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Gibts hier Heimatfilm Fans?

Begonnen von abrakadabra, 2 Mai 2012, 08:50:39

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abrakadabra

oder hans moser / Paul Hörbiger Film fans?
Leute die alte Deutsche Filme sammeln
seltene Filme haben und darüber reden wollen
Infos über Schauspeiler und alte Filme haben?

Hedning

Fan des typischen Heimatfilms der 50er bin ich weniger, aber ich interessiere mich sehr für Dramen und Krimis im deutschen Film der 50er. Was ich im Bereich Heimatfilm (im weiteren Sinne) schätze, sind ernsthafte Literaturverfilmungen wie von Anzengruber ("Der Meineidbauer") und Ganghofer ("Schloss Hubertus", "Der Jäger von Fall").

Hitfield

Nein, das ist wirklich nicht mein Genre, aber ich bin vor einigen Wochen in den Besitz der DVD-Box von "Weißblaue Geschichten" gekommen (mit Gustl Bayrhammer, Hans Clarin, Günter Strack, Gerd Baltus usw.) und war wider Erwarten recht angetan. Mitte der 80er habe ich höchstens eine halbe Stunde davon gesehen und es hat mich nicht sonderlich angesprochen. Formal und inhaltlich ist die Serie aus vielerlei Gründen wie aus einer anderen Welt (die Inszenierung, der Lokalkolorit, die Bildsprache und natürlich die Geschichten) und wirkt auch deutlich älter als "nur" ein Viertel Jahrhundert, aber sie hat etwas - vor allem Flair.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Intergalactic Ape-Man

Als Initiator der Aktion deutscher Film im letzten Jahr kann ich mich wohl nicht davon freisprechen, auch in diesem Revier gewildert zu haben. Ich muß allerdings gestehen, daß in so einem Vergleich Americana einfach verhältnismäßig cooler ist. Das liegt aber wohl auch daran, daß der Anspruch an Heimatfilme bereits im dritten Reich beschmutzt und im Anschluß als verkitschter Eskapismus willkommen geheißen wurde. Ich denke mal, daß diese "Heimat"-Herangehensweise einfach nicht die richtige ist und ein guter Film vor einem passenden Hintergrund ganz automatisch gut funktionieren kann. Sonst würden mir ja nicht deutsche Filme aus allen Bereichen als solches zusagen können.

abrakadabra

also ich habe sehr viele heimatfilme und suche ncoh leute die gerne darüber reden und sich auskennen und gerne die zeit kennen udn darüber reden udn wissen wie es damals war wie nett die leute waren wie gut die filme waren und was weiss ich.

Intergalactic Ape-Man

Wie nett und gut war es denn? Vielleicht solltest du deinen Background dazu noch näher erläutern, damit man sich eine Vorstellung von dem machen kann, was dich bewegt.

pm.diebelshausen

Hm, ich sehe das etwas anders: die Leute waren traumatisiert und die Filme waren nett.

Aber an Heimatfilme im engeren und alten Sinne bin ich seit meiner Kindheit nicht mehr rangegangen. Mir liegen allerdings ältere Kriegsfilme und jüngere Heimatfilme.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Hankey

Zumal die Definition "Heimatfilm" sicher auch strittig ist. Was so als typischer Heimatfilm abgetan wird wie "Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt" ist sicher auch nicht so meins.  Anders sieht es dagegen mit Filmen wie "Schlafes Bruder", "Rama Dama" oder "Herbstmilch" aus bzw. generell Filme von Vilsmaier. Die spielen meist in einer viel höheren Liga und gehören irgendwie auch zum Heimatfilm.
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pm.diebelshausen

11 Mai 2012, 16:12:10 #8 Letzte Bearbeitung: 11 Mai 2012, 16:14:03 von pm.diebelshausen
Na, da sprichst Du vom "Neuen Heimatfilm", der dieses Genre nach dem Ende des traditionellen Heimatfilms (und nach den Lederhosensexfilmchen der 70er) das scheinheilige und verdrängende Idyllentum der 50er und 60er durch Realismus und unbequeme Themen ersetzte. Das ging vor allem mit "Der Bockerer" und dann vor allem "Heimat" in den frühen 80ern los. Abgesehen von der jeweiligen regionalen Gebundenheit der Settings sind das in meinen Augen eigentlich zwei unterschiedliche Genres, da sie völlig andere Intentionen in den Vordergrund rücken. Und mir scheint da auch keine wirkliche Kontinuität vom traditionellen Heimatfilm zum neuen zu führen. Die Wurzeln des letzteren liegen doch wohl vielmehr im Autorenfilm und Neuen Deutsche Film, z.B. bei Werner Herzog. Und dem kann ich auch mehr abgewinnen als den seichten Landschafts- und Dialektschwänken zweckdienlicher Realitätsflucht im deutschen Nachkriegskino. Aber das ist jetzt alles nur meine persönliche Filmtheorie, fachlich damit beschäftigt habe ich mich noch nicht.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Hedning

Begriffe wie "scheinheilig" und "Realitätsflucht" halte ich in Bezug auf Filme ehrlich gesagt für sehr bedenklich, egal auf welches Genre und welche Epoche auch immer angewendet. Dahinter steckt nichts anderes als die Idee, dem Film vorzuschreiben, was er zu zeigen hat, nämlich das, was jeweils für "Realität" gehalten wird. Welcher Film auch immer das nicht macht, "flieht" in dieser Logik dann vor irgendwas. Für mich ist das reine Ideologie. Natürlich kann man die Heimatfilme aus vielen Gründen kritisieren, aber "Realitätsflucht" kann man letztlich den meisten Filmen vorwerfen, da ein Film immer aus einer Gesellschaft heraus entsteht, die so ihre Probleme hat, aber nur selten diese Probleme auch dokumentiert. Heimatfilme sind m. W. auch nicht mit der Behauptung aufgetreten, ein realistisches Bild der deutschen Nachkriegsgesellschaft in all ihren Facetten abzuliefern.

pm.diebelshausen

14 Mai 2012, 17:47:28 #10 Letzte Bearbeitung: 14 Mai 2012, 17:49:01 von pm.diebelshausen
Du hast recht und deshalb habe ich den Begriff etwas spezifiziert und einerseits von "zweckdienlicher Realitätsflucht" gesprochen, die genau das bezeichnen sollte, was die Absicht hinter dieser Art von Heimatfilmen war: das Bild der deutschen Landschaft über das kriegerische Besudeln in der Zeit davor hinaus zu retten. Da wurde ganz bewusst ein Schein gewahrt, der bei ehrlicher aber durch Trauma und Schuld verhinderter Ehrlichkeit zerbrselt wäre, was er dann erst durch die 68er (als Zeitpunkt des Umbruchs, nicht als Bewegung, die es als solche nicht wirklich gab) tat. Diese Fassade bezog ich andererseits nicht nur auf Film: der war nur ein weiteres Symptom einer verdrängenden Haltung, die Geschehenes so gut wie ungeschehen machen sollte statt durch Selbsterkenntnis Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Aber ich muss die Begriffe auch nicht zwingend verteidigen, wenn sie ideologisch anrüchig sind - einverstanden. Im Gegensatz zu anderen Filmepochen scheinen mir diese alten Heimatfilme dennoch weit programmatischer und vordergründiger in dem Zweck, dem sie dienten, als zu anderen Zeiten. Es gab auch anderes, keine Frage. In der Rückschau entdecke ich allerdings mehr Tradierung der Ikonographie, wie sie während der 30er/40er ideologisch genutz wurden, in den Heimatfilmen der 50er und frühen 60er als in anderen Erzählformen nach dem Krieg.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Lunita

Also ich war mal Fan. Da war ich allerdings noch ganz klein und habe die zusammen mit meiner Oma geschaut. Wenn wir nicht gerade Ohnesorg-Theater geguckt haben. Inzwischen kann ich mir Heimatfilme nicht mehr antun, weder die alten, noch die neuen. Die Alpen sind ja auch nicht meine Heimat. Mein Lieblings-Heimatfilm ist Bang Boom Bang. ;-)

abrakadabra

also ich habe an die 120 Heimatfilme gesammelt auf DVD
komsich dass die fast keiner sammelt
also ich kann mri das sehr gut vortellen so am land, so ruhig so nett, am sonntag alle in der kirche alles wird im wirtshaus besprochen
die leute gearbeitet, ein reicher bauer im drof, die liebe ist gorß geschrieben, ja so wie förster im silberwald, ich kann mir das gut vorsellen

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