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Widow (Kate Beckinsale-Thrillerserie)

Begonnen von Wolfhard-Eitelwolf, 23 März 2019, 12:49:34

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Wolfhard-Eitelwolf

Seit einiger Zeit bei Amazon, auch in 4k HDR: Nach einem Flugzeugabsturz im Kongo geht die Frau eines der Absturzopfer Jahre später Hinweisen nach, nach denen ihr Mann doch noch leben könnte. Wurden damals Fakten zum Absturz manipuliert? Steckt hinter dem Ganzen gar eine Verschwörung?
"The Widow" bietet nach für mich bisher drei Folgen starke Unterhaltung auf Kinoniveau, die vor allem durch die exquisiten Afrikasettings und eine detailverliebte Inszenierung punkten kann. Durch den Wechsel zwischen zwei Zeitebenen und mehreren Handlungssträngen muss man allerdings recht aufmerksam sein und sollte nicht all zu viel am Smartphone reumeiern. Richtig sympathisch sind mit die Figuren zwar noch nicht geworden, aber ich bin optimistisch für den Rest der zehn Episoden umfassenden Staffel.

Karm

Onkel setzen! Mathe 6!  :frech:

3 schon gesichtet und noch Rest der 10 Episoden ansehen? Die Staffel hat doch insgesamt nur 8 Folgen.  :mr.green:

Wolfhard-Eitelwolf

Ups, na aber das ist doch prinzipiell eine gute Nachricht. Hatte jetzt nicht mehr im Episodenguide nachgesehen. Bin ohnehin kein Freund dieser ewig (und meist unnötig)in die Länge gezogenen Serien, bekanntermaßen liegt ja in der Kürze auch die Würze.

Private Joker

29 März 2019, 00:26:43 #3 Letzte Bearbeitung: 29 März 2019, 10:14:35 von Private Joker
Weil im Augenblick auf den versammelten Streamern nicht gar so viel an Neuheiten los ist, habe ich auch mal reingeschaut. Bin da eigentlich eher unterwältigt, aber weil die einzelnen Folgen mit relativ cleveren Cliffhangern verbunden sind, ist das dann doch ein typischer "Dranbleiber".

Was stört mich ? Die leicht (post-)kolonialistische Attitüde (Afrika als Trumpsches S...hole mit korrupten Einheimischen und ein paar übrig gebliebenen weißen Ausbeutern) eher nicht, auf dem hohen Ross der P.C reite ich nicht so gerne. Dann schon eher die - mal wieder - reichlich verschwurbelte Dramaturgie, bei der die ganzen Zeitsprünge und Schauplatzwechsel insgesamt erschreckend wenig zur Handlung beitragen (am deutlichsten die Rückblende um
Spoiler: zeige
Frau Kingston und ihre lesbische Betrügerin
). Aber auch die Haupthandlung mit der trotz kräftiger Schminke eher blassen Beckinsale kommt auch nicht mit Turbospeed auf Touren, aber - siehe oben, irgendwie hängt man doch fest. Zumal die Serie, auch so ein Trend der Zeit, nicht gerade
Spoiler: zeige
zimperlich mit den Haupt- und Nebenfiguren umgeht, die Todesrate ist doch relativ hoch
.

Wenn das in etwa so endet, wie ich das erwarte, könnte das einer der typischen 6/10-Serien des Streamingzeitalters werden, nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Wolfhard-Eitelwolf

Bin jetzt durch und muss meine anfängliche Begeisterung auch etwas revidieren. Die Qualität der Episoden nimmt dann doch zum Ende hin eher ab, hätte mir ganz grundsätzlich eine andere, packendere, geheimnisvollere Marschrichtung der Handlung gewünscht. Auch intensivere historische Bezüge (Kolonialzeit, Völkermord) wären ohne weiteres möglich gewesen und hätten womöglich dem Ganzen mehr Substanz verliehen. So leidet die Spannungskurve trotz des vorhandenen Bingepotenzials dann doch merklich. Da war bei all den tollen Schauplätzen und Voraussetzungen eindeutug mehr drin!

(Das detailverlieb bezog ich primär auf die gewählten Sets)

StS

Mit eher nicht so hohen Erwartungen bin ich an die britische 2019er ,,Amazon Prime Video"-Drama-Thriller-Serie ,,the Widow" herangegangen – wurde letzten Endes über die Spanne der 8 Episoden hinweg aber durchweg solide bei Laune und Aufmerksamkeit gehalten. Inhaltlich geht es um eine Frau (Kate Beckinsale), deren Mann bei einem Flugzeugabsturz im Kongo stirbt. Einige Jahre später meint sie ihn jedoch plötzlich in aktuellen Nachrichten-Aufnahmen aus eben jenem Land zu sehen. Festen Glaubens, dass er irgendwie doch noch am Leben ist, reist sie nach Afrika und stößt bei ihren Nachforschungen schon bald auf recht brisante Machenschaften und Verstrickungen...

Unter der Regie Olly Blackburns (,,Donkey Punch") und Samuel Donovans (TV´s ,,Utopia") entstanden, welche jeweils 4 Folgen in Szene setzten, entfaltet sich das Geschehen mit einem soliden Tempo aufwartend – wobei man (parallel zur Hauptprotagonistin) nach und nach immer mehr Infos offenbart erhält, so dass man durchaus interessiert bei der Sache bleibt. Menschen sterben – darunter auch zentrale Figuren – reale Missstände und schwere Schicksale werden aufgezeigt: In erster Linie Korruption und Gräueltaten – bisweilen unter Beteiligung von Kindersoldaten. Zudem war es eine eher ungewöhnliche Idee, die geschädigte Psyche eines Offiziers dadurch zu verbildlichen, indem er häufig die ,,Geister" seiner Opfer sieht...

Wohin sich die Suche nach ihrem Mann entwickelt, hat mich überraschenderweise zufrieden gestellt – denn in der Hinsicht hatte ich im Vorhinein die größten Bedenken, dass man da eine bestimmte (eher konventionelle) Gegebenheit bzw. Begründung für präsentieren würde. Dass Beckinsale solche Parts verkörpern kann, ist im Grunde ja bekannt: An ihrer Performance hatte ich nichts zu beanstanden – was auch für die der Mehrzahl ihrer Co-Stars (u.a. Charles Dance, Matthew Le Nevez und Ólafur Darri Ólafsson) gilt. Hoffnung, Feigheit sowie Auswirkungen von ,,Verlust" sind drei der zentralen Motive hier – wobei derjenige, der reichlich Action, Tempo und/oder Hochspannung sucht, durchaus enttäuscht werden könnte... 

Kurzum:  Kompetent-solide Kost – weniger belanglos als befürchtet.

6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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