OFDb

All quiet on the western Front (Netflix)

Begonnen von StS, 6 September 2022, 18:28:41

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

StS


Regie: Edward Berger
Cast: Daniel Brühl, Sebastian Hülk, Albrecht Schuch, ...

All Quiet on the Western Front tells the gripping story of a young German soldier on the Western Front of World War I. Paul and his comrades experience first-hand how the initial euphoria of war turns into desperation and fear as they fight for their lives, and each other, in the trenches. The film from director Edward Berger is based on the world renowned bestseller of the same name by Erich Maria Remarque...

Ab Ende Oktober verfügbar.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Damit stellen sie sich ja dann hierzulande auch bei den Oscars vor - ist ja ein zeitloser Roman, der brauchte durchaus mal einen frischen Anstrich (auch wenn der 1930er Film nach wie vor absolut brilliant ist).

Wird sicher zu einem Hit an den Schulen...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Glod

Der Trailer sieht ja schon mal sehr vernünftig aus. Bin sehr gespannt, wieviel von dem Roman hier seinen Platz findet. Ob's den Streifen nach "They shall not grow old" noch gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Aber okay - andere Sichtweise und natürlich die literarische Vorlage.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Terry Noonan

Life is what happens while you are busy making other plans.

tenderman

Sehr intensives Erlebnis auf der großen Leinwand (und genau dort sollte man ihn sehen!) - da hat der Trailer definitiv nicht zu viel versprochen! Über das Ende und die Änderungen in Bezug auf den Roman kann man sicher diskutieren, aber dem Film schaden diese nicht. Dem Zuschauer bieten sie zudem eine kleine Atempause zwischen dem doch recht drastisch und bedrückend dargestellten Kriegsgeschehen.
Definitiv einer der besten Kriegsfilme der letzten Zeit, weil m.E. wesentlich ergreifender als bspw. Dunkirk und 1917 aber technisch, auch wenn das thematisch etwas unpassend klingt, absolut top umgesetzt! 8-9/10
"Aspirin gab´s nicht, da hab ich dir Zigaretten mitgebracht" (Homer Simpson)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Wolfhard-Eitelwolf

Kürzlich "nur" über Netflix gesichtet und es bleibt ein etwas zwiespältiger Eindruck. Einerseits verfügt der Film über eine wirklich bemerkenswert hochwertige Ausstattung und Inszenierung sowie recht überzeugende Darsteller, andererseits wird der Film der Vorlage kaum gerecht. Zu modern (gibt es überhaupt noch neuere Filme ohne Parallel- oder Zeitsprunghandlung?! Einfach nur noch lächerlich, legt es doch wunderbar die moderne Unfähigkeit offen, wirklich fokussierte Drehbücher zu schreiben), zu effekthascherisch, zu viele Aspekte der Vorlage ausklammernd/verändernd - und natürlich - ebenso typisch woke Deutsch - vielfach einfach nur widerwärtig nuschelnd und offenbar bewusst hässliche, nach einer Brechstange zum Öffnen des Mauls schreiende Hackfressen ins Bild rückend. Insgesamt solide Blockbusterunterhaltung, über die jedoch schon bald niemand mehr sprechen wird.

Private Joker

24 Januar 2023, 19:31:05 #7 Letzte Bearbeitung: 24 Januar 2023, 19:47:44 von Private Joker
Etwas überraschende (gerade nach den GGs, wo der nicht einmal "seine" Kategorie internationaler Film gewonnen hatte) Oscar-Nominierungsflut für den Film. Insgesamt 9 Noms hat es gegeben, u.a: 

- Bester Film
- Bester internationaler Film
- Beste visuelle Effekte
- Bester Ton
- Beste Kamera
- Bestes Makeup
- Beste Musik
- Bestes adaptiertes Drehbuch.

Konkurrenz in der Hauptkategorie sind u.a. Avatar und "Everything..".

Schöner Erfolg für Netflix und irgendwo auch das deutsche "Kino", wobei man sich schon fragen muss, warum da erst ein Streamer um die Ecke kommen muss und das einheimische "Leinwandkino" das fast nie hinbekommt (ansatzweise gleich erfolgreich war wohl allenfalls "Das Boot").

Mein Senf: Jo, nicht unverdient, gerade technisch top. Und zumal die Konkurrenz wie Avatar, Top Gun (echt jetzt?) und Everything.. in Sachen Kunstanspruch jetzt auch nicht gerade Riesenbäume ausreißt. Inhaltlich beherrscht der das 1x1 des heutigen Kriegesfilms sicher sehr gut, auch wenn ich persönlich so das eine oder andere (die Ausbildung, der Heimaturlaub) vermisst habe, was wohl im Buch noch enthalten war. Aber wer bin ich schon ....
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Also ich seh Avatar nicht als große Konkurrenz in der Hauptkategorie, genauso wenig wie Top Gun, das ist mehr die Implementierung des Erfolgs, das gab es schon häufiger, ohne dass ich auch nur eine Sekunde gedacht habe, der Blockbuster könnte gewinnen. Auch "Everything..." sehe ich nicht als Favorit, der wird ein paar Nebenkategorien, ggf. einen Darsteller abholen.

Aber nach den Ergebnissen der letzten Jahre, sind wohl eher Triangle, Tar, Women Talking und Banshees Favorit auf den besten Film, mit All Quiet als "black horse".
Die letzten drei Gewinner hießen Parasite, Nomadland und Coda - allesamt Filme, die sonst nur in der Arthouse-Nische gewohnt hätten, da kann man schon einen Votingtrend ableiten, vor allem weil es (außer "Everything" als Sympathiefav) keine echten Favoriten für jedermann gibt.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Glod

Was zum Teufel ist eigentlich das Problem mit der Vorlage? Ich habe hier einen exzellent ausgestatteten Film mit tollen Darstellern gesehen. Warum genau musste man ausgerechnet DIESEN Stoff nehmen und ihn dann so vollständig verhackstücken, dass es komplett egal gewesen wäre, wenn man sich wie 1917 einfach irgendwas aus den Fingern gesaugt hätte?

Nach der imo sehr gut gemachten Einführung mit der Uniform, welche die Industrialisierung und die Gleichsetzung der Soldaten mit Material im WW1 exzellent auf den Punkt bringt, verliert sich der Film nahezu eine Stunde in völlig zusammenhanglosen Episoden, bei denen auf Krampf einige Elemente aus dem Buch zitiert werden. Man sieht regelrecht vor sich, wie die Macher durch's Buch blätterten und gut klingende Stellen markierten.
Nach der erwähnten Stunde kommt es dann zur ersten längeren zusammenhängenden Episode - eine Schlacht. Die darf als wirklich hervorragend inszeniert angesehen werden und fasst den Irrsinn des ersten Weltkriegs meiner Ansicht nach sehr gut zusammen.

Danach wird's dann wieder ziemlich beliebig. Während man nahezu alles ignoriert, was das Buch eigentlich auszeichnet, fügt man sinnlose Handlungsstränge um die Verhandlungen hinzu. Sinnlos deswegen, weil man genau damit auf ein Filmende zusteuert, welches deutlich aufzeigt, dass die Macher nicht verstanden haben, warum das Buch "Im Westen nichts Neues" heißt. Zum Schluss wird dann noch mal die ganz große Idiotie zelebriert
Spoiler: zeige
als der verblödete General meint, 15 Minuten vor Waffenruhe noch irgendwas reißen zu wollen. Das holen wir uns jetzt und dann behalten wir es - AHAHAHA!!! Und natürlich marschieren die Soldaten los...aus Gründen, vermute ich.

Aber schon davor merkt man, wie die Macher zu spät merkten, dass sie sich in die Ecke gemalt hatten.
Spoiler: zeige
Shit, der Krieg ist aus und Kat lebt noch. Aber der sollte doch - ach lass mal - den schicken wir mit Paul gleich noch mal zu dem Bauern, der schon mal auf sie geschossen hat. Und dann lassen wir Kat von dessen Sohn abknallen.
Aber warum sollten die Beiden, jetzt wo der Krieg aus ist, dass Risiko nochmal eingehen? Vorher war's egal. Jetzt steht die Heimreise vor der Tür.
Ja Mann...Krieg ist halt schon vorbei. Wir können ihn ja jetzt schlecht vom Schneepflug überfahren lassen.


Ich würde jetzt nicht soweit gehen, den Film als Totalausfall zu bezeichnen. Dafür ist er rein technisch und darstellerisch zu gut gemacht. Auch muss man sich aus meiner Sicht nicht penibel an die Vorlage halten. Aber sich den Titel zu schnappen und das Buch dann derart mit Füßen zu treten, hätte es wirklich nicht gebraucht. Einmal und nie wieder.

PS: Und wie erwartet hat "They shall not grow old" diesen Film ohnehin komplett überflüssig gemacht. Genau genommen konnte der Film hier rein gar nichts Neues zur Thematik hinzufügen und die technische Ausstattung war auch deutlich darunter.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020