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Insidious (Horror von Wan/Whannell)

Begonnen von StS, 28 September 2010, 21:17:06

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Riddick

Zitat von: EvilEd am 19 April 2012, 19:30:35
Schon verrückt, wie unterschiedlich Filme aufgenommen werden.
Insidious gehört für mich zu den Filmen, die mich am meisten enttäuscht haben. Er fängt wirklich sehr gut an, tolle Atmosphäre...macht sich dann aber mit diversen Albernheiten selbst alles kaputt. Den Film konnte man ja gegen Ende nicht mehr ernst nehmen und genau das muss ich, um mich gruseln zu können.....

Sehe ich, wie bereits oben geschrieben, ähnlich.

Gerade das Ende (in dieser Geisterwelt) hätte so gut sein können, wird aber durch unfreiwillige Komik und vorhersehbaren Schockeffekten kaputt gemacht.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Mr. Blonde

19 April 2012, 21:10:57 #61 Letzte Bearbeitung: 19 April 2012, 21:15:42 von Mr. Blonde
Ich empfand es auch erst unfreiwillig komisch, aber mittlerweile betrachte ich es eher als schwarzen Humor bzw. als schönen Gegenpol zu dem davor gezeigten, also den teilweise deftigen Schockeffekten. Aber eigentlich driftet der Film doch in dem Moment in diese Richtung, als die Geisterjäger aufschlagen. Also kommt der Humor doch am Ende auch nicht so überraschend rüber, finde ich.  

Das Problem der meisten Horrorfilme von heute ist es doch, dass sie sich zu ernst nehmen und ein Bisschen Auflockerung schadet nicht. Das dies nicht uuuuuuuunbedingt im Finale sein müsste, kann ich aber noch verstehen.

Mittlerweile störe ich mich an den Paar absurden, comichaften Momenten gar nicht mehr, irgendwie unterstreicht es den Wahnsinn.


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EvilEd

Ich weiss nicht. Klar, ich finds gut wenn Horrorfilme sich nicht ernst nehmen. Ich bin aber nicht flexibel genug in einem Film zwischen Anfang ernst und Ende scherzhaft umzuschalten.
Ich find Filme wie Tucker vs Dale vs Evil toll, oder auch Severance. Aber da ist von Anfang an irgenwie klar, dass das alles nicht ernst gemeint ist.

Ähnlich wie bei Insidious empfand ich das bei dem grottigen Babysitter Wanted...da war es ab dem Moment, wo die Rolle des Kindes enthüllt wurde auch vorbei....dämlich sowas.

Vielleicht waren meine Erwartungen nach all den tollen Reviews zu Insidious auch zu hoch. Bei Hostel 3 hatte ich nach all den miesen Reviews fast keine Erwartungshaltung und war ABSOLUT positiv (7/10) überrascht.

Mr. Blonde

So ein Stilbruch gefällt nunmal nicht jedem. so läufts nunmal manchmal. Gibt sicherlich auch genug Leute, die den Horrorpart von FDTD nicht leiden können.

Wenn man aber genug Horrorfilme gesehen hat, sollte man aber irgendwann flexibel werden, finde ich, wenn es das Horrorgenre schon so selten ist.  :icon_smile:


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Pinhead_X

Zitat von: EvilEd am 19 April 2012, 19:30:35
Schon verrückt, wie unterschiedlich Filme aufgenommen werden.
Insidious gehört für mich zu den Filmen, die mich am meisten enttäuscht haben. Er fängt wirklich sehr gut an, tolle Atmosphäre...macht sich dann aber mit diversen Albernheiten selbst alles kaputt. Den Film konnte man ja gegen Ende nicht mehr ernst nehmen und genau das muss ich, um mich gruseln zu können.....

Also GRADE das hat den Film für mich besonders gemacht :) ich möchte die freakigen Sachen.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

StS

Hab den Film am WoE nun zum 2. Mal gesehen und bin noch immer ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Klar lässt er im finalen Akt etwas nach - doch insgesamt gehört er noch immer zu den besten Veröffentlichungen dieser Art der letzten Jahre.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Riddick

Zitat von: Mr. Blonde am 19 April 2012, 21:10:57
Ich empfand es auch erst unfreiwillig komisch, aber mittlerweile betrachte ich es eher als schwarzen Humor bzw. als schönen Gegenpol zu dem davor gezeigten, also den teilweise deftigen Schockeffekten. Aber eigentlich driftet der Film doch in dem Moment in diese Richtung, als die Geisterjäger aufschlagen. Also kommt der Humor doch am Ende auch nicht so überraschend rüber, finde ich.  

Das Problem der meisten Horrorfilme von heute ist es doch, dass sie sich zu ernst nehmen und ein Bisschen Auflockerung schadet nicht. Das dies nicht uuuuuuuunbedingt im Finale sein müsste, kann ich aber noch verstehen.

Mittlerweile störe ich mich an den Paar absurden, comichaften Momenten gar nicht mehr, irgendwie unterstreicht es den Wahnsinn.

Ich frage mich aber, ob dieser schwarze Humor bei "Insidious" überhaupt gewollt war oder ob es nur verunglückte Schockeffekte sind.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Moonshade

Ich habe die Ghostbuster-Episode schon vorher gekannt, weil sie vorab stark kritisiert wurde, allerdings habe ich sie eher als kurzfristige ironische Brechung und Reminiszenz an "Poltergeist" (die Parallelen sind überdeutlich) gesehen, die den düster-klaustrophobischen Grundton (der sonst von A bis Z das Sehen entweder intensiviert bzw. strapaziert hätte) kurzfristig brechen, aber nicht lösen können.

Die leicht grelle Überzeichnung der statischen Figuren in der Jenseitswelt (die hingerichtete Familie, die starrende Nurse) transportieren einen zusätzlichen subtilen Humor, der auch schon in "Dead Silence" vorkam und fast so etwas wie eine Handschrift der Macher darstellt.

Natürlich kann man einwerfen, daß ein durchgehender Grundton einem als Zuschauer lieber ist, als Brechungen, aber deswegen muß der Film noch lange nicht die gesamte Wirkung einbüßen. Das ist dann mehr ein individuelles Problem, welchem Geschmack man anhängt bzw. wie frei man mit seinen Vorlieben umgehen kann.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Blonde

Zitat von: Riddick am 22 April 2012, 20:07:54
Ich frage mich aber, ob dieser schwarze Humor bei "Insidious" überhaupt gewollt war oder ob es nur verunglückte Schockeffekte sind.

Ich glaube, das ist absolut beabsichtigt. Man denke nur an den Song, der im Film mehrmals gespielt wird. Für sich alleine stehend ist er eher witzig, in den Kontext, in den er hier gestellt wird, wirkt er eher creepy, eben weil er so konträr ist. Und das zieht sich für mich bis zum Ende hin immer mehr durch den Film. Man stelle sich einfach die Frage: Darf das abrundtief böse denn keinen Spaß haben?

Ansonsten hat Moonshade ja auch was schönes geschrieben.


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Stefan M

Da ich ja immer erst Jahre später die Filme sehe, über die dann zumeist schon alles gesagt ist, möchte ich bei diesem nur anfügen: Lange nicht mehr so gegruselt, wobei es mir am meisten eigentlich diese grausig grinsenden Fratzen gegen Ende angetan haben. Bilder, die ich so schnell nicht aus meinem Kopf bekomme, einfach unglaublich unheimlich.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

MMeXX

Zitat von: pm.diebelshausen am 25 Juni 2014, 02:15:23
Insidious

Gönnte ich mir, weil mich "The Conjuring" neugierig auf James Wan gemacht hat. War aber leider für mich nur heiße Luft - oder abgesehen von einer Handvoll sehr heißer Lüfte ziemlich pupslau. Am Ende dachte ich mir "blöd". Vielleicht eine gute Aufwärmübung für das, was Wan in "Conjuring" dann wesentlich stringenter und effektiver umgesetzt hat. Geringes Budget, ok, aber hier wäre noch weniger mehr gewesen.  ;) Die Präsenz der Bedrohungen ist von Beginn an so plastisch-explizit, dass bei mir wenig Gruselhorror aufkam (wie gesagt, von den wenigen, dann aber starken Ausnahmeszenen abgesehen). Höchstens 6/10.

Die Nähe zu "Poltergeist" wird ja oft benannt - kennt jemand "Paperhouse" von Bernard Rose? (Zumindest ja Moonie.) Mir scheint es da einige (auch stilistische) Parallelen zu geben, aber es ist zu lange her, dass ich letzteren gesehen habe, als dass ich mit dem Finger drauf zeigen könnte.
Zitat von: PierrotLeFou am 25 Juni 2014, 03:31:23
Zitat von: pm.diebelshausen am 25 Juni 2014, 02:15:23
Insidious

Gönnte ich mir, weil mich "The Conjuring" neugierig auf James Wan gemacht hat. War aber leider für mich nur heiße Luft - oder abgesehen von einer Handvoll sehr heißer Lüfte ziemlich pupslau. Am Ende dachte ich mir "blöd". Vielleicht eine gute Aufwärmübung für das, was Wan in "Conjuring" dann wesentlich stringenter und effektiver umgesetzt hat. Geringes Budget, ok, aber hier wäre noch weniger mehr gewesen.  ;) Die Präsenz der Bedrohungen ist von Beginn an so plastisch-explizit, dass bei mir wenig Gruselhorror aufkam (wie gesagt, von den wenigen, dann aber starken Ausnahmeszenen abgesehen). Höchstens 6/10.
Schade, mir hat der - obwohl ich James Wan nicht übermäßig schätze ("Saw" war in meinen Augen eine eher dümmliche Story in undurchdachter Inszenierung, die allerdings ganz kurzweilig ist, "Dead Silence" kitschiger Unfug) - ausgesprochen gut gefallen... ich mag den auch lieber als "The Conjuring", gerade weil er so (vergleichsweise) stark auf die bedrohliche Atmosphäre setzt. Das mag etwas plump sein, aber effektiv... (Die Fortsetzung kann man sich dann allerdings sparen...)

Zitat
Die Nähe zu "Poltergeist" wird ja oft benannt - kennt jemand "Paperhouse" von Bernard Rose? (Zumindest ja Moonie.) Mir scheint es da einige (auch stilistische) Parallelen zu geben, aber es ist zu lange her, dass ich letzteren gesehen habe, als dass ich mit dem Finger drauf zeigen könnte.

"Paperhouse" wollte ich als Kind immer sehen... habe das dann erst als Jugendlicher geschafft und war ein wenig enttäuscht. Für konkrete Vergleiche liegt er auch bei mir zu lange zurück. Aber ich denke auch, dass der eine Vorbildfunktion besessen haben könnte... Versatzstücke aus "The Entity" und "Jeepers Creepers", Anspielungen auf "Nightmare on Elm Street" und "The Changeling" meine ich ebenfalls wahrgenommen zu haben; das war mir ganz sympathisch, dass man manche Vorbilder herausschmecken konnte... Aber womöglich scheint er mir auch deshalb eine Spur zu konstruiert zu sein: obwohl er mir von Wans Filmen am liebsten ist, ziehe ich einen modernen Oldschool-Geisterhausfilm wie "Woman in Black" (wesentlich geradliniger und einheitlicher!) eindeutig vor... :D
Zitat von: Mr. Blonde am 25 Juni 2014, 06:39:10
Bin da genauso wie Pierot. "Conjuring" fand ich eher lasch und "Insidious" hatte eine unheimlich packende, weil bedrohliche Atmosphäre. Dazu noch die Soundkulisse, die bei einem ordentlichen Soundsystem richtig reinhaut. Einer der besten Horrorfilme, wenn es um die Nutzung von räumlichen Effekten geht. Liegt aber eben daran, dass der Film, wie von Diebels erwähnt, ziemlich "Druck" macht.

Für mich ist die Frage an Diebels: wie fandest Du die Szene, als die Mutti
Spoiler: zeige
kurz draußen war und im Haus die Musik anging? Schallplattenszenen wirken bei mir immer wieder. Das ist wie diese klassische "Im Dunkeln mit dem Blitzlicht kurz was sehen"-Szene.  :icon_mrgreen:


Allerdings ist der Film bei mir auch erst beim zweiten Mal eingeschlagen. Der ist einfach soooo gut vom Sound- und Polterhorrorniveau, gerade, weil Wan ja auch mit "Dead Silence" schon ähnliches versucht, aber nicht so richtg geschafft hat.

"Paperhouse" hatte ich noch nie auf dem Radar, scheint aber eine Perle zu sein. Mal schauen.
Zitat von: Stefan M am 25 Juni 2014, 10:01:28
Ist lange her, daß ich "Paperhouse" gesehen habe, habe den aber als ziemlich gelungen in Erinnerung. Schließe mich bei "Insidious" aber auch PierrotLeFou und Mr. Blonde an: ein herrlich unheimliches Ding. Ich find's gut, daß James Wan nach "Saw" oder zwischendrin auch "Death Sentence" zu dem eher wohligen Grusel übergegangen ist, denn den hat er echt drauf. Während ich bei "Insidious"
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den roten Schurken als eher albern empfunden habe, hauen gegen Ende die grinsenden Fratzen richtig rein - wahrscheinlich mein Gruselmoment 2013. Naja, und die Szene mit dem Schallplattensong "Tip Toe Through the Tulips" hat ja Mr. Blonde schon erwähnt.


"Conjuring" steht bei mir noch auf dem Programm.

Moonshade

"Paperhouse" ist sehr zu empfehlen, wobei die morbide Atmo und die Landschaftsaufnahmen den halben fiesen Spaß ausmachen. Bisl bizarr, bisl surreal und höchst ungewöhnlich.

Mit den typischen Geisterfilmen hat er aber nicht so viel am Hut - hab mich bis heute nicht entschieden, ob der Film eher was für Erwachsene oder Jugendliche ist...für Kinder aber definitiv nix.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

pm.diebelshausen

Interessant, mir geht es gerade anders als Pierrot und Blondie mit den beiden Filmen. Während die bedrohliche Stimmung bei "The Conjuring" schnell an mir klebte, griff die Kulissenschieberei von "Insidious" bei mir gar nicht. Damit meine ich, dass letzterer auf mich wirkte wie eine Geisterbahnfahrt: nicht nur einige, sondern sehr viele Schreckgestalten, die leider kaum etwas miteinander zu tun haben, sondern mich lediglich wie Jack in the Box anspringen. Außerdem sehen die alle so aus: :crazy:

Bei "The Conjuring" habe ich wie in keinem Film so sehnlich erwartet, dass die Geisterjäger endlich kommen mögen, in der Hoffnung, dass sie wissen, was sie tun, und helfen können. Bei "Insidious" kommen sie auch, aber die durchaus unterhaltsamen Brüche mit Genregrenzüberschreitung hin zur Komödie (ja, auch das Poltergeistnähe), trugen bei mir nur dazu bei, das Grusel-Bedrohlichkeits-Potenzial weiter abzubauen. Lin Shaye hatte auch nicht die benötigte Präsenz - das ist nun ganz anders als bei Poltergeists Zelda Rubinstein oder dem Warren-Paar in "The Conjuring".

Die Figurenzeichnungen finde ich im jüngeren Film differenzierter und facettenreicher, da bekommt "Insidious" wenig Leben eingehaucht. Beispielsweise gefällt mir an Ron Livingston besonders gut, dass sein Familienvater sich gerade nicht zum amerikanischen Helden mausert - genau diesen - ich sag mal in meinen Augen - Fehler macht "Insidious". Und was dieser technisch in Hinblick auf Kamera, Schnitt und Sound leistet, geht "The Conjuring" meines Erachtens nicht ab. Einzelne Szenen reichen mir da nicht, auch wenn die Schallplattensequenz (und andere) wirklich gut ist, das möchte ich gar nicht bestreiten. Für eine Supernatural-Episode wäre das Ganze klasse, aber für einen richtig starken und gelobten Horrofilm... - da gehe ich nicht mit.  :shakehead:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Blonde

25 Juni 2014, 19:57:25 #73 Letzte Bearbeitung: 25 Juni 2014, 19:59:55 von Mr. Blonde
Zitat von: pm.diebelshausen am 25 Juni 2014, 19:39:07
Interessant, mir geht es gerade anders als Pierrot und Blondie mit den beiden Filmen. Während die bedrohliche Stimmung bei "The Conjuring" schnell an mir klebte, griff die Kulissenschieberei von "Insidious" bei mir gar nicht. Damit meine ich, dass letzterer auf mich wirkte wie eine Geisterbahnfahrt: nicht nur einige, sondern sehr viele Schreckgestalten, die leider kaum etwas miteinander zu tun haben, sondern mich lediglich wie Jack in the Box anspringen. Außerdem sehen die alle so aus: :crazy:

An "Conjuring" störte mich irgendwie diese recht harmlose und generell eher unspektakuläre Inszenierung. Dann aber wieder die extrem nervige Art, mit der Soundkulisse umzugehen und die als Schockinstrument auf Lautstärkepegel 11 einzusetzen. (Es fallen Teller runter, die Tontechniker meinen aber, das müsste man wie eine Hochhaussprengung klingen lassen^^) Weil der Film die meiste Zeit eher ruhig und gemächlich dahinschreitet, kotzt es mich total an, wenn ich nachts um 2:27 plötzlich einen Herzinfarkt bekomme, weil im Film plötzlich alle Teller von der Wand fallen. :D Bei "Insidious" hingegen wird sich nichts vorgemacht, weil der Film aber direkt mit einem lauten Soundgewitter anfängt. Da weiß man, dass man den Nachts besser runterdreht. Aber mittlerweile komme ich wohl auch in ein Alter, wo mich spontane und laute Schreckmomente tierisch nerven.

Genau das, was Du fühltest (hoffentlich kommen da bald helfende Hände), hatte ich gar nicht. Mich hat die Familie leider gar nicht interessiert. Die war mir irgendwie zu fade und bilderbuchartig. Wahrscheinlich war das ja genau die Idee, dass sich hier quasi die perfekte Fernsehfamilie behaupten muss. Meins war das nicht so. Was ich nicht kenne, ist für mich nicht greifbar und darum kann ich nicht mitfiebern.

Aber immerhin ist Wan schon vielseitig genug, dass jeder mal was dolles bekommt.


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Vince

Ich schließe mich Mr. Blonde und Pierrot an. Für mich ist "Insidious" sogar der Grusler der bisherigen Post-Torture-Porn-Periode (die hoffentlich noch etwas anhält, denn das Eine habe ich noch längst über, während von dem Anderen gerne noch mehr kommen darf). "The Conjuring" fand ich zwar auch nicht sooo schlecht, aber da sagt mir schon das Thema nicht so zu (
Spoiler: zeige
die ganze Exorzistenkiste
) und die Machart ist mir trotz ähnlicher Bildsprache zu konventionell und grau-in-grau, um mich richtig aus dem Sitz zu hauen.
Was mich an "Insidious" so begeistert, ist die lustvolle Spielerei mit mise-en-cadres - diese Bildkompositionen, bei denen man etwas Gruseliges zu erwarten glaubt, es im ersten Moment nicht sieht und dann registriert man es doch irgendwo in einer finsteren Ecke und das Herz rutscht einem in die Hose, weil es eigentlich die ganze Zeit schon da war und man es nur vorher nicht gesehen hat. Ja, es ist ein Gruselkabinett, das je nach Sichtweise auch albern wirken kann, aber diese Kompositionen aus Bild und Ton, die Wan hier liefert, treffen einfach zu punktgenau mein Nervenzentrum, als dass mich das stören würde. Im Gegenteil sogar, irgendwie mag ich auch gerade das Jahrmarktschreierhafte des Films. Muss an meiner Affinität zu William Castle liegen.

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