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Tom Clancy's Jack Ryan

Begonnen von StS, 31 Januar 2018, 20:36:56

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StS



Creators: Carlton Cuse, Graham Roland
Stars: John Krasinski, Abbie Cornish, Ali Suliman, ...

Tom Clancy's Jack Ryan follows an up-and-coming CIA analyst thrust into a dangerous field assignment for the first time. The series follows Ryan as he uncovers a pattern in terrorist communication that launches him into the center of a dangerous gambit with a new breed of terrorism that threatens destruction on a global scale.

http://www.youtube.com/watch?v=34uR7oSz6mY&feature=youtu.be
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

tenderman

Nach den ersten 6 fünf Folgen mal ein kleines Fazit:
Das klassische, und vielleicht zu erwartende, schwarz/weiß Schema wurde bis dato ziemlich gut umschifft. Motivation und Beweggründe der "bad guys" sind recht gut dargestellt und ihnen wird genügend Zeit eingeräumt. Hoffentlich wird das bis zum Ende durchgezogen!
Krasinski spielt den jungen Ryan absolut erfrischend - da war ich echt überrascht. So einem schon oft über die Leinwand gezerrtem Charakter ein paar neue Seiten abzugewinnen ist m.E gar nicht so einfach. Ist ja aber generell der Vorteil einer Serie.
Nebenschauplätze wie Drohen-Einsätz, Flüchtlingscamps etc. werden auch angerissen. Mit leichter Kritik an der westl. vorgehensweise  - ausbaufähig ;-). Die eingestreuten Action-Sequenzen haben es in sich!

Guter Start - lohnt sich bis dato!

Gruß tenderman
"Aspirin gab´s nicht, da hab ich dir Zigaretten mitgebracht" (Homer Simpson)

Private Joker

Mit Krasinki als Ryan bin ich jetzt nicht so warm geworden; der betont im Gegensatz zu den meisten seiner namenstärkeren, zumindest in den ersten drei Anläufen auch etwas älteren Vorgänger sehr den physischen Aspekt, ist bei der Action immer vorn dabei. Den Analysten gibt er eher so nebenher, die Backstory mit dem verletzten Rücken wird wohl angedeutet, aber kleingekocht. Inwieweit das alles den Clancy-Büchern entspricht, mag ich nicht beurteilen, außer Roter Oktober habe ich da keins gelesen, ist glaube ich auch kein großer Verlust.

Die zwei großen Action-Szenen in den Folgen 1 und 2 haben in der Tat durchaus Kinoqualität, in jedem Fall wenn man mal die zuletzt häufig gesehenen Midprize-Actioner mit den Budgets von 25-50 Mio  wie "November Man" oder "The Foreigner" heranzieht. Um so deutlicher wird, dass die Story darumherum und die Folgen ohne Action doch etwas arg auf der Stelle treten - vor allem durch die massive, sehr auf Ausgewogenheit bedachte Backstory der Gegenseite. Das  ist nun wirklich heftig zeitgeistig (also in dem Sinne, was unsere Medien uns gerne als Zeitgeist verkaufen) und geradezu haargenau das Gegenteil, wofür Clancy eigentlich steht. Kann man natürlich trotzdem so machen, aber ob man dafür unbedingt den Namen Ryan/Clancy braucht ? Wäre ein bisschen so, als wenn man sich Stephen King-Buchrechte sichert und dann ein tiefschürfendes Drama über die Unterdrückung von Vampiren durch Menschen auf die Mattscheibe wirft.

Insgesamt relativ solide, trotzdem. Aber auch nichts wirklich Neues unter der arabischen Sonne.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

tenderman

Zitat von: Private Joker am  7 September 2018, 11:29:23
... aber ob man dafür unbedingt den Namen Ryan/Clancy braucht ? Wäre ein bisschen so, als wenn man sich Stephen King-Buchrechte sichert und dann ein tiefschürfendes Drama über die Unterdrückung von Vampiren durch Menschen auf die Mattscheibe wirft.
Einfach ein bestehendes, erfolgreiches Universum/Franchise zu verwenden ist vermutlich wesentlich lukrativer als was Neues aufzubauen.

Zur Serie: In der letzten Folge wird handlungstechnisch dermaßen auf die Tube gedrückt, dass man sich ständig fragt, wie das alles noch zu einem vernünftigen Ende gebracht werden kann. Da steht das Finale im starken Kontrast zu den ersten Folgen, welche den Charakteren und der Story genügend Zeit eingeräumt hatten. Wirkt, als wenn urpslg mit 10 Folgen geplant aber mittendrin noch auf 8 Folgen reduziert worden ist - Schade!
"Aspirin gab´s nicht, da hab ich dir Zigaretten mitgebracht" (Homer Simpson)

Wolfhard-Eitelwolf

14 September 2018, 14:05:45 #5 Letzte Bearbeitung: 14 September 2018, 14:10:57 von Wolfhard-Eitelwolf
Muss mich anschließen: Fängt sehr stark und actionlastig (+ blutrünstig) an und köchelt dann - zumindest interessante und ergiebige aktuelle Themen wie Flüchtlingsrouten aufgreifend - immer mehr auf Sparflamme dem unaufgeregten Ende nach Schema F entgegen. Erinnert irgendwie an The Terror, dem ebenfalls nach zwei, drei Folgen die Ideen ausgingen. Alles in allem aber Meckern auf höherem Niveau, denn ich wurde trotzdem durchgehend gut unterhalten. Nächstees Mal bitte etwas mehr Agententätigkeit, so dass Jack Ryan mehr seinem eigentlich Job nachgehen kann, und vielleicht auch den Actionhöhepunkt mit einer Prise Innovation ins Finale verschieben! Grundsätzlich sollte amazon mehr Zeit in "seine" Drehbücher stecken!

Private Joker

Mittlerweile ist auch Staffel 2 komplett (soll heißen, die heute üblichen 8 Folgen) bei Amazon abrufbar.

Und wieder konnte man der Versuchung nicht widerstehen, die politische Welt des Vorlagenautors wortwörtlich auf links zu drehen: Böser rechtsgewirkter Diktator gegen herzensgute sozialistische Oppositionsführerin. Klar, auch das gibt es in Südamerika, aber da man das aber eben nicht in "Zafiristan" oder so angesiedelt hat, sondern im realexistierenden Venezuela, wo es nun ziemlich genau umgekehrt zugeht, wirkt das schon ein wenig befremdlich. Allerdings feiert die Serie auch relativ ungeniert amerikanische Interventionsfantasien, so dass da eine politische Suppe herauskommt, die kaum jemandem schmecken wird.

Spannungsseitig geht das dagegen durchaus klar. Im Gegensatz zu S1 verzichtet man auf die ganz großen Setpieces direkt am Anfang, sondern verteilt die solide, aber zT auch strikebackmäßig stereotype Action ganz vernünftig über die ganze Staffel. Einige Folgen haben dabei durchaus das Zeug zum Nägelkauer, was allerdings etwas überdeckt, dass die Story an sich ziemlich dünn ist. Und das Duo Rapace (als deutsche Ex-KSK-Soldatin !/ Wlaschiha) wird mächtig verschwendet.

In der Summe 6/10 oder etwas darüber.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Stefan M

Staffel 1 mag ja noch ganz gut funktioniert haben mit recht ambivalent gezeichnetem Schurken (zumindest in der ersten Hälfte), aber Staffel 2 ist Murks hoch fünf. Kurz gesagt: Ohne die USA geht in einer Bananenrepublik wie Venezuela ja mal gar nichts. Das Finale muß man eigentlich schon gesehen haben, um es zu glauben, wenn
Spoiler: zeige
im venezuelanischen Präsidentenpalast gefühlte Hundertschaften an Wachmännern von einer gefühlten Handvoll aufrechter Amerikaner niedergemäht werden und doch immerhin einer leicht angekratzt wird.


Erst solide, dann lächerlich.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

8 Februar 2023, 02:13:22 #9 Letzte Bearbeitung: 8 Februar 2023, 02:18:04 von Private Joker
Auch Staffel 3, obwohl eine Paramount-Produktion, gibt es übrigens noch auf Amazon zu sehen. Wenn man es denn unbedingt will, wirklich lohnen tut es sich imho nicht mehr. 

Politisch schafft die dritte das Kunststück, im gleichen Zug topaktuell zu sein (NATO-Raketen in Osteuropa, Ukraine-Probleme) und komplett überholt ("guter" russischer Präsident bleibt dank Ryan im Duell mit dem "bösen" Verteidigungsminister an der Macht - das wäre nicht mal vor den Ereignissen des letzten Jahres ein wirklich guter Witz gewesen, oder ?)

Aber selbst wenn man sich diese unfreiwillige Satire als Kernhandlung mal wegdenkt, ist das jetzt wirklich nur noch ein politischer Comic Strip mit so viel Realitätsnähe wie ein Stirb-Langsam im Vatikan, mit dem Papst in der Willis-Rolle. Ryan rettet natürlich die Welt, (fast) im Alleingang, immerhin an seiner Seite: Nina Hoss als tschechische Präsidentin, die nicht nur ständig akzentfrei deutsch parliert und nie ein Wort tschechisch, gegen das dortige politische System alle Macht auf sich vereint und dazu ein Gesicht macht, als könnte sie das selbst alles nicht glauben, was sie da spielen muss. Apropos Akzent: Ganz ehrlich, wer sich diesen unsäglichen Unfug mit den Russen ausgedacht hat, die sogar untereinander so ein komisches Deutsch/Englisch mit "russischem" Tonfall (oder dem, was man hierzulande dafür hält) sprechen, dem wünsche ich mal dringend einen dreimonatigen Sonderurlaub bei der Wagner-Gruppe. Dass auf dem russischen Zerstörer westliche, nicht-kyrillische Schriftzeichen zu erkennen sind und diese Abschussprozedur einer simplen Schiff-Schiff-Rakete mittels zwei-Schlüssel-Prinzip den Kahn schneller auf den Meeresgrund schicken würde als der Kapitän "Putin" sagen kann, sei nur noch am Rand erwähnt.

Und selbst wer auf dem Standpunkt steht "Comic? - immer her damit, der letzte Thor war doch auch klasse" wird hier insgesamt enttäuscht sein. Die Action bleibt flau und unaufregend, die Spannung stets überschaubar, wirklich in Gefahr gerät letztlich auch niemand, außer der ganzen Welt natürlich. Dass zumindest die Szenen der Vorstaffeln, in denen "Analyst" Ryan mit einer Pistole samt Endlosmagazin ganze Kompanien von Bösewichtern eigenhändig umlegt, etwas zurückgefahren wurden, tröstet da nur wenig.

4/10, und damit ist die Serie klar im Abwärtstrend (S1 und 2 hatte ich noch im Bereich um 6/10 verortet).
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
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StS

Jack Ryan – Tom Clancy´s Protagonist der betreffenden Buchreihe – wurde über die Jahre hinweg bereits von Alec Baldwin, Harrison Ford, Ben Affleck und Chris Pine in mehreren Kino-Filmen gespielt, bevor sich Carlton Cuse und Graham Roland schließlich für ,,Amazon" an eine Serien-Adaption heranwagten – glücklicherweise mit einem ausreichend hohen Budget sowie mit John Krasinski in der Hauptrolle, welcher Ryan (an einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere einsetzend) rundum überzeugend (sympathisch, verschmitzt, clever, entschlossen und tough) verkörpert...

Season 1 schafft es, eine gute Gewichtung zwischen seinem beruflichen und privaten Leben hinzubekommen und die Figur auf ansprechende Weise (erneut) einzuführen. Generell gibt es an der Besetzung (zu der u.a. noch Wendell Pierce, Abbie Cornish, Ali Suliman und Dina Shihabi gehören) sowie an den Charakterzeichnungen nichts Ernsthaftes zu beanstanden. Die Darstellung der Islamisten vermeidet ,,Schwarz-Weiß-Malerei" recht erfolgreich und bietet dem Zuschauer auch auf jener Seite Einblicke in die Vergangenheit und Hintergründe der Figuren...

Die sich an verschiedenen internationalen Locations entfaltende Action kommt schön ,,handmade" daher – während die erzählte Geschichte zwar nicht unbedingt die originellste sein mag und zudem so einige vorhersehbare Elemente aufweist, sich aber straff, abwechslungsreich und spannend entfaltet. Mit 8 Folgen besitzt Staffel 1 eine perfekte Länge, mit Krasinski als Ryan wird man rasch ,,warm", sein erster großer Fall unterhält einen prima und am Ende hat man Lust aufs Weiterschauen. Ziel erreicht, würde ich da einfach mal sagen...

7/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

,,Jack Ryan" Season 2 besteht erneut aus 8 Folgen und entfaltet sich ,,ohne Fett auf den Rippen" schön straff und unterhaltsam. Ryan´s neuster Fall führt ihn vorrangig nach Venezuela: Mit dem Land u.a. von Armut sowie bestimmten politischen und wirtschaftlichen Machenschaften gebeutelt, werden dem Publikum verschiedene auf unterschiedliche Gruppierungen verteilte, miteinander verwobene bzw. sich kreuzende Plot-Stränge (auf mehreren Kontinenten angesiedelt) präsentiert...

Ja, inhaltlich setzt sich diese Staffel nicht so kritisch/differenziert mit gewissen Punkten und Bereichen auseinander wie die erste – worüber hinaus ,,das Engagement" der USA (quasi Tom-Clancy-typisch) dieses Mal stärker in den Vordergrund gerückt wird – allerdings konnte ich angesichts des gebotenen Entertainment-Grads damit problemlos Leben. Die Kombination aus Dramatik, Action und Spannung überzeugt – ebenso wie die Darsteller und Weiterentwicklung der Figuren...

John Krasinski und Wendell Pierce machen ihre Sache (sowohl jeder für sich als auch als Duo) bestens – und obgleich Abbie Cornish dieses Mal nicht mit von der Partie ist, hat man grundsätzlich Besetzungs-technisch nochmal eine Schüppe draufgelegt: U.a. in Gestalt bekannter Gesichter á la Noomi Rapace, Jordi Mollà, Tom Wlashiha, Arnold Vosloo, Anthony Head und (allen voran) Michael Kelly, der von mir stets gern gesehen wird und auch hier eine Bereicherung markiert...

S2 erinnert klar an ,,Clear and Present Danger" – und mit Produzenten wie Michael Bay, Carlton Cuse und Brad Fuller an Bord, weiß man, dass man sich über die Produktions-Qualität keine Sorgen machen muss: Abermals stellen einen die durchaus aufwändigen Action-Setpieces rundum zufrieden – ebenso wie das Tempo, der Suspense-Grad und die Regie. Kurzum: Inhaltlich zwar ,,dünner" als S1, gefiel mir diese zweite Staffel alles in allem gar noch ein Stück weit besser als die vorherige...

8/10
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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

18 Juli 2023, 09:54:27 #13 Letzte Bearbeitung: 18 Juli 2023, 10:04:54 von StS
Die 3. Staffel von ,,Jack Ryan" wurde unvorteilhaft ,,von der Realität überholt" – nämlich von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Daher fällt es einem bei bestimmten Inhalten unweigerlich schwerer, sich auf eben jene im eigentlich beabsichtigten Sinne/Umfang ,,einzulassen" (z.B. gibt es einen vernünftigen, rationalen russischen Präsidenten und diverse aktiv gegen eine Eskalation in Richtung Krieg agierende Russen innerhalb des betreffenden Machtapparats)...

Während darüber beraten wird, NATO-Raketen in Tschechien zu stationieren, will Russland im Gegenzug Truppen in die Ukraine verlegen und so bis an die NATO-Grenze vorrücken. Parallel dazu nimmt eine internationale Verschwörung ihren Lauf, die mit einem geheimen sowjetischen Militär-Projekt aus den 1960ern verknüpft ist und das Ziel hat, die russische Regierung zu stürzen sowie über verschiedene Schritte hinweg den dritten Weltkrieg auszulösen...

Trotz der ,,Aktualität" des Ganzen (u.a. im Bereich realistisch anmutender Provokations-Szenarien sowie politischer/ideologischer Denkweisen) wirkt die Geschichte mitunter geradezu altmodisch und konventionell – wozu im Prinzip auch die hauptsächliche Ansiedlung/Entfaltung im Ostblock beiträgt. Der Action-Grad wurde gegenüber S2 zurückgeschraubt – wobei die vorhandenen Szenen (unter ihnen Verfolgungen und einzelne ,,Scharmützel") aber von solider Beschaffenheit/Qualität sind...

Im Einklang damit agiert Ryan hier nicht mehr im ,,Action-Hero-Modus" wie bei seinem Fall in Venezuela -  sondern ist wieder mehr der ,,Analytiker im operativen CIA-Dienst", der öftermals (im Zuge neuer Erkenntnisse) umdenken und sein Vorgehen anpassen muss (inklusive einer Phase, in der er sich dazu gezwungen sieht, mal wieder ,,rogue" unterwegs zu sein). Leider entwickelt diese Season den Part kein Stück weiter. Ähnliches gilt für Greer (Wendell Pierce) und November (Michael Kelly)...

Aus den Reihen der ,,Neuzugänge" ragen vor allem der Präsenz-starke James Cosmo und Nina Hoss als tschechische Präsidentin positiv heraus (bei letzterer fielen mir aber irgendwie ständig ihre schiefen Vorderzähne ins Auge). Nunja, u.a. dank einiger spannender Passagen konnte mich S3 alles in allem trotzdem noch recht brauchbar unterhalten – zumal die Serie weiter an der begrüßenswerten ,,8-Folgen-Struktur" festgehalten hat. Im Hinblick auf S4 hoffe ich aber auf eine Steigerung...

knappe 6/10
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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

,,Jack Ryan" Season 4 ist nicht nur die finale, sondern auch die kürzeste Staffel der alles in allem gut produzierten und unterhaltsamen Serie auf der Grundlage des Schaffens Tom Clancys: In diesen 6 (statt zuvor jeweils 8) Folgen geht es dieses Mal u.a. um Politik und Korruption innerhalb der CIA und US-Regierung, geheime Black-Ops-Operationen sowie um eine internationale Crime-Verstrickung/Verschwörung, in deren Zentrum ein Drogen-Kartell steht, welches obendrein auch in Menschenhandel und terroristische Aktivitäten involviert ist...   

Es wird direkt an die vorangegangenen Ereignisse angesetzt und die ,,Stamm-Crew" rund um Jack (Wendell Pierce als James Greer, Michael Kelly als Mike November etc.) ist ebenfalls wieder mit an Bord – worüber hinaus Abby Cornish als Dr. Cathy Mueller zurückkehrt (seitens der Drehbücher allerdings nicht sonderlich originelles Material zugeschrieben bekommen hat) sowie in Gestalt von Domingo Chavez eine weitere bekannte Tom-Clancy-Figur (mit erheblicher Screen-Time) eingeführt wird, die Michael Peña ordentlich verkörpert (ein Spinoff ist da keineswegs ausgeschlossen)...

Neben John Krasinski hat mir Louis Ozawa als ,,Kollaborateur" Chao Fah am besten gefallen, die Ereignisse spielen sich in Lagos, Myanmar, Mexiko, Kroatien sowie den Vereinigten Staaten ab, die Action-Szenen stellen einen vernünftig zufrieden und das Tempo ist relativ flott. Leider hat die Verringerung der Episoden-Zahl dazu geführt, dass bestimmte Figuren nicht genügend ,,Raum" erhalten und es besser gewesen wäre, die durchaus Facetten-reiche Handlung sich über zwei weitere Folgen entfalten zu lassen, um alles Inhaltliche sorgfältiger auszugestalten...

Fazit:  Obgleich an sich eine solide Sache, hat Season 4 bei mir letztlich eher ein Schulterzucken als den Eindruck einer ,,würdigen" Abschieds-Staffel hinterlassen. Generell hätte ich gern noch weitere Einsätze von Krasinski als Ryan (samt seiner Kameraden) gesehen – denn als kurzweilig-unterhaltsamer Zeitvertreib war/ist die Serie schon recht brauchbar...

knappe 6/10
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