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Moon Knight (Oscar Isaac, Ethan Hawke / Marvel, Disney+)

Begonnen von StS, 18 Januar 2022, 08:53:05

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StS


"The series follows Steven Grant, a mild-mannered gift-shop employee, who becomes plagued with blackouts and memories of another life," the synopsis reads. "Steven discovers he has dissociative identity disorder and shares a body with mercenary Marc Spector. As Steven/Marc's enemies converge upon them, they must navigate their complex identities while thrust into a deadly mystery among the powerful gods of Egypt."

March 30 on Disney+
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

26 April 2022, 12:16:48 #2 Letzte Bearbeitung: 27 April 2022, 11:35:01 von Private Joker
Kuck an, gibt ja doch einen Thread hier.

Habe kurz überlegt, erst mal das Ende abzuwarten, aber irgendwie bietet die Serie ja auch wieder - wie Wanda - ein paar unerwartete inhaltliche und stilistische Gamechanger, da kann man schon mal eine Halbzeitbilanz ziehen. Denke ich.

Was man den bisherigen Disney-Marvels lassen muss: Superheldenserie Nr. 4 hat wieder einen ganz eigenen Style, oder umgekehrt: Außer dem Falken befährt bislang keine strikt die eingefahrenen Gleise des Superheldengenres (Bedrohung, Team bilden, Items finden, Showdown). Der Mondritter kommt erst mal als eher skurille Superheldencomedy Richtung Shazam daher, bedient ab Folge 2 oder 3 die sagen wir mal "Mumien-" oder "Indy"-Topi mit Wüsten, ägyptischen Göttern, viel Fantasy. Und dann ???

Dreh- und Angelpunkt des ganzen ist natürlich Isaac, dem man die durchaus anspruchsvolle Darstellung der  Multipersönlichkeit Steve/Marc/Knight nach dem eher flachen Star-Wars Auftritt kaum zugetraut hätte. Aber wo wir schon bei dem Punkt sind: Für einen traditionellen Superhelden ist die Aufteilung der Hauptfigur zuzüglich altägyptischem Begleiter schon ungewöhnlich, tendenziell auch etwas "too much" oder "unübersichtlich". Wenn man sich vor jeder Konfrontation mit Bösen, Rätseln oder Urgewalten erst mal in die jeweils zutreffende Figur sortieren und mit dem grummeligen Pferdekopf beraten muss, hält das den Erzählfluss dann doch etwas auf.

So lebt das ganze von drolligen Einzelszenen und Einzelleistungen, das große Ganze mag sich (für mich) noch nicht entfalten. Aber ansehbar ist das natürlich schon, im Vergleich zu den Star Wars-Serien, die sich bislang fast sklavisch an einer Figur (Mando & Lookalike) und einem Schauplatz (Tatooine) festklammern, lebt das Marvelverse seine Vielfalt deutlich ungehemmter aus.

Bis jetzt irgendwo im Bereich 6-7/10, festlegen mag ich mich dann doch erst, wenn der Monstertwist aufgearbeitetet und das Ende erkennbar wird.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Glod

Nachdem ich jetzt mit allen MCU-Serien durch bin, muss ich ein wenig erstaunt feststellen, dass sich das MCU in der Serien-Landschaft deutlich besser entwickelt als die Hauptfilme. Zwar ist auch hier ein großer Plan nicht wirklich erkennbar, aber hier findet sich die Abwechslung, die mir bei der Infinity-Saga so gut gefallen hat, deutlich ausgeprägter wieder.
Direkt nach dem lockerflockigen Hawkeye biegt das MCU hart links ab und fährt eine ziemlich düstere Landstraße runter. Hier gibt es ägyptische Götter, gespaltene Persönlichkeiten und der Held ist ein unkaputtbarer Batman-Verschnitt in Mumien-Bandagen.
Grundsätzlich stellt sich natürlich wieder die Frage, warum ausgerechnet DIESE Figur umgesetzt wurde und wo Feige mit dem Charakter hin will. Der mythologische Überbau ist imo zu heftig für das restliche MCU. Ich sehe nicht, wie man das sinnvoll einbinden will (schon gar nicht im aktuellen Zustand des MCU, wo noch nicht mal ein Masterplan für den ganzen Rest zu erkennen ist und alte und neue Helden planlos nebeneinander herlaufen). Andererseits ist die Figur selbst zu Höherem prädestiniert und taugt imo nicht wirklich als Defender-Mitglied (zu mächtig).
Isaacs macht seine Sache sehr ordentlich. Der Rest der Truppe ist eher Beiwerk, weil man ja für eine Handlung noch weitere Figuren benötigt. Einzig Hawke sticht hier mit seiner Rolle noch etwas hervor, bleibt aber unterm Strich ein eher lahmer Bösewicht.

Als Fazit kann ich sagen, dass Moon Knight definitiv nicht meine Lieblingsserie war. Aber sie war dank des Szenarios, bis zum Schluss unterhaltsam. Man wird abwarten müssen, was aus der Figur schlussendlich wird.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

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