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Autoren-Thread: vegetarian_cannibal

Begonnen von vegetarian_cannibal, 20 Juni 2008, 13:38:31

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vegetarian_cannibal

Hallo,
nach längerer Pause habe ich wieder angefangen, bei der OFDb Reviews zu schreiben.

Erstmal muß ich sagen, sicherlich bin ich nicht die Beste!!! An Moonshade z.B. werde ich nie heranreichen. Ich gebe mein Bestes, aber ich habe auch manchmal noch Probleme mit der Deutschen Sprache, vor allem der Rechtschreibung, da ich Amerikanerin bin (kurz. anm. nee, ich hab net Bush gewählt, ich bin auch gegen den Krieg etc. lest mein Profil bevor ihr Vorurteile habt). Ich wohne schon seit 16 Jahren in Deutschland, und habe von meiner Oma die alte Rechtschreibung und als ich hier meinen Schulabschluß nachgeholt habe, die neue gelernt. Jetzt bin ich verwirrt darin. Ich versuche viele Bücher zu lesen, damit es besser wird.

Inhaltlich gefällt mir an meinen eigenen Reviews nicht, daß ich nicht so einen TIEFGANG hinbekomme wie manch anderer Autor. Aber mal ehrlich, bei den Filmen, die ich bewerte, (vornehmlich ja Horror) ist das auch etwas schwer (oder?)

So, jetzt sage ich erstmal noch dankeschön an alle meine Leser. Ich hoffe sehr, ich konnte euch bei der Entscheidung, welchen Film ihr schaut und welchen eher nicht, vielleicht einmal weiterhelfen. Ihr anderen Autoren habt mich sicher schon vor so manchem miesen Machwerk bewahrt und durch euch bin ich auch auf einige interessante Filme gestoßen. Danke dafür.

WAS KANN ICH BESSER MACHEN?

http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&Name=21114&Kat=Review

Vince

Aha, endlich mal wieder Frischfleisch im Autorenthread. Schön schön!

Eines zeigt dein Einleitungstext, nämlich einen ausgeprägten Sinn für Selbstkritik, der dich mit etwas Übung auch sicherlich weiterbringen und dir bei deiner Entwicklung helfen kann.

Denn was du an dir selbst kritisierst, würde ich bestätigen, nachdem ich mal in die ein oder andere Kritik hereingeschaut habe. Du hälst dich sowohl inhaltlich als auch formell noch sehr am Offensichtlichen fest und gibst eher Beschreibungen wieder als Eindrücke. Ich weiß nicht, inwiefern das bei dir damit zusammenhängt, dass Deutsch nicht deine Muttersprache ist, denn wenn ich mir vorstelle, meine Kritiken auf Englisch schreiben zu müssen, würde ich mit Sicherheit auch nicht die gleiche Tiefe erreichen wie in meiner Muttersprache.

Versuch vielleicht mal, auf allzu gängige Standards zu verzichten - ruhig auch mal auf eine Inhaltsangabe. Die dient einem oft als Insel zum Festhalten, aber wenn man sich einmal einfach ins kalte Meer fallen lässt, kommt da womöglich ein ganz interessanter Freischwimmerstil bei raus. Erwzwungen wirkende Formulierungen wie "soweit zur Story" (Kritik zu "Red Eye") würden damit schon mal ganz aus dem Rahmen fallen.

Und dann mal überlegen, was für den spezifischen Film, den du rezensierst, charakteristisch ist. Insbesondere im Genre Horror ist es ganz gut, wenn man sich ein wenig von den Genremechanismen löst und darauf achtet, was diesen spezifischen Vertreter absondert von anderen Filmen. Und im Nachhinein kann man dann gegebenenfalls überlegen, wie sich der Film ins Genre einordnen lässt, zB. ob er frischen Wind reinbringt oder sich doch nur am Bewährten festklammert. Vom Fundament aus sollte der besprochene Film aber immer als individuelles Produkt behandelt werden, selbst wenn er noch so formelhaft ist. Ansonsten läuft man als Rezensent in Gefahr, selbst eine formelhafte Kritik abzuliefern.

Chili Palmer

20 Juni 2008, 14:04:39 #2 Letzte Bearbeitung: 20 Juni 2008, 14:06:40 von Chili Palmer

Willkommen im Affenhaus.

Amerikanerin, he? Du hast doch bestimmt Bush gewählt!


Horror ist ja nicht gerade meine bevorzugte Baustelle, weswegen ich mich da wohl nicht so häufig zu Wort melden werde.

Aber du kommst, das ist mir beim ersten Querlesen schon aufgefallen, immer schnell zum Punkt, was deinem Anspruch, anderen Usern eine Entscheidungshilfe zu sein, schon mal sehr in die Hände arbeitet. Längere Texte sind in dieser Hinsicht nicht sehr beliebt. Schön auch, wenn du ehrlich an eine Sache herangehst (beispielsweise beim Apocalypto-Review mit dem Verweis, nicht wirklich die historische Akkuratesse beurteilen zu können - das ist doch schon mal sympathischer als andere Kritiker, die ja im antiken Rom gelebt oder Troja eingenommen zu haben scheinen). Und Schreibfehler habe ich, auch bei native speakers schon eklatantere gesehen, von daher brauchst du dir darüber nicht übermäßig den Kopf zu zerbrechen. Hauptsache, der Satzbau stimmt.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

Also dein Profil finde ich schon mal überaus sympathisch. Werde demnächst einige Reviews lesen und dann bekommst du Feedback.

Und endlich mal weibliche Verstärkung hier im Autorenbereich. :icon_mrgreen:

Übrigens: Wir haben da noch so einen Oi-Skin hier in der Runde, der hat glaube ich noch keine Freundin. :king:

vegetarian_cannibal

Hallo Vince,

das sind sehr gute, konstruktive Vorschläge von dir. Ich werde mich weiterhin bemühen. Kann sein, daß ich mir auch manchmal zu wenig zutraue und darum eher dazu neige, wenig persönlichen Stil miteinzubringen. Ich werde mal versuchen, daran zu arbeiten. Deine Tipps gefallen mir. DANKE.  :icon_smile:

Oh froi, noch ein Oi!-Skin...der kann sich gern mal melden. Mein bester Kumpel ist der Sänger von Smegma (Dt. Oi!-Band), daher kam das Interesse für diese Musik bei mir. Bin aber kein Renee.

Chili---dieses Jahr hätte ich Dennis Kucinich meine Stimme gegeben, hi hi...der ist leider raus, bleibt nur noch Obama...Bush belongs in the bush, am besten da, wo die Kannibalen hausen :icon_twisted:
Ehrlich eghe ich durchaus an die Sache. Deshalb habe ich auch gestern (oder war das heute, nach Mitternacht?) "New York Ripper" subjektive 10 und objektive 7-8 Punkte gegeben. Nur, weil ich so drauf stehe (das liegt aber auch an diesem Scellenda-Typen, den find ich ja soooo geil, hi hi, das konnt ich unmöglich in's Review schreiben!!!), ist der Film nämlich objektiv nicht die Offenbarung. Konnte es nur bei deser einen Kritik nicht über's Herz bringen, völlig objektiv zu bewerten. Aber das hab ich dann dazu geschrieben. Ansonsten versuche ich, nur objektiv zu bewerten, d.h., ich versuche weniger nur nach meinem Geschmack zu gehen.

Hedning

Hallo,

zunächst freut es mich, dass du wieder dabei bist. Des weiteren eine Bemerkung zu deiner Kritik zu "House on Haunted Hill". Ich für meinen Teil war von dem Film enttäuscht, obwohl ich weder eine Abneigung gegen Schwarzweiß noch gegen Langsamkeit noch gegen Spukhausfilme habe, und gegen Vincent Price schon gar nicht. Aber in dem Film wirkt das m. E. alles nicht, weil er zuviele Kinkerlitzchen wie die Pistolen in Mini-Särgen und das herumklappernde Skelett präsentiert. Zudem fehlt dem Haus selbst von innen etwas Befremdliches, um nicht zu sagen Bedrohliches, wie z. B. "The Haunting" es bietet. Die Schauspieler sind bis auf Price auch nicht die besten... Worauf ich hinauswill, ist, dass die simple Gegenüberstellung des guten alten Atmosphärehorrors und des neumodischen Schockeffektehorrors in dem Fall nicht funktioniert. "House on Haunted Hill" scheitert ja gerade an dem Versuch, über Schockeffekte wie den seltsamen Gummikopf usw. zu funktionieren, die heute niemanden mehr schocken, während der fast nur über Geräusche funktionierende Horror in "The Haunting" zeitlos geblieben ist.


vegetarian_cannibal

Danke, Hedning, für den Kommentar. Auf der einen Seite hast du Recht, natürlich gibt es in "House..." auch Schockeffekte, jedoch halten sie sich meiner Meinung nach halt in Grenzen. Ich hatte schon das Gefühl, der Film sollte über die Atmosphäre funktionieren.-Vielleicht ist dies eine subjektive Empfindung von mir, die nicht wirklich stimmt. Nun, das ist, wie ich merke, immer ein Problem-100%ig objektiv zu sein. Wem gelingt das schon wirklich? Ich VERSUCHE es; und scheitere vielleicht auch das ein- oder andere mal. Danke jedenfalls für deine Kritik...und besten Dank für den Hinweis mit "The Haunting". Den kenne ich noch gar nicht. Steht ab heute auf meiner "to watch"-Liste!

Hedning

Ich wollte gar nichts gegen die Äußerung deiner subjektiven Empfindungen sagen, die sind m. E. für Kritiken sogar sehr wichtig. "The Haunting" (bzw. bei uns heißt er ja "Bis das Blut gefriert") solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. In puncto Spukhaus-Gruselatmosphäre ist der für meine Begriffe unschlagbar. Auch den hier http://www.ofdb.de/film/7004,Tanz-der-Totenk%C3%B6pfe kann ich dir sehr empfehlen!

vegetarian_cannibal

Danke, Hedning, ich habe auch noch nen Thread zum Thema 50er Jahre Horrorfilme unter "phantastischer Film" aufgemacht...o.k. der "Tanz..." ist ja jetzt von 73. Wenn du magst, kannst du mir per PN aber mal deine Top 10 schicken. Ich glaube, dein Geschmack enthält mehr als nur einen interessanten Titel für mich!

Vinyard Vaughn

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 20 Juni 2008, 14:08:28
Übrigens: Wir haben da noch so einen Oi-Skin hier in der Runde, der hat glaube ich noch keine Freundin. :king:

(Hab ich da gerade Oi! gehört? ^^) Du Schuft, verbreite nur weiter meine verbitterte Situation hier  :anime: :bawling: :LOL:.

Zitat von: vegetarian_cannibal am 20 Juni 2008, 14:22:30
Oh froi, noch ein Oi!-Skin...der kann sich gern mal melden. Mein bester Kumpel ist der Sänger von Smegma (Dt. Oi!-Band), daher kam das Interesse für diese Musik bei mir. Bin aber kein Renee.

OMFG, "Smegma" (seit '94 doch aufgelöst) ... also mit dem typischen Sauf/Proll Oi kann ich so gar nichts anfangen, ansonsten bin ich immer bereit Haarschneidetips auszutauschen  :icon_mrgreen:.

In dem Sinne, herzlich G-Wunsch für deinen Thread, viele g0re-ige Reviews und

PÖBEL & GESOCKS - Oi Oi Oi

Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

McHolsten

Eine Frau gibt dem NEW YORK RIPPER 10/10 :question: :exclaim:
Respekt...  :eek:
Gore on!

vegetarian_cannibal


(Hab ich da gerade Oi! gehört? ^^) Du Schuft, verbreite nur weiter meine verbitterte Situation hier  :anime: :bawling: :LOL:.

Zitat von: vegetarian_cannibal am 20 Juni 2008, 14:22:30
Oh froi, noch ein Oi!-Skin...der kann sich gern mal melden. Mein bester Kumpel ist der Sänger von Smegma (Dt. Oi!-Band), daher kam das Interesse für diese Musik bei mir. Bin aber kein Renee.

OMFG, "Smegma" (seit '94 doch aufgelöst) ... also mit dem typischen Sauf/Proll Oi kann ich so gar nichts anfangen, ansonsten bin ich immer bereit Haarschneidetips auszutauschen  :icon_mrgreen:.

In dem Sinne, herzlich G-Wunsch für deinen Thread, viele g0re-ige Reviews und

PÖBEL & GESOCKS - Oi Oi Oi


VINCENT, möööööööööööp (das war der Buzzer für "falsch"), hast das "Quasi"-Reunions-Konzert von SMEGMA verpasst, gell...das war grade erst in der schönen Hansestadt Hamburg...das nächste Konzert ist voraussichtlich in Adorf, Ende August. Tut mir leid, Micha (Sänger) hatte es mir zwar gesagt, aber ich hab das genaue Datum schon wieder vergessen. Außerdem wird noch mit dem Veranstalter verhandelt.
Kannste hier auf der offiziellen Homepage aber immer sehen, wenn was aktuell wird:
www.myspace.com/smegma2008
Außerdem erscheint bald eine neue CD mit alten Stücken remastered.
Möglicherweise haben aber nicht alle von Smegma dauernd Zeit; das heißt eine richtige Reunion wird das nicht!!! Dennoch, der Terminus "Abschiedskonzert" hat schon in HH nicht gepaßt, denn evtl. steht ja noch Adorf an. Sagen wir mal so; Smegma sind aufgelöst und dennoch hin und wieder aktiv. Das TRIFFT es! Wollte ich jetzt mal für alle "Oi! Warning"/Smegma-Freunde klarstellen...und NEIN, den Film werde ich NICHT bewerten. Schließlich kann ich da ja nicht objektiv sein, wo der Micha so lieb vor der Kamera rumspringt :-) Grüße an alle Fans vom Smegma-Micha, der jedesmal, bevor er sich einen Film kauft, auf die OFDb schaut...

Tag, McHolsten: NY Ripper, das ist einfach geil, wie ich schon geschrieben hab im Review, so eine geniale Kiez-Atmo. Noch geiler wäre der nur geworden, wenn er auf St. Pauli gedreht wär. Ich als Frau, hab nix dagegen. Was denn? Wieso finden manche den Fim frauenfeindlich? Ich RAFF das nicht! Weil die Frauen fast alle Nutten sind etwa, oder weil nur Frauen die Opfer sind? Zu Punkt 1, der Film spielt nun mal im Milieu...zu Punkt 2, Filme mit Frauenmördern gibt es auch andere, aber bei Fulci heißt es dann immer gleich frauenfeindlich.
Ob die Legenden stimmen, daß er seine Darstellerinnen schlecht behandelte, weiß ich ja nicht, und ich kann nur das filmische Ergebnis beurteilen. Andererseits fiel es mir schwer, da objektiv zu sein, wie schon gesagt, denn es ist nun mal nen Lieblingsfilm von mir. Habe aber trotzdem im Review erwähnt, daß ich ein bißchen durch dir rosa Fanbrille geschaut habe und am Ende noch erähnt, daß ich objektiv nur 7-8 Punkte geben würde. Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen. (Hast du das Review schon gelesen, McHolsten?)
Obwohl man nie 100% objektiv sein kann, versuche ich mein Bestes in diesem Belang. Hi hi, ich wollte jedenfalls dem NY Ripper NICHT 10 Punkte geben, um dich zu schocken, McHolsten :-)

Danke für eurer Feedback!!!
Oh ja, in the future: Ich will mal den Horrorfilm von 1950 und davor (siehe anderer Thread) "studieren", es werden also viele Reviews in die Richtung "Classic-Horror" kommen. Und dazwischen, immer wieder alles, was so Rang und Namen im Horror hat...vor allem viel italienisches.

Oi! Oi! Katzenstroi!
Eure Jess


filmimperator

Hallo vegetarian_cannibal!

Erst einmal ein kleines Kompliment für deinen durchaus witzigen Nickname: find ich toll. Wäre ich damals darauf gekommen, als ich mich hier angemeldet habe, hättest du dir jetzt wohl einen anderen suchen müssen  ;).

So, nun aber auch zu dem von dir erwünschten Feedback. Auch ich bin dem Genre "Horrorfilm" durchaus zugeneigt, wenn auch nicht so stark darauf fixiert wie du (wird mal einmal über mehrere Reviews hinweg etwas zu Film anderen Genres lesen können?) und habe mir mal exemplarisch einige deiner Reviews herausgepickt: "Chucky 2", "The Descent" und "Bad Taste".
Bei allen 3 Reviews fallen kleinere Fehlerchen auf. Zum Thema Klaustrophobie schreibst du bspw. in deiner "The Descent"-Kritik "Diese steigert sich quasi von Minute an (...)" oder "hin- und her". Es sind immer kleinere Dinge, auch mal Buchstabendreher ("voemlas" anstatt vormals), über die man bei dir stolpert. Wäre schön, wenn du in Zukunft durch ein nochmaliges Drüberlesen solche Dinge minimieren könntest.
Gut finde ich bei dir jedoch, dass du immer sehr subjektiv schreibst. Insbesondere bei "Bad Taste" fand ich deine Bemerkung witzig, dass du selbst mitgespielt hättest, da ja keine Frauen zugegen waren im Film. Solche unkonventionellen Anmerkungen findet man auch nicht allzu oft  ;).

Naja soviel dazu. Ich hoffe, ich konnte einigermaßen konstruktiv sein (?).
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

So, dann melde ich mich nach der Werbung auch mal hier drüben. Krieg ich Schleimpunkte, wenn ich Blitz, The Business und Cocksparrer in der Plattensammlung stehen hab?  :king:
Fühl mich aber keiner bestimmten Kultur zugehörig, dazu sind meine Interessen zu breit gefächert.

Exemplarisch habe ich mir mal deine Braindead Kritik rausgesucht. Was mir auffällt ist, daß deine Schwerpunkte noch sehr auf dem Bestandteil von Gore und vor allem der Beschlagnahme liegen. Das wirkt so... rebellisch. Anstatt sich an einer Bevormundung hochzuziehen hätte es mir besser gefallen, wenn du dich differenziert mit dem schwarzen Humor auseinander gesetzt hättest, der die Wirkung der ohnehin comichaften Gewaltdarstellung abmildert und in einen anderen Kontext setzt. Insbesondere als Amerikanerin wäre es natürlich interessant gewesen, inwiefern sich die Rezeption zweier Kulturkreise unterscheidet. Letzteres will uns das Urteil ja weismachen, welches eine europäische Vereinheitlichung von Alterfreigaben ablehnt. Eine derartige Ausarbeitung würde deine Darstellung unterstützen, ohne jemals einen Paragraphen erwähnen zu müssen, indem es zu einem grundsätzlichen Verständnis des Filmes führt, welches die in Anbetracht einer Alterfreigabe ab 18 absurde Zensurmethodik untergräbt. Schließlich findet eine solche laut Grundgesetz sowieso nicht, bzw. nur z.B. im Sinne des Jugendschutzes statt. Der § 131 befindet sich allerdings nicht im Jugenschutzgesetz, sondern im Strafgesetzbuch, was die Angelegenheit noch wesentlich brisanter macht.
Ich frage mich allerdings, was gerade Braindead für dich obskur macht. Im Dunkeln wegen der rechtlichen Situation oder doch geheimnissvoll? Bei seinem Erscheinen ging der Film bei uns sofort die Runde, den mußte einfach jeder gesehen haben und deshalb habe ich auch die letzten 10-12 Jahre kein Bedürfnis mehr in diese Richtung verspührt. Irgendwann ist man übersättigt. Auch da das Video sogar als einziger Import überhaupt ungeschnitten in unserer Provinzvideothek stand, kann ich mir nicht vorstellen, daß es sich hier um einen besonders geheimen Insidertip handelt.
Ansonsten finde ich deine Ansatzpunkte schon recht gut und denke aus deinem Text herauszulesen, daß du zumindest in eine ähnliche Richtung wie die von mir per Anmerkung eingeschlagene hinauswolltest. An die Sodomy Melodie kann ich mich übrigens gar nicht mehr erinnern und muß den Film wohl doch mal wieder schauen. Insbesondere auf die lange Distanz, wo sich vom doch zum Splatterkid tendierenden Teenager bis heute einiges getan hat, dürfte es interessant sein, wie viel sich vom ursprünglichen Reiz erhalten konnte. :icon_smile:

vegetarian_cannibal

5 Juli 2008, 15:36:59 #14 Letzte Bearbeitung: 5 Juli 2008, 15:41:11 von vegetarian_cannibal
Zitat von: filmimperator am  4 Juli 2008, 22:45:16
Hallo vegetarian_cannibal!

Erst einmal ein kleines Kompliment für deinen durchaus witzigen Nickname: find ich toll. Wäre ich damals darauf gekommen, als ich mich hier angemeldet habe, hättest du dir jetzt wohl einen anderen suchen müssen  ;).

So, nun aber auch zu dem von dir erwünschten Feedback. Auch ich bin dem Genre "Horrorfilm" durchaus zugeneigt, wenn auch nicht so stark darauf fixiert wie du (wird mal einmal über mehrere Reviews hinweg etwas zu Film anderen Genres lesen können?) und habe mir mal exemplarisch einige deiner Reviews herausgepickt: "Chucky 2", "The Descent" und "Bad Taste".
Bei allen 3 Reviews fallen kleinere Fehlerchen auf. Zum Thema Klaustrophobie schreibst du bspw. in deiner "The Descent"-Kritik "Diese steigert sich quasi von Minute an (...)" oder "hin- und her". Es sind immer kleinere Dinge, auch mal Buchstabendreher ("voemlas" anstatt vormals), über die man bei dir stolpert. Wäre schön, wenn du in Zukunft durch ein nochmaliges Drüberlesen solche Dinge minimieren könntest.
Gut finde ich bei dir jedoch, dass du immer sehr subjektiv schreibst. Insbesondere bei "Bad Taste" fand ich deine Bemerkung witzig, dass du selbst mitgespielt hättest, da ja keine Frauen zugegen waren im Film. Solche unkonventionellen Anmerkungen findet man auch nicht allzu oft  ;).

Naja soviel dazu. Ich hoffe, ich konnte einigermaßen konstruktiv sein (?).

Danke, Filmimperator, den Nickname habe ich überall im Netz schon zu eigen. Er stammt aber ursprünglich von der Musikschallplatte von (der Independent Pop-Band) ARBORIGINAL, welche 1998 das Album "Vegetarien Cannibale" herausbrachten. Hab die Scheibe leider nie gehört. Ich würd 100 Euro für die Original-CD zahlen!!! (wer hat, bitte melden) denn ihr verdanke ich den Namen, der einfach zu mir passt (Vegetarierin, Sensibelchen mit Hang zu Horrorfilmen)

Ich sag mal so: "Schuster, bleib bei deinen Leisten". Nein, Reviews aus anderen Bereichen als Horror wirst du von mir nicht lesen, ab und zu mal Kinderfilme (da steh ich sehr drauf), evtl. mal ne Comedy, evtl. mal was ganz anderes, aber-ich kenn mich mit anderen Genres nicht gut aus!! Und wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man halt lieber auch nichts sagen. So halte ich das!

Ich les alles, was ich schreibe, dreimal, bevor ich es abschicke, jedoch: mir fallen dann wohl trotzdem nicht alle Fehler auf, wie ich merke. Liegt wohl an meiner hektischen Natur. Sorry. Ich werd dran arbeiten.

Zu Senfadzu: danke für's lesen erstmal. Zu der Zensursache hast du Recht, das war eine gute Anregung. Was "Braindead" für mich obskur macht? Oh, istd as nicht klar geworden? Na,...alles. Die Handlung, die Umsetzung, alles ist einfach EINZIGARTIG, ANDERS, eben das, was ich unter "obskur" verstehe. Damit meinte ich allerdings NICHT, daß der film unbekannt ist. Auch Filme, die jeder 2. gesehen hat, können von der Machart/Story her doch obskur sein, also sich klar vom Einheitsbrei unterscheidend, mit einer völlig eigenständigen Note. "Obskur" heißt für mich jedenfalls nicht "unbekannt". Es ist mir schon klar, daß ihn, außer den jüngeren Splatterfans jeder Horrorfan gesehen hat (und hoffe dennoch, daß das Review eben die jüngeren, gerade 18 gewordenen dazu anregt, sich diesen Film auch anzusehen), übrigens einer der wenigen Filme, die ich schon mehr als 3 mal gesehen habe. "Bad Taste" könnte ich auch 10 mal sehen; es ist immer wieder toll, etwas so völlig eigenständiges zu sehen.

Hm, vom zum Splatterkid tendierenden Teenager bin ich auch mit 31 nie weggekommen. Das heißt, doch, ich hatte mal (ehrlich) eine Phase, in der ich nur Filmkunst angesehen habe...Lynch, Kurosawa, Bunuel, sowas halt. (wird nach der Zeit auch mal langweilig, dann sehnt man sich wieder nach hirnlosem Kino!) Dann bin ich selbst zur Filmschule gegangen und traf dort einen Typen, der sich wirklich mit Splatter auskannte, und bemerkte, daß ich in meiner Jugend als Splatterkid nur die gängigsten Filme gesehen habe, und wollte sofort den kompletten Rest sehen. Damit bin ich natürlich bis heute nicht fertig. Um besagter Typ, der mich drauf brachte (grüß dich, Micha...) auch nicht. Wir schauen ca. 2 mal die Woche Horrorfilme, ich dazu jeden Abend zuhause. Es gibt noch so viele. In Sachen Filmkunst habe ich allerdings auch noch wen entdeckt: Alejandro Jodorowsky. WOW. "Santa Sangre", die von mir ewig erträumte Mischung aus Horror und surrealer Filmkunst. Ich glaube nicht, daß ich in meinem Review hierzu zum Ausdruck bringen konnte, wie gut er wirklich ist.

Zuletzt zur US-Kultur: Ich war schon immer "europäisch" eingestellt, irgendwie, das müssen meine Gene sein. Zu mir also: Vater: Amerikaner, Vorfahren: Italiener väterlicherseits, Iren mütterlicherseits. Mutter: Deutsche, Vorfahren: Polen und Niederländer väterlicherseits, Franzosen mütterlichwerseits.
Als genetische Mischung aus Ami und Deutscher mit Vorfahren aus Italien, Irland, Holland, Polen und Frankreich (!!!) sehe ich mich mal besser einfach als Mensch. Was mich letztendlich geprägt hat, war eher meine Erziehung, nicht so das Umfeld USA. Außerdem bezweifele ich, daß Amis "Braindead" mit anderen Augen sehen als Euros. Was an mir typisch amerikanisch ist, ist lediglich meine Vorliebe von in Europa als "obskur" (oh ja) bewerteten Lebensmittelkombinationen wie Erdnußbutter und Marmelade. In dieser Sache, da habt ihr Euros ja nun echt keinen Geschmack, LOL...
:icon_lol:

Deine Plattensammlung aber, sie ist sehr geschmackvoll, lieber senf, aber kauf dir auch noch Smegma, gell :icon_cool:

vegetarian_cannibal

Hallo

http://www.ofdb.de/review/127470,305057,Timber-Falls

ich wette, das wird Diskussionen auslösen.
Nur soviel: Ich fand den Film G-R-A-U-E-N-H-A-F-T
was meint ihr, war ich zu hart?

Bretzelburger

5 Juli 2008, 23:25:01 #16 Letzte Bearbeitung: 5 Juli 2008, 23:26:51 von Bretzelburger
Zu "Timber Falls" kann ich nichts sagen, da ich den Film nicht kenne, aber ich habe mir einmal die 4 Reviews durchgelesen, die du zu Filmen geschrieben hast, die ich auch gesehen habe. Du gehörst ja auch zu den neuen "Vielschreibern" in der OFDb, aber bei dir funktioniert das, denn du beschränkst dich auf deine eigenen Fähigkeiten.

So gefällt mir dein persönlicher Stil, der immer klar macht wie du den Film empfunden hast, ohne das du für deine Meinung einen Alleinanspruch einforderst. Dein Verzicht auf allzuviele Hintergrundinformationen ist mir sowieso sympathisch und damit begibst du dich auch nicht auf das Glatteis, über Dinge zu schreiben, bei denen das Wissen vielleicht etwas oberflächlich ist (wie ich es gerade erst im Zusammenhang mit "Trigger Man" erfahren durfte (und damit meine ich keineswegs nur OFDb-Autoren)).

Deine Filmauswahl ist mir grösstenteils fremd, weshalb ich mir über deinen analytischen Ehrgeiz noch nicht im Klaren bin. Versuche, neue Sichtweisen in der Interpretation herauszufiltern, sind mir noch nicht aufgefallen, aber vielleicht ist das momentan auch in Ordnung und über die regelmässige Kritikerarbeit verändert sich der Stil sowieso.

vegetarian_cannibal

Zitat von: Bretzelburger am  5 Juli 2008, 23:25:01
Zu "Timber Falls" kann ich nichts sagen, da ich den Film nicht kenne, aber ich habe mir einmal die 4 Reviews durchgelesen, die du zu Filmen geschrieben hast, die ich auch gesehen habe. Du gehörst ja auch zu den neuen "Vielschreibern" in der OFDb, aber bei dir funktioniert das, denn du beschränkst dich auf deine eigenen Fähigkeiten.

So gefällt mir dein persönlicher Stil, der immer klar macht wie du den Film empfunden hast, ohne das du für deine Meinung einen Alleinanspruch einforderst. Dein Verzicht auf allzuviele Hintergrundinformationen ist mir sowieso sympathisch und damit begibst du dich auch nicht auf das Glatteis, über Dinge zu schreiben, bei denen das Wissen vielleicht etwas oberflächlich ist (wie ich es gerade erst im Zusammenhang mit "Trigger Man" erfahren durfte (und damit meine ich keineswegs nur OFDb-Autoren)).

Deine Filmauswahl ist mir grösstenteils fremd, weshalb ich mir über deinen analytischen Ehrgeiz noch nicht im Klaren bin. Versuche, neue Sichtweisen in der Interpretation herauszufiltern, sind mir noch nicht aufgefallen, aber vielleicht ist das momentan auch in Ordnung und über die regelmässige Kritikerarbeit verändert sich der Stil sowieso.

Hi,

dankeschön erstmal zu deinem Kommentar!

1. Richtig. Ich bin ich und nicht ein hauptberuflicher Kritiker der L.A. Times oder so. Ich halte mich auch nicht dafür.
2. Natürlich. Einen Allgemeinanspruch gibt es für keine Meinung.
3. Oh. :00000109: Was bedeutet "analytischer Ehrgeiz" und was bedeutet "neue Sichtweisen in der Interpretation herauszufiltern". Das muß ich dich fragen, denn ich raffe es einfach nicht.
Meinst du damit, auf plattem Deutsch gesagt, daß ich tiefgehender analysieren sollte (bei manchen Splatterfilmen gibt es nichts tiefgehendes zu analysieren glaub' ich. Oder? Sag's mir anders, wenn du's anders findest. Geb ein Beispiel.)und daß ich auch die Sichtweisen anderer in meine Kritiken einbauen soll? z.B. bei Timber Falls. Man kann an dem Film z.B. als gut erachten, daß er zeigt, wie schrecklich religiöser Wahn sein kann JEDOCH habe ich diese Sichtweise nicht mit einbezogen, da ich der wirklich zu 1000% FESTEN Überzeugung bin, daß dies nur ein Zufall ist, keineswegs vom Drehbuchautor/Regisseur gewollt. Gewollt haben sie in meinen Augen eben schnelle Kohle mit einem Film, der ein völliger Abklatsch von dagewesenem ist. Sollte ich dann trotzdem lieber schreiben "könnte aber sein, daß sie religiösen Wahn verurteilen wollten", um so vielleicht der Sichtweise anderer gerecht zu werden? Meinst du das? Oder raff ich mal wieder null? :00000109: :icon_redface: Bitte lass mich nicht im Dunkeln und antworte nochmal!

Bretzelburger

Ich machte das keineswegs an einem konkreten Beispiel in deinen Reviews fest. Es war nur ein Gedanke zu einer möglichen, vielleicht auch zukünftigen Intention deinerseits.

Da ich die meisten Filme, die du besprochen hast, nicht kenne, kann ich mir auch kein Urteil über deine Analyse erlauben. Mir war nur in den 4 Reviews zu den mir bekannten Filmen aufgefallen, dass du dich auf deine persönliche Haltung beschränkst. Mich interessiert einfach, ob du auch darüber schon hinaus analysiert hast oder den Wunsch dazu hast ? - Mir ist auch klar, dass das bei vielen Filmen weder möglich, noch sinnvoll ist, aber es gibt immer wieder persönliche (Film-)Überraschungen, die plötzlich ungeahnte Ideen hervorrufen.

vegetarian_cannibal

Hi Bretzelburger, doch, die Intention habe ich dazu, kann mich aber bei manchen Filmen vielleicht schlecht dazu überwinden ("Timber Falls", ich werde allerdings noch einen Satz zu der Kritik hinzufügen.) oder ich sehe es einfach nicht. Es ist das allerschwerste, objektiv zu sein. Bei "New York Ripper" war mir bewußt, daß meine 10 Punke sehr subjektiv sind; entsprechend habe ich dazu geschrieben, daß es ein persönlicher Favorit von mir ist, der Film objektiv aber eher 7-8 Punkte verdient hat. Bei den anderen Filmen weise ich manchmal darauf hin, daß der Film nur etwas für Horrorfans ist. Noch differenzierter und analytischer schaffe ich es noch nicht.

Ich werde es weiterhin versuchen, danke. Es ist schon mal schön, daß ich richtig verstanden habe, was du gesagt hast.

Dir und allen anderen meiner Leser erstmal noch einen schönen Restsonntag.


vegetarian_cannibal

Hallo OFDb-Mitarbeiter...bin grad sehr traurig, ich wollte noch ein paar Grammatik- und Rechtschreibfehler aus meinen alten Kritiken entfernen, aber es ist ZU SPÄT. Ich kann nichts mehr ändern. Und jetzt? Bleibt das jetzt so? Och Männo... :bawling: :bawling: :bawling:

Bretzelburger

Du hast 2 Wochen Zeit zur Korrektur ,nachdem du eine Review geschrieben hast. Danach musst du einen der Admins darum bitten, deinen Text nochmals freizuschalten. Etwas umständlich, aber keineswegs auf ewig zementiert.

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 15:36:59Zu Senfadzu: danke für's lesen erstmal. Zu der Zensursache hast du Recht, das war eine gute Anregung. Was "Braindead" für mich obskur macht? Oh, istd as nicht klar geworden? Na,...alles. Die Handlung, die Umsetzung, alles ist einfach EINZIGARTIG, ANDERS, eben das, was ich unter "obskur" verstehe. Damit meinte ich allerdings NICHT, daß der film unbekannt ist. Auch Filme, die jeder 2. gesehen hat, können von der Machart/Story her doch obskur sein, also sich klar vom Einheitsbrei unterscheidend, mit einer völlig eigenständigen Note. "Obskur" heißt für mich jedenfalls nicht "unbekannt".
Was du mit deinem "obskur" ausdrücken willst, würde ich in diesem Fall dann aber in deiner Formulierung nicht erkennen. Guck mal hier, da kommt im weiteren Umfeld (Obskurantismus) auch die Beschreibung rhetorische Allzweckwaffe vor, was man dem heutigen Gebrauch des Wortes "obskur" insbesondere im Fanzine Bereich auch vorwerfen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Obskurit%C3%A4t
Ich verwende dieses Wort auch viel zu oft, meine dann aber immerhin die im Ursprung zugerechnete Bedeutung.

Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 15:36:59Hm, vom zum Splatterkid tendierenden Teenager bin ich auch mit 31 nie weggekommen. Das heißt, doch, ich hatte mal (ehrlich) eine Phase, in der ich nur Filmkunst angesehen habe...Lynch, Kurosawa, Bunuel, sowas halt. (wird nach der Zeit auch mal langweilig, dann sehnt man sich wieder nach hirnlosem Kino!) Dann bin ich selbst zur Filmschule gegangen und traf dort einen Typen, der sich wirklich mit Splatter auskannte, und bemerkte, daß ich in meiner Jugend als Splatterkid nur die gängigsten Filme gesehen habe, und wollte sofort den kompletten Rest sehen. Damit bin ich natürlich bis heute nicht fertig. Um besagter Typ, der mich drauf brachte (grüß dich, Micha...) auch nicht. Wir schauen ca. 2 mal die Woche Horrorfilme, ich dazu jeden Abend zuhause. Es gibt noch so viele. In Sachen Filmkunst habe ich allerdings auch noch wen entdeckt: Alejandro Jodorowsky. WOW. "Santa Sangre", die von mir ewig erträumte Mischung aus Horror und surrealer Filmkunst. Ich glaube nicht, daß ich in meinem Review hierzu zum Ausdruck bringen konnte, wie gut er wirklich ist.

Man hebt sich imho auch nicht von Splatterkids ab, in dem man keine Splatterfilme schaut oder diese verteufelt. Vielmehr erwarte ich von einer 31 jährigen eine distanziertere Betrachtung von und Auseinandersetzung mit der gezeigten Gewalt. Daß du in diese Richtung tendierst, habe ich in meinem Vorschlag ja berücksichtigt und dementsprechend auch den Gebrauch des Wortes Gore etwas bemängelt. Insbesondere Braindead hat eine bessere Behandlung meiner persönlichen Meinung nach verdient. Man muß deshalb ja nicht verklemmt sein, ich guck auch gern was mit Titten und Mutanten ohne meinen Kopf großartig anzustrengen. Insbesondere bei Genreklassikern gibt es hier jedoch genug Kritiken, die das Niveau nicht über "Gehüüürn, Blut, Matsch, Sblääädööör, Bier, rülps" hinausbekommen. Das kann bei einem Trashfilm schon genug Information sein, du siehst ja selber in den Jackson Filmen weit mehr.
Gerade Jodorowsky - Santa Sangre habe ich bisher noch nicht sehen dürfen - empfinde ich übrigens als sehr nachvollziehbaren Schritt von Horror und Splatter und schierer Exploitation aus. Genauso wie Die 120 Tage von Sodom z.B., welchem ich einen Montana Sacra aufgrund seiner zwar drogengeschwängerten, aber hochreligiösen und einen satirischen Blick auf seine esotherisch geprägte Zeit werfenden Subtilität aber deutlich vorziehe. Beide Filme verlangen ihren Zuschauern zumindest mehr Intellekt ab, als der durchschnittliche Gore Streifen. Es gibt aber noch soviele andere gute Filme, die weit weniger abstrakt sind. Gestern kam z.B. auf BR Arabeske, Mitternachtsspitzen, Ein Köder für die Bestie und Im Zeichen des Bösen. Was für ein Abend und alles ohne Pause.

Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 15:36:59Zuletzt zur US-Kultur: Ich war schon immer "europäisch" eingestellt, irgendwie, das müssen meine Gene sein. Zu mir also: Vater: Amerikaner, Vorfahren: Italiener väterlicherseits, Iren mütterlicherseits. Mutter: Deutsche, Vorfahren: Polen und Niederländer väterlicherseits, Franzosen mütterlichwerseits.
Als genetische Mischung aus Ami und Deutscher mit Vorfahren aus Italien, Irland, Holland, Polen und Frankreich (!!!) sehe ich mich mal besser einfach als Mensch. Was mich letztendlich geprägt hat, war eher meine Erziehung, nicht so das Umfeld USA. Außerdem bezweifele ich, daß Amis "Braindead" mit anderen Augen sehen als Euros.
Nunja, was mich zu dieser Frage bewegte, war nicht mein Bedenken ob deiner Herkunft, sondern das angesprochene Urteil, bei dem entschieden werden sollte, ob in Deutschland Alterfreigaben aus dem europäischen Umland anzuerkennen seien. Kennst du ja vielleicht, in Holland zum Beispiel vieles ab 16, was hier indiziert ist. Dabei berief man sich darauf, daß Filme in unterschiedlichen Kulturkreisen auch unterschiedlich aufgenommen würden. Während wir uns hier also fröhlich darauf einigen können, daß wir einfach Menschen sind, gibt es Gerichte, die dies nicht so sehen. Damit führen sie nicht nur die grundgesetzliche Annahme ad absurdum, alle Menschen seien gleich, sondern sie untergraben damit schlußendlich deine Forderung nach Freiheit für den besprochenen Film. Aus diesem Grunde sah ich eine Gelegenheit für dich, mit diesem Voruteil aufzuräumen.  ;)

Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 15:36:59Was an mir typisch amerikanisch ist, ist lediglich meine Vorliebe von in Europa als "obskur" (oh ja) bewerteten Lebensmittelkombinationen wie Erdnußbutter und Marmelade. In dieser Sache, da habt ihr Euros ja nun echt keinen Geschmack, LOL...
:icon_lol:

Erdnussbutter wollte ich schon essen, seit ich als Kind Lassie und Konsorten verfolgt habe. In diesen Serien aßen die Kinder das ja ständig. Dann gab es später sowas hier im Laden und ich habs probiert. Allerdings ohne Marmelade, davon wußte ich damals nichts. Schmeckt mir gar nicht mal so gut und ich tu es jetzt nur in meine Erdnußsauce. Aber vielleicht sollte ich mir beim nächsten Mal dann ein Brot schmieren, um die Kombination mit der süßen Fruchtpampe auszuprobieren.  :rofl:

Zitat von: vegetarian_cannibal am  5 Juli 2008, 15:36:59Deine Plattensammlung aber, sie ist sehr geschmackvoll, lieber senf, aber kauf dir auch noch Smegma, gell :icon_cool:

Danke, Smegma hab ich in der Hose.
Spaß beiseite, hab ich bestimmt mal gehört, als ich mir so diesen Scumfuck Stil ab und zu reingezogen hab. Ich hör aber eigentlich gar keinen deutschen Schrammel Oi mehr, gibt mir nix, um ehrlich zu sein. Dann lieber Discharge, Avskum oder was ich immer noch im Plattenschrank brauche: http://www.myspace.com/adrenalinod
Ist das weniger primitiv? Nö, aber schockt mich halt mehr an.  :pidu: (Meine Pulle mit Wasser bitte, drogenfrei und so)

vegetarian_cannibal

7 Juli 2008, 15:29:33 #23 Letzte Bearbeitung: 7 Juli 2008, 15:40:21 von vegetarian_cannibal
Zitat von: Bretzelburger am  6 Juli 2008, 15:15:10
Du hast 2 Wochen Zeit zur Korrektur ,nachdem du eine Review geschrieben hast. Danach musst du einen der Admins darum bitten, deinen Text nochmals freizuschalten. Etwas umständlich, aber keineswegs auf ewig zementiert.

Das tut mir jetzt schon leid. Ich hätte genauer drüberlesen sollen. Ich werd die Rächtschraibfehlerz drin lassen. Lediglich bei einer Kritik werde ich um Hilfe bitten müssen. Denn Grammatikfehler lassen einen ansonsten als geistig inkompetetnt dastehen.

@Senf:
Danke, für deine Hilfe zum Wort "obskur". Auch sonst sehr nett zu lesen. Ja, probier Erdnußbutter mal mit Aprikosenmarmelade. Mit Erdbeer mag ich nicht so. Da fehlt irgendwie der Kontrast. Erdbeer ist nur süß, Aprikosen süß-sauer, letzteres paßt besser zur Erdnußbutter (das war jetzt also der veggiecannibal Gourmet-Kurs!). Und Smegma hast du in der Hose? Ha ha, im ernst, dann dusch doch mal  :icon_lol: Der Name der Band kommt von Monty Python, in einer Folge von Flying Circus ruft einer "DJ Smegma, please stand up". Das war die Inspiration. Natürlich, die Band ist Geschmackssache. Ach so. In den USA gibt es nur einen Unterschied zu Deutschland, was Zensur anbetrifft: Alles mit Gore ist freigegeben (aber schon Rated R, also ab 18), während jegliche sexuellen Dinge gerne geschnitten werden. Ob das auch auf die Tittenszene in Braindead zutrifft, weiß ich garnicht. Jedenfalls, auch wenn so etwas dort geschnitten wird, das Publikum ist nicht so prüde wie der Staat und bemängelt dies natürlich.

Zu "Die 120 tage von Passolini"...also, das können wir gerne mal diskutieren. Ich habe den Film vor längerer Zeit (vor 3 Jahren ungefähr) gesehen, und war enttäuscht. Ich hätte darantur etwas anderes erwartet, zumindest eine vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema Faschismus. Doch für mich hat Passolini hier vielleicht seinen (das ist ne gewagte Anschuldigung, darum sag ich ja auch vielleicht. Das ist sehr subjektiv. Das ist nur meine Empfindung!) persönlichen Traum eines (fake natürlich) Scat- (Fachjargon für Fäkal-) Pornos mit minderjährigen Darstellern ausgelebt. Mehr als aufgezwungene Sexualhandlungen der "kinky" (wie sagt man das Wort auf Deutsch? Sorry.) Art passiert hier ja nicht. Wie man so schön sagt: Kunst ist, was gefällt. Nun, oder zumindest das, was eine Aussage hat! Das hier gefällt mir nicht nur nicht, eine Aussage finde ich auch nicht. Was meinst du? Da schau ich mir glaube ich lieber mal "Montana Sacra" an.

Intergalactic Ape-Man

Bei deiner Angabe zu den Ratings muß ich aber kurz z.B. einige Friday 13th Teile einwerfen, die für ein R vor dem Release noch Federn gelassen haben. Also Grenzen gibt es da schon auch.

Man findet in Die 120 Tage von Sodom schon Parallelen zum Nationalsozialismus, wenn man sie sehen will. Die Jugend zu entführen und mit Scheiße zu füttern ist jetzt nicht so undeutlich. Ich gebe dir aber recht, daß der Grat zum schaustellerischen Kabinett der Perversion sehr schmal ist, um nicht zu sagen, die Gefahr ist groß eine Message generell zu übersehen oder nur als Alibi zu vermuten. Persönlich bin ich deshalb auch nur bedingt begeistert. Was ich aber andeuten wollte: Der Film spricht Kids nicht an. Ältere Horrorfans bringen dann den stabilen Magen und ein Interesse mit.

Kinky im Sinne von abartig?

Bretzelburger

Ich will mich jetzt nicht nochmals hinsichtlich der (meist übersehenen) Qualitäten von "Die 120 Tage von Sodom" aufregen, den ich persönlich für einen der besten Filme überhaupt halte - allerdings auch für einen der unerträglichsten. Die hier gezeigten drastischen Bilder sind nicht dazu gedacht, die Widerstandsfähigkeit von Horror-Fans zu testen, sondern notwendig und folgerichtig hinsichtlich Pasolinis Intention, der hier zwar einerseits auf den Nationalsozialismus anspielt, aber vor allem die Gegenwart meint. Ohne die extremen Bilder, wäre auch seine Haltung weichgespült worden. Ich will hier nicht für meine Review Werbung machen, aber dort habe ich das genauer begründet.

vegetarian_cannibal

8 Juli 2008, 23:44:15 #26 Letzte Bearbeitung: 8 Juli 2008, 23:51:01 von vegetarian_cannibal
@Senfdazu: "Abartig" mein ich nicht, ich weiß das deutsche Wort garnicht dafür, vllt. "seltsam"? Abartig ist, daß es minderjährige sein mußtem, der Rest ist eben "kinky". Daß die Message bei "die 120 Tage..." übersehen wird, ist natürlich sicher schon einigen Leuten passiert, die den Film fälschlicherweise unter dem Aspekt "Horror" sahen. Die message nur als Alibi zu vermuten, ist aber doch eine Meinung, die man zulassen kann (siehe unten.)

@Bretzelburger: Daß der "Die 120 Tage von Sodom" nichts mit Horror zu tun hat, war schon immer meine Meinung-ich werde deine Kritik mal lesen. Meinst du aber nicht, daß es sein KÖNNTE, daß Pasolini einfach Lust dazu hatte, solche Extremitäten zu zeigen, und manche vielleicht zuviel in den Film hineninterpretieren? In Pasolinis Kopf konnte ja keiner schauen. Für mich wird der Film fragwürdig bleiben. Ich werde ihn nicht bewerten. Mein Review würde sich ebenso auf ein "könnte sein" stützen. Könnte sein, daß Passolini wirklich Gesellschaftskritik anbrachte, könnte aber doch auch sein, daß er einfach Spaß am gezeigten Material hatte und solch eine Begründung als Vorwand nahm.

Nicht aufregen, bitte! Ich weiß ja nicht, was er sich gedacht hat, in sofern ist es in Ordnung, wenn jeder den Film anders interpretiert, allerdings werde ich aufgrund meiner subjektiven Empfindung hier Gewiß kein Review dazu schreiben!

Ich habe deines nun gelesen. Sehr gut interpretiert. Für mich bleibt die Frage, ob Pasolini dies wirklich aussagen wollte, trotzdem weiterhin offen. Wenn es so ist, hätte der Film die hohe Wertung verdient.

Zuguterletzt muß ich sagen, daß ich DeSades Vorlage nicht gelesen habe, und diesen Aspekt somit auch nicht beurteilen kann. Es ist aber auch keine Lektüre, die ich gerne lesen würde, das muß ich zugeben.

LG,
Jess

P.S.: Wenn es nur um das Thema Faschismus geht, halte ich "Pan's Labyrinth" für eine gelungene Auseinandersetzung des phantastischen Films mit dem Thema. Immerhin: Die Message von "Pan's Labyrinth" verstehen auch weniger gebildete Menschen (wie ich.)

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Bretzelburger am  8 Juli 2008, 22:58:18
Ich will mich jetzt nicht nochmals hinsichtlich der (meist übersehenen) Qualitäten von "Die 120 Tage von Sodom" aufregen, den ich persönlich für einen der besten Filme überhaupt halte - allerdings auch für einen der unerträglichsten. Die hier gezeigten drastischen Bilder sind nicht dazu gedacht, die Widerstandsfähigkeit von Horror-Fans zu testen, sondern notwendig und folgerichtig hinsichtlich Pasolinis Intention, der hier zwar einerseits auf den Nationalsozialismus anspielt, aber vor allem die Gegenwart meint. Ohne die extremen Bilder, wäre auch seine Haltung weichgespült worden. Ich will hier nicht für meine Review Werbung machen, aber dort habe ich das genauer begründet.

Eigentlich brauchst du dich auch nicht aufregen, da ich nicht die Hintergründe des Films anzweifeln, sondern lediglich anmerken wollte, daß ich es für nachvollziehbar halte, wenn sich Horror und Exploitationfans, die ja nunmal mit Extremen Erfahrung haben, am Ende ihrer Pubertät beginnen, sich eben auch für Filme wie Die 120 Tage von Sodom zu interessieren bzw. dort schneller Zugang finden, weil sie durch Extreme nicht abgeschreckt werden und diese vielleicht sogar suchen. Vielleicht hast du die Postings auch nicht ganz im Kontext verfolgt. Ich finde deine Interpretation gut, bin mir aber bei deinem Buch/Film Vergleich nicht sicher, ob ich das wirklich selber so empfand. Nur ist das alles schon zu lange her, als daß ich dazu Einwände brächte. Deine Bezugnahme auf Dante kann ich nicht nachvollziehen, da ich das Werk noch nicht zu lesen geschafft habe, insofern bleibt mir dieser Teil in seiner Tiefe, vielleicht aber nicht seiner Wirkung, verschlossen. Eben da aber die Meinungen sehr weit auseinander gehen und ich hierzu nicht imstande bin ein ultimatives Urteil abzugeben, hab ich lediglich darauf hingewiesen "was könnte". Ich kann schließlich auch jeden verstehen, der in The Big Shave keine Bezüge zum Vietnamkrieg erkennt. Die 120 Tage allerdings guck ich mir trotzdem in absehbarer Zeit nicht mehr an, weil ich - überspitzt - nicht wieder ein halbes Jahr auf Schokoprodukte verzichten müssen möchte.

@Jess: Vielleicht mit Wörterbuch?  :icon_lol:
http://dict.tu-chemnitz.de/

vegetarian_cannibal

Was bei dem Wörterbuch rauskam, fand ich auch nicht passend. "Kinky" bedeutet, wenn etwas auf ganz sonderbare Art von der Norm abweicht. Wir sagen, Kate Bush singt "kinky" und ne Pizza mit Nutella schmeckt "kinky" und wenn der S/M-Meister seinen Slaven an der Leine spazieren führt, ist das auch "kinky".
Ich seh noch keine passende deutsche Übersetzung dafür.
Ist aber auch egal jetzt...

filmimperator

Zitat von: Bretzelburger am  8 Juli 2008, 22:58:18
Ich will mich jetzt nicht nochmals hinsichtlich der (meist übersehenen) Qualitäten von "Die 120 Tage von Sodom" aufregen, den ich persönlich für einen der besten Filme überhaupt halte - allerdings auch für einen der unerträglichsten. Die hier gezeigten drastischen Bilder sind nicht dazu gedacht, die Widerstandsfähigkeit von Horror-Fans zu testen, sondern notwendig und folgerichtig hinsichtlich Pasolinis Intention, der hier zwar einerseits auf den Nationalsozialismus anspielt, aber vor allem die Gegenwart meint. Ohne die extremen Bilder, wäre auch seine Haltung weichgespült worden. Ich will hier nicht für meine Review Werbung machen, aber dort habe ich das genauer begründet.

Ich habe den Film vor gut einer Woche gesehen und muss dir, Bretzelburger, ein dickes Lob für deine Kritik aussprechen, bei welcher du auch auf die Hintergründe, die Allegorien und die Parallelen in der Einteilung der Abschnitte zu Dantes "Inferno" (dt.: Die Göttliche Komödie) eingehst, wie sie auch in der Vorlage von De Sade vorkommen sollen. Auch wenn du einige Ansatzpunkte in deiner Rezension höchstwahrscheinlich aus dem durchaus aufschlussreichen Booklet hinsichtlich der Lesart des Films übernommen hast  ;). Auch das Interview mit Pasolini selbst (befindlich auf der DVD) gibt über die Lesart des Films als Parabel auf Faschismus generell und die "Anrachie der Macht" sehr viel Aufschluss.

Und dass De Sade auf Dante und seine Höllenkreise verweist, erscheint nur logisch, wenn man sich seine übrigen Werke anschaut (exemplarisch: "Justine", wo die Tugendhafte der beiden Schwestern ein Märtyrium durchleidet, während die Lasterhafte es zu etwas bringt), in welchen er sich über die christliche Lehre, die Kirche und ihre moralischen Grundsätze zur Lebensführung generell lustig macht.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

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