OFDb

Marvel's Eternals

Begonnen von proximo, 4 November 2021, 15:16:56

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

proximo

Nanu, gar kein Thread zu dem Film? Falls doch und ich blind war, dann bitte entfernen.

Hab gestern Eternals im Kino gesehen und empfand ihn als sehr gelungen.
Keine Ahnung woher die mittelguten bis schlechten Kritiken herrühren, aber ich nehme an auf der einen Seite von unsicheren, weißen Männern, die nicht mit Fortschritt klarkommen und auf der anderen Seite von Zuschauern, die das klassisch sinnentleerte Marvel Popcorn Kino erwarteten und enttäuscht wurden. Keine Ahnung.
Eternals ist ohne Frage der visuell schönste MCU Film. Nur wenig Green Screen Einsatz und viel natürliches Licht verleihen dem Film eine gewisse Wärme, abseits der MCU typischen "glossiness". Das Kinn bleibt nicht selten unten ob der majestätischen Schönheit der Aufnahmen.
Der Film nimmt sich viel Zeit seine Charaktere einzuführen, so steht Drama eher im Vordergrund als Action, was eine nette Abwechslung ist. Aber wenn es dann mal zur Sache geht, dann richtig. Übrigens ist der Film überraschend witzig. Vielleicht sogar mit der witzigste Marvel Film. Ohne Scheiß! Es gibt nicht viele Gags, aber die die es gibt, die sitzen.
Fand die Story auch großartig. Ungefähr in der Mitte des Films gibt es eine Exposition, die die ganzen Umstände darlegt. Die "scale" ist die bisher größte im MCU.
Hätte der Film kürzer sein können? Bestimmt. Aber ich empfand ihn keine einzige Sekunde als langweilig (anders als bei Shang-Chi). Es gibt Wendungen, mit denen man nicht rechnet und die story entfaltet sich ganz natürlich. Und selbst wenn es Längen gibt, tröstet die Optik des Films darüber hinweg.
Ich zähle "Eternals" zu den besseren Filmen des MCU und bin gespannt wohin die Reise führt.
P.S.: Bevor es missverstanden wird: Mit dem "unsicheren, weißen Mann" meine ich natürlich nicht dich und mich, sondern ich nutze es im summer of 69 "the white man" Sinn. Also konservative, mittelalte bis alte Männer, die sich insgeheim die 1950er zurückwünschen :happy2:
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

Terry Noonan

Dein ps ist ja ein netter Versuch, aber ich vermute, Du meinst es schon genau so, wie man es verstehen kann:
Wer "nur" die Optimierung der längst vorhandenen Gleichberechtigung mag, der ist schon "konservativ" und rückständig, wogegen jemand, der eine aggressive Umkehrung des längst überwundenen Gesellschaftsbildes der 50er möchte, progressiv und der bessere Mensch ist.
Und nur der Letztgenannte ist in der Lage, die wirkliche Qualität (!) eines Marvel-Filmes (!!) zu erkennen.

Gib's zu, ich habe Dich durchschaut!  :frech:

Ohne ihn gesehen zu haben, was ist denn in dem Film so versteckt oder offensichtlich an gesellschaftsideologischen Botschaften versteckt?
Life is what happens while you are busy making other plans.

Hitfield

Zitat von: proximo am  4 November 2021, 15:16:56Eternals ist ohne Frage der visuell schönste MCU Film.

Ich habe "Eternals" noch nicht gesehen und bin gespannt. Den Trailern nach zu urteilen sieht es nicht so aus. Die visuelle Messlatte bei Marvel ist für mich bislang jedenfalls "Doctor Strange".
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

proximo

Zitat von: Terry Noonan am  4 November 2021, 20:15:24Gib's zu, ich habe Dich durchschaut!  :frech:

Ohne ihn gesehen zu haben, was ist denn in dem Film so versteckt oder offensichtlich an gesellschaftsideologischen Botschaften versteckt?

Na da fühlt sich wohl direkt jemand angesprochen  :frech:  Vor allem besteht auch nur der weiße Mann darauf, dass hier "längst vorhandene Gleichberechtigung" herrscht.
Aber das hat hier alles nichts verloren.

Nun ja, es gibt einige Szenen, die Neuland sind für Marvel. Szenen aus denen der Film zb in arabischen Ländern gar nicht erst startet..
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

Terry Noonan

Zitat von: proximo am  8 November 2021, 13:09:48[...] Vor allem besteht auch nur der weiße Mann darauf, dass hier "längst vorhandene Gleichberechtigung" herrscht.
Aber das hat hier alles nichts verloren.
Einschätzungen und Meinungen sind also fest verknüpft mit Ethnie und Geschlecht?
Das finde ich, ist eine schwer diskriminierende Theorie und weiß nicht, wo die überhaupt was zu suchen hat.
Vermutlich wird die aber im Film auch in dieser Form propagiert.
Detaildiskussion im Forum bestimmt auch nicht gern gesehen.

Zitat von: proximo am  8 November 2021, 13:09:48Nun ja, es gibt einige Szenen, die Neuland sind für Marvel. Szenen aus denen der Film zb in arabischen Ländern gar nicht erst startet..
Ok, hab's selbst ergoogelt, homosexuelle Sexszenen.

Der Hauptvorwurf in westlichen Gefilden, wo der Film gezeigt wird, scheint ja eher zu sein, dass nicht einfach neue bspw. weibliche Charaktere eingeführt, sondern Existierende kurzerhand geschlechtlich umgewandelt und somit die ursprünglichen (= männlichen) Versionen ausradiert wurden.

Homosexualität aber in Filmen sollte spätestens seit "Der bewegte Mann" von vor 27 Jahren kein Aufreger mehr sein. Vielleicht sollte der mal periodisch ins Kino gebracht werden.

Ich klinke mich hier aus, habe den Film ja selber noch nicht gesehen.
Life is what happens while you are busy making other plans.

Eric

Habe den Film gestern auf DISNEY+ in der IMAX-Version gesehen.

Und ich sehe es etwas anders als PROXIMO.
(Zur Info: Ich kenne keinerlei Comics mit den ETERNALS! Kann mich daher NUR auf den Film berufen)

Der Film fängt durchaus gut an, artet dann aber doch streckenweise in eine "Rosamunde Pilcher" Verfilmung aus. Und das viel auch meiner Frau sehr negativ auf O-Ton von ihr: "Gott, bleibt der jetzt so schmalzig?"  :happy3:

Nichts gegen Szenen, die die Hintergründe der einzelnen Figuren näher erklären. Immer gerne! Aber ETERNALS schiesst da irgendwie über das Ziel hinaus. (Teilweise dachte ich, ich sehe ne Folge GZSZ)

Kommen wir aber mal zu den Sachen, die mich irgendwie störten:

- OK, da ist ein gottähnliches Wesen, was die ETERNALS erschaffen hat. OK, lasse ich durchgehen. Aber warum zur Hölle ist die eine dann gehörlos? Welchen Sinn hat das?
- Und warum hat die Anführerin der Eternals anscheinend KEINERLEI Superkräfte, sondern nur nen Stein, mit dem sie selber mit dem gottähnlichen Wesen kommunizieren kann? Jaja, sie kann, sofern ich mich noch richtig erinnere, etwas "heile heile, alles wird wieder gut" machen, aber das war es dann auch schon.

- Und warum kommt mir gerade dieser Film so uuuuuuunglaublich PC, Gender und Woke vor? Aber wie komme ich da drauf? Hier habe ich wirklich mal mit den Comics verglichen:
* Makkari is also a man in the comics and wears a distinctive helmet that didn't make it into the movie. Lauren Ridloff plays the character in the movie and is also the first deaf superhero in the MCU.
* Another character with big changes from the comics is Kingo. Kingo Sunen appears to be Japanese in Marvel Comics and becomes a great samurai and swordsman. The MCU presents Kingo, played by Kumail Nanjiani, as a man of Indian descent who fires energy beams from his fingers.

Das sind jetzt schon MASSIVE Änderungen gegenüber der Comicvorlage. Oder? Aber, egal, wenn es der Handlung nutzt, OK.

Aber kommen wir jetzt mal zu den guten Sachen:

- Die Handlung:
Gerade im Laufe des Films erfährt man immer mehr über das "Warum". Und das ist äusserst interessant! Hier hat mich der Film wieder etwas gewonnen. Vor allem warum die einzelnen Figuren dann so oder so agieren ist spannend.

- Barry Keoghan als DRUIG:
Mein absoluter Lieblings-Charakter dieses Films. Besonders seine Szenen beim erneuten Zusammentreffen in der Dschungel-Kolonie. Absolut wunderbar.

- Der Humor:
Gerade die ganzen Seitenhiebe auf die anderen MARVEL Filme sind einfach nur grandios. Oftmals nur in einem Nebensatz erwähnt und einfach wunderbar. Was PROXIMO schrieb kann ich hier nur unterschreiben.

Aber für mich war es das dann schon mit den positiven Punkten. Auch deswegen, weil die erste Stunde auch 1:1 aus einem TRANSFORMERS Film stammen könnte. Einfach mal aus Spass ganz am Anfang des Films beim Erklärung-Text die Worte ETERNALS und CELESTIALS (oder so) durch TRANSFORMERS und DECEPTICONS ersetzen. Passt wie die Faust aufs Auge.

Natürlich gibt es am Ende wieder "Mid-/After-Credit-Scenes", wobei die erste irgendwie "unlogisch" wirkt, was das ganze MARVEL-Universum betrifft. Gerade die erste hat mich mit nem "Hä? What??" zurück gelassen.

Was ich allerdings am Abspann toll fand, waren die ganzen "Hinweise", wie die ETERNALS die Geschichte der Welt beeinflusst haben. Fand ich witzig.

Aber das war es dann auch schon. Ne Wertung lasse ich einfach mal weg, da ich aktuell selber nicht genau weiss, wie ich den Film werten soll.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Newendyke

Zitat von: Eric am 13 Januar 2022, 10:11:37Habe den Film gestern auf DISNEY+ in der IMAX-Version gesehen.

*blablabla*

- Und warum hat die Anführerin der Eternals anscheinend KEINERLEI Superkräfte, sondern nur nen Stein, mit dem sie selber mit dem gottähnlichen Wesen kommunizieren kann? Jaja, sie kann, sofern ich mich noch richtig erinnere, etwas "heile heile, alles wird wieder gut" machen, aber das war es dann auch schon.


:lol: Du hast den gestern geschaut und kannst dich nicht mehr an so was profanes erinnern?! Doch zu viel ins Handy geschaut, statt auf die Leinwand / Glotze?  :hideugly:

Im Grunde macht das ja auch alles Sinn, denn Arishem hat die Eternals ja mit dem Zweck der "Fortpflanzung" bzw. den Erhalt seiner Spezies und der damit zusammenhängenden Balance des Universums erschaffen. Und jeder von ihnen hat andere Kräfte, die einzeln eingesetzt nicht so die Megapower haben als wenn sie als Team kämpfen, was ja schon beim ersten Kampf gegen eines der Monster klar zu Geltung kommt.

Ich wurde jedenfalls gut unterhalten, und ja, speziell die Szenen in denen die Gruppe über die Menschheit und das Eingreifen in die Weltgeschichte spricht, war teils amüsant, teils ernüchternd, aber im MCU gut eingewoben.
Die Diversität, die hier nun auch wieder Einzug erhalten hat, geht mir ziemlich am A vorbei... ich mein, wenn es Sinn macht und nicht total nach Dampfhammerlösung zur Zeitgeistbefriedung riecht, dann bin ich scho zufrieden, und ich finde, das haben Feige und Co. ganz gut hinbekommen. Ich kann und muss mir Diskussionen zu diesem Thema nicht geben, wofür auch, läuft ja meist auf den gleichen intoleranten Blödsinn hinaus.
Größtes Plus waren die paar Szenen mit Gilgarmesh und Thena, da ist mir richtig das Herz aufgegangen. Und ja, kann ich auch nur bestätigen, die Action war hier meist recht simpel und ohne wirklich bombastische Schauwerte inszeniert, echt mal ne Abwechslung (im Vergleich zu dem gefühlt überlangen, recht drögen Finale von Shang-Chi), wobei halt der / die Gegner auch wieder nur MCU-typische Abziehbildchen gewesen sind.
Da merkt man dem Film hat die größte Schwäche an - alles fühlt sich sehr nach proxy plot lines an, da man wohl einfach nur das neue Team und einen der vermeintlich neuen, großen Gefahren, Arishem, einführen wollte.

So ein paar Fragen bleiben dann, natürlich - Gesetz der Serie, unbeantwortet:
Wer ist Dane Whitman? (Stimme aus dem Off sollte wohl
Spoiler: zeige
Blade
sein)
Ist EGO nun ein Celestial oder doch was ganz anderes?
Werden die Celestials gegen Kang antreten oder sind das nur seine Fußmatten?

Ach, apropos, von den ganzen Serien und Filmen, die Marvel letztes Jahr rausgebracht hat, bleibt WHAT IF klar die Nummer 1!!!!

7/10


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Glod

Hab ihn jetzt auch bei Disney+ gesehen.

Hmm...war ganz ok, hat mich aber nicht wirklich umgehauen, oder mitgerissen. Kann gut daran liegen, dass hier aus dem Stehgreif eine völlig neue Truppe etabliert wird, die aktuell null Bezug zum MCU hat. Die Story selbst fand ich gar nicht mal übel. Da wurde schön Layer um Layer hinzugefügt, bis das Ganze stimmig war. Mir ist allerdings vollkommen unklar, wo Marvel mit der Truppe jetzt hinwill.

Spoiler: zeige
PS : Jetzt wo der Celestial zumindest teilweise seine Fötushaltung aufgeben hat und Insel spielt - müsste es da nicht zu massiven tektonischen Verwerfungen kommen (also abgesehen von denen, die es schon gab)?
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Newendyke

17 Januar 2022, 18:20:11 #8 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2022, 19:50:10 von Newendyke
Zitat von: Glod am 17 Januar 2022, 10:56:37
Spoiler: zeige
PS : Jetzt wo der Celestial zumindest teilweise seine Fötushaltung aufgeben hat und Insel spielt - müsste es da nicht zu massiven tektonischen Verwerfungen kommen (also abgesehen von denen, die es schon gab)?


Wenn man es genau nimmt, müsste die Erde dann wohl eh schon im Arsch sein, da ja der komplette Kern aufgerissen wurde... und ja, zumindest div. Tsuanmis, Wasserspiegelerhöhungen etc. sollten dann drin sein.
Wäre dann wohl ein Job für den guten Roland E.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

mali

18 Januar 2022, 13:57:12 #9 Letzte Bearbeitung: 18 Januar 2022, 13:58:50 von mali Grund: Humor
Zitat von: Newendyke am 17 Januar 2022, 18:20:11Wenn man es genau nimmt, müsste die Erde dann wohl eh schon im Arsch sein, da ja der komplette Kern aufgerissen wurde... und ja, zumindest div. Tsuanmis, Wasserspiegelerhöhungen etc. sollten dann drin sein.
Wäre dann wohl ein Job für den guten Roland E.

Also war Eternals quasi das Prequel zu "2012" :-)





Gleich mal im Korrekturforum die Verlinkung einfordern :-)

Hitfield

18 Januar 2022, 23:42:18 #10 Letzte Bearbeitung: 18 Januar 2022, 23:51:39 von Hitfield
Erstsichtung auf Disney+

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich habe seit dem ersten "Blade" von 1998 alle Marvel-Verfilmungen gesehen und das hier ist mit Abstand die schlechteste. Schlechter als die "Elektra"-Verfilmung, schlechter als Ben Afflecks "Daredevil", schlechter als die beiden "Fantastic Four"-Verfilmungen mit Jessica Alba (die ich mir übrigens im letzten Halbjahr noch einmal angesehen und die mir beide sehr gut gefallen haben) und schlechter als die beiden "Ghost Rider"-Filme mit Nicolas Cage. Und ja, ich habe den Film zwar seit fast einem Viertel Jahrhundert nicht mehr gesehen, aber selbst die grottige "Nick Fury"-Verfilmung mit David Hasselhoff war zumindest unterhaltsamer.

Da helfen auch einige gerade am Ende schön gefilmte Einstellungen, wie mit dem
Spoiler: zeige
toten Celestial am Strand, dem riesigen Celestial, der über der Erde auftaucht und der größer ist als ein Planet
oder den eindrucksvoll gefilmten Szenen mit der mega-schnellen Figur 'Sprite', gegen die Quicksilver oder Flash in Rollator-Geschwindigkeit durch die Gegend rasen, nichts. "Eternals" ist für mich der absolute Bodensatz und seit langem ein Film, über den ich mich sogar richtig aufgeregt habe.

Ich kenne die Eternals von der Comic-Phase meiner Jugend nicht. Vorher noch nie etwas von der Truppe gehört. Es ist schlicht die unsympathischste Gruppe mit den dämlichsten Superkräften überhaupt:
  • Die Rotzgöre Sprite nervt extremst und ihre Kräfte kennt man von Quicksilver bzw. im DCU von Flash schon.
  • Noch schlimmer und schlicht die unsympathischste Figur, die ich jemals in einer Comicverfilmung gesehen habe, ist der Superman-Abklatsch Ikaris. Alleine die Superkräfte wie das Fliegen, die Strahlen aus den Augen etc. - alles hinlänglich bekannt. Es geht sogar so weit, dass mir fast alle Bösewichter aus den anderen MCU/DCU-Filmen sympathischer sind als Ikaris. Lieber von Thanos weggeschnippt werden als Ikaris ertragen zu müssen.
  • Ajak (Salma Hayek) verschenkt und belanglos.
  • Druig ist fast so nervig wie Sprite und taugt nur zum Sektenführer.
  • Makkari ist stumm und davon abgesehen als Superheldin belanglos.
  • Kingo (Kumail Nanjiani) ist eine Art Ikaris für Arme und der Pausenclown der Gruppe.
  • Phastos ist eine Art Super-Erfinder und kann dreidimensionale Entwürfe materialisieren - was zum Geier?
  • Womit wir nun zu einem weiteren extremen Tiefpunkt kommen - Thena (Angelina Jolie). So eine gelangweilte, distanzierte Performance von ihr habe ich noch nie gesehen. Und ihre Superkraft, mit Licht-materialisierten Schwertern zu kämpfen, sieht zwar anfangs ganz schick aus, aber diese CGI-Hüpferei ist öde. Da habe ich auch in den letzten Jahren einige bessere Schwertkämpfe gesehen.

Auf der schauspielerischen Habenseite würde ich lediglich Sersi (Gemma Chan) und Gilgamesh (Ma Dong-seok) verbuchen.

Wer ist nur auf die Idee gekommen, dass Kinobesucher so eine Gruppe sehen wollen? Mit zweieinhalb Stunden ist der Film zäh wie Leder und die Geschichte mit den allmächtigen Wesen nervt. Die Macher der ganzen Comicverfilmungen sollten langsam wirklich mal in sich gehen, ob es zweckdienlich ist, Geschichten von immer mächtigeren Figuren, für die
Spoiler: zeige
Planeten nur Brutstätten für zukünftige Gottheiten sind
, zu erzählen.

Apropos erzählen - es liegt neben der grottig aufgebauten Geschichte natürlich auch an der misslungenen Regie. Wobei,
Spoiler: zeige
"Guardians of the Galaxy Vol. 2" hatte einen ähnlichen Aufhänger (Ego, der zugleich mächtiger Celestial als auch ein lebender Planet war), aber wie viel besser war das Story-technisch bei den Guardians gelöst? Zudem konnte man um die Guardians bangen und Ego war zwar der Antagonist, aber mit interessanter Backstory und sein Handeln war halbwegs nachvollziehbar.


Könnte mich noch Seiten über die "Eternals"-Verfilmung auslassen, aber das reicht. Sehr knappe 2 / 10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

PierrotLeFou

25 Februar 2022, 02:39:04 #11 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2022, 02:41:00 von PierrotLeFou
Ich habe ihn nun gesehen und fand ihn wie befürchtet reichlich käsig... und einigermaßen heuchlerisch.

Hier wird alles massiv auf Diversität getrimmt: emanzipierte Frauen, Multi-Kulti, Homosexualität und unterlaufene Geschlechterrollen galore. Könnte sympathisch sein, käme das nicht von Disney, wo man ja bereit ist, den hauseigenen reaktionären Anwandlungen opportunistisch mit der Mode gehend den Anstrich der Diversität zu verpassen, den man bei der erstbesten Gelegenheit sicherlich auch wieder zu verraten bereit wäre. So bleibt es insgesamt so eine marvelige Geschichte von (der Sehnsucht nach schützenden) Übermenschen, die allesamt recht attraktiv und einigermaßen wohlgeformt daherkommen (im Gegensatz zu dickeren, weniger attraktiven Begleitern und bösen Bestien); und Ableism wird erstaunlicherweise berücksichtigt und angegangen – aber eben auch nur insoweit, dass die Behinderungen nicht das schöne Bild zerstören. Bereit dazu war leider Chloe Zhao, die ja aber auch in "Nomadland", den ich mochte, bereit war, die Amazon-Kritik zurückzufahren oder ins Gegenteil zu biegen, um generell den Schwerpunkt auf unpolitischere, mystischere Aspekte zu legen. Der Linie bleibt sie hier treu, kloppt aber eben jede Menge blödsinniger Monsterkämpfe oben drauf...
Völlig unsympathisch ist mir der Ansatz nicht, neue Mythen voller Wokeness massenweise in Mainstream-Köpfen einzubringen; insofern ist das hier (auch angesichts des Themas von Verantwortung) schon auf erkennbar gehobenem Niveau gescheitert. Aber in erster Linie steht "Eternals" in meiner Wahrnehmung für Konsumismus, Opportunismus, Mode... (Ein wirklich aufgeklärter Marvel-Film müsste den ganzen Superheld(inn)en-Unsinn eigentlich so konsequent und umfassend tilgen, dass das Ding bei der Zielgruppe einheitlich unten durch wäre.) Und "Eternals" ist noch zudem – vielleicht abgesehen von so ein paar Momenten um die 90 Minute herum, die ich mochte – ein (angesichts der Regisseurin) bemerkenswert geschmackloser Film, der bloß handwerklich, aber leider nicht einmal inszenatorisch (geschweige denn inhaltlich) auf der Höhe ist.
5/10

(Und was mich fast noch mehr nervt als der Film: Dass seit "Black Panther" diese ganzen Popocorn-Kinogänger(innen) aus ihren Löchern gekrochen kommen und zu berichten wissen, wie progressiv das Kino doch heutzutage sei... Erstens halte ich es für einen naiven falschen Eindruck, dass Marvelfilme mit der Erfüllung selbstgesetzter Quoten und Blacksploitation-Erbstücken progressiv wären, und zweitens gibt es ja nun progressive Filme zuhauf, schon seit gut hundert Jahren (selbst im Superheld(inn)en-Sektor), man müsste halt bloß auch die richtigen schauen und nicht die gerade aktuell beworbenen Blockuster...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Terry Noonan

25 Februar 2022, 11:54:37 #12 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2022, 12:20:03 von Terry Noonan
Ohne zu sehr OT zu werden: Gerade kam wieder eine große Studie zur Gleichstellung raus. Deren Leiterin gab sich im WDR 5 völlig verdutzt, wie klein die Unterschiede doch geworden sind (*):

Abitur                        Frau 41%  /  Mann 39%
Berufstätig                    Frau 72%  /  Mann 79%
Führungspositionen 2. Ebene    Frau 40% bei Frauenanteil an Beschäftigten von 44%

Dass das Unterhaltsrecht schon vor einiger Zeit in großer Änderung ist, weil sich Männer immer mehr auch um Kinder aus geschiedenen Ehen kümmern, spricht auch für sich.

Kurzum, ein Großteil der angeblichen Notwendigkeit, endlich alles umkrempeln zu müssen, basiert auf Legenden, die längst nicht mehr so schlimm sind, wie vor vielen Jahren.
Daher auch mein Bezug zu diesen Blockbustern, wo Schauspieler und Produktionsfirmen sich so sehr darin suhlen, jetzt endlich die Welt zu verändern, wo sie sich längst massiv geändert hat und diese Prozesse auch nicht stehen geblieben sind.

Davon abgesehen gibt es starke Frauen in fast allen großen Filmen der letzten zig Jahre, von Indiana Jones über Terminator, Speed, Die Hard, Alien, bei fast allen Slasherfilmen sind Jungs die dämlichen, hormongesteuerten Trottel, während mindestens eines der die Mädels am Ende überlebt, etc. pp., in vielen James Bond-Filmen gibt es Frauen, die Bond in nichts nachstehen, Alfred Hitchcock hatte ein Faible, starke Frauen zu zeigen.
Wie es geschafft wurde, die Erinnerungen daran aus den Köpfen so vieler Menschen rauszuhämmern, bleibt rätselhaft.


*) Äußerst interessant, wie polarisierend die einzelnen Nachrichtenredaktionen die Überschriften ausführen: Die eine Hälfte schreibt "Gleichstellung immer noch schwer behindert", während die anderen schreiben "Gleichstellung: Frauen haben weit aufgeholt"
Life is what happens while you are busy making other plans.

Eric

Zitat von: Terry Noonan am 25 Februar 2022, 11:54:37*) Äußerst interessant, wie polarisierend die einzelnen Nachrichtenredaktionen die Überschriften ausführen: Die eine Hälfte schreibt "Gleichstellung immer noch schwer behindert", während die anderen schreiben "Gleichstellung: Frauen haben weit aufgeholt"

So gesehen zwei Seiten der gleichen Medaille.
1x BILD
1x FAZ (oder so)

Aber mit der 2. Schlagzeile holt man halt die ganzen Snowflakes nicht hinterm Ofen hervor, die dann wieder Online-Petitionen machen und alle Männer unter Generalverdacht und als ,,Schweine" darstellen.  :happy3:
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

PierrotLeFou

Naja, das ist jetzt wirklich recht OT und blendet auch jene Daten aus, die nicht ins Bild passen würden. (Aber ja, bildungsmäßig haben Frauen inzwischen tatsächlich die Nase vorn, nur bei den Promotionen müssen(/werden) sie noch aufholen, soweit ich weiß...)

Ich habe auch gar nichts dagegen, dass sich soziale/politische Entwicklungen, die als progressiv gewertet werden können, und Darstellungen auf der Leinwand gegenseitig beeinflussen. Und ich habe erst recht nichts dagegen, Geschlechterrollen populärer Figuren kurzerhand umzuwandeln (zumal sich in den Reaktionen irgendwelcher Fans dann auch stets schön zeigt, wieviel Rückständigkeit da in vielen Köpfen steckt)...
Aber die hehren Ziele beißen sich dann doch etwas damit, wenn man popcornkinotypisch das heldenhaft Gute auch äußerst attraktiv aussehen lässt, wenn man die Behandlung von Behinderungen entsprechend auf unsichtbare Formen beschränkt, und wenn man letztlich der Superheld(inn)enfantasie frönt (auch wenn hier Verantwortung und der Umgang mit Macht thematisiert werden).
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Terry Noonan

25 Februar 2022, 14:21:08 #15 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2022, 14:26:29 von Terry Noonan
Zitat von: PierrotLeFou am 25 Februar 2022, 12:53:20(zumal sich in den Reaktionen irgendwelcher Fans dann auch stets schön zeigt, wieviel Rückständigkeit da in vielen Köpfen steckt)

Tut mir Leid, aber ist das nicht die typische, bösartige Unterstellung, die gleichzeitig die hemmungslose Häme und die Rachephantasien der selbsternannten Progressiven offenlegt, nach dem Motto: "ha, denen zeigen wir's mal richtig, und wer sich beschwert, outet sich gleichzeitig als rückständiges Männerschwein"?
Was ist das überhaupt für eine hinterlistige Taktik, absichtlich stärkest möglich zu provozieren, um dann die Verfasser von Kritik gleich aggressiv in die Ecke stellen zu können?

In Wirklichkeit beschweren sich die Meisten aber nicht, weil sie lieber eine vermeintliche Rückständigkeit wollen (die es, wie ich oben an den Filmbeispielen geschrieben habe, längst nicht mehr in dem Umfang gibt), sondern weil sie sich eben nicht unterstellen lassen wollen, sie müssten durch solche in-your-face-Änderungen umerzogen werden.

Mehr schreibe ich jetzt hier im Thread nicht mehr.
Life is what happens while you are busy making other plans.

Moonshade

Die Rückständigkeiten gibt es noch immer und die werden sich wie Sexismus und anerzogene Misogynie auch nicht kurzfristig beseitigen lassen, genauso wenig wie von einer Offenheitsoffensive.

Die Kinobeispiele sind kaum ein Argument für eine aufgeklärtere Gesellschaft, auch wenn wie bei Alien/Aliens auch mal Lichtblicke dabei sind.
Hitchcock stand weniger auf starke Frauenfiguren, sondern auf für ihn interessante, während er seiner eigenen sexuell repressiven Fetischen hinterher lief.
James Bond war praktisch immer der finale männliche Weltretter mit freundlicher weiblicher Unterstützung, der Beschützeranteil blieb lang ungemein hoch. Das eine davon mal austeilte, war nicht selten Exotenbonus und dem Charme des Agenten konnte man sich selten auf Dauer entziehen.
 ´"Final Girls" in Slasherfilmen mögen emanzipatorisch auf den ersten Blick ganz nett aussehen, dafür vorab aber 6-12 andere Frauen abschlachten zu lassen hat dann eher die gegenteilige Wirkung, auch wenn nicht jeder Slasher automatisch misogyn ist - aber zumeist nähert sich der Slasherfilm der männlichen Sichtweise an.
Darüber hinaus hat Die Hard keine wirklich starke Frauenfigur, eher eine einzige einigermaßen Charakterstarke. Indianer Jones varriiert seine Frauenrolle (es ist praktisch immer nur eine pro Film, schauschau...) von gebildet aber unkoordiniert (Ark) über grenzdebil (Doom) bis hin zur selbstvergessenen Schurkenfigur, die die emanzipatorischen Ansätze zugunsten einer ultrasoften NS-Fetischästhetik wieder aufgibt.
 
Einzelbeispiele sind darüber hinaus noch keine Grundlage für ein kreatives Umdenken.

Insofern fechte ich Terrys Statement an, wir werden irgendwie mit dem Thema "schon durch" , sei es nun cineastisch oder gesellschaftlich...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

PierrotLeFou

Zitat von: Terry Noonan am 25 Februar 2022, 14:21:08
Zitat von: PierrotLeFou am 25 Februar 2022, 12:53:20(zumal sich in den Reaktionen irgendwelcher Fans dann auch stets schön zeigt, wieviel Rückständigkeit da in vielen Köpfen steckt)

Tut mir Leid, aber ist das nicht die typische, bösartige Unterstellung, die gleichzeitig die hemmungslose Häme und die Rachephantasien der selbsternannten Progressiven offenlegt, nach dem Motto: "ha, denen zeigen wir's mal richtig, und wer sich beschwert, outet sich gleichzeitig als rückständiges Männerschwein"?
Nein. :smile:


ZitatWas ist das überhaupt für eine hinterlistige Taktik, absichtlich stärkest möglich zu provozieren, um dann die Verfasser von Kritik gleich aggressiv in die Ecke stellen zu können?
Was ist das überhaupt für eine sonderbare Prämisse, dass das Wechseln des Geschlechts von populären Figuren in unterschiedlichen Produkten der Pop- oder Hochkultur die "stärkest mögliche Provokation" sei?


ZitatIn Wirklichkeit beschweren sich die Meisten aber nicht, weil sie lieber eine vermeintliche Rückständigkeit wollen (die es, wie ich oben an den Filmbeispielen geschrieben habe, längst nicht mehr in dem Umfang gibt), sondern weil sie sich eben nicht unterstellen lassen wollen, sie müssten durch solche in-your-face-Änderungen umerzogen werden.
Quelle?


ZitatMehr schreibe ich jetzt hier im Thread nicht mehr.
Mir erschließt sich nicht, weshalb man ein Faß dann überhaupt erst (wiederholt) aufmacht, um dann aber nichts weiter schreiben zu wollen...


Aber um meinen Standpunkt noch ein wenig zu umreißen: Ivan Reitmans "Ghostbusters"-Filme haben die klassischen Hollywood-Klischees des phantastischen Films - Männer beschützen, Frauen brauchen Schutz, die Bedrohung ist das/der Fremde - im New Yorker Melting-Pot-Setting ironisch (und uneindeutig bewertet) zugespitzt. Bei Reitman stand das im Kontext einer Filmografie, die mehrfach auch eine Umkehrung von männlich und weiblich vornahm: In seinem Debüt machte er aus einer populären männlichen Figur eine Frau und aus einer populären weiblichen Figur einen Mann. Dann kommt ein Reboot, das vier Geisterjägerinnen darbietet, und es gibt einen Shitstorm, teils deutlich unter der Gürtellinie. (Den Film halte ich letztlich für wenig gelungen, aber am grundsätzlichen Wechsel des Geschlechts lag das nicht.) Solange irgendwelche selbsternannten Fans (männliche wie weibliche), die ihre Lieblingsfilme nicht einmal wirklich verstanden haben, dann (teils auch noch vor Sichtung) rumkreischen, kann ich darin nur ein Zeichen sehen, dass man da nicht wirklich aufgeklärt ist.

Ich begrüße es, wenn sich der Kultursektor dafür einzusetzen bemüht, dass etwa der Situation von Frauen, die du gezielt angesprochen hast, auch auf den von dir unterschlagenen Gebieten des Mindestlohns, der Altersarmut, der Steuerklassenwahlen eine weitgehende Gleichberechtigung zukommt. Ich sehe, gerade wenn ich im Multiplex sitze, da auch regelmäßig Bedarf für solch pädagogische Unterfangen... Möglichst plump, da würde ich dir recht geben, muss sowas aber nicht ausfallen; und ich ärgere mich besonders, wenn es nur ein Tarnanstrich aus Gründen der Mode und des Geldes ist - und sich gar weniger erfreuliche andere Inhalte in solchen Filmen entdecken lassen.

Und wenn man mit einer Besetzung nicht einverstanden ist, dann hat man immerhin noch die freie Wahl, sich einen Film einfach nicht anzuschauen...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Terry Noonan

Zitat von: PierrotLeFou am 25 Februar 2022, 15:15:16Mir erschließt sich nicht, weshalb man ein Faß dann überhaupt erst (wiederholt) aufmacht, um dann aber nichts weiter schreiben zu wollen...

Naja, das Faß ist ja jeweils schon offen gewesen bzw. der jeweilige Film stellt das Thema plakativ zur Schau.
Und nicht mehr weiterschreiben wollen, am Wollen liegt es nicht, allerdings steckt in eigentlich jeder Antwort (egal ob von Dir, von mir, von Moonshade, von ...) schon wieder soviele neue Aussagen drin, die man weiterdiskutieren könnte, dass ich schlicht befürchte, dass dann irgendwann ein Moderator die Keule schwingt.

Bestes Beispiel:
Zitat von: Moonshade date=1645794916Insofern fechte ich Terrys Statement an, wir werden [sic.] irgendwie mit dem Thema "schon durch" , sei es nun cineastisch oder gesellschaftlich...

Habe ich überhaupt nicht geschrieben oder gemeint. Mein Punkt ist, dass so getan wird, als müsse - um mich zu zitieren - "endlich alles umgekrempelt werden". Es wird suggeriert, es habe sich jahrzehntelang nichts oder viel zu wenig getan, und das stimmt schlicht nicht. Nicht genug, um in allem auf 50%/50% zu kommen, aber offensichtlich ist man ja auf dem richtigen und stetig nach oben zeigenden Weg.

Themen wie gleiche Bezahlung basierend auf Lebensjahren statt Berufsjahren und Altersarmut bei weniger Berufsjahren werden sicherlich nicht von Gendersymbolik in Filmen oder auf Kunstbühnen gelöst, sondern durch die multidisziplinäre Wissenschaft.

Was für Elternhäuser es sind, in denen Kinder zu Misogynen erzogen werden, mag ich mir nicht ausmalen - die Durchschnittsfamilie wird dies definitiv nicht sein und für die Eltern, die das tun, lasse ich mir persönlich nicht die Schuld geben.
Die werden auch mit woken Maßnahmen nicht erreicht, insofern werden zum Großteil Leute angeklagt, die überhaupt nichts dafür können, anstatt die Probleme klar zuzuordnen, zu benennen und sich die Samthandschuhe auszuziehen.

Kurzum: Ich finde es unverschämt, dass große Filme eine Mehrheit für das Fehlverhalten einer Minderheit in Haftung nehmen. Und in dieser Mehrheit wären gewiss sehr, sehr viele, die einem Frauenhasser gerne die Leviten lesen würden, es aber schlicht nicht können, von daher eben auch bei bestem Handlungswillen unschuldig sind.
Life is what happens while you are busy making other plans.

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020