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the Purge (mit Hawke und Headey)

Begonnen von StS, 3 April 2013, 19:31:21

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StS

3 April 2013, 19:31:21 Letzte Bearbeitung: 26 Juli 2013, 19:17:31 von MMeXX


Director: James DeMonaco
Cast: Ethan Hawke, Lena Headey, Adelaide Kane, Max Burkholder, ...

If on one night every year, you could commit any crime without facing consequences, what would you do? In The Purge, a speculative thriller that follows one family over the course of a single night, four people will be tested to see how far they will go to protect themselves when the vicious outside world breaks into their home. In an America wracked by crime and overcrowded prisons, the government has sanctioned an annual 12-hour period in which any and all criminal activity—including murder—becomes legal. The police can't be called. Hospitals suspend help. It's one night when the citizenry regulates itself without thought of punishment. On this night plagued by violence and an epidemic of crime, one family wrestles with the decision of who they will become when a stranger comes knocking...

Trailer:
http://trailers.apple.com/trailers/universal/thepurge/

:icon_eek: Den hatte ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm. Jetzt aber.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

blade2603

Interessantes Thema, sieht gut aus!
"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

quaker

Trailer rockt, nur was hat der Junge bitte für einen Haarschnitt? :icon_lol: Die Masken erinnern mich an ,,The Strangers"... :icon_cool:

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

KrawallBruder

Den Trailer haben wir natürlich auch auf Deutsch:

https://www.youtube.com/watch?v=JB7iYHXmdpw&feature=youtube_gdata_player

Sieht doch irgendwie interessant aus.

whitesport

Interessante Prämisse, die Ausführung erscheint im Trailer aber in Richtung einfallsloser home-invasion-Schinken zu gehen.

Dr. Schnabel

Ich mag Hawke. Und ich mag Headey. Und ich mag utopische Thriller. Aber die Prämisse des Films erscheint mir unfassbar konstruiert. Das hält mich wahrscheinlich nicht davon ab, den Film dann dennoch gut zu finden, aber die Story ansich wirkt wie ein leichter Faustschlag auf den Kopf. Um das Verbrechen zu bekämpfen, erlaubt man ihm, einmal im Jahr einen drauf zu machen? Habe ich das gestern im Trailer richtig verstanden? Das kommt mir so vor als wenn man ein Hühnchen mit dem Flammenwerfer grillen möchte. Ach egal,...
... alias: Der Zerquetscher

StS

Hat 3 Millionen gekostet und in den USA gerade am Start-WoE 36,3 Millionen Dollar eingespielt (= Boxoffice No.1).
Ein Sequel ist ebenfalls schon in der Planung...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Lucker

Geile Handlung! Endlich mal was außergewöhnlich abgefahren Neues...
Und die Umsetzung scheint auch noch gelungen?! Wie immer steht nur ein schwerer, tödlicher Unfall, oder ne miese Erkrankung zwischen einem kommenden (event.) guten Film und einem selbst! Und das mein ich nicht sarkastisch.
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

Moonshade

Zitat von: Lucker am 10 Juni 2013, 01:21:38

Und die Umsetzung scheint auch noch gelungen?!

Gemäß boxofficeguru würde ich nicht zuviel erwarten, der Trailer rult zwar (hab ich mich im Kino auch von anfixen lassen), aber cinemascore bei den Besuchern war nur ein C (in US-Schulnoten) - ne Prämisse sagt nicht viel über die komplette Ausführung. Sowas passiert aber auch, wenns mal nicht das erwartete HappyEnd gibt...aber ich bin vorsichtiger geworden...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Lucker

Zitat von: Moonshade am 10 Juni 2013, 10:57:45
...aber ich bin vorsichtiger geworden...

Sind wir doch alle, Moon! Die letzten 2 Jahrzehnte...
Aber dennoch hört es sich gut an, was da an Unterhaltung kommt?!
TV hochfahren & Player auf "ON".
Gute Zeit für`n Movie - wie immer...
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

elpadro

13 Juni 2013, 21:34:31 #11 Letzte Bearbeitung: 14 Juni 2013, 00:03:58 von elpadro
Die Grundidee fand' ich interessant - "Säuberung" ist hier nicht so sehr bezogen auf legale Selbstjustiz einmal im Jahr, mit der dann der Großteil der Kriminellen entsorgt werden kann. Vielmehr ist "Selbstreinigung" gemeint, bei der die über ein Jahr aufgestaute Wut und Aggression an Mensch und Material ausgelebt und abgebaut werden kann. Das mindere dann signifikant das Potential zu kriminellen Handlungen für das folgende Jahr.

Der ersten Hälfte des Filmes konnte ich viel abgewinnen - die besagte Gundidee wird erläutert, die Charaktere in ihrem Umfeld eingeführt und die Hauptkonfliktsituation hergestellt. Das geringe Budget merkt man dem Film zwar deutlich an, stört aber nicht weiter (spielen tut er 2022, aber Autos, Fernseher etc. sind unverändert aus dem Hier und Jetzt).
Was dann aber folgt ist ziemlich holprig und gestückelt - ein Wenig "Anschlag bei Nacht", dann wieder mehr Charakterstudie, dann wieder zurück zu Anschlag bei Nacht, nur nicht besonders spannend inszeniert, und wieder zurück zur Sozialkritik.

Die erste Hälfte bekäme bei mir eine 8, die Zweite eher eine ... k.A.
Hab' mich jedenfalls nicht geärgert nach dem Verlassen, war aber etwas entäuscht über viele vergebene Möglichkeiten.

"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

McClane

Mir geht es ähnlich wie elpadro. Ein zwiespältiger Film. Auf der einen Seite ist dort eine echt originelle Prämisse, die tatsächlich die halbe Miete ist, auch wenn das Ganze dann in erster Linie für klassische Home-Invasion-Kost genutzt wird - auch wenn es natürlich etwas unglaubwürdig ist, dass sich ein solches System tatsächlich innerhalb weniger Jahre verfestigen sollte. Interessante Facetten hat die Geschichte durchaus, vom Verhalten der Nachbarn, deren kaum verhohlene Missgunst unter "Eine sichere Nacht"-Glückwünschen durchscheint, über das Mitläufertum der Sandins bis hin zum Verhalten der Familie in den letzten Filmminuten. Leider torpediert der sich der Film auch immer wieder selber, gerade wenn man sich mal die Figuren der Kinder anschaut: Die werden zwar als extrem schlau eingeführt (man beachte die ganzen Auszeichnungen in den Zimmern und Charlies Technikkenntnisse), verhalten sich dann aber über die Maßen dämlich, wenn sie sich in einem kurz vor der Erstürmung stehenden Haus von den Eltern trennen oder sich in einem dunklen Keller mit angemachter Taschenlampe "verstecken". Außerdem überstrapaziert "The Purge" das Konzept der Last Minute Rescue gegen Ende sehr, wenn alle paar Minuten jemand kurz vorm Tode steht, der potentielle Mörder im letzten Augenblick dann aber doch noch abgeknallt wird - stets von einer Person, die man zuerst nicht im Bildkader sieht. Kompetent inszeniert ist das Ganze schon, gerade die Arbeit mit Schärfe/Unschärfe und die Kameraführung erzeugen Spannung. Manche offensichtliche Logiklücke dagegen ist weniger schön, auch hätte ich gerne mehr über die Hintergründe der Säuberung erfahren, sodass unterm Strich ein okayer Film bleibt, der seine Prämisse aber nicht vollends auszureizen versteht. 6/10
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Moonshade

Da der Film am 2.WE total weggebrochen ist (minus 75 Prozent) war es wohl wirklich der Trailerreiz, der da als Trumpf ausgespielt wurde...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

RoboLuster

Ehrlich gesagt war ich schon abgeturnt, als ich gelesen habe, dass es zu großen Teilen ein Home Invasion Film sein soll. Ich mag Home Invasion Filme, aber nach dieser Inhaltsangabe (Trailer hab ich nicht gesehen), und den Möglichkeiten, die dieses Szenario zu bieten hat, erscheint mir die Verlagerung auf Home Invasion, wie eine billige Flucht vor der eigenen, zu großen, Idee.

Zum Glück wurde ja schon Teil 2 angekündigt, vielleicht ziehen sie es dann mal durch, und zeigen uns eine Nacht, in dem im ganzen Land Anarchie herrscht. (Oder sie machen eine Serie draus, und zeigen in jedem Teil "Picket Fences" aus einem anderen Jahr.)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Bretzelburger

Zitat von: McClane am 19 Juni 2013, 07:42:23
- auch wenn es natürlich etwas unglaubwürdig ist, dass sich ein solches System tatsächlich innerhalb weniger Jahre verfestigen sollte.

Genau, trotzdem schreibst du, die Grundidee wäre fabelhaft, aber ab wann ist eine Zukunftsversion wirklich durchdacht und damit qualitativ gut?

Ich könnte z.B. annehmen, dass alle Frauen eine Waffe bekommen, mit denen sie mögliche Vergewaltiger legal erschießen dürfen, oder alle Kloschüsseln werden zugeschissen und dürfen nicht mehr gereinigt werden. Daraus ließe sich auch ein Film stricken, aber Niemand würde deshalb sagen, das wäre schon eine tolle Grundidee. Ähnlich sieht es für mich in "Purge" aus. Die Idee ist griffig - einmal im Jahr darf man ungestraft für 12 Stunden die Sau rauslassen. Doch damit ist es ja nicht getan - "Purge" beginnt ja damit, dass er auf erfolgreiche Jahrestage zurücksieht, die die Arbeitslosenquote und Kriminalität auf ein Minimum gedrückt hätten, weil die Wohlhabenden und gut Bewaffneten die Armen, Arbeitslosen und Kriminellen innerhalb der 12 Stunden so weit dezimiert haben, dass sie nur noch eine kleine statistische Note abgeben.

"Ghostshit" vergleicht dieses Szenario, das er "nicht weit von der Realität" entfernt hält, mit dem amerikanischen System der Krankenversicherung. Kein schlechter Gedanke, aber dieses wird vom Staat gelenkt, nicht von den Bürgern selbst wie in "Purge". Würde der Staat selbst innerhalb von 12 Stunden einmal im Jahr unter den Armen, Arbeitslosen und Kriminellen "aufräumen", wäre das Szenario wesentlich glaubwürdiger, aber dann wäre es nichts anderes als die typische Geschichte einer fiesen Diktatur in der Zukunft.

Das Szenario in "Purge" geht dagegen von den "Selbstheilungskräften" einer Gesellschaft aus, die 12 Stunden lang ihren Emotionen freien Lauf lässt, nichts anderes erzählt auch der Film. Da sind die Nachbarn, die sauer sind, dass sich jemand auf ihre Kosten bereichert, da ist der Freund der Tochter, der sich von deren Vater abgelehnt fühlt - so etwas ist realistisch, aber hätte schon am ersten "Purge-day" zur Folge gehabt, dass sich auf allen gesellschaftlichen Ebenen die Menschen gegenseitig den Garaus gemacht hätten, was zu keiner Reduzierung irgendwelcher Statistiken geführt hätte, sondern zum Bürgerkrieg.

Im Grunde müsste Hawke als Vertreter der nutzbringenden Klasse, gemeinsam mit anderen Vertretern seiner Klasse - würde man das Grundszenario nur einen Moment ernst nehmen - schwer bewaffnet in Panzern Richtung Armenviertel fahren, um die "Säuberung" zu vollziehen. Dabei sollten sie aber Keinen überleben lassen, denn der könnte sich ja an einem der kommenden 364 Tage rächen wollen, auch wenn er dafür im Gefängnis landet. Der Film behauptet in diesem Zusammenhang (er behauptet überhaupt ziemlich viel), die Emotionen hätten ja 12 Stunden Zeit, sich abzureagieren, aber das ist der größte Schwachsinn, denn wenn Jemand deine Frau eine Minute vor Ende der Phase killt, weil sie ihn irgendwann in der Schulzeit mal abblitzen ließ, wirst du ihm die nächsten 364 Tage bestimmt nicht dankbar sein. Aggressionsabbau sieht anders aus.

Doch Hawke und Konsorten haben gar nicht vor, irgenwelche Arbeitslosen zu töten, sondern verbringen die 12 Stunden lieber im trauten Heim, während draußen ein paar durchgeknallte Typen Zeit haben, EINEN Armen zu verfolgen. Wer war denn in den vergangenen Jahren zuständig für die Reduzierung der Arbeitslosenquote auf ein Zehntel der jetzigen Höhe? - Dafür müssen in den USA einige Millionen dran glauben und Irgendjemand muss ja die Drecksarbeit machen - gut Verdienende aus irgendwelchen noblen Vierteln? - das ich nicht lache. Die Idee ist nicht nur unrealistisch, sie ist schlicht blöd und undurchdacht und setzt nur auf einen vordergründigen Reiz. Mir hat noch Niemand erklären können, was an dieser Idee auch nur gut ist, geschweige denn fabelhaft - ich bin gespannt auf entsprechende Vorschläge.

Über das Gesamturteil des Films gibt es ja ziemlichen Konsens, aber der Film ist nicht daran gescheitert, dass er seine gute Idee nicht umgesetzt hat, sondern er konnte diese gar nicht umsetzen, weil die Idee schlicht schwachsinnig ist. "Purge" hätte lieber von zugeschissenen Kloschüsseln erzählen sollen.

McClane

Das Problem ist hier natürlich ein fundamentales, deshalb weiß ich nicht, ob wir hier auf einen grünen Zweig kommen: Da du bereits die Prämisse ablehnst, fällt der Film bei dir komplett durch. Das ist okay, das kenne ich auch von einigen Filmen.

Zitat von: Bretzelburger am 25 Juni 2013, 21:05:46
Das Szenario in "Purge" geht dagegen von den "Selbstheilungskräften" einer Gesellschaft aus, die 12 Stunden lang ihren Emotionen freien Lauf lässt, nichts anderes erzählt auch der Film. Da sind die Nachbarn, die sauer sind, dass sich jemand auf ihre Kosten bereichert, da ist der Freund der Tochter, der sich von deren Vater abgelehnt fühlt - so etwas ist realistisch, aber hätte schon am ersten "Purge-day" zur Folge gehabt, dass sich auf allen gesellschaftlichen Ebenen die Menschen gegenseitig den Garaus gemacht hätten, was zu keiner Reduzierung irgendwelcher Statistiken geführt hätte, sondern zum Bürgerkrieg.

Ich könnte hier jetzt erwidern, dass du dem Was-wäre-wenn-Szenario von "The Purge" ein anderes Was-wäre-wenn-Szenario entgegenstellst, für das es im Film weder einen Beweis noch einen Gegenbeweis gibt. Wer sagt denn, dass die Purge-Strukturen nicht so gewachsen sind? Dass in den ersten Nächten die Masse an Leuten sich immer noch nicht getraut hat wirklich jemanden zu töten und sich die Wohlhabenden dann verschanzten, als das Ganze zum Volkssport wurde. Da sehe ich die Unschärfe bei dem Film, da er eben keine genauen Auskünfte über die Purge-Historie gegeben werden.

Zitat von: Bretzelburger am 25 Juni 2013, 21:05:46
Im Grunde müsste Hawke als Vertreter der nutzbringenden Klasse, gemeinsam mit anderen Vertretern seiner Klasse - würde man das Grundszenario nur einen Moment ernst nehmen - schwer bewaffnet in Panzern Richtung Armenviertel fahren, um die "Säuberung" zu vollziehen. Dabei sollten sie aber Keinen überleben lassen, denn der könnte sich ja an einem der kommenden 364 Tage rächen wollen, auch wenn er dafür im Gefängnis landet. Der Film behauptet in diesem Zusammenhang (er behauptet überhaupt ziemlich viel), die Emotionen hätten ja 12 Stunden Zeit, sich abzureagieren, aber das ist der größte Schwachsinn, denn wenn Jemand deine Frau eine Minute vor Ende der Phase killt, weil sie ihn irgendwann in der Schulzeit mal abblitzen ließ, wirst du ihm die nächsten 364 Tage bestimmt nicht dankbar sein. Aggressionsabbau sieht anders aus.

Dann ist es strafbar... so wie es Mord heute auch ist. Wer sagt denn, dass es solche Szenarien nicht geben soll? Wer sagt denn, dass der Hinterbliebene nicht 364 Tage an einem besonders perfiden Racheplan arbeitet? Oder es riskiert in den Knast zu kommen? Auch hier kann man wieder kritisieren, dass der Film das System nicht genau erklärt, aber vielleicht haben sich die Purge-Strukturen so verfestigt, dass sie akzeptiert werden, dass aus Angst vor Repressionen keine direkte Rache stattfindet (oder nur aus dem Untergrund, wie in totalitären Systemen, in denen eben außerhalb des Systems an "geschützten" Personen Rache genommen werden muss).
Und wie soll eine Revolte der Armen aussehen, wenn sie nicht nur die Staatsmacht fürchten müssen, kaum die finanziellen Mittel der Bewaffnung besitzen und sie auch noch zahlenmässig unterlegen sind? Insoefern muss Hawke keineswegs mit einem Panzer in Richtung der Armenviertel fahren.

Zitat von: Bretzelburger am 25 Juni 2013, 21:05:46
Doch Hawke und Konsorten haben gar nicht vor, irgenwelche Arbeitslosen zu töten, sondern verbringen die 12 Stunden lieber im trauten Heim, während draußen ein paar durchgeknallte Typen Zeit haben, EINEN Armen zu verfolgen. Wer war denn in den vergangenen Jahren zuständig für die Reduzierung der Arbeitslosenquote auf ein Zehntel der jetzigen Höhe? - Dafür müssen in den USA einige Millionen dran glauben und Irgendjemand muss ja die Drecksarbeit machen - gut Verdienende aus irgendwelchen noblen Vierteln? - das ich nicht lache.

Wenn es kaum noch welche gibt, dann werden sie auch kaum massenweise Arbeits- und Obdachlose verfolgen können. Und wer sagt denn, dass die Purge-Erfinder nicht mit der Rhetorik und Logik eines totalitären Systems eben die Arbeits- und Obdachlosen zum Sündenbock für die im Film erwähnten Krisen und Kriege ernannt haben, weshalb das Volk diese massenweise auslöschte? Denn das zeigt ja durchaus Parallelen zur Behandlung von beispielsweise der jüdischen Bevölkerung zur Nazi-Zeit auf, in der die deutsche Bevölkerung nicht nur wegschaute, sondern fleißig an Progromen und der Judenverfolgung teilnahmen.

Wie gesagt, da besteht der Interpretationsspielraum des Films, denn man positiv (ich) oder negativ (du) auslegen kann. Der Film selber bleibt einem da die Antwort schuldig und gerade die wäre für mich reizvoller als manche Schleich- und Jagdpassage aus dem vorliegenden "The Purge".
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Bretzelburger

Danke für den gedanklichen Ansatz, das ist immerhin mal ne Erklärung. Aber selbst, wenn ich davon ausgehe, dass die Strukturen so gewachsen sind und das der Großteil der "verzichtbaren Bevölkerung" schon beseitigt wurde, man inzwischen also Zeit hat, sich zu Hause zurückzulehnen und nur noch Wenige auf Jagd gehen müssen - dann hätte der Film nicht so laufen dürfen, wie er es tat.

Ich meine damit nicht irgendwelche Unlogik beim Spannungsaufbau, sondern dann hätten sich die Nachbarn in den Armen liegen müssen. Dann wären diese übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen gar nicht mehr nötig, könnten sogar zurückgefahren werden, da man vor den paar Männekes, die noch da draußen unterwegs sind und 99% der Bevölkerung gegen sich haben, keine Angst mehr haben müsste, wie vielleicht noch an den ersten "Purge-Days". Dann hätten sich auch die Nachbarn die viele Kohle für die Sicherheitssysteme sparen können - im gesamten Film gibt es keine echte Gefahr, Niemand, der diesen Aufwand rechtfertigt. Die Eindringlinge haben es ja nicht auf Hawke abgesehen und hätten sich für sein Haus normalerweise auch nicht interessiert.

Das Grundszenario und die Handlung widersprechen sich komplett, aber die Handlung ist nachvollziehbarer und näher an der Realität. Streit zwischen Nachbarn, Kollegen oder Beziehungsstreitigkeiten sind Alltag, 95% der Morde finden in der unmittelbaren Umgebung statt. Wie wahrscheinlich ist es, dass der "Purge-day" eine solche gezielte Ausrichtung nur gegen "verzichtbare" Menschen hat und wer legt die Auswahl fest? - Der Film konnte diese Ausgangssituation gar nicht nachspielen, weil er dann eine vollständig künstliche Sozialisation widergespiegelt hätte. Stattdessen erzählt er genau das Gegenteil, nämlich eine eskalierenden und unkontrollierte Situation, aber damit lässt er deutlich werden, dass er die Grundsituation, auch im positiv angenommenen Sinne, selbst nicht ernst nimmt.


EvilErnie

Hab mir den Film anders vorgestellt  :icon_neutral:
Imo eine Mischung aus Hostage & Clockwork Orange  :icon_lol:
Fand den Film für 80 Minuten Spielzeit ganz passabel... Wurde nie langweilig aber auch nie hochspannend! Ergo Durchschnittsware 5,5/10 Punkte
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

Mr. Hankey

Jetzt wollt ich mal hübsch die Erklärkeule rausholen, da ich mit Udo auch schon ne kleine (noch nicht ganz fertig geführte) Diskussion um den Film hatte, aber McClane hat es doch ziemlich gut zusammengefasst und deswegen schließe ich mich ihm einfach mal komplett an. Punktemäßig bin ich selbst insgesamt bei 7/10
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Bretzelburger

Zitat von: Mr. Hankey am 26 Juni 2013, 18:37:21
Jetzt wollt ich mal hübsch die Erklärkeule rausholen, da ich mit Udo auch schon ne kleine (noch nicht ganz fertig geführte) Diskussion um den Film hatte, aber McClane hat es doch ziemlich gut zusammengefasst und deswegen schließe ich mich ihm einfach mal komplett an. Punktemäßig bin ich selbst insgesamt bei 7/10

Woran schließt du dich an? - ich habe auf McClanes "Es könnte ja irgendwie doch geklappt haben, wenn man daran glauben will", obwohl die Wahrscheinlichkeit sicherlich deutlich größer ist, dass es nicht funktionieren kann, inzwischen geantwortet - dazu hättest du doch etwas sagen können. Bisher hat noch Niemand meinen Argumenten gleichwertig (also mit schlüssigen Gegenargumenten) widersprochen, außer eben, dass man es ja auch irgendwie andersrum sehen könnte (wann kann man das nicht?).

Ich sage deshalb nochmal ganz einfach - es kann nicht funktionieren, dass bei gesetzlicher Straffreiheit und ohne Einfluss des Staates in 12 Stunden nur die "minderwertigen" Elemente umgebracht werden. Menschen haben sich seit Beginn der Evolution immer gegenseitig bekämpft, Animositäten entstehen immer in der unmittelbaren Umgebung. Das ist keine Behauptung von mir, der man gleichwertig eine Gegenbehauptung gegenüberstellen kann, sondern schlicht über Jahrtausende bewiesen. Als Folge davon kann keine Reduzierung der Arbeitslosigkeit oder der Kriminalitätsrate entstehen, sondern nur Chaos, weil auf allen Ebenen, durch sämtliche Gesellschaftsschichten hinweg Menschen ermordet, also beseitigt werden - Arbeitslose, Kranke, Kriminelle, aber auch Bosse, langjährige Mitarbeiter, Frauen und Kinder sowieso. Ergo - die Idee ist schwachsinnig und konsequent nicht umsetzbar.

Eric

Komischerweise habe ich mich hier etwas auf die negativen Kritiken eingeschossen und dementsprechend irgendwie wenig von dem Film erwartet, ..., wurde dann aber mehr als nur überrascht.

Ich finde ihn wahnsinnig gut.
Hawke spielt wieder sensationell und Lena steht ihm in nichts nach.

Natürlich erkennt man Szenen aus PANIC ROOM oder HOSTAGE oder anderen Filmen aus diesem Genre, trotzdem ist er wahnsinnig dicht erzählt.

Mir gefällt er daher! 8/10!!
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Mr Orange

Mir geht es leider konträr zu Eric:
Da ich schon seit längerem vorher so gut wie keine Trailer mehr ganucke oder Kritiken lese, habe ich mir den Film  ausschließlichen im Wissen der Grundidee angesehen... und diese hatte bei mir rießige Erwartungen geweckt, die leider nicht erfüllt wurden (evtl werden konnten).

Kritik:
Mir hat die Idee mit der Hausinvasion nicht zugesagt, ich hatte auf einen etwas größeren Blick auf die Säuberungsnacht gehofft. Bspw. in dem man Gruppen/Einzelne zeigt die sich während der Säuberung durch die Straßen kämpfen müssen o. ä., evtl gibt es ja noch einen Teil 2. Die hier beschriebenen Vergleichsfilme (Anschlag bei NAcht, Hostage) sind mir auch sofort durch den Kopf gegangen.

Das Verhalten der Kinder war teilweise absolut nicht nachvollziehbar...
Spoiler: zeige
 da schießt der Typ auf ihren Dad und sieh hockt über ihm und heult "Bitte stirb nicht" etc.? Der Junge und die Taschenlampe  :viney:


Hawke fand ich ebenfalls gut, die Mutter dagegen, ging mir manchmal extrem auf die nerven (
Spoiler: zeige
z.B. als sie ihren Mann vorwirft, dass das Haus nicht 100% einbruchssicher ist).


Positves gab es natrlich auch:
Diese einzelnen Momente, wenn die kranke Grundidee eines solchen Ereignisses durchkommen;
Spoiler: zeige
bspw. als im Radio gefragt wurde, wie man die Nacht verbringen würde und einer ungeniert anruft und sagt "Ich bringe meinen Chef um, den Hurensohn" oder wenn Hawke aus dem Fenster guckt und der Nachbar seelenruhig die Machete schleift... als würde er gerade Rasenmähen.


Den Anführer der Säuberungsgruppe, für mich eine Mischung aus den Funny Games-Typen und Patrick Batman  :icon_lol:

Spoiler: zeige
Das Ende: Als der Penner der Familie hilft und fragt, ob er die Nachbarn erschießen soll, hätte ich am liebsten gerufen "knall sie ab"... und habe mich über die Reaktion der Mutter aufgeregt, um mich später zu fragen, ob diese Purge-Idee genau auf so etwas ausgelegt ist. Besonders krass imO, wenn man über das Filmende hinausdenkt. da wohnst du dann neben Leuten, die dich und deine Kinder umbringen wollten. Vielleicht sogar verstörender, als die Nacht selbst.


"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Lucker

Zitat von: Eric am 29 Juni 2013, 23:40:30
Komischerweise habe ich mich hier etwas auf die negativen Kritiken eingeschossen und dementsprechend irgendwie wenig von dem Film erwartet, ..., wurde dann aber mehr als nur überrascht.

Ich finde ihn wahnsinnig gut.
Hawke spielt wieder sensationell und Lena steht ihm in nichts nach.

Natürlich erkennt man Szenen aus PANIC ROOM oder HOSTAGE oder anderen Filmen aus diesem Genre, trotzdem ist er wahnsinnig dicht erzählt.

Mir gefällt er daher! 8/10!!

Same Baby!!!!

Die Säuberung rockt!
Ziemlich geiler Film. Fängt langsam an, die ganze Perversion der Idee kommt zum Tragen, doch wenn das Sichere nicht mehr sicher ist und Menschlichkeit dem Wahnsinn gegenübersteht, dann fängt ein anderer Kreislauf an. Und die Protagonisten besinnen sich auf Werte, die sie entfernen und hervorheben von Trieben, ausgelöst von religiösem Treiben, Gewalthatz und Blutrausch, sie zurückbesinnen auf ein System der Werte, was die Zivilisation im Laufe von so langer Zeit aufgebaut hat.
Sehr genial! Endlich mal wieder ein Treffer.
Guter Film! 4/5
Gore 4/10
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

DisposableMiffy

"The Purge" hat das gleiche Problem wie "Elysium": er macht viel zu wenig aus seiner Grundidee und versandet als gewöhnlicher Thriller, vermutlich weil der Mut fehlte, die Story konsequent abseits von Mainstreamkinokonventionen umzusetzen (was die Frage aufwirft, wann man so etwas macht, wenn nicht bei so einem Winzbudget, wo einem kein Studiocontroller rein quatscht).

Davon ab fand ich den Streifen durchaus unterhaltsam. Anständig gespielt, einigermaßen spannend, hin und wieder auch haarsträubend doof (das Verhalten sowohl der Gören, als auch der Eltern
Spoiler: zeige
die eben jene trotz fremder Person im Haus allein lassen
) und an einer Stelle
Spoiler: zeige
Hawkes Tod
sogar überraschend.

Knappe 7/10.

letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

mr. pink

Edit: Spoilers!


Ich schließe mich hier dem Bretzelburger an und muss sagen, dass ich mich lange nicht mehr über einen Film so ärgern musste. Über die Ausgangssituation wurde bereits alles gesagt. Meiner Meinung nach kompletter Schwachsinn, wenn man dieses Szenario mal kurz im Kopf durchspielt. Dachten die Schreiber die Zuschauer seien so gefesselt von ihrem 08/15 Home Invasion Brei, dass niemand mal eine Sekunde analysiert, was einem hier aufgetischt wird?
Nunja, nach gut 20 Minuten ist also Schluss mit Zukunftsutopie und es wird aufs Standardprogramm umgeschaltet. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich die Handlung des Films nur ergibt, da sämtliche Figuren, selbst nach Genremaßstäben, absolut dämlich agieren.

Die Tochter lässt zu, dass ihr Lover alleine zu ihrem Vater geht um "die Sache ein für alle mal" zu klären? In dieser Nacht?
Der Lover will den Vater seiner Freundin killen, damit sie endlich eine glückliche Beziehung führen können?
Nach dem Mordversuch an ihrem Vater trauert die Tochter um den Typen?
Der Sohn lässt ohne ersichtlichen Grund einen verwundeten Obdachlosen ins Haus? Wieviele Säuberungsnächte hat er schon mitgemacht? Das bisschen Geschrei müsste ihn kalt lassen.
Nach der ersten Auseinandersetzung probiert man ihn mittels Herumstocherns in der Wunde ruhig zu stellen, anstelle ihm eins über die Rübe zu ziehen?
Man kann diesem Hochsicherheitshaus von außen komplett den Saft abdrehen?
Der Anführer des Säuberungstruppe scheint diese Nacht zu nutzen, um zum kompletten Psychopathen zu mutieren, der auch mal grundlos seinem Freund in den Kopf schiesst?
Allgemein scheint mir diese "junge, hoch intelligente" Truppe samt "gruseligen Maksen" eher aus der Klappse als aus der Uni zu stammen. Oder sind die das restliche Jahr ganz umgänglich?

Zu allem Übel endet die Sache dann auch noch abrupt mit der Morgendämmerung. Genau ab diesem Moment hätte es nämlich noch mal interessant werden können.
Aber der Frage "Wie geht das jetzt weiter in der Nachbarschaft?" geht der Film mittels Abspann bequem aus dem Weg. Genau wie den vielen anderen Fragen, die das wackelige Konstrukt zum Einsturz bringen würden.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Teppi

@mr. pink: Danke, du hast mir eine Menge Schreibarbeit abgenommen - stimme vollkommen mit deiner Liste der Lächerlichkeiten überein.

Warum das Grundkonzept völliger Blödsinn ist, wurde von Bretzelburger schon schön dargelegt. Also erwartete ich einfach einen kurzweiligen Thriller, der trotz der schwachsinnigen Settings vielleicht etwas Spannung bietet. Nichts da, die Logiklöcher und wahrscheinlich dümmsten Filmfiguren, die ich die letzten Jahre sah, haben nichts anderes als puren Ärger in mir erweckt.

Ich finde jedoch, dass auch die Situation nach Filmende kein Potenzial mehr hat. Was soll denn groß passieren?
Spoiler: zeige
Die Familie zieht um und baut irgendwo ein neues Leben auf. So unfassbar blöd, dort weiterhin zu wohnen, können nichtmal diese Charaktere sein.


Ganz, ganz mieser Murks. 1/10

Newendyke

Nun auch mal angesehen und kann mich leider auch nur dem Geschriebenen anschließen: Doofe Charaktere, wo das Auge hinsieht, und eine Story, deren "Überraschungen" sich schon meilenweit ankündigen
Spoiler: zeige
(Nachbarn auf Vergeltungstour, eine dysfunktionale Familie, die auch alle Klischees bedient - Sonderlingsohn, pubertierende Tochter, Heile-Welt-Papa und Soccer Mom - und dann die große Wendung bzw. DER Fehler!)
. Hin und wieder kam zwar etwas Spannung auf, die aber schnell durch mittelmäßige Action abgelöst wurde.
Gut... dann kann die Fortsetzung ja nur Punkten, da die Geschichte auf der Straße fortgesetzt wird.
4/10


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Riddick

Also mir hat "The Purge" recht gut gefallen. OK, die Story ist zwar etwas bescheuert, aber immerhin nicht ganz unoriginell. Aber bei solchen Filmen lege ich ehrlich gesagt keinen großen Wert auf eine vernünftige Geschichte. Ansonsten aber fand ich den Film spannend und kurzweilig, hin und wieder auch mal etwas atmosphärisch.

7/10
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

MMeXX

Mal wieder die Abteilung "Besser spät als nie": Ein durchaus interessantes Gedankenexperiment, welches einem da vorgesetzt wird. Ich frage mich beispielsweise, ob irgendjemand mal daran gedacht hat, irgendwelche Läden zu überfallen/Geld zu rauben etc. statt nur direkt irgendwelchen Trieben/Gelüsten mörderischer Natur nachzugehen.

Der Verlauf selbst wirkt dann leider unheimlich konstruiert, aber streckenweise sogar mein Klischeebild bspw. des dummen, reichen Blondchens (und der Nachbarn) bestätigend: Wenn man keine Probleme hat, macht man sich welche.
Spoiler: zeige
Da sind die Nachbarn also tatsächlich "sauer" auf ihren Nachbarn, weil sich beide in ihrer Rolle des Systems [die Nachbarn als Konsumenten, Sandin als der "Ur-Amerikaner": der erfolgreiche Verkäufer] eingefunden haben. Und weil Sandin auch noch sein Gehalt nutzt, um sich ein schönes Leben zu machen, sollte man ihn natürlich töten.
Wie unfassbar dumm! Und für mich auch glaubwürdig.

Brisant und gerade in Bezug auf die Abhörpraktiken der USA hochaktuell ist die Begründung des "Purge Day" mit "It works." (wie ja auch Obama die Abhörpraktiken rechtfertigt). Eine ungeheuer treffende Kritik an eben jenem System. Denn es wird ersichtlich, mit welchem Preis (Unmenschlichkeit, Angst, etc. pp.) dieses System bezahlt wird.

Zitat von: Bretzelburger am 25 Juni 2013, 23:12:40Dann hätten sich auch die Nachbarn die viele Kohle für die Sicherheitssysteme sparen können - im gesamten Film gibt es keine echte Gefahr, Niemand, der diesen Aufwand rechtfertigt. Die Eindringlinge haben es ja nicht auf Hawke abgesehen und hätten sich für sein Haus normalerweise auch nicht interessiert.
Genau das wird ja im Film auch angesprochen. Und ich habe es bspw. als beißende Kritik am Konsumverhalten aufgefasst: Die Gegend ist grundsätzlich nicht Ziel an den "Purge Days" gewesen, ein Sicherheitssytem eigentlich unnötig. Aber offensichtlich verdient die Schicki-Micki-Nachbarschaft so viel, dass sie nicht weiß, was sie sich noch alles kaufen könnte. Also flugs bei unnötigem Gedöns (Sicherheitssystem zugeschlagen).

Ich hätte auch gerne mehr über das Drumherum erfahren, welches den Aufhänger für den letztlich konventionellen Thriller geboten hat. Zu einer abschließenden Bewertung komme ich noch nicht.

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