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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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lastboyscout

The Return (2003)
Extrem starkes und ziemlich bedrueckendes Drama aus Russland ueber einen Vater der nach zwoelf Jahren zu seiner Familie zurueckkehrt und seine beiden Soehne auf einen Roadtrip mitnimmt.
Hat mir sehr gut gefallen diese nuechterne Inszenierung.
Definitiv empfehlenswert.
7/10 Punkten

Iron Man 3 (2013)
Over-The-Top Superhelden-Action bei der es so richtig kracht.
Shane Black's dritter Teil steht den beiden Vorgaengern in nichts nach.
8/10 Punkten

Beyond Borders (2003)
Packendes Drama ueber Helfer in Kriegsgebieten und deren Opfer.
Hervorragende Schauspieler, fast schon wuchtige Inszenierung die jedoch durch das etwas theatralische Ende leicht runtergezogen wird.
Trotzdem sehenswert, 6.5/10 Punkten

Blackthorn (2011)
Starke Schauspieler in einer nicht immer ganz ueberzeugenden Geschichte mit Sam Shepard als Butch Cassidy.
Als Western-Fan sollte man den sich durchaus mal antun, bei mir hat er nicht so hunderprozentig gezuendet.
Ganz knappe 6/10 Punkten

Macon County Line (1974)
Wow, sehr packender Streifen.
Kaum zu glauben das es sich hierbei um einen Independent-Film handelt, der zudem noch auf einem wahren Fall basiert.
Im Sueden der USA der 50er Jahre angesiedelter Thriller um einen Sheriff dessen Frau umgebracht wird und er seine Wut und Rache auf die Falschen entlaedt.
Sehr stark, 8/10 Punkten
P.S.: Geoffrey Lewis als vertrottelten Tankwart/Mechaniker zu sehen ist schon das Ausleihen wert.  ;)

Bird (1988)
Was fuer eine Glanzleistung von Forest Whitaker vor und Clint Eastwood hinter der Kamera.
Selbst fuer mich, jemand der mit Jazz nix anfangen kann, kann der Film einfach nur als gelungen bezeichnet werden.
Die ganzen Auszeichnung und Nominierungen gab es zurecht.

Und hier mein persoenlicher Liebling der letzten Woche:

Blood And Roses aka ... und vor Lust zu sterben(1960)
Was fuer ein wunderschoener Vampirfilm.
Von der mehr als ungewoehnlichen und gleichzeitig fesselnden Harfenmusik zu den fast schon wie Gemaelde wirkenden Bildkompositionen stimmt hier einfach Alles.
Farbenspielerei die an ein paar der frueheren Argento's erinnert, fast schon surreale Szenen, ich war hin und weg.
Wow, gibt verdiente 8/10 Punkten
P.S.: Kann jemand das hier bestaetigen der die deutsche bzw. europaeische Fassung gesehen hat?
Spoiler: zeige
This article is aimed at people already familiar with the American version of Roger Vadim's "Blood And Roses". For those who have not seen the film, it may contain possible "spoilers". Since so few fans appear to have seen the original "European" version of this film, I shall try to detail the difference between the two versions. The only video copy I have is the American version, but have seen the 84 minute English-dubbed original several times in Irish and U.K. cinemas. The information given below is drawn from memory. The biggest difference is the way in which the story is told: in the U.S. version the narrator is Millarca; in the original, the story is begun and concluded by Dr. Valeri. Both versions begin with the Caravelle jet taking off, but in the original this is followed by a scene on board the aircraft in which Valeri is in conversation with a small group of friends. After a little encouragement - "Doctor, I've known you a long time; I'll bet you have a story to tell us", Valeri begins the story of Carmilla, Georgia and Leopoldo. This is then followed by several scenes that have been cut: 1. Martha, one of the children who has a fascination with the Vampire legend, is seen exploring the Karnstein cemetery, much to Marie's trepidation. 2. Signor Lugieri is seen doing a reconnaissance of the old abbey as a possible location for his firework display. 3. Carmilla and Georgia are seen sharing a horseback ride. They are greeted at the villa by Leopoldo, who reminds them that there will be guests for dinner that evening. 4. Martha and Marie are saying their night-time prayers. When Martha pleads "Please let me see a Vampire someday" this leads to a comic altercation between the two, ending in a pillow fight. The above 4 scenes - which account for about 5 minutes running time - are introductory, so their absence does not impact too much on the plot.

However, also dropped is a brief scene in which Carmilla, in the presence of Judge Monteverdi, is seen laughing heartily at an unspecified joke. This occurs just before the scene with the fox, and shows another side of Carmilla's character. In two more scenes - the greenhouse scene and when Dr. Valeri gives his explanation of Carmilla's behavior to Leopoldo - the dialog has been shortened. Apart from scenes being cut/shortened and the narrator being changed, there have also been some additions. These include extra lines spoken off-camera ("You make it seem too real, Carmilla", "Carmilla, enough; you're frightening Georgia" etc.), extra sound effects (the unconvincing screams), and even visuals (the big close-ups of the rose fading) that Paramount presumably felt were needed to make the story clearer and the film more "marketable". The difference between the two versions, therefore, is considerable. My purpose here has been to list the differences, not evaluate them. However, the use of a Vampire spirit(!) as a narrator in place of Dr. Valeri destroys the film's intended ambiguity. In the original, Dr. Valeri's medical/psychological explanation of Carmilla's behavior is balanced by Giuseppi and the children Martha and Marie who explain it according to their superstitious beliefs. The audience is left to decide for themselves. No such choice for the American viewer: Millarca's over-dubbed voice tells us that she is taking possession of Carmilla. Giant close-ups of the fading rose prove it. To my knowledge, "Et Mourir De Plaisir"/"Blood and Roses" has never been released on VHS or DVD in Europe. Since it has appeared on VHS in America, it is possible that Paramount may eventually put out a DVD. However, this would most likely be the U.S. version. That is unless fans of the film were to bombard the distributor with requests for the original. But why would fans request release of a version they have not seen? Maybe this article will awaken an interest.

Dieser Beschreibung zufolge sah ich definitiv die amerikanische Version.


I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Teppi

Hero

Ein farbenfrohes, fantastisch fotografiertes Gedicht von einem Martial-Arts-Film. Eigentlich wirken per Wirework durch die Luft schwebende Figuren eher befremdlich auf mich, doch hier sind die Kampfeinlagen derart kunstvoll durchkomponiert und -choreografiert, dass es einfach ein Genuss ist. Dank der philosophischen Ausflüge und der äußerst interessanten Erzählstruktur sieht's auch auf inhaltlicher Ebene richtig gut aus. Poetische Bilderpracht vom Allerfeinsten. 9/10

Imaginaerum


An sich schaute ich mir den Streifen nur wegen der Musik von Nightwish an - filmisch habe ich nicht viel erwartet, schien es doch schlicht ein Hobby-Projekt der Band zu sein. Umso überraschter war ich, dass die Umsetzung dann doch recht kompetent anmutet. Die Sets sehen zwar sehr künstlich aus, was im Kontext der fantasievoll gestalteten Traumwelten aber durchaus Sinn ergibt. Die musikalische Untermalung ist im Großen und Ganzen mitreißend, jedoch hätte an manchen Stellen die Umwandlung der Songs zu einem Score etwas weiter gehen können (sprich weniger direktes Kopieren). "Alice im Wunderland" in der Nightwish-Welt - ein nettes Musical-Märchen. 6/10

Mr. Blonde

9 Mai 2013, 06:13:26 #632 Letzte Bearbeitung: 9 Mai 2013, 06:21:12 von Mr. Blonde
Zitat von: lastboyscout am 29 April 2013, 00:30:28
Stitches (2012)

Nun auch gesehen und ich kann mich dem Lob anschließen. "Stitches" macht von Anfang an eine Menge richtig und nimmt sich zu keiner Sekunde ernst. Doofe Oneliner, deftiger Splatter und lustige Ideen. Musikalisch geht auch einiges ins Ohr, allen voran natürlich der geniale Moment, als "I just died in your arms tonight" erklingt. Die Stimmung kann bierseliger nicht sein. Dazu immer mal wieder Gags, die richtig gut zünden.
Spoiler: zeige
Stitches fährt mit dem Dreirad den Berg hoch und muss dann angenervt absteigen. Oder: "Kaaaaaaaaaate!!!!...... wo ist der Vodka?
Dabei wird natürlich reichlich bei den späteren Freddy Krueger-Filmen geclowt, aber es funktioniert.
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Am offensichtlichsten wird es, wenn sich Tom sein Hypnocil reinpfeift.
Alle (wirklich jungen) Beteiligten hatten einen Mordsspaß, wie ja auch der Abspann verrät und so kann auch der Zuschauer sehr vergügliche 80 Minuten verbringen. Die
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offen gehaltene Fortsetzung
kann gerne kommen. Dann aber bitte ohne anfangs angezogene Handbremse, denn "Stitches" nimmt sich viel Zeit, bis er in Fahrt kommt.

7/10 für schwachsinnigen Horrorspaß, wie es ihn immer seltener gibt.

manisimmati

10 Mai 2013, 00:31:13 #633 Letzte Bearbeitung: 10 Mai 2013, 00:34:05 von manisimmati
Minority Report

Gerade im TV gesehen. Ziemlich cooler Sci-Fi-Thriller, der den Zuschauer von einem Twist zum nächsten jagt. Manchmal reden sich die Figuren unnötig die Lippen fusslig, womit jeder Interpretationsspielraum schon im Film wegdiskutiert wird. (Ganz zu schweigen von der Überlänge, grah!) Mir hat vor allem das Visuelle gefallen, der Tempel der "Precogs" zum Beispiel. Die angeschnittenen Themen wie Determinismus und moralische Verantwortung sind zwar interessant, aber irgendwie verkommt das alles gegen Ende zu blosser Effekthascherei. Der Film ist schlicht und ergreifend zu überladen. Mehr Subtilität, Herr Spielberg! Trotzdem: Zu behaupten, ich hätte mich nicht verdammt gut unterhalten, wäre dreist gelogen. 6-7/10 Punkten.

Teppi

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Was für ein Fest für alle Freaks und Nerds dieser Welt! Ganz klar kein Film für jeden - wer nicht mindestens eine Nintendo-Konsole als Kind besaß oder generell nicht zur Gameboy-Generation gehört, sollte besser einen Bogen um den Streifen machen. Wer jedoch mit diesem hyperaktiven, grellen Stil was anfangen kann, der bekommt hier ein Füllhorn von abgefahrenen Ideen, wunderbaren Anspielungen und wahnwitziger Inszenierung (allein diese Highspeed-Schnitte!) geboten. Neben dem optisch genialen 8bit-Overkill wird nebenbei auch noch eine sehr schöne Coming-of-Age-Geschichte erzählt, die bei aller Abgedrehtheit ihre liebenswerten Charaktere nicht zur Karikatur verkommen lässt. Zum Hauptdarsteller kann ich eigentlich meinen Satz aus "Youth in Revolt" kopieren: "Michael Cera spielt mal wieder seine Standard-Rolle, das jedoch spitze wie immer." Zudem gibt's noch die fantastischen Nebenfiguren (der Mitbewohner und die Bandkollegen), welche diesen hypnotischen Bilderrausch mit Herz schließlich zu einem Kunstwerk der ganz besonderen Sorte komplettieren. 10/10

Mr. Blonde

Zitat von: Teppi am 10 Mai 2013, 12:45:04
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Was für ein Fest für alle Freaks und Nerds dieser Welt! Ganz klar kein Film für jeden - wer nicht mindestens eine Nintendo-Konsole als Kind besaß oder generell nicht zur Gameboy-Generation gehört, sollte besser einen Bogen um den Streifen machen.

Ich hatte den Film mal einem Freund (seit der Kindheit Zocker) und seiner Freundin gezeigt. Im Endeffekt war ich der einzige, der über den Film wirklich lachen konnte. Da musste ich dann noch erklären, wann der Film Tribut an Zelda, Mario und co. zollte oder was "Seinfeld" ist. Manchmal kommt man sich dann doch ganz einsam vor, allerdings ist es eben so, wie Du sagst: der Film ist nicht für jeden und das macht einen auch ein Bisschen stolz. Ich hatte meinen Spaß und der gleiche Freund revanchierte sich dafür bei mir mit "Im tiefen Tal der Superbabes", bei dem ich mir 90 Minuten die Hände ins Gesicht schlug.  :icon_lol:

Mr. Blonde

Der Mieter (1976)

Roman Polanskis Abschluss der "Apartement-Trilogie" ist keine ganz runde Sache. Zum einen versteht er es nach wie vor sehr gut, den Horror und die Paranoia in die vier Wände der Hauptfigur zu holen, und diese langsam, aber stetig anwachsen zu lassen, auf der anderen Seite jedoch ist es schwer, noch überrascht zu sein, wenn der Film so viele Hinweise auf die Entwicklung gibt. Ansonsten ist es wie üblich weniger wirklich Horrorfilm, als mehr psychologischer Thriller, der sehr ruhig erzählt ist. Für meinen Geschmack hin und wieder etwas zu ruhig und ereignislos, und dagegen habe ich ja im Prinzip nichts, nur treiben gewisse Momente den Film nicht unbedingt weiter, auch wenn ich verstehe, dass Polanski sie für wichtig erachtete, da es sich eben langsam entfalten soll. Ansonsten scheint "The Tenant" eine plausible und auch recht fundierte Auseinandersetzung mit der
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Paranoia
zu sein. Es sind jedenfalls die wichtigsten
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Symptome der Krankheit
thematisiert worden.
Einige sehen die Auflösung des Ganzen als gar nicht so eindeutig an, für mich gibt es anhand der Inszenierung (
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Treikovsky würgt sich selbst, statt der eingebildeten Frau, sowie die ständigen Einbildungen und Albträume
) allerdings keinen wirklichen Zweifel,
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dass "Der Mieter" wirklich verrückt ist. Den Rest kann man auf sein Krankheitsbild schieben.
Ist vielleicht eine einseitige Auseinandersetzung, aber so viel Interpretationsspielraum habe ich nicht gefunden.
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Treikovskys Monolog (Wie kann sich mein Kopf einbilden, ich selbst zu sein? etc.) erinnert im Kontext mit der Umwandlung zur Dame dann ein wenig an das Ausbrechen aus den Ketten des eigenen Körpers. Die Freiheit auch über das Geschlecht selbst zu entscheiden. Dem würde allerdings die Vorstellung widersprechen, dass sogar ein Zahn Teil der Identität eines Menschen ist.
Verwirrend, aber schon sehenswert.
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Ich fühlte mich am Ende an Lynchs "Lost Higway" erinnert, der ja ebenfalls als Möbiusband erzählt ist. Damit wird schön Treikovskys Geisteszustand, in dem er gefangen ist, visualisiert. Ein endloser Albtraum.


Ein wenig Straffung hätte "The Tenant" in meinen Augen gut getan. Ich würde ihn mit "Rosemaries Baby" gleichauf sehen, also 7/10.

Stefan M

Zitat von: Mr. Blonde am 10 Mai 2013, 15:25:31
Einige sehen die Auflösung des Ganzen als gar nicht so eindeutig an, für mich gibt es anhand der Inszenierung (
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Treikovsky würgt sich selbst, statt der eingebildeten Frau, sowie die ständigen Einbildungen und Albträume
) allerdings keinen wirklichen Zweifel,
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dass "Der Mieter" wirklich verrückt ist.
[/quote][spoiler]Ich glaube, auf viele wirkte auch die Schlußszene sehr befremdlich, [spoiler]in der Trelkovsky als Simone im Krankenbett sich selbst sieht, wie er sich gemeinsam mit Stella besucht, weil das ja gleichzeitig auch der einzige Moment ist, der sich nach streng realistischen Regeln nicht erklären läßt, auch nicht mit seiner Verrücktheit. Ansonsten sehe ich das aber auch sehr eindeutig. Viel Interpretationsspielraum bietet der Film nicht an, "Der Mieter" ist das beklemmende Psychogramm eines nervlich angeschlagenen Mannes, der sich durch den Sprung der Vormieterin aus dem Fenster immer mehr in seinen Wahn hineinsteigert.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Mr. Blonde

Man kann den Film auch ohne Interpretation erleben, nur
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wie du ja sagst, steht dann das Ende ein wenig im Weg.
Ich denke auch, dass es Polanski durchaus daran gelegen war,
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das Ende etwas offen für die Gedanken des Zuschauers zu lassen
. Der Film bietet nach kurzer Recherche immerhin für viele genug Material, um die Fantasie spielen zu lassen. Es soll wohl auch eine offizielle Erklärung und Intention von Polanski geben, die ich erstmal nicht gefunden habe.

Immerhin las ich eine sehr nette Interpretation des Films in der IMDb, die ich mal mit meinen Gedanken verbinden will:

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Treikovski war es, der die Mieterin aus dem Fenster stieß. Das erklärt auch ihren markerschütternden Schrei bei seinem Besuch, den er nur tat, um abschätzen zu können, ob er das Appartement bekommen könne. Er erklärte dem Vermieter zunächst, er hätte durch einen Freund/Freundin von der Wohnung erfahren, korrigiert sich dann aber mit "einem Verwandten". Klar, er kannte ja Simone und wusste so von der Wohnung. Auch spricht er mit der Dame im Lokal über bestimmte Frauen, die sehr sensibel sein, aber auch zwei Identitäten haben können. Damit kann er Simone gemeint haben, gibt andererseits auch einen Hinweis, auf den weiteren Verlauf der Handlung.  Der Zahn in der Wand soll von Simone stammen, der bei einem Kampf mit ihr vor dem Sturz ausgeschlagen wurde. Treikovski hat ihn daraufhin in der Wand versteckt. Später sinniert er ja noch darüber, ob der Zahn nicht nach wie vor Teil des Besitzers ist. Geplagt von Schuldgefühlen, beginnt sein Wahn und in ihm kommt eine Art Reinkarnation der Rache von Simone hoch, die sich in seiner Umwandlung äußert. Vor dem Spiegel in Frauenkleidern sagt er noch: ich bin schwanger. Ein Anzeichen dafür, dass Simone vielleicht bei dem Sturz schwanger oder das der Grund für Treikovskis Tat war. (Schwanger mit einem Kind, von einem anderen Mann? Das würde zu der Äußerung der zwei Identitäten passen. Vielleicht ein Eifersuchtsdrama?) Die Menschen, die ihn von gegenüber regungslos anstarren, sind eine Verbildlichung der Schuld, die er trägt. Am Ende geht er für seine Sünden durch die Hölle, soll das gleiche durchmachen, wie sie. Und dasbedeutet, auch zwei mal aus dem Fenster zu springen, wenn es beim ersten Mal nicht so recht klappt.


Das ist in meinen Augen eine schlüssige Sichtweise, die mir so nicht in den Sinn gekommen wäre.
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Anfangs hatte ich zunächst aber schon den Gedanken, dass Treikovski das Mädel rausgestoßen hatte, um an die Wohnung zu kommen. Ein bitterer Kommentar zum Wohnungsmarkt der damaligen Zeit in Frankreich, so dachte ich. Allerdings habe ich selbst die Zeichen nicht mehr in diese Richtung deuten können oder es sollte auch gar nicht in die Richung gehen.
Allerdings ist wohl Polanskis offizielle Version eine andere. Vielleicht weißt Du ja mehr?

ratz


Aleksej German (Regisseur)

Ein Sowjetfilmthread lohnt sich vermutlich nicht, daher handle ich das hier schnell ab: Auf manche Künstler wird man leider erst aufmerksam, wenn sie gestorben sind, so geschehen mit A. German, ein neugierig machender Nachruf brachte mich auf den Trichter. Zumal eine so kleine Filmographie dazu verleitet, sofort das Gesamtwerk anzuhäufen. Gesagt, getan – und zur kleinen Gruppe der Künstler, die irgendwie unterm Regime durchgetaucht sind (Tarkowski, Schepitko, Askoldow), einen hinzugefügt. Zu Straßenkontrolle hab ich irgendwo gelesen, daß er viel mit einem Western gemein habe: stimmt, ein reiner Männerfilm in karger Landschaft, in der mehr über Blicke, Stimmungen und Schweigen ausgesagt wird als über Worte. Die Kunst der langen Einstellung und der beweglichen Kamera verfeinert German in Zwanzig Tage ohne Krieg, der noch durch viele Laiendarsteller und authentische Locations eines starkes Doku-Gefühl mitbringt. Obwohl die Sujets auf den ersten Blick staatstragend wirken, schafft es German, den Focus komplett aufs Zwischenmenschliche zu legen und die Propagandagelegenheiten zu unterlaufen. Hochcharismatische Darsteller runden die Charakterdramen ab und verleihen ihnen zugleich eine subtile Heiterkeit.
Große Klasse, zwei Filme hab ich noch vor mir, einer ist gerade in der Postproduktion, nur der Siebente Trabant scheint schwierig aufzutreiben zu sein... (man fühlt sich schon ein bißchen wie ein Archäologe :icon_mrgreen:)


Ziemlich beste Freunde

Ist zwar in der Tat sehr amüsant, aber warum die Story zu dem Wahnsinns-Kassenknüller wurde, weiß ich nicht genau. Zumal die subkutanen Botschaften konventionell bis reaktionär anmuten, z.B. Neger sind auch Menschen (und als Sammy zu gebrauchen). Nur entschuldbar, wenn der Film zum Anlaß diente, von den Banlieus aus die bourgoisen Palazzi zu attackieren.

Discostu

Zitat von: ratz am 14 Mai 2013, 16:26:20

Ziemlich beste Freunde

Ist zwar in der Tat sehr amüsant, aber warum die Story zu dem Wahnsinns-Kassenknüller wurde, weiß ich nicht genau. Zumal die subkutanen Botschaften konventionell bis reaktionär anmuten, z.B. Neger sind auch Menschen (und als Sammy zu gebrauchen).

Das halte ich jetzt aber für ziemlich hineininterpretiert. Der Film lässt zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran, dass Driss "auch ein Mensch" ist, er wird ja schließlich von Anfang an als sympathischer Protagonist eingeführt. Und ein Pfleger (und Freund!) eines Querschnittsgelähmten zu sein, hat auch mal überhaupt gar nix mit "Sammy" zu tun. Also da hab ich eher das Gefühl, du hast deine eigenen Stereotypen an den Film herangetragen.

ratz

Zitat von: Discostu am 14 Mai 2013, 17:00:10

Also da hab ich eher das Gefühl, du hast deine eigenen Stereotypen an den Film herangetragen.


Siehste, und das hätte überhaupt nicht möglich sein dürfen. Zumal ein wirtschaftliches Abhängigkeitsverhältnis nicht gleich Freundschaft bedeutet.
Jaja, es ist ein Sozialmärchen mit Aschenputtel und Prinz, darf es ja auch sein, aber wie alle diese Sozialmärchen (den italienischen magischen Realismus der 50er ausgenommen) ist auch dieses in der Geisteshaltung halt rückständig – was niemanden überraschen sollte.

Discostu

Aber was genau ist daran denn jetzt reaktionär? Gibt ja genug Filme, bei denen das sehr deutlich ist (von den Rambo-Filmen bis zu Sin City), aber hier springt mir das jetzt nicht so ins Auge. Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht glauben will (und gewiss erst recht nicht, dass ich diesen Film jetzt irgendwie als progressiv darstellen will), aber für mich ist das einfach ein unpolitisches Feel-Good-Movie. Und an unpolitische Filme kann man natürlich alles möglich herantragen, aber das macht sie ja nicht automatisch rückständig.

Stefan M

Zitat von: Mr. Blonde am 11 Mai 2013, 04:43:14
Vielleicht weißt Du ja mehr?
Aktuell nicht. Dazu habe ich bestimmt schon mal was in einem Filmbuch gelesen, müßte ich aber raussuchen. Schaue ich bei Gelegenheit nach. Insgesamt klingt die Deutung, die du da wiedergegeben hast, aber plausibel für mich, auch wenn ich nie so tief in die Analyse eingestiegen bin.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

ratz

Zitat von: Discostu am 14 Mai 2013, 18:20:59

für mich ist das einfach ein unpolitisches Feel-Good-Movie


Was könnte denn politischer sein als die Beziehung zweier Menschen, die aus dem Bodensatz bzw. aus dem Sahnehäubchen der Gesellschaft stammen (die Milieus werden ja ausführlich vorgestellt)? Und wenn reaktionär bedeutet, daß althergebrachte oder bestehende Machtverhältnisse untermauert werden, dann ist der Film das durchaus. Er macht überhaupt keinen Hehl aus der Tauschbeziehung gute Laune/Lebensfreude gegen Geld – mehr braucht und will der eine vom anderen nicht. Der emotionale Fokus liegt ganz klar auf dem feingeistigen Rollifahrer, während der Schwarze den Clown gibt (übrigens ein uraltes rassistisches Stereotyp, das man z.B. auch vom Beverly Hills Cop kennt) und dessen stärkste emotionale Regung der Sextrieb ist (
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den er an der Lesbe noch nicht mal ausleben darf, ätsch
).
Zu keinem Zeitpunkt werden die Zustände, wie sie sind (z.B. sehr arm vs. sehr reich), hinterfragt (von der harmlosen Spitze
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 "Wie lebt es sich so auf Kosten anderer?" - "Es geht, und selbst?"
abgesehen), sondern die Rollen und Sphären bleiben sauber getrennt, und im Gegenteil wird diese Trennung noch untermauert durch den Wirklichkeitsansprch "wahre Geschichte".

Wie gesagt, das alles ist nicht verboten, und natürlich bleibt der Film eine leichte Komödie usw., aber ins schmuddelige Gesicht des von mir skizzierten gesellschaftlichen Subtextes darf ruhig mal geschaut werden.

Discostu

Zitat von: ratz am 15 Mai 2013, 15:57:12
Was könnte denn politischer sein als die Beziehung zweier Menschen, die aus dem Bodensatz bzw. aus dem Sahnehäubchen der Gesellschaft stammen (die Milieus werden ja ausführlich vorgestellt)? Und wenn reaktionär bedeutet, daß althergebrachte oder bestehende Machtverhältnisse untermauert werden, dann ist der Film das durchaus. Er macht überhaupt keinen Hehl aus der Tauschbeziehung gute Laune/Lebensfreude gegen Geld – mehr braucht und will der eine vom anderen nicht.
[...]
Zu keinem Zeitpunkt werden die Zustände, wie sie sind (z.B. sehr arm vs. sehr reich), hinterfragt (von der harmlosen Spitze
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 "Wie lebt es sich so auf Kosten anderer?" - "Es geht, und selbst?"
abgesehen), sondern die Rollen und Sphären bleiben sauber getrennt, und im Gegenteil wird diese Trennung noch untermauert durch den Wirklichkeitsansprch "wahre Geschichte".

OK, in so weit kann ich das nachvollziehen, dass ein Film, der dieses starke soziale Gefälle darstellt ohne es zu kritisieren, es schon irgendwie legitimiert.

Zitat
Der emotionale Fokus liegt ganz klar auf dem feingeistigen Rollifahrer, während der Schwarze den Clown gibt (übrigens ein uraltes rassistisches Stereotyp, das man z.B. auch vom Beverly Hills Cop kennt) und dessen stärkste emotionale Regung der Sextrieb ist (
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den er an der Lesbe noch nicht mal ausleben darf, ätsch
).

Aber das finde ich schon wieder relativ willkürlich hineingelesen. Ich könnte dir jetzt 100 Komödien aufzählen, in den ein weißer Schauspieler den Clown gibt. Aber sobald es ein Schwarzer macht, ist es ein rassistisches Stereotyp? Sorry, das überzeugt mich nicht.

Zu der Tiefe der Charakterisierungen kann ich leider nichts sagen, dafür ist der Film für mich zu lange her.

Stefan M

15 Mai 2013, 18:02:20 #646 Letzte Bearbeitung: 15 Mai 2013, 18:04:06 von Stefan M
"Ziemlich beste Freunde" ist in der Tat ziemlich oberflächlich und verweigert sich quasi jedem möglichen Konflikt, um die Feel-Good-Movie-Schiene zu fahren, aber es fällt mir schwer, rassistische Untertöne aus dem Film herauszulesen. Klar, Driss ist ein Clown, ein Kind gebliebenes Gemüt, das es liebt, sich albern aufzuführen. Dennoch frage ich mich, ob das was Schlimmes ist. Rollstuhlfahrer Philippe läßt sich von der übersprudelnden Lebensfreude anstecken und hat mit Driss die vermutlich beste Zeit seit Jahren, weil der ihm zeigt, wie schön das Leben trotz aller Widrigkeiten (bei Driss selbst ist ja auch nicht alles eitel Sonnenschein) sein kann. Er ist am Ende auch derjenige, der das Heft in die Hand nimmt und Philippe erst zur richtigen Kontaktaufnahme mit dessen Brieffreundin überredet und
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das Happy-End mit ihr zustande bringt.
. Für mich sprechen da einfach zu viele Aspekte in der Handlung dagegen, dem Film eine Onkel-Tom-Problematik zu unterstellen, wie es teilweise gemacht wird.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

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Teppi

Der letzte König von Schottland

Ein Film, der ganz und gar von der prächtigen Performance seines prämierten Darstellers lebt: Forest Whitaker legt mit seiner Interpretation des diabolischen Diktators mit wankelmütigen Gemüt eine Glanzleistung ab. Von Anfang an geht eine subtile Bedrohung von ihm aus, die sich ganz klassisch immer weiter steigert – sonderlich neu ist das nicht, aber halt astrein gespielt (auch McAvoy macht seine Sache gut) und kompetent in Szene gesetzt. 7/10

I'm a Cyborg, but that's ok


Damit wären nun alle Filme von Chan-Wook Park ab ,,JSA" komplett. Ein höchst skurriles Werk, das bei aller Andersartigkeit im Vergleich zu seinem aktuellen Streifen ,,Stroker" doch dasselbe Gesamturteil zulässt: Audio-visuell abermals klasse, inhaltlich etwas durchwachsen. Das Problem ist im Gegenteil zu ,,Stoker" hierbei jedoch keinesfalls die Konventionalität, sondern die Ziellosigkeit: Das Skurrilitätenkabinett in der Irrenanstalt fasziniert zwar mit einer extravaganten Mischung aus Komik und Ernst, lässt aber kaum einen roten Faden und erst recht keinen emotionalen Kern erkennen. Was beim Inhalt hakt, macht die tolle Inszenierung teils wieder wett: Park findet erneut erstklassige Motive und Kameraeinstellungen von eleganter Schönheit, unterlegt von feiner Musik. Eine stark bebilderte Skurrilität, die leider eher kalt lässt. 7/10

ratz

Zitat von: Stefan M am 15 Mai 2013, 18:02:20

aber es fällt mir schwer, rassistische Untertöne aus dem Film herauszulesen


Das ist schon ziemlich naiv, beneidenswert!  :icon_mrgreen: - Die (u. a. rassistischen) Stereotypen sind definitiv vorhanden, denn ohne diese könnte man drei Viertel aller Komödien überhaupt nicht machen. Man muß sie nicht überproblematisieren, sollte sie sich nur immer mal ins Bewußtsein holen.
Als viel perfider empfinde ich die erwähnte knallharte Tauschökonomie, die in einem offenbar unveränderbaren sozialen Kastensystem auch noch als besonders toll herausgestrichen bzw. mit "Freundschaft" beschrieben wird.

Stefan M

Zitat von: ratz am 15 Mai 2013, 21:02:42
Zitat von: Stefan M am 15 Mai 2013, 18:02:20

aber es fällt mir schwer, rassistische Untertöne aus dem Film herauszulesen


Das ist schon ziemlich naiv, beneidenswert!  :icon_mrgreen: - Die (u. a. rassistischen) Stereotypen sind definitiv vorhanden, denn ohne diese könnte man drei Viertel aller Komödien überhaupt nicht machen. Man muß sie nicht überproblematisieren, sollte sie sich nur immer mal ins Bewußtsein holen.
Vielleicht sollte ich das präzisieren oder deutlicher ausdrücken: Ich sehe schon die Ansätze, an denen man sich stoßen kann, aber für mich reichen sie bei weitem nicht aus, sie für erwähnenswert zu finden, weil das Gesamtbild des Schwarzen Driss schlichtweg nicht rassistisch ist. Er verkörpert hier keinen duckmäuserigen primitiven Untertan, sondern ist als positive Figur angelegt und kommt auch so rüber - eben weil er sich nicht verbiegen läßt und der selbstbewußte Witzbold mit dem Herzen am richtigen Fleck bleibt, der seinem melancholischen Chef die Lebensfreude zurückbringt.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

ratz


Nur um den Rassismusbegriff zu klären: "primitiver Untertan" ist nur eine Stoßrichtung, eine andere (unter vielen) ist die durchaus positiv besetzte des schwarzen Entertainers (Ursprünge hier), des edlen Wilden, etc., die man alle in Driss wiederfinden kann – wenn man sie kennt.

In dieser Hinsicht viel durchdachter ist der ebenfalls aus Frankreich kommende

Der Name der Leute

Eine hintergründige und trotzdem erfrischende Komödie, in der die z.T. verborgene ethnische Herkunft vieler Franzosen, vor allem aus den Ex-Kolonien, den Hintergrund für die Liebesgeschichte von zwei Menschen bildet, die eigentlich überhaupt nicht zueinander passen (auch diesmal ein soziales Gefälle, aber weniger steil  ;)). Die Eingangssequenz und überhaupt der ganze Film hat sich offenbar ausgiebig bei Erzähl- und Bildtechniken aus Amélie bedient, aber das ist in Ordnung, da es der Sache dient und klug gemacht ist. Das Zentrum des Ganzen ist fraglos Sara Forestier, die halb- oder unbekleidet durch den Film springt und den Hauptdarsteller ermutigt, seine eigenen familiären Wurzeln zu ergründen, auch oder gerade weil die ethnische Herkunft zu oft politisch instrumentalisiert wird oder Quell von Vorurteilen/Stereotypen ist. Insgesamt schon ein spezifisch französisch angelegter Film, aber vieles ist natürlich übertrag- und nachvollziehbar.

Mr. Blonde

16 Mai 2013, 01:43:00 #651 Letzte Bearbeitung: 16 Mai 2013, 14:56:09 von Mr. Blonde
Ob Driss nun schwarz ist, oder Dustin Hoffman behindert - das Prinzip ist doch immer so einfach, wie es allgemein effektiv ist. Nimm zwei gänzlich (oder oberflächlich) unterschiedliche Menschen, aus verschiedenen Schichten, unterschiedlicher Bildung o.ä. und schweiße sie innerhalb von 90 Minuten zusammen. Das garantiert eigentlich immer ein positives Echo. Für mich hat es auch bei "The Intouchables" geklappt und ich sehe die Problematik nicht, wenn ich auch die Stereotypen nicht übersehe. (Driss der erstmal eine heiße Sohle aufs Parkett legt, weil er natürlich tanzt, wie ein junger Gott. Klar, schwarze haben halt den Rhytmus im Blut... Dazu noch jederzeit spitz wie Nachbars Lumpi... Erinnerte irgendwie an Eddie Murphy in 48 Hrs. und Jack Cates konstatierte damals ja: "Du willst doch nur dein dummes, schwarzes Rohr verlegen.") Aber für mich sind Stereotypen nicht unbedingt gleich rassistisch und den Vorwurf lese ich bei diesem Film nun auch zum ersten Mal. Der Film ist einfachstes Kino durch und durch, aber für mich auch sehr wirksam und irgendwie schön.

Bluefox

Anonymus von Roland Emmerich

Was für ein toller Film. Witzige, subtile und intelligente Dialoge, die von sehr gut aufgelegten Schauspielern, allen voran Rhys Efans auf die Bühne geschmettert werden, denn auf einer Bühne beginnt und endet der Film. Die Story greift die These auf, daß Shakespeare ein Pseudonym war, dafür spricht, daß es keine Original Handschriften, keine Briefe o.ä. vom Verfasser der Bühnenstücke gibt. Outen konnte sich der richtige Autor freilich nicht, denn bei einigen Aufführungen kam es gar zu tumultartigen Szenen und das Volk wurde aufgewiegelt.

Vanessa Redgrave als ältere Queen Elizabeth schlägt sogar den Bogen zu der ähnlich angelegten Darstellung der Queen von Cate Blanchett ein paar Jahre zuvor. Vielleicht ist ein bißchen Hintergrundwissen nötig, um die Zusammenhänge zu verstehen. Emmerich kam hier mit einem Budget von 30 Millionen aus, das merkt man dem Film aber nicht an. Alles in allem dürfte es so manchem Arthouse Fan die Tränen in die Augen treiben, daß auch ein Emmerich in der Lage ist, einen anspruchsvollen Film zu machen.

10/10 Punkten

Eric

7 PSYCHOS
http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos

Was für ein G E N I A L E R Film!!
Ich dachte beim Lesen der Inhalrtsangabe auf der Rückseite, dass mich eher ein netter und witziger Actionfilm mit 08/15 Muster erwartet.

Und dann erwartet mich einer der coolsten, witzigsten und genialsten Filme, die ich je gesehen habe.
Mit perfekt agierenden Darstellern, denen man die Lust und Freude an diesem Film wirklich anmerkt.
Wobei Sam Rockwell wieder eine Glanzleistung abliefert.

:dodo:  :dodo: 8,5/10!!
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Roughale

Zitat von: Eric am 16 Mai 2013, 15:14:11
7 PSYCHOS
http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos

Was für ein G E N I A L E R Film!!
Ich dachte beim Lesen der Inhalrtsangabe auf der Rückseite, dass mich eher ein netter und witziger Actionfilm mit 08/15 Muster erwartet.

Und dann erwartet mich einer der coolsten, witzigsten und genialsten Filme, die ich je gesehen habe.
Mit perfekt agierenden Darstellern, denen man die Lust und Freude an diesem Film wirklich anmerkt.
Wobei Sam Rockwell wieder eine Glanzleistung abliefert.

:dodo:  :dodo: 8,5/10!!

Irgendwie hatte ich diese reaktion bei dir so erwartet, ich hab schon mit Leuten geredet, die von mir erklärt haben wollten, was daran so gut ist, kann ich nicht, aber ich habe ihn ebenso genossen und, wie ich mich kenne, eion paar Pünktchen mehr gegeben :king:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Eric

Zitat von: Roughale am 16 Mai 2013, 15:53:06
Zitat von: Eric am 16 Mai 2013, 15:14:11
7 PSYCHOS
http://www.ofdb.de/film/229252,7-Psychos

Was für ein G E N I A L E R Film!!
...
:dodo:  :dodo: 8,5/10!!

Irgendwie hatte ich diese reaktion bei dir so erwartet, ich hab schon mit Leuten geredet, die von mir erklärt haben wollten, was daran so gut ist, kann ich nicht, aber ich habe ihn ebenso genossen und, wie ich mich kenne, eion paar Pünktchen mehr gegeben :king:

Jep, er ist schon sehr ungewöhnlich. Vor allem wegen den Storys der Psychopathen. Aber gerade DAS hat mich irgendwie ziemlich begeistert. Und natürlich Sam Rockwell, da er absolut GENIAL gespielt hat. Auf jeden Fall wandert der Film in augenhöhe ins Bluray Regal, da er definitiv öfters in den Player wandern wird!!
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Mr. Blonde

"In Filmen kann man keine Tiere umbringen, nur die Frauen!"

Am Dienstag nochmal mit einem Freund gesehen und der Film macht auch nach wiederholtem Male noch unheimlich viel Spaß.  :rofl:

Stefan M

Zitat von: ratz am 16 Mai 2013, 01:09:22

Nur um den Rassismusbegriff zu klären: "primitiver Untertan" ist nur eine Stoßrichtung, eine andere (unter vielen) ist die durchaus positiv besetzte des schwarzen Entertainers (Ursprünge hier), des edlen Wilden, etc., die man alle in Driss wiederfinden kann – wenn man sie kennt.
Schon okay. Ich habe gerade zur Jahreswende die berüchtigten "Censored 11"-Zeichentrickfilme der Warner-Brothers-Studios gesehen, in denen die Schwarzen eigentlich durchweg als lustige, immer musizierende und singende Gesellen präsentiert ("Coal Black and De Sebben Dwarfs" z.B.) und mit ihren Wulstlippen so richtig der Lächerlichkeit preisgegeben werden, zumindest in einigen von ihnen. Das ist bei Driss dann doch eindeutig nicht der Fall, weshalb ich da nicht auf die Idee gekommen wäre, das Klischeebild als rassistisch zu werten.

Zitat von: Mr. Blonde am 16 Mai 2013, 01:43:00Aber für mich sind Stereotypen nicht unbedingt gleich rassistisch und den Vorwurf lese ich bei diesem Film nun auch zum ersten Mal.
Dann empfehle ich dir diese Kolumne eines altbekannten Forenmitglieds: http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986  ;)
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

ratz

Zitat von: Stefan M am 16 Mai 2013, 21:35:54

diese Kolumne eines altbekannten Forenmitglieds: http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986  ;)

Na da steht es doch! Überspitzt, aber wahr. Wenn zwei Leute auf den gleichen Gedanken kommen, muß er wahr sein - Thema erledigt.

Mr. Boo

Zitat von: Stefan M am 16 Mai 2013, 21:35:54

Dann empfehle ich dir diese Kolumne eines altbekannten Forenmitglieds: http://www.moviepilot.de/news/ziemlich-beste-freunde-ziemlich-gro-er-mist-117986  ;)

Den bitte nicht empfehlen :andy:

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