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Kurzfilm "R'ha" - SF als (fast) One-Man-Show

Begonnen von pm.diebelshausen, 11 Februar 2013, 20:05:55

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pm.diebelshausen

11 Februar 2013, 20:05:55 Letzte Bearbeitung: 11 Februar 2013, 20:08:36 von pm.diebelshausen
Im Web erfolgreich, dann muss das im GF natürlich auch gepostet werden: der 22-jährige Kaleb Lechowski erschafft im Alleingang und im zweiten Semester Digital Film Design innerhalb eines halben Jahres einen Science-Fiction-Kurzfilm, der zeigt, dass Filmemachen auch mit geringen bis keinem Budget bisher den Großproduktionen vorbehaltene Ziele erreichen kann. Lediglich an den Sprechrollen und dem Sound arbeiteten zwei weitere Kollegen. Finde ich schon beeindruckend hinsichtlich der Möglichkeiten filmischen Erzählens im eigenen Wohnzimmer.

Das geht z.B. so: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/kurzfilm-r-ha-wie-ein-science-fiction-hit-entsteht-a-879460.html

Und das Ergebnis ansehen kann man hier: R´ha [short movie] on Vimeo

oder hier:

R´ha
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

PierrotLeFou

Ich würde zwar sagen, dass das als Leistung einer Person sicherlich hervorragend ist und an einer FH wohl die Bestnote bekommen dürfte/müsste - aber als Film ist mir das irgendwie zu witzlos...
Für mich ist das eine langweilige, gehaltlose Präsentation hoher formaler Leistungen, die sich an der 08/15-Ästhetik neuerer Blockbuster orientiert und sich mit der unnötigen englischen Tonspur (und den englischen Credits) auch gleich noch bei Hollywood anbiedert... wundervolles Mittelmaß, wenn auch von einer einzelnen Person in Rekordzeit angefertigt - sehr tolle Leistung und mäßiges Resultat.


Die
Zitat von: pm.diebelshausen am 11 Februar 2013, 20:05:55Möglichkeiten filmischen Erzählens im eigenen Wohnzimmer
finde ich allerdings nicht sonderlich interessant... davon abgesehen, dass ich eh jedesmal erstaunt bin, wie weit die Möglichkeiten derzeit noch nicht sind, wenn ein Freund mir regelmäßig von ihnen erzählt, halte ich grundsätzlich nichts von diesen Animationsfilmen, die am liebsten gar keine wären... (wenn das Argument dann bloß lautet, dass das Ganze als Realfilm zu teuer wäre, geht es ja auch schon nicht mehr um künstlerische Ambitionen, sondern bloß um's Geld. (Ich habe ja nichts gegen Geld, aber dann soll man doch bitte ehrlich sein und sagen, dass man sich eigentlich einen Scheiß fürs Medium interessiert und einfach nur Geschichten über Aliens und Roboter bebildern will, mit denen man auch gleich noch die großen Massen erreichen will - und kann, wenn man es denn anständig macht...))
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Mr. Blonde

11 Februar 2013, 23:47:50 #2 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2013, 00:09:57 von Mr. Blonde
Ich habs mir angeschaut und muss sagen, dass mich die Geschichte jetzt wenig interessiert hat, allerdings der visuelle Stil wirklich unheimlich beachtlich ist. Durch einen Freund kenne ich seine und einige andere Arbeiten von Studenten, die mit diesem ganzen 3D-Visualisierungskram zu tun haben und da habe ich jetzt derartig eindrucksvolles nicht gesehen.

Optisch erinnert mich das an District 9 oder Half Life 2 (City 17). Wenn ich sowas könnte, würde ich die Credits auch in englisch halten ... wer weiß, irgendwo könnte man vielleicht in einer Firma (Animationsstudio, Game-Entwickler) unterkommen und wenn es "nur" in Deutschland ist. Gerade in dem Bereich ist Englisch sowieso Pflichtsprache. Ich sehe da jetzt wenig Anbiederungspotential, sondern eher das Einhalten einer Norm, zumal es sogar bei mir an der Medienschule Standard war bei den Gestaltungstechnischen Assistenten. Auch bei den Potsdamer "Sehsüchte"-Festivals habe ich einiges an Studentenfilmen über die Jahre gesehen, auch eher bodenständigere, dramatische Sachen - meist mit englischen Credits und Untertiteln. Über Sinn oder Unsinn könnte man streiten, allerdings ist das wirklich nichts ungewöhnliches.

So gesehen würde ich nicht unbedingt von einem "richtigen" Kurzfilm sprechen, jedenfalls verstehe ich Pierottes Ansicht schon, es ist vielmehr eine beeindruckende "Grafik-Demo" und für das, was er beherrscht, ist das wirklich beindruckend. Was ein Drehbuch, Dramaturgie usw. angeht, kann man ja alles noch ausbauen. Wobei das bei Großproduktionen wie "Transformers" ja auch weniger wichtig ist. :) Talent ist jedenfalls reichlich vorhanden und in der Regel müssen bloße Effekt-Designer u.ä. ja nicht unbedingt so viel vom gesamten Schaffensprozess eines Films wissen.

Inwieweit das nun reines künstlerisches Schaffen ist oder einfach nur dem Erhaschen von Aufmerksamkeit dienen soll, kann ich nicht beurteilen. Eine Schande wäre es, mit so einem Talent überhaupt nichts anzustellen.

(Ein wenig hatte ich übrigens mal mit Cinema 3D und Blender rumgewurschtelt, wobei aber nie mehr als bloße Renderbilder rausgekommen sind. Mir liegt das halt nicht oder ich bin zu ungeduldig.  :icon_lol:)


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pm.diebelshausen

Finde die Nummer als Film auch nicht super. Und wie in allem, was für jeden zugänglich und möglich wird, ist absehbar, dass die tollste Technik überwiegend zu uninspiriertem Schmarrn genutzt werden wird. Allerdings werden auch Leute derlei äußerliche Möglichkeiten der Umsetzung in die Hand bekommen, die eben auch entsprechende innere Voraussetzungen mitbringen. Und das dann unabhängig von den konventionellen Prozessen der Filmentstehung im Gefüge von Produktionsstudios und Finanzierungsstrukturen - das kann doch zu Sehenswertem führen. Lechowski ist derzeit sozusagen und überspitzt der internetprominente Pioniertäter, der öffentliches Bewusstsein für die, wie es dort genannt wird, Demokratisierung der Filmproduktion schafft. Vielleicht ist da was auf dem Weg, vielleicht auch nicht. Interessant, es wahrzunehmen, finde ich es allemale.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Blonde

Die Kommentare zum Artikel sind auch wieder grandios.

ZitatDie handwerkliche Umsetzung...
artusdanielhoerfeld 25.01.2013
...ist sehr professionell, aber das ist auch das einzig Positive, was sich über den Kurzfilm sagen lässt. Der Plot althergebracht und vorhersehbar; die Figuren stark klischeebelastet: Die Konfrontation von Gut und Böse, ersterer Protagonist wird gefoltert, damit letzterer Informationen zu deren Vernichtung erhält. Das Opfer wird hellhäutig und mit feinen Gesichtszügen als Identifikationsobjekt positiv sympathisch dargestellt, der Täter schwarz, unpersönlich, kantig, amorph mit roten Vielaugen taugt als Figur aus einem Alptraum. Das hat man alles schon besser in anderen Filmen gesehen und ist nichts Neues. Insgesamt die Bewerbungsarbeit eines Computergraphikers, mehr nicht.

:zwangsjacke:

Weil das, was der Design-Student am besten können und was man am stärksten kritisieren sollte, ist natürlich das Drehbuch.  :respekt:


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pm.diebelshausen

Am Ende des ersten Studienjahres schon die Bewerbungsarbeit eines Computergraphikers hinzukriegen - das ist doch mal ein Lob.  :D

Naja, wie gesagt, es geht ja nicht um einen starken Kurzfilm, sondern um das Aufzeigen technischer Möglichkeiten. Und dass die bereits so weit gehen, wusste ich noch nicht. Klar, wenn man nichts zu erzählen hat, bringen die nichts. Aber mit nem narrativ begabten Kumpel kann uns inzwischen der letzte Depp den Gollum machen.  :tumble:
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PierrotLeFou

Zitat von: Mr. Blonde am 12 Februar 2013, 00:15:12
Die Kommentare zum Artikel sind auch wieder grandios.

ZitatDie handwerkliche Umsetzung...
artusdanielhoerfeld 25.01.2013
...ist sehr professionell, aber das ist auch das einzig Positive, was sich über den Kurzfilm sagen lässt. Der Plot althergebracht und vorhersehbar; die Figuren stark klischeebelastet: Die Konfrontation von Gut und Böse, ersterer Protagonist wird gefoltert, damit letzterer Informationen zu deren Vernichtung erhält. Das Opfer wird hellhäutig und mit feinen Gesichtszügen als Identifikationsobjekt positiv sympathisch dargestellt, der Täter schwarz, unpersönlich, kantig, amorph mit roten Vielaugen taugt als Figur aus einem Alptraum. Das hat man alles schon besser in anderen Filmen gesehen und ist nichts Neues. Insgesamt die Bewerbungsarbeit eines Computergraphikers, mehr nicht.

:zwangsjacke:

Weil das, was der Design-Student am besten können und was man am stärksten kritisieren sollte, ist natürlich das Drehbuch.  :respekt:

Naja gut, warum denn nicht: Wenn schon jedem klar ist, dass diese Typen ordentliche Animationen hinbekommen, die jedoch nur in unbeholfenen Kontexten Verwendung finden - warum müssen die denn dann trotzdem versuchen, nen konventionellen Kurzfilm rauszuhauen? Warum nicht einfach vier, fünf Einzelszenen ohne Zusammenhang, zwischen die man vielleicht noch eine kurze Zusammenfassung der Herstellungsgeschichte pflanzt? Wer als Animationsfuzzi einen Film dreht, der mit Vor- und Nachspann daherkommt und eine Art Geschichte zu erzählen hat, der hat nunmal die Messlatte derartig hoch aufgehängt, dass er an ihr vermutlich scheitern muss...

Wenn ich auf die Idee gekommen wäre, Referate an der Uni einfach zu singen, hätte ich auch damit leben müssen, dass mir die Leute sagen, dass ich scheiße singe... dann zu klagen, dass es doch um die Thesen und nicht um den Gesang gehen solle, wäre doch dämlich... :zwangsjacke:
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pm.diebelshausen

12 Februar 2013, 01:31:18 #7 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2013, 01:33:45 von pm.diebelshausen
Da ich Referate an der Uni kenne: es hätte so oder so mit Gesang mehr Spaß gemacht. Oder andersrum: auch ohne Gesang sind mehr als 70% der Unireferate in Geisteswissenschaften (zumal im zweiten, dritten Semester) scheiße. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Fuzzi ein klein wenig Narration probiert hat.

Aber widersprechen will ich Dir gar nicht, denn Du hast recht. Mich erinnert das auch an die "Cargo"-Trauernummer von 2009, das sah auch toll aus und alles andere blieb völlig auf der Strecke.
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Mr. Blonde

12 Februar 2013, 01:47:35 #8 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2013, 01:52:28 von Mr. Blonde
Mich stört es einfach nur ein wenig , dass viele Kritik an völlig unpassenden Stellen bringen, dabei gar keine Ahnung von der Materie haben (wie man in den SPON Kommentaren liest) und diese noch unnötig auswalzt. Natürlich brauchen wir nicht darüber diskutieren, ob die Geschichte toll oder das Grundkonzept originell ist, aber das wird wohl nicht sein Ziel gewesen sein. Zu oft spielen wir wieder Hobbykritiker, sogar, wenn wir uns in dem Metier so gar nicht auskennen. An unser "Bravo" hängen wir immer noch ein Preisschild ran. Da schreiben wir dann "doll animiert" in einem kleinen Nebensatz, was eigentlich die Hauptsache bei dieser Arbeit sein sollte (ich sehe es eher im Kontext, also der gestellten Aufgabe und nicht in meiner Meinung, wie ein Film funktionieren sollte) und dann äußern wir uns in zig Absätzen, was inhaltlich alles falsch gelaufen ist. Er hat sich entschlossen, eben nicht einfach nur einzelne Fragmente zu animieren, sondern eben noch ein Storygerüst drumherum entwickelt. Das ist für mich beachtlicher, als würden die Animationen einfach in vier unterschiedlichen Videos agespielt werden. Die Story ist für mich nur das Beiwerk für ein effekttechnisches Gesellenstückchen, es würde auch ohne funktionieren, nüchtern betrachtet.

Fakt ist, dass Pierottes Gesang bestimmt sogar furchtbar gewesen wäre (hehe), das inhaltliche Grundprinzip des Kurzfilms aber in jedem Fall funktioniert bzw. nicht per se Mist ist, nur mittlerweile ausgelutscht daherkommt. So, als würde man zum Hundertsten Mal Ave Maria bei einem Talentwettbewerb zu hören bekommen auf einem ordentlichen Niveau, es ist aber einfach nichts besonderes mehr, obwohl der Gesang an sich gar nicht schlecht ist.  :icon_mrgreen:


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PierrotLeFou

Zitat von: Mr. Blonde am 12 Februar 2013, 01:47:35
Da schreiben wir dann "doll animiert" in einem kleinen Nebensatz, was eigentlich die Hauptsache bei dieser Arbeit sein sollte

Aber "doll animiert" über 80 Zeilen zu strecken um am Ende kurz zu erwähnen, dass das Ergebnis trotzdem öde ist, macht ja nun auch keinen Spaß... :icon_mrgreen:
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pm.diebelshausen

Am meisten Lust hat mir der Kurzfilm nun darauf gemacht, Pierrot seine Kritikpunkte singen zu hören, in welchen Genuss ich wohl leider nie kommen werde.  :icon_sad:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Blonde

12 Februar 2013, 02:13:21 #11 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2013, 02:14:57 von Mr. Blonde
Es ist schon schwierig, ich weiß oder einfach uninteressant, sich etwas zu belesen. Es macht aber auch wirklich spaß, wenn man ein paar Fachbegriffe und Techniken kennt, damit man eben nicht nur das hervorheben kann, was man halt besser beurteilen kann. Das ist das gemeine an uns Kritikern.  :icon_mrgreen:

Ich würde jetzt ein 3D Rendering nicht unbedingt mit den Maßstäben der Fotografie bewerten wollen bzw. kritisieren. Das selbe finde ich auch hier schwierig, also Animation vs. Film. Wenn jemand einen Vor- und Nachspann vor inhaltlich-zusammenhängende Animationen packt, bringt mich noch nicht dazu, das ganze wirklich als Film zu sehen und dementsprechend zu beurteilen.

Vielleicht wäre Pierottes Vortrag ja genial durch den Gesang gelaufen, dann hätten wir halt nen Thread, wo sich welche wundern würden, ob das überhaupt notwendig war, zu singen.


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PierrotLeFou

12 Februar 2013, 02:58:42 #12 Letzte Bearbeitung: 12 Februar 2013, 03:00:19 von PierrotLeFou
Zitat von: Mr. Blonde am 12 Februar 2013, 02:13:21
Es ist schon schwierig, ich weiß oder einfach uninteressant, sich etwas zu belesen. Es macht aber auch wirklich spaß, wenn man ein paar Fachbegriffe und Techniken kennt, damit man eben nicht nur das hervorheben kann, was man halt besser beurteilen kann. Das ist das gemeine an uns Kritikern.  :icon_mrgreen:

Ich würde jetzt ein 3D Rendering nicht unbedingt mit den Maßstäben der Fotografie bewerten wollen bzw. kritisieren. Das selbe finde ich auch hier schwierig, also Animation vs. Film. Wenn jemand einen Vor- und Nachspann vor inhaltlich-zusammenhängende Animationen packt, bringt mich noch nicht dazu, das ganze wirklich als Film zu sehen und dementsprechend zu beurteilen.

Vielleicht wäre Pierottes Vortrag ja genial durch den Gesang gelaufen, dann hätten wir halt nen Thread, wo sich welche wundern würden, ob das überhaupt notwendig war, zu singen.

Naja, ich musste in den letzten Wochen schon einige Male diesen Krams anrühren, weil ich mit einem Freund unter anderem animierte Fahrten durch ein mit Fotos beklebtes 3D-Modell für seinen Abschlussfilm bewerkstelligen konnte/durfte/musste... (Eine Technik, die mir als Variation der Montage besser gefällt als die reine Animation... dennoch wäre sie mir lieber, wenn sie gerade nicht realistisch wirken wollen würde... sondern eher wie zB die Rückprojektion...)
Wenn man das ein paar Mal macht und sich damit beschäftigt, funktioniert das ja auch ganz gut. Aber ich werde den ganzen Krempel (der ja auch zugegebenermaßen Spaß bereitet, wenn man ihn selber anwendet) schnellstmöglich wieder vergessen, weil ich eigentlich keine Verwendung dafür habe...

Mich interessiert der technische Aspekt nicht deshalb nicht, weil ich mich damit nicht auskenne (was vielfach wohl zutrifft) - sondern weil ich es uninteressant finde, einen Film dahingehend zu besprechen, wie er zustandegekommen ist... natürlich gibt es immer Ausnahmen und um beispielsweise die Ästhetik der frühen US-Tonfilme völlig zu begreifen, muss man die Technik schon ein wenig kennen... Aber ich möchte mich mit technischen Fragen nicht auseinandersetzen, um dann die Fähigkeiten der Filmemacher eindringlich genug würdigen zu können.
Mich interessiert die Frage, was ein Film zu sagen hat... oder was durch ein Zusammenspiel von Form und Inhalt bewirkt wird... (also immer WAS?/WARUM? und eigentlich kaum jemals WIE?... Wie jemand etwas gemacht hat, kann mir eigentlich egal sein; ich berücksichtige das der Fairness wegen, aber ansonsten geht es mir um das Ergebnis selbst.)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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