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the Lighthouse (vom "the VVitch"-Regisseur mit Dafoe und Pattinson)

Begonnen von StS, 30 Juli 2019, 19:40:59

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StS



The Witch breakout Robert Eggers has re-teamed with leading genre production company A24 for The Lighthouse, a fantasy horror film that Eggers wrote and directed. The film, which stars Willem Dafoe and Robert Pattinson and was shot on 35mm black & white stock, recently premiered at Cannes, and critics (including our Serena Fischer) have been raving.

"This is certainly a film that will stick around in people's heads for a long, long time," Serena wrote in her review for us out of Cannes, awarding the film 5/5 skulls. A24 describes The Lighthouse as a hypnotic and hallucinatory tale of two lighthouse keepers on a remote and mysterious New England island in the 1890s.
(bloody-disgusting.com)


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"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

PierrotLeFou

Auf den freue ich mich schon riesig, wobei ich es nach wie vor bedauere, dass Eggers keinen "Nosferatu" gedreht hat. (Aber vermutlich dürfte David Lee Fishers Version mit Doug Jones, die in Bälde kommen dürfte, diesem Projekt auch nicht gerade gut getan haben.)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

DisposableMiffy

Die Trailer geben den sich im Lauf des Films entfaltenden Irrsinn nicht einmal im Ansatz wieder.

Für mich eines der absoluten Highlights des Jahres.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

PierrotLeFou

In meinen Augen ist er im Vergleich mit "The VVitch" wesentlich beziehungs- bzw. anspielungsreicher (vom Prometheus-Stoff bis Lovecraft), wobei er wie der Erstling Wahn und Geschlechterrollenbilder verhandelt. (Vielleicht kann man ihn ein bisschen mit Polanskis "Cul-de-sac" vergleichen...)
Ich mochte "The VVitch" aber doch ein ganzes Stückchen lieber, weil der bei mir ein permanentes Unbehagen ausgelöst hat, wohingegen hier immer wieder erheiternde Einsprengsel und formale Kuriositäten "stören", wohingegen die Musik und vereinzelte Szenen auch diesmal haarsträubend unheimlich auf mich gewirkt haben...
Als "2-Hollywood-Stars-in-s/w-&-1,19:1"-Vehikel mutete er auch etwas berechnend an und die Handlung ist mir etwas zu literarisch konstruiert, soll heißen: sie reibt mir etwas zu sehr ihre Bedeutsamkeit und ihre möglichen Bedeutungen unter die Nase. Bin dennoch bei einer 8/10 gelandet, aber "The VVitch" war mir damals eine 10 wert...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

StS

Eine nasses, düsteres Abgleiten in den Wahnsinn wird einem hier geboten... atmosphärisch, skurril, teils absurd-amüsant, bedrückend und unheimlich... toll anzusehen (die arrangierten Bilder, das Schwarzweiß und gewählte Bildformat) sowie mit einem wirkungsvollen Sounddesign und den beiden grandiosen Performances von Pattinson und Dafoe gesegnet: Ein weiterer ungewöhnlicher, starker Film Robert Eggers'... mein bislang liebster dieses Jahr.

9/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Puh, der hat mich ganz schön alle gemacht!

Ziemlich übles Kammerspiel aus der Vorhölle, an dem so ziemlich alles ungewöhnlich ist, vom Bildformat über den Look, Audio, die Fotografie, die Metaphern und sexuellen Symbole, der Wahnsinn und die mythologischen Verweise, bis zu dem zweifelhaften Vergnügen, Robert Pattinson beim Onanieren zuzuschauen.
Die Sequenz mit dem Albatross dürfte ganz oben auf meiner persönlichen Unerträglichkeitsskala einzuordnen sein.

Saugt einen richtig ein und desorientiert den Zuschauer, ohne zu betonen, dass es das tut (Dafoe spielt das Meta-Spielchen sogar noch im Film durch, bevor er zuende ist).

Wir brauchen mehr solche Filmemacher.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Blonde

25 Dezember 2019, 05:12:14 #7 Letzte Bearbeitung: 25 Dezember 2019, 06:22:44 von Mr. Blonde
Definitiv eines der Highlights 2019. Dicke Atmosphäre, unfassbar gut und originell gefilmt, dazu zeigt Pattinson eindrucksvoll, was in ihm stecken kann. Dafoe spielt ihn trotzdem etwas an die Wand. Vor allem der lange Monolog während des Gewitters und Schaufel-Szene werden in Erinnerung bleiben. Trotzdem funktioniert der Film nur mit beiden und Pattinson gibt gut Kontra. Zeitweise
Spoiler: zeige
hat er Dafoes Sprache und Persona selbst verschlungen, adaptiert diese Manierismen und sorgt so für eindrucksvolles Kopfkratzen. Am Anfang raucht er noch Zigarette und Dafoe Pfeife, später dreht sich der Spieß um und man rätselt gespannt, was das nun bedeuten kann.
Genug Material für Interpretationen wird geboten und neben den von Pierrot angesprochenen "Cthulhu"-Bezügen und dem
Spoiler: zeige
Proteus/Prometheus-Kniff
fand ich auch Parallelen zu "Eraserhead", zumindest was Bildsprache und Atmosphäre anging. Dieses zeitweise ultradüstere Setting mit industriellen Sound- und Bildeffekten kreiert einfach eine unfassbar schwere, unbequeme Stimmung. Pattinsons Charakter verliert zeitweise menschliche Züge, wenn er im Rhytmus einer alten Dampfmaschine arbeitet und dabei immer mehr an Tempo gewinnt. Zeitweise sehr mechanisch anmutende Performance. Das Sounddesign unterstreicht das dann entsprechend. Dazu noch einiges an schwarzem Humor und eine hervorragende Chemie zwischen den Darstellern, die sich doch gänzlich unterschiedlich auf ihre Rollen vorbereitet haben. Ein Genuss!

Ganz starkes Ding.


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Man Behind The Sun

Was für ein Film. Mal wirklich was ganz andereres, als der übliche Mainstream-Scheiß. Das erkennt man daran, dass die Filme nur in Programmkinos laufen, wo sich Hipster-/ und Pseudointellektuelle bei einer Fritz Kola den Film anschauen und analysieren. Das Gute daran ist: Die halten wenigstens die Klappe. Ich hasse es, in einen Film zu gehen, wo die Zuschauer ständig nur am giggeln sind und an völlig unpassenden Stelllen ihren Kommentar egal in welcher Form dazu geben müssen.

Deshalb liebe ich Programm-Kinos. Da sind Menschen, die sich ernsthaft einen Film ansehen möchten und nicht ständig dabei schreien "öööhhh.... der hat ja Balken an den Rändern"...."der ist ja in schwarz/weiss"... "Untertitel sind scheiße.." etc.
Ich glaube ihr kennt das auch zur Genüge.

Zum Film an sich: Einer der besten Filme des Jahres würde ich mal sagen. Aber außer - wie jedes Jahr - Marvel, war ja nicht viel drin im Kinojahr.

Fast nur Enttäuschungen.

"Wir" war mist. "Ma" war genau so ein Rohrkrepierer.
"Midsommar" war nach dem Instantknaller "Hereditary" einfach nur eine Lachnummer.
"Scary Stories to tell in the Dark war wohl eher an ein jüngeres Publikum gerichtet, deswegen bleibt er außen vor.
"Es 2" und "Friedhof der Kuscheltiere" gehören für mich zu den schlechtesten King-Adaptionen ever. "Doctor Sleep" ist übrigens auch 'ne Schlaftablette. Warum zum Henker musste man Ewan McGregor als Hauptrolle besetzen?
"Child's Play": Netter Versuch, den ganzen Puppenhorror in die Neuzeit zu bringen, aber leider doch nur ausgelutschte 08/15-Mainstream-Kacke.

Unterm Strich war es für den Horror/Arthaus/Surrealismus-Fan nicht viel dabei. Aber auch für einen Fan von "normalen" Horrorfilmen war dieses Jahr wirklich ein Schlag in die Magengrube.

Aber Hauptsache, es kommen noch zehn weitere "Marvel"-Avenger"-Mist-Dinger, die dann Hand in Hand mit den DCU-Filmen die Kinos überquellen.

Danke dem Programm- und Bahnhofskino.

Und danke, dass es noch solche Filme gibt, die gegen den Strom schwimmen. Bei Filmen des Studios A24 kann man anscheinend unbedenklich zugreifen.
In heaven everything is fine.


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