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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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PostalDude

Hot Shots!



Ein Gagfeuerwerk! Charlie Sheen in Bestform! Aber nicht alle Gags zünden, aber wenn, dann richtig!  :happy:
Die Story ist, wie zu erwarten, nur Mittel zum Zweck, und, natürlich, von Top Gun kopiert  :happy:

Admiral Benson ist der Beste, was ist an dem eigentlich überhaupt echt?  :happy2:
Die Fliegeraction ist auch ganz gut umgesetzt, IMO!

4/5

PostalDude

Bei Amazon Video geguckt:

Killer's Bodyguard 2



Noch mehr Action, noch mehr Chaos, noch mehr (Alt)-Stars ! Aber leider viel schlechter als im ersten Teil. 😔

Die Gags sind leider sehr, sehr flach - vor allem die achsolustige Fäkalsprache. Ansonsten hab ich nix dagegen, aber hier wird's komplett übertrieben & unlustig. 😑
Es regnet (CGI)-Kopfschüsse und die Action ist oft handgemacht, aber leider nicht immer. 😕

Antonio Banderas als griechischer Bösewicht gefällt, Ryan Reynolds sowieso, aber Salma Hayek nervt mit leider mit ihrer Art ! Im 1. Teil war das cool, aber hier hat sie zu viel Screentime... Samuel L. Jackson ist wie immer - ganz cool! 😎
Ach ja, Frank Grillo spielt auch mit, spielt aber einen Interpol-Agenten, der auch cool ist, aber leider zu wenig vor kommt bzw. leider gar nicht kämpfen darf! 😕
Morgan Freeman ist auch noch dabei..

Fazit: Schlechter Nachfolger!

2/5

Hitfield

2 März 2025, 00:23:12 #2912 Letzte Bearbeitung: 2 März 2025, 00:36:02 von Hitfield
Keiner haut wie Don Camillo (Italien 1983)



Das letzte Mal am 1. Mai 1991 gesehen – als RTL noch RTLplus hieß.

Für sein Regiedebüt entschied sich Terence Hill 1983 für ein Remake der klassischen "Don Camillo & Peppone"-Filme mit Fernandel, die es zwischen 1952 und 1965 auf fünf Teile brachten. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der erste Film also auch schon gut 30 Jahre auf dem Buckel. Hill wollte sich mit der Produktion vor allem ein eigenes Standbein schaffen, da sich die Zeit der Spencer/Hill-Filme dem Ende zuneigte. In Westdeutschland kam "Keiner haut wie Don Camillo" im Mai 1984 in die Kinos, zog aber keine Sequels nach sich. In Deutschland landete der Film mit knapp 1,3 Millionen Besuchern auf Platz 15 der meistbesuchten Kinofilme 1984.

Schon im Oktober 1984 folgte dann der Kinostart des (vorerst) vorletzten Spencer/Hill-Films "Vier Fäuste gegen Rio" und im Februar 1986 mit "Die Miami-Cops" der Start des letzten. Fast ein Jahrzehnt später drehten die beiden jedoch noch das Spätwerk "Die Troublemaker".

Wie dem auch sei: Den Schwerpunkt setzt Hill bei seinem Regiedebüt anders als das Original mit Fernandel. Der Klassenkampf und die Politik spielen auch bei der Hill-Version eine Rolle, aber weitaus weniger dogmatisch. Es dominiert eine lockere Grundhaltung und eher der Klamauk mit leichten Prügeleien. In einigen Szenen erinnert der Film auch kurz an Bud Spencers Solofilm "Der Bomber".

Tja, ich muss sagen, dass der Film aus reinen Unterhaltungszwecken erstaunlich – ich will nicht sagen "gut gealtert" –, aber bekömmlich ist und zugleich wie aus der Zeit gefallen wirkt. Die "Heile-Welt-Atmosphäre" hat mich sehr abgeholt, vielleicht habe ich das aktuell ja gebraucht. Schon erstaunlich, mit welch unspektakulären Problemen und wenigen Überraschungen man einen immerhin 120 Minuten (!) langen Film füllen kann, ohne dass es langweilig wird. Und vom Film mal abgesehen: Mich hat das alles wieder daran erinnert, wie unspektakulär, unaufgeregt, entspannt und langsam der Alltag früher war. Ein Blick auf den Kalender sagt mir, dass seit dem Hill-Remake auch schon wieder über 40 Jahre vergangen sind. Ich muss wohl selber inzwischen alt geworden sein. :shocked:

6 / 10
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Private Joker

3 März 2025, 01:27:16 #2913 Letzte Bearbeitung: 3 März 2025, 14:14:33 von Private Joker
Demon City (Netflix)

Und noch 'ne CGI-Blutorgie. Bin da im Augenblick ein bisschen übersättigt und auch generell nicht ganz in der richtigen Stimmung für so was (auch Killer's Game mit Bautista war nicht so wirklich meiner).
Wer es ausdifferenzieren will: "Eigentlich" können die Asiaten das besser, zumal deren Actionstars (Tôma Ikuta - nie gehört) eine gewisse Grundkompetenz in Sachen Fighting-Skills mitbringen, die dem auch nicht mehr ganz jugendlichen Power-Bolzen Bautista eher abgehen, was dann Kamera und Schnitt mühsam kaschieren müssen. Trotzdem - so richtig haut der hier actionseitig auch nicht rein, echte Highlights sind eher Mangelware. Eine gewisse Dynamik kann man den zwei, drei Kernblutbädern nicht absprechen, aber wenn einen schon die Unmengen Computerblut nicht aus der Immersion schmeißen, dann sind es spätestens einige eher fake aussehende Moves und Schläge, die dann doch recht deutlich vorbeigehen. Pluspunkt, wenn man welche sucht: Der Held ist bei allen behaupteten oder realen Skills nie so unverwundbar wie die Konkurrenz, gerade gegen Ende...

Wobei man sich schon über die Fixigkeit wundert, mit der der vom Pflegefall zurück zum Überfighter wird. Aber auf die Goldwaage legen darf man die Story eh nicht - maskierte Finsterlinge, korrupte Cops, ein Exkiller als eher zweifelhafter "Held". Aber warum das ganze ? Irgendwo und irgendwie geht es um die "Zukunft der Stadt", und dieser eine Wolkenkratzer, der dafür wohl steht, sieht auch ganz schick aus (gibt es den wirklich? Sollte der CGI sein, wäre der Effekt ausnahmsweise echt gut), aber so richtig durchschaut habe ich da Grundstruktur und Handlungsverläufe nicht. Ehrlicherweise: Parallel lief noch ein Dartsmatch, aber seit da  der Littler mitspielt, ist das fast so einseitig wie die meisten Prügelszenen in dem Film hier.

O.K. - ein Drehbuchoscar wird da keine Sekunde eingeplant gewesen sein, aber um da komplett drüber hinwegzusehen, ist dann auch nicht genug oder nicht genug hochwertige Action drin. Trotzdem noch so halbwegs ertragbar - 4,5/10.

Cursed
(OT "Accursed") Amazon 99 Cent

Offenbar schon 2022 (während Corona und daher mit eher wenigen Figuren) gedrehter Softgrusler. Irgendwo geht es um einen Fluch, der eine ältere Dame (Meg Foster, ach herrje) zur Hülle eines Dämonen gemacht hat, während sich drei jüngere Ladies diesem und anderen, persönlichen Dämonen stellen müssen.

Oder so ähnlich - auch das ein Fall, in dem die Handlung objektiv nicht so viel Sinn ergibt oder eher gewollt zusammengepuzzelt wirkt. Irgendwie spielt Blut eine merkwürdige Rolle, aber schon die Auftaktszene, in der sich die "Hexe" mit dem mysteriös-ungezeigt abgezapftem Eigenblut quasi selbst verflucht, macht deutlich, dass die Goldwaage auch hier besser im Schrank bleibt. Der abrupte Bruch in der Handlung mit dem Fokus auf zwei ganz andere junge Frauen und der mühsame Versuch, das später noch zu verbinden, irritiert dann etwas  - der Film ist übrigens durch die Bank weiblich besetzt, aber weil die allesamt sagen wir vorsichtig ansehnlich sind und auch die "eigentlich" naheliegende Lesbenkiste nicht aufgemacht wird, lasse ich das mal durchgehen. Trotzdem: Spätestens als eine weitere Lady mit sinistren Absichten (Mena Suvari - kaum erkannt) dazu kommt, um die Handlung irgendwie voranzutreiben, muss ich feststellen: auch das wird nicht mein Film.

Daran ändern auch ein mehrfach wiederholter, halbwegs solider (weil offenbar nicht PC-generierter) Creature-Effekt und ein paar lautstarke Scarejumps nicht. Als Gruselfilm kommt der einfach nicht von der Stelle, die Story oder was auch immer generiert über weite Strecken kein Interesse. Auch der Schluss haut nicht um - maximal 4/10.

The Bridge
(Amazon 99  Cent)

Stirb Langsam auf einer Brücke - hat in der Kollektion irgendwie noch gefehlt. Nicht. Für ein B-Movie mit einem vermutlich überschaubaren Budget (so deute ich mal den eher No-Namigen Cast) ist das ein ambitionierter Schauplatz, der schreit geradezu nach aufwändigen Effekten und reichlich Extras. Ich will über das Ergebnis nicht allzu heftig herziehen, wirklich grottig sieht der auch nicht aus. Trotzdem: Da wurde offenbar ziemlich tief in die Trickkiste gegriffe, das ist höchstwahrscheinlich ein Produkt der relativ neuen (ggf. KI-gestützten, wie der neue "Lost Lands") LED-Bühnentechnik, bei der die Darsteller die ganze Zeit vor bildfüllenden Screens agieren, auf denen das ganze Szenario (bzw. im SF-Bereich eine ganze Welt) schon bei Dreh eingespielt wird. Vermute ich mal - das Ergebnis ist wie gesagt nicht völlig missglückt (gerade die Auftaktexplosionen sind passabel), sieht aber in fast jeder Szene komplett künstlich aus, sogar dann, wenn "eigentlich" reale Autos und Personen im Bild sind. Und über den Hubschrauber und das Boot hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens, möglichst nicht cgi-generiert.

Zweites Indiz, dass diese Technik zum Einsatz kam: Da Handlung bleibt örtlich extrem beschränkt, sogar die eintreffende Polizei beteiligt sich nur via Fernglas oder Sniper-Zielfernrohre an der Handlung. Realistisch geht anders, gerade bei einen Terrorangriff dieser Größenordnung ist das Aufgebot und das (Nicht-)Agieren der Staatsmacht (de facto ein älterer Herr als Verhandlungsführer und sonst gar nix) eigentlich eine Lachnummer.

Was uns zu Punkt 3 führt - die sattsam bekannte Kernhandlung. Ex-Soldier tackelt reihenweise Exkollegen, um Klein-Schwesterlein zu beschützen. Gähn - von ein zwei schicken Messer-Moves abgesehen auch actionseitig eher unaufregend. Wobei man sich schon fragt, warum der entlassene Army-Normalsoldier so viel kampfkräftiger und treffsicherer ist als die versammelten Exkollegen von der Spec-Ops-Abteilung. Die Klischeeparade um helfende Hände (natürlich auch ein Exsoldier) und obligatorische Feiglinge nervt; einziger Lichtblick: eine halbwegs interessant gezeichnete weibliche Neben-Hauptfigur (Lachmann), bei der man sich allerdings fix fragt, warum die Baddies die nicht als Erste killen.

Abteilung "war nicht mein Film" die Dritte - oder ich bin aktuell etwas mäkelig aufgelegt. Um die 4/10.




"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

5 März 2025, 09:47:41 #2914 Letzte Bearbeitung: 5 März 2025, 13:23:52 von StS
Bevor Tilman Singer mit einer schicken internationalen Besetzung den feinen 2024er Horror-Streifen ,,Cuckoo" schuf, vermochte er bereits mit seinem nur knapp über eine Stunde lang laufenden 2017er Genre-Werk ,,Luz" über die Grenzen Deutschlands hinweg positiv auf sich aufmerksam zu machen. Auf 16mm Bildmaterial als sein geförderter Abschlussfilm der Kölner Kunsthochschule für Medien realisiert, ist es Singer gelungen, eine schön mysteriöse Atmosphäre heraufzubeschwören, die einen ,,in ihren Bann zieht" – sofern man ein Faible für Veröffentlichungen von Regisseuren wie David Lynch oder Peter Strickland hat...

Solide besetzt, mit einem tollen Soundtrack unterlegt, sowohl von den Kulissen als auch der Inszenierung her einen markanten ,,Retro-Stil" aufweisend sowie mit verschiedenerlei ,,Merkwürdigkeiten" (á la seltsame Sprachrhythmen, Bild- und Ton-Verfremdungen sowie ,,eigenwilliges" Gebaren der Protagonisten) aufwartend – punktuell aber ebenfalls mit einem Hauch an Humor – ähnelt diese experimentelle Abwandlung klassischer Besessenheits-Stoffe durchaus einem Theaterstück. Stimmungsvoll und audiovisuell reizvoll, hatte Singer mit seinem Debütwerk damals auf jeden Fall schonmal eine Menge Potential zur Schau gestellt...

6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

PostalDude

Werner - Beinhart!



Ludger Pistor als Priester am Anfang & am Ende!
Hatte ich ja voll vergessen!

Das Fußballspiel auf dem Marktplatz - legen-där !
Röhrich bei Frau Hansen - dieses Chaos - gajøl, dø !
Auf der Baustelle knallt's dann richtig !
Der leckere Wurstblinker beim TÜV !
Das Krankenhaus ! Ein reines Biermeer...
Und am Ende wird am Strand gefeiert!

 :happy:  :happy:

Wenn nur die Realszenen nicht wären... 😕
Brösel kann einfach 0 schauspielern & die Story mit Rumpelstilzchen is einfach scheiße unnötig.

Die Comicszenen sind einfach die Highlights! Brösel sollte mal einen "Comiccut" veröffentlichen!  :happy2:

Die Mucke rockt auch dank Torfrock usw. super!

3,5/5

StS

,,the Best Man" ist ein B-Movie-Action-Thriller aus dem Jahr 2023, der während der Covid-19-Pandemie in einem großen, schicken, aber altmodischen Hotel/Casino-Resort in den Bergen an seinem See gedreht wurde, welches zu jener Zeit geschlossen war, so dass man sich quasi darin ,,austoben" durfte – was aber leider nicht passiert ist. Stattdessen wird sich meist durch irgendwelche Flure, Spielautomatenflächen und Zimmer geschlichen – scheinbar immerzu vorsichtig, bloß so wenig wie möglich kaputt zu machen, denn das Budget war wohl nicht gerade hoch. Die schönen Landschaften draußen im Hintergrund wären da als Schauplatz ungleich reizvoller gewesen...

Nunja, erzählt wird die Geschichte einer Hochzeitsgesellschaft, die das komplette Hotel (samt einiger Angestellter) ,,für sich allein" hat: Der Vater der Braut ist ein arg reicher Mann – und trotzdem ist dieser Aspekt der Story wenig glaubwürdig. Plötzlich taucht eine Truppe Baddies auf – worauf einzelne Gäste (sowie der Bräutigam) sich wehren und zurückschlagen, da sie zuvor gemeinsam ,,gedient" haben und sich daher mit Waffen und so gut auskennen; was wiederum zu generischer Action mit den für Flicks dieser Art inzwischen ja üblichen auffälligen CGIs (Einschüsse, Mündungsfeuer, Blut etc.) führt. Spannung oder originelle Einfälle sucht man indes vergebens...

Die Besetzung ist an sich okay – allerdings agiert Luke Wilson als Lead recht ,,blass", wirkt Dolph Lundgren ungemein ,,hüftsteif" (während seine Figur ständig angetrunken ist und/oder ein Mädel anbaggert, das seine Tochter sein könnte) und verkörpert Scott Martin einen höchst langweiligen Antagonisten. Wenigstens gehen Nicky Whelan, Brendan Fehr und Scout Taylor-Compton in Ordnung. Keine der Charaktere ist sonderlich interessant, die Handlung kommt bestenfalls ,,zweckdienlich" daher und braucht obendrein recht lange, um einigermaßen Fahrt aufzunehmen – nur um dann zunehmend ,,egaler" zu werden sowie in einem enttäuschenden Showdown zu münden...

Ernsthaft langweilig sind diese 90 Minuten zwar nicht – allerdings hätten 75 bis 80 besser gepasst (so z.B. erhält man im Vorliegenden halt eine ausführliche Tour des Hotels präsentiert). Regisseur und Co-Autor Shane Dax Taylor holt nie ein Optimum aus seinem Setting und dem klassischen Genre-Konstrukt heraus: Es gibt nicht einmal einen Versuch zu verzeichnen, das klassische ,,Schwarz-Weiß-Schema" im Bereich der Motive Schrägstrich Figuren aufzubrechen (genau das hatte Taylor bei seinem Vorgängerwerk ,,Masquerade" zumindest versucht). Kurzum: ,,the Best Man" ist belanglos und lahm. Kann man also getrost auslassen, diesen unaufregend-uninspirierten Streifen...

3,5/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Demon City (Netflix)

Der geht ja aktuell gerade in den Abrufzahlen gut ab, allerdings ist das Massenpublikum bei Netflix sowieso überwiegend erbärmlich uninformiert oder an Qualität nicht interessiert, dass sogar dieser 739.Aufwisch in Sachen Rachestory ein begeistertes junges oder erwachsenes Publikum findet.

Ist kompetent gemacht, aber wirklich, wie häufig noch wollen Profikiller mit Familie sich zur Ruhe setzen, damit dann böse Rumpelwichte die gewordene Familie ermördern und ihn ins Koma schießen, bis er 12 Jahre später zur Rachetour aufbricht, bei der (wow, gosh, never seen!) herauskommt, dass Töchterlein noch lebt?
Genau, ist also Revenge-by-Reißbrett, wobei nie so ganz klar wird, warum die fünf bösen Männlein, denen er mit dem Startmassaker noch einen ungewollten Gefallen getan hat, ihn überhaupt umbringen wollen, aber is ja auch egal. Vermutlich weil sie mal so richtig echt evil sind, alle wichtige Positionen in der Gemeinde inne haben und sich meistens als seriös tarnen und in Wirklichkeit sich alle nur selbst bereichern wollen...jaja, so sind die kapitalistischen Bösewichter von heute, aber nachts setzen sie sich dann eine Maske auf und verwandeln sich in keckernde Metzelknechte.

Die einzigen Unterschiede, den ich zu gängigen Schlachtfesten aus dem Asiashop hier sehe, sind einmal das unpraktische Hackmesser mit dem der Protagonist hier vorgeht (zumindest an Anfang und Ende) und dann die eher rudimentären Fighting Skills, denn wo sonst Choreo pur herrscht, haben wir hier einen mobilitätseingeschränkten und sehr eckig hinkenden "Helden", der sich nach Möglichkeit irgendwo an den Kniekehlen der Finsterlinge festklammert und sich daran hochzieht. Die Kampfszenen sind bewusst ungelenkt und rumpelig und meistens stößt man sich mehr aus dem Bild, die Zwischendurchmassaker an den Minions sind so beliebig, dass man sie teilweise gar nicht zeigt.

Als kleines Extra spielt der Film dann noch mit Fantasytönen, denn der Held könnte eben auch besagter "Dämon" sei, der die Stadt heimsucht und bei dem was er hier überlebt, könnte das stimmen. Aber das ist spekulativ.
Insgesamt ganz nett, zeitweise abgedroschen und leider nicht originell genug, um wirklich mitzureißen. Aber das ist ja der Netflixtrend in fast allen Genres. 5/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

PostalDude

Hot Shots! - Der zweite Versuch



Die beste Ramboverarsche der Welt! Selbst Colonel Trautman spielt mit!
NOCH besser als der 1. Teil!  :happy2:
President Benson sorgt mal wieder für Chaos und Topper rettet die Welt!
Hier spielt ja auch "Herb" aus Two and a half Men mit!
Und Bob Vila undundund... Stars ohne Ende Harhar!  :lol:

4,5/5

StS

In dem 2023er Horror-Thriller ,,Vindicta" treibt ein maskierter Killer in Seattle sein Unwesen, während in der Stadt gerade gewalttätige Proteste wüten. Wie es scheint, stehen seine Taten irgendwie mit der jungen, unter dem Tod ihrer Mutter leidenden Rettungssanitäterin Lou (Elena Kampouris) in Verbindung – bzw. in erster Linie mit ihrem Ex-Cop-Vater (Jeremy Piven) sowie einigen seiner ehemaligen ,,Weggefährten" (darunter Sean Astin)...

Lou's Character-Arc ist erfreulich gut ausgestaltet worden: Ihr Trauma ist simultan ihr Antrieb wie auch etwas, das sie hemmt. Darüber hinaus will sie ihren Paps stolz machen. Kampouris hat eine beherzte, überzeugende Performance abgeliefert und verdient grundsätzlich hochwertigere Projekte als dieses. Die übrigen Parts sind recht generisch-schlicht gestrickt – was sich so auch in dem entsprechenden Engagement der Gecasteten widerspiegelt...

Flashbacks geben zu früh zu viel preis, die Taten des Killers reichen von konventionell über grotesk bis hin zu (in einem Fall) extrem explizit – wobei die Practical-Effects (wie z.B. Wunden, Verbrennungen oder ein abgetrennter Kopf) von guter Qualität sind, während jene der CGIs (in erster Linie: Feuer) zwischen annehmbar und mies schwankt. Generell mangelt es dem Skript an Fokus und Originalität, der Regie an Pep sowie dem an sich düsteren Gebotenen an Atmosphäre...

Nicht immer überzeugend logisch, stößt ,,Vindicta" zudem punktuell in gewisse Guilty-Pleasure- oder unfreiwillig komische Gefilde vor – wozu der Showdown zählt, bei dem Final Girl Lou gegen den auf einmal im Prinzip ,,übermenschlich" nicht totzukriegenden Killer antritt; und das samt eines lol-igen Voiceovers und Oneliners (,,Carpe fucking Diem!") sowie einer in Flicks dieser Art inzwischen deutlich zu oft verwendeten allerletzten Einstellung vor Einsetzen der Credits...

gnädige knappe 4/10

Wer an meiner ausführlichen Meinung interessiert ist:
https://www.actionfreunde.de/vindicta/
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

PostalDude

Werner - Das muss kesseln!!!



Das muss kesseln in den Ohren, das muss drücken im Gesicht...! 🔊
Endlich komplett als Zeichentrick!

Werner und sein Bruder Andi verlieren ein Duell gegen "Nobel Schröder" und nebenbei geht es noch um eine Frau & ein Schwein!
Ich mag den Kolbenfresser bzw. Kompressor von Nobel Schröder's Bentley!  :happy2:

Werner und Andi bauen sich ein Monster aus einem alten Flugzeugmotor zusammen - den Metülsator ! 💥
Das Rennen selber am Ende ist das Highlight - Zeitreise inkl. !

Im Nebenstrang braucht Röhrich dringend Aufträge und versucht Günzelsen abzufüllen, geht natürlich schief !

Garniert mit einem selbst gemachten, rockigen Soundtrack kesselt der Film ordentlich !
Ich mag den Teil! 🤘🏻🔊💥

4/5

PostalDude

Bei Amazon Video über einen Channel geguckt:

The 800



1937 - Die Japaner überfallen die Chinesen und mitten in Shanghai verteidigen 800 (oder sogar "nur" 400!?) Chinesen 4 Tage lang eine Lagerhalle - dieser Film erzählt davon!

Mir gefällt die Kameraführung - immer nah dran, aber nie zu hektisch..

Auch die Kulissen und Effekte sind sehr gut!

Der Fluss teilt die Stadt - auf der einen Seite die "Reichen" & auf der anderen Seite ist Krieg...

Die Action ist sehr gut & blutig inszeniert und man fiebert mit ! Die ganzen Bilder sind sehr stark, unglaublich gut gedreht!

Die Asiaten sehen für uns "westliche" Welt irgendwie immer alle gleich aus, in diesem Film ist IMO aber nicht soo schlimm.

Leider schwingt auch gehörig Pathos & Nationalstolz mit, gehört ja dazu..

Ganz wichtig, immer gilt:

Krieg ist IMMER für'n Arsch ! ☝🏻

4/5.

PostalDude

15 März 2025, 12:11:01 #2922 Letzte Bearbeitung: 15 März 2025, 13:48:51 von PostalDude
Filmabend bei nem Kumpel:

Love Lies Bleeding im O-Ton bei Amazon Video gesehen:



Sehr starker Film! Hat sehr viel Spaß gemacht, spannend und sexy!  :happy3:

Kristen Stewart zeigt, das sie viel mehr als "Twilight" drauf hat!
Ed Harris spielt mal wieder einen richtigen Wichser und das richtig gut!
Katy O'Brian als Bodybuilderin, die immer mehr und mehr Stereoide nimmt, richtig krass dargestellt!

Die Story ist gut umgesetzt und immer spannend, die Bilder sind sehr stark, die 80er sind unglaublich gut umgesetzt, inkl. 80er Synthiesoundtrack.

Nur das Ende ist mir persönlich etwas zu sehr "over-the-top" 😕

4,5/5

Private Joker

15 März 2025, 13:28:24 #2923 Letzte Bearbeitung: 15 März 2025, 13:56:30 von Private Joker
Sleeping Dogs (Amazon 99 Cent - auch Paramount+)

Glatt verschwendete 99 Cent für mein nächstes "Sondervermögen" - drei Tage nach Amazonens letzter Billigfilmaktion hebt den P+ gratis ins Programm.

Wenn's wenigstens gut investiertes Geld wäre - obwohl kein Totalausfall, bleibt der so tief im Morast der Durchschnittlichkeit, dass es fast ein bisschen weh tut. Wobei es für so einen klassischen Krimi mit gutem Cast eigentlich mal wieder Zeit wäre; aber hier werden Gillan, Crowe, Csokas und ein paar solide Nebendarsteller an ein Drehbuch verschwendet, das eher mühsam auf einen im Kern (nicht in den Details) vorhersehbaren Schluss zuhumpelt. Kleine persönliche Randbemerkung aus der leider eigenen familiären Erfahrung: So "funktioniert" Alzheimer nicht, unabhängig von der (noch) utopischen Idee mit der neuen Behandlungsform (aus der eher wenig gemacht wird). Crowe ist "intellektuell" eigentlich voll auf der Höhe, ein paar Zettelchen und schon meistert er sein Leben perfekt und ist als Ermittler noch top in Form. Umgekehrt ist das Loch, das aus seinem Gedächtnis gemacht wird, schon aus dramaturgischen Gründen (mehr kann ich spoilerfrei nicht sagen) viel zu groß, das ist schlicht unplausiblel (realiter werden da häufig länger zurückliegende markante Ereignisse noch ganz gut erinnert, nur die aktuellen Sachen sind nach kurzer Zeit häufig "weg", und auch die allgemeine Lebenskompetenz ist lange nicht so gut wie hier geschildert). Wobei es natürlich auch sicher unterschiedliche Demenzformen gibt, aber hier wird es halt filmisch arg "passend" gemacht.

Und auch der Tathergang mit dem Unschuldigen vor Ort macht so, wie er am Ende geschildert wird wenig Sinn (
Spoiler: zeige
 wenn der die Sache mit dem Schläger oder sonstige Details beobachtet hätte, hätte er damit vielleicht viel früher seine Unschuld beweisen können. Und den Schläger mit Blut und Fingerabdrücken im Vorgarten des Opfers zu vergraben, ist für zwei altgediente Cops eher unprofessionell
Randproblem ? Passiert anderen auch ? Jo, aber da der Film sonst eher wenig Highlights bietet, abgesehen von einer relativ sinnbefreiten 10-Sekunden-Auto-Schießszene keine Action oder sonstige Spannung (auch das Element "der unschuldige Typ könnte bald hingerichtet werden" wird in keiner Sekunde so aufgegriffen, dass es zu ernsthaftem Mitfiebern führt) ist der als Kriminalfilm und erst recht als "Thriller" in weiten Teilen eine Fehlkonstuktion. Für die irgendwo halbwegs solide Machart unter Vermeidung wirklicher Langeweile und den guten Cast aber trotzdem noch knapp 5/10.

The Dark and the Wicked
(BD)

Schon älterer Grusler (2020), erstaunlicherweise erst jetzt hier erschienen. Und ein weiteres Beispiel, mit wie wenig filmischen Aufwand man sich Top-Quoten bei RT & Co abholen kann. Gerechtfertigt ? Aus meiner Sicht (mal wieder) eher nicht, solche Einschauplatz-Grusler ohne jedwede Ambition, da eine echte Geschichte zu erzählen oder eine stimmige Gruselmythologie aufzubauen, sind einfach nicht mein Ding.

Dafür hauen einige Horrormomente ganz ordentlich rein, das muss man den Machern lassen. Und die finstere Grundstimmung - erstaunlich für ein Produkt, das vermutlich deutlich vor Corona und den anderen Weltkrisen gedreht wurde - kann einem, wenn man entsprechend tickt, durchaus gefallen. Trotzdem ein sehr durchwachsenes Stück Steak, partiell blutig, leider auch streckenweise zu "welldone" aka zäh. Und weil man im Steakhaus auch eher "entweder oder" haben will, von mir "nur" 5,5/10.

Black Ritual (Amazon 99 Cent)

O.K., der kann nur als Scherz gemeint sein. Mama (wohl nie den King gelesen?) will ihren toten Sohn zurückhaben und stellt dafür allerlei Hokuspokus an. Wer seine Grusler gerne lärmig-laut mag, liegt hier richtig, wenn da der Leibhaftige oder whoever aus der Ecke grummelt und spukt, knallt der Subwoofer ganz ordentlich rein. Ansonsten fällt mir da aber nichts Positives ein, die Story macht keinen Sinn, die Figuren sind einem grad egal, der Nebenplot um den Ex ist überflüssig, und von der versprochenen Wiederbelebung ist über 99 der 100 Minuten Filmzeit nix zu sehen. Was auch der schwach gespielten Protagonistin hätte auffallen können, dann hätte die den Spuk irgendwann beendet und uns 1,5 Stunden Lebenszeit gerettet. 3/10.

P.S. Das Monsterdesign habe ich irgendwo schon mal gesehen, haben die sich da die Daten von der Festplatte eines anderen Gruslers "ausgeliehen"?

P.P.S. Warum nicht ausgeschaltet ? Weil ich mit "Little Bone Lodge" am gleichen Abend schon einen Pseudo-Grusler begonnen und wieder abgebrochen habe, diese "umgedrehten Homeinvasion-Filme" (mutmaßliche Invaders treffen auf noch viel üblere Gestalten) kann ich einfach nicht mehr sehen. Vor allem nicht, wenn da nach grob 35 Minuten so überhaupt nichts ansatzweise spannend-gruslig-blutiges passiert ist.

Und noch ein Kurzrückblick: "The Communion Girl" (Tele 5) - von den Printmedien mit "Daumen hoch" geadelt, i tend to disagree. Das im spanischen Horror gerne genommene Vergangenheitsszenario (nicht exakt datierbar, aber in einer Zeit, als die Kirche und die Familie stark waren und die Handynetze schwach) ist leidlich interessant, das geschilderte Teenagerleben mit wahlweise gewalttätigen oder überfürsorglichen Eltern aber auch nicht viel origineller als im US-Kino. Vor allem ist die Story um verschwundene kleine Mädchen, Außenseiterfamilien, Puppen und andere Mysterien reichlich durchschnittlich, die Gruseleffekte sparsam und das Ende (ich verkneife mir den Ausdruck "Schlusspointe" oder Twist) ebenso vorhersehbar wie konstruiert  4,5/10.

"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

,,Double Blind" (2023) – hierzulande unter dem tollen Titel ,,Schlaf! Nicht! Ein!" veröffentlicht – ist ein irischer Horror-Thriller, in dem einige junge Leute für etwas Geld an einem offiziellen Medikamenten-Versuch eines großen Pharma-Unternehmens teilnehmen. Leider bewirkt das zu testende Präparat, dass derjenige, der nach der Einnahme einschläft, im Zuge dessen stirbt. Während man sich dieser sie alle betreffenden Sachlage stetig konkreter bewusst wird, riegelt sich die Einrichtung zu allem Überfluss dank eines Sicherheitsverstoßes automatisch für 24 Stunden hermetisch ab und stirbt die einzige Ärztin, die mit ihnen drinnen vor Ort war. Panik erkeimt und man bemüht sich verzweifelt darum, die Müdigkeit zu bekämpfen – ohne jedoch Aufputschmittel nehmen zu können, da jene den Zustand nur noch verschlimmern würden – parallel zu der Suche nach der Möglichkeit einer Flucht und/oder Heilung...

Nicht nur dank seiner die 90-Minuten-Marke nicht überschreitenden Laufzeit handelt es sich bei dem Streifen um eine verhältnismäßig kurzweilige Angelegenheit: Es gibt keine lange Einführung und das aufgenommene Tempo lässt nie unvorteilhaft nach – was u.a. dabei hilft, darüber hinwegzusehen, dass die erzählte Geschichte weder sonderlich origineller noch reichhaltiger Natur ist (Charakterzeichnungen inklusive). Die Darsteller agieren indes ordentlich – allen voran Millie Brady und Abby Fitz; mit Pollyanna McIntosh in einer Nebenrolle mit von der Partie – es gibt durchaus spannende Momente zu verzeichnen und die fortscheitende Schlaflosigkeit führt schließlich auch zu Klaustrophobie, Paranoia und Halluzinationen; was man primär via Lichteffekte und Kamera-Perspektiven (ohne CGIs) anständig hinbekommen hat. Summa summarum: Solide Genre-Kost, die man sich durchaus mal ansehen kann...

knappe 6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

Elyas (BD)

Irgendwie mag ich die französischen Action-Krimis - da weiß man einfach, was man bekommt: Ein paar harte Einzelkämpfer, auf der Gegenseite fast immer die französische Staatsmacht (rebellisches Völkchen, aber wenn schon zu teures Brot zu Revolution und Guillotine führt....), ein paar solide Autostunts, reichlich Tote, und irgendwo am Wegesrand mindestens eine attraktive Frau, die sich auch mal nackig macht. Wobei, im allerletzten Punkt hat (leider?) auch die Neuzeit Einzug gehalten, der fällt hier aus.

Aber mal der Reihe nach: In einer ziemlich offensichtlichen gallischen "Man-on-Fire-"-Version gibt Roschdy Zem (der sich mit Lenoir in der Rolle "schweigsam-mürrischer Held" abwechseln darf) den anfangs widerwilligen Beschützer von Witwen und Waisen. Aufgepeppt mit ein paar Psycho-Tricks (ist das, was er sieht, nicht vielleicht eine PTBS-Hallu?) und viel Multikulti (aber für beide "Lager" - der Held selbst repräsentiert gleich zwei bis drei ethnische Minderheiten, dafür dürfen auf der Gegenseite kinderverheiratende arabische Finsterlinge wüten) - ein bisschen too much, unter dem Strich. Vor allem den Fakebilder-Kram hätte ich nicht unbedingt gebraucht, zumal der in den Details nicht ganz so glaubhaft ausfällt (wenn ich den Kamerabildern schon mit derart massiver Bildbearbeitung zu Leibe rücke, dann darf so eine Kiste wie mit dem Hund eigentlich nicht passieren).

Aber im zentralen Punkt liefert der - das ist ein knackiger Action-Thriller, in dem wenig Gefangene gemacht werden, ohne dass das zur absurden Massenmord-Ballett-Show Marke J.W. verkommt. Soll heißen: Die Kampf- und Ballerszenen sind hinreichend hart und blutig, durchaus scharf geschnitten und besitzen dabei immer noch einen Funken Realismus. So gerät der Held zur Abwechslung auch mal in Gefahr oder bekommt etwas ab; seinerseits punktet er mit ein paar richtig guten "Trickshots". Die Story ist wie üblich sekundär, aber weil die anfänglich eher patzige Göre nicht nur der Hauptfigur, sondern auch uns Zuschauern relativ fix ans Herz wächst, passt das auch emotional.

Knapp 7/10 für ein Stück Mittelklasse-Actionkino, das die Amis in der Form aktuell nicht zustande bekommen (bzw. wenn sie es versuchen, gerät es in der Regel entweder lahm, cgi-lastig und/oder gleich weit over the top).

Toppak - The Last Battle (Amazon 99 Cent)

Lange keinen geschnittenen Film mehr gesehen - und, da muss ich mich mal selbst loben, die diesbezüglichen Antennen funktionieren auch nach etlichen Jahren fast durchgehender uncut-Ware immer noch: Schon im ersten Massaker nach grob 10 Minuten hatte ich das ziemlich untrügliche Gefühl "da fehlt was". Für die Jüngeren: Das war tatsächlich mal eher die Regel als die Ausnahme wie heutzutage, dass unserer gestrengen FSK da ein paar detailfreudige Schnitte durch meist essentielle menschliche Körperteile "too much" waren und man sich als geneigter Zuschauer fragen musste, warum da so viele kopflose Leichen am Boden liegen.

Insofern schwierige Bewertung - auch wenn man sich durch Ansicht des uncut-Trailers ein paar Eindrücke verschaffen kann, was da so fehlt. Ob es den Film besser gemacht hätte, ist wie immer in diesen Fällen fraglich, ein Meisterwerk wird einem idR in den letzten Jahren nicht mehr vorenthalten (auch das war mal anders, ich sach nur "Robocop"). Hier gibt es das typisch asiatische Einschauplatzgemetzel (mit Vorspiel in einem eher fake aussehenden Dschungel), ein zorniger Einzelkämpfer gegen viel Kanonenfutter + einen halbwegs gleichwertigen Über-Fighter. Im Vergleich zu den (whyever) hier uncut veröffentlichen "Raid"-Kloppern jetzt nicht wirklich viel brutaler (educated guess), dafür einen Ticken weniger irreal, weil die nicht allesamt nach 15 Minuten ihre Knarren wegschmeißen und sich nur noch die Organe aus dem Leib prügeln.

Ja, wie gesagt, klarer Fall von Bewertung unter Vorbehalt. Irgendwo schmimmert da ein durchaus kernknackiges Stückchen Action-Schlachtplatte durch, aber so ein paar eher amateurhafte Regieeinfälle, mäßige Schauspielleistungen und halt die Cuts verhindern da eine Bewertung weit oberhalb von 5/10 - trotzdem würde ich einer uncut-Version sogar noch eine zweite Chance geben.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Glod

18 März 2025, 08:40:29 #2926 Letzte Bearbeitung: 18 März 2025, 08:46:47 von Glod
Life after Fighting

Nachdem ja der kürzliche "The Last Kumite" trotz aller Würdigung für die Liebe zum Genre und dem geriatrischen Nostalgiefaktor ein ziemlicher Griff ins Klo war (speziell, was den titelgebenden Wettstreit anging) nun hier also das nächste Passions-Projekt zum Thema Martial Arts.
Leidenschaft trifft es hier wohl am besten. Das Teil kann nicht viel gekostet haben. Defacto spielt der Film an 2 Locations und von denen wird auch nur die Schule etwas vielfältiger gezeigt. Die Story ist mit Ach und Krach fähig, über die 2 Stunden zu tragen, traut sich aber immerhin etwas. Die Charaktere sind bestenfalls Schablonen. So weit so "The Last Kumite" (allerdings auch überall deutlich darüber).
Aber sobald die Fäuste raus geholt werden, schießt das Niveau senkrecht durch die Decke. Ähnlich wie im kürzlichen "60 Minutes" (hier noch mal eine klare Empfehlung für die deutsche Klopper-Sause) wird hier Wert auf realistische Techniken gelegt, obwohl man sich die eine oder andere Showeinlage dann doch nicht verkneifen kann. Was hier richtig gut zur Geltung kommt, ist die Wucht der Kämpfe und der fantastische Speed. Alles sauber eingefangen und ohne großes Schnittgewitter schenken sich Foster und das Stunt-Team grandios ein. Und auch wenn ich gerade im Martial Arts-Genre schon so einiges gesehen habe, wurde ich hier bestens unterhalten. Die haben hier richtig Zeit investiert und das sieht man deutlich.

Alles in allem eine klare Empfehlung für Fans des Genres. Das Drumherum ist bestenfalls zweckmäßig, aber das, worum es letztendlich geht, wird in Güteklasse 1a abgeliefert. Bin mal gespannt, ob die Truppe nachlegen kann.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

PostalDude

Werner: Volles Rooäää!!



Ich mag alleine schon das Intro, wenn Werner mit seiner "satten Literschlüssel" zum goil rockigen Introsong durch die Landschaft kesselt! 😁

Dieses Mal spielt sich alles in Knöllerup ab, Werner's Heimat!
Baulöwe Günzelsen will ihr Viertel abreißen, aber das lassen sich Werner und seine Motorradkumpel nicht gefallen und schlagen zurück!

Es gibt ein paar neue Charaktere, die Oma, der besoffene Seemann uvm. !

Der Film geht angenehme 80 min. & die Story macht Spaß, alles drin, Röhrich, Günzelsen, Werner und die Motorradgang...

Die Szene mit den Nazis auf der Baustelle ist und bleibt genial ! Auf Scheiße und Katzenstreu bauen wir unseren Staat !!! 😂👌🏻😁

Einziger Wermutstropfen: Es gibt zu wenig Motorrad und Rennaction 😕

4/5

PostalDude

Werner - Gekotzt wird später!



Werner & seine Freunde faan nach Korsika, Flachköpper machen! 😁
Das Intro ist wie immer sehr stimmig - inkl. 2. Halbzeit des Fußballspiels!
Der Roudtrip ist goil gemacht und unfassbar viel Spaß! Als der Oldsmobile Regency 98 "übernommen" wird, geht's richtig ab..!

Würfelspiel mit LKW's, Brauereiführung in Bayern, "ich will hier bleiben!" 😂 Uvm. - ich sag nur: Cherry, Cherry Lady! 👿😂😁

Etwas wenig Röhrich, aber was man vom "Meister" sieht, ist gut! 😂
Der Sprecher aus'm Off ist herrlich seriös und bildet damit zu 100% den Kontrast zu dem Chaos auf dem Bildschirm!

Dazu gibt's mal wieder einen 1A, rockigen Soundtrack! 🤘🏻 Freie Bahn mit Marzipan !

4,5/5

Wolfhard-Eitelwolf

Life after Fighting gab es gestern auch bei mir für 99 Cent - was ein tolles Brett! Klar, die Geschichte ist Behelfssache und wirkt beim nächtlichen "Sucheinsatz" auch etwas arg konstruiert und weniger glaubwürdig. Ansonsten aber funktioniert es inhaltlich prima, überzeugen Charaktere wie Darsteller und auch technisch gibts absolut nichts zu mäkeln. CGI-Schrott fehlt zum Glück vollkommen. Was der Showdown dann an Kloppe hinlegt, das hat man wirklich lange, lange, lange Zeit nicht mehr gesehen aus westlichen Gefilden. Wow! Da schwangen sogar ein paar dezente The Raid-Vibes mit. Insgesamt 7 bis 8 von 10. Wärmstens zu empfehlen!

PierrotLeFou

The Alto Knights (2025)
Etwas schwächer als erwartet: Der Mafia-Film steht mit De Niro überdeutlich in der Tradition von Coppola und (ganz besonders) Scorsese, von dem Barry Levinson, dessen Blütezeit nun jagentlich auch schon länger vorbei ist, Mittel der Inszenierung ausleiht, die Scorsese sich ja seinerseits von großen Vorbildern geliehen hatte. Dass Scorsese in einer Doppelrolle agiert, irritiert inhaltlich und stößt auch optisch auf, weil es manchmal aussieht, als kommuniziert De Niro mit seinem lebenden Wachsfiguren-Abbild. Die Geschichte entwickelt sich dann, auch mit Verbeugungen von dem Cagney-Gangsterfilm, dessen Ära ja zur Handlungszeit gerade erst ausgeklungen war, etwas spannungarm; dafür nimmt der Film in der zweiten Hälfte dann etwas an Fahrt auf, was bei mir dazu geführt hat, dass er knapp aus dem 6/10-Bereich in den 7/10-Bereich rübergeklettert ist. Aber es wirkt vieles wie eine Kopie besserer Vorbilder, wie eine Anbiederung an die Erwartungen eines ebenfalls etwas betagteren Zielgruppe. Aber sowohl De Niros Maske als auch der nicht ganz glückliche Umgang mit S/W-Bildern führen mit anderen Kleinigkeiten dazu, dass die Differenz zu Vorbildern von den frühen 70er Jahren bis hin zum "Irishman" Scorseses deutlich aufscheint. Schon eine Enttäuschung, aber die ganz große Häme, die teils drübergekübelt wird, scheint mir dann auch eher fehl am Platze zu sein. 6,5/10



The Last Showgirl (2024)
Von Pamela Andersons kenne ich kaum mehr als ihr Image. Es freut mich für sie, dass sie sich hiermit als ernstzunehmende Schauspielerin in einem durchweg guten Film zeigen konnte. Auch Dave Bautista erlebte ich hier trotz gewichtiger Filme in seiner Karriere erstmals von einer etwas nahbareren Rolle. Und auch Jamie Lee Curtis besticht mit Auftritten, die (heutzutage sicher nicht mehr ganz so viel) Mut erfordern; wobei interessanter als die humorvollen Aspekte dann aber die Momente sind, in denen sich große existenzielle Ängste bemerkbar machen. Wie nah Glamour und Mittellosigkeit beieinander liegen, wie sehr sich der weibliche Körper als Ware und Marktwert abnutzt, wie schwer sich Familienleben und Job vertragen, dass bringt der Film schön zum Ausdruck: in der Schwebe zwischen Humor und Zuversicht, Trauer, Verbitterung ... Formal tadellos, inhaltlich voll solide. Satte 8/10
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

PierrotLeFou

Anora (2024)
Sehr schön; fängt gut an und steigert sich. Humorvoll wird mit Stereotypen und Konventionen gespielt, erfreulicherweise bleibt ein
Spoiler: zeige
klassisches Happy End
aus. Die russische Oligarchenfamilie wird genüsslich desavouiert und ohne dass eine reine Russenfeindlichkeit in Kauf genommen werden würde, sind darüber hinaus auch das angestrebte Durchsetzen eigener Interessen im Ausland und der Blick der männlichen Figuren auf Frauen einige kritische Punkte, die ein wenig darüber hinwegtrösten, dass die Preise für den Film und die Nominierung für Borisov in Russland mit Wohlgefallen registriert wurden. Mein persönliches Highlight: Die im Abspann ausdrücklich bestätigte Hommage an Jess Franco und Soledad Miranda.
Starke 8/10


Mickey 17 (2025)
Trotz der Laufzeit recht kurzweilig; die einigermaßen abgedrehte Handlung hat schon Potential, auf die Nerven zu gehen, aber vom Nino-Rota-Score bis hin zu kleineren Running Gags stecken da so viele nette Überraschungen und liebevolle Details drin, dass der Gesamteindruck bei mir doch rechtpositiv ausfällt. Das Tollste am Film ist aber, dass Donald Trump hier einmal mehr verdientermaßen mit Scheiße überkübelt wird, die aus der Filmgeschichte so schnell nicht rauszuspülen ist.
7/10


Flight Risk (2025)
Der Film ist im Grunde der Trailer in lang. Plus CGI-Elch. Dass Wahlbergs Figur in ihrer Verabscheuenswürdigkeit verstärkt werden soll, indem sie als analfixierter schwuler Vergewaltiger mit Bauch und Halbglatze angelegt wird, ist das eine Argument dafür, dass Mel Gibson besser keine Filme mehr drehen sollte. Dass das Kinn der weiblichen Hauptfigur in dieser wenige Minuten umfassenden Handlung mal zwischen Makellosigkeit, Mitessern unterschiedlichster Ausprägung unter Abdeckstift sowie hautfarbenen Pflastern in Groß- und Nahaufnahmen präsentiert wird, wäre der zweite Grund. Davon abgesehen funktioniert "Flight Risk" aber als kleiner Thriller auf engstem, wenngleich beweglichem Raum, der immerhin eine der unangenehmsten
Spoiler: zeige
Daumen-brechen-und-Hand-unter-Duldung-von-Ablederungen-aus-der-Handschelle-ziehen-Szenen
der Filmgeschichte enthält; das eingebundene obligatorische private Drama/Trauma kommt indes recht reißbrettartig daher.
6/10
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

PierrotLeFou

Heldin (2025)
Böse formuliert ist das hier filmgewordene Arschkriecherei. Sicherlich ein gesellschaftlich und politisch relevanter, wichtiger Film, der hoffentlich auch ein wenig Wirkung entfalten kann (im Sinne größerer Wertschätzung, die über arschiges Balkonklatschen hinausgeht). Aber es wird schon reichlich zu- und überspitzt, sowohl bei den Eigenheiten der Patient(inn)en und den oftmals nervigeren Angehörigen, als auch bei der relativ realitätsfernen Heiligkeit der titelgebenden Heldin. Und er verliert im Bemühen um irgendwie sowas wie eine Dramaturgie jede Bodenhaftung, wenn die teure Uhr des Arschlochspatienten ins Spiel kommt. Am Anfang lässt man ein wenig Scheiße an den Beinen einer dementen Patientin herablaufen, um etwas Erdung ohne falsche Scham zu behaupten; von mangelnder Hygiene als Bestandteil der Arbeit ist dann indes kaum etwas zu sehen. Dafür darf dann eine beinahe folgenschwere, klitzekleine, unsichtbare Fehlhandlung einstehen. Gut gemeint, durchaus mit dem Herz am rechtern Fleck, auch ganz unterhaltsam; aber der Streifen zieht seine ganze Kraft ja daraus, dass Pflegekräfte Mangelware sind. (Lust auf den Job macht er dabei nicht unbedingt.) Und er schlägt sich einseitig auf die Seite seiner Heldin, bis hin zum rührigen symbolischen Schlussbild ... und macht dabei auch den Eindruck, die Intention zu haben, dass etwas vom Wert gewissenhafter, menschlicher Pflegefachkräfte auf ihn abfärben möge.
6,5/10

Ainda estou aqui (2024)
Walter Salles ist mir zwar ein Begriff, ich kenne aber zu wenig von ihm und davon hat mich auch nichts wirklich begeistert. Dieses angenehm ernste, konzentrierte Werk über das Verschwinden vermeintlich subversiver Bürger in der brasilianischen Diktatur hat aber ein Thema, das mir sehr zusagt. Der optimistische, harmonische Grundton, der angeschlagen wird, hätte das Potential, mir störend aufzufallen; aber der Streifen ist über weite Strecken bitter genug und darüber hinaus macht ja die Fotoaufnahme gegen Ende (und im Abspann) klar, dass das durchaus zu den realen Begebenheiten passt, die auch einer Autobiografie entnommen wurden. Gelungen ist die Konsequenz, mit der Verschwinden des Gatten/Vaters umgesetzt wird, der auch für das Publikum letztlich einfach weg ist. Look, Ausstattung und Musik ergeben stimmiges Zeitkolorit.
Gute 7,5/10
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

PierrotLeFou

The Woman in the Yard (2025)
Naja. "race and modern architecture" ist einmal als Sekundärliteraturtitel zu sehen und der Beruf des eingangs bereits verschiedenen Mannes wird auch einige Male aufgegriffen; aber das bleibt (auch wenn mir da sicherlich einige Details entgangen sind) ein ziemlicher Nebenaspekt und das eigentliche Thema scheint ja eher Depression und Psychose zu sein. Da gibt sich der Film recht ambitioniert, macht aber in der zweiten Hälfte von einigen sehr klischeehaften Horrorfilmmotiven Gebrauch, die sich trotz teils passender Symbolik in diesem Kontext nicht so richtig einfügen wollen. Irritierend ist es auch, das der Sohn der Familie so schnell die Idee hat, die schwarz gekleidete und ggf. beeinträchtigte Frau auf dem Grundstück über den Haufen zu schießen; das nutzt der Film dann zwar für einen Gag, und rückblickend kann man mit dieser Szene wohl auch noch ein bisschen arbeiten; aber etwas irritierend wirkt die Aktion dann aber doch... Dass die kleine Tochter ausgerechnet das R verkehrt herum schreibt, war ein netter Verweis auf "The Shining", was dann bald darauf auch einigermaßen (aber nicht vollends) sinnvoll anmutet.
5,5/10

Novocaine (2025)
Deutlich besser als erwartet; ganz charmant, relativ feinfühlig, Humor und Schrecken ganz gut ausbalancierend. Überraschende Einfälle und eine entscheidende Wendung verleihen dieser schmerzhaften Komödie den nötigen Pfiff. Einziges Ärgernis war der asoziale CinemaxX-Mitarbeiter, der dann recht früh im Abspann überdeutlich zum Fortgehen aufgefordert hat... 6,5/10
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Moonshade

Flow

Da ich jetzt häufiger wieder ins Kino mag, musste der lettisch-belgische Oscargewinner mal her und siehe da, an der Animationsfront ist endlich mal ein Stück Kino ausgezeichnet worden, das nicht nur ausgetretene Pfade durchwandert.
Die gute alte "The Voyage Home"-Geschichte wird hier als naturnahes und zu 95 Prozent naturalistisches Projekt mit einem postapokalyptischen Anstrich versehen, denn obwohl in der "Welt" des Films überall Anzeichen von Menschen oder menschenähnlichen Wesen vorkommen, ist nie auch nur ein einziger in Sicht und man kann - wenn man den ganzen Film sieht - eine vortreffliche Idee entwickeln, warum das so ist.
Was bleibt, sind Städte, Bauten, Häuser, Kunstwerke (ein Fantasymix aus imho asiatischen und südeuropäischen Elementen) und viel Natur und eben die Tiere. Und dann eben eine nicht enden wollende steigende Flut, die alles überspült und die Protagonistenkatze erst in ein Segelboot und dann mit diversen anderen Tieren zusammenführt, auf einer Reise zu neuen Erkenntnissen.
Dabei bleiben die Tiere weitestgehend im Verhalten so, wie man sie aus der Natur kennt, die kleine Ausnahme ist eine - möglicherweise - größere Intelligenz, denn sie sind in der Lage mit dem Ruder das Boot zu steuern, ansonsten zeigen sich verschiedene menschliche Parallelen (der Lemure rafft schöne Dinge zusammen, der Sekretärvogel setzt sich für Schwächere ein), aber da die Tiere halt nicht sprechen (bis auf Naturlaute ist der Film stumm) bleibt das im Rahmen.
Gefeiert habe ich echt die Animation, die Landschaften, Bilder, das Licht und die Hintergründe, die Stimmung un ddie Musik - wobei die animierten Tiere noch am gröbsten ausgeführt wirken, aber auch das funktioniert beträchtlich gut und transportiert die "mit Freunden gehts besser"-Botschaft relativ unaufdringlich. Der Film schafft es problemlos, das Publikum trotzdem in seinem Bann zu halten (hatte selten ein so leises Kino bei so vielen jüngeren Leuten, allerdings keinerlei Kinder) und ist mal lustig und bisweilen auch sehr traurig, ohne auf die Emotionstube mit Gewalt zu drücken.
Auf Drogen ist das Ding ziemlich trippy, nehme ich an.
Ein wirklich prachtvolles Kunstwerk und ein visueller Genuß. 9/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Moonshade

Rosenthal

Und noch ein rarer Tipp aus der ZDF-Mediathek: zum 100.Geburtstag des Entertainers wurde ein biographisch naher TV-Film über Hans Rosenthal produziert, der sich im Fokus mit der Zwitterrolle des Entertainers zwischen jüdischer Herkunft, Kriegsvergangenheit und dem lustigen Showonkel für das deutsche Volk, dass ihn wenige Jahre zuvor noch denunziert hätte, beschäftigt.
Als die 75.Sendung von Dalli, Dalli auf den 9.11.78, den 40.Jahrestag des Pogroms gesetzt wird, kommt Rosenthal in Gewissensnot und reflektiert seine eigene Vergangenheit im dritten Reich und sein Selbstveständnis in der BRD der Nachkriegszeit. Dabei entscheidet er sich schließlich, vertragsgebunden, die Sendung ein wenig anders zu gestalten, als es sonst üblich war...

Der Film ist wohl mit Zustimmung der Familie entstanden und enthält wohl auch diverse Tatsachen, inwiefern das alles etwas "dramatisiert" wurde, kann ich jetzt nicht feststellen, macht aber Lust, mal seine eigene Bio "Zwei Leben in Deutschland" von 1980 zu suchen. Der Film schneidet in Rückblenden immer wieder ins Dritte Reich, die Familienverluste und das zweijährige Verstecken in einer Gartenkolonie in Berlin, versucht sonst aber viele Facetten abzudecken, inclusive der noch herrschenden Miefigkeit der 70er Jahre, die hier langsam von einer jüngeren Generation mit anderen Ideen abgelöst wird. Der Film ist nicht sehr spektakulär, aber recht spannend und erhellend, wobei ich mir am Ende quasi gewünscht hätte, noch ein paar Bilder aus der originalen "anderen" Dalli-Dalli-Sendung zu sehen, die schließlich bei dem Konflikt herauskam. Das hätte man beim Nachspann einfügen können - interessant, dass das ZDF einen Film produziert, bei dem es selbst nicht sonderlich gut wegkommt, aber die Verantwortlichen sind wohl inzwischen fast alle tot.
Florian Lukas macht das übrigens hervorragend als Hans Rosenthal und erinnert auch sehr stark an den Showmaster.
Wer Lust hat auf ein Stück deutsche TV-Geschichte, lohnt sich recht gut. 7/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Private Joker

Zitat von: Moonshade am 28 März 2025, 15:12:45wobei ich mir am Ende quasi gewünscht hätte, noch ein paar Bilder aus der originalen "anderen" Dalli-Dalli-Sendung zu sehen, die schließlich bei dem Konflikt herauskam.

Einige Szenen dieser Sendung im Original sind in der auch durchaus empfehlenswerten Doku "Kulenkampffs Schuhe" enthalten.

Bei der Gelegenheit:

In the Fire (Amazon)

Auf der Suche nach dem traditionellen Freitag-Grusler bei dem hier gelandet. O.K, wirklich gruselig war da streng genommen gar nichts, andererseits - die roten Lampen, die da bei Berufskritikern (vermutlich) schon bei dem Namen "Amber Heard" angegangen sind, blieben bei mir weitgehend aus. Ich fand den überraschend seriös und auch schauspielerisch nicht so unterirdisch, wie die Profi-Kollegen da entdeckt haben wollen.

Allerdings wirkt die Grundidee schon leicht gewollt - wie kommt der offenbar maßvoll konservative südamerikanische Großlandwirt des offenbar späten 19. Jahrhunderts dazu, ausgerechnet eine Frau als Psychologin für seinen Sohn zu engagieren?. Unrecherchiert (das ist mir der Film nicht wert) würde ich mal behaupten, dass in der Prä-Freund-Psychoanlyse auch eher wenig Frauen mit Doktortitel der Psychologie herumliefen.
Auf der eher vagen Prämisse aufbauend gibt es dann eine Handlung mit quasi doppeltem Boden: Während die kleine Kerngruppe um den dann irgendwo doch nicht ganz so unsympathischen Farmer und Frau Doktor sich a) näherkommen und b) mit der auch religiösen Intoleranz der Landbevölkerung auseinandersetzen müssen, mischen sich leichte Horrorelemente dazu. Ist der Sohn "nur" psychisch krank oder zumindest gefährdet? Oder wirklich von irgendeinem obskuren Bösen "besessen"?. Ich persönlich fand den bisschen wie einen Western aufgezogenen Konflikt mit der Dorfbevölkerung insgesamt interessanter, das hält den Film im Fluß und sorgt für ein paar solide Spannungsanteile.
 
Der Horrorteil bleibt demgegenüber mächtig im Ungewissen. Klar, das liegt im Trend; da auch die eingesetzten Effekte eher unspektakulär rüberkommen und auch aus der Abteilung "kann Zufall sein" stammen könnten, verweigert sich der Film bis kurz vor Schluss einer klaren Ansage. Trotzdem: Irgendwo stimmt die Mischung, weil halt auch die Gut/Böse-Verteilung nicht zu offensichtlich ist. Dazu passt auch das Finale, das eine Art Erklärung anbietet, die man befriedigend finden kann (nicht muss), aber dafür mach ich jetzt keine Spoilerzone mehr auf.

Wie eingangs erwähnt, konnte ich auch mit den eingesetzten Schauspielern und Heard trotz des fragwürdigen Ansatzes ganz gut leben - wobei es im Bereich "preiswerter Horror" auch immer eine (positive) Rolle spielt, wenn die Synchro wie hier professionel ist und nicht nach "erst drei Pornos und dann noch zwei Grusler mit den gleichen Stimmen"-Studio klingt.

In der Summe dann vielleicht - knappe - 6/10.

Und ein Kurzrückblick auf den Rest - zT hier schon erwähnt, zT abgebrochen: Werwolves mit Grillo - da war mir die Prämisse zu abgedreht, und die Sache mit dem Mondlicht, wann und warum das zuschlägt und wer dagegen geschützt ist, zu willkürlich. Einmal am Laufen, war der aber ganz unterhaltsam, die Werwolf-Effekte allerdings eher am unteren Rand von "geht so". Ingesamt zwischen 4-5/10. Und "Feinfühlige Vampirin sucht..." sowie "I'll be watching" habe ich jeweils wegen Ausbrüchen von Gewalt gegen Tiere abgebrochen, da bin ich mittlerweile etwas dünnhäutig. Allerdings habe ich gerade bei der "Vampirin" auch mal wieder gefragt, wie einfach man sich mit überschaubarsten Mitteln in Richtung guten Kritiken bis zum "Kultfilm" vorarbeiten kann - da passiert die ~ 45 Minuten bis zum "Fledermausmord" sehr wenig, vor allem wenig, was man nicht dutzendfach schon anderswo gesehen hat.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

PostalDude

Am SA-Abend mit meiner Frau in der ARD Mediathek geguckt:

Spencer



Überraschend stark! Hatte nix erwartet und dafür einiges bekommen!

Kristen Stewart spielt richtig stark und überzeugend als Lady Di! Sie hat sich mittlerweile frei geschwommen aus ihrer "Twilightklemme" & sie zeigt endlich, was sie kann!

Die anderen Darsteller sind auch sehr gut gecastet & spielen überzeugend.

Die Story ist erfunden, aber sie hätte so passieren können...

Starke Kulissen & Kleidung, die 90er sind gut dargestellt - auch wenn der ganze Film nur an den 3 Weihnachtstagen auf dem Anwesen spielt, es ist nie langweilig!

4/5

Hitfield

2 April 2025, 01:20:05 #2938 Letzte Bearbeitung: 2 April 2025, 01:22:13 von Hitfield
Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers

Die Stephen King-Adaption feiert nächstes Jahr ihren 40-jährigen (!) Geburtstag. Ich hatte den Film seit etwa 35 Jahren nicht mehr gesehen.

Um es möglichst kurz zu machen: Im Prinzip eine tolle Coming-of-Age-Geschichte mit passendem US-amerikanischen Kleinstadt-Flair der späten 1950er-Jahre, tollen Bildern und Naturaufnahmen, wenn es auf Wanderschaft geht, sehr guter Regie, die Wert auf kleine Details legt (zum Beispiel am Anfang, wenn der erwachsene Gordie im Auto sitzt, sich an früher erinnert und die Jungs auf ihren Fahrrädern an ihm vorbeifahren – ähnlich wie er und seine Freunde früher waren), sehr guter Erzählstruktur mit den zeitlichen Ebenen, man kann die Sommerhitze fast spüren, und einigen wahren Beobachtungen zum Erwachsenwerden (in diesem einen Sommer waren sie die besten Freunde, aber schon im folgenden Jahr hat sich die halbe Clique durch die Schulwechsel aus den Augen verloren), aber ...

Aber: Außer Gordie (Wil Wheaton) und Chris (River Phoenix) sind wirklich alle Figuren – von den anderen Jungs über die Eltern und Dorf-Gang bis hin zum Kleinstadt-Bürgermeister – einfach nur Einfaltspinsel, Schwachmaten oder Verhaltensgestörte. Das ist so maßlos einseitig und übertrieben, genauso wie das endlose Bullying und Trash-Talking. Zum Glück wird es, auch aufgrund der angenehm kurzen Laufzeit, nie langweilig. Landet nach der Zweitsichtung bei mir nur noch bei guten 6,5/10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

StS

2 April 2025, 09:57:54 #2939 Letzte Bearbeitung: 2 April 2025, 10:00:10 von StS
Zwischen dem miesen 9. Teil (,,Hellraiser: Revelations", 2011) und dem anständigen 2022er ,,Reboot" David Bruckners erschien 2018 ,,Hellraiser: Judgement": Ein weiteres Low-Budget-DtV-Sequel, dessen Kosten etwas über 350.000,- Dollar betrugen – welches obendrein offenbar bloß nur deshalb gedreht wurde, damit das Studio die Rechte an der Franchise/Materie nicht verlieren würde. Immerhin erhielt der langjährige F/X-Profi Gary J. Tunnicliffe im Zuge dessen die Möglichkeit, nicht bloß bei Filmen der Reihe die Effekte beizusteuern, sondern auch mal Regie zu führen, eine zentrale Rolle zu verkörpern sowie das Drehbuch des Ganzen zu liefern (also mal kein eigenständiges Skript, dass erst nachträglich zu einem ,,Hellraiser"-Streifen umgeschrieben wurde)...

Gerade im Anfangsdrittel kommt das Werk tatsächlich (einen vom Feeling her durchaus ein Stück weit an Teil 1 erinnernd) recht ,,dreckig-brutal-schmuddelig-ekelig-ungemütlich" daher – bevor der Verlauf dann aber mehr hin zu einem ,,Saw"- oder ,,Se7en"-esken Cops-jagen-Serienkiller-Streifen avanciert und die vergleichsweise interessanteren, sich bspw. farblich voneinander unterscheidenden ,,Höllenwelten" (jene der Zenobiten sowie der Stygian-Inquisition) zunehmend in den Hintergrund rücken. Es gibt diverse Klischees, maue Dialoge und nicht die besten Performances zu verzeichnen – ebenso wie ein belangloses Cameo von Heather Langenkamp (,,A Nightmare on Elm Street") sowie ein paar unbehagliche Auftritte John Gulagers (Regisseur u.a. von ,,Feast") – während Spannung im Grunde keine aufkommt...

Tunnicliffe´s Make-up-Kreationen sind erneut echt fein geraten – und mit einer Ausnahme (Helena Grace Donald als mächtige Jophiel) stellen seine neuen ,,Höllen-Charaktere" eine positiv zu wertende Bereicherung dar (allen voran der von ihm selbst gespielte Auditor). Die mit ihnen verbundenen inhaltlichen Neuerungen fand ich keineswegs arm an Reiz – weshalb ich auch kein Problem damit hatte, dass Pinhead ,,mal wieder" nur am Rande auftritt. Selbst die letztlich veröffentlichte uncut-Fassung wurde vom Studio vorab übrigens noch um einige Minuten Sex und Gewalt ,,erleichtert". Alles in allem ist ,,Hellraiser: Judgement" innerhalb dieser lang laufenden Reihe nicht uninteressant sowie besser als die meisten der DtV-Sequels – aber dennoch beileibe kein guter Film... 

4/10

PS:  Schräg indes ist eine drangehängte Post-Credits-Szene, in der zwei Mormonen in Hannover, Deutschland (!) bei jemandem an der Haustür klingeln, nur um dort auf den Auditor zu treffen. Irgendwie total random von der Ortswahl her – sowie seitens der Nachbarschaft auch überhaupt nicht nach der niedersächsischen Landeshauptstadt ausschauend...   :happy3:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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