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Daylight's End (von William Kaufman)

Begonnen von StS, 2 Februar 2014, 16:37:39

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StS

2 Februar 2014, 16:37:39 Letzte Bearbeitung: 2 Februar 2014, 17:36:34 von StS


Regie: William Kaufman
Cast: Johnny Strong, Lance Henriksen, Anderson Silva, Krzysztof Soszynski, Chelsea Edmundson, Louis Mandylor, Gary Cairns, Mark Hanson, ...

Years after a mysterious plague has devastated the planet and turned most of humanity into blood-hungry creatures, a rogue drifter (Johnny Strong) on a vengeful hunt stumbles across a band of survivors lead by a grizzled old police chief (Lance Henriksen) in an abandoned police station and reluctantly agrees to help them defend themselves and escape to the sanctuary they so desperately need.

Promo Trailer:
http://vimeo.com/85627951

Sieht lange nicht so überzeugend aus wie "Sinners and Saints" - könnte aber zumindest etwas spaßiger als "the Hit List" und "One in the Chamber" werden. Was ich jedoch schade finde, ist die offenbar recht maue Story und der doch recht billige Look des Ganzen...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

JasonXtreme

Ich finds schade, dass Strong filmtechnisch nur so wenig gemacht hat bisher :( sehe ihn sehr gerne, und immerhin hatte er schon in GLIMMER MAN damals damit begonnen zu schauspielern. Der OST zu SINNERS war auch ziemlich geil, dank ihm
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."


EvilErnie

Schaut nach nem etwas hochwertigeren 28 Weeks Later Klon aus! Lance geht immer  ;)
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

StS

Highlights (oder selbst auch nur vernünftig zufrieden stellende Veröffentlichungen) aus der ,,DtV-Sparte" des Action/Thriller-Genres sind bekanntlich rar gesät. William Kaufman´s ,,Sinners & Saints" war da 2010 eine rühmliche Ausnahme. Sechs Jahre später lieferten er und Hauptdarsteller Johnny Strong dann ihr zweites gemeinsames, dieses Mal mit einer markanten Horror-Komponente versehenes Werk ab: ,,Daylight´s End". Entsprechend hoch waren meine Erwartungen – welche der Streifen letztlich zumindest in einem soliden Maße zu erfüllten vermochte...

Beginnen wir aber erst einmal mit dem Negativen: Das Drehbuch Chad Laws ist oberflächlich, unoriginell, vorhersehbar und wirft einfach diverse bekannte Versatzstücke aus Zombie-, Vampir- und Endzeit-Flicks ,,in einen Topf" (samt einer markanten, unverkennbaren Dosis ,,Assault on Precinct 13"). Die Dialoge sind meist recht platt, die Charakterzeichnungen nicht gerade besser – und wie im B-Movie-Sektor inzwischen leider gängig, wird der Zuschauer auch hier nicht von Blut und Explosionen ,,aus dem Rechner" verschont (welche aber immerhin von akzeptabler Qualität sind). Enttäuschend kommt zudem der ,,Ober-Baddie" sowie die Beschaffenheit des obligatorischen ,,Final-Kampfs" daher...   

Positive Faktoren wären dagegen folgende: Obgleich die Action auf Dauer doch eher repetitiv anmutet, ist ihre Umsetzung (Handhabung der Waffen, taktisches Verhalten etc.) anständig geraten. Reichlich vorhanden und ,,druckvoll" präsentiert, gibt´s da nicht viel zu meckern. Aus dem vergleichsweise schmalen Budget wurde ordentlich 'was rausgeholt, die Optik ist ansprechend, das Tempo zügig und die (heruntergekommenen) Dreh-Locations überzeugen ebenso wie die erzeugte Atmosphäre (speziell zu Beginn – unabhängig dessen, dass in jener Phase nicht nur John Carpenter´s ,,Vampires" unverkennbar grüßen lässt)...

Alles in allem ist ,,Daylight´s End" ein durchaus unterhaltsamer Streifen, der einträglich von Kaufman´s ,,Handwerkskunst" und seinem coolen (wenn auch Klischee-haften) Hauptprotagonisten profitiert, welchen Johnny Strong (der Name kann doch nicht echt sein, oder?) gewohnt ,,kernig" verkörpert. Apropos Darsteller: ,,Preisverdächtige" Leistung gibt es keine zu verzeichnen – ,,Totalausfälle" zum Glück aber genauso wenig. Darüber hinaus ist Lance Henriksen mal wieder etwas ,,aktiver" bei der Sache als zuletzt meist und hätte ich persönlich nichts dagegen, Newcomerin Chelsea Edmundson künftig ab und an mal wieder zu Gesicht zu bekommen...

gute 6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Jerry Garcia

Statt "Assault" hab ich dann halt noch etwas John Wayne in den Ring geworfen.

Die Rollen von Henriksen in "Stung" und "Harbinger down" waren aber auch schon umfangreicher als viele andere, die er schon abgeliefert hat.

StS

5 September 2016, 19:54:41 #6 Letzte Bearbeitung: 5 September 2016, 19:56:57 von StS
An "Assault" musste ich u.a. wegen dem Knast-Setting denken.  ;)

Zitat von: Jerry Garcia am  5 September 2016, 19:51:05
Die Rollen von Henriksen in "Stung" und "Harbinger down" waren aber auch schon umfangreicher als viele andere, die er schon abgeliefert hat.

Das stimmt. Hier durfte er aber auch mal wieder etwas rumlaufen und ordentlich rumballern!  :icon_lol:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Jerry Garcia

War doch bei Rio Bravo auch ein Knastsetting. Um mich nicht in Erklärungsnöte zu bringen hatte ich eh beide erwähnt. Dazu ne kleine Prise "Ein Fremder ohne Namen".

Private Joker

Habe mich ehrlich gesagt über die relativ positiven Reviews hier und in Ofdb etwas gewundert; klar, jeder muss sein Verhältnis von "A" zu "B" Ware selbst gewichten, aber wenn da bei den "großen" Blockbustern wie BvS oder Suicide Squad die Kritikpunkte milimetergenau und zT zu Recht herausgearbeitet werden und bei diesem Billigprodukt sehr hart an der Grenze zu cineastischem Sondermüll werden alle Augen zugedrückt, na ja ..

Konkret fand ich den ziemlich genau die ersten 20 Minuten erträglich - solange da die solide inszenierten Feuergefechte zwischem dem Helden und den ebenfalls bewaffneten Gangs gezeigt werden; MG-Feuer, durchlöcherte Autos, das ist Kaufmans Welt, das kann er. SF/Horror/Fantasy offenbar eher nicht; allein diese völlig unerklärte Mischung aus Zombies und Vampiren (Zompire ? Vampies ??) mit - vor allem bei dem "Anführer" - reichlich grottigen Makeup, ne, lass mal stecken. Der Rest des Films nach der Exposition ist weitgehend für die Tonne; Zompire rennen, Menschen rennen, Menschen schießen auf Zompire, die meisten "sterben" (mit grottiger Billig-Blut-CGI), einige kommen durch und fressen Menschen - mehr passiert gut eine Stunde nicht. Für ein glaubhaftes Endzeit-Szenario fehlt offenbar das Geld, die Städte sehen aus wie immer, ein bisschen verkehrsarm, o.k, aber viel mehr Schauplätze als Hallen und genau eine Kreuzung hat das Teil eh nicht. Über die Handlung muss man nicht viele Worte verlieren, eigentlich gibt es keine, genausowenig wie eine Erklärung für das Ganze. Dass die Vampies, wenn man sie richtig bekämpfen würde (draußen und im Hellen) keine große Bedrohung wären, geschenkt.

Immerhin kann Hauptdarsteller "Strong" erkennbar ganz gut mit Waffen umgehen, aber das rettet den Film für mich nicht.

Irgendwo zwischen 3 und 4 Punkten.

"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

McClane

Cineastischer Sondermüll trifft auf Filme wie "Suicide Squad" aber eher zu als auf den hier. Klar, die CGI-Explosionen sind unschön, aber dafür ist "Daylight's End" geradlinig, reduziert, sowohl was Handlung als auch archetypische Charaktere angeht, und bietet sehr kompetent inszenierte Action. Welche Erklärungen hättest du denn gebraucht? "Night of the Living Dead" erklärt doch auch nie, wo seine Zombies denn herkommen. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass zusätzliche Infos "Daylight's End" irgendwie weitergebracht hätten - es gibt eine animalische Bedrohung, man erfährt ihre Stärken und Schwächen und wie man sie bekämpft. (7/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Eric

Zitat von: Private Joker am  6 September 2016, 00:06:35
Habe mich ehrlich gesagt über die relativ positiven Reviews hier und in Ofdb etwas gewundert; klar, jeder muss sein Verhältnis von "A" zu "B" Ware selbst gewichten, aber wenn da bei den "großen" Blockbustern wie BvS oder Suicide Squad die Kritikpunkte milimetergenau und zT zu Recht herausgearbeitet werden und bei diesem Billigprodukt sehr hart an der Grenze zu cineastischem Sondermüll werden alle Augen zugedrückt, na ja ..
...

Irgendwo zwischen 3 und 4 Punkten.

GENAU DAS dachte ich mir auch als ich den gesehen habe.
"Nanu, der wurde doch u.a. von der DEADLINE durchaus gut bewertet."

Und dann erwartet mich die nächste 08/15 Dutzendware im Player mit dummen Dialogen stereotypen Figuren und dem Gefühl, dass die Drehbuchautoren damals an nem Tisch sassen und sagten "Heute würfeln wir mal was cooles zusammen." --> FAIL

Da schaue ich mir viel lieber zum 4. Mal VAMPIRE NATION an. Ebenfalls B-Ware aber mit einer klasse Story. Und die Bedrohung im Film ist zu jeder Sekunde wirklich da. Wo VAMPIRE NATION eine DER Überraschungen (in dem Jahr wo er erschien) für mich war, gehört DAYLIGHT'S END eher zu den diesjährigen Enttäuschungen.

Daher auch von mir nur ne 3/10.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Private Joker

Zitat von: McClane am  6 September 2016, 08:53:06
..
Welche Erklärungen hättest du denn gebraucht? "Night of the Living Dead" erklärt doch auch nie, wo seine Zombies denn herkommen. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass zusätzliche Infos "Daylight's End" irgendwie weitergebracht hätten - es gibt eine animalische Bedrohung, man erfährt ihre Stärken und Schwächen und wie man sie bekämpft. (7/10)

Ein glaubhaftes Zombie-Szenario mag nach aktuellem Verständnis natürlich nicht erklärbar sein, trotzdem kann man den Kerlchen irgendeinen Hintergrund geben (so wie bei in Romeros Erstling die im Radio zu hörenden Spekulationen), oder eine Existenzberechtigung (wieder Romero, wo sie in den neueren Filmen so eine Art Rächer gegen die Ausbeutung und die Konsumgesellschaft waren).

Aber Kaufman (bzw der Autor) macht da imho gleich einen doppelten Fehler: Er ersetzt die klassische Mythologie durch einen noch unsinnigeren Typus (schnell laufen, bei Licht verbrennen, einen Anführer haben, durch Körpertreffer "sterben") und zeigt oder erklärt nicht mal im Ansatz, wie es zu dieser kruden Mischung kam. Damit verschenkt er Atmosphäre, Spannung, Glauhaftigkeit; und er reiht er sich in eine Reihe von B-Filmen ein, die sich die Marke "Zombie" einfach nur anpappen, weil das gerade "in" ist. Das ist für mich streng genommen Zuschauerverarschung - frei nach dem Motto "was interessiert es Dich und mich, was das für Viecher sind und woher die kommen, Hauptsache es sind reichlich davon da, die man abknallen kann".

Hinter dem aktuellen TV-Standard wie TWD ist er damit noch deutlich weiter zurück als die 50 Jahre seit Romeros NotLD.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

McClane

Das Wort "Zombie" taucht im Film (zumindest im O-Ton) nie auf, sie werden nur als "Things" bezeichnet - auch wenn sie natürlich halb Zombie, halb Vampir sind. Rennende Zombies gab es schon bei "Return of the Living Dead" (und in den letzten Jahren zuhauf), aber es ist hier nun mal eine (fiktive) Spezies mit klar definierten Eigenheiten - ich habe da, trotz fehlender Hintergründe, keine Inkohärenz erkennen können. Ist bei dem offensichtlichen Vorbild Carpenter ja ähnlich; bei "Assault on Precinct 13" fragt auch keiner, warum eine "normale" Jugendbande in der Lage ist die Spuren ihrer Angriffe so perfekt in Rekordzeit zu verwischen, oder bei "Prince of Darkness" was genau der Hintergrund der grünen Killerflüssigkeit ist.

Und bei TWD (die letzte Staffel habe ich noch nicht ganz gesehen) gibt es außer ein paar vorsichtigen Spekulationen und der Info,
Spoiler: zeige
dass es ein Virus ist
, auch keinen großartigen Background.

Natürlich: Einen Subtext wie Romero streben Kaufman und Law nicht an, aber ich sehe wie gesagt nichts, dass mir an Background fehlt, und habe auch nicht das Gefühl, dass der Film ein Fass aufmacht, das er dann nur unzureichend bedient.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

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