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Life (Sci-Fi-Thriller mit Jake Gyllenhaal und Ryan Reynolds)

Begonnen von StS, 6 November 2016, 20:34:16

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StS



Regie: Daniel Espinosa
Cast: Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson, Olga Dihovichnaya, Ariyon Bakare, Hiroyuki Sanada und Ryan Reynolds

Life tells the story of the six-member crew of the International Space Station that is on the cutting edge of one of the most important discoveries in human history: the first evidence of extraterrestrial life on Mars. As the crew begins to conduct research, their methods end up having unintended consequences and the life form proves more intelligent than anyone ever expected...

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"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hitfield

Entspricht ziemlich genau meinem bevorzugten Film-Beuteschema (Science Fiction-Genre, Wissenschaftler forschen nach anderen Lebensformen usw.).

Der lange Trailer sieht danach aus, als ob es ein außerirdischer Organismus schafft, einen Menschen zu infizieren und quasi einen "Alien" hervorzubringen, nur dass dies genau über der Erde in einer internationalen Raumstation passiert und nicht in den Tiefen des Alls. Die Aufgabe der anderen Crewmitglieder dürfte dann darin bestehen, alles zu tun, das Alien daran zu hindern, auf die Erde zu gelangen.

Wäre eine nette Variante bekannter Motive. Das Projekt war mir bislang übrigens nicht ins Auge gefallen - bin gespannt.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Moonshade

Das war zwar schon ein paarmal da, wie z.b. bei "The Last Days on Mars", aber nichts gegen ein gutes altes SF-Kammerspiel auf der Alienklaviatur...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

EvilErnie

FETT, Deadpool im Weltall   :rofl:

Ne im Ernst, schaut ganz gut aus...freu mich immer auf gute SiFi-Kost
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

StS

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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

DisposableMiffy

24 März 2017, 10:53:09 #5 Letzte Bearbeitung: 24 März 2017, 14:06:58 von DisposableMiffy
Freundlich formuliert ist "Life" eine Hommage an "Alien" (ein bisschen "Gravity" ist auch enthalten), man kann es aber auch als schlichten Abklatsch bezeichnen. Da der Film kompetent und äußerst kurzweilig inszeniert ist, neige ich zu ersterem.

Das Drehbuch (von den Autoren stammen auch "Deapool" und "Zombieland") ist solide, der namhafte Cast macht aus dem Material mehr, als das geschriebene Wort allein her gibt. Bei einer Spielzeit von 103 Minuten und sechs Crew-Mitgliedern darf man dennoch keine tiefschürfende Figurenzeichnung erwarten, zumal "Life" im Gegensatz zum  großen Vorbild relativ zügig den Punkt erreicht, wo alles den Bach runter zu gehen beginnt.

Bis kurz vor Schluss hatte ich im Geiste 7,5/10 gezückt, für das Ende gibt es einen Punkt extra. Es ist zwar simpel und wie der Rest des Streifens gewinnt es keine Auszeichnung für außerordentliche Kreativität, aber es funktioniert einfach wunderbar, finde ich.

Positiv zu erwähnen ist noch das creature design und generell der Look des Films. "Life" sieht sehr viel hochwertiger aus, als ich es von einem 58 Mio SciFi-Weltraum-Film erwartet habe.

Wenn einen die nicht vorhandene Originalität nicht stört, dann ist "Life" zumindest für Genrefreunde sehenswert.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

StS

Mochte den ebenfalls. Recht spannend, gut gemacht, kurzweilig, ordentlich gespielt und mit nem starken Ende.  7/10
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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

PierrotLeFou

5 April 2017, 04:13:37 #7 Letzte Bearbeitung: 5 April 2017, 04:17:22 von PierrotLeFou
Was dem Trailer nach eine Art "Alien"-Plagiat zu sein schien, war dann letztlich doch eher ein Gegenstück, das weniger die Fremdartigkeit des Fremden betont (welche man auch als das Abjekte schlechthin verstehen durfte), sondern eher die Gemeinsamkeit mit der fremden Lebensform, die in der Frage nach der Quintessenz des Lebens ruht...
Der wie bei "Alien" ähnlich bedeutungsschwangere Titel wird im Film dann immer wieder aufgegriffen und durchgespielt: Dauer-Melancholiker Gyllenhaal ist lieber im All als auf der Erde, weil 8 Millionen Idioten dort ohnehin nicht in Frieden miteinander leben können (wohin die Raumstation zum Ort der friedlichen Koexistenz geworden ist); seine Kollegin verweist auf die Sonnenseiten der Existenz; ein Kollege verfolgt die Geburt seines Kindes auf der Erde am Bildschirm, ein anderer spielt Vater für die erweckte Lebensform vom Mars und wird später erkennen, das Leben automatisch auch immer irgendwie Vernichtung bedeutet... Wie Leben entsteht und welchen Sinn es erfüllt, fragen sich einige Charaktere zu Beginn...
Und dann ist es nicht Gyllenhaals Kollegin, die sich
Spoiler: zeige
 für die Menschheit und den Kollegen opfert (obwohl sie gute Gründe hätte, sich für den Kollegen aufzuopfern)
, sondern der Melancholiker
Spoiler: zeige
opfert sich auf, weil er ja ohnehin nicht wirklich auf die Erde zurückwill und obwohl die Menschheit in seinen Augen ohnehin in die Irre geht
...
Leben zwischen Fortbestand (der Gattung) und Endlichkeit, zwischen Harmonie und Überlebenskampf, zwischen Sinnlosigkeit und Sinnstiftung... alles klingt immer wieder einmal an, aber so richtig in die Tiefe geht der Film dann kaum, gleicht das aber durch die durchaus unterhaltsame creature feature-Züge wieder etwas aus, wenngleich die Ambitionen, die der Film hier und da erkennen lässt, nie so recht ausgespielt werden.

Der vorhersehbare Schlussgag untergräbt die
Spoiler: zeige
Aufopferungs
-Nummer am Ende wieder gehörig; aber weil die
Spoiler: zeige
Aufopferung hier teilweise auch so einem Effizienz- & Pflicht-Gedanken unterliegt (was ich verachte) und nicht allein einen Akt der Nächstenliebe darstellt
, ist das auch nicht weiter schlimm...

Angenehm ausgewogen zwischen still und aufwühlend, etwas redundant in seinen Verfolgungs- & Konfrontationsszenen mit dem Alien... hübsch inszeniert, wobei es mich zugegebenermaßen schon ein wenig stört, dass ein einstmals so radikales Mittel wie die entfesselte Plansequenz längst so ein Hollywood-Standard ist, der ganz zielbewusst etwa für Schwerelosigkeitsszenen eingesetzt wird. Die Avantgarde darf auch gar nichts für sich behalten, alles eignet man sich an und meißelt es zurecht, bis es massenkompatibel ist...

Schwächer als die "Alien"-Filme nach den ersten zwei Teilen ist er auch nicht... 7/10...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

vodkamartini

Ds Fazit unterschreibe ich, die Bepunktung ebenfalls.  ;)

Nicht konform gehe ich mit der Ansicht, es handle sich hier um eine Gegenstück zu Alien. Das ist schon arg wohlwollend im Sinne einer gewitzten Umkehrung interpretiert. Vielleicht wollten die Macher das sogar, zumindest bei mir kam aber nur eine recht schamlose und v.a. offensive Alien-Kopie an, dafür eine sehr unterhaltsame.

Immer, wenn man versucht hat, in Richtung des Titels philosophisch, oder wenigstens tiefschürfender zu werden, blieb das sehr oberflächlich, blass und schadete obendrein der Dramaturgie. Glücklicherweise sind diese Versuche so halbherzig wie dünn gesät.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Wolfhard-Eitelwolf

Auf UHD nachgeholt und besonders Außenaufnamen der ISS erscheinen so besonders eindrucksvoll (allerdings auch netzartige Kompressionsartefakte ganz am Anfang im Sternenhimmel). Rein filmisch kann man dann durchaus zufrieden sein, handelt es sich letztlich doch auch um keine zu dreiste Kopie des Scott-Meisterwerks. Life bietet unterm Strich grundsolide und leicht verdauliche SF-Action zwischen offener Luftschleuse und recht geschwind umherjuckelndem Alienorganismus, die besonders optisch überzeugt. Die Darsteller agieren ebenfalls überzeugend und bisweilen entwickelt man als Zuschauer sogar so etwas wie Sympathie - was im heutigen 0815-Kino ja durchaus Seltenheitswert hat. Warum Life dann am Ende aber doch nur nette Unterhaltung ist? Man wird es schon ahnen: Als typisches Kommerzprodukt des 21.Jahrhunderts verlässt sich auch Life am Ende mehr auf seine recht farbenfrohen und (zu) gut ausgeleuchteten CGI-Inszenierungen als auf ein wirklich ausgeklügeltes Drehbuch. Gedanken, wie man Szenen optimal arrangiert, etwa mit Dunkelheit, subtilen Andeutungen, Stillhalten und akustischer Rafinesse spielt, Urängste anspricht, um das Maximum aus den zur Verfügung stehenden Mitteln herauszukitzeln, die hat man sich auch hier (selbstredend) nicht gemacht. Warum auch? Der Computer richtet's ja mit ordentlich Krawumm in der irdischen Atmosphäre! Zur Not lässt man den Organismus in noch mehr Farben schillern und perfekt ausblancierte Choregraphien ausführen - Heinchen Blöd ist schon irgendwie zufrieden. Immerhin funktioniert es ja auch wirklich und man zuckt einfach noch die Schultern nach dem Motto "Ich erwarte eh nichts anderes".  7 / 10

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