OFDb

Bild vom Vietnam Veterans Memorial

Begonnen von Reiben, 9 März 2010, 14:29:54

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Reiben

Kann mir jemand sagen, vom wem dieses Bild ist, und wie es heißt?

[attachment deleted by admin]
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

Moonshade

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Reiben

.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

rierami

Darf ich fragen ob die GIs in dem Bild reineditiert sind oder ob sie so auch reell zu sehen sind wenn man vor der Memorialwall steht?
This signature is currently not available

pm.diebelshausen

10 März 2010, 07:14:29 #4 Letzte Bearbeitung: 10 März 2010, 07:16:14 von pm.diebelshausen
Der heißt Teter mit einem "e" - ist ein Schreibfehler auf der verlinkten Seite.  ;)

Und Rierami:
1) "editiert"? Das sieht schwer nach Öl aus
2) für wie cool hältst Du denn die USA? O.o Auch da reflektieren sich leider nur Touristen



Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Reiben

ZitatDer heißt Teter mit einem "e" - ist ein Schreibfehler auf der verlinkten Seite.  icon_wink
Stimmt! Ist mir beim googeln auch aufgefallen.

Hier mal eine hochaufelöste Variante des Bildes. Da kann man sehen, dass es tatsächlich gemalt ist.

Ganz interessant ist nebenbei, dass sich rechts von dem Mann die Reflektion einer Frau befindet. dabei handelt es sich dann wohl um eine reale Spiegelung.
Das Bild heißt im übrigen auch "Reflections", wie ich jetzt rausgefunden habe.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

shellat

So ausdrucksstark und genial das Bild auch ist, richtig gut wäre es wirklich wenn man auch solche oder ähnliche Reflektionen sehen könnte:



Nach dem Krieg sollte man stets allen Opfern gedenken, denn jedes Opfer war eines zu viel, aber das ist nur meine persönliche Meinung, geprägt durch die Erfahrungen meines verstorbenen Opas, der ebenfalls viel Leid im Kriege dem Feind gebracht hat. Das sollte man halt nicht einseitig beschönigen, das wäre nicht fair.
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Reiben

Natürlich sollte man allen Opfern aller Kriege gedenken, aber ein Kriegerdenkmal (sei es das Vietnam Memorial, oder irgendein anderes wie es in jedem Dorf steht) dient nunmal - und das ist völlig legitim - nur dazu der eigenen Toten zu gedenken. Streng nach dem Motto: Wenn jeder nur an sich denkt, ist an alle gedacht...^^
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

shellat

10 März 2010, 19:28:00 #8 Letzte Bearbeitung: 10 März 2010, 19:30:37 von shellat
Stimmt schon, ich hätte mich allerdings mehr gefreut wenn der Künstler einen kleinen Tick weitergegangen wäre, denn dann wäre das fast schon ein absolutes Jahrhundertkunstwerk, quasi ein Mahnmal gegen den Krieg in Öl, und nicht nur ein Bild um das eigene Traumata zu skizzieren.
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

pm.diebelshausen

10 März 2010, 19:59:51 #9 Letzte Bearbeitung: 10 März 2010, 20:02:52 von pm.diebelshausen
Wenn ich mir auch andere Bilder von Teter anschaue, dann sehe ich ein romantisierend verklärendes Amerikabild, wenn auch Schattenseiten der Gesellschaft dort aufgenommen werden.

Was Shellat anspricht habe ich kürzlich auch bemerkt: bei Kiel in Laboe, wo das Marine-Ehrenmal steht, und gleich nebenan in Möltenort, wo das U-Boot-Ehrenmal steht. Da habe ich mich doch sehr gefragt, welche Ehre da gemeint ist im Zusammenhang mit Soldaten, die für dieses Deutschland der Nazis gekämpft haben und gestorben sind (um nicht zu sagen gemordet haben und ermordet wurden). Nach dem Ende des Dritten Reiches ist für mich die Legitimation irgendeiner Ehre in diesem Kontext mit untergegangen - glücklicherweise. Anders gesagt: wären all diese deutschen Soldaten nicht gefallen (wie das so verharmlosend heißt), dann hätte es mit einem erfolgreicheren Hitler-Deutschland weltpolitisch aber zappenduster ausgesehen. Für diese beknackten, verachtenden Ideen der Deutschen damals in den Soldatentod gegangen zu sein, ist für mich keine Ehre. Schade, dass man da nicht andere Bezeichnungen verwendet, z.B Mahnmal oder Erinnerungsstätte. (wenn Schandmal wohl schon indiskutabel ist). "Memorial" ist da schon neutraler, wenn auch dort ebenso der Tod der eigenen Verwandten und Landsleute isoliert von dem eigentlich wichtigen Kontext, in dem deren Tod steht, isoliert in Erinnerung gehalten wird.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

MMeXX

Zitat von: pm.diebelshausen am 10 März 2010, 19:59:51
Was Shellat anspricht habe ich kürzlich auch bemerkt: bei Kiel in Laboe, wo das Marine-Ehrenmal steht,[...]

http://www.deutscher-marinebund.de/geschichte_me.htm:
ZitatUrsprünglich dem Gedächtnis der im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kaiserlichen Marine gewidmet, wurde das Ehrenmal nach erneuter Übernahme durch den DMB am 30. Mai 1954 zur Gedenkstätte für die auf den Meeren gebliebenen Seeleute aller Nationen und zugleich zum Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren.

pm.diebelshausen

Dessen bin ich mir bewusst. Nur ändert weder der Ursprung des Ehrenmals nach dem Ersten Weltkrieg, noch die Absicht, es als Gedenkstätte für die umgekommenen Seeleute aller Nationen verstanden wissen zu wollen, nichts an der fragwürdigen Bedeutung des Wortes "Ehre" in diesem Zusammenhang/diesen Zusammenhängen. Und solche sog. "Ehrenmale" (und so heißen auch die bei Kiel) gibt es viele. Ist halt für mich ein sehr zweifelhafter Begriff, wo Differenzierung viel mehr notwendig wäre - z.B. auch bei den sowjetischen Ehrenmalen in Berlin, die den Soldaten gedenken, die ihr Leben einerseits im Kampf gegen das faschistische Deutschland, andererseits für den genügend schrecklichen Stalinismus gelassen haben. Ich weiß, das ist ein weites Feld, aber "Ehre" ist ein großes Wort, das diesem weiten Feld nicht annähernd Rechnung trägt.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Reiben

10 März 2010, 20:49:33 #12 Letzte Bearbeitung: 10 März 2010, 20:55:11 von Reiben
Ich persönlich bin da irgendwie gespalten. Grade das Gedenken an deutsche Wehrmachtsoldaten ist ja ein heikles Thema. Ich findes es aber persönlich gut, dass es auch heute noch so gut wie überall ein Kriegerdenkmal gibt, an dem auch dieser Soldaten gedacht wird. Und zwar aus folgenden Gründen:

1) Die persönliche Trauer der Hinterbliebenen ist einfach da. Ein "Trauerverbot" wie es im Nachkriegsdeutschland existierte kann für den einzelnen nur zu Problemen führen. Wenn ich bei uns im Dorf am Kriegerdenkmal vorbeigehe, dann sehe ich da jedesmal den Namen des Bruders unseres Nachbarn. Und wenn unser Nachbar dann von seinem Bruder erzählt, dann merkt man immer noch, dass er um seinen Bruder trauert. Das durch eine Politisierung der Trauer zu ignorieren halte ich nicht für richtig.

2) Die Tatsache, dass Diskussionen wie diese hier, durch Denk- Ehren- oder Sonstwie-male in Gang gebracht werden, ist ja durchaus als positiv zu sehen, da in Deutschland ja immer noch ein gesellschaftlicher Verarbeitungsprozess in Gange ist, der bei den einzelnen unterschiedlich weit vorangeschritten ist. Der Dialog treibt diesen Prozess weiter an. Und auch die Tatsache, dass es im Krieg immer zwei Seiten gibt, wird durch eine Gedenkstätte nicht unter den Teppich gekehrt. Für mich schwingt da immer noch wesentlich mehr mit (zugegeben: das ist bestimmt nicht für jedem (Amerikaner^^) der Fall)

3) Es ist für uns heute nicht möglich, die Taten eines einzelnen zu damaliger Zeit richtig zu bewerten, geschweige, denn ein Urteil darüber zu Fällen. Eine kollektive Verurteilung aller Wehrmachtssoldaten ist genauso einseitig und falsch wie eine romantische Verklärung (wie sie in der Tat vor allem in den USA betrieben wird). Da muss man weitaus stärker differenzieren.


Edit: @Diebel: Dein Problem mit dem Begriff "Ehre" kann ich nachvollziehen, auch wenn ich mich nicht so sehr daran störe. Für mich sind solche Begrifflichkeiten eigentlich nur nebensächlich. Ein neutrales "Denkmal" oder "Gedenkstätte" ist natürlich erst einmal neutraler, aber wenn sich solche Begriffe eingebürgert haben, dann finde ich muss man da nicht zuviel Bedeutung reinlegen.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020