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Ben & Mickey vs. the Dead

Begonnen von Lucker, 21 Mai 2014, 01:17:29

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Lucker

Ey
Hoffentlich keinen 2. Thread zum Film geöffnet zu haben?

Auf jeden Fall ne neue Perspektive zum Thema "Zombie-Film".
Erstaunlich, wie die 2 Protagonisten ihren Weg durch die Apokalypse beschreiten, was passiert & wie es endet!
Erstaunlich ruhige Momente, die auch mal spannend werden, doch auch komische,verständlich besoffene (mittels MP3-Player mitgröhlender & tanzender Auch-Hauptdarsteller im Suff) Darstellungen haben, die nachvollziehbar sind.
Wirklich absolut sehenswert. Von der Handlung zu erzählen, wäre einem Diebstahl von nem Wassereis aus Kinderhänden gleich, also angucken.
Das Filmende mitzuteilen, wird mit Abhacken der großen Zehen bestraft. Das ist zu lang und abgefahren, um es mal eben zu erzählen...
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

whitesport

Weder spannend, noch wirklich witzig, aber war mir durchaus sympathisch. Tucker & Dale in langsam, oder so...

Lucker

Zitat von: whitesport am 21 Mai 2014, 12:24:56
Weder spannend, noch wirklich witzig, aber war mir durchaus sympathisch. Tucker & Dale in langsam, oder so...

Es gab für mich durchaus witzige Momente, am Derbsten mußte ich zum Schluß hin lachen, im Auto ohne Schlüssel und was die beiden Anfangs daraus machen und wie sie darauf reagieren.
Aber auch die Situation im Haus, nem Kollegen eine Zombie-Tötung aufzuzwingen, doch, ich fand das stellenweise sehr witzig.
Greetings Lucker
Ich schuf Gott!

cyborg_2029

Schwankt zwischen "fies" und "witzig" ohne bemüht zu sein. Und ich glaube so würde es auch wirklich laufen. Ich fand ja die Szene mit der Zombiefrau an der Autoscheibe neben dem Ende am Besten.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Mr. Blonde

Durchaus ansehnlicher Independenthorror, bei dem Horror allerdings eher klein geschrieben wird.

Hier dreht sich eigentlich alles ausschließlich um die skurile Zweckgemeinschaft zwischen den beiden ehemaligen Baseballspielern Ben und Mickey. Diesen Hintergrund nutzt das Drehbuch auch ein wenig, um Stimmung zu machen. So war Ben in seiner Mannschaft aktiv auf dem Feld, während Mickey die Zeit nur auf der Reservebank saß. Dementsprechend sieht auch die Rollenverteilung aus. Ben ist der dominante Part, während Mickey eher das Sensibelchen ist, das noch nichtmal einen Zombie auf dem Gewissen hat.
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Dies ändert sich in einer abgefahrenen Szene, in der Ben Mickey in die Enge treibt...
Die Ironie mit den beiden Sportsmännern liegt darin, dass sie nur halbwegs miteinander funktionieren und gerade Ben alles andere als ein richtiger Teamplayer ist. Also definitiv ein interessanter Aufhänger, da die Meinungsverschiedenheiten, sowie auch die Konflikte mit anderen Überlebenden, im Zeichen von George A. Romeros Filmen stehen.

Ein wenig störe ich mich aber an der Verpackung. Die ist zum einen mal was anderes, zum anderen in meinen Augen eine Spur zu bemüht andersartig. Wer darauf steht, kann das Filmchen als ersten Hipster-Horrorfilm bezeichnen. Vollbartträger in Karohemden, die einfach mal Kühe streicheln, während die entsättigten, naturverbundenen Bilder mit den bläulichen Schwarzwerten extrem an Instagramm erinnern. Spätestens beim Soundtrack wird einem klar, dass der Film ein einheitliches Konzept verfolgt, also aus einem Guss kommt. Viel sensibles Singer-Songwriter-Material von Leuten, die die wenigsten kennen dürften.

Die Inszenierung ist teilweise etwas zäh, ohne mich aber wirklich gestört zu haben. Man sollte ein Faible für überlange, nichtssagende Kameraaeinstellungen haben, in denen Leute einfach Mal zwei Minuten ihre Zähne im Grünen putzen oder nackt am Fluß duschen. "The Battery" (so der Originalititel) in a nutshell.

Den dämlichen deutschen Titel, der eine Komödie im Stil von "Shaun of the Dead" oder "Tucker & Dale VS. Evil" suggeriert, sollte man getrost ignorieren. Humor ist gar nicht das Anliegen. Generell ist die Stimmung aber locker.

Ganz stark wird der Film dann in der letzten halben Stunde, als die beiden Haupfiguren
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im eigenen Wagen eingeschlossen sind und sich immer mehr mit der Situation abfinden.
Irgendwie urgemützlich und absolut atmosphärisch. Denn während
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Ben & Mickey im Innern dauerrauchend und besoffen mit Spielkarten um sich werfen, klopfen draußen die Untoten unaufhörlich auf den Wagen. "Irgendwie wie Regen, der auf das Autodach prasselt."


Insgesamt also durchaus einen Blick wert, nur sollte man wirklich wissen, das es hier einfach gemächlich zur Sache geht. Wer die totale Zombieapokalypse sucht, ist definitiv falsch. "Jutebeutelträger" dürften total auf ihre Kosten kommen.

6/10


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StS

17 März 2015, 18:47:43 #5 Letzte Bearbeitung: 17 März 2015, 18:54:18 von StS
Mit einem Budget von gerade einmal rund 6000 Dollar in sechzehn Tagen gedreht, entpuppt sich der hierzulande unter dem Titel ,,Ben & Mickey vs. the Dead" veröffentlichte 2012er Indie ,,the Battery" als ein ruhiges, u.a. sowohl mit einem schrägen (unaufdringlichen) Sinn für Humor als auch mit existenzialistischen Drama- und Zombie-Horror-Anteilen aufwartendes ,,Buddy-Movie", in welchem zwei eigenwillige Außenseiter im Zentrum der Betrachtung stehen – und nicht etwa die Untoten oder die Hintergründe des Ganzen. Gespielt werden sie von Adam Cronheim – welchen ich als etwas schwächer empfand – sowie Regisseur und Drehbuchautor Jeremy Gardner. Mit einem netten Soundtrack ausgestattet, ist es durchaus stimmungsvoll und unterhaltsam, sie beim Umherziehen durch einsame ländliche amerikanische Gegenden zu begleiten. Obgleich nur wenig ,,Aufregendes" passiert, wird´s nie langweilig. Der Schlussakt entfaltet sich dagegen
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komplett im Innern eines von Zombies umlagerten, fahruntüchtigen Volvos: Da es für sie im Grunde kaum eine Chance auf ein erfolgreiches Entkommen gibt, müssen sie etliche Tage dort ausharren
– was der Film in Gestalt langer, annähernd ereignisloser Einstellungen und Szenen zu vermitteln versucht. Letzteres gelingt zwar – meiner Empfindung nach aber auf Kosten des Entertainment-Faktors. Entsprechend merklich wirkte sich das ,,unterm Strich" auf meine Gesamtwertung aus. Schade. Nichtsdestotrotz kann sich diese kleine Micro-Budget-Produktion auf jeden Fall sehen lassen – gerade im Vergleich zu vielen, vielen anderen ähnlich gearteten Werken: Eine Gegebenheit, die übrigens auch mit so einigen Festival-Preisen honoriert wurde...    5/10 

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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