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Captain America 3: Civil War

Begonnen von Newendyke, 14 Oktober 2014, 09:16:20

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PillePlutonium

jaja macht euch nur über den guten Spidey lustig, dafür verdient der bald richtig Asche als Youtuber !  :icon_mrgreen:

RoboLuster

Ja, falls Team Stark gewinnt...^^

@ Mr. Blonde:  Haha  :icon_razz:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

EvilErnie

Wo Marvel drauf steht, bekommt man Marvel serviert. Die Superhelden im Marvel Universe liefern gewohnt fette Action mit einigem Tiefgang und gewohnt lustigen Sprüchen, somit vergehen 2,5h um wie im Flug! Ich würde nicht sagen, das CA3 der beste Marvel-Film bis dato ist, aber er reiht sich exzellent ein in die epische Superheldensaga. Die neuen Helden machen richtig Laune, sogar Spidey hat mir gefallen obwohl ich vorher skeptisch war. Die Brüder Russo legen hier noch einen drauf und zeigen wie man 2,5h Actionkino macht (im Vergleich zu Snyders schlappem BvS)! Daniel Brühl hat mir auch sehr gut gefallen, er scheint endgültig in Hollywood angekommen, zumeist als Bösewicht, wie schon viele andere deutsche Akteuere vor ihm. Das Ende setzte dann noch "einen ordentlichen Schlag in die Fresse" parat und ich bin gespannt wie es in den kommenden Spin Offs & Avengersfilmen weiter geht. Wertung: 9/10 heldenhafte Punkte
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

El_Hadschi

Fand den irgendwie nicht besser als BvS, eher noch langatmiger....
Highlights für mich im Film Brühl, Spiderman und, vor allem, Antman  :respekt:
Rest gewohnte Marvel-Kost.

Spontan so 6-7/10
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

McClane

"The Winter Soldier", "The Avengers" und "Guardians of the Galaxy" bleiben für mich weiterhin der Marvel-Goldstandard, aber "Civil War" ist erfreulich dicht dran. Nie zu überladen trotz der vielen Figuren, mit angenehm geerderter, viel handgemachter Action im Bourne-Stil, bei der CGI eher unterstützend eingesetzt wird und die auf zerstörte Städte und herabstürzende Flugobjekte verzichtet. Spannend schon dadurch, dass man die Motive beider Seiten verstehen kann, auch wenn der Film weitestgehend Caps Geschichte bleibt und vor allem dessen Dilemma (Loyalität zu Bucky vs. Loyalität zum Rest vom Team) erforscht. Die Leipziger-Flughafen-Szene ist ein ziemlicher Knaller, was etwas ungut für den folgenden Teil des Films ist: Einerseits ist die Entscheidung für einen kleineren, intimeren Showdown eine willkommene Abwechslung, andrerseits wirkt es nach der Battle Royale am Flughafen etwas antiklimaktisch. (8/10)

Und den BvS-Vergleich gewinnt Marvel spielend. Der ist sauberer erzählt, weniger konfus und in jeder Hinsicht nachvollziehbarer.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

DisposableMiffy

Schon krass wie weit "Civil War" und "Dawn of Justice" qualitativ auseinander liegen, sowohl was den kreativen als auch den handwerklichen Aspekt angeht.

Das Langweiligste an der Vorstellung (glücklicherweise in 2D und OV) war dann auch der sacköde Trailer zu "X-Men: Apocalypse" im Vorprogramm.

Ganz ohne zu meckern geht's aber doch nicht.

contra:

- die Actionszenen fand ich etwas unübersichtlich weil zu hektisch geschnitten (ich saß allerdings auch zu weit vorne)
- der etwas blasse Score (der von "Winter Soldier" ist deutlich stärker und mit einer seiner größten Pluspunkte)

pro: Alles andere. :dodo:

Besonders gut fand ich, dass sie nach dem Zerstörungs-Overkill in AoU und der Flughafensequenz nicht noch einen drauf gesetzt, sondern das Finale, dem Thema angemessen, einigermaßen bodenständig gehalten haben.

An "Winter Soldier" kommt er nicht ganz ran, aber den finde ich halt schon nahezu perfekt, von daher passt das schon so. 9/10
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

vodkamartini

1 Mai 2016, 11:22:33 #66 Letzte Bearbeitung: 1 Mai 2016, 11:27:15 von vodkamartini
Das ausgerechnet die Cap-Filme zu Marvel´s Aushängeschildern werden würden, war nach dem relativ schwachen Auftakt kaum zu erwarten. "Winter Soldier" (9/10) war und ist für mich völlig überraschend der beste Beitrag aus dem MCU (dicht gefolgt von Avengers, Guardians verliert bei mir bei jedem Sehen etwas und ist nur noch "ganz nett" (6-7/10). "Civil War" ist nicht ganz so stark wie der Vorgänger, aber fürs Treppchen reicht es immer noch. Der realistischere Ansatz ist geradezu wohltuend und das antiklimatische Ende ein Segen. Endlich mal keine Rechner-Leistungsschau zum Finale, Glück gehabt. BvS hat demgegenüber nicht viel zu melden, zu konfus und tw auch belanglos ist die Erzählung. Snyder schafft Bilder und Momente, aber keinen kohärenten, stimmigen Film. Die Russos gehen behutsamer und sorgfältiger mit ihren Figuren um und sorgen für Erdung, wo es nur geht. Empfehlenswert. 8/10
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Newendyke

Richtig gute Unterhaltung und trotz der Vorlage nicht sehr düster, sondern teils sehr leichtfüßig! MCU hat eben seine Hausaufgaben gemacht und weiß nun genau, wie man eine 10+ Superheldenmannschaft auf die Leinwand bringt, ohne dass es zu gewollt oder überfüllt wirkt. Hier ist meine einzige Kritik, das Crossbones viel zu kurz kommt,
Spoiler: zeige
 wenn man mal seine tragenden Rolle in den Comics vergleicht.


Und ja, endlich hat MCU aus seinen Showdown-Fehlern gelernt und uns nicht schon wieder eine Schlacht mit oder auf einem fliegenden Objekt präsentiert! Es muss echt nicht immer brutal krachen, damit es Wirkung zeigt.

Die Russo Brüder können gerne noch mehr Filme inszenieren (ja, Infinity War sind die nächsten, aber eben noch darüber hinaus!!!), aber ich hoffe, dass die Zeit der Wackelkamera endlich vorbei ist. Grad am Anfang hat mich das auch enorm genervt.

Ooooh ja, Tony, was Tante May angeht, da kann ich dir nur Recht geben  :love:
Was mich zur zweiten, sehr gelungenen Neueinführung bringt (Nr. 1 ist Black Panther, den ich richtig gefeiert habe): Spider-Man! Holland nimmt man das Teeniealter und seine flapsige Art sofort ab und auch die fehlende "Origin Story" störte kein bisschen. Da kam richtig Vorfreude auf Homecoming auf.

Da i-Dupferl war der Auftritt von Ant-Man; Rudd macht sich hier zum Groupie-Idiot, aber auf seine ganz besondere Art, so dass es schon wieder cool ist.

Jetzt könnte man meinen ich packe hier die 9 oder 10 aus, weil Marvel die leichte Müdigkeit nach AoU fast komplett weggefegt hat, aber der Film hätte m.M.n. gut auf eine oder vielleicht sogar 2 große Actionszenen verzichten können, dafür mehr Tiefe bei der zweiten Garde investieren können (Minister Ross, Vision & Scarlett Witch). Und ja, Miffy, der Soundtrack blieb irgendwie gar nicht im Ohr bzw spielte bei meiner Sichtung gestern keine große Rolle.

8/10



"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Glod

Mei, mei, mei...Marvel weiterhin auf dem aufsteigenden Ast und es ist kein Abflachen der Kurve zu erkennen. Ich werde nicht in das BvS-Bashing einstimmen, gebe aber trotzdem gern zu, dass Civil War in allen Bereichen eine ganze Klasse über dem letzten DC-Werk steht. Man merkt an allen Ecken und Enden die Routine, die Marvel bei den technischen und inszenatorischen Aspekten einer solchen Produktion hat und wie sie sich aufgrund dieser Routine auf Story, Charaktere und Details konzentrieren können.
Was sie hier in CV abliefern ist abermals allerhöchste Qualität. Die Action wirkt angenehm geerdet und ist doch überaus spektakulär inszeniert. Ich würde mal grob sagen, dass im Moment Marvel die besten Kampfszenen in Filmen raushaut. Natürlich weiß man, was man da gerade gesehen hat, wenn das erste große Departement im Nachspann mit "Stunt Riggers" betitelt wird, aber drauf gepfiffen. Wie sich die Jungs und Mädels hier gegenseitig einschenken, ist meilenweit über dem, was andere Superhelden-Produzenten so raushauen. Allein die Kombination der verschiedenen Fähigkeiten in Team-Moves und das Einbinden wirklich witziger Einfälle zeigt, wie weit Marvel hier der Konkurrenz voraus ist.

Bei der Story gibt man sich auch keine Blöße und schafft es, relativ glaubhaft einen Konflikt herauf zu beschwören, bei dem man keiner Seite mit Unverständnis gegenübersteht. Jeder hat gute Argumente - ausgenommen die normalen Menschen. Der große Schwachpunkt bei CV ist ausgerechnet der Casus Knaxus.
Spoiler: zeige
Wie den Avengers aus den Ereignissen von New York, Sokovia etc. ein Strick gedreht werden soll, erschließt sich mir nicht. Sicher gab es da Verluste, aber was wäre denn die Alternative gewesen? Da regt man sich über die Schäden in NY auf, aber die verdammte Regierung hatte bereits eine Atomrakte auf den Big Apple abgefeuert. Und Sokovia? Wäre richtig was gewesen, wenn die Stadt so runter gekracht wäre, wie Ultron das geplant hatte (gut, Ultron ging auf Stark's Konto, aber das ist dann doch eine andere Geschichte). Und die Bombe in Lagos? Sicher sind die zivilen Opfer tragisch, aber die Alternative wäre gewesen, dass Cross Bones einen anscheinend ziemlich hässlichen biologischen Kampfstoff in seine Griffel kriegt, oder die Bombe eben unten auf der Straße detoniert. Aber so sind die Menschen eben. Rette mich, aber mach bloß nix kaputt, sonst will ich lieber gar nicht gerettet werden.
Den Punkt hatte der Comic erheblich besser gelöst, weil hier das Superhelden-Problem wirklich komplett aus dem Ruder gelaufen war


Ein weiterer Punkt, den die Russo-Brüder wie schon Joss Whedon exzellent lösen ist das Jonglieren mit zig Charakteren. Sie haben sehr gut erkannt, dass es nicht nötig ist, im MCU allen Charakteren die gleiche Aufmerksamkeit in einem einzigen Film zu gönnen. Das MCU ist eine einzige große Story und wenn da mal ein Charakter in Film X gefühlt zu kurz kommt, dann wird das an anderer Stelle korrigiert. Vielmehr bekommt jeder Charakter genau die Aufmerksamkeit, die er für seinen Part braucht. Der Focus liegt klar auf Cap und Stark und Antman wird halt einfach für eine coole Actioneinlage dazu geholt. Er hatte ja gerade erst seinen großen Auftritt. Wozu soll man ihn da schon wieder in den Mittelpunkt rücken?

Die Darsteller sind wie immer allesamt gut drauf. Witzigerweise bin ich der Ansicht, dass ausgerechnet Scarlett Johansson hier etwas abfällt. Sie spielt ihre Black Widow irgendwie arg routiniert runter.
Ein besonderes Extra-Lob gibt es für den superb gelungenen Einstand von Spidey. Ich bin ein großer Fan der Amazing-Spiderman-Filme, die imo beide besser sind als ihre Raimi-Pendants. Aber Marvel hat auch diese beiden Filme mit einer lockeren Handbewegung beiseite gewischt und den besten Spiderman ever einfach aus dem Hut gezogen. Kann den Solo-Film gar nicht erwarten.  :respekt:
Black Panther war vom Darsteller her ein guter Neuzugang. Aber ich habe an dem Charakter nix außergewöhnliches gefunden. Ein weiterer guter Kämpfer halt. Vielleicht kann der Solo-Film diesen Umstand etwas ändern, aber sonderlich kreativ kam mir diese Figur nicht vor. Hätte ich persönlich nicht gebraucht.

Alles in allem Chapeau für das neueste Werk aus dem MCU.  :pidu:  :banana:

PS: 3D wie immer voll für'n Schornsteinfeger.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

EvilErnie

Deswegen gehe ich NUR noch in die 2D Vorstellung oder beiße in den süß-sauren Apfel und warte bis ich ihn im Heimkino dann sehen kann!
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

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DisposableMiffy

Zitat von: Glod am 23 Mai 2016, 10:32:08Der große Schwachpunkt bei CV ist ausgerechnet der Casus Knaxus.
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(gut, Ultron ging auf Stark's Konto, aber das ist dann doch eine andere Geschichte).

Spoiler: zeige
Ich finde, dass genau das der Punkt ist, wieso Sokovia auf das Konto der Avengers geht. Ultron existiert doch nur wegen Starks Tun (und Banners tatkräftiger Unterstütztung). Ein klassisches "Die Geister, die ich rief"-Szenario. Oder übersehe ich da etwas?
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Glod

25 Mai 2016, 09:47:09 #71 Letzte Bearbeitung: 25 Mai 2016, 09:52:16 von Glod
Da hast du natürlich Recht, aber der Film bezieht sich eben stets ausdrücklich nur auf Sokovia und nicht auf Ultron.

Spoiler: zeige
Übrigens würde ich Ultron auch nicht den Avengers anlasten sondern Stark. Banner hat zwar mitgeholfen, war aber auch nicht unbedingt Feuer und Flamme. Und das Ultron dann ausrastete, ist zwar doof, aber es ist ja nicht so, dass das Absicht gewesen wäre. Stark hat Ultron in bester Absicht erschaffen. Das ändert zwar erstmal nix an dem fatalen Ergebnis, aber es reiht sich nahtlos in die Reihe derartiger fehlgeschlagener Experimente ein. Deswegen nach absoluter Kontrolle der Avengers zu rufen, ist Unsinn, da weltweit überall ähnliche Experimente stattfinden. Fängt ja schon mit dem Zeug, das Crossbones stehlen wollte, an. Und hinter dem Gepansche steckte garantiert keine gute Absicht.
Letztendlich haben die Avengers in Sokovia den Tag gerettet. Natürlich gab es da Opfer. Aber die Alternative wäre die Vernichtung der Welt gewesen. Hätte ein UN-Mandat daran irgendwas geändert? Stark hätte Ultron auch ohne Mandat erschaffen. Zemo wäre immer noch ob seines Verlustes angepisst gewesen etc.


Hier finde ich wirklich den Comic besser (der einzige Punkt, den ich am Comic besser finde...). Denn hier wird wirklich ein glaubhaftes Szenario etabliert, weil "everyone and their mother" in Spandex rumläuft und Superheld/Schurke spielt. Letztendlich kommt es dann zum GAU, als eine Gruppe halbgewalgter Möchtegern-Attentionwhores für ihre Webvideos eine Gruppe Superschurken aufmischen will, diese sich entsprechend verteidigen und dabei ein ganzer Block in einem Suburb platt gemacht wird. Die Avengers/X-Men/F4 etc. haben da mit den Vorfällen gar nix zu tun. Ok, im MCU ist das ein Problem, weil da außer den Avengers keine anderen existieren. Aber imo hätte man das storytechnisch anders aufziehen können. Das ist natürlich Kritik auf sehr hohem Niveau, denn der Rest des Films ist eine absolute Wucht. Aber es hat mich gestört, weil es der Aufhänger für doch ziemlich dramatische Entwicklungen im MCU ist. Da hätte man imo mehr dran feilen können.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

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RoboLuster

Ging mir ganz genauso. Das hat den Film sogar etwas runtergezogen für mich, weil ich mich so darüber geärgert hatte. Mancher Dialog diesbezüglich war geradezu zum Haare raufen.
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Hitfield

Lief leider nur in 3D. Selbiges war vollkommen für den Allerwertesten. Als Trostpflaster saßen, mich eingerechnet, insgesamt nur zwei Personen im großen Multiplex-Kino.

Mit dem Marvel Cinematic Universe komme ich inzwischen durch die "konkurrierenden" Produktionen von Sony/Twentieth Century Fox und anderen (wie Lionsgate, glaube ich) fast etwas durcheinander. Der Goldstandard bei den Marvel/Disney-Produktionen war für mich jedenfalls - völlig unerwartet - "Captain America: The Winter Soldier" (9/10). Sowohl der erste "Avengers" als auch "Guardians of the Galaxy" haben bei der Zweitsichtung etwas eingebüßt und liegen jetzt Pi mal Daumen bei 7/10 - ähnlich wie "Thor: The Dark World", der erste "Iron Man" und "Der unglaubliche Hulk" mit Edward Norton (ja, ich mochte den Film gerne und fand Norton gut, obwohl Mark Ruffalo natürlich am besten in der Rolle ist). Dann gibt es einige Filme, die bei 6/10 liegen (Ant-Man, Age of Ultron, Iron Man 3, Thor). Schlußlicht mit 5 bis 5,5/10 bilden "Iron Man 2" und der erste "Captain America".

"Civil War" als dritten Teil von "Captain America" zu vermarkten, ist schon recht gewagt. Im Prinzip ist das ebenso ein "Avengers"-Film.

Jedenfalls ist das Ergebnis insgesamt eine runde Sache, kommt über knapp 7/10 bei mir aber nicht heraus. Die Action fand ich teils viel zu hektisch sowohl von der Kamera als auch von der Montage. Der Score fällt überhaupt nicht weiter auf. Die Laufzeit war mit zweieinhalb Stunden empfindlich überzogen. Langweilg war der Film nicht, aber auch nicht spannend. Nette Unterhaltung eben.

Wie dem auch sei, die eigentlichen Kritikpunkte (Hinweis: habe seit einem Vierteljahrhundert keinen Superheldencomic mehr gelesen):
- Black Panther kannte ich nicht, fand ich als Figur absolut lächerlich
- Die Vehemenz, mit der Captain America seinen Freund verteidigt, erscheint maßlos überzogen
- Daher wirkte auch der Bruch mit den Avengers sehr an den Haaren herbeigezogen
- Bei den Kämpfen zwischen den Rächern erwischt es
Spoiler: zeige
eine Figur, die gar nicht richtig dazugehört und auch keine Superkräfte hat - eine sehr bequeme Art, aus der Prämisse wieder rauszukommen

- die ständigen Ortswechsel in den ersten ca. anderthalb Stunden, wo alle paar Minuten ein neuer Städtename eingeblendet wird, fand ich ein wenig übertrieben. Und Wien sah in keiner Einstellung nach Wien aus (wurde wirklich vor Ort gedreht?).

Dafür gibt es auch einige positive Punkte:
- Tom Holland ist ein super neuer Spiderman (viel besser als Andrew Garfield, den ich reichlich fehlbesetzt fand)
- der lange Kampf auf dem Flughafen macht schon was her, wobei wie gesagt: Captain Americas Nibelungentreue als Ursache für das ganze wirkt übertrieben
- inhaltlich spitzt sich die Eskalation nicht auf eine weitere Großstadteinäscherung mit einstürzenden Hochhäusern, Gruppenkämpfen der Helden gegen irgendeinen Superbösewicht etc. zu, sondern konzentriert sich fast antiklimaktisch für dieses Genre darauf,
Spoiler: zeige
die Avengers durch Intrigen gegeneinander auszuspielen

- und auch die Motive des Antagonisten (Daniel Brühl) drehen sich
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nicht um Weltherrschaft, sondern einfach nur um Rache.
Gelungen übrigens, wie im Laufe des Films
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zwei verschiedene Varianten gezeigt werden, wie Angehörige mit Verlust umgehen (die schwarze Frau am Anfang, die ihren Sohn verloren hat, und Daniel Brühl später)


So, das wurde jetzt schon wieder viel zu lang. Abschließend noch die Anmerkung, dass für dieses Kinojahr wohl mehrere Studios, Verleih- und Produktionsfirmen auf die Idee gekommen sind, ihre Superhelden und Stars mit großem Getöse gegeneinander antreten zu lassen. Hatte man dabei auch die lange vorher absehbare und polarisierende Schlammschlacht dieses Wahljahres im Sinn?

Wie dem auch sei, im Prinzip bekommen wir mit "Batman v Superman: Dawn of Justice", "Captain America: Civil War" und "X-Men: Apocalypse" dreimal diesselbe Prämisse vorgesetzt. Und alle drei Filme haben mit ±150 Minuten eine fast identische Laufzeit. "X-Men" habe ich noch nicht gesehen, aber verglichen mit Zack Snyders vermurksten Film (3,5/10) spielt der inhaltlich insgesamt viel besser austarierte "Civil War" doch in einer ganz anderen Liga. 7 / 10
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

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