OFDb

Too old to die young (by NWR/Amazon Prime)

Begonnen von StS, 4 April 2019, 08:53:30

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

StS



Drive and The Neon Demon director Nicolas Winding Refn is bringing his talents to the small screen for "Too Old To Die Young," a 10-episode series for Amazon that Refn himself has directed. Refn wrote the series alongside Ed Brubaker (Captain America: Winter Soldier, Westworld), set to arrive on Amazon Prime Video on June 14, 2019.

"The series explores the criminal underbelly of Los Angeles by following characters' existential journeys from being killers to becoming samurais in the City of Angels."

Check out your first official look below, via a trailer that's 100% REFN.

The cast for the series is led by Miles Teller, and it also includes Jena Malone, John Hawkes, Augusto Aguilera and Cristina Rodlo.


Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=I4Dol6VpmWc

Sehr cool.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

Kann man jetzt schauen. ;) Videospiel-Legende Hideo Kojima (Metal Gear Solid, Death Stranding) spielt übrigens auch mit. Im Gegenzug taucht Nicolas Winding Refn dann in Death Stranding auf. Liebe.


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

Mr. Blonde

Wie alle Werke von Nicolas Winding Refn ist auch die Serie ,,Too Old To Die Young" eine ruhige, extrem atmosphärische und visuell umwerfende Angelegenheit geworden. Das Setting ist ganz vertraut im Untergrund-Sumpf von L.A. angesiedelt, mit seiner Neonbeleuchtung, dem verlogenen Hochglanz und einer alles verschlingenden Dunkelheit. Typisch NWR eben. Gerade die Bildsprache im Zusammenspiel mit der zumeist elektronischen, nervösen Musikuntermalung erzeugt eine vibrierende Atmosphäre. Wer ,,Drive" und ,,The Neon Demon" mochte, wird sich schnell zurechtfinden. Erneut wurde Cliff Martinez für den Soundtrack verpflichtet und das war eine weise Entscheidung. Wenn dröhnende Synthie-Beats auf stylish durchkomponierte Bilder treffen, ist ein audiovisueller Hochgenuss garantiert.

Restliche Kritik gibt's hier:


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

Private Joker

"ruhige .. Angelegenheit". Ja, kann man so sehen. Oder eben wie in dem alten Schmidt-Spruch "Früher sagte man, der Film ist langweilig. Heute heißt das: er nimmt sich Zeit für die Bilder". Fast jede Folge hat deutlich über eine Stunde Laufzeit, und wer sich ein oder zwei ansieht, weiß auch warum. Jede, aber auch wirklich jede Einstellung dauert (mindestens) doppelt so lange wie gewohnt oder für die Szene notwendig.

Wobei ich da mit zwei gesehenen Folgen auch kein endgültiges Urteil abgeben mag. Die erste fand ich, wenn man sich mit der Machart Marke "Refn" halbwegs abfinden kann (ich mochte "Drive", fand "Only God.." dann aber doch arg gewöhnungsbedürftig) durchaus interessant. Optisch sowieso, aber man konnte den Eindruck gewinnen, dass da auch eine zumindest im Kern spannende Geschichte erzählt wird. Dann aber Ep. 2: Komplett auf spanisch, es passiert buchstäblich gar nichts, außer dass da ein Altmafioso vor sich hin brabbelt und seine Umwelt schikaniert; die Verbindung zur in Ep 1 angetexteten Haupthandlung muss man mit der Lupe suchen. In einer linear ausgestrahlten TV-Serie sind spätestens zu diesem Zeitpunkt 85% der Zuschauer weg, aber das Streaming macht es halt möglich.

Ob ich noch weitermache, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Mills

Zitat von: Private Joker am 27 Juni 2019, 11:15:41"ruhige .. Angelegenheit". Ja, kann man so sehen. Oder eben wie in dem alten Schmidt-Spruch "Früher sagte man, der Film ist langweilig. Heute heißt das: er nimmt sich Zeit für die Bilder". Fast jede Folge hat deutlich über eine Stunde Laufzeit, und wer sich ein oder zwei ansieht, weiß auch warum. Jede, aber auch wirklich jede Einstellung dauert (mindestens) doppelt so lange wie gewohnt oder für die Szene notwendig.

Wobei ich da mit zwei gesehenen Folgen auch kein endgültiges Urteil abgeben mag. Die erste fand ich, wenn man sich mit der Machart Marke "Refn" halbwegs abfinden kann (ich mochte "Drive", fand "Only God.." dann aber doch arg gewöhnungsbedürftig) durchaus interessant. Optisch sowieso, aber man konnte den Eindruck gewinnen, dass da auch eine zumindest im Kern spannende Geschichte erzählt wird. Dann aber Ep. 2: Komplett auf spanisch, es passiert buchstäblich gar nichts, außer dass da ein Altmafioso vor sich hin brabbelt und seine Umwelt schikaniert; die Verbindung zur in Ep 1 angetexteten Haupthandlung muss man mit der Lupe suchen. In einer linear ausgestrahlten TV-Serie sind spätestens zu diesem Zeitpunkt 85% der Zuschauer weg, aber das Streaming macht es halt möglich.

Ob ich noch weitermache, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Du sprichst mir aus der Seele und ich habe auch zwei Folgen gesehen. Allerdings fand ich die erste richtig gut und ich werde definitiv weitermachen.
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

DisposableMiffy

Nach drei Folgen sieht das nach ähnlich prätentiöser Wichtigtuerei ohne Substanz aus wie schon The Neon Demon.

Absolut jede Einstellung wird in die Länge gezogen, nicht weil es Sinn ergibt, sondern weil das Format es ihm erlaubt. Was für ein Kasper.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Mills

In Folge 5 wird man aber wieder belohnt! :respect:
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

JasonXtreme

Zitat von: DisposableMiffy am  6 Juli 2019, 16:35:35Nach drei Folgen sieht das nach ähnlich prätentiöser Wichtigtuerei ohne Substanz aus wie schon The Neon Demon.

Absolut jede Einstellung wird in die Länge gezogen, nicht weil es Sinn ergibt, sondern weil das Format es ihm erlaubt. Was für ein Kasper.

Danke, ich bin nicht alleine :D habe daher abgebrochen
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Private Joker

Zitat von: Mills am  8 Juli 2019, 01:05:12In Folge 5 wird man aber wieder belohnt! :respect:

Ja, die wollte ich nach sagen wir mal selektiver Gesamtsichtung (Ep 6 habe ich aus dem gleichen Grund wie Nr. 2 dann wieder abgebrochen) auch empfehlen, gerade für "Quereinsteiger", weil die mit der nennen wir es der Einfachheit halber mal "Haupthandlung" eh nicht zusammenhängt. Nr. 5 ist ist nicht nur ein schönes Schaustückchen für die Besitzer von UHD/HDR-Fernsehern, sondern zeigt auch, dass Refn immer noch den Drive-Style mit ruhiger, aber ansprechender Action kann. Und wir sehen die vermutlich erste Verfolgungsjagd der Filmgeschichte mit einem
Spoiler: zeige
reinen Elektroauto samt Reichweitenpanne
.

Dafür bricht dann ab Folge 7 der komplette Irrsinn auf dem Schirm aus, ständiger
Spoiler: zeige
Focuswechsel, blutiger Tod der eigentlichen "Hauptfiguren", psychedelische Schießsequenzen. übernatürliche Elemente, eine gerade mal 30minütige Schlussfolge
- da fragt man sich schon, was die geraucht haben und wo man das herbekommt. Irgendwie bleibt man dann aber doch bis zum bitteren Ende dran, und sei es nur, weil man kaum glauben mag, was da passiert.

In der Summe ist das weder leicht zu konsumieren noch zu bewerten - wenn man mir eine Pistole vor die Nase hielte, würde ich wohl 5/10 vergeben, auch wenn das den einzelnen Episoden, die von unerträglich bis brilliant schwanken, kaum  gerecht wird. Neben ein paar starken Bildern und ein oder zwei Highlights kann ich da trotzdem wenig erkennen, das dem konventionellen Serienzuschauer (da schließe ich einfach mal von mir auf andere) gefallen kann und wird.

Allzu viele Experimente dieser Art werden sich wohl auch die Streaminganbieter nicht mehr leisten.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Karm


Private Joker

28 Juli 2019, 14:32:59 #10 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2019, 14:36:33 von Private Joker
Zitat von: Karm am 28 Juli 2019, 13:56:20abgesetzt

Wobei man sich fragen kann, ob Refn und sein Team das inhaltlich überhaupt auf mehr als eine Staffel angelegt hatten. Man könnte das allerdings auch deutlicher formulieren - da war eine 2. Staffel ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sequel zu "The Man Who Killed Don Quixote".
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Mr. Blonde

28 Juli 2019, 15:17:02 #11 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2019, 15:20:25 von Mr. Blonde
NWR hätte sich kaum zeitlich noch weiter verpflichtet, der Mann muss Filme drehen und eine zweite Staffel wird niemals ernsthaft zur Debatte gestanden haben. Bin nicht traurig drum. Auf einer Plattform, in der Rezensionen mittlerweile aus einem Wort oder Smileys bestehen oder anhand eines gesichteten Trailers getätigt werden, hat NWR einfach nichts verloren.


              Artikel & News zu Filmen, Games, Musik & Technik

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020