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Only Lovers Left Alive (Horror-Drama von Jim Jarmusch)

Begonnen von Mr. Blonde, 26 April 2013, 22:23:24

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Mr. Blonde

26 April 2013, 22:23:24 Letzte Bearbeitung: 26 Juli 2013, 14:39:43 von MMeXX


Jim Jarmusch hat sich auf unübliche Pfade gewagt und eine Vampirromanze auf die Beine gestellt. Irgendwie kommen da bei mir gleich Gedanken zu Scotts "The Hunger" auf. Klingt auf jeden Fall interessant.

Cast:

Tilda Swinton
Tom Hiddleston
Mia Wasikowska
John Hurt

Story (geklaut von Filmstarts)

ZitatAdam (Tom Hiddleston) ist ein Musiker und dazu noch ein Vampir. Mit seiner großen Liebe führt er seit Jahrhunderten eine schwierige Beziehung. Diese wird immer depressiver, wenn sie sich die Richtung anschaut, in die sich die menschliche Gesellschaft entwickelt hat. Als dann ihre junge Schwester auf den Plan tritt, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt.

Weitere Infos:
http://www.imdb.com/title/tt1714915/

Der Film befindet sich übrigens offiziell im Wettbewerb bei den Filmfestspielen in Cannes.


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StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

Nach Sichtung des Trailers freue ich mich umso mehr drauf, wunderbar schwere Melancholie liegt mal wieder in der Luft.  :love:

John Hurt klingt mittlerweile wie Malcolm McDowell oder umgekehrt?


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Moonshade

Ufffffta!

Nach zahlreichen gloriosen Kulturreferentenbesprechungen also gestern gesichtet und schwer dran gearbeitet.

Wird ja schon als neuer Mitternachtskulthit verbraten und wegen visueller Bildfülle und dem trockenen Humor gelobt.
Irgendwie ist das auch richtig - Jarmusch hat da in Sachen Optik viel Spaß gehabt, seine Retroträume jahrhundertealter Bluttrinker mit gebührender Melancholie auf die Leinwand zu pinseln. Und hin und wieder muß man auch deftig grinsen, wenn die semidekadente Inaktivität skurrile Blüten treibt und John Hurt als Kit Marlowe/Shakespeare in Personalunion seinen Gastauftritt leistet.

Aber neben der Optik wird ja meistens auch noch eine Geschichte erzählt und die schleppt sich zentnerschwer und arschlangsam dahin. Jarmusch hat die Endzeitdepression praktisch als Filmtempo mitinszeniert und damit gibts Hiddlestons Artrockkompositionen aus traurigen Gitarrenriffs und endlosen Feedbackschleifen über zwei Stunden als Dauerbeschallung, während sich fremdwesenartige Verzückung für alles existent Lebende oder künstlerisch Wertvolle schließlich in immer gleichen Kommentaren verbraucht und man bei den steten 10-Sekunden-Pausen zwischen zwei Kurzsätzen oder dem Warten auf Antworten schließlich getrost wegdöst. Da hilft auch wenig die kaum verhüllte brachiale Zivilisationskritik des offensichtlich mißverstandenen Künstlers Jarmusch, der hier mit seinen Figuren symphatisiert. (übrigens ist die ganze Chose von der ARD und einem halben Dutzend deutscher Filmfonds gefördert und der Nachspann besteht zu zwei Dritteln minimum deutschen Mitarbeitern, das wurde vorab gar nicht vermittelt).

Es gibt witzige Ideen und interessante Ansätze, aber die meisten Fragen, die der Film aufwirft, werden so gut wie nie auf- oder eingelöst und sein gemächliches Zeitlupentempo verliert der Film in keiner Szene, nicht mal in dem viertelstündigen Aufmischauftritt von Frau Wasikowska, der viel zu schnell vorbei ist. Schön die Bilder von Tanger und Detroit, die Ausstattung, die Beleuchtung, die Vampirmanierismen. Auch die "Zähne" sind schick (und selten) eingesetzt - das Bluttrinken als lebensnotwendiger Trip schön visualisiert.
Wer an gaaaaaaaaanz viel Weltschmerz leidet oder eh gern zugedröhnt ins Kino geht, der kann hier auf große Entspannungstour gehen und am Ende herrscht sogar ein Hauch von Aufbruchstimmung, bis dahin hat aber die monotone Erzählweise die anfängliche Faszination bei mir schon abgetötet - klar darf der Film wie seine Figuren auf der Stelle treten, aber ich werd das Gefühl nicht los, daß selbst mit den meisten verwendeten Stilmitteln ein nicht ganz so einschläfernder Film möglich gewesen wäre.

Dio hat er wohl gefallen, ich würd ihn auch nicht verreißen, aber auf bleiernde Meditationsübungen bin ich einfach nicht ständig aus. 5-6/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

StS

7 Januar 2014, 12:06:19 #4 Letzte Bearbeitung: 7 Januar 2014, 13:50:52 von StS
Hab mir den ebenfalls im Raschplatz-Kino angesehen und komme auch nur auf ne 6/10.
Gute Schauspieler, aber inhaltlich arg oberflächlich und mit einem sehr ruhigen Tempo versehen. Zudem für einen Film von Jarmusch überraschend zugänglich. Mia hat wirklich (erfreulicherweise) im Schlussdrittel noch "Schwung bzw. Energie" mit ins Spiel gebracht - auch wenn der Teil des Plots der konventionellste und vorhersehbarste ist.
An einer Kritik werkel ich noch.
Und Adam ist echt mehr "Emo" als Bella und Edward zusammen...  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Zitat von: StS am  7 Januar 2014, 12:06:19
Und Adam ist echt mehr "Emo" als Bella und Edward zusammen...  ;)

Ich glaube, der kommt bei ein paar von meinen Altgrufti-Freunden auch gut an, ebenso wie Sean Penn neulich in "Cheyenne". :icon_mrgreen:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Klugscheisser

Ich fand' ihn einfach nur grandios. Bereits am 1. Januar gesehen und da kam so ein entschleunigter, lakonischer Jarmusch genau richtig.

Moonshade

Ich hab ihn gestern auf Anfrage anempfohlen unter der Prämisse: entweder gut ausgeschlafen anschauen oder schon zugedröhnt! :icon_mrgreen:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Klugscheisser

Ich finde ja, dass der Film nichts ermüdendes hat. Und berrauscht war ich auch nicht, noch nicht einmal Restalkohol vorhanden. Ich fand's herrlich faszinierend anzuschauen und angenehm entspannt erzählt - typisch Jarmusch eben.

Moonshade

Na gut, ich war schon vorher ein bißchen müde und wenn im Film dann 95 Prozent aller Figuren in Zeitlupe agieren und mit Riesenpausen zwischen zwei Sätzen sprechen, dann fördert das nicht eben die Rezeption.
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