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Olympus has Fallen (Antoine Fuqua)

Begonnen von StS, 13 November 2012, 21:51:49

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Dionysos

4 Juli 2013, 10:25:14 #30 Letzte Bearbeitung: 4 Juli 2013, 10:30:59 von Dionysos
Gestern quasi noch auf den letzten Drücker mitgenommen, bevor das Ding ab heute aus dem Programm genommen wird - und keinen Cent des Eintrittgeldes bereut. Würde Cannon noch existieren, sähen ihre Werke wohl so oder so ähnlich aus, dachte ich mir die ganze Zeit und siehe da: Ein alter Recke wie Avi Lerner hat hier immerhin fröhlich mitproduziert :respekt:
Der Film selbst ist dementsprechend ein zynischer, menschenverachtener, zum Kinoevent aufgeblasener B-Actioner, der mit seiner altmodischen aufrechter-Amerikaner-gegen-ausländische-Aggressoren-Attitüde ein unverwechselbares 80er-Jahre Flair versprüht und trotz seiner fast 120 Minuten Laufzeit erstaunlich geradlinig inszeniert ist und praktisch ohne längere Expositionen auskommt. Gerald Butler stemmt den Charakter des Actionheronen zudem mit viel Charisma, trockenem Humor und, innerhalb der üblichen Genrestandards und dank der vergleichsweise bodenständigen Action, auch mit einer gewissen Glaubwürdigkeit. Dass man am Ende mit der Fahne in der Hand jubelt, wenn Butler und der Präsi umgeben von hunderen Leichen allein aus dem zum Klump geschossenen Weißen Haus trotten, nebenbei noch flotte Sprüche reißen und dann im Rahmen eines peinlichen Epilogs noch über Freiheit und Vaterland sabbeln dürfen, setzt diesem reaktionären Unfug dann noch endgültig die Krone der Freiheit auf. Aber geschenkt - die Chose ist dann doch eindeutig zu unterhaltsam und sinnfrei, als dass man sich über diese erwartbaren Entgleisungen noch ernsthaft echauffieren kann. Als inhaltlich stupider, aber sauber produzierter Actionreißer kann "Olympus has Fallen" jedenfalls vollauf überzeugen.
7/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Moonshade

Ach ja, die alte Stirb-langsam-Formel vom tugendhaften Einzelkämpfer mit persönlichem Tragödienproblem funktioniert immer noch - OHF ist ein so richtig schön zynischer menschenverachtender Actioner mit gewohnt unsinniger Prämisse -
Spoiler: zeige
wenn sich denn die USA nicht erpressen lassen und nicht mit Terroristen verhandeln, warum funktioniert das hier denn so prima den ganzen Film, nur um einen Mann zu retten, während man stattdessen einen Krieg in Kauf nimmt und sich selbst in eine Nuklearwüste verwandeln darf
. Kaum zu glauben, daß Morgan Freeman so lässig diese dämliche Speaker-Rolle abgesegnet hat.

Da sei aber G.Butler vor, der hilfreich das unvermeidliche Kind zur Halbzeit aus der Handlung entfernt und danach grummlig-amüsiert die ganzen Nordkorea-Paramilitär-Terroristen entsorgt - genauso reaktionär wie die das auch gemacht haben.
Logisch und logistisch stimmt das hinten wie vorne nicht und man will weder sehen, daß Secret-Service-Garnisonen im Falle eines Angriffs komplett deckungsfrei schießend einfach mal so vor die Tür rennen, noch wie die Verteidigungsministerin den Verfassungeid runterleiert, während man sie zu Klump gehauen durchs Foyer schleift...und daß die Südkoreaner alle wimmernde Weicheier sind, die vor Onkel KimjongBUM zittern, ist auch voll realistisch...

CGI war schon mal besser, aber ich hab so viel SF- und Fantasykacke der letzten Jahre aus der Retorte gesehen, daß das hier kaum stört, ein Schelm, der beim zusammensackenden Obelisken nicht an das WTC denkt...
über den Schlußsalbader reden wir mal nicht, der Scherz mitten im Leichenstapel zum Schluß mußte auch net sein und wie gut man doch einen Bauchdurchschuß wegstecken kann...
...aber letztendlich dient dieses Schlachtfest der Agro-Abschüttelung und da funktioniert er prächtig und straight.

Natürlich kann man dann ordnungsgemäß kritisch platt machen, aber wir spielen jetzt einfach mal ne Runde Arschlecken und ich fang an: 7/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Chuck Rafferty

Der Film ist ein Videothekenklopper von NU IMAGE, der größenwahnsinnig geworden ist und sich, mit dem hauseigenen Premiumlabel MILLENNIUM FILMS getarnt, in die Kinos geschlichen hat.

Eigentlich ein Grund zum Feiern. Leider versucht OLYMPUS HAS FALLEN schaurig formelhaft und verkrampft pathetisch ein gaaanz großer patriotischer Blockbuster im Stile von AIR FORCE ONE zu sein, was gehörig schief geht.

Logiklöcher würde ich normalerweise keinem Actionfilm groß vorhalten, nicht aber, wenn er über weite Strecken schlichtweg langweilig ist. Zumindest sorgt das komplett absurde Verhalten der US-Regierung hier für unfreiwillige Komik. (Wer war eigentlich dieser Dan-Aykroyd-Verschnitt, der im Lagezentrum ständig zu den neuen dramatischen Entwicklungen betreten in die Kamera glotzt?)

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, wie der Film als Actionkracher gelobt wird. Bis auf die Terroristenattacke in der ersten Hälfte (völlig unnötig durch mäßige CGI aufgeblasen) rockte hier nur sehr wenig. Im Gegensatz zu vielen seiner NU IMAGE Kollegen aus dem Videoregal verwandelt sich OLYMPUS HAS FALLEN sogar in einen schnarchigen Drei-Zimmer-Actionfilm. Wie lang sitzt Gerard Butlers Heldenfigur denn bitte lediglich im Weißen Haus herum, bis es dann endlich mal ein paar kleine Scharmützel mit den Terroristen von nebenan gibt? Nur der Heizungskeller fehlte hier noch...

Die Altersfreigabe ab 16 Jahren geht zwar weitestgehend in Ordnung, ich tippe aber mal stark, dass der Film, wenn er nur eine Videopremiere mit Lundgren & Co. gewesen wäre (z.B. COMMAND PERFORMANCE) wahrscheinlich eine 18er erhalten hätte und eine Szene
Spoiler: zeige
(Folter-Verhör)
möglicherweise sogar Probleme mit der FSK bekommen hätte.   

Wolfhard-Eitelwolf

Ebenfalls zur letzten Gelegenheit im Kino bewundert und bestens unterhalten worden. Die völlig durchgeknallte Action überrascht durch ihre Gnadenlosigkeit und den wirklich extremen Bodycount - leider aber auch durch die Grottigkeit der CGI-Effekte, aber darüber lässt sich bei solch einem Film ebenso wie über die Logik ganz gut hinwegsehen.
Butler funktioniert prima als One-Man-Army, der Rest vom Cast pendelt sich zwischen unauffällig, unnötig und nervtötend (Verteidigungsministerin) ein. Das Patriotismus-Häubchen ist bis auf den wirklich kaum zu ertragenden Eid der Ministerin auch zweckmäßig wie klischeeentsprechend und sorgte zumindest bei unserem Kinosaal für die Lacher.
Einziger echter Kritikpunkt: Das Timing. Sowohl Auftakt als auch Teile des Parts nach der spektakulären Erstürmung erweisen sich als zu einfallslos und lahm. Da könnte noch gekürzt werden. Im Heimkino natürlich ein Pflichtfilm, vielleicht fallen da auch die miesen Bluteffekte auch nicht ganz so auf...

Dr. Schnabel

Zitat von: Moonshade am  4 Juli 2013, 10:55:29
Natürlich kann man dann ordnungsgemäß kritisch platt machen, aber wir spielen jetzt einfach mal ne Runde Arschlecken und ich fang an: 7/10

Kann man nicht besser (und souveräner) formulieren.
... alias: Der Zerquetscher

lastboyscout

Auf BluRay gesichtet und wirklich gut unterhalten worden.
Meine Fresse da wurde ja nix und niemand verschont, die haertere Gangart wurde da konsequent durchgezogen, Respekt.
Gerard Butler darf in diesem Die Hard-Klon ordentlich austeilen, auch wenn die meisten Kaempfe leider in dunklen Raeumen stattfinden, so kommen sie doch gut hart rueber, auch die
Spoiler: zeige
Verhoerszene
weiss durchaus zu gefallen.
Gibt 8/10 fuer einen fast schon Nonstop-Actioner der durchaus ne Fortsetzung im Pentagon spielen lassen koennte.  :icon_mrgreen:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

blade2603

Zitat von: lastboyscout am  2 September 2013, 03:04:04
Auf BluRay gesichtet und wirklich gut unterhalten worden.
Meine Fresse da wurde ja nix und niemand verschont, die haertere Gangart wurde da konsequent durchgezogen, Respekt.
Gerard Butler darf in diesem Die Hard-Klon ordentlich austeilen, auch wenn die meisten Kaempfe leider in dunklen Raeumen stattfinden, so kommen sie doch gut hart rueber, auch die
Spoiler: zeige
Verhoerszene
weiss durchaus zu gefallen.
Gibt 8/10 fuer einen fast schon Nonstop-Actioner der durchaus ne Fortsetzung im Pentagon spielen lassen koennte.  :icon_mrgreen:

Dem gibts nix hinzuzufügen!! Klasse und extrem harte Kost! War auch etwas übberascht das er das gewaltpensum bis zum Ende durchzieht!
Hat mir sehr gut gefallen.
Und auf BD (US Scheibe) gibts ordentlich rums und gutes Bild. Leider war bei mir der Center etwas zu dunkel so das die Sprache nicht immer gut rüber kam!
"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

Pinhead_X

So gestern endlich geschaut und kann mich ebenfalls den Meisten her anschließen. Solider Actionkracher der alles hat was so ein Film braucht. One Liner, Blut, Terroristen und Explosionen. Mir fehlte aber ein echter Gegner mit Charakter (in White House Down der Hacker z.B.). So blieben die "bösen" doch eher flach und ich nenne es mal -langweilig-. Des weiteren war der Film eher vorhersehbar und zu allem Überfluss noch voll von unfassbarem Pathos, das mir fast die Blomben rausgeflogen sind.

Sieht man von all dem ab, hat man einen guten Actionfilm der das Rad nicht neu erfindet, sich aber etwas zu ernst nimmt. (Das hat Emmerich besser gemacht). 

6,5/10 Punkte.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

StS

,,Olympus has fallen" (2013) präsentiert dem geneigten Action-Fan ein klassisches ,,Die hard"-Szenario – dieses Mal nur halt im White House angesiedelt. Der Streifen überzeugt u.a. dank einer ansprechend ,,ruppigen Gangart" und einer druckvollen Inszenierung Antoine Fuquas. Gerard Butler verkörpert die Hauptrolle prima – worüber hinaus sich noch diverse ,,vertraute Gesichter" in den Reihen der Nebenparts entdecken lassen, von denen aber keiner ,,mimisch" nennenswert gefordert wurde (am meisten Mühe in der Hinsicht hat sich wohl Melissa Leo gegeben). Zwar kommt das Skript nicht sonderlich originell oder ,,ausgefeilt" daher und sind so einige CGI-Effekte nicht gerade hochwertiger Natur – doch dank Fuqua´s kompetenter Umsetzung bietet einem der Streifen zumindest ordentlich zufrieden stellende Genre-Kost...

7/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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