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Begonnen von Mr. Krabbelfisch, 24 März 2010, 19:33:29

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MMeXX

8 Oktober 2012, 11:42:39 #210 Letzte Bearbeitung: 30 Januar 2014, 21:37:05 von MMeXX
Zitat von: MMeXX am  2 Oktober 2012, 18:12:09
Zitat von: Moonshade am 31 Juli 2012, 10:38:58
Erfrischender Stilmix aus Krimi und Magie und als Geheimtipp gehandelt. Zweiter Band ist just draußen.
Sehr untypisch, weil mit der Magie in modernen Zeiten hier gewöhnlicher umgegangen wird, als man erwarten könnte. Mal was anderes auf der Fantasyseite.
Den habe ich ebenfalls gerade am Wickel. Liest sich ganz gut weg bis jetzt und der Humor trifft ganz gut meinen Geschmack.

So, gleich die Fortsetzung hinterher.


Indy

Don Winslow "Zeit des Zorns"



Hab's grade innerhalb von 2 Tagen quasi inhaliert. Was soll man dazu sagen: cool, sexy, hart, schnell, lässig und extrem suchterzeugend. Bei weitem nicht so episch wie "Tage der Toten" was Handlung, abgedeckte Zeitspanne und Anzahl der Protagonisten und Nebenfiguren angeht, aber deswegen keineswegs schlechter (wie manche Rezension im Netz einem glauben machen möchte). Der Stil mit den kurzen Sätzen und Kapiteln, der teilweise auch ins drehbuchartige schwenkt, ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, macht das ganze aber schon nach wenigen Kapiteln IMHO extrem gut lesbar. Das Buch stand schon seit gut nem Jahr bei auf meiner "zu lesen" Liste und ich wusste auch nicht, dass es davon eine Verfilmung geben sollte. Deswegen hab ich's jetzt auch durchgezogen und kann somit diese Woche gespannt ins Kino. Wenn "Savages" nur halb so gut wird wie die Romanvorlage, dann wird das ein vergnüglicher Kinoabend.


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

KrawallBruder



"Sie wollen uns daran hindern, Gruppensex zu machen und Schafskäse zu essen, das sind richtige Nazis! Und die Sozialsten stecken mit ihnen unter einer Decke. Sie sind die Schafe, weil Schafe Rechte sind, die Wölfe dagegen Linke; dabei ähneln die Wölfe den Deutschen Schäferhunden, und die sind rechtsradikal. Wem soll man da noch trauen?"

fast durch und ist: :respekt: (wenn auch manchmal arg krass)

Lunita

Heute mal ein Sachbuch! Ich hoffe, ich habe nicht schon darüber berichtet. Ich brauche schon Monate, weil ich so selten dazu komme.


Der Westen und der Rest der Welt von Niall Ferguson. Er beschreibt, wie, wann und warum welche Nationen im Laufe der letzten paar Tausend Jahre auf- und abgestiegen sind. Hintergrund ist die Fragestellung, warum die Länder mit westlicher Kultur derzeit allen anderen voraus sind, warum sie das in relativ kurzer Zeit geschafft haben (denn vor wenigen Hundert Jahren sah das noch ganz anders aus) und welche Kultur wohl die nächste sein könnte, den Westen zu überholen.

Ich fand ja damals in der Schule Geschichte nicht so spannend, aber wäre sie so wie hier erzählt worden, hätte ich sicher mehr zugehört. Ich finde, das Buch lässt sich leicht lesen und Ferguson beschreibt anhand ganz praktischer Beispiele, warum z.B. sich Nord- und Südamerika trotz ähnlicher Voraussetzungen in den Zielländern so gänzlich unterschiedlich entwickelt haben. Oder warum China, einst unbestritten größte und fortschrittlichste Weltmacht, innerhalb weniger Jahrzehnte (in geschichtlichen Dimensionen also blitzschnell) aus der "Welt-Elite" verschwunden ist.

Auf den ersten Blick mag mancher das Buch ablehnen, weil es etwas überheblich anmutet. Aber er behauptet ja nicht, dass wir alle hier besonders toll sind, sondern er analysiert verschiedene Faktoren, die den wirtschaftlichen Erfolg, die Freiheit, den hohen Gesundheitsstandard etc. so möglich gemacht haben. Und auch, wie unsere Kultur von den älteren, damals erfolgreichen, profitiert hat.

Wirklich lesenswert für Leute, die sich für Soziologie und Geschichte interessieren.


MMeXX

Vielleicht ist ja auch Jürgen Osterhammels "Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts" oder Geoffrey Parkers "Die militärische Revolution. Die Kriegskunst und der Aufstieg des Westens 1500 - 1800" etwas für dich. Die sind auch eher universalgeschichtlich angelegt.

ratz


"Wettstreit der Kulturen" klingt ja sehr nach Spengler und Huntington. Wird darauf Bezug genommen?

KrawallBruder



Muss ja gestehen, dass ich anfangs dem Buch eher Vorurteilsbelastet gegenüberstand. Jetzt fehlen mir noch 100 Seiten und ich kanns kaum aus der Hand legen. Einfach, aber genial.


ratz




Nach 50 Seiten bin ich immer noch skeptisch, klingt nach konterrevolutionärer, bourgoisier (???!!) Romantik. Mal sehen. Besonders flüssig ist es jedenfalls nicht (ggf. etwas unfair nach vorheriger Th. Mann-Lektüre).

Discostu

Habe die "Geschichte des internationalen Films" von Geoffrey Noell-Smith zu Weihnachten bekommen. Erster Eindruck ist ausgezeichnet, sehr ausführliche Beschreibung der Entwicklung, zwar schon von einem amerikanischen Blickpunkt aus, aber immer sehr bemührt auf die spezifische Entwicklung in unterschiedlichen Nationen einzugehen. Dennoch natürlich selbst bei knapp 800 Seiten nur als Einstieg bzw. Überblick geeignet, aber das ist auch genau das, was ich haben wollte.  :icon_smile:

MMeXX

23 Januar 2013, 20:58:27 #219 Letzte Bearbeitung: 30 Januar 2014, 21:36:38 von MMeXX
Gestern durch (im Rahmen eines Seminars):


Worum geht's?
Den glorreichen Aufstieg des Parzival zu einem der größten lebenden Ritter aller Zeiten. Eingebettet in die Geschichte um Artus und die Ritter der Tafelrunde und den Heiligen Gral. In der zweiten Hälfte wird zudem Gawan zum Hauptakteur.

Den mittelhochdeutschen Text habe ich nur ab und an mitgelesen, da liest sich die hochdeutsche Übersetzung wesentlich schneller. ;) Einige Abenteuer empfand ich durch die Wiederholung (viel Tjostieren) ein wenig ernüchternd, insgesamt aber ein beeindruckendes Werk. Dazu trägt neben dem humorvollen Erzähler auch die eher ins Fantastisch gehende Reise des Gawan bei. Das Ganze hat auf jeden Fall Lust auf mehr Artus/Tafelrunde-Stoff bei mir ausgelöst.

biocere

Ich lese zur Zeit "Traurige Tropen" von Lévi-Strauss.



Hier gibt es eine Leseprobe, die sehr aussagekräftig ist! Empfehlenswertes Buch, wirklich!

KrawallBruder

Bei mir gibts endlich mal wieder ein Klassiker (kaum Zeit gehabt in naher Vergangenheit, scheiß Uni):


MMeXX

Zitat von: MMeXX am 23 Januar 2013, 20:58:27Das Ganze hat auf jeden Fall Lust auf mehr Artus/Tafelrunde-Stoff bei mir ausgelöst.
Und deswegen habe ich jetzt eine englische Übersetzung von Waces "Roman de Brut" gelesen. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist es die zweite (erhaltene) schriftliche Version zum Thema König Arthur.

Erzählt wird dabei zunächst die Geschichte von Arthurs Großvater (Constantine) und Vater (Uther [später mit dem bekannten Zusatz Pendragon]), die sich hauptsächlich mit Verrat in den eigenen Reihen und dem Kampf gegen die einfallenden Sachsen beschäftigen müssen. Merlin ist auch dabei, sogar die errichtung von Stonehenge. Arthur ist schließlich der große Held, der nicht nur Großbritannien eint, sondern auch gleich noch bis Grönland, den Großteil Skandinaviens sowie Frankreich unter seine Fittiche nimmt. Die Einnahme Frankreichs bringt ihm den Zorn Roms ein und so kommt es dann zu epischen Schlachten mit dem Kaiser Lucius. Dazwischen sind immer mal wieder fantastische kleine Erzählungen eingewoben (der Riese Dinabuc [oder ähnlich], die Dracheneier, Stonehenge, Merlin). Nicht ganz 100 Seiten lang, aber aus meiner Sicht sehr cool. Als nächstes Werk ist dann wohl der Arthur-Teil aus Geoffreys of Monmouth "Historia Regnum Britanniae" (auf englisch) dran.

Moonshade

Nachdem ich den Lehrer-Schüler-Blog-Versatz "Chill mal, Frau Freitag" mit großem Vergnügen gelesen habe (Lehrerinnen in meiner Umgebung stimmen unumwunden zu und bestätigen die Realität als "noch schlimmer"), ist jetzt Mark Benecke mal wieder dran.

http://www.amazon.de/Mordmethoden-spektakul%C3%A4re-Kriminalf%C3%A4lle-bekanntesten-Kriminalbiologen/dp/3404605454/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1360743203&sr=1-1

Nebenbei ermittelt noch einmal Inspector Jury als gemütliches Nostalgiewiedersehen (wie lange kann Martha Grimes noch schreiben, die Frau ist schon über 80...)

http://www.amazon.de/All-die-sch%C3%B6nen-Toten-Inspektor-Jury-Roman/dp/3442477247/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1360743326&sr=1-1
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

MMeXX

Habe mich nun doch erstmal durch die Reclam-Übersetzung von Hartmanns von Aue Erec gelesen. Der große Kämpfer Erec "verliegt" sich dabei als Herrscher mit seiner Frau Enite. Und so zieht er eines Tages mit ihr los um ordentlich Aventiure zu erleben... Im Vergleich aus meiner Sicht längst nicht so epochal wie Wolframs Parzival, aber dennoch gut wegzulesen. Eher realistisch gehalten (keinerlei Zauber/Magie).

Derzeit steckt die Nase in Ketchums Wahnsinn. Und dann könnte sogar schon Arnies Lebensgeschichte dran kommen, nachdem ich im Urlaub vergessen hatte, mir den dritten Aronovitch mitzunehmen...

Mr. Blonde

18 Mai 2013, 06:08:29 #225 Letzte Bearbeitung: 18 Mai 2013, 06:17:19 von Mr. Blonde
Ich lese gerade Bud Spencers ersten Teil seiner Autobiografie "Mein Leben, Meine Filme", die seit gestern auch ein Autogramm ziert.  :D Der Abend im Kino war wunderbar und das Warten hat sich mehr als gelohnt. Sicherlich ist Pedersolis Art zu schreiben nicht das Maß aller Dinge und er fokussiert sein Alterswerk doch sehr auf recht einfachen Lebensweisheiten, aber die Art und Weise, wie er sie verpackt, wie er darüber in Natura redet, macht es authentisch und einfach herzerwärmend. Der rauhe Dicke mit dem Herzen am rechten Fleck, so wird er für immer in meinem Herzen sein und nun ist er auch in meinem Bücherschrank unsterblich.  :dodo:

"Ich esse, also bin ich." - Bud Spencer

MMeXX


Quelle: dtv-Seite

Ben Aaronovitch: Ein Wispern unter Baker Street

"Trommeln", sagte ich, und dann, weil ich nicht widerstehen konnte: "Trommeln in der Tiefe." :LOL: :dodo: :love:

Mit Ein Wispern unter Baker Street wird die Geschichte um den schwarzen Polizisten Peter Grant, der gleichzeitig Magierlehrling ist, fortgeführt. Nach den nassen Erlebnissen in Die Flüsse von London und den Morden in Jazzbars in Schwarzer Mond über Soho geht es diesmal unter die Erde und auf die Gleise. Dort wurde ein junger amerikansicher Kunststudent umgebracht. Und wie es scheint, kam dabei Magie zum Einsatz...

Aaronovitch bleibt seiner Linie treu. Über die Architektur Londons wird augenzwinkernd genörgelt und typisch britisch gibt es jede Menge kleiner und großer Witze, egal wie ernst die Lage auch ist. Vor allem Herr-der-Ringe-Fans dürften hier mehrmals ein dickes Grinsen im Gesicht haben. Neben dem Hauptfall wird auch der Gesichtslose als "Bossgegner" immer wieder handlungstechnisch aufgegriffen, was zu erschütternden Verwicklungen führt. Wer auf sprechende Füchse, Albino-Schweine und sonstig abgedrehte Figuren steht, kann hier meines erachtens unbesorgt reinlesen. Mir macht die Reihe weiterhin viel Spaß!

malcienne

Klassischer Klassiker für alle Philosophen ;) Der gute Precht philosophiert in seinem neusten Werk ein bisschen ...man möchten fast meinen.. über Alles und Nichts. Sehr amüsant geschrieben.


Das Leben verdient es genossen zu werden...

MMeXX

13 Oktober 2013, 11:06:27 #228 Letzte Bearbeitung: 30 Januar 2014, 21:36:03 von MMeXX


Arnold Schwarzenegger: Total Recall - My Unbelievably True Life Story

Vom Thaler Bub zum Bodybuilduing-Champion, Filmstar und Gouvernor. Bezeichnenderweise beginnt das Buch mit einem Standbild von Schwarzenegger in Herkules in New York und schließt mit einer Abbildung, die Arnie bei der Einweihung einer überlebensgroßen Statue als Mr. Olympia vor dem Museum Graz. Während Amerika immer der Traum des kleinen Arnold war, hat in seine Zeit in Österreich zu dem gemacht, der er ist.

Die für mich interessanten Teile der Biographie waren hauptsächlich die ganzen Netzwerke, die beschrieben werden sowie die diversen Arbeiten, die Arnold so angenommen hat. Dass er beispielsweise Harold "Oddjob" Sakata kannte und selbstverständlich noch viele weitere Persönlichkeiten aus Sport, Film und Politik hat mich doch ein wenig überrascht. Auch die Tatsache, dass Arnold als Immobilienhändler tätig war, war mir bisher unbekannt.

Das Buch liest sich recht gut weg und ist in seiner groben Dreigliedrigkeit (Kindheit/Bodybuilding, Filmstar, Politik) auch sprunghaft lesbar. Ich hätte mir natürlich noch mehr Geschichten von den Sets gewünscht, insgesamt ist der bisherige Werdegang der "Austrian Oak" aber gut abgedeckt.

KrawallBruder

13 November 2013, 22:12:08 #229 Letzte Bearbeitung: 13 November 2013, 22:31:04 von KrawallBruder (Filmriss)


Ich bin echt positiv überrascht! Ich habe mich erst nicht so recht an das Buch ran getraut, weil das Cover für mich so nach "Schnulzen-Frauen-Roman" aussah...aber holla, da geht's ab o_O Konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen und hab gerade echt an die 200 Seiten am Stück gelesen.
Würde der Vergleich nicht schon auf dem Buch stehen, würde man auch selber direkt darauf kommen: Der Roman liest sich wie eine Parallelgeschichte zu ,,Es war einmal in Amerika". New York in de 20er, Jugendgangs, Kriminalität, Ghettos, Vorurteile, Großstadtflair und es wirkt dennoch nicht plump.
Bin (bis jetzt) sehr angetan!

ratz


Bevor ich mir den Film genehmige:



Habe das zweite Drittel begonnen und schon beinahe manche U-Bahn-Station verpaßt - eine geschickte Mischung aus Komik und Ernst, Naivität und Erwachsenensicht, klasse und witzig erzählt (der unangenehme Teil kommt ja erst noch). Wundervolles Südstaaten-Flair über die Sprache, und von verschiedenen Seiten wurde mir bezeugt, daß das Buch sehr viel besser sei als die Verfilmung. Nun, ich nehme beides mit.

MMeXX



Der Zombie - Ausgabe 3/2013

Inhalt: Retrospektive "Dawn of the Dead", Comictipp "Key of Z", Retro-Reviews "2020 Texas Gladiators" + "Das Nest" + "Conquest" + "Anthony", Heimkino "The Purge" + "The Colony" + "From Beyond"

Auch die dritte Ausgabe von Markus Haages Print-Magazin ist eine Info-Bombe der Spitzenklasse. Um so ärgerlicher, dass auch diesmal das Fehlerteufelchen wild grassiert. Die nächste Ausgabe werde ich wohl noch mitnehmen, danach dann mal schauen...






Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung Nr. 18 - Punisher: Frank ist zurück, Teil 1

Inhalt: The Punisher Vol. 3, 1-6 Wiki (english)

Der Punisher ist zurück auf der Erde. Für mich der druckmäßige Erstkontakt mit der Punisher-Figur. Der Band erinnert mich an Taken, da nehmen sich die beiden Herren in Sachen Kompromisslosigkeit und lockeren Sprüchen nicht viel. Die knappen Dialoge und der sehr ansprechende Zeichenstil - der sich für mein Empfinden mit dem Cover beißt - machen die Geschichte durchaus kurzweilig. Keine leichte Kost. Mal sehen ob da noch 'ne Fortsetzung in dieser Sammelreihe kommt oder man sich den Rest dann anderweitig kaufen müsste.

ratz

31 Januar 2014, 12:48:04 #232 Letzte Bearbeitung: 31 Januar 2014, 12:59:34 von ratz


Kein Wunder, daß es so ein Erfolg wurde: Hier werden im parataktischen Plauderton die Biographien von Gauß und dem jüngeren Humboldt parallelgeführt, und zwar auf die unterhaltsamste (ich mußte ein paar Mal wirklich grinsen), aber dafür auch denkbar anspruchsloseste Weise. Im Gegenteil, jeglicher Hauch von sich bei diesem Thema geradezu aufdrängenden Metaebenen oder philosophischen Diskursen wird geopfert um den Preis der Nerdhaftigkeitsdarstellung der Protagonisten.
Und ab und zu liest es sich unangenehm nach Verfilmungsvorlage (Crosscutting etc.).

Wie gesagt, man amüsiert sich, hat aber auch das Gefühl, daß eine große Möglichkeit verschenkt wurde, wirklich Literatur zu schaffen. Kindergarten im Vergleich zu z.B. Umberto Eco.

KrawallBruder

Zitat von: ratz am 31 Januar 2014, 12:48:04
Kindergarten im Vergleich zu z.B. Umberto Eco.

Ich war vor drei Monaten mal auf einer Lesung von Kehlmann zu seinem neuen Buch ,,F". Von ihm gelesen hatte ich bis dahin noch nichts, aber die ersten Seiten von ,,F" klangen dann recht interessant...bis das Interview mit ihm anfing. Das ging echt so:

Moderator: ,,Die Zahlen haben ja große Bedeutungen in ihren Werken [4 Minuten Analyse der Werke von Kehlmann]. Was soll uns das sagen?"
Kehlmann: ,,Eigentlich nichts."
Moderator: ,,Man merkt bei ihnen ja viele Anspielungen auf andere Autoren [5 Minuten Analyse der Werke von Kehlmann]. Stimmt das?"
Kehlmann: ,,Könnte sein."

So ging das 30 Minuten. Er hat absolut nichts gesagt, außer einen Satz den ich mir gemerkt habe: ,,Ich denke nicht, dass Literatur etwas verändern kann in der Welt.". Da hätte ich ihm am liebsten was an den Kopf geworfen und gefragt, warum er die Welt dann mit seinen Büchern nervt. 18€ um Kehlmann zu sehen wie er angepisst auf der Bühne saß...und dann danach angenervt und aufgedunsen seine Bücher signierte (,,NUR DAS NEUE BITTE!").

Ich hab gerade  ,,Arbeit und Struktur" von Wolfgang Herrndorf durch (sehr zu empfehlen!), was ja einfach der Abdruck seines Internet-Bloges ist. Jedenfalls schrieb er am 31.7.2010, als er Kehlmann bei einem Sommerfest getroffen hatte, den tollen Satz:
,,Herta Müller und Kehlmann sitzen an einem Tisch. Wenn es ein Gegenteil von Aura gibt, schwebt es strahlend um Kehlmann herum.". Dem ist nichts hinzuzufügen.

@Topic:

Ich hab mich jetzt mal hier rangetraut:



Ziemlich düster. Sollte man wohl nicht lesen, wenns es einem eh gerade schlecht geht, da die Einsamkeit (und daraus entstehende Verzweiflung?) das Hauptthema sind, denk ich (, bis jetzt).

Hedning

Hat es einen bestimmten Grund, dass du die englische Übersetzung liest?

KrawallBruder

Zitat von: Hedning am  1 Februar 2014, 16:39:58
Hat es einen bestimmten Grund, dass du die englische Übersetzung liest?

Haha, nein, sorry, ich lese es auf deutsch  :icon_mrgreen:. Ich hab nur einfach kein richtiges Cover-Bild von der Deutschen-Ausgabe gefunden  :king: Nur so Reclamzeug...

Zumal ich mir eine Übersetzung der Sprache von Rilke irgendwie schwierig vorstellen kann ...

ratz


Aber ne schöne Geschichte, die werde ich ein paar LEuten aufs Brot schmieren  :icon_mrgreen:

- ich meine, wenn einer ein Genie ist, darf er sich auch wie ein Arschloch benehmen. Sonst nicht, oder es möge der geballte Volkszorn auf ihn niedergehen!

KrawallBruder



Nachdem das Buch ja selbst bei den Simpsons schon erwähnt wurde, habe ich es endlich mal angefangen - und bin sehr begeistert! Lange nicht mehr ein deratig lustiges, scheinbar triviales und doch sehr gut durchdachtes Buch gelesen. Bin nun ca. bei der Hälfte der knapp 800 Seiten. Die Größe des Werkes ist hier echt als Pluspunkt zu sehen. Man schlüpft in Situationen, die 30-50 Seiten lang sind und man kommt gar nicht davon los, weil man wissen möchte wie die Szene aufgeht  :icon_mrgreen:

PS: Leider habe ich vor kurzer Zeit den Film "Agnes und seine Brüder" gesehen. Das war echt nicht geplant, denn im nachhinein fand ich heraus, dass der Film sehr viel Ähnlichkeit mit dem Buch hat...

AQ2

Ich lese gerade von Almut Oetjen - Hammer Horror - Galerie des Grauens

ZitatFast zwei Jahrzehnte war die englische "Hammer Film Productions" Garant für britisch kultiveriten Horror. In ihrer Galerie des Grauens erblickten Genreklassiker wie Frankenstein und Dracula, der Werwolf und die Mumie, aber auch unbekanntere Monster wie die Gorgonen, die Schlangenfrau oder die lesbische Vamirin das Licht der Leinwand. Hammers Klassiker-Remakes sind mittlerweile selbst zu Klassikern avanciert und flimmern immer wieder in Abständen über unsere Bildschirme. Ihr Markenzeichen ist die reizvolle Kombination von britischem Understatement mit einer genüßlichen Zurschaustellung von Gewalt und Erotik, die schon immer unter der Oberfläche der mythischen Gestalten von Blutsaugern, künstlichen Menschen und Doppelgängern lauern. "Nur für Sadisten geeignet", lautete eine vielversprechende Rezensenten-Schelte nach der Uraufführung ihres ersten Frankensteinfilms. Doch das blutig-grausige Spektakel war nicht nur ein Riesenerfolg beim Publikum, es setzte auch dem dahinsiechenden Genre des Horrorfilms neue Impulse. Aus der kommerziellen und cineastischen Bedeutungslosigkeit erlebte Hammer einen kometenhaften Aufstieg zu einer der berühmtesten und berüchtigsten Film-Schmiede überhaupt. Das Buch stellt Hammers Monster vor ihrem mythologischen und literarischen Hintergrund zur Schau, porträtiert mit dem Regisseur Terence Fisher sowie den Horror Ikonen Peter Cushing und Christopher Lee die Leute, die der Firma den charakteristischen Stempel aufdrückten, und zeichnet die Unternehmensgeschichte von den bescheidenen Anfängen in den Dreißigern über den Niedergang in den Siebziegern bis zur Wiederbelebung im Jahre 1994 nach.

ratz




Leichte Kost so zum Wegknuspern, aber verursacht bei mir leichtes Dauergrinsen mit gelegentlichem Kichern... Keine Ahnung, ob es realistisch ist, aber jeder, der hier auf dem Board gelandet ist, dürfte sich da irgendwo wiederfinden und seinen Spaß dran haben  :icon_mrgreen: (nicht wegen Filmen, sondern... na lest selbst)

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