German Angst (Horror-Anthologie von Buttgereit/Marschall/Kosakowski)

[Robi]

Directors: Jörg Buttgereit (Nekromantik, Schramm), Andreas Marschall (Tears of Kali, Masks), Michal Kosakowski (Zero Killed)
Writers: Jörg Buttgereit, Andreas Marschall, Goran Mimica

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Final Girl: (Buttgereit) Ein schönes junges Mädchen erwacht morgens in einer Berliner Wohnung. Im Schlafzimmer nebenan liegt ein halbnackter Mann mittleren Alters ans Bett gefesselt. Sie will nicht mehr länger das Opfer sein...

Alraune: (Marschall) Ein junger Mann lernt im Berliner Nachtleben eine Frau kennen, die ihn in die Welt einer geheimen Fetischgesellschaft an, welche den besten Sex überhaupt verspricht - durch die Magie der Alraunen-Pflanze. Jedoch hat diese grenzüberschreitende Erfahrung schreckliche Nebenwirkungen: Er wird mit einer monströsen und tödlichen Manifestation seiner eigenen sexuellen Obsessionen konfrontiert.

Make A Whish: (Kosakowski) Ein junges Taubstummen-Paar wird in seiner Berliner Wohnung von einer Gruppe Hooligans angegriffen. Allerdings sind sie im Besitz eines geheimnisvollen Talismans, der bereits den Lauf der Geschichte verändert hat. Den Opfern gelingt es, den Spieß durch Seelentausch umzudrehen und Rache an ihren Angreifern zu nehmen, wenngleich sie einen hohen Preis dafür bezahlen.



Hintergrund und Info: Im Jahr 1920 zählte Deutschland zu den einflussreichsten Produktionsländern für den phantastischen Film und gebar solch Klassiker, wie Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu", Robert Wienes "Das Cabinet des Dr. Caligari" und "The Hands of Orlac" sowie Paul Wegeners "Der Golem", die dem deutschen Kino als Aushängeschild dienten. Filmkritikern Lotte H. Eisner benannte sie als "The Demonic Screen".

Deutsche Filmemacher erzählten Geschichten aus den tiefsten Abgründen der Seele, drangen in das Unterbewusstsein des Menschen ein und lehrten dem Publikum das Fürchten, in dem sie die Grenzen zwischen Realität und Traum vermischten. Diese Meisterwerke des deutschen expressionistischen Kinos sind die Urväter der Genrefilme, wie wir sie heute kennen. Ihr Einfluss ist auch heute noch in nahezu jedem phantastischen Film zu spüren.

Mit Aufkommen der Nazi-Diktatur Anfang der 1930er Jahre verschwand das Genre in Deutschland von der Bildfläche. Die meisten Filmemacher folgten dem Ruf Hollywoods und erschufen im Exil einige der größten und beliebtesten Horror-Klassiker der Filmgeschichte. Während in den amerikanischen Lichtspielhäusern Monster, Mumien und Werwölfe ihr Unwesen treiben durften, konzentrierte sich die Filmindustrie in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg lieber auf öffentlich geförderte Komödien und Dramen.

Jedoch war der Horrorfilm in Deutschland niemals wirklich tot. Auch wenn der deutsche Genrefilm immer wieder gerne auf den Amateursektor reduziert wird, bewiesen unabhängige Filmemacher immer wieder, dass man auch mit geringen finanziellen Mitteln das Publikum in Angst und Schrecken versetzen konnte, und so mancher Film erzielte sogar weltweit Kultstatus. Heute scheint der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um "The Demonic Screen" wieder untotes Leben einzuhauchen, denn drei unabhängige Filmemacher haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam das Publikum zu schockieren und dabei ihre Visionen unverfälscht und nicht von Gremienentscheidungen kastriert umzusetzen. Abgesehen davon würde die deutsche Filmförderung eher eine 90minütige Dokumentation über den Stuhlgang Til Schweigers finanzieren, als auch nur einen Liter Kunstblut für eine deutschen Horrorfilm-Produktion.

Die aktuelle Meldung, dass mit "German Angst" eine weitere Horrorfilm-Anthologie aus deutschen Landen produziert wird, dürfte Freunde deutschsprachiger Independent-Kunst bereits neugierig gemacht haben. Wenn man dann aber noch die Namen Buttgereit, Marschall und Kosakowski in den Raum wirft, werden einige von euch vor Erregung kaum noch ruhig auf ihren Stühlen sitzen bleiben können.

Während Michael Kosakowski gerade von seiner US-Festival-Tour mit seiner Psycho-Studie "Zero Killed" zurückkehrte und dort für Furore sorgte, machte sich Andreas Marschall nicht nur aktuell mit seinem "Masks" einen Namen und gewann viele Festivalpreise, sondern erzielte mit seinem Episoden-Horrorfilm "Tears of Kali" (Wicked-Vision richtete die Deutschlandpremiere des Films aus.) international für große Erfolge. Der Dritte im Bunde ist kein geringerer als Jörg Buttgereit ("Nekromantik", "Schramm"), der in den letzten Jahre vermehrt durch Hörspielprojekte für den WDR sowie diversen Theaterstücken auf sich aufmerksam machte und als Regisseur weltweit Kultstatus erreichte. Aktuell läuft im Schauspielhaus in Dortmund sein Stück "Kannibale und Liebe".

Mit "German Angst" möchte man zeigen, dass der deutsche Horrorfilm salonfähig ist, und mit dem Blick auf den Bekanntheitsgrad eines Andreas Marschalls und vor allem eines Jörg Buttgereit ist es unverständlich, wie beide Filmemacher weltweit mit Preisen für ihre Filmkunst überschüttet wurden, während man ihnen in Deutschland nicht die Beachtung schenkt, die sie verdient hätten. Somit ist man auf private Gelder bzw. Investoren angewiesen, weshalb man in "German Angst" auf Crowd-Funding setzt und somit kann das Projekt mit Geld unterstützt werden. Eigentlich sollte diese Aktion bereits am 15.5.2013 beginnen. Aufgrund eines zu "harten" Teasers, den wir euch nicht vorenthalten wollen, durfte man das "Crowd-Funding" auf Startnext allerdings nicht termingerecht starten. Ein neuer Teaser ist bereits in Arbeit und somit verschiebt sich alles um knapp eine Woche nach hinten.
(wicked-vision.com)

Promo Teaser:
GERMAN ANGST - Teaser

Director's Statements:
GERMAN ANGST - Director's Statements

Storyboard-Bilder:

[Robi]

Nach dem Crowd-Funding-Erfolg in Deutschland und dem somit geplanten Drehstart, hier der erste Trailer:

GERMAN ANGST - Official Trailer

[StS]

Nach dem Crowd-Funding-Erfolg in Deutschland...

Die internationle "Kickstarter"-Kampagne floppt auf jeden Fall gerade deutlich...
http://www.kickstarter.com/projects/1002068019/german-angst?ref=live

[Robi]

Ich denke mal, die liegt nur deutlich hinter den Erwartungen.
Beim erreichen des deutschen Ziels wurde glaube auch getrickst. Da wurden innerhalb der letzten zwei Tage, die bis dahin abgegebenen Spenden, durch anonyme Spender, mehr als verdoppelt.

Doch mir persönlich ist egal wie das Geld zusammen kommt ---> Ich will den Film sehen.

[Dr. Schnabel]

Na, wenn das nicht richtig schlecht aussieht.

Warum kriegen wir Deutschen eigentlich keine Genrefilme hin? Da kann man sich ja schämen.

[Lucker]

Ey
Das Mediabook ist draußen. Hübsche Veröffentlichung, Respekt! Fettes Poster (gefaltet, inneliegend) und wie immer (angeblich) limitiert auf 4000 Dinger.
Die einzelnen Episoden an sich gehen ohne Zusammenhang ineinander über, wie auch die Handlungen, die Präsentation, der Grundton und vieles/alles.
Sorry, aber ich konnte & kann nach wie vor nicht mit Buttis "Art"! Ist mir schon klar, was er will, aber seine Ausdrucksweise ist mir schon seit seinen Erstlingen nicht mit meinem Geschmack von FILM konform. Die zwei nächsten Episoden? Die Geschichte mit dem Amulett zum "zwitschen" hat was!
Ich mag es, wenn uns der Spiegel vorgehalten wird. Zu zeigen, was wir für Dreckschweine sein können, sobald wir Opfersituationen verlassen und dann Machtpositionen erhalten & ausnützen können! Herb.
Der 3. und zugleich stärkste Teil der "German ANGST" hat mich ins Cronenbergsche Universum geballert...Sex, Lust, Gewalt,... gepaart mit Furcht und ANGST!
Nachfolgend kann ich von meiner Seite aus nur sagen, dass das Projekt "German Angst" größtenteils geglückt ist!
Doch dann bissel weniger Buttgereit vom alten Stil (ey Alter, denk ma um und TEST) und mehr Kosakowski mit mehr Budget!
Anschließend Mr. Marschall: WOW!!!!!!! Wird Zeit für ein fettes Drehbuch, Gelder usw.!
GERMAN ANGST rocks!
Greetings Lucker

[RoboLuster]

Ich bin auch schon ein großer Fan von Andreas Marschall, Tears of Kali und Masks, sind unglaublich starke Filme!

Werde mir wegen Marshall, auch noch diesen Film ansehen. Bei ihm wünsche ich mir immer, meht Output, aber dafür ist jeder seiner Filme was Besonderes.

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Mediabook soeben für 20 Euro bei Müller gekauft. 

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Erste Ernüchterung macht sich breit. Das Mediabook selbst enthält bei 24 Seiten lediglich drei Seiten mit Bildern, und 16 Seiten bestehen aus einem Interview, das zur Hälfte in der aktuellen Zeitschrift "Deadline" abgedruckt ist und darüberhinaus vollständig auf deren Netzseite enthalten ist:
http://www.deadline-magazin.de/german-angst-im-interview-mit-den-regisseuren/

[Roughale]

Gemeine Leute, so wie ich, behaupten, dass das Booklet das Beste am ganzen MB ist :king: