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the Snowman (Michael Fassbender jagt nen Serienkiller)

Begonnen von StS, 20 Juli 2017, 12:08:57

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StS



...starring Michael Fassbender (X-Men series), Rebecca Ferguson (Mission: Impossible – Rogue Nation) and Charlotte Gainsbourg (Independence Day: Resurgence). The film is directed by Tomas Alfredson (Let the Right One In, Tinker Tailor Soldier Spy), based on Jo Nesbø's global bestseller.

When an elite crime squad's lead detective (Fassbender) investigates the disappearance of a victim on the first snow of winter, he fears an elusive serial killer may be active again. With the help of a brilliant recruit (Ferguson), the cop must connect decades-old cold cases to the brutal new one if he hopes to outwit this unthinkable evil before the next snowfall.

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"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Jerry Garcia

Da bin ich mal gespannt. Der Kommissar Harry Hole ist nämlich keine einfache Figur.

PierrotLeFou

Auf DVD nachgeholt.

Am Trailer gefielen mir schon vor Monaten die Kulissen und die saubere Kameraarbeit; ein paar krude Gewaltspitzen und die Serienkiller-Thematik wirkten etwas arg kolportagehaft; Tomas Alfredsons Name weckte dann aber doch mein Interesse.

Die rapide sinkende IMDb-Wertung, der ungeheuerlich niedrige metascore, zahlreiche schlechte Kritiken und schließlich Alfredsons Äußerungen über die Gründe für die geringe Qualität haben mein Interesse dann weitgehend dahinschmelzen zu lassen; zumindest auf DVD wollte ich den dann aber doch sehen...

Und ganz so schlimm finde ich den gar nicht; insgesamt würde ich den durchaus ein kleines Stückchen über dem Durchschnitt verorten (~6,5/10). Charismatische Gesichter, schöne Bilder, manch betörende Bild-Ton-Montagen... dramaturgisch halt ein wenig unausgegoren, zerfahren und überfrachtet - das hat bei mir den emotionalen Zugang zum Film ziemlich beschnitten... Und auch der Gehalt hält sich in Grenzen: Das beginnt beim Klischee-Trauma des Täters und endet bei der wenig konsequenten Zuspitzung individueller Einzelfälle zum gesamtgesellschaftlichen Problem.

Aber zumindest die dramaturgisch fragwürdigen Verläufe fallen für mich gar nicht so sehr ins Gewicht. Das hatte durchaus seinen Reiz, dass das Werk irgendwie überkonstruiert wirkt und dennoch nicht stimmig mit all seinen Momenten ineinandergreift... Zwar mutet das schon ein wenig fehlerhaft an, wenn man - etwa über Leerstellen, Dehnungen, Wiederholungen oder Diskontinuitäten arbeitende - Filme zum Vergleich heranzieht, die gar nicht dramaturgisch "greifen" wollen; aber diese Bemühung, eine kompliziert konstruierte Kriminalgeschichte auf Kosten detaillierter Figurenprofile in die zwei Stunden zu packen, ist ja mit ihren Sprüngen & Lücken im Grunde "wahrer" als sie es mit irgendeiner Konstruktion jemals sein könnte.
Leider überlagert diese Konstruktion die Sprünge & Lücken ohne dabei ein emotional packendes Drama oder eine konsequente, substanzielle Gesellschaftskritik hervorzubringen. Und in manch rasanteren, actionreicheren Momenten wirkt die Montage recht unbeholfen & wenig überzeugend auf mich, auch wenn Thelma Schoonmaker mit dabei war...
All das verhindert einen wirklich zufriedenstellenden Film, der aber dennoch eine kurzweilige, irgendwie interessante Sichtung gewährleistet, die mir jedoch nicht lange nachzuwirken scheint...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

vodkamartini

18 Februar 2018, 11:37:11 #4 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2018, 11:40:30 von vodkamartini
Sehe ich ähnlich. Hab ihn auch auf Blu gesehen und natürlich ist es immer so, dass bei einer entsprechend tief gelegten Erwartungshaltung das Endergebnis dann gar nicht ganz so übel wirkt. Dennoch muss man sagen, dass das nur solide Durchschnittskost ist. Fassbender hat inzwischen Manierismen entwickelt, die man ein wenig zu gut kennt, auch ist er gefühlt in 5 Filmen jedes Jahr dabei. Insgesamt ist der Cast aber noch ein Lichtblick, genauso wie das noch nicht so ausgelutschte Skandinavien-Setting. Als Thriller ist das Ganze dann aber doch zu konstruiert, teilweise zu unlogisch und auch nicht durchgehend spannend. Dennoch insgesamt unterhaltsam. So um die 6/10.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

JasonXtreme

Ich will den punktemässig nichtmal werten. Gut besetzt, auch wenn Fassbender weit hinter seinen Möglichkeiten spielt, Setting und Stimmung passen. Leider kenne ich das Buch, und mir erschließt sich NULL, wieso man die Handlung im Grunde VÖLLIG verändert hat. Viele Figuren gibt es nicht im Film, wichtige Figuren! Andere kommen viel zu kurz oder im falschen Kontext, die Auflösung ist viel zu früh erkennbar - und vor allem wurde ein enorm wichtiger Spekt des Buches völlig weggelassen - wer ihn wissen möchte... bitte:

Spoiler: zeige
Im Buch wird fast dreiviertel der Geschichte drauf hingearbeitet, dass Katrine der Killer ist! Obendrein wird gemutmaßt, dass sie selbst ihren Vater (Val Kilmer) gekillt hat, und diese Spur wird neben vielen anderen die es hier nicht gibt, massiv bedient - davon lebt die ganze Geschichte eigentlich  :icon_rolleyes:
Auch ist J. K. Simmons Figur einer der Hauptverdächtigen und um ihn herum passiert auch so einiges. Die Ermittler im Team von Katrine und Harry werden auch VIEL mehr einbezogen, ebenso wie Harrys Beziehung zu seiner Ex. Die Kills sind obendrein auch etwas anders, und der Killer lockt die beiden nicht zum Mordschauplatz in den Hühnerstall....

Der Anfanbg ist gut und atmosphärisch gedreht, er nimmt aber ja schon den Killer als Mann vorweg, die Szene die das Buch einleitet verrät hier nichts und ist gänzlich anders.


Das Buch 1:1 umgesetzt hätte gut sein können - so bleibt nicht einmal ein Grundgerüst der Geschichte.
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

StS

Ah... ,,the Snowman" (2017)... eben jener Kritiker- und Publikumsflop, den nicht einmal Regisseur Tomas Alfredson mag  (u.a. weil er im Rahmen der Entstehung rund 15% des Drehbuchs gar nicht erst verfilmen konnte/durfte). Basierend auf einem Roman Jo Nesbøs sowie mit einer namhaften Besetzung aufwartend, ist das Ergebnis dann auch weitestgehend enttäuschend ausgefallen. Die vom Skript her leider sehr oberflächlich gehaltene Story entfaltet sich ,,holprig", den überwiegend ,,verschenkten" Darstellern mangelt es an Chemie und Engagement, Spannung gibt es schlichtweg zu wenig und das Finale ist so abrupt wie einfallsarm. Man hätte einfach so viel mehr aus allem herausholen können, hat man beim Ansehen ständig das Gefühl. Was am Ende in Erinnerung bleibt, sind im Grunde bloß Val Kilmer (primär aufgrund seines von seiner schweren Krankheit gezeichneten Erscheinungsbilds) sowie diverse schöne, stimmungsvoll-tolle Aufnahmen vom winterlichen Norwegen...

gute 3/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Wolfhard-Eitelwolf

Amen! Der Roman ist wie so oft im Leben wesentlich besser. Der Film wirkt durchgehend unvollständig-zerhackstückt und missglückt. Als hätten mehrere Köche den Brei verdorben... An sich gibt sich die Story auch wesentlich fesselnder in der Papierversion - wobei ich obendrein vom Film aber auch handwerklich/optisch enttäuscht bin!

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