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Django Unchained (Tarantino/Waltz)

Begonnen von blade2603, 2 Mai 2011, 12:21:26

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Mr. Blonde

17 Januar 2013, 14:08:42 #210 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2013, 14:11:32 von Mr. Blonde
Zitat von: McClane am 17 Januar 2013, 09:56:25
Lange Dialoge sind ein Markenzeichen Tarantinos? Mach Sachen! Spaß beiseite: Das ist mir auch bewusst, nur unterscheidet sich besagte Szene in Tonfall und Stil IMO sehr von ähnlichen Tarantino-Momenten, da sie mich eher an eine 08/15-Blödelkomödie erinnert hat.

Wenn man will, kann man alles missverstehen.  :andy: Ich schrieb, dass Dialoge, die sich um banale Dinge drehen, ebenfalls Tarantinos Markenzeichen sind, habe sogar Beispiele gebracht. Von langen Dialogen im allgemeinen war nicht die Rede. Was daran nun missverständlich war, ich weiß es nicht.  :00000109:

Die Szene fühlt sich anders an, ist von der Komik wie Du sagst eher einer plumpen Komödie zuzuordnen, aber im Prinzip genau das, was Tarantino seit Jahren macht: eigentlich belanglose Dinge auswalzen und dadurch Komik zu erzeugen, eben weil es so unwichtig ist. Die Qualität der Komik ist für mich dabei aber nicht entscheidend, das Prinzip ist das gleiche.

Zu Schultz:

Spoiler: zeige
Kann man so sehen. Warum passt es aber zur Figur, dass er seine Figur bricht? Das ist für mich irgendwie unlogisch. Schultz ist aber wohl in jedem Fall ein Charakter, der zu impulsiven Aktionen neigt, die er glaubt, mit seiner Eloquenz noch zurechtbiegen zu können, wenn es hart auf hart kommt.


In dem Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Zweitsichtung (die Heute stattfindet) meine Kritikpunkte und mein Empfinden großartig verändern könnte. Manchmal ist auch das erste Gefühl das richtige, ich muss mir ja nichts schönschauen. Und 7,5/10 ist für mich kein Grund, nach Strohhälmen zu suchen, da der Film ja gut genug ist.  :icon_smile:





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Dude

Danke dafür, dass es immer noch Leute gibt für die *Spoiler* ein Fremdwort ist....


Gruß

DisposableMiffy

Bis auf den etwas zähen Mittelteil finde ich "Django Unchained" sehr gelungen. Die Story ist eher straight und gerade in der ersten Stunde auch das Komischste, was Tarantino bisher gemacht hat. Danach wird's ernster, das leicht Überzeichnete bleibt aber, gerade die
Spoiler: zeige
Schießereien sind sehr stilisiert und graphisch
. Die Handlung an sich passt wie immer auf eine Briefmarke, aber zumindest ich gehe in einen Tarantino-Film, um mich am geilen Gelaber und der Kombination Bildsprache/Musikuntermalung zu erfreuen und da schwächelt der Film kein bisschen.

Mehr noch als "Inglorious Basterds" ist "Django" ein Triumphzug des Christoph Waltz. In einem schwächeren Jahrgang könnte er sich des Academy Awards bereits sicher sein. Auch DiCaprio zieht als fieses Schwein eine große Show ab, einfach herrlich. Samuel L. Jacksons Rolle ist vergleichsweise klein, seine geringe Screentime nutzt er aber bestens. Und Django? Der kann da nicht mithalten. Foxx spielt nicht schlecht, aber allein durch die Anlage der Rolle bieten sich ihm weniger Möglichkeiten, groß auf zu trumpfen. 

8,5-9/10

Ach ja, das Bild war gestern extrem gelbstichig, was zur Folge hatte, dass spritzendes Blut eher nach Darminhalt aussah und auch sonst einen eher befremdlichen, merkwürdig gedämpften Eindruck machte. Ich gehe mal davon aus, dass das kein künstlerisches Element von Tarantino ist, sondern auf einem technischen Problem des Kinos beruhte, oder sieht der Film wirklich so aus?
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Pinhead_X

17 Januar 2013, 18:00:09 #213 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2013, 18:04:33 von Pinhead_X
Nach meiner Euphorie gestern Nacht nun etwas ausführlicher.

Die erste Hälfte des Films empfand ich als locker flockiges "warm machen". Djangos "Lehre" war absolut toll, gespickt mit typischen Tarantino Momenten. Die Diskussion um die Säcke war ebenso "echt" Quentin, es mag einem nur etwas fremdlich vorkommen, da die letzte Szene in der Art in Kill Bill Vol. 1 stattgefunden hat und dort auch nur untertitelt. (z.B. als der Barman seinen Azubi angeschnauzt hat, als dieser nicht spurte.)
Spoiler: zeige
Daher rechnete ich nach dem abrupten Schnitt während des Angriffs des Mobs, das so etwas in der Art kommt.

Sicherlich ist Django der lockerste Tarantino. Grade was Ablauf der Geschichte, Humor, Figurenzeichnung oder Tiefe angeht. Trotzdem fühlte sich Django Uncained zu jedem Zeitpunkt wie ein Tarantino an. Schnitte, lange bissige Dialogsequenzen und dieser Spannungsaufbau in der zweiten Hälfte, ab dem Zeitpunkt wo sie Candyland erreichen. Es kam gleich wie die Eröffnnusequenz oder die Apfelstrudelszene bei Basterds, nur das sich dieses Szenario mit einem Paukenschlag entlädt.  

Der Cast ist große Klasse. Waltz, DiCaprio und Jackson sind Traumbesetzungen. Leonardo ist zur Zeit eh einer der Besten und wandlngsfähigsten, aber was er hier abliefert ist wirklich ganz großes Kino. Und auch die Rolle des Bösewichtes steht ihm ganz ausgezeichnet. Und endlich darf Jackson wieder das "N-Wort" fluchen.
Spoiler: zeige
Die Cameos (Familie Parks, Zöe Bell oder auch Tarantino selbst) waren ebenso spaßig.


Mir gefiel im Gegensatz zu den anderen Filmen einzig der Soundtrack mit diesem Hip Hop Gedöns nicht zu 100%.

Der Gewaltfaktor stört mich persönlich weniger. Ich wundere mich nur, warum dieser Film uncut ab 16 ist, aber ein Last Stand geschnitten wird. Egal, anderes Thema.

Django ist ein knackiges & stimmiges Werk. Von der Skala her würde ich ihn nach Pulp Fiction und Inglorious Basterds als einer meiner drei Tarantino Favoriten betiteln.

Grandiose 10/10 Punkte.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

Discostu

Zitat von: Pinhead_X am 17 Januar 2013, 18:00:09Der Gewaltfaktor stört mich persönlich weniger. Ich wundere mich nur, warum dieser Film uncut ab 16 ist, aber ein Last Stand geschnitten wird. Egal, anderes Thema.

Also warum Django ab 16 ist begründet die FSK so:

Zitat von: FSK
Der Film enthält zwar eine Vielzahl teils blutiger Gewaltszenen, diese sind jedoch in der Inszenierung stark stilisiert und fast schon comichaft überzogen, sodass Jugendliche ab 16 Jahren eine ausreichende emotionale Distanz wahren können. [...] Auch die beiden Protagonisten handeln zwar zynisch und brutal, sind aber stets als Kunstfiguren erkennbar, die nichts mir der Lebensrealität jugendlicher Zuschauer zu tun haben.

Was davon bei Last Stand nicht zutrifft, ist die andere Frage.

McClane

Zitat von: Mr. Blonde am 17 Januar 2013, 14:08:42
Zitat von: McClane am 17 Januar 2013, 09:56:25
Lange Dialoge sind ein Markenzeichen Tarantinos? Mach Sachen! Spaß beiseite: Das ist mir auch bewusst, nur unterscheidet sich besagte Szene in Tonfall und Stil IMO sehr von ähnlichen Tarantino-Momenten, da sie mich eher an eine 08/15-Blödelkomödie erinnert hat.

Wenn man will, kann man alles missverstehen.  :andy: Ich schrieb, dass Dialoge, die sich um banale Dinge drehen, ebenfalls Tarantinos Markenzeichen sind, habe sogar Beispiele gebracht. Von langen Dialogen im allgemeinen war nicht die Rede. Was daran nun missverständlich war, ich weiß es nicht.  :00000109:

Die Szene fühlt sich anders an, ist von der Komik wie Du sagst eher einer plumpen Komödie zuzuordnen, aber im Prinzip genau das, was Tarantino seit Jahren macht: eigentlich belanglose Dinge auswalzen und dadurch Komik zu erzeugen, eben weil es so unwichtig ist. Die Qualität der Komik ist für mich dabei aber nicht entscheidend, das Prinzip ist das gleiche.

Man kann auch jeden Scherz als persönlichen Angriff (miss)verstehen. Dass lange Dialoge (die sich IMO übrigens nicht nur um banale Dinge drehen müssen) ein Markenzeichen Tarantinos sind, war mir schon klar, deshalb habe ich diesen Witz gemacht. Die Kapuzenszene fällt für mich aus dem Rahmen, da jeder dieser anderen Dialoge oft eine eigene Note hatte, etwas interpretiert hat, sei es die Bedeutung von "Like a Virgin", die Parallelen von "King Kong" und Sklaverei oder den sexuellen Subtext von Fußmassagen. Stattdessen ist dies nur ein blöder Gag
Spoiler: zeige
(die Kapuzen sind schlecht genäht *höhö*)
, der eben keine weitere Ebene hat. Das erinnert mich eher an die Szene aus "Anchorman", in der Ron Burgundy behauptet keine Erektion zu haben, obwohl er einen Ständer hat (und diese Szene ist witziger als die aus "Django Unchained", denn an einen typischen Tarantino-Dialog.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

uboot

17 Januar 2013, 19:33:54 #216 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2013, 19:50:08 von uboot
Zitat von: DisposableMiffy am 17 Januar 2013, 17:48:11
Ach ja, das Bild war gestern extrem gelbstichig, was zur Folge hatte, dass spritzendes Blut eher nach Darminhalt aussah und auch sonst einen eher befremdlichen, merkwürdig gedämpften Eindruck machte. Ich gehe mal davon aus, dass das kein künstlerisches Element von Tarantino ist, sondern auf einem technischen Problem des Kinos beruhte, oder sieht der Film wirklich so aus?

Ja, da hattet ihr wohl ein technisches Problem.

Zitat von: Pinhead_X am 17 Januar 2013, 18:00:09
Mir gefiel im Gegensatz zu den anderen Filmen einzig der Soundtrack mit diesem Hip Hop Gedöns nicht zu 100%.

Beim ersten Hip Hop Track dachte ich auch wtf (höre nämlich überhaupt kein Hip Hop), aber der 2. Hip Hop Track beim Shootout war irgendwie cool und passend.

Und zur Sackmützen Szene: die war jawohl genial. Die möchte ich auf keinen Fall missen! Das war Quentin durch und durch.

Übrigens den Plantagenbesitzer mit Di Caprio zu besetzen fand ich nicht 100% gelungen. Er war gut, aber leider nicht überragend.

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Wo war denn Zoe Bell? Die ist mir gar nicht aufgefallen.

Pinhead_X

Zitat von: uboot am 17 Januar 2013, 19:33:54

Spoiler: zeige
Wo war denn Zoe Bell? Die ist mir gar nicht aufgefallen.


Spoiler: zeige
Zöe Bell hat man nur zweimal kurz gesehen. Sie hatte immer ein rotes Halstuch vor dem Mund. Sie war z.B. bei den Typen in der Hütte gegen Ende dabei. Davor hatte sie eine Axt über der Schulter.
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Hana-Bi

Mich wundert das der Film ausgerechnet in diesem Forum so abgefeiert wird, wo Tarantino doch so oft hier kritisiert wird (ein netter Ausdruck für das, was ich so gelesen habe in letzter Zeit). Vermutlich befinden sich auch noch die Leute im Thread und schwärmen, die vorher noch genörgelt haben, der Mann sei völlig überschätzt.

Leider habe ich für Samstag keine Karten mehr bekommen. Echt schade. Jetzt muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden.

Sarge

Zitat von: McClane am 17 Januar 2013, 19:31:31
Zitat von: Mr. Blonde am 17 Januar 2013, 14:08:42
Zitat von: McClane am 17 Januar 2013, 09:56:25
Lange Dialoge sind ein Markenzeichen Tarantinos? Mach Sachen! Spaß beiseite: Das ist mir auch bewusst, nur unterscheidet sich besagte Szene in Tonfall und Stil IMO sehr von ähnlichen Tarantino-Momenten, da sie mich eher an eine 08/15-Blödelkomödie erinnert hat.

Wenn man will, kann man alles missverstehen.  :andy: Ich schrieb, dass Dialoge, die sich um banale Dinge drehen, ebenfalls Tarantinos Markenzeichen sind, habe sogar Beispiele gebracht. Von langen Dialogen im allgemeinen war nicht die Rede. Was daran nun missverständlich war, ich weiß es nicht.  :00000109:

Die Szene fühlt sich anders an, ist von der Komik wie Du sagst eher einer plumpen Komödie zuzuordnen, aber im Prinzip genau das, was Tarantino seit Jahren macht: eigentlich belanglose Dinge auswalzen und dadurch Komik zu erzeugen, eben weil es so unwichtig ist. Die Qualität der Komik ist für mich dabei aber nicht entscheidend, das Prinzip ist das gleiche.

Man kann auch jeden Scherz als persönlichen Angriff (miss)verstehen. Dass lange Dialoge (die sich IMO übrigens nicht nur um banale Dinge drehen müssen) ein Markenzeichen Tarantinos sind, war mir schon klar, deshalb habe ich diesen Witz gemacht. Die Kapuzenszene fällt für mich aus dem Rahmen, da jeder dieser anderen Dialoge oft eine eigene Note hatte, etwas interpretiert hat, sei es die Bedeutung von "Like a Virgin", die Parallelen von "King Kong" und Sklaverei oder den sexuellen Subtext von Fußmassagen. Stattdessen ist dies nur ein blöder Gag
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(die Kapuzen sind schlecht genäht *höhö*)
, der eben keine weitere Ebene hat.

Die Szene stach in ihrer Komik zweifelsohne zwar heraus, ich habe sie allerdings eher als Anspielung auf die Entstehung(sgeschichte) der Ku-Klux-Klan-Gewänder verstanden. ("Heute sieht's zwar scheiße aus, aber später irgendwann, da machen wir es dann richtig")

Newendyke

Gestern hab ich den Soundtrack erhalten, da hat mir der Dialogschnippsel zwsichen Candy und Stephen bzgl. der Hot Box meine Vorfreude noch mal gesteigert! Bin echt gespannt auf den Film... nur noch bis Dienstag aushalten...

An unseren Mann im Westen - LBS, bekommst du irgendwelche Diskussionen z. B. im eigenen Bekanntenkreis zu dem Thema Sklaverei aka "American Holocaust" mit? Ist das überhaupt n Thema oder wird es weiterhin erfolgreich verdrängt?


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

McClane

Zitat von: Sarge am 18 Januar 2013, 04:09:39
Zitat von: McClane am 17 Januar 2013, 19:31:31
Zitat von: Mr. Blonde am 17 Januar 2013, 14:08:42
Zitat von: McClane am 17 Januar 2013, 09:56:25
Lange Dialoge sind ein Markenzeichen Tarantinos? Mach Sachen! Spaß beiseite: Das ist mir auch bewusst, nur unterscheidet sich besagte Szene in Tonfall und Stil IMO sehr von ähnlichen Tarantino-Momenten, da sie mich eher an eine 08/15-Blödelkomödie erinnert hat.

Wenn man will, kann man alles missverstehen.  :andy: Ich schrieb, dass Dialoge, die sich um banale Dinge drehen, ebenfalls Tarantinos Markenzeichen sind, habe sogar Beispiele gebracht. Von langen Dialogen im allgemeinen war nicht die Rede. Was daran nun missverständlich war, ich weiß es nicht.  :00000109:

Die Szene fühlt sich anders an, ist von der Komik wie Du sagst eher einer plumpen Komödie zuzuordnen, aber im Prinzip genau das, was Tarantino seit Jahren macht: eigentlich belanglose Dinge auswalzen und dadurch Komik zu erzeugen, eben weil es so unwichtig ist. Die Qualität der Komik ist für mich dabei aber nicht entscheidend, das Prinzip ist das gleiche.

Man kann auch jeden Scherz als persönlichen Angriff (miss)verstehen. Dass lange Dialoge (die sich IMO übrigens nicht nur um banale Dinge drehen müssen) ein Markenzeichen Tarantinos sind, war mir schon klar, deshalb habe ich diesen Witz gemacht. Die Kapuzenszene fällt für mich aus dem Rahmen, da jeder dieser anderen Dialoge oft eine eigene Note hatte, etwas interpretiert hat, sei es die Bedeutung von "Like a Virgin", die Parallelen von "King Kong" und Sklaverei oder den sexuellen Subtext von Fußmassagen. Stattdessen ist dies nur ein blöder Gag
Spoiler: zeige
(die Kapuzen sind schlecht genäht *höhö*)
, der eben keine weitere Ebene hat.

Die Szene stach in ihrer Komik zweifelsohne zwar heraus, ich habe sie allerdings eher als Anspielung auf die Entstehung(sgeschichte) der Ku-Klux-Klan-Gewänder verstanden. ("Heute sieht's zwar scheiße aus, aber später irgendwann, da machen wir es dann richtig")

Das mag schon sein, in der Kritik der taz wurde das Ganze zudem als Spitze gegen "Birth of a Nation" interpretiert, und ich unterstelle Tarantino auch die besten Intentionen beim Schreiben wie Drehen dieser Szene - das Ergebnis ist IMO trotzdem grottig und fällt, wie du schon sagst, aus dem Rahmen.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Teppi

19 Januar 2013, 01:30:36 #222 Letzte Bearbeitung: 19 Januar 2013, 01:38:01 von Teppi
Gerade gesehen und für sehr gut, aber nicht genial befunden.

Ich persönlich erachte "Inglourious Basterds" als Tarantinos Meisterwerk. Grund dafür ist neben dem unvergleichbar grandiosen Waltz der Umstand, dass die Dialoge sich von ihrer coolen, aber letztlich banalen Beschaffenheit in früheren Werken hin zum spannungsfördenden, die Figuren voranbringenden Bestandteil der Handlung entwickelt haben. So sinnlos bspw. das Sinnieren über Apfelstrudel erscheinen mag, so emotional aufgeladen war die Szene dann doch durch das innere Brodeln der Beteiligten.

Da Waltz nun erneut mitwirkt und die Story laut ersten Meinungen ja eher straigt erzählt sein soll, erhoffte ich mir erneut etwas ähnlich Fantastisches. Bekam ich letztlich leider nicht, wofür aber andere Gründe eine Rolle spielen. Erstmal zum Positiven, was klar überwiegt: Die Darsteller waren allesamt richtig gut drauf. Allen voran natürlich Waltz: Klar, er kopiert an sich nur seine Figur aus dem Vorwerk, angereichert mit ein paar moralischen Grundsätzen - aber wen soll's weiter stören, die Art und Weise wie er diesen Typus spielt, ist einfach wunderbar. Das Zusammenspiel mit Foxx, welcher meiner Meinung nach auch astreine Arbeit leistet, funktioniert bestens. Auf Seiten der Antagonisten darf Di Caprio genüsslich als Bösewicht chargieren - steht ihm zur Abwechlung mal wirklich gut. Die Show stielt ihm bei den bösen Buben dann jedoch Samuel L. Jackson, der seinen eher klein angelegten Part mit diabolischem Charisma ausfüllt. Die ganzen Cameos und Gastauftritte, sei es nun Don Johnson, Jonah Hill oder Tom Savini, sind ebenfalls nett anzusehen.

Inszenatorisch gibt's sehr wenig (aber halt auch nicht nichts) zu meckern: Die Bild-Ton-Kompositionen und die Sets sind zumeist sehr schön geraten, und auch das eine oder andere prächtige Panorama gibt es zu bewundern. Sicher, das Verspielte (sei es nun optisch oder von der Erzählstruktur her) fällt eher gering aus, aber dennoch haben wir hier einen klar erkennbaren Tarantino: Es wird wieder viel geredet, und das zum Großteil sehr eloquent und/oder spannungsfördernd (man nehme z.B.
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das Abendessen auf Candieland, bei welchem die Bedrohung durch Sam Jackson die ganze Zeit in der Luft liegt
). Dass die doch eher gemächliche Chose zum Schluss hin gewaltig kippt, stellt in meinen Augen einen schicken Stilbruch dar -
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gegen den Abgang von Schultz und die anschließende Schießerei im Haus habe ich nichts einzuwenden
. An dieser Stelle ansetzend, komme ich nun jedoch zu meinem größten Negativpunkt:

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Nachdem der lange Dialog auf Candieland letztlich in einem Gewaltakt kulminierte und so seinen blutigen Höhepunkt fand, hätte der Streifen durchaus zu Ende sein dürfen. Alles darauf folgende wirkte eher unelegant drangehangen - es ist generell nicht gut, seinen Film mehrmals enden zu lassen, selbst wenn man Tarantino heißt.
Ebenfalls etwas sauer aufgestoßen sind mir die für mein Befinden doch reichlich unpassenden Hiphop-Tracks sowie eins, zwei Schnitte, welche nicht die übliche Eleganz aufwiesen, wie ich es doch eigentlich von Tarantino gewohnt bin (Beispiel:
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der Schnitt auf die vieldiskutierte Kapuzenszene [welche ich übrigens gelungen fand] wirkte unrund bzw. seltsam abrupt
).

Im Endeffekt also kein weiteres Meisterwerk von Tarantino, aber dennoch ein wunderbarer Western der etwas anderen Art. 8/10

Mr. Blonde

19 Januar 2013, 01:41:11 #223 Letzte Bearbeitung: 19 Januar 2013, 01:44:06 von Mr. Blonde
Bis auf den RZA Song im Abspann, fand ich haben die Hip Hop Songs sehr schön in den Film gepasst und auch Spaß gemacht. Das war eben auch ein Stilbruch, den man nicht immer vom persönlichen Geschmack abhängig machen sollte. Der eine Song,
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welcher was von einem Lastwagenfahrersong der 70er hatte (irgendwas mit Highway) passt doch im Grunde genau so wenig.
Aber, was der Zuschauer damit macht, nämlich den Kontext selber setzen, ist ja das interessante.
Spoiler: zeige
Bei einem Countrysong, der von Highways und der Freiheit handelt, denkt man an Cowboys und der dicke Hip Hop Beat bei der Fahrt nach Candyland wirkte für mich halt herrlich passend, weil ich dabei an Bling Bling, dicke Karren usw. denken müsste. Die Kameraeinstellung, die ja den Konvoi von der Seite zeigte, unterstrich das irgendwie. Im Hip Hop wird mit verchromten Felgen und dicken Karren geprotzt und hier eben mit der viktorianischen Kutsche.
Ich fand das herrlich.  :icon_lol:

Den Schnitt fand ich manchmal auch ungelenk, da fehlt Sally dann schon.  :bawling:


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Teppi

Sicher, es gab noch mehr Songs, die nicht dem klassischen Westernbild entsprachen. Bei dem angesprochenen Country-Song stellen sich aber trotz des Anachronismuses gleich Assoziationen zu den Handlungsorten ein. Der Hiphop passte für mich halt gar nicht in die Wester-Atmosphäre. Und im Endeffekt war mir der Streifen (trotz des Tarantino-Stempels) dann doch zu sehr "klassischer Western", um einen solchen Stilbruch rechtfertigen zu können.

Vom Vorwurf, dass hier unterschwellig auch der eigene Musikgeschmack mit reinspielt, kann ich mich aber wohl kaum befreien, das stimmt schon ;->

Mr. Blonde

Das sollte gar kein Vorwurf sein, aber wenn ich den Nerv getroffen habe, bin ich auch zufrieden.  :icon_lol:

Nun könnte ich ja schreiben, dass die Drehorte, angesiedelt zum großen Teil im Schnee und Süden der USA, auch nicht so recht zur klassischen Western-Atmosphäre passen, mache ich aber nicht.  :king:


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elpadro

19 Januar 2013, 05:26:51 #226 Letzte Bearbeitung: 19 Januar 2013, 11:49:49 von elpadro
Zitat von: Discostu am 17 Januar 2013, 19:23:07
[...]

Also warum Django ab 16 ist begründet die FSK so:

Zitat von: FSK
Der Film enthält zwar eine Vielzahl teils blutiger Gewaltszenen, diese sind jedoch in der Inszenierung stark stilisiert und fast schon comichaft überzogen, sodass Jugendliche ab 16 Jahren eine ausreichende emotionale Distanz wahren können. [...] Auch die beiden Protagonisten handeln zwar zynisch und brutal, sind aber stets als Kunstfiguren erkennbar, die nichts mir der Lebensrealität jugendlicher Zuschauer zu tun haben.

Was davon bei Last Stand nicht zutrifft, ist die andere Frage.

Bei Last Stand ist die Gewalt in keinster Weise meist nicht besonders stilisiert oder comichaft überzogen, sondern überwiegend einfach nur roh und direkt; und die Beteiligten - auf beiden Seiten des Gesetzes - haben keine übertriebene Fähigkeiten. Die Trailer zeichnen da vielleicht ein etwas anderes Bild als der fertige Film.
Da habe ich schon einen ziemlichen Unterschied ausmachen können.
Allerdings fand' ich bei Django
Spoiler: zeige
die Hunde-Szene sowie die Augenausdrück-Hammersequenz extremst übel und definitiv NICHT FSK-16-würdig
.
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

Discostu

Ich hab den Film noch nicht gesehen, finde es aber spannend, dass hier viele über unglücklich geschnittene Szenen schreiben. Da hat der Tod von Tarantinos Stamm-Cutterin Sally Menke wohl doch spürbarere Folgen, als ich erwartet hätte. Tarantino scheint also wohl eher nicht zu den Regisseuren zu gehören, die beim Schnitt das Ruder in der Hand haben und den Cutter nur zur Bedienung der Technik brauchen. Warum er dann aber ausgerechnet Fred Raskin engagiert hat, der bisher lediglich ein paar "Fast & Furious"-Sequels geschnitten hat, verstehe ich nicht. Kann mir doch keiner sagen, dass es keine erfahreneren Cutter gibt, die mal gerne mit Tarantino arbeiten würden...

pm.diebelshausen

Zitat von: Discostu am 19 Januar 2013, 13:09:40Warum er dann aber ausgerechnet Fred Raskin engagiert hat

Vielleicht aufgrund der Arbeit an Kill Bill 1 & 2.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Discostu

Zitat von: pm.diebelshausen am 19 Januar 2013, 13:59:24
Zitat von: Discostu am 19 Januar 2013, 13:09:40Warum er dann aber ausgerechnet Fred Raskin engagiert hat

Vielleicht aufgrund der Arbeit an Kill Bill 1 & 2.

Vermutlich, aber da war er eben auch nur "assistant editor", was ja schon nochmal was anderes ist.

Der Maulwurf

21 Januar 2013, 14:33:23 #230 Letzte Bearbeitung: 21 Januar 2013, 18:33:56 von MMeXX
Hallo zusammen,

weiß eigentlich jemand welche Schauspielerin das am Schluß in der Hütte war?
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Bei den ganzen Typen die er so ultraschnell wegballert. Die mit dem Tuch vorm Gesicht? War auch schon dabei als die Hunde D'Artagnan zerfetzt haben.
Die Augenpartie lässt auf Cate Blanchett schliessen, allerdings find ich Sie in keiner Cameo oder Full Cast Liste..

Jemand ne Ahnung?

Teppi


Der Maulwurf

Zitat von: Teppi am 21 Januar 2013, 14:36:20
Zitat von: Der Maulwurf am 21 Januar 2013, 14:33:23
Jemand ne Ahnung?

Das war
Spoiler: zeige
Zoe Bell
.

THX!  :respekt: Hätt ich auch draufkommen können ;) Meine zweite Idee wäre
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Uma Thurman
gewesen, und wenn ich die auch nicht im Cast gefunden hätte wär's mir wohl gedämmert mit
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Zoe Bell
  ;)

Cate Blanchett hatt ich wohl auf dem Zettel wegen den schönen Augen und weil sie bei HotFuzz schon was Ähnliches gemacht hat.

Rollo Tomasi

23 Januar 2013, 11:39:42 #233 Letzte Bearbeitung: 23 Januar 2013, 12:37:16 von Rollo Tomasi
MASSIVE SPOILERWANUNG!!!!!



Kann die Begeisterung hier nicht so ganz teilen.
Ich fand den Film im Vergleich z. B. zu IB ziemlich vorhersehbar und auch nicht so zwingend.
Kennzeichen von Tarantino-Filmen sind doch u. a., dass die Handlung immer wieder durch überraschende Wendungen vorangetrieben wird.
Das war hier eigentlich nie der Fall.
Im Vergleich zu IB gab es auch wesentlich weniger Szenen, die im Gedächtnis bleiben.
Bei IB würden mir einfallen: die Eröffnungssequenz, die Kneipenszene, das Finale, der Heldenfilm.
Bei Django fällt mir eigentlich nur
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die Schießerei im letzten Drittel des Films ein.

Ich fand auch, dass die Figuren auch nicht so gut ausgearbeitet sind wie sonst bei Tarantino-Filmen.
Di Caprio gab im Prinzip den Waltz aus IB, nur nicht so gut. Die Figur des Candie hat mir aber noch ganz gut gefallen.
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Seine Reaktion auf die Entdeckung des Betruges war zwar IMO ziemlich überzogen, aber er hätte es auch dabei bewenden lassen, wenn Schulz ihm einfach nur die Hand gegeben hätte.

Nicht verstanden habe ich die Figur von Jackson, warum der
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so fies gegen seine eigene Rasse war, warum der überhaupt so böse war
.
Die Figur Django war teilweise nur da, damit Waltz jemanden zum Anspielen hatte, hätte eigentlich mehr Raum gebraucht.
Der Film ist offenbar für Waltz geschrieben worden, der den Film über weite Teile beherrscht, und das auch gewohnt souverän. Allerdings ging mir das
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geschwurbelte Geschwafel ehrlich gesagt irgendwann mal teilweise ziemlich auf den Zwirn
.
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So ein Charakter wäre in "Erbarmungslos" nach zwei Szenen erschossen worden. Außerdem verstehe ich nicht, warum ein so materiell interessierter Mensch, dem die Sklaverei nichts bedeutet, plötzlich total idealistsch freiwillig in den Tod geht. Er wusste ja, dass er nach der Ermodrung von Candie vermutlich recht schnell erschossen werden würde.

Ziemlich überrschand fand ich dann doch,
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wie Django mit seinen Befreiern umgegangen ist, aber das war im Grunde schon noch nachzuvollziehen.

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Wenn die Geschichte mit den Kapuzen gefehlt hätte, hätte es keinen der typischen Tarantino-Dialoge gegeben, den fand ich gut, zumal er die Kapuzen-Männer auch ein Stück weit entlarvt hat.

6,5/10

Edith:
Das beste Bild des Films war für mich der Moment, als
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einer von den Brittle-Brüdern vom Pferd fiel und sein Blut weiße Blüten rot gesprenkelt hat.

Generell frage ich mich,
Spoiler: zeige
 warum der Film in eigentlich so blutig sein muss, aber ist wohl den Vorbildern aus dem Italo-Western-Bereich geschuldet.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Newendyke

23 Januar 2013, 11:58:07 #234 Letzte Bearbeitung: 23 Januar 2013, 13:05:57 von Newendyke
Hab mich nun nach dem abendlichen Kinobesuch schon mit einigen Leuten ausgetauscht und ich kann mich auch der allgemeinen Meinungen im GF anschließen: Tarantinos Neuer ist sein wohl geradlinigster und im QT-Sinne stillosester Film, abgesehen von den Dia- und Monologen. Aber genau dieser Stilbruch im Hinblick auf seine bisherigen Werke hat diesem Western gut getan; keinerlei Zeitebenensalate, Rückblenden sind nur Minimal und für einen Western genau richtig eingesetzt worden und die musikalische Untermalung passt fast immer (wobei ich bei der Fahrt nach Candyland kurz erschrocken war, als der Hip Hop mir entgegenplärte).
Auch die schon erwähnten verbalen Ausuferungen haben dieses Mal richtig gut funktioniert, da war ich doch bei IB stellenweise etwas gelangweilt (ja ja, war zwar ne Ode an das europäische Kino, aber so ziemlich jede Szene mit'm Brühl hat mich zum Gähnen animiert). Waltz redet einfach mal alle intellektuell Minderbemittelten in Grund und Boden, zieht sich somit immerwieder aus der Affäre und hat von seiner ersten Szene für einige Lacher gesorgt (der umherbaumelnde Zahn!!!  :LOL:). Es war meinem Empfinden nach kein Dialog dabei, der irgendwie antiklimatisch gewesen ist, selbst die Kapuzendiskussion war nicht nur albern-komisch, sondern zeigte einfach auf wie dumm der Gedanke hinter der Rassentrennung und -diskriminierung ist. Und das ist auch mein größter und eventuell auch einziger Kritikpunkt (Zweit-, Dritt- undsoweiter -sichtungen folgen), dass DU das sehr ernste Thema Sklaverei immerwieder martialisch aufgreift, aber die Ernsthaftigkeit durch Komik gar kein Platz zur Entfaltung findet.

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Djangos erstes, eigenes Outfit als er mit den Brittle Bros. abrechnet
- hier musste ich mehr über Foxx lachen, als dass ich mich für ihn "gefreut" habe.
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Die Bluthunde-Szene
wurde durch die grenzdebilen Hill Billys auch entschärft, jedoch war ich von deren sadistischer Natur angewidert, so dass ich beim Finale - und hier hat QT alles so gut hingedreht - jeden erfolgreichen Treffer Djangos abgefeiert habe.

Das Duo DiCaprio/Jackson war der perfekte Spiegel zu Waltz/Foxx. Ist Waltz doch Foxx's Mentor, so hat Jackson, wie ein Papagei auf DiCaprios Schulter, diesem eingetrichtert wie er zu reagieren hat. War Candy überrumpelt von Schultz's Eloquenz, so hat Stephen den Plan sofort durchschaut und seinen Massa aufgeklärt. Stephen hat alle Fäden in Candyland in der Hand und ist der wahre Fiesling des Films. Candy war stellenweise einfach zu harmlos und zu naiv, ein Landei. Jedoch hätte ich mir für Stephen
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einen gemeineren Abgang gewünscht, als einfach über den Haufen geschossen zu werden.


Im Ganzen gebe ich 8/10 - einiges ist dem Südstaatenakzent geschuldet nicht so ganz verständlich gewesen, aber wird dann auf deutsch nachgeholt. Hier hat man Übrigens, für alle OV-Jünger, mal wieder keine kreative Lösung für die deutsche Fassung gefunden:
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Schultz und Hildi sprechen wohl einfach deutsch, ohne dass auf Hildi's Fremdsprachenkenntnis eingegangen wird.


Abschließend fallen mir noch einige Szenenänderungen ein - nein, nicht weil ich das Drehbuch schon gelesen hatte, sondern weil auf dem Soundtrack 3 Szenen dabei sind, die es so nicht mehr in den finalen Schnitt geschafft haben. Konnte ich dann gestern beim Film auch einordnen:

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1. Als der gute Doktor und Django den Saloon betreten wollen, fragt Schultz seinen Partner, ob diese Aktion wohl von den Behörden und der Gesellschaft missbilligt würde. Woraufhin Django dies bestätigt und Schultz nur meint: In the case Django, after you.
Im Film gehen sie einfach in den Saloon ohne die Folgen ihres Handeln zu besprechen.
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2. Dr. Schultz spricht mit Big Daddy über dessen "Ware". Schultz erklärt, dass er für Django ein hübsches Mädchen ("show pony") sucht, Big Daddy - ganz der pimp - meint, er habe nur die besten und schönsten Mädchen im Stall: Dr. Schultz, 5.000-Dollar-Nigga is practicly my middle name.
Diese Verhandlung fehlt komplett, Django macht sich gleich ohne den Doktor ans Werk.
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3. Stephen lässt Django nicht einfach nur herumbaumeln und verspricht ihm die Hölle auf Erden, nein, im Monolog auf dem Soundtrack zeigt er Django seine Abscheu und malträtiert ihn mit dem Brenneisen...
das ist wohl die Szene, die aus dem Film entfernt worden ist von der Jackson in einem Interview gesprochen hat (hab grad den Link nicht zur Hand). Er meinte in dem Interview, dass Stephen in der Szene die Nippel von Django entfernt...

Bin also mal gespannt, ob sich QT zu seinem ersten "Director's Cut" hinreißen lässt oder es wie immer ohne deleted scenes auf DVD/BR veröffentlichen wird.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Newendyke

Rollo: Nun ja, Erbarmungslos ist auch sehr nihilistisch und nicht mit dieser "Western-Komödie" zu vergleichen... Und ich finde Schultz's Handlung durchaus nachvollziehbar. Die erste Szene mit den Sklaven z. B., hier ist Schultz noch sehr verwundert über den Umgang mit den Schwarzen und den Reaktionen der Händler. Auch seine Handlungen am Schluss haben absolut Sinn ergeben, schließlich verkörpert der gute Doktor das alte, intellektuelle Europa weit vor der Nazi-Zeit. Zudem zeigt er sich schon beim Mandingo-Kampf angewidert vom Verhalten der Anwesenden, was dann nur noch durch seine weiteren Erlebnisse gesteigert wird und er sich eben zuletzt nicht mehr zurückhalten kann, weil er seinem Zorn Candie gegenüber freien Lauf lassen muss, nachdem dieser ihn noch dazu zwingt dessen Gastfreundlichkeit entsprechend zu handeln.

Passt für mich alles zusammen und ist auch kein Bruch seines Charakters... eher wird ihm im Laufe seiner Reise klar, was Sklaverei überhaupt bedeutet.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Roughale

Zitat von: Newendyke am 23 Januar 2013, 11:58:07...Hier hat man Übrigens, für alle OV-Jünger, mal wieder keine kreative Lösung für die deutsche Fassung gefunden:
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Schultz und Hildi sprechen wohl einfach deutsch, ohne dass auf Hildi's Fremdsprachenkenntnis eingegangen wird.
...

Verstehe ich hier was falsch?
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Django erzählt doch Schulz, wie es dazu kam, dass Hildi Deutsch kann.


Ich war gestern auch endlich drin und habe bekommen, was ich erhofft habe. Teilweise war das Sprachliche schon sehr heftig und ich hätte mit englische UT gewünscht, Synchro geht aber mal gar nicht, das würde mir den Westernflair komplett zerstören. SamJ war mir aber oft einfach zu viel des Guten, ich hoffe mal, dass es auf irgendeiner Disk dann englische UT geben wird, von Übersetzungen lernt man ja nichts. Vom Sinn her hatte ich keine Probleme, es geht mehr ums Detail ;) Tja, mein letzter Besuch im Cotton Land war 2005... Ich gebe 9/10

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Newendyke

Zitat von: Roughale am 23 Januar 2013, 12:49:18
Zitat von: Newendyke am 23 Januar 2013, 11:58:07...Hier hat man Übrigens, für alle OV-Jünger, mal wieder keine kreative Lösung für die deutsche Fassung gefunden:
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Schultz und Hildi sprechen wohl einfach deutsch, ohne dass auf Hildi's Fremdsprachenkenntnis eingegangen wird.
...

Verstehe ich hier was falsch?
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Django erzählt doch Schulz, wie es dazu kam, dass Hildi Deutsch kann.


Hab ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt: Hab nen Kollegen gefragt, der den Film in deutsch gesehen hat.
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Es wird schon erzählt, dass Hildi mal deutsche Besitzer hatte, aber als sie und Schultz miteinander das erste Mal reden, wurde wohl Schultz's Erklärung weg gelassen, warum er jetzt mit ihr Deutsch sprechen möchte/muss.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Bluefox

Zitat von: Mr. Blonde am 19 Januar 2013, 01:41:11
Den Schnitt fand ich manchmal auch ungelenk, da fehlt Sally dann schon.  :bawling:

Ich denke, daran liegt es, daß die Meinungen über diesen Film so stark auseinander gehen. Das ist QTs größtes Problem, Sally wird ihm viel gezeigt haben, das macht aber noch keinen guten Cutter aus. Und Sally war eine der Besten auf dem Gebiet  ;)

Roughale

Zitat von: Newendyke am 23 Januar 2013, 12:55:08
Zitat von: Roughale am 23 Januar 2013, 12:49:18
Zitat von: Newendyke am 23 Januar 2013, 11:58:07...Hier hat man Übrigens, für alle OV-Jünger, mal wieder keine kreative Lösung für die deutsche Fassung gefunden:
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Schultz und Hildi sprechen wohl einfach deutsch, ohne dass auf Hildi's Fremdsprachenkenntnis eingegangen wird.
...

Verstehe ich hier was falsch?
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Django erzählt doch Schulz, wie es dazu kam, dass Hildi Deutsch kann.


Hab ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt: Hab nen Kollegen gefragt, der den Film in deutsch gesehen hat.
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Es wird schon erzählt, dass Hildi mal deutsche Besitzer hatte, aber als sie und Schultz miteinander das erste Mal reden, wurde wohl Schultz's Erklärung weg gelassen, warum er jetzt mit ihr Deutsch sprechen möchte/muss.


Das habe ich definitiv anders gesehen, zur Sicherheit, hast du OV oder Synchro gesehen?

Ich erinnere mich so:

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Schulz spricht Hildi auf Deutsch an, woraufhin sie kurz und etwas verschüchtert in Deutsch antwortet, kurz danach sagt er ihr, dass er weiss dass ihr eventuell die Übung fehlt und er daher langsam spricht, aber auf Deutsch besteht, falls man belauscht wird.

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