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Frontier - Pelzhandelskriege (Netflix)

Begonnen von Glod, 27 Januar 2017, 12:26:49

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Glod

27 Januar 2017, 12:26:49 Letzte Bearbeitung: 27 Januar 2017, 12:30:45 von Glod
http://www.youtu.be/2J5wTsYAh94

Netflix hat eine neue Serie im Angebot.
Es geht um die Zeit im 16./17. Jahrhundert, als das Geschäft mit dem Pelzhandel im Norden der USA bzw. Kanada ein ziemlich explosiver Zeitvertreib war. Mehrere Interessengruppen spielen sich gegenseitig übel mit. Zwischendrin ein junger Mann aus England, der seine Geliebte wiederhaben will, die in England im Knast sitzt.

Also ich bin ja voll und ganz dafür, dass Netflix & Co. massiv auf Eigenkreationen setzen, um das zahlende Publikum bei Laune zu halten. Allerdings zeigt sich eben auch immer wieder, dass man bei vielen Produktionen das Budget entsprechend verteilen muss und Frontier hat hier definitiv zu wenig abbekommen. Man versucht ein wenig, den Deadwood-Vibe zu erzeugen, scheitert imo aber auf ganzer Linie.
Die Story beschränkt sich auf sehr wenige Handlungsorte, die noch dazu extrem limitiert sind. Ein Indianer-Camp besteht in der Totalen aus ca. 6 Zelten, gefühlt findet die Handlung dort nur in einem statt. James Town schaut äußerlich auch nur nach 5 Häusern aus und wird dann zusätzlich auf die Kneipe und das Haus des bösen Lords reduziert. Dann haben wir noch eine Location in Montreal, die grundsätzlich nur aus schicken Innenräumen besteht und natürlich Wald.
Die Charaktere sind durch die Bank Arschköppe oder völlig wurscht. Lord "Mir-egal-hab-den-Namen-vergessen" markiert emsig den Böstuer, kommt aber nicht mal ansatzweise in die Nähe eines Al Swearengen. Den Rest kann man auch in der Pfeife rauchen. Tun alle mächtig verschwörerisch, aber so richtig passieren tut auch nix. Mord ist die Patentlösung für alle Probleme. Die Figuren verhalten sich zum Teil schreiend dämlich (wie jetzt, gleich aus dem Haus von Lord "Sowas-von-wurscht" verschwinden? Komm, lass erstmal ficken). Jason Momoa soll hier das große Zugpferd sein...war nix. Das alle Figuren permanent wie Schauspieler in Kostümen aussehen, hilft auch nicht weiter.
Woher das Teil seine Erwachseneneinstufung hat, ist mir auch schleierhaft. Obwohl da ziemlich viele über die Klippe springen, ist die Serie weit von der Zeigefreudigkeit (auch was T'n A angeht) eines Deadwood entfernt. Wahrscheinlich muss man einigermaßen gefestigt im Leben stehen, um das auszuhalten.

Die erste Staffel besteht aus 6 Episoden. Habe bislang 4 geschafft. Bin unschlüssig, ob ich mir die verbliebenen noch antun soll.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Venom138

Hab mir die Serie aus Zeitmangel auch nicht angetan. Hab dann wohl echt nix verpasst...
Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen/tun, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)

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