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Oscars / Golden Globes 2014

Begonnen von StS, 3 August 2013, 09:58:49

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StS

Mich freuts für Leto und McConaughey. Etwas schade indes für Pharrell Williams und Jennifer Lawrence (damit hätte die Acadamy zumindest das Versäumnis im Falle von "Winter´s Bone" wiedergutmachen können). Ansonsten passt das schon so, denke ich. "12 Years a Slave" soll ja wirklich ein ganz starker Streifen sein - daher dürfte das in Ordnung gehen (auch ohne ihn bislang gesehen zu haben). Die Veranstaltung an sich finde ich seit jeher arg langatmig. Da machen die "MTV Movie Awards" deutlich mehr Laune.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Eric

Naja, wenn man sich halt mal diese Liste betrachtet:
Platz   Filmtitel   Einnahmen
1.   Marvel's The Avengers   1.511.800.000 $
2.   James Bond 007: Skyfall   1.108.300.000 $
3.   The Dark Knight Rises           1.081.000.000 $
4.   Der Hobbit – Eine unerwartete Reise   1.016.800.000 $
5.   Ice Age 4 – Voll verschoben                      877.200.000 $
6.   Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2   829.200.000 $
7.   The Amazing Spider-Man                                           752.200.000 $
8.   Madagascar 3: Flucht durch Europa                           742.100.000 $
9.   Die Tribute von Panem – The Hunger Games   686.500.000 $
10.   Men in Black 3                                                   624.000.000 $


Das ist jetzt die von 2012.
Und die Oscars 2013 gingen zum Beispiel an:
SILVER LININGS (ca. 235 Mio. Weltweit)
Lincoln (ca. 275 Mio. Weltweit)
Argo (ca. 180 Mio. Weltweit)


Ich sage NICHT, dass mir die Oscar Filme nicht gefallen!!! Viele davon finde ich herausragend gut.
Mir geht es eher um den Unterschied zwischen "weltweit erfolgreichste Filme vs. Oscar Sieger"
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Moonshade

Naja, daß das reine Blockbustertum keinen Einfluß auf die Oscars hat bzw. viel Einspiel noch lange keinen brillianten Film macht - darüber müssen wir wohl nicht mehr diskutieren.

Die 2012 Oscarfilme haben weltweit sehr viel eingespielt, es gibt bei den Sommer/Winter-Megablockbustern nur teilweise einfach keinen Realitätsbezug mehr, da treibt der Hype dann auch den Besuch an - und irgendwie ist es auch so mit den Oscarfilmen.

Wo ich zustimmen würde: Oscar ist jetzt schon Arthouse.

Die Studios produzieren die anspruchsvollen oder schauspielerfokussierten Filme doch neben den Blockbustern inzwischen speziell nur noch für die Awardsaison, da werden 1-3 Filme pro Jahr produziert, in der Hoffnung auf den großen Oscarkandidaten.
Das ist typischen Academy-Award-Arthaus, durchgeplant und strukturiert produziert.
Kann man doch sogar hier sehen: da arbeiten sich einige ordnungsgemäß noch schnell im ersten Quartal durch die oscarnominierten Filme... :icon_mrgreen: ...ich auch...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr Orange

ZitatIch sage NICHT, dass mir die Oscar Filme nicht gefallen!!! Viele davon finde ich herausragend gut.
Mir geht es eher um den Unterschied zwischen "weltweit erfolgreichste Filme vs. Oscar Sieger"

Ich bin ehrlich gesagt froh darüber.
Schließlich bedeuten viele Zuschauer oft genug nicht Qualität. Beispiel:
Hangover 3 -> Über 3 Mio Zuschauer in Deutschland
Prisoners -> unter 0,5 Mio " " "

Der Massengeschmack mag eher in Richtung "Gehirn an der Kinokasse abgeben" gehen, die Oscar-Jury sollte dies aber nicht noch assistieren.
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Newendyke

3 März 2014, 14:53:53 #34 Letzte Bearbeitung: 3 März 2014, 15:06:06 von Newendyke
@ Eric: Eins vorweg - ja, in der wichtigen Kategorie hat es keinen bekommen, aber James Bond hat wenigstens für den Besten Song den Oscar erhalten... das ist ja schon mal etwas.
Ja, sowas wie einen "Best Stunt"-Oscar wird ja schon lange von div. Gewerkschaften oder dem Verband der Stuntleute gefordert, daher hat man ja vor Jahren auch den Saturn (?) Award ins Leben gerufen, der halt die action-orientierten Arbeiten eines Films auszeichnet. Kaum ein Film, selbst die "Arthouse"-Streifen, kommen ohne eine Stunt-Szene aus... und wenn es nur eine Dench oder Streep oder ein Dern ist, die/der auf ner Banenschale die Treppe runtersausen. Da stecken Tage, meist Monate an Arbeit und Vorbereitung drin, um dann im Film in 5 Sekunden verheizt zu werden. Alleine so praktische Effekte wie den Truck-Flip in The Dark Knight gehören auf so eine Award-Liste. Aber na ja, da ist die Academy halt doch noch etwas altbacken bzw. vielleicht auch zu arrogant.
Wenn ich so überlege, könnte dann bei jeder dritten Award-Show James Bond abgreifen... so wie es Pixar regelmäßig bei den Animationsfilmen macht höhö

Auf IGN.com haben die Redakteure letztens eine sehr gute Frage diskutiert: Wann wird der erste Comic-Film gewinnen (oder nominiert)? Bei den Erfolgen und teilweise auch guten Kritiken wird es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch hier mal ein Oscar vergeben wird... Vorreiter war Ledger, mal sehen ob es ein Regisseur hinbekommt, einen Comic-Film mit oscarwürdiger Tragweite zu inszenieren ohne dabei ein "Geschmäckle" zu hinterlassen.



"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Discostu

Einem Stunt-Oscar stehe ich etwas zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist das wirklich ein Teil des Filmschaffens, der etwas mehr Anerkennung verdienen würde. Aber ein Anreiz für Stuntleute, sich darin zu übertrumpfen, wer den lebensgefährlichsten Stunt des Jahres hinlegt, bereitet mir dann doch irgendwie Bauchschmerzen. Vielleicht doch eher ein Thema für den Lebenswerk-Oscar.

Newendyke

Zitat von: Discostu am  3 März 2014, 17:30:43
Einem Stunt-Oscar stehe ich etwas zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist das wirklich ein Teil des Filmschaffens, der etwas mehr Anerkennung verdienen würde. Aber ein Anreiz für Stuntleute, sich darin zu übertrumpfen, wer den lebensgefährlichsten Stunt des Jahres hinlegt, bereitet mir dann doch irgendwie Bauchschmerzen. Vielleicht doch eher ein Thema für den Lebenswerk-Oscar.

Mmh... na ja... dieser Lebenswerk-Oscar ist doch meist eine Riesenfarce für diejenigen, die zu ihrer Schaffenszeit nie einen Preis erhalten haben (Hitchcock, Chaplin, Grant etc.) und dann mit so einem Trostpreis abgespeist werden.
Und das Übertrumpfen kommt doch schon alleine wegen der sich immer wieder verändernden Produktionsbedingungn und Seegewohnheiten bzw. Erwartungen der Zuschauer. Früher hat es gereicht, wenn der Stuntman brennend vom 3. Stock runterspringt, mittlerweile muss er aber brennen und sich von einem fahrenden oder besser noch sich überschlagenen Zug von einer 50 Meter hohen Brücke werfen, um einigermaßen ein "Wow" aus dem Zuschauer zu kitzeln. Andererseits sind aber auch die Sicherheitsvorkehrungen besser als vor einigen Jahrzehnten... alleine schon wegen der horrenden Versicherungskosten der laufenden Produktion, um Nachdrehs oder Verzögerungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie dem auch sei werden bei solchen Verleihungen immer irgendwelche Berufsgruppen zusammengefasst oder eben ganz übergangen, daher dann auch die recht drögen Dankesreden, wenn der Gewinner dann 50 Namen in 45 Sekunden runterdankt und den Locationscouts, Casting-Agenten, Buchhaltern und Caterings Anerkennung zollt.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Eric

Mit Martial Arts scene meinte ich jetzt eigentlich nicht "höher, schneller, weiter" sondern einfach Sachen, die einem in Erinnerung bleiben, wie z.b. diese Szene aus Matrix bei der sich Neo nach hinten wirft um Kugeln auszuweichen. (Ihr wisst schon welche ich meine)
Oder die LKW Szene aus TERMINATOR 2 als der LKW in diesen leeren Betonwassergraben fährt.
Oder die Railgun Szene aus dem neuen JUDGE DREAD bei dem ein ganzes Stockwerk pulverisiert wird.
Mehr fallen mir aktuell nicht ein. Aber genau solche Sachen meine ich damit.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Newendyke

Zitat von: Eric am  3 März 2014, 18:02:31
Mit Martial Arts scene meinte ich jetzt eigentlich nicht "höher, schneller, weiter" sondern einfach Sachen, die einem in Erinnerung bleiben, wie z.b. diese Szene aus Matrix bei der sich Neo nach hinten wirft um Kugeln auszuweichen. (Ihr wisst schon welche ich meine)
Oder die LKW Szene aus TERMINATOR 2 als der LKW in diesen leeren Betonwassergraben fährt.
Oder die Railgun Szene aus dem neuen JUDGE DREAD bei dem ein ganzes Stockwerk pulverisiert wird.
Mehr fallen mir aktuell nicht ein. Aber genau solche Sachen meine ich damit.

Also halt Best Stunt, da würden dann solche Sachen weitestgehend einfließen. (oder auch Kameratricks, die mit einem Stunt verbunden sind, wie z. B. die Hotelszene in Inception)

EDIT: Andere Frage, gibt es schon ein Video der "in memory"-Sequenz der Oscars online?


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Eric

Zitat von: Newendyke am  3 März 2014, 18:09:35

EDIT: Andere Frage, gibt es schon ein Video der "in memory"-Sequenz der Oscars online?


Jep
http://m.youtube.com/watch?v=M3LlTMy4XT4
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uboot

Ich fand super, dass American Hustle verdienterweise einfach gar nichts gewonnen hat. Die Welt kann doch gerecht sein.  :respekt:

Bester Film hätte ich auf Gravity getippt.

vodkamartini

Keine Chance, wenn gleichzeitig ein klassisches "Betroffenheitsdrama" am Start ist.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Kwyjibo

Die Show war ganz ok, aber sehr höhepunktarm, eher nüchtern und sachlich dieses Jahr. Degeneres war am Anfang noch ganz lustig und flott, hat dann aber schnell nachgelassen. Die Gags mit der Pizza, den Fotos schießen etc. waren albern und unlustig. Ansonsten gibt's gar nicht viel zu erzählen zu der Show, weil einfach nichts passierte. Ganz schwach fand ich noch diese Film-Montagen, in denen völlig zusammenhanglos dutzende Filme gezeigt wurden. Erinnerte mich an diese Horror-Montage, die es vor ein paar Jahren bei den Oscars gab. Die war genauso schlecht.

Zu den Gewinnern: Wie immer sehr viel vorhersehbar. Matthew McConaughey, Cate Blanchett, Jared Leto, "Die Eiskönigin" und natürlich "12 Years a Slave". :scar:

Erfreulich: Der Regie-Oscar für Cuarón, generell die Oscars für den tollen "Gravity" (auch wenn die klar waren) und der Drehbuch-Oscar für den sehr interessaten Filmemacher Spike Jonze. :respekt:

McClane

Wir erinnern uns an "Bowfinger": "Wenn ein Schwarzer nen Sklaven spielt, kriegt er vielleicht nen Oscar. Wenn ein Weißer nen Behinderten spielt, kriegt er auf jeden Fall nen Oscar. Also besorgen Sie mir ein Drehbuch mit nem schwarzen, schwachsinnigen Sklaven!"  :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:

Bei "American Hustle" scheinen die kritischen Stimmen nach der Nominierungseuphorie Einfluß gehabt zu haben, aber wie Moonshade schon im entsprechenden Thread sagte - am ehesten verdient hätte ihn Lawrence und die hatte ja schon letztes Mal für "Silver Linings" abgeräumt. Habe leider einige der wichtigen Filme nicht gesehen, darunter "12 Years a Slave" und "Dallas Buyers Club", deshalb kann ich wenig zu gerechtfertigt/nicht gerechtfertigt sagen. Schade, dass Di Caprio schon wieder leer ausging - seine Performance im Wall-Street-Wolf fand ich echt phänonemal und so langsam müsste er mal dran sein. Wie gesagt, "Dallas Buyers Club" hab ich nicht gesehen, aber die Rolle klingt zumindest sehr auf den Oscar angelegt (Method Acting mit massivem Gewichtsverlust in einem anspruchsvollen Drama zu einem Thema wie AIDS und noch dazu mit Sinneswandel der Hauptfigur). Wie die allgemeine Nichtwürdigung von WoWS zu bewerten ist, mag ich angesichts lückenhafter Kenntnis der Konkurrenz nicht zu beurteilen - der ist aber eher socarwürdig als der seifige "Hugo Cabret", mit dem Scorsese vor ein paar Jahren abräumte.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

vodkamartini

DiCaprio fand ich auch superb in "Wolf", aber gegen einen heruntergehungerten Aidskranken ist kein Kraut gewachsen.  :icon_razz:
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Moonshade

Heute morgen schnell die Verleihung noch nachgeholt - und das sagt eigentlich schon alles über die 86.Oscarverleihung. Ich hab insgesamt etwa 55 Minuten gebraucht! :icon_eek: :viney:

Die definitiv schlechteste Oscarverleihung seit ich live dabei bin (also seit 1996), öde, statisch, endlos selbstreferentiell und tierisch unlustig.
Gibt eigentlich nichts, an das ich mich in zwei Tagen noch erinnern werden, am wenigsten an DeGeneres, die schon vor sieben Jahren eine Kackwahl als Conference war und dieses Jahr an Unlust kaum noch zu steigern war. Ein Conferencier, der gefühlt die Hälfte der Zeit im Publikum verbringt, setzt das Geschehen auf der Bühne noch zusätzlich herab, dementsprechend leierten auch Präsenteure brav ihre Telepromptertextchen von beeindruckender Schlichtheit herunter und dann wurde nett verliehen, örks. Nicht mal Waltz traute sich einen kleinen Spruch zu - allenfalls der Sidestep von Bill Murray für Harold Ramis war ein gefühlvoller Aha-Moment.

Die Twitter-, Lotterielos- und Pizzalieferungen im Publikum waren fade und nicht spritzig, DeGeneres schien ihre Texte mehr oder minder zu improvisieren und das Publikum zu beobachten machte am meisten Spaß.

Weitere zähe Dramaturgiefehler:
-einstmals waren die endlosen Songnummern zu einem Medley verschmolzen, jetzt wird wieder jeder Song endlos präsentiert und ausgewalzt, dazu darf Pink noch sinnfrei "Somewhere over the Rainbow" raspeln und dann singt auch noch Bette Midler IM ANSCHLUSS an die In-Memoriam-Kaskade.
- Einspielfilmchen und Montagen gabs auch wieder reichlich, für Animationen, für Helden, für...watweißich...interessiert auch keinen, das ist reines Füllmaterial, dafür sollte man die Laudatoren einfach mal etwas improvisieren lassen.

Das Presse-Bashing ist imho berechtigt und ich muß De Generes da nicht mehr sehen (wie ich überhaupt noch nie bei den Oscars von einer weiblichen Conference irgendwie angetan war).
Es wird wirklich Zeit, mal die spritzigeren TV-Gesichter ranzulassen, gebt das Teil Fey/Pöhler oder noch besser, gebt es endlich Neil Patrick Harris, da warte ich jetzt schon seit 5 Jahren drauf!

Eine wahrhaft öde Show mit entsprechend auch wenig wirklichen Überraschungen - Business as usual.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

uboot

Zitat von: vodkamartini am  4 März 2014, 09:07:42
DiCaprio fand ich auch superb in "Wolf", aber gegen einen heruntergehungerten Aidskranken ist kein Kraut gewachsen.  :icon_razz:

Ja, das ist wohl wahr. Auch wenn ich Dallas Buyers Club noch nachholen muss, so hätte ich Leo den Oscar für Wolf gegönnt. Das Drehbuch war zwar nicht perfekt (weniger "lustig" und kein Jonah Hill Sidekick wären gut gewesen), aber er hat alles rausgeholt und eine wirklich starke Leistung abgeliefert.

Moonshade

Zitat von: uboot am  4 März 2014, 11:05:41
Zitat von: vodkamartini am  4 März 2014, 09:07:42
DiCaprio fand ich auch superb in "Wolf", aber gegen einen heruntergehungerten Aidskranken ist kein Kraut gewachsen.  :icon_razz:

Ja, das ist wohl wahr. Auch wenn ich Dallas Buyers Club noch nachholen muss, so hätte ich Leo den Oscar für Wolf gegönnt. Das Drehbuch war zwar nicht perfekt (weniger "lustig" und kein Jonah Hill Sidekick wären gut gewesen), aber er hat alles rausgeholt und eine wirklich starke Leistung abgeliefert.

Das war zu erwarten - diCaprio dreht zwar 3 Stunden lang tierisch am Rad, es findet aber weder eine richtige Entwicklung der Figur statt, noch findet man einen emotionalen Zugang zu der Figur, die sie über den Status eines zugekoksten Comicschurken erhebt. Scorseses Film ist die visuelle Entsprechung des darstellten Exzesses, das ist zwar für alle Beteiligten eine enorme Leistung, aber keine gut zu goutierende Mischung.
WoWS ist eine (wirksame) mehrstündige Tour durchs Irrenhaus, da muß aber mehr her, als den Verstärker alle 15 Minuten etwas höher zu drehen. Irgendwann ist der Film nur noch ermüdend, weil er jede echte zeitgeschichtliche Verankerung zugunsten des Fabulierens der Figur vermeidet und das daraus resultierende "I don't care" gilt für so ziemlich ALLE FIGUREN. Das ist nicht sonderlich gut für die Langzeitwirkung.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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vodkamartini

Ich finde nicht, dass eine nicht vorhandene Entwicklung der Figur (was in diesem Fall sicher zutrifft) die schauspielerische Leistung mindert. Dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht.
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Moonshade

Zitat von: vodkamartini am  4 März 2014, 11:16:03
Ich finde nicht, dass eine nicht vorhandene Entwicklung der Figur (was in diesem Fall sicher zutrifft) die schauspielerische Leistung mindert. Dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht.

Die schauspielerische Leistung ist davon auch unbenommen - man findet aber keinen richtigen Zugang zur Figur und das ist immer noch das Hauptmerkmal, wenn man eine Auszeichnung bekommen will. Es gab Gute und Böse und Schräge, aber Belfort dreht meistens einfach total am Rad, würgt jede Verortung in der Wertpapierrealität ab, überzieht mehr und mehr und endet irgendwann oder auch nicht...kein Zugang für viele. War mir klar, daß er den Oscar nicht bekommt.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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vodkamartini

Klar, Empathie-Angebote werden hier nicht gerade verteilt. Trotzdem eine starke Leistung, die man auch mal auszeichnen könnte.
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manisimmati

Zitat von: Moonshade am  4 März 2014, 10:59:24
Heute morgen schnell die Verleihung noch nachgeholt - und das sagt eigentlich schon alles über die 86.Oscarverleihung. Ich hab insgesamt etwa 55 Minuten gebraucht! :icon_eek: :viney:

Die definitiv schlechteste Oscarverleihung seit ich live dabei bin (also seit 1996), öde, statisch, endlos selbstreferentiell und tierisch unlustig.
Ich fand DeGeneres ganz süss. Und die Show war meilenweit besser als der Totalausfall 2011 (Hathaway und Franco). :zwangsjacke:

Die Preisverleihung selbst war natürlich trotzdem überraschungsarm. Die Oscars für Leto, McConaughey und Blanchett finde ich allerdings berechtigt – ohne die ganze Konkurrenz zu überblicken. Nur Sally Hawkins hätte ich gern auch mit 'nem Goldmännchen gesehen. Ich fand, sie hat in "Blue Jasmine" fast besser gespielt, als Blanchett. Und kein zweiter Oscar für Miyazaki ... :icon_neutral:

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Hollywood haßt Wolf of Wall Street, weil er gezeigt hat, daß zwei unabhängige Investoren mal ebenso nen 150 Millionen Dollar Film stemmen könnnen, an den kein Studio ranwollte. Da hätte DiCaprio nicht mal als schwuler geistig behinderter Schwarzer mit Aids nen Oscar reißen können.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Discostu

Der Mehrheit der Mitglieder der Academy sind Schauspieler, ich glaube kaum, dass die sich übermäßig dafür interessieren, wer einen Film finanziert hat.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Mhhm ja. Daß Scorsese beim Academy-Screening des Films ausgebuht wurde, und ihn eine der "Schauspielerinnen" fast angespuckt hätte, hast Du mitbekommen?
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Hitfield

Zitat von: LeCrumb am  4 März 2014, 13:15:36
Mhhm ja. Daß Scorsese beim Academy-Screening des Films ausgebuht wurde, und ihn eine der "Schauspielerinnen" fast angespuckt hätte, hast Du mitbekommen?

Gibt es dazu eine Quelle? Das würde mich echt mal interessieren. Welche Schauspielerin würde Scorsese denn "fast anspucken"? Für jede Schauspielerin wäre es der Höhepunkt ihrer Karriere, einmal in einem Film von Scorsese mitspielen zu können.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Roughale

Zitat von: Hitfield am  4 März 2014, 13:55:15
Zitat von: LeCrumb am  4 März 2014, 13:15:36
Mhhm ja. Daß Scorsese beim Academy-Screening des Films ausgebuht wurde, und ihn eine der "Schauspielerinnen" fast angespuckt hätte, hast Du mitbekommen?

Gibt es dazu eine Quelle? Das würde mich echt mal interessieren. Welche Schauspielerin würde Scorsese denn "fast anspucken"? Für jede Schauspielerin wäre es der Höhepunkt ihrer Karriere, einmal in einem Film von Scorsese mitspielen zu können.

Das klingt ja fast nacht der Dschungel-Puse aus Ösiland :LOL:

Ich will auch mehr Details dazu, war mir bisher nicht bekannt...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Ihr nehmt das anspucken zu wörtlich und überlest das "fast"  :viney:
http://www.cinemablend.com/new/Martin-Scorsese-Verbally-Attacked-Wolf-Wall-Street-Academy-Screening-40843.html
Schauspielerin deshalb in Anführungsstrichen, weil die sich seit 55 Jahren auf ihrem Academy-Sitz ausruht.
Natürlich beißt man nicht die Hand, die einen füttert, und was passiert, wenn man es doch tut, sah man eindrucksvoll bei Troy Duffy.
Scorsese spielt natürlich in einer ganz anderen Liga, aber wenn Warner den Film als zu risky in die Tonne kloppt, und er ihn dann alleine macht, wird keiner belohnt; da halten alle zusammen. Die Nominierungen sind dafür da, den Anstand zu wahren.
Aber ehrlich mal - Oscars waren schon immer gegenseitiges Eierkraulen und noch nie Qualitätsmerkmal.
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StS

Zitat von: LeCrumb am  4 März 2014, 14:20:22
Oscars waren ........... noch nie Qualitätsmerkmal.

Naja, nicht wirklich. Wenn ich mir so die nominierten Filme und Leute anschaue, kann man doch von der qualitativen Spitze des Jahres reden - wobei manche natürlich in den Bereich Geschmacksache fallen. Ist aber halt Mainstream. Die "Independent Spirit Awards" sind mir da etwas lieber - obgleich sich da die Entescheidungen dieses Jahr auch sehr gedeckt haben. Aber generell: Hätte ich James Franco ne Nominierung für "Spring Breakers" gegönnt? Fuck yes. Aber den Streifen hat sich wohl kaum einer aus der Acadamy angeschaut - und wenn doch, dann vermutlich genauso wenig "verstanden" wie unser Freund Roughale seinerzeit...  ;)

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Roughale

Zitat von: StS am  4 März 2014, 15:18:02... Hätte ich James Franco ne Nominierung für "Spring Breakers" gegönnt? Fuck yes. Aber den Streifen hat sich wohl kaum einer aus der Acadamy angeschaut - und wenn doch, dann vermutlich genauso wenig "verstanden" wie unser Freund Roughale seinerzeit...  ;)

Gibt es Oscars denn für grausames Overacting? Ich dachte dafür sind die Razzies, das wär ok gewesen :LOL:

Nun mach mir mal den Erklärbär zu dem Film, der in meinem Bekanntschaftskreis keinem gefallen wollte ;)

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