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Black Crab (schwedischer post-apokalyptischer Netflix-Kriegs-Action-Thriller)

Begonnen von StS, 22 Februar 2022, 19:35:59

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StS


During a long, harsh winter, six soldiers embark on a covert mission across a frozen archipelago, risking their lives to transport a mysterious package that could end the war. As they enter hostile enemy territory, they have no idea what dangers lie ahead or who—if anyone—they can trust. But for speed skater turned soldier Caroline Edh, the mission is about something else entirely. Starring Noomi Rapace in a film directed by Adam Berg.

Ab dem 18. März.

Ich mag Rapace nicht sonderlich ...und ihre Frisur hier ist auch nicht so toll  :happy3:  ...aber dem geb ich mal ne Chance.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Ich mag sie eigentlich sehr gern, immerhin hat sie die seltene Ehre, dass actionbetonte Stoffe direkt auf sie zugeschnitten werden, allerdings leidet darunter manchmal die Substanz wie bei "Rupture". Ich nehm ihr die Härten jedenfalls mehr ab als anderen wohltrainierten Hollywoodgrößen, die sich mal durch die Gegend prügeln (Theron vll mal ausgenommen).

Hier wird's vom Plot abhängen, ob der für mich funktioniert.

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Moonshade

Die Frau wollte nicht Ryan Reynolds, die Frau wollte Noomi Rapace. Also her mit die Schwarze Krabbe...

Ähm, joah - könnte man rein theoretisch auch beim phantastischen Film reinstellen, denn obwohl das in einer variablen Jetztzeit zu spielen scheint, ist hier die Postapokalypse da, bzw. hält noch an.

Im Kern ist es nicht anders als eine von vielen Kriegs- und Actionrettungsmissionen (oder Aufträgen), bei denen eine Gruppe von Charakteren etwas zu holen, zu töten oder zu liefern hat - der Gag ist halt, dass sie es auf Schlittschuhen tun. Und genau das macht den visuellen Reiz aus, denn teilweise ist OSK nicht nur wunderschön gefilmt oder animiert, sondern auch ziemlich winter-creepy.

Was nicht jedem gefallen wird: was da nu wirklich los ist; wer gegen wen kämpft oder wer wem den Krieg erklärt hat, ob das lokal oder global ist - das wird nie geklärt. Unsere Seite - deren Seite, hier trifft praktisch das dreckige halbe Dutzend auf Schorse Orwell.
Fakt ist, wir befinden uns in einem von mehreren sehr langen Wintern und sind offenbar in Skandinavien. Mehr erfährt man nicht und man kommt auch nicht über das Land hinaus.

So gerät der Kriegsauftrag zu einem recht nüchternen Kammerspiel in endloser Weite, wobei man sicher sein kann, dass die Maximalzahl von 6 Personen nach und nach schrumpfen wird. Wieso und woran, wird nicht verraten, aber OSK ist ein sehr deftiger Kriegsfilm, in dem es viel über Befehl und Gehorsam geht und darüber Persönliches und Globales nicht immer trennen zu können. Kameraderie und Aufopferung spielen genauso eine Rolle wie blinder Glaube oder die Gefahr des Hinterfragens.

Leider erfährt man nicht wirklich so viel über die Figuren, nur Puzzleteile und gerade über Frau Rapace und ihren besten Gegner im Team (oder Helfer?) erfährt man nicht genug - meistens ist es nur die Aussicht auf ein Wiedertreffen mit der entführten Tochter, die sie antreibt.

Auf den letzten Metern kommen wir dann aber doch noch zur Konsequenz, zur Botschaft, zum (natürlich) Allgemeinwissen über Krieg generell - und zu ein paar Unwahrscheinlichkeiten, weil man sich noch einen hübschen Showdown bauen wollte. Der hat mich nicht ganz überzeugt
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(vor allem, ob eine einzige Granate jetzt am Ende die Welt vor der Biowaffe bewahrt hat oder nicht)
, aber er passt zumindest vom Tenor und von
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der Aktualität (ja, der kommt wie gerufen zum Ukrainekonflikt, der Film)


Insgesamt kriegt der schwedische Film aber ganz gut den Spagat zwischen Kriegsaction und philosophischer und psychologischer Attitüde hin und erzielt so mehr Wirkung als ein typischer War-Actioner aus der B-Ecke. Es hätte noch etwas mehr Figurentiefe sein können, aber insgesamt war ich über diesen Netflix-Beitrag hocherfreut. (7,5/10)
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Eric

Kann mich Moonie nur anschliessen. (Auch was die finale Wertung betrifft)
Du liest am Anfang irgendwo "Kriegsfilm" und hast dann eigentlich schon massig Action und Explosionen im Hinterkopf.
Und irgendwie gibt es davon doch sehr sehr wenig. Aber wenn, sind sie meiner Meinung nach gut gemacht. Mit Ausnahme
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der Explosion am Ende
. Das war dann doch etwas zu viel des Guten wenn man es mal so ausdrücken darf.

Allerdings bleibt einem, Aufgrund der aktuellen politischen Lage in der Ukraine, öfters mal ein Klos im Hals stecken.

"Lustiges" Fact am Rande:
Eigentlich landete der nur deswegen auf dem Schirm, weil ich weder auf PRIME, noch auf NETFLIX den alten RED DAWN - DIE ROTE FLUT gefunden habe, den ich eigentlich sehen wollte.
(Durch massive Umräumarbeiten im Männerzimmer fand ich weder die DVD noch die Blu Ray vom alten RED DAWN)
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Moonshade

Der Film hat ja durchaus viel Action und beklemmende Situationen, aber eben weniger typische Schußgefechte.
Insgesamt fühlte ich mich von der Stimmung her aber sehr an die dystopischen Filme der 70er oder die zynischen Kriegsreißer der späten 60er erinnert.

Einige Sequenzen hatten dann auch eine ekle "Mein Gott, ist das schön!"-Stimmung, etwa wenn die losfahren und hinter ihnen wird die alte Basis in irgendwas zerschossen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Wolfhard-Eitelwolf

Hat mir auch unter dem Strich ganz gut gefallen. Optisch ist der Film erste Sahne und kreiert eine angenehm düstere Endzeit-Atmosphäre. Einige Szenen von Ruinen, Raketenbeschuss und Leichenbergen könnten glatt aus der Ukraine stammen momentan - so schnell holt die Realität die Fiktion ein.
Leider zieht das zu mainstreamige Finale den Film dann doch wieder runter, ebenso die Synchro-Stimme von Frau Rapace, die ich auf den Tod nicht abkann.

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