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Alben 2010 - Ein Jahresrückblick

Begonnen von cyborg_2029, 13 Januar 2011, 18:27:37

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cyborg_2029

Wir sind schon in 2011 und noch kein Thread dazu da? Hier isser.

Leider gab es wieder einige Sachen die eher Durchschnitt waren, z.B. Nonpoint, Drowning Pool und Disturbed. Mal etwas Abwechslung wäre nicht schlecht. Aber es gab auch Highlights:

Soulfly - Omen
Durchgeprügel ohne Kompromisse von Anfang bis Ende. Die Songs gehen sofort ins Ohr, spätestens beim dritten Durchgang hat man sie alle drauf. Max weiß wie man Fans glücklich macht.

Ektomorf - Redemption
Auch hier volles Brett, Zoli singen zu hören ist auch was besonderes. Anspieltipp: "The One" feat. Dank Jones. Auch die EP "The Gipsy Way" sollte man sich zu Gemüte führen.

Mnemic - Sons Of The System
Wie schon der Vorgänger etwas zu melodisch geraten, aber dennoch ne geile Scheibe.

Godsmack - Oracle
Wer Godsmack kennt, kennt auch dieses Album. Klassischer Sound, ich finds gut so.

Sully Erna - Avalon
Das erste Solo-Album der Godsmack-Frontmanns ist echt gut geworden. Unterstützt von Lisa Guyer zeigt er hier seine ruhige Seite. Hätte nie gedacht, dass ich mir mal ein Album kaufe, welches zum größten Teil aus Balladen besteht.

Rob Zombie - Hellbilly Deluxe 2
Rob Zombie kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Eingängige Melodien, durchgeknallte Texte und die nötige Härte. Freue mich schon ihn Live zu sehen.

Korn - Korn III - Remember Who You Are
Das Überraschungsalbum des Jahres und meine Nummer 1. Lange hat man sich gefragt, neuer Sound oder zurück zu den Wurzeln? Beides Richtig. Korn hat es geschafft beide Stile perfekt zu verbinden. Riffs von früher, das geniale Schlagzeug des letzten Albums, der Gesang eine Mischung aus beidem. Eine Scheibe die durchgehend Spaß macht. Neben "Take A Look In The Mirror" mein liebstes Korn-Album.

Ministry & Co-Conspirators - Undercover
Komische Sache, auf der einen Seite geile Coverversionen von AC/DC, Rolling Stones und Black Sabbath sowie Amy Winehouse (!) auf der anderen Seite recycelte Ministry Songs, bei denen man sich fragt ob das wirklich Not tut oder einfach nur gemacht wurde um das Album voll zu kriegen. Der Verdacht nur Kohle scheffeln zu wollen wird dadurch verstärkt, dass dieses Album zweimal unter verschiedenen Namen veröffentlicht wurde. Lohnt sich der Kauf trotzdem? Als Ministry-Fan ein klares Ja.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

MäcFly

Da ich letztes Jahr nicht soooo viele Neuerscheinungen gehört habe und von diesen wenigen eine Scheibe meine hohen Erwartungen bei weitem übertroffen hat, fällt mir die Wahl nicht schwer:

Arcade Fire - The Suburbs

heißt mein Album des Jahres und die Band ist mit ihrem dritten Studioalbum, das den grandiosen "Funeral" und "Neon Bible" mindestens ebenbürtig ist, schon jetzt in den Olymp meiner persönlichen Musikgötter aufgestiegen.

Mein persönlicher Song des Jahres kommt ebenfalls von der Scheibe:

Arcade Fire - "Sprawl II (Mountains Beyond Mountains)"

Als 80's-und-Synthie-Fan treibt mir das Teil immer wieder Freudentränen in die Augen. Dazu ist der Text auch einfach nur  :icon_eek: :love: :icon_eek:
"Man muss immer darauf achten, dass man ein gewisses Niveau nicht unterschreitet - sonst ist es schnell aus."

"Wenn man Mubarak heißt oder Kosslick, dann kann man alles machen." (Uwe Boll)

Vince

Alle 2010 erschienenen von mir gehörten Alben im Kurzabriss sehen in etwa so aus:

1. Coma - Excess

Die Polen sind mit ihrem dynamischen Crossover, der die aktuellen Pearl Jam zum Frühstück verknuspert, die Entdeckung des Jahres. "Excess" ist zwar nur ein Schrumpfkopf des schon vorher erschienenen polnischen Doppelalbums "Hipertrofia", aber es zeigt eine ganze Menge.

2. Anathema - We're Here Because We're Here

Einfach nur wunderschön. Auch einer der Dauerbrenner des Jahres 2010.

3. Pain Of Salvation - Road Salt Pt. 1

Den Mut zu einer solchen Entwicklung muss man erst mal aufbringen. Pain of Salvation spielen nun endgültig keinen Progmetal mehr. Inzwischen ist das eher klassischer Hard Rock mit Soul- und Gospelelementen, aber die eleganten, ausschweifenden Bögen sind immer noch typisch POS.

4. Poets of the Fall - Twilight Theater

Melancholischer Stadion- bzw. Hymnenrock, der kräftige Bilder mit herbstlichen Farben malt. So gut wie jeder Song ein Treffer.

5. Deftones - Diamond Eyes

Ein beeindruckendes Ausrufezeichen nach dem Unfall. Keine Sensation, aber vielleicht doch das beste Album seit "White Pony".

6. From Constant Visions - Feast With The Beast

Energischer, comicartiger Alternative Metal aus deutschen Landen.

7. Ion Dissonance - Cursed

Ein dichtes, adriges Extreme Metal-Geflecht. Nur der Metalcoregesang nervt.

8. Orphaned Land - The Neverending Way of ORWarrior

Erreicht nicht ganz die Klasse des Vorgängers, aber Orphaned Land bleiben weit vor "Amaseffer" & Co. die beste Verschmelzung von Death Metal, Prog und orientalischer Folklore.

9. No-Man - Wild Opera (Reissue)

Die radikal triphoppige Seite von No-Man gefällt mir fast ebenso gut wie das an die 60er Jahre angelegte Konzept inkl. Covergestaltung.

10. Steve Cichon - Cranial Feedback

Verspielter Gitarrenzauber mit einem interessanten Konzept: ein "Fake-Live-Album", das die Atmosphäre eines Live-Acts einfangen soll. Der Haken: es klingt etwas exzentrisch, wenn der Gitarrist sich selbst Applaus aus der Dose zuspielt.

11. Searching For Calm - Celestial Greetings
Kantiger, schwer verdaulicher Brocken aus Polen in der Tradition von "Sparta" und "At The Drive-In".

12. The Retaliation Process - The Downfall
Technischer Extreme Metal mit Aura.

13. Low Orbit Drift: Wheels In Motion / Locations Of Light
Orchestraler Space Ambient mit offensichtlichen "Bohren und der Club of Gore"-Anleihen. Entstanden an teilweise nur einem Tag, klingt aber absolut zeitlos.

14. Oceansize - Self Preserved While The Bodies Float Up
Fühlt sich zwar nicht gut an, kann man mit der Zeit aber sicher erschließen. So sperrig waren Oceansize aber noch nie.

15. Mnemic - Sons of the System
Fühlt sich wieder etwas technischer an als der schwächelnde Vorgänger. Insgesamt gutes Material, die ersten beiden sehr guten Alben werden aber nicht erreicht.

16. (hed) p.e. - Truth Rising
Immer politischer und pornografischer werdender Crossover mit Punk- und Hardcore-Basis, der allerdings auf einzigartige Weise radikal die Genres kreuzt. Da kann dann auch mal Hardcore-Rap plötzlich zur Soulnummer à la James Brown werden.

17. Phonomik - Soul Creeper
Für Freunde von Disturbed und in jedem Fall besser als deren letzte Outputs.

18. Lunatic Soul - Lunatic Soul II
Die weltmusikalischen Einflüsse drängen sich beim Nebenprojekt von Riverside's Mariusz Duda in den Vordergrund, ansonsten leider nicht mehr so songlastig wie der Vorgänger, was insofern schade ist, als dass "I" richtig mitreißende Songs zu bieten hatte, wenn auch nix für die Ewigkeit. Jetzt plätschert es etwas vor sich hin.

19. James LaBrie - Static Impulse
Im ersten Moment dynamisches, dann aber immer belangloser werdendes Metalalbum, das sich viel zu sehr an aktuelle Trends anbiedert. Eher enttäuschend.

20. Marching Mind - Marching Mind
Ordentliche Mischung aus Hard und Progressive Rock. Wie Rush zu "Vapour Trails"-Zeiten.

21. Demians - Mute
Die Ein-Mann-Band hat was drauf, keine Frage, aber auf Dauer würde es dann doch ganz gut tun, wenn ein paar Einflüsse von außen kämen. So schön einzelne Songs auch sind, irgendwie wirkt immer alles zu brav und bieder.

22. White Pulp - Lost Inc.
Netter Industrial Rock.

23. Taurus - Opus 1: Dimensions
Klassik-Experiment eines Retroproggers, das er im Grunde einzig für sich selbst geschrieben hat. Und der Hörer bleibt außen vor.

24. Korn - Korn III - Remember Who You Are
Oldschool, ja, aber leider auch einfallslos. Alles schon mal dagewesen, und das kranker.

25. The Pineapple Thief - Someone Here Is Missing
Bruce Soord versucht auf Teufel komm raus, hart zu werden... und kann damit doch nicht verschleiern, dass seine wahren Stärken eher in den wohlig-warmen Akkorden seiner Akustiksongs liegen, die höchstens mal von etwas Härte gebrochen werden. Bestes PT-Cover, though.

26. Korea - The Delirium Suite
Zwar handwerklich wesentlich besser als das leicht käsige Debüt, aber immer noch auf dem gleichen songschreiberischen Standard.

27. The Sorrow - The Sorrow
Metalcore ohne Schnörkel und von der Stange - vorhersehbar.

28. ThisONELess - To Give Everything...
Ambitionierter Alternative Metal, dem man aber immer zwei Schritte voraus ist.

29. Wicked Temptation - Seein' Ain't Believin'
Old School Hard Rock ohne Überraschungen.

30. Ill Nino - Dead New World
Mit ihrem "Flamenco-Metal" haben Ill Nino ein Alleinstellungsmerkmal, das sie leider zu sehr nutzen, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Immerhin aber wieder besser als "Enigma".

31. Battalion - Underdogs
Sich ganz übel an Metallica anbiedernder Thrash. Ein gewisser Unterhaltungswert ist aber nicht abzusprechen.

32. Asbaar - Corona Veli Aurei
Typischer Drone, die begleitenden Worte klingen aber arg prätentiös.

33. VoidWork - Horror / Forsaken
Eigentlich eine saugeile Idee, Drone, Ambient und Neoklassik mit dem Thema "alter Horrorfilm" zu verbinden, in der Umsetzung hapert's aber, weil da zu viel auf einmal gewollt wurde.

34. Distance - At The End Of All Things
Möchtegern-Depeche-Mode.

35. Amber Pacific - Virtues
Teenie-Poppunk, der in "American Pie"-Ablegern sicher noch besser käme als Wheatus.

36. Linkin Park - A Thousand Suns
Ein Musterbeispiel für missglückten (Pseudo-)Experimentalismus. Ich habe längere Zeit keine Band mehr gesehen, die eine dermaßen knallharte kreative Bankrotterklärung hinnehmen musste.

psychopaul

Super, dass du noch gepostet hast!  :icon_smile:

Ich kam (oder wollte einfach nicht mehr so kommen) dieses Jahr zu fast gar keiner aktuellen Musik, außer Interpol und Tocotronic.  :eek:

Aber so beim Durchlesen deiner Favorites scheint es mir auch ein bisschen so, als wären die unverzichtbaren Meilensteine eher Mangelware. Oder täusch ich mich da?

Ich hab noch nicht mal die neue Oceansize gehört.  :algo:  :viney:
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Three little devils jumped over the wall...

Vince

Zitat von: psychopaul am 27 Januar 2011, 21:15:36
Aber so beim Durchlesen deiner Favorites scheint es mir auch ein bisschen so, als wären die unverzichtbaren Meilensteine eher Mangelware. Oder täusch ich mich da?

Da täuschst du dich nicht, 2010 war imo ein schwaches Musikjahr. Das war auch das Fazit meines Jahresresümees (hier, da ganz unten das letzte Dings). Auch die Oceansize hat mich immer noch nicht umgehauen. Obwohl ich ein paar potenzielle Kracher wie die neue The Ocean noch nicht gehört habe, aber selbst die haben ja schon Haue einstecken müssen.

Meine momentanen Erwartungen liegen noch auf "The Octopus", dem 2-CD-Konzeptwerk von Amplifier, aber so richtig mag ich da auch nicht an was Besonderes glauben. Immerhin das Herzblut stimmt da, Herr Bel Salamir lässt es sich nicht nehmen, höchstpersönlich den Verkauf und Versand des Albums von der Homepage aus vorzunehmen. Fast schon übertrieben freundlicher Kontakt, superschnelle Antwort... nur das Album selbst (bestellt Ende Dezember) lässt immer noch auf sich warten. Immerhin ist es angeblich Ende letzter Woche verschickt worden.

psychopaul

 :icon_mrgreen:

Ich möchte mir ja schon seit längerem diese Kanye West Scheibe anhören, soll ja sehr cool sein.  :icon_twisted:
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