente dabei ziemlich windschief geraten ist, wie ihr zu Recht bemerkt, war mir schon beim Schreiben bewusst, aber nach dem Porno-Einstieg war eh kein Rückwärtsgang im Trashmobil mehr einlegbar.

Recht hast du, Hankey, übrigens meines Erachtens bei der Benotung, denn die beeinflusst, obwohl der Text schon sehr eindeutig ist, zu stark. Habe sie entfernt. Mit deiner Chili-Til-Analyse könntest du ebenfalls richtig liegen, wobei ich selbst noch nicht sicher bin, in welcher Hinsicht.  :icon_mrgreen:

Stichwort Halbwertszeit des Reviews: Wie ein Freund von mir neulich meinte: "Die 3D-Technik ist erst so kurz draußen, aber die ganze Zeit wird nur darüber geredet, ob das langfristig trägt, ob das ein Fernsehstandard wird, wann man endlich keine Brillen mehr benötigt. Niemanden scheint das Jetzt zu interessieren. Jetzt kann ich gerade im Kino Filme mit toller Tiefenwirkung erleben, jetzt kann ich Spaß damit haben. Ist doch egal, was in fünf Jahren ist, was nützt mir diese Überlegung für jetzt?"

Dieser Text ist eben für genau jetzt.
Vielleicht ist Til Schweiger noch relevant, wenn schon niemand mehr Aronofsky kennt. Vielleicht sendet Markus Lanz noch, wenn es die OFDb nicht mehr gibt.
Vielleicht sind die Texte von mir, von denen ich mir selbst am meisten Nachhaltigkeit erhoffe, letztlich die überflüssigsten. Keine Ahnung. War mir in diesem Fall halt mal egal.
Aber das reißt nicht ein, versprochen.  :icon_cool:   

Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Crumby Crumb & the Cunty Bunch am 7 Februar 2011, 18:16:49
Als hättest Du es nötig, Dich vor dem Pöbel hier rechtfertigen zu müssen.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 7 Februar 2011, 18:37:53

Stimmt auch wieder. Bin also doch wie Til.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 13 Februar 2011, 15:16:55

Kleines Update, um die absolute Dringlichkeit meines Reviews zu verdeutlichen:

(http://img844.imageshack.us/img844/8326/kinocharts.th.jpg) (http://img844.imageshack.us/i/kinocharts.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)

:icon_lol:
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 22 Februar 2012, 23:22:53

Bevor ich jetzt jeden einzelnen Thread behellige, schnell mal die letzten Filmsichtungen:

Der Gott des Gemetzels
Auch wenn sich das eigentlich verbietet, von wegen Film ist Bewegung und so: Ich mag solche Theaterfilme irgendwie. Und wenn man dann noch so gut gelauntes Overacting wie hier geliefert bekommt, das aber leider immer noch allzu nah am Verhalten echter Großstadteltern ist, dann aber hallo die Enten. Zudem ist die oft herbeizitierte Parallele zu Polanskis erzwungen beengtem Leben angesichts des Resultats reichlich quatschig: Er wollte einfach nur mal wieder richtig Spaß haben. Nur Foster hat mich tierisch genervt; Rolle hin oder her.

My Soul to take
Toll. Kann man nicht anders sagen. "Scream 4" stank, aber das hier ist ein Musterbeispiel eines spaßigen, nicht immer sinnig, aber eben mit ach-scheißegal-Gestus vollgepfropften Ideenfüllhorns, das man vielleicht nur mit ausreichender Kenntnis von Cravens Werk so richtig genießen kann. Wenn "Inland Empire" Lynchs Best-Of-Sampler war, dann haben wir hier Cravens. Und wenn man seinen eigenen Erwartungen an standardisierte Teeniegrusler mit Obligatori-Twist mal einen saftigen Arschtritt verpassen lassen möchte, dann hiermit.

Verblendung
So richtig zündet die Geschichte jenseits von Buchseiten auch bei Fincher nicht, dennoch ist der Film der dröhnigen schwedischen Variante überlegen. Die Nebenfiguren bekommen alle ihre wirkungsvollen Auftritte, die Bilder sind in Kombination mit dem tollen Score wie zu erwarten erlesen-verkommen, und Craig ist einfach näher an dem dran, was man sich so unter Blomkvist vorgestellt hat.

Die Muppets
Möglicherweise zieht Disney da ein wenig die Anarchiebremse, was die diesbezüglichen Muppet-Ausbrüche verhindert, aber wenn sich das schließlich in einem weiteren Film oder gar einer Neuauflage der Show (wir leben immerhin im Zeitalter der Qualitäts-TV-Serien) niederschlagen sollte, dann wäre dieser etwas zu harmlose Spaß zu verschmerzen. Der trotzdem immer noch mehr bessere Lacher bietet als alle Til-Schweiger-Regiearbeiten zusammen, natürlich.

Super
Ja, halt super. Und man drängelt sich wirklich nicht vor. DÄNG!

The Artist
Möglicherweise nicht vom ganz großen Anspruch getragen, nicht die Filmgeschichte akkuratestens abklopfend, seine Möglichkeiten nicht immer bis ins Letzte ausspielend, aber: das wird einem ab dem Moment egal, in dem einen die sympathischen Darsteller erst einmal für sich eingenommen haben.
Also so etwa nach einer Minute.

Hugo Cabret
Scorsese frühstückt einen Jeunet, und das Ergebnis nervt dennoch nicht. Und das, obwohl alle Zutaten für massiven Brechreiz gegeben sind: Naseweise Gören, eimerweise Kitsch, ganze Croissantbackbleche voller Klischees. Nicht zu vergessen Gewinke vom Regisseur mit dem ganz dicken Zaunpfahl: Sogar sein ihm wichtiges Thema der Filmrestauration findet Platz im Geschehen. Aber genau darum geht es hier: Um eine Herzensangelegenheit. Deshalb ist das hier auch kein 3D-Hype-Mitläufer, sondern ein exakt auf diese Technik zugeschnittenes Kinomärchen. Paris sieht aus wie eine Modellstadt, die Kamera ist permanent in Bewegung (in die Tiefe! so wie das muss!), und das ist alles so schön und muss unbedingt auf Leinwand genossen werden.

Dame, König, As, Spion
Ernsthaft, wer bei der Handlung jederzeit den Überblick bewahrt hat, dem schenke ich meinen Tron-Diskus, wenn ihn mir Private Joker endlich geschickt hat. Aber um schnödes Agentenkino im Handlungsabspulsinne geht es Alfredson auch nicht (weshalb auch, das Buch wurde ja schon einmal verfilmt), sondern um erhellendes Agentenkino: Was macht so ein Job in der permanenten Grauzone aus den Menschen? Welche weitreichenden Konsequenzen können kleinste Entscheidungen nach sich ziehen? Welchen Wert haben Werte? Diese Fragen, unmittelbar auf heutige Zeiten übertragbar, werden hier in filmisches Blei gegossen. Schwer anzusehen, schwer verdaulich, aber sättigend, noch für Tage danach. Vermutlich ein Meisterwerk.

Gefährten
Und noch so ein Fall von Kitsch as Kitsch can. Klassische Hollywoodästhetik wird brachial mit modernem Kriegsfilm vor dem Hintergrund der Somme-Schlacht vermählt. Wie viele politische und geschmackliche Fettnäpfchen da lauern, will man lieber gar nicht zählen. Doch wenn schon nach wenigen Minuten auf dem Hauptschauplatz des Bauernhofs die Gans eigene Szenen spendiert bekommt, ist klargestellt: Wir sind im Spielbergland. Spekulative Elemente, gnadenlose Gefühlsmanipulation; alles inklusive. Alles der Regie und ihrer mitunter zügellosen (hihi) Art unterworfen. Das kann man als reines, mitreißendes Kino genießen, wenn man will. Oder ein gewaltiges Problem damit haben. Ich hatte jetzt mal keins.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 23 Februar 2012, 19:13:36
Sehr schön, könnte eigentlich mal die Runde machen, damit der Bereich hier nochmal auflebt.

Den Artist sehen wir dann ja recht ähnlich, bei dem Kartenspieltitelfilm bin ich ehrlich gesagt recht enttäuscht aus dem Kino gestapft, bevor die Begeisterung dann aber über Nacht enorm gewachsen ist; vor allem auch deswegen, weil man sich nicht so manipuliert vorkommt wie bei irgendeinem Grisham-Thriller. Der schreit geradezu nach einer Zweitsichtung, nicht nur, damit man endlich mal alles kapiert.

Super fand ich auch super und den Rest kenn ich noch nicht.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 23 Dezember 2021, 16:40:41

Man verzeihe mir den blöden Gag, hier nach dem 23.02.2012 nun am 23.12.2021 zu resurrecten, aber der Anlass schien mir passend: Gedankenfetzen zur vierten Matrix.  :smile:

https://ssl.ofdb.de/review/356751,867543,Matrix-Resurrections
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Vince am 24 Dezember 2021, 09:47:33
Erste Kritik seit 8 Jahren, krass  :schock:
jetzt lass das mal keine Ausnahme bleiben, ich vermisse deinen Output schon sehr.
Titel: Re: Autoren-Thread: Chili Palmer
Beitrag von: Chili Palmer am 31 Dezember 2021, 14:30:09

Ich hoffe es selbst, ist ja auch kein Zustand so.  :happy2:

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