OFDb

Schreibweise des Genres "Biographie"

Begonnen von vegan_demon, 14 August 2010, 00:57:17

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vegan_demon

... nennt es Korinthenkackerei, aber nach neuer Rechtschreibung ist "Biografie", also mit f anstelle von ph "korrekter".  :piss:
Ja ... könnte man ja mal drüber nachdenken.  :algoschaf:

pm.diebelshausen

Aber erst, wenn die ganze OFDb rechtschreibreformiert wird. Und das dann bitte auch nur, wenn sich alle User dran halten müssen, also auch die Reviews usw. Das ist vielleicht einstweilen noch utopisch und wie ich finde weniger wichtig als OFDb 2.0!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Moonshade

Hab drüber nachgedacht und finde die neue Schreibweise auch nach Jahren immer noch scheiße, genauso wie in "Delfin".
Und wie sich Geldbörse nach französischer Art inzwischen in Deutschland schreibt, darüber will ich gar nicht erst anfangen...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Adam Kesher

Gute Nachrichten: Die neue deutsche Rechtschreibung lässt sowohl die eingedeutschte als auch die etymologische Schreibweise zu. ,,Biografie" ist also genauso richtig wie ,,Biographie". Im Zweifelsfall neige ich persönlich zur etymologischen Schreibweise, weil ich es mag, wenn sichtbar wird, dass Sprachen sich auch aus fremden Quellen speisen. Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass sich die OFDb nach der neuen Rechtschreibung richten sollte; sie hat sich weithin durchgesetzt und es würde schon ein bisschen eingeschnappt wirken, wenn die OFDb einen Sonderweg wählen würde. Was die Rezensionen betrifft, würde ich die Wahl ins Belieben der Autoren stellen. Jeder soll schließlich Herr seiner Texte bleiben. Nur Mischformen finde ich problematisch.

(Wer sich übrigens an der eingedeutschten Schreibweise der guten alten Geldbörse stößt, sollte mal einen Franzosen fragen, was er von unserer Schreibweise von ,,Büro" hält...)

Hedning

15 August 2010, 21:29:28 #4 Letzte Bearbeitung: 15 August 2010, 21:34:48 von Hedning
Zitat von: Moonshade am 14 August 2010, 02:42:08
Hab drüber nachgedacht und finde die neue Schreibweise auch nach Jahren immer noch scheiße, genauso wie in "Delfin".
Und wie sich Geldbörse nach französischer Art inzwischen in Deutschland schreibt, darüber will ich gar nicht erst anfangen...

Schreibt sich nach wie vor "Portemonnaie". Die eingedeutschte Form ist zwar erlaubt, wird aber vom Duden nicht empfohlen.

Als verbindliche Folgen der Rechtschreibdeform muss man sich kaum mehr als "Schloß -> Schloss" u.s.w. merken, ansonsten ist sehr viel vormals Strittiges inzwischen Entscheidungssache des Schreibenden.

pm.diebelshausen

Ich dachte, das mit der Entscheidungsfreiheit bezog sich nur auf eine vorübergehende Übergangsphase, die mittlerweile vorübergegangen sei. Aber das ist vielleicht von der Situation abhängig, in der geschrieben wird: wie sieht das denn inzwischen an den Schulen aus: wird mir als Schüler da rot angestrichen, wenn ich "Greuel" statt "Gräuel" schreibe?

Die scharfes-S-Schreibweisen finde ich übrigens ganz brauchbar, Photographie schreibe ich manchmal immernoch gerne wie gerade eben und Alles in Allem (was jetzt auch groß geschrieben werden muss), mache ich mir meinen eigenen Mischmasch. Schließlich schreibt niemand eine Sprache vor, sondern diejenigen, die sie benutzen, machen sie damit auch. Ob man sich danach richten muss - schwierige Frage, es gibt ja sinnvolle Regeln für das Zusammenleben/-schreiben, es gibt aber auch Publikationen, die sich erklärtermaßen nicht an den jüngeren Schreibweisen (um es mal so etwas harmloser zu benennen) orientieren. Meine Erfahrung beim Lesen im Netz ist aber auf jeden Fall, dass mir die Entziferung einer Aussage viel weniger durch falsche oder andersartige Rechtschreibung erschwert wird, als vor Allem durch falsche Zeichensetzung. Ist vielleicht so ein Rhythmus-Ding (Gottlob immernoch nicht "Rütmuss"), das mir da bei seltsamer Kommasetzung Leseprobleme bereitet.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Hedning

16 August 2010, 00:42:00 #6 Letzte Bearbeitung: 16 August 2010, 00:47:05 von Hedning
Ich beziehe mich auf die Duden-Auflage von 2009. Soweit ich weiß, soll sich da auch nicht mehr viel ändern. Das ist ja nun schon die Reform der Reform. Mit der Schulpraxis bin ich leider nicht vertraut, ich würde es aus Konservatismus natürlich nicht anstreichen...

Was mich an der Rechtschreibreform vor allem nervt, sind neue Schreibungen, die auf falschen etymologischen Annahmen beruhen, wie z. B. "Quäntchen", was (so suggeriert es die Schreibung) vermeintlich von "Quantum" abstammt, aber (laut Etymologischem Wörterbuch von Kluge) von lat. quintus herrührt.

Der Tolpatsch, den man jetzt "Tollpatsch" schreiben soll, hat auch nichts mit "toll" zu tun, sondern stammt (ebenfalls laut Kluge) von dem ungarischen Wort "talpas" für Fußsoldat ab. "Tolpatsch" steht als "alte Schreibung für Tollpatsch" im Duden, daraus wird für mich aber nicht recht klar, ob die Schreibung jetzt gestattet ist oder nicht (ist mir ehrlich gesagt auch wurscht).

Auch Trennungen wie "Chi-rurg" sehen natürlich absolut dämlich aus, wenn man weiß, wo das Wort herkommt. An "he-runter" & Konsorten habe ich mich allerdings schon fast gewöhnt :icon_rolleyes:

Das sind Verschlimmbesserungen, wie sie (wortwörtlich) im Buche stehen.

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