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Django Unchained (Tarantino/Waltz)

Begonnen von blade2603, 2 Mai 2011, 12:21:26

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EvilErnie

Am DI gehts rein mit unserer Bande.... Hab bis Dato nur goile Schaisse gelesen.... Die 2,5 Stunden werde ich sowas von enjoyen... Ich habe Waltz seitdem in knappen dt. Auftritten im dt. TV gesehen, mit Schwiegermutterfrisur etc... Einfach gail wie dieser Mann sich unter QT entfalten darf/kann...!!!!!!!!!
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

elpadro

Der letzte Post vor dem Deinigen war aber nicht Teil Deiner Lektüre, oder?  :icon_mrgreen:

Aber lies ihn dann besser auch erst hinterher. ;)
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

Klugscheisser

Bereits Dienstag gesehen und meine Vorfreude war nicht umsonst! Klasse Teil!
War auf Deutsch - funktionierte sehr gut. So kann ich mich nochmal auf die Vorstellung zu Hause freuen.

Zitat von: Vlad am  2 Februar 2013, 04:49:33
Ansonsten habe ich nicht kapiert, warum der nun ausgerechnet Django heissen musste. Kenne leider nur den ersten Film mit Nero und konnte abgesehen von dessen Cameo und ... nunja, dem Genre keinen Zusammenhang erkennen. Hätte man ihn nicht genausogut Keoma nennen können?  :rolleyes:

Na, weil die Hauptfigur so heißt.  :icon_lol: Schau mal hier im Thread, Bretzel hat da eine mögliche Erklärung geliefert (S. 7 oder so).

Dex

Habe am Samstagabend im Kino auch endlich Django gesehen. Der Film ist einfach sensationell und hat mich total begeistert. In meinen Augen der beste Tarantino seit Pulp Fiction. In der Ofdb hab ich direkt ganz euphorisch die Höchstwertung vergeben.  :D Das war wirklich in jeder Hinsicht perfekte Unterhaltung - Story, Darsteller, Soundtrack, Optik - alles hat mich einfach umgehauen. Diese wilde Mischung aller denkbaren Genres und diverser Epochen - das finde ich grandios und so innovativ. Da ist es mir auch völlig egal, ob Tarantinos Filme nun historisch genau oder ungenau sind - sie sollen doch gar nicht realistisch sein, sondern einfach nur Spaß machen. Christoph Waltz hat mir als Dr. King Schultz nochmal erheblich besser gefallen als in seiner Rolle als Hans Landa - und auch das ist beachtlich. Fazit: Besser hätte der Kinoabend nicht sein können, der Streifen hat meine Erwartungen weit übertroffen und hat jetzt schon einen Platz in meiner Sammlung sicher. Also, wie gesagt - ich verbeuge mich: Höchstwertung - 10/10
OFDb: DexterMorgan

Mr. Blonde

Zitat von: Dex am  4 Februar 2013, 23:22:39
Da ist es mir auch völlig egal, ob Tarantinos Filme nun historisch genau oder ungenau sind

Das ist ein interessanter Punkt. Der Film fängt an und will uns verklickern, er würde zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg spielen und zwar 1858, der aber 1861 begann. Da kann man entweder glauben, dass Tarantino seine Hausaufgaben nicht macht oder gleich klarstellen will, dass er gar nicht so sehr an historischen Fakten interessiert ist, wenn es um diesen Film geht. Und so inakurat einige Sachen sein mögen, so wenig behindert es DU so zu funktionieren, wie es schon "Inglourious Basterds" auf dieser Ebene tat. Wer natürlich nach Fehlern sucht, wird sicherlich einiges finden.


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Dex

Zitat von: Mr. Blonde am  5 Februar 2013, 00:10:48
Zitat von: Dex am  4 Februar 2013, 23:22:39
Da ist es mir auch völlig egal, ob Tarantinos Filme nun historisch genau oder ungenau sind

Das ist ein interessanter Punkt. Der Film fängt an und will uns verklickern, er würde zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg spielen und zwar 1858, der aber 1861 begann. Da kann man entweder glauben, dass Tarantino seine Hausaufgaben nicht macht oder gleich klarstellen will, dass er gar nicht so sehr an historischen Fakten interessiert ist, wenn es um diesen Film geht. Und so inakurat einige Sachen sein mögen, so wenig behindert es DU so zu funktionieren, wie es schon "Inglourious Basterds" auf dieser Ebene tat. Wer natürlich nach Fehlern sucht, wird sicherlich einiges finden.

:respekt:
Ich wollte diesen Punkt ansprechen, weil man in Rezensionen immer wieder davon liest. Häufig hab ich in Bezug auf IB negative Rezensionen gelesen, in denen es dann hieß, der Film sei historisch ungenau oder historischer Müll oder was auch immer. Wenn man sich "Der Untergang" oder "Das Leben der Anderen" ansieht, einen Film der den Anspruch hat bzw. dessen "Macher" den Anspruch hatten, einen historisch genauen Film zu drehen, kann ich ja noch nachvollziehen, dass man als Zuschauer auf historische Korrektheit/Genauigkeit achtet. Aber der DU oder IB auf histor. Genauigkeit zu achten, ist ungefähr so, wie wenn man sich "Hot Shots" ansieht und dann sagt: "Ach, das ist aber unrealistisch". Diese Betrachtungsweise ist völliger Schwachsinn.
OFDb: DexterMorgan

Mr. Blonde

Vor allem macht IB dem halbwegs aufmerksamen Zuschauer ja bereits in der ersten Einblendung (Once upon a time...) klar, dass er für historische Authenzität und akurate Erzählung der Epoche doch lieber etwas anderes schauen sollte. Wer sich nach solchen Sachen weiter an die Fakten klammert, die im Tarantino-Universum sowieso nutzlos sind, stellt sich mit dem Film von Sekunde 1 an auf Kriegsfuß und hat selbst Schuld, wenn er sich an Nichtigkeiten aufhängt. So kann das doch keinen Spaß machen. Genau das passiert ja jetzt wieder bei DU. Wie man da wirklich lehrreiche Geschichtsstunde erwarten kann, erschließt sich mir auch nicht. Der Film macht Appetit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, eben weil er verdreht, wie es gerade passt, und das ist schon mehr, als man erwarten kann.

Mein Lieblingskritikunkt, den ich bisher ziemlich oft las, war der, dass DU kein Italo-Western ist...  :zwangsjacke:


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ratz


Manchmal fühlte es sich an, als säße man in einem Gebrüder Coen-Film, statt in einem Tarantino, was auf der einen Seite ein Lob ist, auf der anderen aber gerade wieder nicht.

Generell unterschreibe ich aber, was Newendyke ein paar Seiten vorher schreibt: Der Film ist konventioneller (im Verhältnis zu anderen QT-Filmen), moralischer, politischer. Gerade wenn man überlegt, wie wenige neuere US-Filme sich gezielt mit dem Thema Sklaverei auseinandersetzen (man vergleiche mal die NS-"Aufarbeitung" bei uns und weltweit!), ist der Django-Film ein überraschend wichtiger Film. Wenn so Tarantinos Alterswerk aussieht, sieht es nicht schlecht aus.
Mir war jedenfalls keine Sekunde langweilig, und spaßig wars auch, vor allem nachdem ich mich über Inglorious Basterds so geärgert hatte.  :respekt:

Mr. Blonde

Zitat von: ratz am  6 Februar 2013, 15:16:10

Manchmal fühlte es sich an, als säße man in einem Gebrüder Coen-Film, statt in einem Tarantino, was auf der einen Seite ein Lob ist, auf der anderen aber gerade wieder nicht.

Kannst Du das noch weiter ausführen, irgendwie muss ich Dir da gerade ein wenig zustimmen, weiß aber noch nicht, wieso?  :icon_lol:


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Deer Hunter

Zitat von: Klugscheisser am  2 Februar 2013, 10:44:38
War auf Deutsch - funktionierte sehr gut. So kann ich mich nochmal auf die Vorstellung zu Hause freuen.

Dem muss ich leider widersprechen. Ich habe ihn sowohl auf Deutsch, als auch auf englisch gesehen und bin von der OV mehr angetan, da hier viel mehr von dem Witz von Dr. King Schulz herüberkommt. Aber mit dieser Meinung stehe ich, so denke ich zumindest, nicht allein da.

Wie dem auch sei, ich habe eine kurze Frage:

Die Skulptur in Candies Esszimmer, die hinter seinem Platz steht, die zwei antike Ringer darstellt, ist dies eine bekannte bzw. berühmte antike Skulptur? Und falls ja, von wem bzw. woher stammt sie?

"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Klugscheisser

Zitat von: Deer Hunter am  6 Februar 2013, 19:00:22
Zitat von: Klugscheisser am  2 Februar 2013, 10:44:38
War auf Deutsch - funktionierte sehr gut. So kann ich mich nochmal auf die Vorstellung zu Hause freuen.

Dem muss ich leider widersprechen. Ich habe ihn sowohl auf Deutsch, als auch auf englisch gesehen und bin von der OV mehr angetan, da hier viel mehr von dem Witz von Dr. King Schulz herüberkommt. Aber mit dieser Meinung stehe ich, so denke ich zumindest, nicht allein da.

Öhm, ich hab doch nie etwas anderes behauptet? Die deutsche Fassung hat im Kino sehr viel Spaß gemacht, zu Hause freue ich mich dann auf die OV - da hab ich nochmal den Film, und noch nicht alles gehört. :)

Stefan M

Zitat von: Deer Hunter am  6 Februar 2013, 19:00:22
Zitat von: Klugscheisser am  2 Februar 2013, 10:44:38
War auf Deutsch - funktionierte sehr gut. So kann ich mich nochmal auf die Vorstellung zu Hause freuen.

Dem muss ich leider widersprechen. Ich habe ihn sowohl auf Deutsch, als auch auf englisch gesehen und bin von der OV mehr angetan, da hier viel mehr von dem Witz von Dr. King Schulz herüberkommt. Aber mit dieser Meinung stehe ich, so denke ich zumindest, nicht allein da.
Ja, gerade die bereits weiter oben angesprochene Szene,
Spoiler: zeige
in der Schultz sich Hildi in sein Zimmer bestellt und dort mit ihr redet, ist durch das holprig gesprochene Deutsch von Kerry Washington außerordentlich charmant.


Das ist aber in der Tat ein Problem bei Tarantino-Filmen: Obwohl ich die Synchros immer wieder verteidige, war ja schon die Kneipensequenz bei "Inglourious Basterds" etwas irritierend, in der Fassbender im Original in der Tat ein sehr amerikanisch angehauchtes Deutsch spricht, mit dem er sich bei Hellstrom erst verdächtig macht, was in der deutschen Fassung nicht einmal ansatzweise rüberkommt. "Sie haben eine sehr merkwürdige Art zu sprechen", wird dort zweimal gesagt, ohne daß man als Synchro-Gucker wüßte, was denn so merkwürdig sein soll (außer vielleicht, daß er etwas roboterhaft redet).
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Dracula

Die Dolmetscher Sequenz vor dem Auftritt des Bär Juden ist ja auch sehr interessant gelöst worden, im Vergleich zur englischen Sprachfassung. Aber wie hätte man das auch anders machen sollen... :icon_confused:
Wenn Steven Seagal ins Wasser springt wird er nicht nass, aber das Wasser wird Steven Seagal...

Into each generation, a slayer is born.   

THIS IS WHO WE ARE

ratz

7 Februar 2013, 00:19:21 #283 Letzte Bearbeitung: 7 Februar 2013, 00:39:47 von ratz
Zitat von: Mr. Blonde am  6 Februar 2013, 15:46:15
Zitat von: ratz am  6 Februar 2013, 15:16:10

Manchmal fühlte es sich an, als säße man in einem Gebrüder Coen-Film, statt in einem Tarantino, was auf der einen Seite ein Lob ist, auf der anderen aber gerade wieder nicht.

Kannst Du das noch weiter ausführen, irgendwie muss ich Dir da gerade ein wenig zustimmen, weiß aber noch nicht, wieso?  :icon_lol:

Besonders in der Kapuzenszene fiel mir sofort die KKK-Veräppelung aus O Brother ein, und auch im entspannten, straighten Erzählrhythmus, gepaart mit Schmunzelhumor (in Ermangelung einer besseren Beschreibung  :icon_smile:), liegen die Stile eng beieinander. Dazu kommt auch, daß im Gegensatz zu bisherigen TT- aber in Verwandtschaft mit den Coen-Filmen die Hauptcharaktere Schultz und Django im Kern anständige und gutmütige Sympathieträger sind und keine crazy B-Film-Helden. Würd ich mal sagen.

Deer Hunter

Zitat von: Klugscheisser am  6 Februar 2013, 21:23:54War auf Deutsch - funktionierte sehr gut [...] Öhm, ich hab doch nie etwas anderes behauptet? Die deutsche Fassung hat im Kino sehr viel Spaß gemacht, zu Hause freue ich mich dann auf die OV - da hab ich nochmal den Film, und noch nicht alles gehört. :)

Ich fand, dass der Film auf deutsch nicht gut funktionierte. Das wollte ich mit meinem Widerspruch zum Ausdruck bringen. Daher hatte ich deinen Post zitiert.
Was ich etwas schade fand, war eine fehlende Reminiszenz an Djangos Sarg nebst Inhalt, da hätte ich von Tarantino einen lakonischen Hinweis dazu erwartet, so in etwa, dass Django ein Maschinengewehr angeboten wird und dieser erwidert, womit zum Teufel er dieses bitte transportieren solle (oder so ähnlich :icon_razz:).
Im großen und ganzen bin ich aber recht zufrieden mit dem Endprodukt. Vielleicht sogar der gelungenste Film Tarantinos seit Pulp Fiction. :respekt:
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Roughale

Zitat von: Deer Hunter am  7 Februar 2013, 10:53:54
Ich fand, dass der Film auf deutsch nicht gut funktionierte. ...

Welcome to the Dark Side! Now enjoy our cookies! :LOL:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Vlad

Wenn hier schon die Coen Brüder erwähnt werden, kann ich nur feststellen, dass mir True Grit entgegen meinen Erwartungen viel besser gefallen hat (sozusagen reziprok zu DU). Kann man aber auch nicht sehr gut vergleichen. Ich schätze Tarantino vor allem für seine gewitzten Drehbücher, die Art wie bestimmte Situationen immer wieder originell aufgelöst/gebrochen werden und dieses mal war ich irgendwie etwas enttäuscht, phasenweise gelangweilt.
Ein paar Beispiele für Auflösungen, die ich in einem Tarantino-Script nicht erwartet hätte
Spoiler: zeige
- der shoot-out: Django versteckt sich unter einem Holzschrank - wow!

Spoiler: zeige
- Django geht's an die Eier: nee doch nicht, weil er soll ja im Steinbruch schuften - das ist natürlich viel fieser, Monster-Revanche!

Spoiler: zeige
- darüber wie er die Sklaveneskorte veräppelt, kann man nun wirklich nicht in Begeisterung verfallen

Spoiler: zeige
- und zum ernüchternden Finale wird schliesslich überdeutlich, dass Foxx nur ein Ersatz für Will Smith ist, aber immerhin beherscht er seinen Gaul - ganz fürchterlich!


Und wer jetzt ernsthaft behaupten will, dass Tarantino hier endlich mal das ach so heisse Eisen Sklaverei angepackt hat, soll mal Amistad oder Roots gucken gehen ...

El_Hadschi

Zitat von: Vlad am  7 Februar 2013, 13:39:25

Ein paar Beispiele für Auflösungen, die ich in einem Tarantino-Script nicht erwartet hätte
Spoiler: zeige
- der shoot-out: Django versteckt sich unter einem Holzschrank - wow!

Spoiler: zeige
- Django geht's an die Eier: nee doch nicht, weil er soll ja im Steinbruch schuften - das ist natürlich viel fieser, Monster-Revanche!

Spoiler: zeige
- darüber wie er die Sklaveneskorte veräppelt, kann man nun wirklich nicht in Begeisterung verfallen

Spoiler: zeige
- und zum ernüchternden Finale wird schliesslich überdeutlich, dass Foxx nur ein Ersatz für Will Smith ist, aber immerhin beherscht er seinen Gaul - ganz fürchterlich!



Die von dir angesprochenen Punkte haben mich auch irgendwie gestört.
Bis auf den letzten Punkt, mit dem WIll Smith ersatz, den versteh ich nicht so ganz.
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

ratz

Zitat von: Vlad am  7 Februar 2013, 13:39:25

Und wer jetzt ernsthaft behaupten will, dass Tarantino hier endlich mal das ach so heisse Eisen Sklaverei angepackt hat, soll mal Amistad oder Roots gucken gehen ...


Meinst Du mich? Klar gibt es ein paar Alibi-Filme zur Sklaverei (Du kennst zwei  :respekt:), aber nenn doch mal eine größere Produktion zum Thema aus den letzten Jahren. Es ist filmisch ganz klar unterrepräsentiert, bedenkt man die Auswirkungen noch auf die aktuellste Gegenwart.

Roughale

Zitat von: El_Hadschi am  7 Februar 2013, 14:40:27
Zitat von: Vlad am  7 Februar 2013, 13:39:25

Ein paar Beispiele für Auflösungen, die ich in einem Tarantino-Script nicht erwartet hätte
Spoiler: zeige
- der shoot-out: Django versteckt sich unter einem Holzschrank - wow!

Spoiler: zeige
- Django geht's an die Eier: nee doch nicht, weil er soll ja im Steinbruch schuften - das ist natürlich viel fieser, Monster-Revanche!

Spoiler: zeige
- darüber wie er die Sklaveneskorte veräppelt, kann man nun wirklich nicht in Begeisterung verfallen

Spoiler: zeige
- und zum ernüchternden Finale wird schliesslich überdeutlich, dass Foxx nur ein Ersatz für Will Smith ist, aber immerhin beherscht er seinen Gaul - ganz fürchterlich!



Die von dir angesprochenen Punkte haben mich auch irgendwie gestört.
Bis auf den letzten Punkt, mit dem WIll Smith ersatz, den versteh ich nicht so ganz.

Wahrscheinlich weil es eine absolut hirnrissige Behauptung ist - man könnte glatt sagen: Totaler Blödsinn - aber das kling zu provokativ ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Blonde

7 Februar 2013, 15:35:16 #290 Letzte Bearbeitung: 7 Februar 2013, 15:37:10 von Mr. Blonde
Zitat von: Deer Hunter am  7 Februar 2013, 10:53:54
Was ich etwas schade fand, war eine fehlende Reminiszenz an Djangos Sarg nebst Inhalt, da hätte ich von Tarantino einen lakonischen Hinweis dazu erwartet, so in etwa, dass Django ein Maschinengewehr angeboten wird und dieser erwidert, womit zum Teufel er dieses bitte transportieren solle (oder so ähnlich :icon_razz:).

Gefällt mir. Hätte diese Casino Royale "Geschüttelt oder gerührt?" - "Seh ich so aus, als wenn mich das interessiert?"-Mentalität gehabt.

Zitat von: Vlad am  7 Februar 2013, 13:39:25
Spoiler: zeige
- und zum ernüchternden Finale wird schliesslich überdeutlich, dass Foxx nur ein Ersatz für Will Smith ist, aber immerhin beherscht er seinen Gaul - ganz fürchterlich!


Im Finale wird für mich jetzt nicht überdeutlich, warum Foxx der Ersatz für Smith ist. Viel mehr hätte mich Smith gar nicht in dieser Rolle überzeugt. Ich kann nur spekulieren: Weil Smith solche Filme mit derben Gewaltausbrüchen eher selten macht, was dann konträr zu seinem Sonnyboyimage passt? Wegen dem "Unchained"-Remix, wo Smith hätte rappen sollen?

Zitat von: Vlad am  7 Februar 2013, 13:39:25
Spoiler: zeige
- der shoot-out: Django versteckt sich unter einem Holzschrank - wow!

fürchterlich! [/spoiler]

Wo ist das Problem? In jedem zweiten Western und Actionfilm verbarikadieren sich die Leute hinter schwachsinnigen "Schilden". Neulich erst "Running Scared" gesehen, wo sich am Anfang welche hinter einer Matratze verschanzten... Im Westerngenre habe ich dutzende Male gesehen, dass Leute sich hinter Pokertischen verbarikadieren, also wieso sollte man das QT ankreiden, wenn er diese doofe Konvention weiterverwurstet? Oder meinst du, der wäre so blöd und denkt, das wäre realistisch?

Zitat von: Vlad am  7 Februar 2013, 13:39:25
Und wer jetzt ernsthaft behaupten will, dass Tarantino hier endlich mal das ach so heisse Eisen Sklaverei angepackt hat, soll mal Amistad oder Roots gucken gehen ...

Es ist doch schön, wenn das "heiße Eisen Sklaverei" mal auf eine Weise angepackt wird, bei der sich viel mehr Leute damit auseinandersetzen. Amistad und Roots sind eben nicht Popkultur und haben, so denke ich, weniger Menschen erreicht, als nun DU.


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Vlad

7 Februar 2013, 16:54:26 #291 Letzte Bearbeitung: 8 Februar 2013, 13:46:09 von Vlad
Sorry, wenn ich etwas provokant formuliert habe. Ich kann halt die Begeisterung (dieses mal) nicht so recht nachvollziehen, schon gar nicht auf ganzer Linie.

Spoiler: zeige
Wie Foxx zum Schluss im feinsten Zwirn die Treppe runter kommt und sich als einer von 10.000 Niggern bezeichnet + Sprücheklopferei zur (verhältnismäßig devoten) Frau und Pferdetanzeinlage (inkl. black music),
also das kommt der weiter oben schon geäusserten Befürchtung vom Wild Wild West style für mein Empfinden schon recht nahe. 

Was die Sklaven-Filme angeht, waren das jetzt zwei Produktionen, die mir spontan eingefallen sind. Ich würde aber schon meinen, dass es da noch mehr gibt, erst recht wenn wir zotige B-Movies (oder hommagen an solche) mit einschließen. Dass nun gerade Tarantino, der es mit der Geschichte nicht unbedingt so genau nimmt, das Verdienst der US-Geschichtsaufarbeitung für sich in Anspruch nehmen dürfte, erscheint mir halt etwas hoch gegriffen. Wobei man seine Äusserungen im allgemeinen auch nur bedingt ernst nehmen muss.

MMeXX

Tja, hier mal wieder ein paar ungeordenete Gedanken zum Film:
- Waltz und DiCaprio spielen geil, da kann Foxx schon von der Anlage der Rolle her nur verlieren
- der Schnitt vor der Kapuzenszene war mindestens merkwürdig
- ich wäre für eine 18er Freigabe gewesen
- das allerwichtigste (und auch schlimmste?):
Spoiler: zeige
Tubbs erschießt Crockett!
:eek: In was für einen Welt leben wir eigentlich? :bawling: :icon_lol:

Es ist mir unverständlich, wie man Waltz da bei den Oscars nur für die Nebenrolle nominieren konnte. Hinsichtlich Text und Leinwandzeit ist er mit Foxx doch wohl mindestens gleichauf, beim Text meines Erachtens sogar deutlich drüber.

Mr. Blonde

Zitat von: MMeXX am 11 Februar 2013, 19:24:55
- das allerwichtigste (und auch schlimmste?):
Spoiler: zeige
Tubbs erschießt Crockett!
:eek: In was für einen Welt leben wir eigentlich? :bawling: :icon_lol:

Es ist immer wieder beindruckend, worauf andere Menschen so achten. :)


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MMeXX

So etwas kann man ja wohl nicht übersehen :exclaim: :icon_mrgreen:

Naja, man könnte natürlich auch deutlich ergiebigere Ansätze weiter untersuchen. Bspw. ob Tarantino mittlerweile einen Narren an """deutschen""" Sagen gefressen hat. Wo es bei den Basterds die Golem-Geschichte war, taucht nun bei Django das Nibelungenlied auf...

johnny

Geiler Film,Terentino hat es mal wieder allen gezeigt.

Mr. Blonde

Ich mag Kwentinn Terentino auch sehr gerne.


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El_Hadschi

Zitat von: Mr. Blonde am 13 Februar 2013, 05:32:49
Ich mag Kwentinn Terentino auch sehr gerne.

Durch die anderen Posts tippe ich mal auf eine (Lese- und) Rechtschreibschwäche.
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

MMeXX

Und durch seine E-Mail-Adresse tippe ich auf einen "Bruder" von paull. Mal sehen, wann/ob er sein Karneval-Posting noch editiert. :andy:

Newendyke

Empire hat schon mal 6 Vorschläge für den 3. Teil der QT-alternative Geschichtsstunde-Trilogie:
http://www.empireonline.com/features/quentin-tarantino-trilogy-suggestions/p1


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

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