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Godless (Netflix Miniserie)

Begonnen von tenderman, 21 November 2017, 16:32:06

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tenderman

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18515725.html

Von Steven Soderbergh produziert - liest sich recht vielversprechend.

Gruß tenderman
"Aspirin gab´s nicht, da hab ich dir Zigaretten mitgebracht" (Homer Simpson)

JasonXtreme

Erste Folge gesehen... ist zwar sehr ruhig und auch langsam erzählt, es dauert ein wenig bis man durchblickt - aber das wird gut!!! Die ersten paar Minuten sind fast apokalyptisch anzusehen, die Darsteller sind alle gut besetzt, ich denke da hat Soderbergh was geiles geschaffen!!!

Die Folgen (7 sind es) sind auch erstaunlich lang! Fünf dauern zwischen 1 Stunde 10 und 1 Stunde 20 Minuten, zwei dann nur 43 bzw. 34 Minuten. Seltsame Verteilung, aber egal. Wer auf Western steht, sollte hier reinschauen!
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

StS

Zitat von: JasonXtreme am  5 Dezember 2017, 12:15:42Fünf dauern zwischen 1 Stunde 10 und 1 Stunde 20 Minuten, zwei dann nur 43 bzw. 34 Minuten. Seltsame Verteilung

Das ist mir damals bei "the OA" erstsmals aufgefallen, dass jemand das so macht.
Soderbergh, Du Nachmacher!  :icon_lol:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

JasonXtreme

War bei Mindhunter bei einer Folge auch so, die Idee dahinter erschließt sich mir irgendwie null, aber da ja keiner mehr auf Free-TV Konventionen schauen muss, scheint das egal zu sein  :king: früher musste es ja in ne Stunde passen, wird ja heute noch so gemacht bei den Dingern wie Greys Anatomy, Supernatural...
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Private Joker

Schön, dass sich die Streaminganbieter jetzt auch mal des Westerns annehmen. Und dank Netflixens gut gefüllter Kriegskasse sieht das auch teilweise richtig gut aus, im (fast schon tarantionbreitem) TV-sprengenden Widescreen-Format und mit Landschaften und Kulissen, die praktisch alle Nicht-Quentin-Westernversuche der letzten Kino- und DtV-Jahre ärmlich, eng, einfach nicht nach Western aussehen lassen.

Erzählerisch und von der Dramaturgie erreicht man das Niveau allerdings nicht. Zu viele Erzählstränge marschieren zu langsam auf einen zugegebenermaßen grandiosen und blutigen Showdown zu, auf Deutsch: 6 von 7 Folgen lang tut sich nicht viel. Die Idee mit der fast reinen Frauenstadt (incl. Gelesbel) ist gut, fast schon ein bisschen zu modern, ganz im Gegensatz zu der altbackenen Shane-Story aus der ganz verstaubten Western-Mottenkiste um den herzensguten Ex-Banditen, Pferdeflüsterer, Ersatzvater und Witwentröster (da helfen auch Frau Dockerys gelegentlich nackte Möpse nicht wirklich). Die wenige Action der ersten Episoden wird weitgehend in die heutzutage wohl obligatorischen unvermittelten Rückblenden gesteckt. Aber weil man im Gegensatz zu der anderen teuren (und entgegen den US-Kritiken mE recht gelungenen )Western-Miniserie "The Son"  dem Publikum und seinem Durchblick anscheinend nicht traut, werden die zwecks Unterscheidbarkeit in einen scheußlichen Sepiaton gegradet, der dann zu den eh nicht überzeugenden CGI-Bluteffekten einen echt häßlichen Kontrast bildet.

Schauspielerisch gibt es auch einen bunten Strauß; Daniels ist schon ziemlich beeindruckend in einer allerdings arg überhöhten Bösewichtrolle, Dockery schaut ladylike in die Gegend (wie komme ich da jetzt drauf ?), muss mir aber mal erklären, wie sie bei so viel Farmarbeit unter der Präriesonne so blass bleiben kann. Der Ersatz-Pratt hat mich genauso schnell genervt wie das "Junger-DiCaprio-Lookalike", dafür sind bei der Frauentruppe ein paar starke Typen (TypInnen ?) dabei, allen voran Merrit Wever.

Tue mich da mit der Bewertung etwas schwer, weil die Schlussfolge wirklich ein Knaller ist, aber über die gesamte Laufzeit maximal 6/10, würde ich sagen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

EddieSpaghetti

Hatte mich auf die Serie gefreut, neuere Westernserie gibts ja nicht gerade massenhaft. Aber nach der Sichtung zieh ich ein ähnliches Fazit wie hier im Thread, ganz sicher nicht schlecht, aber stellenweise war mir das zu langsam
Spoiler: zeige
(in Folge 3 oder 4 wo über zehn Minuten Pferde eingeritten werden, und auch die zehnminütige Endpassage der letzten Folge wo Roy Goode nur durch die Landschaft reitet, als extreme Beispiele)
, obwohl ich nichts gegen ein ruhiges Erzähltempo hab, aber ereignisarm sollte die Story dabei nicht bleiben.

Insgesamt fand ich das Treiben in der Stadt fast interessanter, als den eigentlichen Goode vs Graham Hauptstrang, da in der Stadt einfach etwas mehr passierte. Die Schlussfolge mit glaub ich 80 Minuten Länge ist natürlich wie weiter oben erwähnt richtig gut und holt noch ein bisschen was raus. Villeicht wäre eine Straffung des Mittelteils, das Godless auf fünf Folgen kommt, angenehmer gewesen.

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