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Ready Player One (Spielberg)

Begonnen von StS, 23 Juli 2017, 20:51:03

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mali

Viel schlimmer wird sein, das es eben weichgespült, steril, blutleer und gewaltarm ist. Also dem Buch genau gar nicht gerecht wird. Spielberg -> Rente.

manisimmati

Zitat von: Mr. Blonde am 16 März 2018, 01:23:31

:viney:
Ich hasse die direkten Zitate, mit denen der Trailer um sich wirft.
Geht's noch plumper? Spielberg läuft Amok mit der Postmoderne ...

McClane

@ mali

Sorry, aber das Buch ist doch auch nicht sonderlich gewalttätig. Abgesehen von der kurzen Beschreibung der Gefahren in den Stacks und
Spoiler: zeige
dem Video des Mordes an einem Gamer
gibt es da doch nix groß Gewalttätiges.
Spoiler: zeige
Seine Ersatzfamilie kommt ja bei einer Explosion zu Tode.
Ist alles auch im PG-13-Rahmen problemlos darstellbar. Hab das Buch auch nie als Erwachsenenstoff gesehen.

Ich freu mich drauf. Man muss auch kein Gamer sein, um Spaß daran zu haben, aber mit dem postmodernen Zitatregen muss man klar kommen - war schon im Buch nicht anders, das ja auch in vielen Punkten Nerdjerking mit dem "Erinnerst du dich noch wie geil die Eighties waren?" betreibt. Kann ich aber mit leben.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

mali

Kommt drauf an wie man es liest :-)

Organhändler und pädophile Vergewaltiger auf dem Schulweg. Dutzende Unschuldige weggebomt, Mord aus Profigier, Schuldner werden zu Zwangsarbeiter, etc. etc. Eine hoffnungslos dystopische Welt in der ein Leben fast gar nichts zählt. All das wird als "Stimmung" nicht seinen Weg in den Film finden.

McClane

Gibt es alles auch in den PG-13-"Hunger Games", so what? Abgesehen von den Pädos und Organhändlern aus dem echt nicht zentralen Wegwerfsatz.
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mali

Wir werden es erleben :-) Spielberg wird uns nicht "enttäuschen".

Riddick

Zitat von: mali am 16 März 2018, 17:56:13
Wir werden es erleben :-) Spielberg wird uns nicht "enttäuschen".

Das denke ich auch  ;)

Verstehe jetzt auch nicht, warum man diesem Film (welcher ja durchaus mal wieder was frisches zu bieten hat) so negativ gegenübersteht, aber dem x-ten Superheldendebakel nach Schema F so entgegenfiebert.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

mali

Ich stehe nicht dem Film negativ gegenüber - nur Spielberg an sich und seinen sterilen, blutarmen, familientauglichen Verfilmungen :-)


Riddick

Zitat von: mali am 17 März 2018, 23:21:45
... - nur Spielberg an sich und seinen sterilen, blutarmen, familientauglichen Verfilmungen :-)

OK, das ist halt Spielberg. Im Vergleich zu Marvel, Disney und Co. finde ich dem seine Filme aber in dieser Beziehung noch weitaus erträglicher.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Butzemann

Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

mali

Zitat von: Butzemann am 19 März 2018, 03:27:29
Endlich sags mal einer!

Und was? Etwas bezuglos Dein "finde ich gut" :-)

Mills

Zitat von: mali am 19 März 2018, 10:38:24
Zitat von: Butzemann am 19 März 2018, 03:27:29
Endlich sags mal einer!

Und was? Etwas bezuglos Dein "finde ich gut" :-)
Das er Spielberg erträglicher findet als mali, äh Marvel. ;-) War doch jetzt offensichtlich...
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

mali

Wahrscheinlich :-)

Aber diese erschütternde Marvel/Disney-Sache oder das "dem seine" hat mich als Norddeutschen wohl etwas aus der Bahn geworfen ;-)

Butzemann

Spielberg vs. Marvel natürlich.

Eigentlich wollte ich mich schon im Thread zu Infinity War äußern, habs dann doch nicht getan, weil ich dachte, ist zwecklos und man regt sich nur auf. Bin einfach müde aufgrund dieser Comicverflimungen, und da sehe ich halt dieser Verfilmung durchaus positiver entgegen, zumal ich grad auch das Buch lese und man sich das sehr schön als Film vorstellen kann, vor allem dann wenn noch ein Spielberg involviert ist. Dem würde ich sogar Abweichungen verzeihen...
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"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

Riddick

Zitat von: Butzemann am 20 März 2018, 23:16:28
Bin einfach müde aufgrund dieser Comicverflimungen, und da sehe ich halt dieser Verfilmung durchaus positiver entgegen, zumal ich grad auch das Buch lese und man sich das sehr schön als Film vorstellen kann, vor allem dann wenn noch ein Spielberg involviert ist. Dem würde ich sogar Abweichungen verzeihen...

Ganz meine Meinung. Diese ganzen Marvel-Filme laufen immer nach Schema F ab: Gleiche Geschichte, nur andere Kostüme. Hier hingegen ist die Story mal einigermaßen "frisch" und auch so scheint es genügend Schauwerte zu geben.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

mali

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ready-player-one-von-steven-spielberg-im-kino-rueckfall-in-die-achtziger-a-1198985.html

[...]Spielberg beweist Mut zur Lücke. Seine Verfilmung des Science-Fiction-Kultromans "Ready Player One" beginnt er mit einer großzügigen Auslassung. Grob geschätzt die ersten 100 bis 150 Seiten der Romanvorlage von Ernest Cline lässt er [...] schnell vorbeiziehen.[...]

[...]birst der Film fast vor Zitaten aus früheren Spielberg-Filmen[...]

[...]Muss Parzival sich im Buch zum Beispiel im legendären Text-Adventure "Zork" beweisen, donnert im Film der Tyrannosaurus aus "Jurassic Park" über die Leinwand[...]

[...]Vom gesellschaftskritischen Ansatz der Buchvorlage bleibt bei diesem Gewimmel nicht viel übrig[...]

[...]Spielberg hat aus "Ready Player One" einen Familienfilm gemacht.[...]


Welch Überraschung  :icon_lol:

Riddick

Zitat von: mali am 22 März 2018, 11:04:50
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ready-player-one-von-steven-spielberg-im-kino-rueckfall-in-die-achtziger-a-1198985.html

[...]Spielberg beweist Mut zur Lücke. Seine Verfilmung des Science-Fiction-Kultromans "Ready Player One" beginnt er mit einer großzügigen Auslassung. Grob geschätzt die ersten 100 bis 150 Seiten der Romanvorlage von Ernest Cline lässt er [...] schnell vorbeiziehen.[...]

[...]birst der Film fast vor Zitaten aus früheren Spielberg-Filmen[...]

[...]Muss Parzival sich im Buch zum Beispiel im legendären Text-Adventure "Zork" beweisen, donnert im Film der Tyrannosaurus aus "Jurassic Park" über die Leinwand[...]

[...]Vom gesellschaftskritischen Ansatz der Buchvorlage bleibt bei diesem Gewimmel nicht viel übrig[...]

[...]Spielberg hat aus "Ready Player One" einen Familienfilm gemacht.[...]


Welch Überraschung  :icon_lol:

Bedeutet trotzdem nicht, dass der Film schlecht sein muss. Buch und Film sind nun mal zwei Welten.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

mali

[...]Allerdings hat der Regisseur die dystopische Welt des Romans für seinen Film mit viel Zuckerguß verziert: Herrschen im Buch Armut, Drogensucht und Tod in den Slums, schaut man bei Spielbergs Film in fröhliche Mittelklasse-Gesichter von Hausfrauen, die im Putzkittel gutgelaunt ihren Wohnwagen saugen. Auch hat sich Spielberg nicht getraut hat, die beiden jugendlichen Protagonisten so zu zeigen, wie Cline sie beschrieben hat: Übergewichtig und nicht unbedingt dem Hollywood-Schönheitsideal entsprechend.[...]

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Filmkritik-Ready-Player-One-Im-Popkultur-Schweinsgalopp-durch-die-Virtual-Reality-4003011.html

DisposableMiffy

6 April 2018, 17:29:21 #48 Letzte Bearbeitung: 6 April 2018, 17:34:44 von DisposableMiffy
Als Kommentar zu Virtual Reality, Nostalgie-Wahn oder Popkultur taugt RPO nicht, weil er viel zu verliebt ins eigene Spektakel ist. Der Film ist eye candy vom Feinsten, hat darüber hinaus aber kaum etwas zu bieten. Dank des zügigen Tempos fällt die Substanzlosigkeit, während das Spektakel andauert, nicht ganz so stark auf, aber bis ich aus dem Kino raus war, hatte ich das meiste schon wieder vergessen. Spielberg stopft seinen Film voll mit popkulturellen Anspielungen, aber abgesehen von der Kubrick-Sequenz in der Mitte, schafft er es nicht, Momente zu kreieren, die in zwanzig Jahren selbst zitiert werden könnten. Das größte Versäumnis ist aber, dass der Film kaum etwas vom behaupteten miserablen Zustand der echten Welt zeigt, was den Aufhänger, dass die Oasis ein bitter nötiger Zufluchtsort sei, zum reinen Gimmick degradiert. Da ist es dann auch schon fast egal, dass jede Figur interessanter ist als der blasse Protagonist. Neben dem visuellen Pomp ist Ben Mendelsohn der einzige Lichtblick. Als stereotyper Bösewicht macht er da weiter, wo er in Rogue One aufgehört hat und stiehlt allen die Schau.

6.5/10

letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

vodkamartini

6 April 2018, 17:47:50 #49 Letzte Bearbeitung: 6 April 2018, 18:10:39 von vodkamartini
Erster Kurzeindruck zu Ready Player One:

Der Roman hat auch seine Schwächen und lässt seine Protagonisten bisweilen viel zu lange viel zu häufig Computerspiele bzw. Automatenspiele spielen. Spielberg hat diesen Bereich richtigerweise entschlackt, allerdings ersetzt er diese Plotpoints durch virtuelle Autorennen und gnadenlos vollgestopfte Phantasiewelten. Dazu kommt, dass er wieder flächendeckend seinen typischen Zuckerguss drüber gelegt hat, der die düstere Dystopie bestenfalls andeutet. Des weiteren müssen wir noch eine wenig berührende Liebesgeschichte und eine "Verschönerung" der realen Romanfiguren hinnehmen. Ansonsten ist das ganze ein hyperaktives CGI-Feuerwerk, das sehr schnell sehr ordentlich ermüdet und bisweilen auch nervt. Die Message "Lebe nicht virtuell, sondern in der Realität" wirkt angesichts des Daueraufenthalts der Helden in der Oasis reichlich aufgepfropft und nicht sonderlich glaubwürdig. Rylance spielt ähnlich abwesend und aufreizend gemächlich wie in Bridge of Spies, nur dass er diesmal zusätzlich ordentlich Gras erwischt zu haben scheint. Eine ganz fade Vorstellung. Darstellerisch macht einzig Mendelsohn Spaß, der aber von Spielberg zu sehr an der Leine gehalten wird und nur selten den Krennick raus lassen darf. Von den großspurig angekündigten popkulturellen Referenzen der seligen 80er ist kaum etwas zu sehen, außer man gerät bereits bei einem CGI DeLorean und ein bis zwei im Hintergrund untergebrachten Popsongs (Tears for Fears, New Order) in Ekstase.

Insgesamt eine Enttäuschung, zumal Spielberg ja ganz offenkundig des Autors Wunschkandidat war, aber dessen Moments und Senses of Wonder sind halt unwiderruflich vorbei. 5,5/10
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

Zitat von: vodkamartini am  6 April 2018, 17:47:50
Von den großspurig angekündigten popkulturellen Referenzen der seligen 80er ist kaum etwas zu sehen, außer man gerät bereits bei einem CGI DeLorean und ein bis zwei im Hintergrund untergebrachten Popsongs (Tears for Fears, New Order) in Ekstase.

Was ist mit "The Shining", "The Fly", Chucky, Freddy, Jason, RoboCop, Van Halen, Twisted Sister, "Akira", "Risky Business", um nur einige Eighties-Referenzen zu nennen, die mir noch aus dem Stegreif einfallen?
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

vodkamartini

Insgesamt nur Sekunden-Schnipsel, die mir kaum im Gedächtnis geblieben sind. Belangloses Name-Dropping. Gerade Robocop und Freddy waren ja wohl schlechte Witze (irgendwo im vollgestopften Bild noch untergebracht. Shining war da für mich die große Ausnahme und die einzig wirkliche aha-Sequenz, wenn ich auch diesen Film trotz seines Entstehungsjahres nicht zur klassischen 80er Popkultur zählen würde.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

proximo

Hab ihn gesehen und fand ihn als euphorischer Buch-Liebhaber auch nicht ganz so gut. Man wird zwar durchgehend unterhalten und visuell stimuliert, aber ich hätte mir einfach wirklich viel mehr Nähe zum Buch gewünscht. Vor allem was die Repräsentation alter Videospiele angeht. Davon kommen gefühlt nur n Bruchteil aus dem Buch im Film vor.
Insgesamt geht alles viel zu schnell. Die Oasis wird nicht ausführlich genug vorgestellt finde ich, so dass man die Bedeutung für die Menschen kaum nachvollziehen kann. Es wird ausschließlich als "Fluchtmöglichkeit" abgehandelt, während es tatsächlich ja viel mehr ist. Die Menschen LEBEN ja wirklich in der Oasis. Mit Job, Freizeit, Sozialleben und allem drum und dran.
Auch die High Five und deren Freundschaft wird zu oberflächlich behandelt. Zuuuu schnell einfach alles.
Und wie gesagt die großen Unterschiede zum Buch. Allein schon, dass keine einzige Quest so aus dem Buch übernommen wurde ist schon sehr schade. Dafür dass man als begeisterter Leser 4 Jahre auf die Verfilmung gewartet hat und die Ansprüche durch die ganzen Umstände der Produktion enorm hoch waren, ist Ready Player One eher als Ernüchterung anzusehen.

ABER..ich fühlte mich dennoch gut unterhalten und kann es nicht abwarten den Film in 4K zuhause zu sehen. Dass die Unterschiede zum Buch so gravierend sind ist zwar schade, aber irgendwo auch in Ordnung, da man so beide eher unabhängig voneinander genießen kann.

7/10
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

StS

Nettes Sci-Fi-Fantasy-Popkultur-Popcorn-Kino mit guten Effekten und einigen echt coolen Einzel-Sequenzen (allen voran das Wagenrennen und die "the Shining"-Passage), das man prima wegsnacken kann bzw. das prima zu unterhalten vermag sowie man möglichst auf der größten verfügbaren Leinwand anschauen sollte (allein schon aufgrund der vielen Details/Figuren innerhalb der gebotenen Bilder)...  7/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Butzemann

Wie siehts denn mit dem 3D aus? Ich befürchte ja wieder, dass es nachträglich konvertiert ist, wenns direkt in 3D gedreht ist, siehts halt gleich mal besser aus, aber gerade zu diesem Film bietet sich 3D einfach an.

Ich bin am überlegen da ins Kino zu gehen, obwohl ich mittlerweile 3D Vorstellungen meide...
Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

Mills

Ich finde, 3D hätte nicht sein müssen.
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

DisposableMiffy

3D fand ich hier mal wieder ohne Mehrwert.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

PierrotLeFou

18 April 2018, 12:26:00 #58 Letzte Bearbeitung: 18 April 2018, 13:25:47 von PierrotLeFou
Ich kenne das Buch nicht, mochte den Film aber recht gerne. (Filmvorlagen nicht gelesen zu haben, hat den schönen Vorteil, dass man beim Gucken nie das Gefühl hat, einem wird etwas weggenommen.) Im Vergleich mit "BFG", "War Horse", "Indiana Jones 4", "Minority Report", "A.I.", "Hook", "Always" und den "Jurassic Park"-Spielbergs war mir der hier doch lieber (obgleich ich ja Spielen für einen recht sinnlosen Zeitvertreib halte und dementsprechend wenig gespielt habe). Abgesehen vom "Tim und Struppi" und einigen der ernsteren Historienfilme müsste ich schon in die 80er zurückgehen, um blockbusterartige Spielbergs zu bekommen, die mir mehr geben.

Spielberg setzt hier Ansätze aus "Minority Report" (das Vergnügen in virtuellen Realitäten) und "A.I." (die Liebe zu künstlischen Geschöpfen) fort, hat aber leider nicht ganz den Hollywoodfilm über hollywoodschen Eskapismus abgeliefert, den ich erhofft hatte. Wollte der Film etwas bloß erzählen, dass die wahre Medienrezeption im Fanboytum mit einer Liebe zu den Schöpfern liegt und es bloß noch darauf ankommt, neben der Liebe zu Film/Spiel auch noch das echte Leben im Griff zu haben?
Spannender finde ich dann die Haltung des Schöpfers, der zwar bloß ein Träumer ist, allerdings sympathisch gegen ein Lebensmodell von Effizienz und Zwecklogik rebelliert (und Spielchen erfindet, in denen man im Rückwärtsgang erfolgreicher ist oder gewinnend verliert). Und dass es einem weiter bringt, wenn man unter die Oberfläche vordingt (wie beim Autorennen), um dabei die Konstruiertheit eines Werkes zu durchschauen, ist ja auch ganz nett. (Kann man auch wie sovieles am Film als Hinweis lesen, dass RPO besonders in Verbindung/als Ergänzung mit/zur Buchvorlage gesehen werden sollte, um noch mehr zu erkennen.) Und mir ist bewusst, dass diese in Münzen zerspringenden Figuren dem Computerspiel entstammen, aber dennoch lässt sich das in RPO auch schön gegen den Strich lesen als Kommentar auf Gewalt im populären Film, die - sofern sie nicht zu grafisch ausfällt - ein ganz gutes Geschäft mit Leinwand-Toten macht; insbesondere Kriegs-/Action-Streifen.
Die "Shining"-Passage war ganz witzig, die Liebesgeschichte ganz nett. Und die "Fluchtmöglichkeits"-Thematik reicht mir eigentlich total, zumal Spielberg auch ohne dicken, pickligen Star diese Avatar-Psychologie durchaus thematisiert. Mehr wäre gar nicht nötig gewesen, ist doch schon (im positiven Sinne) klischeehaft genug... (Gag am Rande: Der prominente Avatar des unscheinbaren Teenagers tarnt sich als Clark Kent.)

Und dann gab es noch die rührenden, wenn auch allzu spielbergschen Szenen. Etwa am Schluss, wenn sich zeigt, dass es einfach ergreifend ist, jemanden äußerst angerührt zu sehen - auch wenn man den Grund dieser Rührung nicht unbedingt schätzt.
7,5/10


Aber ich merke auch, dass ich solche Teenie-Abenteuer samt ersten Romanzen im zunehmenden Alter kaum noch gucken kann, ohne wieder 18 sein zu wollen. (Aber ich wolte ja auch mit 18 am liebsten wieder 16 sein.) :icon_neutral:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Mr Orange

Für mich ein klassischer Vertreter für "Nettes Popcornkino"

Macht man nichts falsch, wenn man ihn im Kino guckt, aber es bleibt auch nicht viel hängen und in nächster Zeit muss ich den auch nicht nochmal gucken.

Das Rennen zu Beginn (mE auch die einzige Szene, wo der 3D-Aufschlag berechtigt war) und der Ausflug in einen bekannten Horrorfilm sind großartig. Ansonsten aber folgende Kritikpunkte:

- Die Referenzen werden im Buch ja extra kursiv hervorgehoben (damit es der Leser auch wirklich checkt). Und genau so kommt es mir teilweise auch im Film vor: Teilweise werden die Anspielungen extra nochmal erklärt wie bspw. "Das ist Parzival... wie der Ritter der nach dem Heiligen Gral gesucht hat", der Film muss
Spoiler: zeige
Shining sein, weil der Schöpfer Stephen King die Verfilmung nicht ausstehen konnte"
usw. Empfand ich als Extrem nervig
- Die Figuren und die Love-Story haben mich Null mitgenommen. Am "besten" war aber die Auflösung des "Glaub mir, in der Realität willst du mich nicht sehen"-Moments Spoiler:
Spoiler: zeige
Sie hat dann eine Art größeren Leberfleck über dem Auge, was sie natürlich zu einem absolut abstoßenden Freak macht *Ironie off*

- Ich weiß in einem Film der in der VR spielt darf man nicht über Realismus nachdenken, aber wenn die Leute da alle (in der realen Welt!) mit ihrem VR-Brillen durch den Alltag laufen.. werden die dann nicht einfach überfahren o.ä.?

Von daher: Geguckt, unterhalten worden, aber auch schnell wieder vergessen 6/10
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

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