Killer Joe (von William Friedkin mit M.McConaughey)

[StS]

Director: William Friedkin
Screenwriter: Tracy Letts
Starring: Matthew McConaughey, Emile Hirsch, Juno Temple, Thomas Haden Church, Gina Gershon
Genre: Comedy, Drama
MPAA Rating: NC-17 (for graphic abberant content involving violence and sexuality, and a scene of brutality)

When 22 year old drug dealer Chris (Hirsch) has his stash stolen by his mother, he has to come up with six thousand dollars quick or he's dead. Desperate, he turns to "Killer Joe" (McConaughey) when he finds out that his mother's life insurance policy is worth $50,000. Although Joe usually demands cash up front, he finds himself willing to bend the rules in exchange for Chris' attractive younger sister, Dottie (Temple), who will serve as sexual collateral until the money comes in... if it ever does.

Planned for an uncut NC-17 theatrical release...

Trailer:
http://trailers.apple.com/trailers/independent/killerjoe/

...nicht uninteressant. Hätte ich mir wegen Matthew und Juno aber (ohnehin) "so oder so" mal angesehen.  ;)

[Hitfield]

Einer der intelligentesten und versiertesten Regisseure, auch wenn er viel Schrott und diverse Flops gedreht hat und ich nicht alle seine Arbeiten schätze. Ich drücke Friedkin die Daumen, dass er nochmal einen guten Film hinbekommt.

[StS]

Freu mich schon drauf, den auf´m FFF zu schauen.  :D

[RoboLuster]

Friedkin hat nochmal einen guten Film hinbekommen, Killer Joe ist ein sehr geschickt inszeniertes, intelligentes SickoDrama mit tiefschwarzem pointiertem Humor. Matthew McConaughey kann nach Paxtons "Dämonisch" wieder als Bad Guy überzeugen und geht auch voll in seiner Rolle auf. Schade das er fast nur andere Rollen spielt. Der übrige Cast kann sich aber auch sehen lassen, alle spielen sehr überzeugend, wobei Thomas Haden Church imo die meisten Lacher verbuchen kann. Und der Pitbull Terrier T-Bone, der eigentlich immer nur bei den falschen Leuten bellt. Naja, wie man's nimmt. Genau wie den ganzen Film.

[StS]

Meine Meinung (vom FFF):

,,Killer Joe" ist eine abgründig-düster-böse texanische Neo-Noir-Trailerpark-White-Trash-Thriller-Kömödie mit diversen (teils echt ungemütlich beizuwohnenden) Ausprägungsformen sexueller Gewalt, punktuellen Brutalitäten, die keineswegs zimperlich arrangiert wurden, sowie etlichen Momenten mit einem witzigen (oft sehr schwarzen) Humor. Getragen von einer stark agierenden Besetzung – also Matthew McConaughey, die seit eh und je von mir geschätzte Juno Temple, Thomas Haden Church sowie (mit leichten Abstrichen) Gina Gershon und Emile Hirsch – ist Regisseur William Friedkin und Drehbuchautor Tracy Letts (5 Jahre nach dem von mir insgesamt doch ein wenig mehr geschätzten ,,Bug") ein unterhaltsam-eigenwilliger Film gelungen, dessen ,,Theaterstück-Wurzeln" gerade im Schlussakt unverkennbar zum Vorschein gelangen. Negativ anzuführen wären indes allerdings einige zu oberflächlich abgehandelte Inhalte und Hintergründe sowie vereinzelte Szenen, die von einer gezielten Straffung mit Sicherheit ein merkliches Stück weit profitiert hätten...

6,5/10

[RoboLuster]

Gerade das so einiges eher nebenbei gezeigt wird, stellt doch den Fokus auf das Wesentliche, finde ich, auch wurde der Film insgesammt doch recht straff inszeniert. Vielleicht ziehst du ja mal noch eine Zweitsichtung in betracht? Ich kann mir vorstellen, dass der Film im Heimkino noch besser wirkt, denn so als Kino Film sehe ich ihn nicht wirklich.

Emile Hirsch hat aber wirklich bischen wie auf XTC gespielt, Gina Gershon fand ich als typische Trailerpark Schalombe dagegen sehr passend (in "Breathless" setzt sie ja noch einen drauf).  ;)

[StS]

Eine Zweitsichtung hab ich auf jeden Fall noch vor. Hätte z.B. aber gern noch ein Stück mehr über Joe erfahren - etwa über seinen Cop/Killer-Background...

[RoboLuster]

Ja, es gab da schon 2-3 Dinge, über die man vielleicht gerne mehr erfahren hätte, und man das eigentlich auch so gewohnt ist, da es in anderen Filmen meistens auch gezeigt wird, aber ich fand das schon passend, dass es hier eben nicht so ist und man sich seinen Teil dazu denken kann, denn es geht ja eigentlich nicht wirklich um Killer Joe, oder die Drogenschulden, oder um ... .  Trotzdem bekommt man noch alles was man wissen muss, in wenigstens 1-2 Szenen, gezeigt. Bei Killer Joe hat mir die Szene, in der er durch das Polizeidepartment geht, schon gereicht, um zu wissen, dass er (als Cop) "bad ass" ist. Ich finde es irgendwie gut, dass man nicht wieder eine Einführungsszene zum Charakter vorgesetzt bekommt, zB einen Polizeieinsatz usw, wie das sonst der Fall ist, und man sich den Background des Charakters selbst ausdenken kann. Für mich ist Killer Joe ist einfach ein aalglatter und hemmungsloser Schweinehund, der sich für unantastbar hält. Bei den übrigen Figuren verhält es sich auch so, dass man sich, aufgrund von 1-2 Szenen ein Profil anlegen kann, ist innerhalb des Films auch stilsicher (genau wie das Ende, aber das hat mich wiederum etwas gefrustet).  Ich habe btw 8/10 gegeben (aufgerundet). ;)


Edit:  Ich muss immer noch an das Ende denken, das hat mich im 1. Moment ziemlich gefrustet. Dabei ist es so genial, weil es in den letzten Sekunden alles auf den Kopf zustellen scheint, aber je nach Sichtweise des Films eben doch nicht. Ich meine damit die aufkommende Freude von

Spoiler: zeige

Killer Joe

, ist das nur gespielt, oder ist die wahre Freude, und wie sick wäre das überhaupt, wenn es wahre Freude ist? Ein kaputter Film.^^

Die teils schlechten Wertungen scheinen bisher überwiegend aufgrund falscher Erwartungshaltung, wegen des NC-17-Rating Trubels, herzurühren. Die Freigabe ist imo aber nachvollziehbar, was der MPAA am meisten aufstößt, wurde hier schon als Stilmittel eingesetzt.

[Hitfield]

Letztendlich kaum mehr als eine grelle, teils brutal-blutige Trailerpark-Variante von

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"Fargo"

mit einer geballten Ladung White Trash-Gesocks. Glatt inszeniert und gut besetzt, aber trotz des Zynismus* zu oberflächlich, speziell was den titelgebenden 'Killer Joe' angeht. Dennoch Hut ab für William Friedkin, der sich mit Mitte 70 (!) noch auf fremdes Terrain begibt. Matthew McConaughey überzeugt einmal mehr, auch stimmlich im Original. Wenn es dagegen ein Argument pro Synchronisationen gibt, ist das wiederum Juno Temple. Unerträgliche Stimme im Original, und sie spricht auch normal in Interviews so.

6 / 10


*

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Die ermordete Ex-Frau wird zum Beispiel im Auto auf einem Parkplatz abgefackelt, das vor einem Imbiss mit der Leuchtschrift "BBQ" steht usw.

[lastboyscout]

Sah gestern den Unrated Director's Cut auf DVD und war (beinahe) restlos begeistert.
William Friedkin hat hiermit einen ziemlich brutalen, menschenverachtenden, fast schon verstoerenden Thriller geschaffen, der mir wohl ne Weile im Gedaechntis bleiben wird.
Allen voran Matthew und Thomas machen ihre Sache dermassen gut das einem fast die Kinnlade auf dem Boden aufschlaegt.
Vor allem wenn man die ueblichen Rollen von Matthew bedenkt.  :icon_mrgreen:
Einziger Kritikpunkt war die Szene mit den beiden Schlaegern auf ihren Motorraedern.
Der Rest des Films war ruhig und gekonnt gefilmt, hier wurde jedoch hektisch und beschissen rumgeschnitten, die komplette Szene, als sie Chris verfolgen, wirkt unbeholfen und diletantisch. Ging das nur mir so?
Trotzdem sehr starker Film, 8/10 Punkten.

[Mr. Blonde]

Ich kann leider auch nur 6/10 vergeben, wobei man zum einen Friedkins Leistung im hohen Alter anrechnen muss, einen derart schräg-kranken Film zu machen und zum anderen stiehlt McConaughey allen die Schau. Ansonsten wird etwas wenig geboten für einen Thriller, dafür dümpelt der Film anfangs zu ereignislos umher. Die Auftritte von Joe sind natürlich immer bedrohlich und bereiten schon einen diebischen Spaß. Die ultraüberlegene Darstellung von McC macht einiges her. Die Dialoge sind größtenteils schwarzhumorig, waren für mich aber meist schwer nachvollziehbar. Liegt vielleicht daran, dass "Killer Joe" nicht wirklich irgendwo reinzupacken ist, Elemente der Groteske werden ja ebenfalls aufgetischt. Ansonsten bieten die Psychospielchen mit der nicht den ganz großen Reiz, weil Joe eben allen meilenweit überlegen ist. Trotzdem sind die letzten 20 Minuten einfach wahnsinnig unbequem und erinnern an

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eine neue Variante der TCM-Tischsequenz von Tobe Hooper.

Das Texas-Setting gefällt, die restlichen Darsteller sind allesamt brauchbar, aber die Geschichte ist mir im Endeffekt zu eindimensional, um sie in die Richtung eines "Fargo" zu schieben. Den würde ich mir nochmal im Oton geben, da die dt. Sprecher zum einen etwas bemüht agieren und zum anderen die Tonspur der Blu-ray zu tief klingt, weshalb ich den Sprecher von McConaughey erst nicht zuordnen konnte. Außerdem möchte ich von seiner One-Man-Show gerne auch die letzte Facette entdecken.

Ungewöhnlich, könnte bei der Zweitsichtung besser funktionieren.

Ich meine damit die aufkommende Freude von

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Killer Joe

, ist das nur gespielt, oder ist die wahre Freude, und wie sick wäre das überhaupt, wenn es wahre Freude ist? Ein kaputter Film.^^

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Das ist in meinen Augen echte Freude gewesen, da die Schwangerschaft ja prinzipiell bedeutet, dass das Mädel ganz eng an ihn herangeschweißt wird. Klar, die vorgehaltene Waffe hat ihn vielleicht noch ekstatischer werden lassen, aber da er Dottie sowieso unbedingt besitzen will, wird das schon eine echte Reaktion sein. Der Blick war so irre, dass er überzeugend rüberkam und erinnerte mich an Bales Darstellung von Patrick Bateman. Vielleicht war er auch so euphorisch, weil sie einfach mal ohne mit der Wimper zu zucken, den Herren des Hauses weggepustet hat, quasi eine zweite Entjungferung. Killer Joe war vielleicht erneut sexuell stimuliert?  :icon_lol: