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Foundation (nach Isaac Asimov / bei Apple TV+)

Begonnen von StS, 23 Juni 2020, 09:21:04

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StS


The future begins in 2021.

Apple TV+ is adapting Isaac Asimov's Foundation series of sci-fi novels in the form of the 10-episode "Foundation," with Lee Pace ("Halt and Catch Fire") and Jared Harris ("The Terror") leading the cast. "The series chronicles the epic saga of The Foundation, a band of exiles who discover that the only way to save the Galactic Empire from destruction is to defy it."

"Foundation" stars SAG Award-winner and Emmy-nominee Jared Harris as Hari Seldon; Lee Pace as Brother Day; Lou Llobell as Gaal; Leah Harvey as Salvor; Laura Birn as Demerzel; Terrence Mann as Brother Dusk; and Cassian Bilton as Brother Dawn.

The series hails from David Goyer, Josh Friedman and Skydance Television.



Sieht prima aus.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hitfield

Ich glaube das ist die erste Apple TV+ Produktion, die mich richtig interessiert. Sieht sehr gut und interessant aus.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

mali

Ich befürchte aber, das Apple es wieder verbockt.

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Seit gestern geht's also los, erst mal zwei Folgen zum Start.

First Look auf Ep. 1 - jo, das kann sich zumindest optisch sehen lassen, wenn auch ein Stück weit "kalte Pracht". Die Effekte sind mehr als o.k, das war mit dem Apple-Milliönchen im Rücken aber auch zu erwarten.

Erzählerisch und inhaltlich wird das erkennbar ein Drahtseilakt, Asimovs eher spröde, wissenschaftsgläubige "History of the Future" für ein jüngeres Publikum aufzuarbeiten, das mit "Imperium" erst mal röchelnde Maskenträger und blitzeschleudernde Imperatoren verbindet. Klarste Manifestation dieses Bemühens ist die Figur Gaal Dornick, die im Vergleich zur Vorlage mal flugs Hautfarbe und Geschlecht gewechselt hat und ein klares Angebot an die Generation "Smartphone" darstellt, so eine Art Dolmetscher*In und Brücke zum alten weißen Mann Seldon. Immerhin: Ungesunde Portionen Führerkult und Messiasfantasien werden so gekonnt vermieden, das Problem haben ja auch andere (Gruß an "Dune").

Für Fans sagen wir mal etwas literarischer, nicht auf Superhelden oder "Sternenkrieg Gut gegen Böse" festgelegte SF-Fans wie mich war der Auftakt schon in Ordnung, eigentlich könnte es so weitergehen (wird es aber wohl nicht, soooo viel Geld hat Apple auch nicht zu verpulvern...)
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Ist bei der Kritik zwiespältig aufgenommen worden, die Visuals großartig, aber erzählerisch oft ziemlich behäbig. Dass damit eine neue Ära begründet wird, wie einige schon rufen, glaub ich aber wohl nicht. Andererseits - werde ich das Ding sowieso baw nicht sehen (wegen Anbieter).
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Private Joker

27 September 2021, 13:46:26 #7 Letzte Bearbeitung: 27 September 2021, 21:18:57 von Private Joker
Das Problem mit dem Anbieter werden wohl einige haben, ich segle da aktuell auch noch auf Grafismonaten nach Hardwarekauf. Vermutlich wird man die irgendwann via Itunes "leihen" können, nicht unbedingt für schmales Geld, und ob das dem einen oder anderen dann wert ist, muss man sehen.

Nach Folge 2 würde ich den Stab keinesfalls schon brechen. Klar sind einige Dialoge, vor allem die im Palast des Imperators, schon zäh. Aber es gibt immer noch genug Drive in der Handlung und ein paar Highlights, um "dran" zu bleiben, zumal die jetzt auch das Stilmittel Cliffhanger relativ früh entdeckt haben. Die erzählerische Langsamkeit ist in solchen Stoffen aus ersten Blütezeit der SF in den 1950/60ern auch immer irgendwie eingebaut. Der Vergleich zu Dune im Kino liegt da schon nahe, und Villeneuve neigt ja auch dazu, seine Stoffe eher bedächtig aufzubauen, ohne dass die Kritik über den herfällt.

Und so wie Dune für zwei Teile + mindestens eine TV-Serie angelegt ist, will Apple Foundation auf satte 8 Staffeln bringen. Glaube ich zwar beides derzeit nicht, aber der Vergleich wäre schon reizvoll. In Sachen Büchern lag damals bei mir Asimov vorn, iirc, aber das ist auch schon sehr lange her.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Private Joker

Apple hat das übrigens jetzt schon für eine zweite Staffel verlängert. Die werden vermutlich keine Abrufzahlen herausgeben, ich denke aber, es reicht denen mit der Serie jetzt erst mal wenigstens ein paar kleine (oder mittlere) Wellen im großen Streamingteich zu schlagen.

Mit Folge 3/4 mutet die Serie uns dann schon die ersten Zeitsprünge zu, die im Konzept natürlich angelegt sind. Dabei läuft man allerdings Gefahr, dass der Zuschauer sich ständig neu orientieren muss und keine Lieblingsfiguren aufbauen kann. Ich vermute mal, "GoT-Status", wo halt jeder sich aus den zahlreichen Handlungssträngen "seine" heraussuchen konnte, wird man so nicht erlangen.
Für SF-Fans alter Schule (wie mich), denen auch eher altmodische Produkte wie "Childhood's End" gefallen haben, ist das aber immer noch ein interessantes Projekt.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Private Joker

Mittlerweile durch, und etwas überraschend hat man auf den erwartbaren Mega-Cliffhanger verzichtet - wir bekommen so ein Halbende, als ob man sich der Fortsetzbarkeit selbst nicht sicher war. Trotzdem wäre das kein befriedigender Schluss, wenn Schluss wäre, keine Frage, wie bei "Dune" im Kino, mit dem die Serie einiges gemeinsam hat.

Dass das schwerer Stoff werden würde, war absehbar. Vor allem die unvermittelten und und heftigen Zeitsprünge (mal eben so "137 Jahre später" kurz vor Finale muss man sich erst mal trauen) hinterlassen ein seltsames Gefühl - auch wenn einige Figuren mit Kniffen über die Distanzen "gerettet" werden, bleibt da der Eindruck, sich ständig neu orientieren zu müssen, sich an neue Personen, neue Situationen, neue Handlungsstränge gewöhnen zu müssen. Aber klar, es geht um nicht mehr oder weniger als die Geschichte einer möglichen Zukunft, da braucht es natürlich einen langen Atem. Randbemerkung ohne Einfluss auf die Bewertung: Klar ist Asimovs Roman mit seinen überwiegend weißen Protagonisten so nicht mehr verfilmbar - so wie die Rollen hier verteilt sind, ahnt man aber ein wenig die Absicht, eine neue "diverse" Gesellschaft der Herrschaft der "alten" weißen Männer (Imperiale) entgegen zu stellen.

Optisch ansprechend, ohne absolute Maßstäbe zu setzen - die "Invictus" etwa sieht schon gut aus, man hätte aber vielleicht gerne etwas mehr von ihr gesehen. Inhaltlich auch durchaus interessant, ambitioniert, aber auch ambivalent. Die "Imperialen" etwa degradieren ihre Amtskollegen aus dem StarWars-Universum durch subtile, aber abgrundtiefe Bösartigkeit zu Schaumschlägern und Effektblitzeschleudern, trotzdem bleiben die Szenen mit denen relativ anstrengend. Der Handlungstrang auf Terminus bieten dagegen eher traditionelle Unterhaltung mit etwas Action, ein paar persönlichen Dramen, aber der ganz große Erzählfluss kommt da auch nicht auf. 

TV-SF ist heute insgesamt erfreulich vielseitig, von billiger Space Opera über realistische "Expansionsvisionen" bis zu einer eher versponnenen Idee wie hier, da sollte für jeden etwas dabei sein. Und ich würde das hier auch der letztlich eher banalen Art von "wie verlagern unsere Verhaltensmuster mal eben um 300 Jahre in die Zukunft" Marke Star Trek oder Orville vorziehen, aber das kann jeder gerne anders sehen. Als USP für Apple TV+ waren die Schuhe aber vielleicht doch eine Nummer zu groß.

Knapp 7/10 bis jetzt, die RT-Kritker sehen das übrigens ähnlich. Mal schauen, was noch kommt.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

AfterBusiness

Da ich gar nicht mehr weiss woher ich ein halbes Jahr Apple+ TV geschenkt bekommen habe, nutze ich es jetzt vielleicht mal..  :mr.green: ... war glaube ich so ein Deal als ich mir den LG OLED 77 C1 zugelegt hab... oder.... mmhh..  :denk2:  :denk3:

 :banana:

StS

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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

mali

Noch lange hin :-/ Aber schön das es weitergeht.

Hat mit Foundation zwar nicht wirklich viel zu tun ("based on..." wäre richtiger), aber als SciFi-Serie gut und brauchbar.


StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

16 Juli 2023, 18:39:04 #14 Letzte Bearbeitung: 16 Juli 2023, 21:38:49 von Private Joker
Seit diesem Freitag geht es weiter.

Ich sag mal vorsichtig, das war kein Auftakt, mit dem man Unmassen neuer Fans gewinnt. Seldon/Harris tobt in unterschiedlichen Digitalgefängnissen herum, der Imperator kann Nackt-Kung-Fu (ziemlich gut, übrigens) und die zwei Leading Ladies üben etwas Apnoe-Tauchen. Was ich ehrlich gesagt lieber gesehen hätte, zum Beispiel wie man auf Terminus die Kurve vom Wüstenkaff zur (scheinbar) Sternenmacht bekommen und zur Megacity, da gab es sehr wenig von.

Nun gut, dass die Serie schon mal Geduld braucht, ist nichts Neues. Aber irgendwann muss das mal Klick machen und etwas in Fluß kommen, mit echten persönlichen Konfrontationen, nachvollziehbaren Entwicklungen, so was in die Richtung. Schaun wir mal ...
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Private Joker

7 Oktober 2023, 22:34:29 #15 Letzte Bearbeitung: 8 Oktober 2023, 11:23:07 von Private Joker
Mittlerweile bei Apple (schon ein paar Tage) durch, bei mir seit gestern. Die Final-Folgen 9&10 habe ich mir quasi als langen Spielfilm angesehen, und ja, die beiden zusammen haben tatsächlich durchaus Kinoqualität. Da gab es denn endlich mal Action und Spannung (sogar an parallelen Schauplätzen), einen veritablen, wenn auch relativ kurzen Sternenkrieg, ein paar Fortschritte und  Entwicklung in der Gesamtgeschichte und ein, zwei allerdings nicht komplett überraschende Überraschungen.

Was (also das mit der Entwicklung und der Kinoqualität) in dieser Breite für die zweite Staffel leider nicht zutrifft, da tritt doch vieles eher auf der Stelle. Relativ unvermittelt rollen einem zwei oder sogar noch mehr quasi-religiöse Sekten oder "Bruder"schaften vor die Füße, der gesamte Handlungsstrang auf diesem Planeten mit der übersinnlich-wahnsinnigen Frau ist mit der Gesamthandlung nur sehr mühsam in Verbindung zu bringen. Die Bemühungen, an allen Schauplätzen irgendwie Seldon einzubinden, ist fast schon ein bisschen zum Lachen; immerhin haut einem das Drehbuch diesmal nicht umpfzig Zeitsprünge um die Ohren.

Immer noch eine Bank: Die Imperialen und vor allem Lee Pace, der wirklich eine enorme Präsenz und abgrundtiefe Bösartigkeit auf dem Schirm ausstrahlt. Bei den neuen Figuren sind schon ein paar interessante dabei, keine Frage (Riose/Mellow), da fällt das Ursprungspersonal (Dornick/Hardin) etwas ab, die aber auch im unglücklichsten Handlungsstrang geparkt sind.

Generell: Irgendwie steckt da immer noch ein gewisser Zielkonflikt in dem Versuch, ein Jahrtausende umspannendes galaktisches Epos zu erzählen, und dem Zwang, das Publikum auch mal mit "kleineren" Highlights (Fights, ein paar kurze Nacktszenen) bei der Stange zu halten. Manches erschließt sich mir nun überhaupt nicht, zum Beispiel warum da auf einmal eine Art Dino durchs Bild rennen darf. Trotzdem ist und bleibt das einer der interessanteren Versuche in TV-SF der letzen Jahre, auch wenn die Konkurrenz nicht übermächtig ist. Und so bleibt auch meine Bewertung im Bereich um 7/10, wobei das mehr noch als bei S1 auf einige Highlightfolgen zurückgeht, zwischenzeitlich sackt das auch etwas tiefer.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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