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High Life (Sci-Fi mit Robert Pattinson)

Begonnen von StS, 14 Oktober 2018, 13:52:45

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StS



Director: Claire Denis
Stars: Robert Pattinson, Juliette Binoche, Mia Goth, André Benjamin, ...

A father and his daughter struggle to survive in deep space where they live in isolation.

Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=0WI49OA3BjU

Schau ich mir bestimmt mal an.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Cyman

17 Oktober 2018, 09:04:40 #1 Letzte Bearbeitung: 17 Oktober 2018, 09:08:33 von Cyman
Unfassbar prätentiös, anstrengend, pseudointellektuell und schrecklich langweilig: HIGH LIFE ist ein gescheitertes Philosophieexperiment über Klaustrophobie, Isolation, Geburt, Tod, Vaterschaft, Gewalt, sexuelles Verlangen, einen Space-Dildosessel (?!) und
Spoiler: zeige
Robert Pattinson, der im Schlaf (?!) vergewaltigt wird.
Gewisse Leute finden den Film sicherlich unglaublich artsy, doppelschichtig und vielleicht sogar schockierend, ich war ziemlich sprachlos über diese lächerliche Menge an Leere. Ich bin perplex über all das kritische Lob, welches dieser Film erhalten hat. Einige bezeichnen HIGH LIFE sogar als neuen 2001: A SPACE ODYSSEY. Da fehlen mir echt die Worte. Und ja: ich mag anspruchsvolle, sperrige Filme eigentlich. Schlussendlich retten ein paar interessante Visuals das Werk vor dem kompletten Absturz. 3/10

PierrotLeFou

Ich freue mich drauf. "Un beau soleil intérieur" hatte zwar ein bisschen geschwächelt, aber Claire Denis macht in der Regel sehr schöne, ruhige, gewitzte Filme, die eines aber ganz gewiss nicht sind: unterhaltsam aufgrund der reinen Handlungslogik. Würde mich gar nicht wundern, wenn das so ein Film wird, den Pattison-Liebhaber(innen) als seinen schlechtesten Film einstufen werden...
Pseudointellektuell hat Denis auf mich nie gewirkt, prätentiös vielleicht, das wird aber durch ihren sanften Humor wieder entschärft. Der Langeweile-Vorwurf kommt ja auch immer wieder bei ihr (und ist natürlich höchst subjektiv) und ich hatte mich beim Trailer schon gefragt, ob der nicht eher Erwartungen jener Art weckt, welche Denis bislang noch nie erfüllt hat.
Bin jedenfalls sehr gespannt... :icon_mrgreen:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Cyman

Vielleicht schätzt man das Werk mehr, wenn man mit dem filmischen Kanon von Denis vertraut ist. Schön, ruhig oder gewitzt fand ich den Film jedoch zu keiner Sekunde, bis auf eine Handvoll gelungener Einstellungen. An den Schauspielern lag es grösstenteils nicht; Robert Pattinson ist okay, jedoch niemals so einnehmend wie in den sehr gelungenen Werken COSMOPOLIS, THE ROVER, THE LOST CITY OF Z oder GOOD TIME. Richtig schrecklich ist eigentlich nur die Leistung von Jessie Ross, welche die Teenie-Tochter von Pattinson spielt. Ich hätte anstatt "langweilig" auch "öde", oder "anstrengend" schreiben können, aber ja, das ist natürlich subjektiv, wie ein Filmreview nun mal ist.
Ich bin auf jeden Fall auf Deine Meinung gespannt. Lese Deine Reviews, bzw. Essays immer mit grossem Interesse!

Cheers, Cyman

Roughale

Zitat von: Cyman am 17 Oktober 2018, 17:02:14...Robert Pattinson ist okay, jedoch niemals so einnehmend wie in den sehr gelungenen Werken COSMOPOLIS...

Bitte was? Da war er für mich unerträglich schlecht, mag aber auch am Film gelegen haben, der hat mir gar nicht zugesagt... Geschmäcker halt ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Cyman

Ich schätze Cronenberg sehr und mochte auch COSMOPOLIS mit Abstrichen. Meiner Meinung nach passte dort Pattinson's reduziertes Schauspiel vorzüglich zum Thema. Allerdings konnte ich mit Cronenberg's MAPS TO THE STARS absolut nichts anfangen. Geschmäcker halt.  ;)
Sorry für's Off-Topic.

Cheers, Cyman

PierrotLeFou

12 Juni 2019, 06:52:32 #6 Letzte Bearbeitung: 12 Juni 2019, 07:43:35 von PierrotLeFou
Endlich gesehen. War ein bisschen wie bei "Un beau soleil intérieur": Frühere Filme von Denis mag ich lieber, wirklich enttäuscht war ich aber auch nicht...

Den Soundtrack mochte ich sehr, der Abspann war ungemein toll; hauchzart schimmern hier und dort "Silent Running" (1972) und "Solyaris" (1972) durch (und die Zug-Szene war Eigenzitat und indirektes Godard-Zitat zugleich); Mia Goth hat mir kaum jemals so gut gefallen wie hier...
Prätentiös kommen wohl ein, zwei Dialoge daher – das "Tabu" wird mir z.B. etwas zu stark betont; lenkt dafür aber natürlich die Aufmerksamkeit auf die Körperflüssigkeiten, die hier nahezu alle fließen...
Als schön und ruhig empfand ich den Film wie erwartet durchaus, Denis' eigentümlicher Witz scheint mir hier aber etwas minimiert worden zu sein. Und wie schon in "Un beau soleil intérieur" schreitet die Entdramatisierung der ohnehin bei Denis niemals konventionellen oder auf Spannung abzielenden Handlung voran, wobei es hier aber bereits wieder einen erkennbaren Fortschritt der Handlung (eine inhaltliche Entwicklung) gibt... Als Abenteuer-Film wird der Streifen mMn schlecht etikettiert, denn der ganze "Mission/Gelingen/Scheitern"-Aspekt bleibt ziemlich unscheinbar und die Probleme innerhalb der Crew werden mit wenig Suspense und kaum als Identifikationsfiguren taugenden Figuren geschildert. Was bleibt ist wie so oft in Denis-Filmen der Blick auf den Rand, auf Grenzbereiche... Dem Schwarzen Loch, dem Tod und der Zukunft der Menschheit steht das Heranwachsen einer Neugeborenen gegenüber, dem Kreisen am Ereignishorizont des Schwarzen Loches entspricht das Zittern im kleinen Tod oder das Abjekte des Körpers, das sich als Flüssigkeit aus diesem ergießt... Vielleicht könnte man Denis-Filme eher Zustandsfilme als Handlungsfilme nennen; ich mochte das durchaus gerne: dieses schwermütige, aber nicht sentimentale Feeling, das Hängen an der Erde, an konkreten Erinnerungen, am Alltäglichen einerseits, dieses Interesse am Neu- und Fremdartigen, am Transzendenten andererseits, das daraus resultierende Unbefriedigtsein und Nicht-mehr-wollen einerseits, die Faszination und Liebe zum frisch entstehenden Lebewesen andererseits.
Für mich ist das zumindest ein Film, der mir ein eigentümliches Feeling vermittelt, das ich in Worten nicht sogleich adäquat umreißen kann. Ein existenzieller Sci-Fi-Film mit slow-cinema-Affinität, der aber keinerlei Antworten gibt und darüber hinaus Fragen auch bloß andeutet...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Roughale

Ich musste den Film in einer Sneak ertragen, war sehr schwer weil das wirklich nicht mein Ding ist. Und RP fand ich wieder mal richtig schlecht, nachdem er ja schon ein paar passable Leistungen ablegen konnte, hier ein grosser Schritt zurück zum ausdruckslosen Starren in's Nichts - mag hier passen, aber wie ein Kritiker passend schrieb "der Film ist so, wie Farbe beim Trocknen zuschauen" - sowas brauche ich nicht...

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