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Public Enemies (Michael Mann)

Begonnen von Maddox, 18 Februar 2008, 22:48:48

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Mills

Zitat von: uk501 am 10 August 2009, 18:57:19
Das einzige was ich an dem Film gut fand war Don "THE PREDATOR" Frye der mit seinen Blumenkohlohren einen Kurzauftriff hatte!

Hier links im Bild , sein Gener sieht nach dem Kampf aus wie Quasimodo

http://www.youtube.com/watch?v=rHGngPZlw_0

ne der film hatte garnichts!

Was ist das denn für ne krasse Sch... ? Die können sich ja auch sofort die Kugel geben.
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


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psYchO dAd

Zitat von: uk501 am 10 August 2009, 18:57:19
ne der film hatte garnichts!
Genau!
Wäre viel geiler gewesen, wenn sich Bale und Depp 140 Minuten lang die Birne matschig geschlagen hätten, bis beide aussehen wie Quasimodo.  :dodo:

psychopaul

11 August 2009, 02:51:15 #92 Letzte Bearbeitung: 11 August 2009, 03:48:53 von psychopaul
alleine der Shootout in der Mitte (ca.) in der Waldhütte  :icon_lol: war eine der besten Szenen des Jahres (davon kann Mann nicht genug kriegen und ich eh auch nicht!), und danach wurde der Film auch immer besser. Das Ende war auch herausragend inszeniert, überhaupt machen natürlich die hochmodernen Bilder in Kombination mit der längst vergangenen Zeit und diesem Genre, das wir vor allem aus SW Filmen kennen den enormen Reiz und die Kreativität dieses Projekts aus (von Mann mit dem Kinoende auf die Spitze getrieben), so ist selbst das hoffentlich für jeden Offensichtliche schon mal mehr als "Nichts".  :icon_cool:

Aber nur das Formale allein reicht auch nicht für einen aufregenden Film, mir hat die ansonsten sehr lässige Art so eines vom Sujet her "klassischen Gangsterfilms" jedenfalls super gefallen, vor allem zu Beginn und in Hälfte 2. Dazu ein ziemlich cooler Dillingerdepp, unfassbare Nebenfigurenschädel  :icon_lol: usw..also bis auf einen kleinen Durchhänger fand ich das Treiben auf der Leinwand sehr ansprechend bis sehr gut (gegen Ende!). Jedenfalls nochmal ein Stück aufregender als das französische "Public Enemy" Projekt (dieses ist vielleicht kurzweiliger, aber PE von Mann hat mit seiner Nicht immer auf den Punkt hin-Inszenierung, die vielen vermutlich als Schwachpunkt erscheint, deutlich mehr Stil.  :icon_cool: )


sind so direkt nach dem Kinobesuch mal knappe 9 Punkte (8,75).

P.S.: Klar hatte z.B. Heat mehr an Charakterzeichnung zu bieten oder auch Collateral mehr Spannung, aber diese Filme hat Mann ja auch schon gedreht. ;) Da er hier wieder einmal trotz gewohnter Versatzstücke etwas komplett Neues gemacht hat, gibt es von mir auch wiederum eine hohe Wertung, einen "Heat 2" o.ä. braucht ja auch kein Mensch (habe gerade die Filmstarts Kritik gelesen und die ist ja auch ordentlich daneben ^^).
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vodkamartini

@McClane
Habe eben deine Besprechung gelesen. "Gründe für Dillingers Robin Hood-ähnliche Mentalität" könen m.E. in dem Film nicht fehlen, da Dillinger eine solche Mentalität gar nicht hatte. Hood stahl von den Reichen, um es den Armen zu geben. Dillinger stahl von den Reichen, um es Dillinger zu geben. Das ist ein fundamentaler Unterschied. Da bist du dem Robin Hood-Mythos um Dillinger aufgesessen, der (fälschlicherweise) in der US-Bevölkerung entstand.

Die fehlende Charakterisierung von Purvis empfinde ich als gar nicht störend. Scheinbar hast auch du einen zweiten Heat in historischen Gewand erwartet. Das wäre IMO aber wenig originell gewesen. Aus meiner Sicht müssen in Gangster- oder Copfilmen nicht immer Charakterportraits der Gegenspieler entworfen werden. Hier steht klar die Figur Dillinger im Focus, wobei es hier wirklich etwas mehr Charaterisierung hätte sein dürfen. Es ist ohnehin die Frage, ob Agent Purvis (von dem ich bisher noch nie etwas gehört hatte) überhaupt eine interessante Figur im Hinblick auf ein filmische Charkterstudie gewesen ist.

Für mich ist Public Enemies ein sehr guter Gangsterfilm, der sich vor allem mit dem "Mythos Dillinger" auseinander setzt. Dass Michael Mann bessere Filme gedreht hat, steht außer Frage, aber bei denen handelte es sich auch um Meisterwerke.
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McClane

Dann muss ich das Umformulieren... ich bezog mich auf die Szene, in der er dem Kunden sein Geld lässt und darauf noch hinweist.

Und nein, ich habe keinen zweiten "Heat" erwartet, ich habe sogar meine Ansprüche runtergeschraubt, und trotzdem hat mich "Public Enemies" enttäuscht. Als Porträt bietet er zuwenig, als Thriller ist die Geschichte zu wenig aufregend, als Actionfilm ist die Anzahl der Shoot-Outs dann zu gering. Es bleibt für mich eine Enttäuschung auf hohem Niveau
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Ich weiß was du meinst und warum du enttäuscht bist. Kann man so sehen. Wäre auch langweilig, wenn jeder einen Film gleich auffassen würde.

Zu der Robin Hood-Sache. Dillinger sonnte sich in der Rolle als Volksheld. Es gab viele solche Szenen, wie die im Film gezeigte. Da gab Dillinger kleinen Bankkunden ihr Bargeld zurück bzw. rührte es demonstrativ nicht an. Er strickte also selbst ganz gehörig und überaus clever am eigenen Mythos. Allerdings war er nichts desto trotz ein eiskalter Bankräuber, der nicht einfach nur das System ärgern wollte. Die Notlage großer Teile der Bevölkerung während Depressionszeit und Weltwirtschaftskrise (was im Film übrigens zu kurz kommt) sowie der Haß auf die Großbanken ebneten das Feld für die unbestreitbare Populatrität Dillingers. 
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MMeXX

11 August 2009, 12:58:58 #96 Letzte Bearbeitung: 11 August 2009, 13:06:29 von MMeXX (Fischkutter)
Da ich das bei McClane jetzt auch wieder gelesen habe: Wieso haben eigentlich so viele Leute die Meinung, Dillinger würde zu Beginn des Films aus dem Gefängnis ausbrechen???

Zitat von: McClane am 11 August 2009, 11:26:21
Dann muss ich das Umformulieren... ich bezog mich auf die Szene, in der er dem Kunden sein Geld lässt und darauf noch hinweist.

Hehe, quasi DIE Heat-Szene des ganzen Films. ;) Interessant, dass du [McClane] zwar die Eigenheiten Purvis' erkennst, aber diese Charakterzüge anscheinend nicht so recht zu verorten weißt. Denn gerade die fiesen Methodenseiner Kollegen stehen doch klar und deutlich für die Haltung seines Arbeitgebers, die er [Purvis] in diesem Maße nicht mitträgt. Er ist so einerseits begeistert von der Aufgabe John D. zu schnappen, andererseits schmecken ihm die gewalttätigen Methoden zum Erreichen dieses Ziels nicht. Dafür gibt es ja dann auch jeweils die Close-Ups.

psychopaul

ZitatAls Porträt bietet er zuwenig, als Thriller ist die Geschichte zu wenig aufregend, als Actionfilm ist die Anzahl der Shoot-Outs dann zu gering.

Immer dieses Schubladendenken...als ob es nix anderes gäbe..

ZitatWieso haben eigentlich so viele Leute die Meinung, Dillinger würde zu Beginn des Films aus dem Gefängnis ausbrechen???

was passiert denn sonst?  :icon_eek:

(ich hab vom historischen Dillinger keine Ahnung bis aufs Ende  :king: )
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Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am 11 August 2009, 12:58:58
Da ich das bei McClane jetzt auch wieder gelesen habe: Wieso haben eigentlich so viele Leute die Meinung, Dillinger würde zu Beginn des Films aus dem Gefängnis ausbrechen???

Tatsächlich beginnt der Film mit einem "Einbruch" Dillingers ins Gefängnis, um seine Gang zu befreien. Das ist nicht ganz korrekt, da Dillinger zwar den Plan für ihre Befreiung ausarbeitete (Waffen wurden ins Gefängnis geschmuggelt), aber selbst bei der Aktion nicht dabei war, da er zeitgleich in einem anderen Gefängnis einsaß.
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MMeXX

Zitat von: psychopaul am 11 August 2009, 13:27:26
ZitatWieso haben eigentlich so viele Leute die Meinung, Dillinger würde zu Beginn des Films aus dem Gefängnis ausbrechen???

was passiert denn sonst?  :icon_eek:

Im Film holen Dillinger und Red ihre Kumpels und Dietrich raus. Dillinger selbst ist da nach eigener Aussage glaube ich schon seit neun(?) Monaten wieder auf freiem Fuß gewesen. ;)

psYchO dAd

Zitat von: psychopaul am 11 August 2009, 13:27:26
was passiert denn sonst?  :icon_eek:
Schwerz, oder was? Das haben wir doch direkt nach dem Film nochmal durchgekaut.  :algo:

@Mexx: Waren es nicht sogar nur 8-9 Wochen? Das war eh etwas komisch. Erst war Dillinger ewig im Häfn, dann ein paar Wochen frei. Nach dieser Zeit bricht er in das Gefängnis ein und geht nachher auf Beutetour? Sehr viel Zeit zum Schießen üben usw. hatte er da ja nicht gerade.  :icon_mrgreen: Nur Theorie im Gefängnis ist auch nicht alles.

Ich fang den Film ganz nett, nur die Figurenzeichnung hat mir nicht so gefallen: Depp trägt den Film quasi ganz alleine und es gibt sonst überhaupt keine nennenswerten Charaktere. Dass Bale eine kleinere Rolle hat ist für mich kein Problem, aber sogar seine Freundin hat kaum nennenswerte Screentime und die gesamte Gang ist bis auf Babyface Nelson total gesichtslos. Das fällt einem erst richtig auf, als Dillinger im Polizeirevier die Bilder seiner verstorbenen Kumpanen betrachtet. Bis auf den Arzt hätte ich da keinen wiedererkannt. Das Problem, dass man nach dem Hüttenshootout nicht wusste wer in welchem Auto sitzt hatte ich auch. Ich glaubte dann sogar dass Dillinger mit Nelson abgeknallt wurde. "Was für ein krasses und überraschendes Ende", dachte ich mir schon, als dann Depp plotzlich wohlauf in einem anderen Auto saß.  :icon_lol:

Optik fand ich bis auf die teilweise extreme Wackelkamera und Clopseups gut, und das Ende war auch schön. Aber mit der gesamten Figurenzeichnung bleiben da nur 7/10, ohne Depp wäre der Film gnadenlos abgekackt.

MMeXX

Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am 11 August 2009, 16:06:37
@Mexx: Waren es nicht sogar nur 8-9 Wochen? Das war eh etwas komisch. Erst war Dillinger ewig im Häfn, dann ein paar Wochen frei. Nach dieser Zeit bricht er in das Gefängnis ein und geht nachher auf Beutetour? Sehr viel Zeit zum Schießen üben usw. hatte er da ja nicht gerade.  :icon_mrgreen: Nur Theorie im Gefängnis ist auch nicht alles.

Hm, ja kann auch sein, vielleicht bringe ich das auch grad mit den 9 Jahren Haft durcheinander... Wozu soll er denn das Schießen groß üben? Die Waffe dient eh nur für den Notfall. ;)

psychopaul

Zitatohne Depp wäre der Film gnadenlos abgekackt.

hättiwari.  :icon_razz:

ZitatScherz, oder was? Das haben wir doch direkt nach dem Film nochmal durchgekaut.

da war ich sicher grade telefonieren.  :icon_mrgreen:
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psYchO dAd

Zitat von: psychopaul am 11 August 2009, 17:11:34
Zitatohne Depp wäre der Film gnadenlos abgekackt.

hättiwari.  :icon_razz:
Der Film heißt immer noch Public Enemies, somit war der Fokus jedenfalls zu wenig auf seine Mitgangster gelegt. In 140 Minuten geht da sicher mehr.

psychopaul

Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am 11 August 2009, 17:49:13
Zitat von: psychopaul am 11 August 2009, 17:11:34
Zitatohne Depp wäre der Film gnadenlos abgekackt.

hättiwari.  :icon_razz:
Der Film heißt immer noch Public Enemies, somit war der Fokus jedenfalls zu wenig auf seine Mitgangster gelegt. In 140 Minuten geht da sicher mehr.

Gutes Argument.  :icon_surprised:

Ich denke aber, der Titel wurde in erster Linie deshalb gewählt, weil Public Enemy schon vergeben war.  ;)
Und Mann hat halt Dillinger in den Mittelpunkt gerückt..
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McClane

Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am 11 August 2009, 12:58:58
Da ich das bei McClane jetzt auch wieder gelesen habe: Wieso haben eigentlich so viele Leute die Meinung, Dillinger würde zu Beginn des Films aus dem Gefängnis ausbrechen???

Zitat von: McClane am 11 August 2009, 11:26:21
Dann muss ich das Umformulieren... ich bezog mich auf die Szene, in der er dem Kunden sein Geld lässt und darauf noch hinweist.

Hehe, quasi DIE Heat-Szene des ganzen Films. ;) Interessant, dass du [McClane] zwar die Eigenheiten Purvis' erkennst, aber diese Charakterzüge anscheinend nicht so recht zu verorten weißt. Denn gerade die fiesen Methodenseiner Kollegen stehen doch klar und deutlich für die Haltung seines Arbeitgebers, die er [Purvis] in diesem Maße nicht mitträgt. Er ist so einerseits begeistert von der Aufgabe John D. zu schnappen, andererseits schmecken ihm die gewalttätigen Methoden zum Erreichen dieses Ziels nicht. Dafür gibt es ja dann auch jeweils die Close-Ups.

Das reicht für mich als wirkliche Charakterisierung noch nicht aus... zumal seine Motivation damit immer noch ein Rätsel bleibt, nur seine Linie zum Erreichen des Ziels ist klar. By the way: Die Szene mit dem Anzug fand ich wirklich faszinierend, da es einem in "CSI"-Zeiten immer wieder in Erinnerung ruft, was damals noch als hochwissenschaftliche Methode galt.

Dass er da nur den Ausbruch organisiert hat, war mir z.B. nicht bewusst... ich hatte inmitten des Handkameragewusels halt darauf geschlossen.

@ paul

Schubladendenken hin oder her... wenn "Public Enemies" keine Charakterstudie sein soll, dann muss er dem Zuschauer ja irgendwas bieten. Und gelungene Gangsterfilme sind für mich meist Charakterstudien, die zwar etwas von Verbrechen erzählen, aber auch über die Personen hinter den Verbrechen, mögen sie nun Corleone, Montana oder Brigante heißen.
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MMeXX

Zitat von: McClane am 12 August 2009, 10:24:44
Dass er da nur den Ausbruch organisiert hat, war mir z.B. nicht bewusst... ich hatte inmitten des Handkameragewusels halt darauf geschlossen.

Naja, ich fand das schon recht eindeutig, da er ja mit Red zusammen zum Gefängnis fährt und die Gang sich dann nach dem Ausbruch bei Red bedankt und der nur erwidert, es wäre Johnnys Plan gewesen. ;)

vodkamartini

12 August 2009, 11:29:33 #107 Letzte Bearbeitung: 12 August 2009, 11:37:34 von vodkamartini
Dass Public Enemies keine Charakterstudie geworden ist ist evident. Man kann das bedauern und auch kritisieren. Viele Gangsterfilme bieten auf diesem Sektor erheblich mehr, das ist unbestritten.
Die Frage ist allerdings, wollte Mann überhaupt eine Charakterstudie liefern? Für mich geht es hier mehr um den Mythos Dillinger, als um die reale Figur. Ohnehin ist über den "wahren" Dillinger nicht allzuviel bekannt. Er hat ja auch kräftig an der eigenen Legende gestrickt, so dass die "echte" Person völlig dahinter verschwunden ist. Ich erinnere mich an eine Szene aus Der Mann, der Liberty Valance erschoss. Am Ende sagt glaube ich Wayne zu dem Reporter sinngemäß: "Wir sind hier im Westen. Da wir die Legende irgendwann zur Wahrheit. Drucken sie die Legende." Das passt auch ganz gut auf Dillinger und Manns Film.
Irgendwo habe ich auch gelesen, dass Mann bei diesem Film das Ende des klassischen Gangstertums interessiert hat. Im Film klingt dieses Thema an, als Dillinger in ein Wettbüro (der Mafia) kommt und man ihm erklärt, dass seine altmodische Bankräuberei schlecht fürs landesweite Geschäft ist. Dillinger wirkt hier wie ein Relikt aus einer vergangenen Ära.
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Grusler

14 August 2009, 04:06:42 #108 Letzte Bearbeitung: 14 August 2009, 04:21:23 von Grusler
Also Johnny Depp finde ich als Dillinger einfach nur genial, hart aber herzlich, wie der ganze Film.
Das Stärkste sind die Szenen ab dem Kinobesuch bis zum Ende, so was an Wucht, Dramatik und unendlicher Herzlichkeit habe ich bisher im Kino nicht erlebt. Das Ende ist pure Emotionen und irgendwie kommt es mir so vor, als wäre mit Dillinger nicht nur die Klassik des Gangstertums, sondern vor allem die Ehre auf Seiten der Gangster als auch der Regierung dahin geschossen worden...mM nach ein Meisterwerk, was für mich mit Scarface die Oberlliga der Gangsterfilme darstellt.

"Stirb genau so, wie du gelebt hast, plötzlich!" :love:, echt geiler Streifen! :respekt:
ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Thesoeri

Zitat von: Grusler am 14 August 2009, 04:06:42
Also Johnny Depp finde ich als Dillinger einfach nur genial, hart aber herzlich, wie der ganze Film.
Das Stärkste sind die Szenen ab dem Kinobesuch bis zum Ende, so was an Wucht, Dramatik und unendlicher Herzlichkeit habe ich bisher im Kino nicht erlebt. Das Ende ist pure Emotionen und irgendwie kommt es mir so vor, als wäre mit Dillinger nicht nur die Klassik des Gangstertums, sondern vor allem die Ehre auf Seiten der Gangster als auch der Regierung dahin geschossen worden...mM nach ein Meisterwerk, was für mich mit Scarface die Oberlliga der Gangsterfilme darstellt.

"Stirb genau so, wie du gelebt hast, plötzlich!" :love:, echt geiler Streifen! :respekt:

Krass, wie unterschiedlich man einen Film sehen kann.

Ich war gestern Abend auch im Kino und wollte mir mal ein eigenes Bild über Manns neuen Streifen machen.

Kurz zusammengefasst bin ich ziemlich enttäuscht. Zwar überzeugen die Schauspieler (wenn auch keiner überragend agiert), aber letztendlich ist der Film so kalt und langatmig, dass einfach keine stimmige Atmosphäre aufkommen mag. Zwar kennt man das von Mann, aber noch nie hat es mich so sehr gestört wie bei Public Enemies.

Den Film in einem Atemzug Scarface zu nennen halte ich für absolut nicht angebracht.

6/10.

MMeXX

Zitat von: pm.diebelshausen am 29 Mai 2014, 13:04:46Mir schien das eher beliebig: Männer schießen, Männer staksen durch den Wald, Männer fahren Auto... das wirkte auf mich stark runtergespult ohne Mehrgewinn. Mit den anderen Gangsterdramen, sowohl der Dreißiger, auf die sich "Public Enemies" bezieht, als auch Kaliber wie "Carlito's Way" oder "Heat" etc., kann es Mann hier nicht aufnehmen. Vielleicht wollte er das auch gar nicht.
Die Faszination lag für mich eher in der Figur Dillingers als diesem total widersprüchlichen Typen: Einerseits plant er total genau seine Raubzüge, andererseits gibt es für ihn keinen Lebensplan. Klar sind viele klischeehafte Sachen (z. B. Schießereien) dabei. Allerdings ist die Inszenierung dieser durchaus sehens- und auch hörenswert. Das ist jetzt natürlich auch 'ne ganze Ecke aus dem Gedächtnis, die Kinosichtung ist ja jetzt auch schon fast wiede fünf Jahre her. :icon_eek: Wobei meine Meinung sich sicher auch hier schon im Thread findet. :icon_lol:

pm.diebelshausen

Zitat von: MMeXX am 29 Mai 2014, 13:21:24
Einerseits plant er total genau seine Raubzüge, andererseits gibt es für ihn keinen Lebensplan.

Das Nonchalante gefiel mir auch an dieser Figur. Allerdings blieb sie mir ansonsten viel zu sehr im Verborgenen. Er plant total genau seine Raubzüge, aber zu sehen bekomme ich davon nichts. Ebensowenig wird seine Witterung lebendig: es gibt Szenen, in denen er innerlich abwägt, vor allem bezglich des Zugüberfalls, aber auch diese Charakterzeichnung bleibt bloße Behauptung und wurde für mich nicht nachvollziehbar (was noch zu verkraften wäre) und nicht miterlebbar (was bei einem Filmerlebnis blöd ist). Kurz: zu viel behauptete Oberfläche, zu wenig miterlebbare Tiefe.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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