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Sind Horror- oder Fantasyfilm-Fans die treuere Fangemeinde?

Begonnen von Mad Mags, 16 Februar 2011, 17:12:17

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Bretzelburger

Es wird ja hier viel von Sammlungen geredet, aber die Frage bezog sich ja eher allgemein auf die Frage, ob man ein treuerer Fan ist bzgl. des Horror und Fantasy-Genres. Ich würde die Frage deshalb zuerst mit nein und ja beantworten.

"Nein" ganz allgemein, denn auch ich bin schon seit Jahrzehnten treuer Fan von speziellen Filmen und Genres, die nichts mit Fantasy oder Horror zu tun haben. Und ich gebe den VHS-Befürwortern recht - ich besitze noch 25 Jahre alte Videoaufnahmen von Filmen, die bisher nicht auf DVD rausgekommen sind. Blue-Rays sind für mich sowieso (noch) nichts, weil es kaum Filme auf diesem Format gibt, denen ich als treuer Fan anhänge. Ich kann Sammelleidenschaft übrigens bestens verstehen, aber Treue allein drückt sich darin nicht aus.

Schlicht falsch ist übrigens die Aussage, Frauen würden sich weniger mit Filmen beschäftigen. Ich habe mich letztens mit einem Kinobetreiber unterhalten, bei dem zwei Drittel der Kinobesucher weiblich sind. Dieses Kino hat aber mehr eine Arthouse-Ausrichtung, aber selbst an Blockbuster-Kinos ist das Verhältnis 55 zu 45 Prozent zugunsten der weiblichen Zuschauer. Das es da aber überhaupt annähernd ausgeglichen ist, liegt daran, dass in bestimmte Action- und Horrorfilme ein größtenteils männliches Publikum geht. Statistisch (keine Interpretation) interessiert sich der durchschnittliche männliche Filminteressierte für deutlich weniger Genres als der weiblich Filminteressierte. Für mich klingt das glaubwürdig und damit komme ich zum "Ja".

Ob man das nun Treue, Anhänglichkeit, Nerdtum oder schlicht Hobby nennt - es ist nun einmal männlich, sich so explizit auf eine Sache einzulassen, die eher eng umrissen ist. Sammeln und intensive Hobbys werden (auch wieder statistisch erwiesen) mehr von der männlichen Spezies betrieben. Das erkennt man schon hier im Forum, dessen Mitgliederstruktur nicht im geringsten repräsentativ für ein allgemeines Filminteresse ist, sondern eben auch stark vom speziellen Interesse am Horror-,Fantasy- und Action-Genre geprägt ist. Aber auch Blogs über generell aktuelle Filme oder Arthouse-Ecken werden fast ausschließlich von Männern betrieben.

Deshalb beantworte ich die Frage insgesamt mit "Ja", wenn man das "Fan-Dasein" im ursprünglichen Wortsinn betrachtet, als die Fixierung auf einen ganz speziellen, eng umrissenen Bereich. Das sollte man aber nicht damit verwechseln, dass Menschen, egal ob männlich oder weiblich, dem Filmgenre als solchem nicht ähnlich treu sind, auch wenn sie keine "Fans" sind.

Intergalactic Ape-Man

17 Februar 2011, 15:55:25 #31 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2011, 15:57:02 von Intergalactic Ape-Man
Du würdest also sagen, allein die Errichtung eines Schreins macht aus dem Gläubigen noch keinen Heiligen? Aber macht nicht quasi der Wegfall des Heiligen gerade den Fanatismus aus?

Roughale

Ich denke, ein wichtiger Aspekt ist auch, dass man sich als Fan eben in den Nischen wohl fühlt und das gerne auch zeigt, deswegen tragen Musikfans ja auch T-Shirts ihrer Lieblingsbands und -musiker. Wenn man dahingegen einen normalen Filmgucker nimmt, der ist halt normal und kauft sich meist noch nicht mal die DVD und freut sich über eine TV Ausstrahlung ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

lastboyscout

18 Februar 2011, 13:51:12 #33 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2011, 13:54:51 von lastboyscout
Durch was zeichnet sich denn Treue zum Medium Film aus?
Wenn man 10.000 Euro an Fanartikeln zuhause stehen hat?
Wenn man jede einzelne Zeile des Films oder der Serie zitieren kann?
Wenn man sich Alles, aber auch wirklich Alles was man in die Finger bekommen kann ansieht, egal ob es einen interessiert oder nicht, nur um mitreden zu koennen?

Ich wuerde mich als Filmfan bezeichnen seit ich sechs oder sieben Jahre alt bin.
Damals gab mir mein Vater wegen Schichtarbeit die Aufgabe, Filme fuer ihn aufzunehmen. Als Belohnung konnte ich mir Filme aufnehmen, die ihn weniger interessierten.  :love:
Neben der umfangreichen Sammlung, dem Filmwissen aus dem Stegreif (sorgt doch immer wieder fuer Erstaunen bei Freunden  :icon_mrgreen:), den Fanartikeln wie Postern, Figuren und Aushangfotos und meiner Aktivitaet hier drin verbringe ich doch sehr viel Zeit und gebe doch gutes Geld fuer mein Hobby aus.
Meine Frau sieht Filme fast so gerne wie ich, und trotz eines kleinen lastboyscout's auf dem Weg, werden noch immer fleissig BluRays und Figuren gekauft.
Sie ist meistens die, die es kaum erwarten kann, neues Material von Blockbuster zu bekommen, oder wenn ich ne neue Figur anschleppe.
Und wenn sie mein Hobby so ablehnen wuerde, haette sie mir kaum so zwischendurch die Regale gekauft. He he.
Es ist ungemein erleichternd zu wissen, das die Frau hinter einem steht mit dem Hobby.
Und nur weil man viel Geld dafuer ausgibt, muss einen das noch lange nicht als totalen Nerd abstempeln, der nix anderes in seinem Leben hat.
Ein Filmforum ist dafuer da, dies zu praesentieren (siehe Schwanzvergleich-Thread). Es gibt aber durchaus Leute, die, wie Eric so schoen meinte, es sich einfach leisten koennen, das ganze Geld fuer sowas auszugeben, und trotzdem noch ein normales Leben neben dem Filmhobby zu haben.
Das hat nix mit Angeberei zu tun, sondern einfach mit einer Richtigstellung.

I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
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wusselpompf

Zitat von: lastboyscout am 18 Februar 2011, 13:51:12
Wenn man sich Alles, aber auch wirklich Alles was man in die Finger bekommen kann ansieht, egal ob es einen interessiert oder nicht, nur um mitreden zu koennen?

Eigentlich ist das für mich persönlich das genaue Gegenteil von Filmfans. Habe leider zwei dieser Spezis in unserer Film-Clique, die sich dadurch auszeichnen, nicht einen DVD oder BR zu besitzen, sich aber zum Einstand jedes Filmabends erstmal fast stundenlang über die besten aktuellen Rips von Kinofilmen auszutauschen (und das durchaus in Schwanzvergleich-Manier und mit Überzeugung). Es wird einfach alles geguckt, was gerade aktuell in den USA in den Kinos ist, um bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein "kenn ich schon" anzubringen. Meistens bin ich aber dank Trailern, forum, news usw. trotzdem über die Filme besser informiert, und wenn ich dann nach irgendwelchen Details frage, die mir für die "ins Kino geh"-Entscheidung wichtig sind, herrscht meistens schweigen im Walde.
Richtig schlimm wirds dann, wenn wir Filme gucken, die älter und/oder etwas anspruchsvoller sind und hinterher drüber diskutieren.

Naja, mein Rant des Tages, weil die Wunden des letzten Filmabends noch recht frisch sind. ;)
Galactic President Superstar McAwesomeville

"You're not married, you haven't got a girlfriend and you never watched Star Trek? Good Lord" - Patrick Stewart "Extras"

Newendyke

Um mal auf die Frage zurückzukommen, die den Thread eröffnet hat: Ich habe keinen blassen Schimmer, warum ausgerechnet dieses Genre eine solch nerdige Fangemeinschaft hat.
Nicht ganz unschuldig ist daran das Pop-Kultur-Phänomen Star Wars, der aus vielen gestandenen Männern kleine Kinder gemacht hat, die sich wie an Karneval verkleiden, schminken und plötzlich komische Laute von sich geben oder fremdartige Sprachen sprechen. Aber warum ticken wir so? Wohl - wie Eric schon geschrieben hat - weil wir Menschen (Männer im Speziellen) Sammler sind und uns durch s. g. Statussymbole definieren. Der eine kauft sich an Porsche, der nächste bastelt nach Feierabend stundenlang an seiner maßstabsgetreuen Modeleisenbahnlandschaft und unser eins ebayt so lange durchs Netz bis er das nächste Filmrelikt, die akutelleste LE oder die überragend modelierte Büste sein eigen nennen kann.
Vielleicht hat's auch einfach was damit zu tun, dass wir Filmfans gerne für eine Weile in diese ganz eigene Filmwelt abtauchen, uns von der Magie des Geschehens so sehr in den Bann ziehen lassen, dass wir gerne die Erinnerung und Erfahrung des Erlebten aufrecht erhalten wollen und deshalb so viel Geld für solche Merchandisingaktikel ausgeben... oder schlichtweg, weil's cool aussieht...

Ich bin selbst jetzt nicht der größte Sammler von solchen abgefahrenen Editions oder "Spielzeugen", wie sie in der "Fernsehecke" im Technik-Forum zu sehen sind, aber hin und wieder überkommt's mich dann doch und dann muss das Kind in mir einfach zuschlagen (T2-Exoskeletkopf-Edition - weil's einfach der beste Äktschnfuim von Welt ist, MGS4-Snake-Figur - das Ende seines Abenteuers mich irgendwie berührt hatte, lastexittonowhere-Shirts - weil's richtig cool aussieht und nicht jeder Depp gleich drauf kommt, dass es sich dabei um ein Filmshirt handelt, etc.). Allerdings gab es bei mir schon so Momente, da hab ich mir gehörig in den Arsch gebissen, weil ich Spielzeuge, Konsolen etc. aus meiner Kindheit verschenkt/verkauft habe, die ich jetzt gerne mal wieder auskramen würde (danke, Wusselpompf, muss grad wegen deinem Avatar an meine RIESENSAMMLUNG von TMHT-Figuren und -Fahrzeugen denken, die ich in den 90ern von meinem Taschengeld zusammengekauft hatte).

Offtopic: Herzlichen Glückwunsch, LBS!!! BTT: Bin ja mal gespannt, ob sich dein Kaufverhalten ändert, wenn der "Schratz" auf der Welt ist. Bei uns wird über kurz oder lang auch "sowas" kommen und dann muss ich mir wohl doch Vitirinen kaufen (momentan haben wir unsere Filme in offenen Regalen im 3. Zimmer / Kinderzimmer). Oder anbauen... oder umziehen... verdammt, der Sammler hats nicht leicht  :icon_lol:


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

pm.diebelshausen

Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2011, 14:36:50
selbst an Blockbuster-Kinos ist das Verhältnis 55 zu 45 Prozent zugunsten der weiblichen Zuschauer. Das es da aber überhaupt annähernd ausgeglichen ist, liegt daran, dass in bestimmte Action- und Horrorfilme ein größtenteils männliches Publikum geht. Statistisch (keine Interpretation) interessiert sich der durchschnittliche männliche Filminteressierte für deutlich weniger Genres als der weiblich Filminteressierte.

Hast Du zu diesen beiden statistischen Aussagen Quellenangaben? Würde mich interessieren.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Keine, die ich hier veröffentlichen könnte. Sie stammen aus einem Gespräch mit dem Betreiber des "Programmkino Ost" in Dresden und variieren sicherlich je nach Kino,Programm und Stadt. Es handelte sich übrigens um ein wertfreies Gespräch, ohne irgendwelche thematischen Vorgaben. Ich wurde davon ziemlich überrascht, aber wenn man seinen Blick einmal über den Rand des "Fanzines" und der Filmforen erhebt, erkennt man sofort, dass der weibliche Anteil der Filminteressierten nicht kleiner ist als der männliche. Ob Sneaks, Filmfestivals oder auch unter Journalisten - es gibt immer mindestens so viel Frauen, die engagiert dabei sind und auch diskutieren wie Männer. Auch privat kann ich das nur bestätigen - sieht man einmal von zu großen Gewalttätigkeiten im Film ab, reagierten die Frauen immer offener auf meine Genre-Schnapsideen als die Männer (ich rede nicht von René und David).

Mr. Hankey

18 Februar 2011, 22:27:18 #38 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2011, 23:00:00 von Mr. Hankey
Ich möchte Udo zwar nicht wiedersprechen, aber wirklich zustimmen kann ich ihm nicht!

Ich denke auch nicht, dass Frauen prinzipiell weniger Interesse an Filmen haben, als Männer. Aber das Erleben und die Leidenschaft zum Medium Film ist IMO in aller Regel bei Männern doch wesentlich stärker ausgeprägt als bei Frauen. Und ich glaube auch nicht, dass Frauen weit offener den einzelnen Genres gegenüber stehen als Männer. Ich denke eher, dass die Gewichtungen auf die einzelnen Genres (bei Nicht-Cineasten) anders sind. Klischee hin oder her, aber das der männliche Kinogänger, im Vergleich, lieber das Fantastische sieht und der weibliche Kinogänger in aller Regel lieber anspruchsvollere Kost geniest, ist nicht von der Hand zu weisen. Natürlich gibt es auch auf beiden Seiten Leute die sich in allen Genres heimisch fühlen, aber da denke ich doch, ist die Anzahl bei den Männern größer als bei den Frauen. Und wirklich ausufernde Gespräche über Filme, Analysen etc. kenne ich bisher auch nur mit Männern. Meine Arbeitskollegin ist da für mich eine absolute Ausnahme bei den Frauen, ansonsten spielen sich die Gespräche mit Frauen über Filme doch in aller Regel eher auf oberflächlicher Ebene ab.

Gutes Beispiel für meine These ist da z. Bsp. meine Mutter. Die geht im Monat auch mind. 4-5 Mal ins Kino, vielleicht zu 80% in Programmkinofilme, und zu 20% in Mainstream. Alles was in den fantastischen Filmbereich fällt ist dabei aber schon mal so gut wie ausgeschlossen, sieht man vielleicht mal von Animationsfilmen etc. ab. Aber Action, Fantasy alla "Herr der Ringe", Horror und so weiter, da kriegen sie keine 10 Pferde rein. Und eine wirkliche Analyse oder Auseinandersetzung mit den eben gesehenen Filmen kann ich da meist auch nicht erwarten, von Sachen wie "Auf den Film vorbereiten" ganz zu schweigen. Film gesehen, Film vergessen ist da, mal etwas arg vereinfacht ausgedrückt, doch eher die Regel. Und das Heimkino ist zwar schön und gut, aber dennoch in jeder Hinsicht unnötig. (Von DVDs und BDs sammeln mal ganz zu schweigen). Gut, dass ist jetzt bloß mal ein Einzelbeispiel aber so verhält sich doch größtenteils bei den meisten Frauen. (zumindest vergleichsweiße mehr als bei den Männern) Filme gucken ja, gerne auch immer wieder. Aber nach dem Film mal noch tiefer in die Materie eindringen? Eher nicht! Das ist, zumindest mir in meinem persönlichen Umfeld, bisher wirklich nur bei meiner einen Kollegin (die nebenbei auch eine sehr gute Freundin ist) anders aufgefallen.

Zitat von: lastboyscout am 18 Februar 2011, 13:51:12
Und nur weil man viel Geld dafuer ausgibt, muss einen das noch lange nicht als totalen Nerd abstempeln, der nix anderes in seinem Leben hat.
Das klingt ja fast so, dass "zum Nerd abgestempelt" zu werden etwas schlimmes für dich wäre. Du bist schon ein Nerd, so wie die meisten hier, ob Du das nun wahrhaben willst oder nicht! :icon_mrgreen: Aber um Deine Frau beneide ich Dich! :king: ;)
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McClane

Vieles wurde ja schon gesagt, z.B. dass Genres wie Horror, Sci-Fi und Fantasy eben mehr Ansatzpunkte bieten, um Merchandise zu verticken. Gleichzeitig liegt es aber auch sehr an der Definition des Nerdtums. Hängt man sich Bilder ins Wohnzimmer oder stellt sich Bildhauerei in die Ecke, dann jodelt es "Ah, Kunst". Stehen dort Figuren in der Vitrine, dann heißt es "Ach, Spielzeug, werd doch mal erwachsen". Mittlerweile ist Filmsammeln, vor allem durch den Siegeszug der DVD, ja schon zu einem als weniger nerdig eingestuften Hobby geworden, dann aber bitte nur den möglichst aktuellen, bekannten Kram - wer sich auch mal B-Movies, ältere Filme und/oder Geheimtipps in Massen zulegt, der gilt wieder als Nerd. Wenn man z.B. seinen Action- oder Horrorgeschmack nicht nur auf die Hollywoodware beschränkt, sondern vielleicht auch auf den derberen, unangepassterten Low Budget Bereich ausweitet - ist das wirklich nerdiger oder abwegiger als Leute, die sich einmal pro Woche kostümieren und dann saufend und gröhlend ins Stadium einziehen? Da ist verkleiden okay, aber Live-Rollenspieler sind nicht zu rettende Geeks?
Nur ein paar Gedanken, warum ich die populäre Einstufung als Nerd oder Geek problematisch finde (und das Wort Nerd fiel in dieser Diskussion ja häufig). Zumal der Nerd ja heutzutage schon fast zu einem Art Ideal, zu einem ganz besonderen Idealisten umgedeutet wurde... zumindest wollen uns das viele Bücher, Filme und TV-Serien erzählen, aber die sind vielleicht von Nerds für Nerds.  :icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:
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"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
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Bretzelburger

19 Februar 2011, 11:56:27 #40 Letzte Bearbeitung: 19 Februar 2011, 12:34:44 von Bretzelburger
Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2011, 22:27:18
Ich möchte Udo zwar nicht wiedersprechen, aber wirklich zustimmen kann ich ihm nicht!

Ich denke auch nicht, dass Frauen prinzipiell weniger Interesse an Filmen haben, als Männer.

Ich habe in diesem Fall nicht gedacht, sondern mich auf Aussagen eines Insiders bezogen, der auch nicht von Diskussionsfreudigkeit, sondern von der Anzahl an Kinobesuchen sprach. Deine persönliche Ansicht ist dagegen genauso wenig repräsentativ wie meine, der ich viele Frauen kenne oder kennengelernt habe, mit denen man anständig über Filme diskutieren kann/konnte. Das hängt sicherlich auch mit dem jeweiligen Umfeld zusammen.

Zitat von: McClane am 19 Februar 2011, 10:51:13
Vieles wurde ja schon gesagt, z.B. dass Genres wie Horror, Sci-Fi und Fantasy eben mehr Ansatzpunkte bieten, um Merchandise zu verticken. Gleichzeitig liegt es aber auch sehr an der Definition des Nerdtums. Hängt man sich Bilder ins Wohnzimmer oder stellt sich Bildhauerei in die Ecke, dann jodelt es "Ah, Kunst". Stehen dort Figuren in der Vitrine, dann heißt es "Ach, Spielzeug, werd doch mal erwachsen". Mittlerweile ist Filmsammeln, vor allem durch den Siegeszug der DVD, ja schon zu einem als weniger nerdig eingestuften Hobby geworden, dann aber bitte nur den möglichst aktuellen, bekannten Kram - wer sich auch mal B-Movies, ältere Filme und/oder Geheimtipps in Massen zulegt, der gilt wieder als Nerd.

Das mit dem "Nerdtum" ist ja ein verhältnismäßig neuer Begriff, als ich mit dem Kino in intensiver Form anfing, kannte man den noch nicht. Auch das Sammeln in der heutigen Form war in den 70ern noch deutlich schwieriger (und damit auch anspruchsvoller), weil es noch gar keine Geschäfte für so etwas gab, Flohmärkte erst langsam aufkamen. Auch die Merchandising-Welle kam erst mit "Star wars". Trotzdem gab es damals schon "treue" Filmfans.

pm.diebelshausen

19 Februar 2011, 12:24:46 #41 Letzte Bearbeitung: 19 Februar 2011, 12:53:15 von pm.diebelshausen
Naja, Merchandising gab es schonmal vorher umfangreich aus Hollywood: Silberlöffel und Filzwimpel mit dem Konterfei von Gloria Swanson oder Marion Davies, Anstecknadeln mit thematischem Bezug zu einem Film, Teller mit Emblemen der Studios, Tinnef, Spielzeug - aber alles hochwertiger produziert als heute und nicht im Massenmaterial Plastik. Keine Frage, dass die inflationäre Produktion von Merchandisingkram mit "Star Wars" eine neue Qualität bekam (deshalb ja auch die Szene in "Spaceballs"), aber prinzipiell ging es wahrscheinlich von Anfang an darum, dass die Kinobesucher und Filmfreunde ein Stück dieser Kino-Parallelwelt in ihre eigene Welt, ihr Wohnzimmer, holen können. Die Heimkinokiste war bis zum Film auf Magnetband schließlich relativ teuer und nicht the real thing was z.B. Laufzeiten betrifft.

McClanes Anmerkung zu Kunst vs. Tand ist insofern interessant, als dass sie das Fass "Kunstbegriff" aufmacht und ich zugeben muss, dass ich in Hinblick auf massenproduzierte Plastikfigürchen da eine ziemlich veraltete Vorstellung von Kunst habe - nach der Pop-Art sollte diese Art von Merchandising eigentlich gar kein ästhetisches Problem sein und mit den Silberlöffeln und Werken der bildenden Kunst auf Augenhöhe sein.

Filmfreund klingt für mich übrigens weit wenger psychopathologisch als "Nerd" oder "Fan", da letztere für mich kaum den Aspekt des kritischen Hinterfragens beinhalten. Als Fan oder Nerd muss man alles gut finden, es ist eher ein Prinzip, als eine angeregte und anregende Auseinandersetzung mit dem, wovon man da Fan ist. Freunde sind hingegen auch für Widerspruch gut und das gefällt mir weit besser. Soll Hankey dem Udo ruhig widersprechen, das ist gesund! :O)


Zitat von: Bretzelburger am 19 Februar 2011, 11:56:27Ich habe in diesem Film nicht gedacht
:00000109:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Geändert!

Ich sehe das gar nicht als Widerspruch, sondern nur als Beschreibung eines anderern Erfahrungshorizonts. Ich halte es aber grundsätzlich für falsch, Frauen das "echte" Interesse abzusprechen.

lastboyscout

@Mr. Hankey
Du hast mich etwas falsch verstanden.
Ich weiss, das ich ein Nerd bin. Ich hasse es nur, das dieser Begriff oft darauf reduziert wird, dass das der einzige Lebensinhalt ist.
So nach dem Motto, das man nur Filme im Kopf hat.
Das andere Geschlecht ist uninteressant, man denkt nur an die naechste TV-Serie oder de naechsten Film, das komplette Gehalt geht immer fuer Filme drauf.
DAS hasse ich.
Sogar Wiki hat dieses Vorurteil in schriftlicher Form:
http://en.wikipedia.org/wiki/Nerd  ;)
Ich glaube Geek waere da das treffendere Wort.
http://en.wikipedia.org/wiki/Geek

Aber egal was Leute mich nennen, ich bin stolz darauf, ein Filmfan/freund/nerd/geek/liebhaber/sammler/freak/fanatiker/was-auch-immer-ihr-es-nennen-wollt zu sein.
Almost 24 years and still going strong.  :dodo:
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Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Bretzelburger am 19 Februar 2011, 12:36:20
Ich halte es aber grundsätzlich für falsch, Frauen das "echte" Interesse abzusprechen.

Ich habe vorhin den Film Fanboys gesehen und bin angesichts dieser Diskussion bewußt darüber gefallen, daß die weibliche Figur Zoe (Kristen Bell) von ihrem Geek-Schwarm Windows (Jay Baruchel) nicht als Frau wahrgenommen wird, weil sie selbst ständig mit Filmzitaten um sich wirft und ein Videospiel-Crack ist. Könnte das ein zusätzlicher Faktor bei diesem Problem sein? Ich meine nicht so sehr, daß die Frauen nicht entdeckt würden, sondern daß den Frauen ihre Situation sehr wohl bekannt ist und sie um als Frauen wahrgenommen zu werden das Fanboyland eben den Jungs überlassen?

Mr. Hankey

21 Februar 2011, 14:27:18 #45 Letzte Bearbeitung: 21 Februar 2011, 14:35:25 von Mr. Hankey
Zitat von: Bretzelburger am 19 Februar 2011, 11:56:27
Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2011, 22:27:18
Ich möchte Udo zwar nicht wiedersprechen, aber wirklich zustimmen kann ich ihm nicht!

Ich denke auch nicht, dass Frauen prinzipiell weniger Interesse an Filmen haben, als Männer.

Ich habe in diesem Fall nicht gedacht, sondern mich auf Aussagen eines Insiders bezogen, der auch nicht von Diskussionsfreudigkeit, sondern von der Anzahl an Kinobesuchen sprach.
Davon hab ich auch gesprochen!

Zitat von: McClane am 19 Februar 2011, 10:51:13Gleichzeitig liegt es aber auch sehr an der Definition des Nerdtums.
Und auch daran, ob man prinzipiell das Nerdtum als etwas negatives ansieht. Ich persönlich verbinde damit jedenfalls keinerlei negative Assoziation und habe absolut nichts dagegen als "Nerd" bezeichnet zu werden. Und wie du richtig sagst, kommt es auch immer auf die Definition an. Für die einen ist ein Nerd erst jemand der ausgeprägte soziale Schwächen im persönlichen Umfeld hat, für mich fängt das Nerdtum jedoch schon viel eher an, ohne das ich damit aber eine negative Denkweise in Verbindung bringe. (Ich glaube das ist auch das, was LBS meint) Zumal sich ein Nerd ja in einer bestimmten Richtung auch meist total gut auskennt und nicht selten sogar unter hochrangig studierten Kreisen anzufinden ist! ;)

Zitat von: McClane am 19 Februar 2011, 10:51:13zumal der Nerd ja heutzutage schon fast zu einem Art Ideal, zu einem ganz besonderen Idealisten umgedeutet wurde... zumindest wollen uns das viele Bücher, Filme und TV-Serien erzählen, aber die sind vielleicht von Nerds für Nerds.  :icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:
Also Serien wie "The Big Bang Theory" haben IMO definitiv dazu beigetragen, dass die frühere negative "Denkweise" über Nerds sich grundlegend geändert hat. :D

Zitat von: lastboyscout am 19 Februar 2011, 13:44:53
Ich glaube Geek waere da das treffendere Wort.
Wobei ich die Unterschiede in der Definition von Geek und Nerd immer schon ein wenig arg schwammig empfinde! :icon_mrgreen:

Zitat von: lastboyscout am 19 Februar 2011, 13:44:53
Aber egal was Leute mich nennen, ich bin stolz darauf, ein Filmfan/freund/nerd/geek/liebhaber/sammler/freak/fanatiker/was-auch-immer-ihr-es-nennen-wollt zu sein.
Ich sehe, wir verstehen uns! :respekt:
Ofdb-Filmsammlung
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MMeXX

Zitat von: Newendyke am 17 Februar 2011, 09:52:48
Ich wollte folgende Meldung eigentlich in den Fun-Thread schieben, aber hier passts doch viel besser rein:

ZitatJust got back from my first, very painful session in rehab, and it seems some anonymous donor plunked down $25,000.00 and now...  DETROIT is going to get its ROBOCOP statue!   This, frankly, rules!   

I'll keep you folks informed as to the progress of the ROBOCOP statue - and once it is erected, we'll get photos and let you know exactly how to visit it - and suggest themed notions as to how to act in its awe-inspiring presence.   Alex Murphy might have lost his family, but his spirit to serve and protect, to uphold the law...  it will be eternal.   He may be a fictional hero, but like so many fictional heroes - that does not diminish his ability to inspire and capture imaginations.

Personally - besides having my Uncle live in Detroit - I now totally have a reason to visit!   Can't wait!

Harry

http://www.aintitcool.com/node/48521

Wie geil ist das denn bitte? Ne Robocop-Statue in Detroit!! Bin ja mal gespannt, wie lange die da stehen wird.


Sie ist anscheinend bald fertig:
http://www.kickstarter.com/projects/imaginationstation/detroit-needs-a-statue-of-robocop/posts/479137

RoboLuster

18 Mai 2013, 06:52:38 #47 Letzte Bearbeitung: 18 Mai 2013, 07:04:45 von RoboLuster
 :love: OMG! Ich habe die Hoffnung auch nie aufgegeben. Wir bekommen endlich das Merchandising das uns zusteht.


ps:  Das sieht aus wie die orangene Farbe aus Teil 2
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

tagchen

Ein neuer (richtiger) Robocop Film wäre mir ja lieber.

Chili Palmer

Zitat von: RoboLuster am 18 Mai 2013, 06:52:38
ps:  Das sieht aus wie die orangene Farbe aus Teil 2

Wenn das Ding erst mal steht, findet sich mit Sicherheit auch ein Spaßvogel, der KIK ME draufsprüht.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

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