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Steiner - Das Eiserne Kreuz (Cross of Iron) - Sam Peckinpah

Begonnen von MMeXX, 24 Juli 2014, 14:43:03

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MMeXX

24 Juli 2014, 14:43:03 Letzte Bearbeitung: 26 Juli 2014, 18:28:02 von MMeXX


Steiner - Das Eiserne Kreuz (OT: Cross of Iron)

OFDb.de

Produktion: Deutschland, Großbritannien 1977

Regie: Sam Peckinpah (The Wild Bunch, Wer Gewalt sät... - Straw Dogs)

Darsteller: James Coburn (Die Glorreichen Sieben), Maximilian Schell (Das Schloß), James Mason (Lolita), David Warner (Wer Gewalt sät... - Straw Dogs), Klaus Löwitsch (Die Ehe der Maria Braun), Senta Berger (Der Schatten des Giganten)

Inhalt: Die Ostfront, 1943. Auf der Taman-Halbinsel ist der deutsche Vormarsch längst zum Erliegen gekommen, die Truppen werden von den Russen immer weiter zurückgedrängt. Für Rolf Steiner (James Coburn) und seine Männer ist der Glaube an irgendeine Art von Sieg längst verflogen. Für sie zählt nur noch das Überleben. Als ihnen dann der arrogante Preuße Stransky (Maximillian Schell) vor die Nase gesetzt wird, der es nur auf das Eiserne Kreuz abgesehen hat, droht die Situation zwischen Steiner und Stransky zu eskalieren.

Als es zu einer russischen Offensive kommt, ist es an Geburtstagskind Meyer (Igor Galo), den koordinierten Gegenangriff zu führen. Steiner wird schwer verwundet und in ein Krankenhaus gebracht. Doch schnell kehrt er wieder zu seinen Mannen zurück. Dort muss er erfahren, dass Stransky die Führung des Gegenangriffs für sich beansprucht und einen Antrag auf die Verleihung des Eisernen Kreuzes gestellt hat. Dazu benötigt er lediglich noch die Unterschrift eines zweiten Zeugen. Und genau die soll Steiner liefern. Während des privaten Kleinkriegs der beiden Männer nehmen außerdem die Angriffe der Roten Armee zu und die Vernichtung der ganzen Truppe scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein...

Kinostarts:
Deutschland: 28. Januar 1977
Großbritannien: 8. März 1977

MMeXX

Von einem, der auszog...

Das ist nun wenigstens mein fünfter Peckinpah und trotz bekannter Stilmittel (Zeitlupe, hohe Schnittzahl - wie viele Cutter wohl in der gesamten Peckinpah-Karriere durchgedreht sind?), kann er bisher bei mir immer aufs Neue überzeugen. Hier werden Menschen, denen längst fast alles Menschliche genommen worden ist, nicht erschossen. Nein, sie werden zerfetzt, zerlegt, ja geradezu zersetzt, dass man völlig fertig auf das Geschehen schaut. So etwas wie Helden gibt es hier höchstens im übertragenen Sinne, der Dreck klebt den Leuten nicht nur am Stecken, sondern verteilt sich über den ganzen Körper. Die einzige Überraschung ist da noch, dass es dann stets jemanden gibt, der noch widerwärtiger ist. Interessant daran ist eigentlich, dass das Gezeigte und die Charaktere auf mich dadurch ungeheuer "echt" wirken. Vom stinkenden Krüger bis zum unerfahrenen Dietz hat jeder seine Eigenheiten, die den ganzen verschworenen Haufen zu glaubhaften Kerlen machen. Es sind die kleinen Momente - wenn Dietz zum Beispiel das Kinderspiel spielt, bei dem er nur schattige Flächen betreten darf; der Blick von Steiner zum russischen Jungen, der endlich weglaufen soll und viele weitere - die den Film ausmachen. Und mit jeder weiteren Episode fühlt man auf die eine oder andere Weise mit, was sich dann spätestens bei der
Spoiler: zeige
letzten Begegnung von Steiner und Triebig
bemerkbar machen dürfte. Unvergesslich dann natürlich der Spruch Steiners "Then I will show you where the Iron Crosses grow." und später dieses Lachen. Wunderbar kompromissloser, knallhart inszenierter Film! 9/10

endoskelett

Habe mir mal die deutsche Fassung besorgt, um ihn mal authentischer zu erleben, denn es wirkte auf mich irgendwie befremdlich, dass in einem deutschen Bunker englisch gesprochen wird, was ja ehrlich gesagt null Sinn macht, trotz des internationalen Casts. Ich bin trotzdessen wirklich angetan von dem, was Peckinpah da mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Leinwand bringt. Er zeigt die Schönheit des Sterbens auf eine intensive Art und Weise (durch Zeitlupen. Einschläge, Schnitte, blutigste Einschüsse, mann mann mann) und im Gegenzug den Irrsinn des Krieges, dem die Gruppe um Steiner gnadenlos ausgeliefert ist.
Man gewinnt nie eine klare Übersicht über die allgemeinen Geschehnisse, wer sich genau wo befindet, welche Truppen wo kämpfen, alles nebulös, und doch schafft man es mit 3 Panzern und einigen Frontsoldaten große Schlachten zu projizieren.
Und ständig wackelt der Bunker, wenn es Einschläge hagelt (weil er auf Schlauchbooten befestigt wurde) :D.
Und Coburn lädt zum Finale seine Kühl-Akkus bei Senta Berger auf: D das gibt sichere 7/10!
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

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