Fünf Freunde (Reboot, ab dem 26.01.2012, mit Armin Rohde)

[Hitfield]

Die deutschen Produzenten sind in letzter Zeit ja sehr umtriebig, was die Verfilmung von bekannten Jugendbuch- und Hörspiel-Vorlagen angeht. Nach zwei "Drei ???"- und "Bibi Blocksberg"-Filmen, TKKG - Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine und im letzten Jahr den Teufelskickern steht nun also ein Reboot der "Fünf Freunde" an.

Story:

Die FÜNF FREUNDE George (Valeria Eisenbart), Julian (Quirin Oettl), Dick (Justus Schlingensiepen), Anne (Neele Marie Nickel) und Timmy, der Hund, verbringen zum ersten Mal ihre Ferien zusammen. Und schon schlittern sie in ein aufregendes Abenteuer. Bei einem Ausflug an den Strand machen sie in einer alten Schmugglerhöhle eine brisante Entdeckung: Georges Vater Quentin (Michael Fitz), ein berühmter Erfinder, soll entführt werden! Der Professor hat sich auf einer Felseninsel ein Labor eingerichtet und forscht dort an einer neuartigen Energiegewinnungsmethode. Irgendjemand hat es offensichtlich auf seine wertvollen Forschungsergebnisse abgesehen! Doch weder die Polizisten Peters und Hansen (Armin Rohde und Johann von Bülow) noch Georges Mutter Fanny (Anja Kling) glauben den Kindern. Als eines Abends die mit Quentin verabredeten Lichtsignale von der Insel ausbleiben, machen sich die "Fünf Freunde" selbst auf die gefährliche Jagd nach den Gangstern, um Quentin zu retten. Die Spuren führen sie zu zwei verdächtigen Tierfilmern (Alwara Höfels und Elyas M'Barek) und einem mysteriösen Touristen (Anatole Taubman), der sich als Agent der Regierung ausgibt. Schließlich stoßen die Fünf Freunde auf einen Geheimgang, der unter dem Meer verläuft, und decken eine Verschwörung auf, die ihnen schier den Atem verschlägt.

- die Fünf Freunde haben wie immer Ferien: CHECK
- alte Strandräuberwege führen zu einer Schmugglerhöhle: CHECK
- die Erwachsenen glauben den Kindern nicht: CHECK
- Geheimgänge unter dem Meer: CHECK

Ist eigentlich alles drinnen. Inhaltlich diente vor allem Fünf Freunde auf der Felseninsel als Vorlage - natürlich mit diversen Modifikationen und Motiven aus anderen Folgen (auch deshalb, um auf Spielfilmlänge zu kommen).


Offizieller Teaser:
youtube.com/watch?v=xYHdEGy14r8

Eine nette Fanpage:
http://www.fuenffreundefanpage.at/de_film-f.htm

Offizielle Homepage:
http://www.fuenf-freunde.com

[Moonshade]

Witzig, die Darstellerin der George sieht wirklich aus wie ein Junge, der Darsteller des Dick mit Mütze wie ein Mädchen...
Der Justus ist mir allerdings ein bißchen zu brav und die Anne zu klein, aber nu ja...
Bei dem Hund haben sie sich wohl wieder an der alten TV-Serie orientiert.

Wenn das jetzt allerdings (abgesehen vom Drehort) nach Deutschland verortet wird (Peters und Hansen, wtf...?), find ich das nicht so dolle. :icon_rolleyes:

Nett, daß sich Marcus Harris, der ja mit der Schauspielerei seit Jahrzehnten nix mehr am Hut hat, zu einem Cameo hinreißen lassen hat. Ich hätte das eher Gary Russell zugetraut...

[mali]

Warum nennt man eigentlich "Remake" oder "Die Xte Verfilmung" heutzutage Reboot?

Wenn das jetzt allerdings (abgesehen vom Drehort) nach Deutschland verortet wird (Peters und Hansen, wtf...?), find ich das nicht so dolle. :icon_rolleyes:

Nee, macht keinen guten Eindruck das ganze. Darsteller passen nicht, Verdeutschung passt nicht und dass die "Die Wilden Kerle"-Produzenten dahinter stecken, lässt auch nichts Gutes ahnen.

[Moonshade]

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die Serie für eine Neuverfilmung warm geschossen war.
Per se (wenn ich jetzt etwa an die drei Fragezeichen denke) sind die Verfilmungen ja auch immer höchst solide mit ordentlichem Aufwand - aber es fehlt zumeist das Herausragende, was sie zum Klassiker werden läßt.
Die George-Darstellerin finde ich jedoch recht passend gewählt, was man aus der Felseninsel jedoch modernisiert macht (ich hatte die Folge just zum Auftakt meiner Famous-Five-Box geschaut und fand sie als Serienstart damals echt gewöhnungsbedürftig), bleibt abzuwarten.
Eine komplette Germanisierung urenglischen Materials will ich allerdings nicht sehen...

[Hitfield]

Die deutschen Produzenten sind in letzter Zeit ja sehr umtriebig, was die Verfilmung von bekannten Jugendbuch- und Hörspiel-Vorlagen angeht. Nach zwei "Drei ???"- und "Bibi Blocksberg"-Filmen, TKKG - Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine und im letzten Jahr den Teufelskickern steht nun also ein Reboot der "Fünf Freunde" an.

Ganz vergessen hatte ich die Tiger Team-Verfilmung, die auch zu dieser Kategorie gehört. Die DVD liegt schon seit Monaten bei mir herum und müsste eigentlich auch mal langsam gesichtet werden ...


Nun aber zur "Fünf Freunde"-Neuverfilmung, die letzte Woche auf DVD/BR veröffentlicht wurde.

Zunächst einmal die Anmerkung, dass etwaige inhaltliche Veränderungen und Anpassungen meistens in Ordnung gehen und auch angebracht sind (zu den Veränderungen bei den Charakteren später mehr). In den Romanvorlagen forschte Onkel Quentin, wenn ich mich recht entsinne, an irgendwelchen Atomwaffen oder nuklearem Material. Wenn daraus jetzt Ökostrom mit Meerespflanzen geworden ist, geht das schon in Ordnung. Und nicht vergessen: Schon die Kultserie von 1978-79 war eine angepasste Adaption der Originalvorlage von 1942.

Die Geschichte entspricht im Wesentlichen der ersten Romanvorlage "Fünf Freunde auf der Felseninsel" (EUROPA hat bei der Hörspielserie ja nicht gerade auf eine chronologische Reihenfolge geachtet). Wirklich gut gelungen ist, dass die Kinder hier erst alle eingeführt werden, sich zum ersten Mal treffen, sich anfangs nicht leiden können und nur indem sie zusammenhalten die bedrohliche Situation meistern können.

Formal ist die Verfilmung natürlich mit einem ordentlichen Budget ausgestattet und handwerklich glatt. Trotzdem fand ich das Ergebnis nicht ganz überzeugend. Die Szenen am Strand (Ostsee am Darß) und mit/im alten Schiffswrack sind super, könnten aber viel zahlreicher sein. Die Szenen auf der Felseninsel (eine Burgruine in Bayern) sind ganz okay, wollen aber nicht ganz passen. Die Szenen auf dem Gut der Kirrins und in der kleinen Hafenstadt (habe ich schon vergessen, wo das gedreht wurde) wirken jedoch arg künstlich und kulissenhaft. Wie blitzeblanker öffentlich-rechtlicher Pilcher-Kitsch. Schade, ein durchgängiger "echter Filmlook" hätte dem Film gutgetan. So wirkt es in vielen Einstellungen wie der Wohlfühl-Fernsehfilm der Woche. Es fehlt einfach das Herausragende. Und wenn von der Insel aus die kleine, eher düstere, windumtoste Felseninsel auf dem Meer zu sehen ist, wirkt das manchmal, als würde man von Pilchers Cornwall-Küste aus zu Shutter Island rüberschauen. Tricktechnisch ist das schon perfekt (die Felseninsel stammt bei diesen Einstellungen aus dem Computer), aber es könnte insgesamt homogener sein.

Genug davon, jetzt zur Besetzung. Armin Rohde und Johann von Bülow geben eine (wie sie auch selber sagen) 'Dick und Doof'-Darstellung, die mich wirklich ratlos gemacht hat. Zum Glück entwickeln sich ihre Figuren im Laufe der Handlung noch weiter, aber derartigen Klamauk verbinde ich nun nicht gerade mit den Fünf Freunden. Michael Fitz als Onkel Quentin ist prima, Anja Kling bleibt eher blass.

Der größte Unterschied zu allen bisherigen Adaptionen ist, dass der Schwerpunkt jetzt voll und ganz auf George liegt. Valeria Eisenbart ist perfekt besetzt, einfach super. Auch Neele Marie Nickel (Anne) ist gut getroffen. Kritisch wird es nur, wenn die beiden nebeneinander zu sehen sind. Zwischen ihnen liegen Welten. In den Romanen ist es ein Jahr (Georgina ist 11, Anne ist 10), aber Neele sieht eher wie 8 und Eisenbart wie 14 aus. Anne war zwar immer die Jüngste, aber ich fand den "Größenunterschied" recht gewöhnungsbedürftig.

Die beiden Jungen-Rollen sind dagegen - das muss ich leider sagen - vollkommen nichtssagend. Julian, eigentlich der Anführer der Fünf Freunde, hat exakt eine (1) Szene, in der er zudem gleich von George zurechtgestutzt wird. Dann wird er praktisch eins mit den Kulissen und der Ausstattung, fällt überhaupt nicht weiter auf. Dick wird zu einer Art Justus Jonas-/Karl Vierstein-Verschnitt. Er weiß alles, ist ein wenig besserwisserisch, etwas überheblich etc. Dieser Ansatz ist neu wie die Veränderungen bei der George-Rolle, nur in diesem Fall fand ich es recht enervierend. Die Kinderdarsteller können dafür natürlich kaum etwas. Der Hund hat gepasst, aber auch hier wären einige Klamaukeinlagen nicht nötig gewesen (wenn sich Timmy selber zudeckt, mit der Pfote die Augen zuhält etc.).

Fazit: Auf formaler Ebene eine "Neuverfilmung nach Vorschrift". Da wären seitens der Regie, Ausstattung und Bildgestaltung mehr Akzente wünschenswert gewesen, zumal die finanziellen Mittel ja vorhanden waren. Was die Figuren angeht sehr wechselhaft: sehr gute Mädchenrollen und passender Onkel Quentin, schwache Jungenrollen und blasse Tante Fanny.

Macht dann - und irgendwie passt das ja ;) - Fünf / 10.

[Hitfield]

Seit einer Woche läuft übrigens der zweite Teil im Kino.

Story:

Die Fünf Freunde brechen gemeinsam in ihr neustes Abenteuer auf, nachdem Dick von Verbrechern entführt worden ist. Die Suche nach ihm bringt die anderen an mysteriöse Orte wie den fahrenden Wanderzirkus mit seiner magischen Show.

Dürfte demnach eine Mischung aus dem achten Buch (bzw. Hörspiel-Folge Nr. 11) "Fünf Freunde geraten in Schwierigkeiten" (Dick wird entführt und im unheimlichen 'Eulennest' gefangen gehalten, weil ihn die Entführer mit einem jungen Schnösel namens Hardy Kent verwechselt haben) und dem fünften Buch (bzw. Hörspiel-Folge Nr. 1) "Fünf Freunde beim Wanderzirkus" sein.

Bei dem Produktionsturnus und angesichts dessen, wie schnell Kinder in diesem Alter wachsen, dürfte es höchstens noch einen dritten Film geben. Zu gerne hätte ich mal eine aktuelle Verfilmung meiner Lieblingsfolgen "Fünf Freunde im Nebel" (Buch: 13 / Hörspiel: 10), "Fünf Freunde auf Schmugglerjagd" (Buch: 4 / Hörspiel: 19) und "Fünf Freunde auf neuen Abenteuern" (Buch: 2 / Hörspiel: 21) gesehen.