OFDb

Stephen King's Werwolf von Tarker Mills (Silver Bullet - Daniel Attias)

Begonnen von MMeXX, 26 April 2014, 23:37:24

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

MMeXX



Stephen King's Werwolf von Tarker Mills

OFDb.de

Produktion: USA 1985

Regie: Dan Attias

Darsteller: Gary Busey, Corey Haim, Everett McGill, Terry O'Quinn, Bill Smitrovich, Lawrence Tierney

Inhalt: Frühling 1976: In einer kleinen Stadt häufen sich merkwürdige Morde. Für den Zuschauer schnell klar: Ein Werwolf! Für den kleinen Marty (Corey Haim im Rollstuhl) ein Rätsel, welches es zu lösen gilt...

MMeXX

Tja, das ist wohl ein Film, der bei mir unter "Guilty Pleasure" laufen müsste. Klischee reiht sich an Klischee, aber diverse Faktoren machen den Film einfach so ...wohlig-gemütlich. Die Musik (Synthesizer :dodo:) mit dem Mix aus schaurig-idyllisch, die handgemachten Effekte unter Leitung von Carlo Rambaldi, der freidrehende Gary Busey, die diversen bekannten Gesichter (Tierney, Smitrovich, McGill, etc.) vermengen sich zu einem kleinen, aber feinen 80er Film - der für mich doch etwas überraschend in den 70ern spielt. Interessant auch, dass es für Regisseur Dan Attias der einzige Ausflug ins Spielfilm-Gefilde bleiben sollte und er ansonsten nur Serien dreht(e).

Es ist gut möglich, dass King durch die Vorlage und das selbst verfasste Drehbuch die Stimmung des Films maßgeblich mitbestimmt hat. Mich hat er schon beim Vorspann mit Musik und der Off-Stimme von Martys Schwester, die zwar als Erzählerin fungiert, aber im Film selbst doch eher hinter Marty gestellt wird, der sich als aktiver Part um das Mysterium der Morde kümmert.

Die Tatsache, dass zumindest Marty (+ Onkel + Schwester) einigermaßen charakterisiert werden, sorgt auch dafür, dass die ganze Chose nicht völlig beliebig daherkommt. Ebenso das Anreißen einiger Themen (Polizei/Bürgerwehr/Schutz), wenn auch recht einfach gehalten. Abgerundet wird das Ganze von ein paar sehr einprägsamen Bildern (z. B. der blutverschmierte Smiley-Drachen sowie die Alptraum-Sequenz). Es passt auch ins Bild, dass die Frage um den Täter etwa zur Hälfte beantwortet wird. Denn es geht letztlich weniger um die menschliche Identität des Wolfs. Viel mehr ist es die Geschichte der Beziehung von Marty, seiner Schwester Jane und Onkel Red, King-typisch mit einer Monster-Geschichte vermengt. Gerade das Verknüpfen von "rite of passage" mit dem Heranwachsen, die "technikfreie" Zeit (ohne Smartphones, Internet) gewürzt mit ein paar expliziten Ermordungen macht für mich die Faszination aus. 8/10

Da der Film gerade beim Schreiben läuft, ist das alles etwas ungeordnet und wohl auch mit ein paar Wiederholungen durchsetzt. Wollte trotzdem mal die paar Zeilen loswerden.

RoboLuster

(Für mich) schlicht und ergreifend der beste Werwolf Film.

Und wo sollen sich da die Klischees reihen? Abgesehen davon, dass "Silver Bullet" aus einer Zeit stammt, in der Klischees entstanden sind.

Das Martys Schwester die Geschichte erzählt ist nur großartig, so bleibt die Spannung, ob Marty vom Wolf gefressen wird erhalten. Warum das nicht immer so gemacht wird, das wissen wirklich nur die Klischeegeister.^^

Ein Lieblingsfilm, und schön, dass du ihn hier mit einem eigenen Thread geadelt hast, lieber MMeXX. ;)


ps:  Und für mich nicht nur der beste Werwolf Film der je gedreht wurde, aus Mangel an brauchbarer Alternativen (jepp, ich habe sie wirklich fast alle gesehen, mag ihn auch lieber als American Werewolf, oder Wolf (ouh, das wird aber schon ganz, ganz knapp, Haarscharf sozusagen)), der Film steckt auch so ziemlich jede Kingverfilmung in die Tasche (außer Christine, Friedhof der Kuscheltiere und Carrie). Einfach ein geiles Stück 80er Jahre Kino, bei dem eigentlich alles richtig gemacht wurde. (Egal ob Moonshade meint, es würde irgendwie um Terry O'Quinn gehen.) :icon_cool:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Hitfield

Ich habe "Silver Bullet" (der deutsche Titel gefällt mir in diesem Fall übrigens wirklich besser) erstmals irgendwann Anfang bis Mitte der 90er in der Videothek entdeckt und fand ihn ebenfalls sehr gelungen: tolle Atmosphäre, gute Besetzung und ein paar nette "praktische" Effekte.

Abgesehen von den allseits bekannten, überragenden und durchaus auch künstlerisch anspruchsvollen Stephen King-Adaptionen wie "The Shining", "Carrie", "Stand by Me", "Shawshank Redemption" oder "Misery" zählt dieses B-Movie zu meinen Top 5 der weniger populären King-Adaptionen zusammen mit "The Dark Half", "Needful Things", "Dolores Claiborne" und "The Night Flier". 7 / 10
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

MMeXX

Zitat von: RoboLuster am 27 April 2014, 00:47:22Und wo sollen sich da die Klischees reihen?
Zum Beispiel am Anfang: Kopf ab, Wolfsgeheul :arrow: Einwohner beim Frisör schauen kurz nachdenklich ein wenig in die Ferne.

Aber ich nehm es dem Film ja auch nicht krumm, dazu ist er zu charmant. Herrlich auch, dass bei den OFDb-Reviews mindestens einer meint, die Peacemaker-Szene wäre unfreiwillig komisch. Welche Szene, wenn nicht diese ist ganz klar als gewollt komisch inszeniert worden? Aber da wird ja auch einer von Logikfehlern erzählt, dass man selbst fast zum Einäugigen wird.

Ich häre mich bei YouTube gerade durch den Soundtrack, den muss ich mir wohl auch mal noch zulegen.

EvilErnie

Lest mal das Buch dazu!  :dodo:
Film fand ich schon immer cool! Wobei mir Bad Moon (1996) und American Werewolf (1981) auch gut gefallen!
Gary Busey rockte zu der Zeit sowieso in jedem Film wo er mitwirkte  :respekt:
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

Riddick

Ich fand den auch schon immer super und zählt für mich neben "American Werwolf" zu den besten Werwolf-Filmen. Die Atmosphäre in dem Film ist einfach genial (besonders bei der Werwolf-Jagd im Sumpf). Aber auch sonst stimmt alles: kurzweilig, sympathische Darsteller, eine gesundene, aber nicht übertriebene, Portion Gore uvm.

Und Lawrence Tierneys "Peacemaker" hat bei mir im Freundeskreis schon lange Kultstatus ;-)
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020