Das Filmjahr 2018: der grosse Rückblick

Begonnen von manisimmati, 31 Dezember 2018, 00:43:54

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manisimmati

Freunde der Nacht!

Das Jahresende naht. Ihr wisst, was das bedeutet: Listen! Vierzehn Mal hat es mich dieses Jahr ins Kino gezogen. Für mich Heimkino- und Retro-Freak ist das Rekord. Leider war mein Filmjahr 2018 eher durchwachsen, habe vergleichsweise viele Gurken gesehen. Den 10/10-Oberknüller gab's dieses Jahr leider auch nicht. (Mindestens Roma und Suspiria harren noch der Sichtung.)

14. Ready Player One (2/10)

Urks! Ganz schlimm, was Steven Spielberg hier zusammen gestiefelt hat. Eine Pervertierung der Postmoderne. Ich mag gar nicht mehr darüber nachdenken, geschweige denn darüber schreiben.

13. The Bookshop (3/10)

Kitsch der übelsten und langweiligsten Sorte: "Bücher sind so toll!" Rückständig und vorhersehbar.

12. Aquaman (4/10)

Hochglanz-Overkill, leidlich unterhaltsam, muss aber nicht sein.

11. The Disaster Artist (4/10)

Meine Enttäuschung des Jahres. Der Biopic über den mysteriösen Tommy Wiseau hätte sooo gut werden können, ist aber leider in die Hosen gegangen.

10. Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse (4/10)

Schweizer Film. Romcom im jüdischen Milieu, das angestaubten Mustern folgt.

9. Hereditary (5/10)

Diffuser und zahnloser Horror, der ein bisschen – und erfolglos – auf kunstvoll und tiefgründig macht.

8. The Killing of a Sacred Deer (7/10)

Was experimentellen Horror angeht, da vertraue ich dann doch eher auf Giorgos Lanthimos – auch wenn The Killing of a Sacred Deer manchenorts arg prätentiös ist.

7. Lady Bird (7/10)

Süsser Indiefilm, tut niemandem was zuleide. Nett und authentisch.

6. Call Me By Your Name (8/10)

Erotisch, sinnlich, tragisch. Ein Fest für Auge und Gefühl.

5. The Shape of Water (8/10)

Amélie unter Wasser. Angenehm märchenhaft, auch wenn Guillermo del Toro gehörig mit dem Holzhammer schwingt.

4. Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (8/10)

Mitreissend und schwarzhumorig. Der Film ist allerdings nicht so cool und anspruchsvoll, wie er sich gibt.

3. Isle of Dogs (9/10)

Herrlich verschroben und abgedreht. Visueller Humor par excellence.

2. I, Tonya (9/10)

Fantastischer (Anti-)Sportfilm. Geiler Soundtrack, toll gespielt, intelligent selbstreflexiv.

1. A Silent Voice (9/10)

Anime über das Thema Mobbing und Vergebung. Einfühlsam, zart und menschlich. Der schönste und würdigste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe.

PierrotLeFou

8-9/10:
Transit (2018) und Gundermann (2018) waren in diesem Jahr bei mir ganz weit oben. Hätte nicht gedacht, dass es zwei deutsche Filme werden, die meine Highlights des Jahres bilden. (Wenn ich allerdings den erst im Februar angelaufenen "Der seidene Faden" (2017) mitzählen würde, läge er ganz klar an der Spitze (10/10) – unheimlich, dieses durchgängig herausragende Niveau von P. Th. Anderson.)


8/10:
Mit Cold War - Der Breitengrad der Liebe (2018) kann Pawlikowski nicht ganz an seinen Ida (2015) anknüpfen und inhaltlich kam aus Polen zuletzt auch wesentlich schärferes und engagierteres; aber ästhetisch ist dieser der Polnischen Schule und der neuen Welle verpflichtete Film wirklich wundervoll geworden...
Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu (2018) funktioniert als Gangsterfilm und ethnographische Lehrstunde gleichermaßen. Sehr beeindruckend und nicht das, was ich nach "Der Schamane und die Schlange" (2015) erwartet hätte.
Glücklich wie Lazzaro (2018) ist ziemlich italienisch und ausgesprochen originell.
Nanouk (2018) hat eher wenig mit dem Flaherty-Klassiker zu tun und besticht vor allem als Film über Vergänglichkeit und Wandel, weshalb es dann doch passt, auf einen alten Klassiker Bezug zu nehmen.
Seestück (2018) Tolle Volker-Koepp-Doku mit faszinierenden Bildern und interessanten Gesprächen.
Hereditary - Das Vermächtnis (2018) und Ghostland (2018) stellen mMn die bislang interessantesten Horrorfilme des Jahres dar. Guadagninos "Suspiria" muss ich aber noch schauen... (und weil er oben genannt wurde: "Call Me By Your Name" (2017) ist natürlich ebenfalls großartig und ich würde ihn bei den 2017er Titeln weit oben ansiedeln.)
Aufbruch zum Mond (2018) und das Thriller-Drama The Guilty (2018) unterhalten jeweils durchgängig und sind dabei angenehm ruhig.
Widows - Tödliche Witwen (2018) ist als Thriller hingegen etwas ruppiger und krawalliger und angenehm eigenwillig.
Ebenfalls noch ziemlich stark: Die Doku 1968 - Die globale Revolte (2018), die wesentlich besser ist als alles, was es 2008 so zum Thema gab...


7-8/10:
Isle of Dogs - Ataris Reise (2018) gewitzt und spaßig, manieriert.
Offenes Geheimnis (2018) Einfühlsames Kriminaldrama, nicht ganz so gut wie andere Farhadis, aber mit dieser Besetzung ist er wohl endgültig im Weltkino angekommen.
Die Maske (2018) Bitterböse Satire aus Polen, teils deprimierend.
Ready Player One (2018) Wird mMn viel zu sehr gebasht. Intelligentes und zugleich spektakuläres Blockbusterkino, das durchaus ganz ergiebig ist.
Utøya 22. Juli (2018) Beklemmende Aufarbeitung, erfreulich weit weg von der Figur des Täters.
Bohemian Rhapsody (2018)


7/10:
Auf der Suche nach Ingmar Bergman (2018) ist auch nicht viel besser als der TV-Film Ingmar Bergman - Herr der Dämonen (2018) und überraschend ähnlich in einigen Punkten. Persona: Der Film, der Ingmar Bergman rettete (2018) ist dagegen etwas "kleiner", blickt aber eben bloß konzentrierter auf einen bestimmten Fleck in der Karriere. Insgesamt schon sehenswerte Dokus zum 100. Geburtstag.
BlacKkKlansman (2018) ist nicht so utnerhaltsam wie gedacht und bisweilen etwas vereinfachend, Climax (2018) hat mich auch ziemlich enttäuscht, entzieht er sich doch auf der Inhaltsebene ein bisschen der guten Zugänglichkeit. Der Dolmetscher (2018) setzt etwas zu sehr darauf, ein ungewilltes Publikum über die Komödie abzuholen, ehe es dann zur Geschichtsaufarbeitung geht und Donbass (2018) ist eine polemische, pessimistische Farce, die insgesamt sicher streitbar ist.
Dogman (2018) und Die Erbinnen (2018) sind nicht unspannend, verzichten jedoch auf eine konventionelle Dramaturgie und klingen stattdessen ganz leise aus... ist sehenswert, aber auch ein wenig anstrengend. Ähnliches ließe sich wohl auch über In den Gängen (2018) sagen, der aber vergleichsweise noch etwas witziger ist...
Panahis Drei Gesichter (2018) ist dagegen eine weit heitere, Sibel (2018) eher eine weit dramatischere Milieuschilderung.
Mission: Impossible - Fallout (2018) macht Spaß, hat tolle Stunts und das war es aber auch schon.
Kulenkampffs Schuhe (2018) - cleverer kleiner Essay.
Under the Silver Lake (2018) - ungemein gaga, spaßiges Paranoiakino mit Mut zum Geblödel.
Die Erscheinung (2018) - interessantes (mehr oder weniger religiöses) Drama ohne Kitsch und Pathos.


6-7/10:
Mandy (2018) macht Spaß, sieht hübsch aus, ist atmosphärisch und leider auch ziemlich inhaltsarm
A Quiet Place (2018), Sicario 2 (2018), Unsane - Ausgeliefert (2018) und Verschwörung (2018) funktionieren allesamt trotz Logikfehler und Klischees ganz gut.
A Star Is Born (2018) ist eigentlich ein furchtbarer Film, aber auf einem hohen Niveau.


6/10:
Jeweils interessant mit einigen Schönheitsfehlern: 15:17 to Paris (2018), 1985 (2018), Cobain (2018), The House That Jack Built (2018)
08/15-Horror: Strangers - Opfernacht (2018), Winchester - Das Haus der Verdammten (2018), The Nun (2018)
Following Habeck (2018), It Must Schwing - The Blue Note Story (2018) - interessant.
Halloween (2018) - bemüht aber recht erfolglos.


5-6/10:
Die defekte Katze (2018), Mario (2018) - Etwas durchwachsen aber gut gemeint und insgesamt über dem Mittelmaß.
Day of the Dead: Bloodline (2018) Schwache Neuauflage, mit welcher der Regisseur aber nochmals ein zuvor bedientes Motiv aufgreift.
Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes (2018) Wenders kriecht dem Papst in den Arsch. Mit den irreren Zitaten des greisen Mannes hätte man auch einen etwas differenzierteren Film drehen können. Auch Harvey Weinstein - Chronik eines Skandals (2018) ist einfach bloß parteiisch und verzichtet dabei auf jede Analyse und jeden Erkenntniswert. Als Chronik aber noch ganz nett.


5/10:
The First Purge (2018) - reichlich blöder Beitrag einer reichlich blöden Reihe. Insidious: The Last Key (2018) - schlechtester Beitrag einer nicht ganz so blöden Reihe. Summer of 84 (2018) - recht lahm.
The Nanny (2018) - mehr Fantasy als Horror und für so einen billigen Streifen eines nicht gerade renommierten Genrefilmers gut erträglich.


4/10:
Farmlands (2018) Umstrittene Doku von Lauren Southern. Schreckliche Frau.
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Hitfield

31 Dezember 2018, 10:40:14 #2 Letzte Bearbeitung: 31 Dezember 2018, 12:00:31 von Hitfield
Ich habe noch nie so wenige aktuelle Filme gesehen wie in diesem Jahr - im Prinzip nur die großen Blockbuster und Comicverfilmungen sowie vier "Autorenfilme", wenn man "Der seidene Faden" noch mitzählt. Die Autorenfilme waren immerhin alle gut bis sehr gut.

In jedem Jahr gibt es einen Blockbuster, den alle scheiße oder belanglos fanden, der mich wider Erwarten aber außerordentlich gut unterhalten hat und den ich rundum gelungen fand. In diesem Jahr war es erstaunlicherweise "The Meg", den ich mir nach dem miesen Feedback nicht im Kino angesehen habe.

Was die Blockbuster, Reboots und Sequels angeht, waren auch einige Enttäuschungen dabei, vor allem der Abschluß der "Maze Runner"-Trilogie und die Sequels von "Jurassic World" und "Predator". "Black Panther" war für mich der schwächste Film des MCU.

In Kürze die gesehenen Kinofilme des Jahres - es waren nur 17 Filme, falls ich nichts übersehen habe. Meine Lücken beim Kinojahr 2018 werden sich wie immer erst in den nächsten 2-3 Jahren schließen.

Von Top bis Flop:

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri 9 / 10
The Meg 9 / 10
Avengers: Infinity War 8,5 / 10
I, Tonya 8 / 10
Mission: Impossible - Fallout 8 / 10
Der seidene Faden 8 / 10
Skyscraper 7,5 / 10
The Commuter 7 / 10
Ant Man and the Wasp 7 / 10
Solo: A Star Wars Story 7 / 10
Ladybird 7 / 10
Rampage 6 / 10
Jurassic World: Das gefallene Königreich 5 / 10
The Predator 5 / 10
Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone 4,5 / 10
Ready Player One 4,5 / 10
Black Panther 4 / 10
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Mr Orange

31 Dezember 2018, 12:04:05 #3 Letzte Bearbeitung: 31 Dezember 2018, 12:21:56 von Mr Orange
Ich war dieses Jahr so oft wie lange nicht im Kino... was aber weniger am aktuellen Programm lag, sondern an der Tatsache, dass mein Lieblings-Programmkino 50. Geburtstag gefeiert und dazu jede Woche einen Filmklassiker gezeigt hat.
Dank weiterer "Retro"-Reihen wie 'Alles außer Tatort' oder 'Die Nacht des schlechten Geschmacks' konnte ich so zahlreiche Klassiker wie Spiel mir das Lied vom Tod, Apocalypse Now, Der Weiße Hai, Yol, Pfahl in meinem Fleisch oder Rosemaries Baby im Kino genießen.

Ich hoffe der Trend, ältere Filme nochmal aufzuführen setzt sich in 2019 fort.

Zum aktuellen Programm nur noch die Anmerkung, dass es mich sehr gefreut hat neben dem üblichen Schweigerhöfer-Mist überaschend viele gute deutsche Filme dieses Jahr zu sehen (und einige wie In den Gängen stehen noch aus). Schade das gerade diese dann meist nach spätestens zwei Wochen schon wieder aus dem Programm verschwinden. Nun aber die Übersicht.

Top (8 -9):
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri -> Auch für mich Film des Jahres. Darsteller bis in die kleinste Nebenrolle top, interessante Handlung ohne s/w-Malerei und auch technisch (Plansequenz als Sam Rockwell ausrastet etc.) vom feinsten.
I, Tonya -> Darsteller-Kino vom feinsten die Zweite. Dazu in der Form mit den Interviews interssant transportiert, genialer Soundtrack großartig eingesetzt ('Everyone's a Winner, baby' zum Training der überehrgeizigen Tonya Harding  :dodo:).
Bohemian Rhapsody -> Mir ist egal ob manche Queen-Fans rumheulen, dass es Abweichungen zu den historischen Fakten gibt. Der Film hatte mich von der ersten Minute, wenn Rami Malek sich nochmal puscht während er auf dem Weg zur Bühne ist.
Der Hauptmann -> Bitte mehr solcher deutchen Filme: Handlung, Darsteller, Kamera, s/w-Optik -> alles top. Einzig manch -anscheinedn bewusst eingestreuter- humorvoller Moment war in meinen Augen unpassend.
The House That Jack Built -> Puuh.. anfangs lacht man noch ein bisschen mit M. Dillon und denkt "Das ist aber sehr schwarzer Humor"... im Verlauf ist davon aber nicht mehr viel da und es bleibt eher das unbehagliche Gefühl wie damals bei Funny Games. Dazu die quasi parallel im Off geführte Debatte über Kunst durch Dillon und Ganz... Lars von Trier hat es einfach drauf.

Gut (7):
Hereditary -> Eigentlich ein großartiges Horror-DRAMA, mit Szenen die noch Tage haften bleiben. Aber das die Auflösung dann doch so Klassisch daherkam, hat den Gesamteindruck etwas getrübt.
Wind River -> Ich habe ein Faible für solche Filme. Wortkarge Hauptfiguren, die sich nicht nur mit extremen klimatischen Bedingungen, sondern auch mit ihrem Mitmenschen rumplagen müssen... aber mit E. Olsen bin ich nicht warm geworden...imO eine klare Fehlbesetzung.
Leave No Trace -> Tolles Aussteiger-Drama... aber für mich nicht der großartige Flm, den ich mir nach zahlreichen positiven Stimmen erhofft habe.
Florida Project ->
Das schweigende Klassenzimmer
Avengers 3: Infinity War
Climax -> Geniale erste 20 - 30 Minuten. Kann das Niveau mE nicht halten und viele Spielereien kennt man schon aus früheren Noe-Filmen, aber es ist auf jeden Fall etwas völlig anderes zum Standard-Kino-Berieselungsbrei.
Searching -> Der Film, der Unknown User sein wollte.
Mission: Impossible 6 -> Ist eigentlich nicht meine Filmreihe, aber dieser Teil hat mir ganz gut gefallen. Am Ende ist es - wie so oft bei MI - zu viel "getwiste".
Shape of Water -> Interessante Hommage an den Schrecken vom Amazonas... aber Oscar-verdächtigt? Nope!
Game Night -> Für mich beste Komödie des Jahres... was aber auch viel über das Kinojahr 2018 aussagt.

Okay (6):
Sicario 2 -> Wirkt durchgehend wie eine Rolex vom türkischen Basar: Hat auf den ersten Blick alles was den ersten Teil ausgemachte, aber bei genaueren Blick fehlt es deutlich an Qualität. Klassischer Mittelteil, dem es nur vergönnt ist Eins und Drei zu verknüpfen.
Auslöschung -> Eigentlich intersannt, mit teils krassen Szenen (Grizzlybär)... aber es hat was gefehlt.
Ready Player One -> Wo ist Walter? - Der Film
Suspiria -> Unfassbar gespannt auf die Zweitsichtung, der könnte auch noch locker zur 8 werden. Auf jeden Fall positiv: Eigenständiges Remake und nicht bloßer Abklatsch
Jurassic World 2 -> Ich kann jede kritische Stimme zu diesem  Film absolut nachvollziehen... aber ich war doch froh, dass es endlich mal von der Isla Nubla runterging.

Ab jetzt wirds schlechter (3-5):
Catch Me -> Handlung klang interessant, aber viele Gags zünden nicht. Selten einen so ruhigen Kinosaal bei einer Komödie erlebt
Rampage ->
Mile 22 -> Auch wenn die Rolle darauf ausgelegt war: Ich fand Wahlbergs Figur einfach nur unfassbar nervig. Action okay, ansonsten nix neues
Predator -> Ich bin rießiger Shane Black-Fan, aber das war nix. Gags / Sprüche die oft nicht zünden und eine Story die im Verlauf immer abstruser wird... da reißt auch die gelungene Härte des Films nicht viel raus
Skyscraper -> Anscheinend hab ich mit Jumanji den einzig guten The Rock-Film dieses Jahr verpasst... was ein Scheiß.
Meg -> Nicht Fisch - nicht Fleisch: Teils platte "Höhö, sie hat 'eindringen' gesagt"-Gags und dann wieder ernste Dramatik als der Vater der Wissenschaftlerin stirbt... wann ist Jason Statham in diese Kategorie von Filmen abgerutscht?
Der Sex Pakt -> Das schlimme an "Komödien" wie Sex Pakt (oder auch Bad Moms etc) ist dieses vorgaukeln von "Sich mal gehen lassen", innovativ sein, Grenzen überschreiten... um eigentlich aber die muffig-spießigsten Botschaften zu verbreiten, die selbst den meisten Konservativen zu altbacken sind. Kleiner Lichtblick: John Cena
Phantastische Tierwesen - Grindewalds Verbrechen -> Ich fand den ersten schon nicht dolle... und das hier war leider keine Steigerung.
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

vodkamartini

Kino 2018 - Mannes-, Geistes- und Überwätigungskraft schlägt Jumpsuit-Helden und alte Gewohnheiten

Da sage mal einer der Actionfilm ist out. Selten gab es ein solch reichhaltiges Angebot an typischen Männerfilmen wie im vergangenen Kinojahr. Von der prolligen Cop vs Gangster-Sause (,,Criminal Squad"), über bleihaltige Feldzüge gegen Drogenkartelle (,,Sicario 2") oder politische Schurkereien (,,Mile 22", ,,Hunter Killer"), bis hin zu männlichen (,,Equalizer 2", ,,Death Wish") wie weiblichen (,,Peppermint") Vigilangtentrips mit Engültigkeitsanspruch war wirklich für jeden Explosiv-Junkie etwas dabei. Als Krönung der Achterbahnsaison durfte man schließlich Altmeister Ethan Hunt auf seiner nunmehr sechsten unmöglichen Mission begleiten und zweieinhalb Stunden pures Adrenalin konsumieren.

Da konnte man sich beim obligatorisch reichhaltigen Superhelden-Angebot schon deutlich entspannter in die Vip-Sitze fletzen. Zwar mangelte es auch dort nicht an turbulenten Handlungen durch Bewegung, aber angesichts unverwundbarer Heroen, digitaler Gegnerscharen und physikalischer Grenzüberschreitungen aller Art, konnte man sich einer gewissen Teilnahmslosigkeit kaum erwehren. Die Filme kompensierten diese Schwachstellen mit knallbunten Bilderstürmen (,,Black Panther", ,,Aquaman") und teils derben (,,Deadpool 2"), teils infantilen (,,Aquaman") Humorattacken. Ausgerechnet das mit Jumspsuit-Personal vollgestopfte Rächer-Epos ,,Avengers: Infinity War" zog sich hier noch am achtbarsten aus der Affäre und lieferte das stimmigste Konzentrat.

Konzentrietre Arbeiten gab es auch im ebenfalls seit Jahren tot gesagten Erwachsenenfilm zu bewundern. Vor allem die sich Gegenwart (,,Wind River") und Vergangenheit (,,Hostiles") der amerikanischen Ureinwohner widmenden Thriller-Dramen boten messerscharfe Charakterstudien, grandioses Schauspiel (Jeremy Renner und Christian Bale) und dichteste Atmosphärik.
Darüber hinaus zeigte eine Reihe versierter Filmemacher in durchaus überraschenden Outings ihr Ausnahmekönnen ...

http://vodkasreviews.de/?p=411

www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

mali

Zitat von: manisimmati am 31 Dezember 2018, 00:43:54

14. Ready Player One (2/10)

Urks! Ganz schlimm, was Steven Spielberg hier zusammen gestiefelt hat. Eine Pervertierung der Postmoderne. Ich mag gar nicht mehr darüber nachdenken, geschweige denn darüber schreiben.

Und schon hast Du einen Fan :-)

pm.diebelshausen

Bei mir geht das schnell: ich habe sage und schreibe zwei Produktionen aus 2018 gesehen.  :D

Die erste eine ziemliche Gurke, die man liegen lassen kann: Operation: 12 Strong (5/10)

Dafür die zweite für mich eine Überraschung heutigen TV-Schaffens aus Deutschland, treffend besetzt, überzeugend im Zeitcholorit ausgestattet, spannend geschrieben und inszeniert, überzeugt mich komplett: Gladbeck (9/10)
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Cyman

Zitat von: PierrotLeFou am 31 Dezember 2018, 02:40:20

Ready Player One (2018) Wird mMn viel zu sehr gebasht. Intelligentes und zugleich spektakuläres Blockbusterkino, das durchaus ganz ergiebig ist.

Ich fand den okay und unterhaltsam, aber intelligent war daran nun wirklich nichts.

Cheers, Cyman

PierrotLeFou

Zitat von: Cyman am 31 Dezember 2018, 14:43:26
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Dezember 2018, 02:40:20

Ready Player One (2018) Wird mMn viel zu sehr gebasht. Intelligentes und zugleich spektakuläres Blockbusterkino, das durchaus ganz ergiebig ist.

Ich fand den okay und unterhaltsam, aber intelligent war daran nun wirklich nichts.

Cheers, Cyman
Gut, die reine Handlung sicher nicht, das ist halt der übliche Dystopie-Krams, aber die Art und Weise, in der dort (ausnahmsweise mal zurecht mit enorm viel CGI) über Virtualität und Medialität und Konventionen reflektiert wird, scheint mir vielfach schon ganz gewitzt zu sein... :icon_mrgreen: das mag aber auch bloß zufällig gelungen sein...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

vodkamartini

Stimme dir zu, hat mir bei der Zweitsichtung schon besser gefallen wie im Kino, da steckkt hinter dem ganzen CGI-Kram schon noch etwas mehr Substanz drin als zunächst untergegangen.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Mr Creazil

Bei mir schaut's für 2018 gleichfalls mager aus, was natürlich daran lag, dass ich viel zu selten nach Filmen abseits des Mainstream aktiv gesucht habe (Schande über mich), mich lieber zusehends in die Vergangenheit stürzen und da viel, viel mehr und ausgereifteres entdecke, als es der (mir bekannte) aktuelle Kinomarkt zu bieten hat.

The Nun – doofer, sterbenslangweiliger Horror aus der James-Wan-Jump Scare-Mottenkiste. (3,5)

Suspiria - Luca Gudagninos eigenwilliges, verkopftes Remake, entwickelt seine eigene Sogkraft, speziell durch die Kameraarbeit Sayombhu Mukdeeproms, die Schauspieler gefallen, sowie manche Verquickung von Tanz und Schmerz. Trotzdem hat er mich ein wenig ratlos entlassen, aber vielleicht legt sich das bei erneuten Sichtung. (7)

Solo: A Star Wars Story - ich bin ja inzwischen nah an der Grenze, Disneys "Star Wars"-Ausgeburten bloß noch mit Hass zu begegnen. Das Han Solo-Prequel fand ich dahingegen manierlich unterhaltsam und bei weitem nicht so nervtötend wie etwa Episode VIII oder "Rogue One". (6,5)

Halloween - unterscheidet sich für mich nicht groß von einem müde runterkurbelten Teenie-Slasher-Sequel Marke End-90er-, Anfang-2000er-Jahre, halt angereichert mit viel, viel Nostalgie-Koketterie. (5)

Summer of 84 - ich finde "Stranger Things" furchtbar überbewertet, "Summer of 84" schlägt in dieselbe Kerbe, muss indessen nicht das Kreuz einer Auswalzung auf Serienlänge mit sich rumschleppen und hat einen fiesen Schluss. (6,5)

Avengers: Infinity War - bei Marvel-Filmen bin ich bisweilen zwiegespalten, "Infinity War" macht höchstens semi ersichtlich, warum Geschichten und Filme, die für sich bestehen könnten, auf dem Altar nichtssagender Franchise-Produkte geopfert werden mussten. Davon ab ist der ganz spaßig, simpel eine groß angelegte Superhelden-Prügelei, die Russo-Brüder balancieren die Figurenfüllen funktionell aus, Thanos gefiel mir als nicht zu eindimensionaler Bösewicht. (7)

Ant-Man and the Wasp - ich mag das Hauptdarsteller-Trio (Michael Douglas ftw), ansonsten: exakt der einfallslose Marvel-Einheitsbrei mit austauschbarem ERJB, austauschbarem McGuffin (die Idee der Quanten-Ebene hat sich nach der visuellen Experimentierfreude des Erstlings vollauf erschöpft), austauschbaren Comic Reliefs und austauschbarem Plot, wie er mir zu viele Marvel-Beiträge ordentlich vergällt und zu fad-banalen Comic-Filmen macht. Bleibt nichts von hängen. (5)

Mission: Impossible - Fallout - nicht die ultimative Action-Offenbarung, wie allerorts verkündet. Tom Cruise ist nichtsdestominder (in der Regel) Garant für mindestens solide Blogbuster-Unterhaltung. ,,Fallout" hat tolle Actionszenen, dazu eine abwechslungsreiche Spionagegeschichte. Hatte ich, trotz aller Mängel, schlichten Spaß dran. (7,5)

Ghostland - den Twist habe ich tatsächlich nicht kommen sehen, er kommt jedoch vergleichsweise frühzeitig und danach hat mir irgendwas gefehlt, was aus dem ganzen mehr machen würde als schickes Set-Design. Bonus für die Lovecraft-Affinität. (6,5)

Black Panther - einer der langweiligsten, drögsten Marvel-Filme bislang, der kurzzeitig optisch auffällt, inhaltlich hingegen rapide in sich zusammenfällt, mit einem der blassesten Heroen, den das MCU-Pantheon zu bieten hat (empfand ich in ,,Civil War" noch anders btw). Das Hauruck-Finale erinnerte mich zudem an eine schlechte Kopie des Pendants aus "Phantom Menace".... (5)

Hereditary - kann die Lorbeeren bekannterweise nicht nachvollziehen. Funktioniert in der ersten Hälfte vor allem dank Toni Collette (und der anderen Darsteller) halbwegs als Drama, als Horror hat der bei mir überhaupt nicht zünden wollen und fing etwa ab der Halbzeit-Marke an, mich grässlich zu nerven. (4,5)

Ready Player One - eigentlich hätte man erwarten können, dass die Realitätsflucht-Thematik ein willkommener Stoff für Spielberg'schen Eskapismus gewesen wäre. Im Nachhinein kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Spielbergs "klassische" Herangehensweise nicht so recht zum postmodernen Sujet passen wollte. Zumal sich der Film ja gar nicht mit der Figur des Gamers und seiner Wirklichkeitsflucht auseinandersetzen möchte, lieber ein buntes Zitate-Raten anstimmt (@ Mr. Orange:  "Wo ist Walter? - Der Film"  :respekt: ) (5)
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Vince

Meine Statistik für 2018 mal in kurz und knapp:

FILME
gesehene Filme: 306  (2017: 279, 2016: 247, 2015: 227, 2014: 297)
- davon Mehrfachsichtungen: 63
- davon Filme aus 2018: 50 (basierend auf deutscher Erstveröffentlichung, d.h. entweder Kinostart oder Heimkinorelease)
Kinobesuche: 8 (2017: 10, 2016: 7, 2015: 9)
prozentuale Verteilung Blu-ray / DVD / VOD / Kino: 66 % / 11% / 21 % / 3% (aufgerundet)

SERIEN
gesehe Serienstaffeln: 37 (2017: 41, 2016: 47, 2015: 47, 2014: 47)
- davon Mehrfachsichtungen: 4
prozentuale Verteilung Blu-ray / DVD / VOD: 33 % / 50% / 17 % (aufgerundet)

Bei mir macht sich also in den letzten Jahren eine Serienmüdigkeit bemerkbar, da die Anzahl der gesehenen Serienstaffeln trotz der gefühlt immer kleiner werdenden Gesamtlaufzeiten der Staffeln (zB "Rick & Morty" mit seinen 10x20 Min. oder Jean-Claude Van Johnson, die kaum über die Laufzeit eines längeren Films hinausgeht) immer weiter abnimmt. Außerdem habe ich immerhin vier Staffeln daraus nicht zum ersten Mal gesehen. Ich habe zwar immer noch ungesehene Staffelboxen auf Halde, aber das wird schon weniger, weil einfach nicht viel Interessantes dazukommt.
Dabei spielt aber auch mit ein, dass zB. Netflix seine (zum Teil) interessanten Serien für Nicht-Abonnenten unter Verschluss hält und gewisse Studios darauf verzichten, weiter Blu-rays rauszubringen (The Strain, Fargo) oder gleich komplett die Veröffentlichung auf physischen Datenträgern einzustampfen (Hell On Wheels).
Filme haben mich wieder mehr begeistert; wenn man mal durch die Plastik-Oberfläche der Massenabfertigungsfilme gedrungen ist, konnte man 2018 viele tolle Filme entdecken. Davon abgesehen werkeln einige Labels fleißig daran, starke Veröffentlichungen zu Klassikern, zu bislang vernachlässigten Kultfilmen und auch Obskuritäten für ein spezielles Publikum herauszubringen. Capelight, Koch, Anolis und Wicked-Vision stehen hier für mich wieder ganz oben (zusammen mit Bildstörung, wobei die 2018 nur sehr wenig herausgebracht haben - ich glaube die letzte VÖ stammt von Mai oder so). Tatsächlich habe ich eine große Menge von persönlichen Must-Sees gar nicht mehr geschafft.

Highlight 2018:
Hereditary
- Was für ein brillanter Schlusspunkt. Das war tatsächlich der vorletzte Film, den ich 2018 gesehen habe (der letzte war ein Rewatch von End Of Days) und dann kommt da so ein Kracher. Steht für mich auch stellvertretend dafür, was der Horrorfilm inzwischen wieder drauf hat.

Follow Ups:
Mission: Impossible - Fallout (bester US-Actioner seit vielen Jahren - und das bei einem sechsten Teil)
Avengers - Infinity War (superepischer Ultra-Bombast)
Call Me By Your Name (Der Sommerfilm des Jahres)
A Beautiful Day (Untergrund-Melancholie geht immer)
The Disaster Artist (schöne Meta-Reflektion über Hollywood)
Hagazussa - Der Hexenfluch (Hexenhorror funktioniert auch in deutschsprachig)
Revenge (Rape&Revenge auf höchster Intensitätsstufe)
I, Tonya (endlich mal wieder eine Filmbiografie mit einem interessanten Narrationsansatz)
Der seidene Faden (eine hochkomplexe Beschreibung zwischenmenschlicher Dynamik)
Wind River (packender Grenzlandthriller)

War okay:
Ready Player One (zwar künstliche Welt mit dem typischen Schlag Spielberg-Kitsch, aber er hat seine Momente und gewinnt bei Zweitsichtung im Heimkino sogar noch dazu)
Game Night (beste Komödie, was leider viel über die aktuelle Verfassung der Komödien aussagt, die inzwischen überwiegend in Mischformen zB. mit Action stattfindet)
A Quiet Place (nettes Konzept, aber jetzt nicht der Innovationskracher, der daraus gemacht wird)
Summer Of 84 (NOCH macht die überstilisierte 80er Atmo Spaß)
Accident Man (unterhaltsamstes B-Action-Flick)
Batman Ninja (Optik Wow, Inhalt Au!)
Alles Geld der Welt (wobei die Produktionsgeschichte fast interessanter ist als der Film)
Die Dunkelste Stunde (ausformuliert bis ins letzte Detail)
Lady Bird (als Teenage-Indie-Drama nicht mein Steckenpferd, aber die Regisseurin trifft die zeitlich-örtliche Stimmung so gut, dass die Geschichte universell anwendbar wird)
The Shape Of Water (Optik und Ausstattung herausragend, inhaltlich aber leicht enttäuschend)
Professor Marston & The Wonder Women (nach I, Tonya die originellste Filmbiografie)
Mayhem (ein frischer Blick auf Zomnbie-Infektionen)
The Villainess (überzeugt mit herausragenden Action-Plansequenzen, erzählerisch guter Durchschnitt)
Ghost Stories (wie ein nostalgischer Ausflug zu den King-TV-Adaptionen der 90er, nur hochwertiger)
Ant-Man And The Wasp (gerade noch kurz vor der Grenze zu Meh)

Meh:
Deadpool 2 (da werden mir ein paar Meta-Rollen zuviel gepurzelt - hektisch, unsauber, aber dann doch nicht ganz ohne Reiz)
Black Panther (Ethno-Kitsch)
Insidious: The Last Key (nicht mehr wirklich gut, aber für mich zumindest wieder etwas besser als Teil 3)
Criminal Squad (oder: Baby-Heat)
The Commuter (insgesamt ganz okay gemacht, aber die 69-Hours-Epigone hängen einem schon etwas zum Hals raus)
Jurassic World - Das gefallene Königreich (ein Film mit Dinos muss schon viel falsch machen, wenn er bei mir nicht über Mittelmaß hinauskommt)
Kickboxer - Die Abrechnung (wenn Mike Tyson der beste Schauspieler eines Films ist...)
Red Sparrow (obskure Mainstream-Exploitation)
Tremors 6 (dasselbe wie immer, nur halt diesmal mit ein paar Schneeflocken und weißen Tarnanzügen)
Wildling (konnte mich nicht richtig packen)
Downsizing (Payne schafft es nicht, das SciFi-Element richtig zu verwerten)
Operation: 12 Strong (schon wieder komplett aus dem Gedächtnis gelöscht)

Enttäuschungen:
Meg (so ein Riesenvieh und dann so geringe Schauwerte)
Tomb Raider (ausdruckslose Hauptdarstellerin hüpft durch billige Kulissen ohne Abenteuerflair)
Venom (Rückfall in alte Videotheken-Zeiten)
Motorrad - The Last Ride (experimentierfreudig, aber unter dem Strich unästhetisch)
Weltengänger (die jährliche Ration russischer Bestseller-Verschrottung)
It Came From The Desert (das hätte man sich viel spaßiger vorgestellt)
Jeepers Creepers 3 (müde Rückkehr ohne Biss)
Pacific Rim: Uprising (Robo-Action für Teenager - perfekter Moment für ein Murtaugh-Zitat)
Winchester - Das Haus der Verdammten (tolles Setpiece, das leider komplett verschenkt wird)

Schlechtester Film des Jahres:
The Greatest Showman (verlogene Popsülze)

Guilty-Pleasure-Spezialpreis:
Rampage - Big Meets Bigger (besteht zwar fast nur aus Blockbuster-Recyclingmaterialien, macht aber aus unerfindlichen Gründen einen Heidenspaß)
Aquaman (quietschbunte Wasserwunderwelt)


Must Sees, die ich noch nicht geschafft habe:
Mandy (die saugeile Deluxe Edition von Koch liegt bereit, aber der Zeitpunkt muss stimmen)
Suspiria (wird wohl genau das, was ich mir unter einem wahren Remake vorstelle - nämlich KEINE Kopie oder unterwürfige Verbeugung vor dem Original)
Climax (Noé ist immer für den netten Aufreger zwischendurch gut)
The House That Jack Built (von Trier ist... siehe Noé)
Isle Of Dogs (ich vergöttere diesen Animationsstil)
Predator: Upgrade (trotz der durchwachsenen Kritiken bleiben Resthoffnungen auf ein Guilty Pleasure)
Halloween (siehe Predator)
Ghostland (konkurrierte schon mit Hereditary um die letzte Sichtung des Jahres 2018, hat aber knapp verloren)
Brawl In Cell Bock 99 (kommt ja jetzt doch uncut über Capelight, bei mir liegt aber schon die UK-BR bereit)
Solo (um halt mitreden zu können)
Sicario 2 (ich hoffe auf Sicario mit einem Hauch von B-Movie)
und vieeele andere...

MäcFly

Zwei Meisterwerke und dann lange nichts – so meine persönliche Bilanz des Filmjahres 2018. Abgesehen vom immergleichen und mittlerweile völlig egalen Marvel-Kleister (seit Jahren gilt eigentlich ,,kennste einen, kennste alle") haben mich auch hochgelobte Filme wie ,,Three Billboards...", ,,The Shape of Water" oder ,,Isle of Dogs" eher ratlos bis enttäuscht zurück gelassen.

Herausragend:
Call Me By Your Name
Der seidene Faden

Ganz gut bis okay:
First Reformed
In den Gängen
Wind River
I, Tonya
Brawl in Cell Block 99
The Florida Project
Transit
Voyage of Time
Your Name
The Equalizer 2
The House that Jack built
Mission: Impossible – Fallout
A Quiet Place
Lady Bird
Summer of 84
The Killing of a Sacred Deer

Zwiespältig:
Hot Summer Nights
Auslöschung
A Beautiful Day
Die Unglaublichen 2
Game Night
Isle of Dogs
The Shape of Water
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Enttäuschend:
Ant-Man and the Wasp
Aufbruch zum Mond
Avengers: Infinity War
Black Panther
Ingrid goes West
Mandy
Mogli – Legende des Dschungels
Pacific Rim: Uprising
Predator: Upgrade
Tomb Raider

Nervtötend:
Es war einmal Indianerland


Von insgesamt 239 Erstsichtungen haben mich – in chronologischer Reihenfolge – folgende Filme älteren Semesters am meisten begeistert:

Letztes Jahr in Marienbad
(Alain Resnais, 1961)
Milano Kaliber 9 (Fernando Di Leo, 1971)
Der Mann, der König sein wollte (John Huston, 1975)
I wie Ikarus (Henri Verneuil, 1979)
Das Piano (Jane Champion, 1993)
Green Snake (Tsui Hark, 1993)
Sprich mit ihr (Pedro Almodòvar, 2002)
Little Children (Todd Field, 2006)
Im Angesicht der Stille (Joshua Oppenheimer, 2014)
Die versunkene Stadt Z (James Gray, 2016)
"Man muss immer darauf achten, dass man ein gewisses Niveau nicht unterschreitet - sonst ist es schnell aus."

"Wenn man Mubarak heißt oder Kosslick, dann kann man alles machen." (Uwe Boll)

Vince

Zitat von: MäcFly am  2 Januar 2019, 13:44:33
Von insgesamt 239 Erstsichtungen haben mich – in chronologischer Reihenfolge – folgende Filme älteren Semesters am meisten begeistert:

Stimmt, diese Kategorie habe ich ganz vergessen, dabei ist die normalerweise ergiebiger als das ganze Zeug, das gerade erst frisch rausgekommen ist. Da haben mich vor allem folgende Erstsichtungen begeistert:

1. Mother! (2017, Darren Aronofsky)
2. Der Würgeengel (1962, Luis Bunuel)
3. Nocturnal Animals (2016, Tom Ford)
4. Die Eiserne Rose (1973, Jean Rollin)
5. Die Taschendiebin (2016, Park Chan-wook)
6. Der Boxer und der Tod (1963, Peter Solan)
7. The Eyes Of My Mother (2016, Nicolas Pesce)
8. Kikujiros Sommer (1999, Takeshi Kitano)
9. Betty Blue (1986, Jean-Jacques Beineix)
10. Valerie - Eine Woche voller Wunder (1970, Jaromil Jires)
11. Krakatit (1948, Otakar Vávra)

Ach, und bei den TV-Serien war natürlich die dritte Staffel von "Twin Peaks" ganz oben. Ich bin eher skeptisch herangegangen und war zunächst nicht so begeistert, aber ungefähr ab Folge 6 hat es Klick gemacht und ich war komplett drin. Ansonsten lässt sich auch "Vikings" weiterhin gut gucken (Staffel 4.1/2), "Preacher" wird immer abstruser (und damit unterhaltsamer) und gerade im Moment habe ich bei "Futureman" gut zu lachen, auch wenn das sehr offensichtlich aus den Zutaten zusammengemixt wurde, die momentan halt gut laufen.

MaistaMaista

Hier meine Bewertungen der Filme. Entschuldigt bitte das ich nicht so viel, wie Andere, hier dazu schreibe.
Die größte Überraschung und mein Film des Jahres war Hereditary.

Pacific Rim: Uprising Der 1. Teil war so gut, bzw. ein richtig geiler Action-Film mit guten Soundtrack. Der 2. Teil ist eher mies. 4/10
Predator - Upgrade war für mich die größte Enttäuschung dieses Jahr. Shane Black was hast Du nur getan. 5/10
Skyscraper Viele sehen den als Stirb Langsam verschnitt und haben damit nicht unrecht. Leider ist der Film nicht so gut. Ohne Dwayne Johnson, garantiert ein Flop im Kino, aber so... 5/10
MEG Nichts halbes und nichts ganzes. Schade. 5/10
Jurassic World Das gefallene Königreich Schlechter als der 1. Jurassic World und ich hoffe das der 3. Teil wieder besser wird, da ich Dinosaurier gerne sehe. 5/10
The Commuter Liam Neeson sehe ich gerne und Vera Farmiga auch, wobei die hübsche Dame eher selten zu sehen ist. 6/10
Tomb Raider Ne, dass war nix. Ich hatte da mehr erwartet, vielleicht zu viel. Der ganze Film wirkte, vor allen Dingen in seinem Härtegrad, ziemlich unausgegoren. 6/10
Rampage Nette Action und geile Monster. 6/10
Black Panther Muss man nicht mögen, und für mich unverständlich wie dieser Film bei den Oscars Erwähnung findet. Ich mag Comic-Verfilmungen, besonders die aus dem Hause Marvel. 7/10
A Quiet Place gute Darsteller und am Anfang ziemlich spannend. 7/10
Deadpool 2 Entweder mag man ihn oder man hasst ihn. 7/10
Solo: A Star Wars Story Schade, dass das ein Flop an den Kinokassen war. 7/10
Ant-Man and the Wasp Schlechter als der 1. Teil, aber dennoch als Comic-Fan sehenswert. 7/10
Ready Player One Im Kino ein absolutes Highlight, was den 3D-Effekt betrifft. Der Film hat mich im Kino richtig überrascht und war ein tolles Erlebnis. 8/10
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri Tolle Darsteller und eine beklemmende Story. 8/10
Avengers: Infinity War Wuhu, der Film auf den ich mich am meisten gefreut hatte und das Comic-Highlight 2018. 9/10
Wind River Top Darsteller und sehr spannend. 9/10
Ghostland Der 2. beste Horrorfilm im Jahr 2018. Genauso gut wie Martyrs. 9/10
Hereditary Mein Film 2018. Schon lange nicht mehr so in den Bann gezogen worden. 10/10

Netflix:

The Cloverfield Paradox Ich mag Sci-Fi Filme. Ein bisschen komisch der Film, aber trotzdem noch gut. 7/10
Auslöschung Toller Film, aber die letzten 15-20 Minuten hatten mich enttäuscht. 7/10
Apostle Spannender Film mit einer etwas komischen Story. 7/10

DisposableMiffy

2 Januar 2019, 18:31:19 #15 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2019, 18:52:01 von DisposableMiffy
2018 war erneut ein sehr gutes Filmjahr für mich. Viele Glanzlichter, noch mehr gutes und nur wenige Enttäuschungen. Insgesamt habe ich 809 Filme gesehen, davon 388 zum ersten mal, wovon wiederum 118 dieses Jahr ihre deutsche Erstveröffentlichung hatten. Im Kino war ich 94 mal dank "Flatrate", womit ich meinen letztjährigen Rekord von 52 Lichtspielhausbesuchen mal eben pulverisiert habe. 38 Filme habe ich mehrfach gesehen, sieben davon auf der großen Leinwand. Am häufigsten geschaut wurden Infinity War (4x, alle im Kino), The Last Jedi (4x), Solo (4x), Three Billboards outside Ebbing Missouri (3x) und The Terminator (3x). Steven Spielberg und Jim Jarmusch führen die Liste der meistgesehenen Regisseure mit jeweils 11 Filmen an, bei den Darstellern sind es Samuel L. Jackson und Cate Blanchett mit 22 bzw 20 Filmen.

Weit vorne drängeln sich Private Life (der erste Netflix-Film der mich rundum begeistert hat), BlacKkKlansman, Infinitiy War, The Shape of Water, Phantom Thread, Der Hauptmann, Fallout, Ant-Man and the Wasp und Tag. Letztlich aufs Treppchen geschafft haben es aber Bradley Coopers Regie-Debüt A Star Is Born (Bronze), Die Margot Robbie-Show I, Tonya (Silber), während die Krone an Three Billboards outside Ebbing Missouri geht. Ich halte kaum einen Film für perfekt, und Martin McDonaghs Drittwerk ist es auch nicht, aber es ist der Film der mich dieses Jahr am meisten beeindruckt und nichts von seiner Wucht eingebüßt hat bei der Zweit- und Drittsichtung.

An guten bis sehr guten Filmen gab es u.a. noch Drew Goddards Bad Times at the El Royale (sollte jeder sehen, der die Konzepte von Tarantinos Werken mag, dessen Selbstverliebtheit aber nicht ertragen kann oder will), Steve McQueens Widows, Linklaters Last Flag Flying, der durch herausragende Leistungen seiner drei Hauptdarsteller (Carell, Cranston, Fishburne) besticht, Harry Dean Stantons Schwanengesang, Lucky, die Politsatire The Death of Stalin, das Sozialdrama The Florida Project, Paul Feig hat mit A Simple Favor einen gelungenen Ausflug in Thriller-Gefilde abgeliefert, während Routinier Martin Campbell mit dem Thriller-Kleinod The Foreigner beweist, dass er sich mit der Rente ruhig noch Zeit lassen kann. Regie-Shooting Star Damien Chazelle zeichnet mit First Man ein kaum verklärendes und ohne patriotisches Geschmiere auskommendes Neil Armstrong-Porträt (was bei einigen stumpfen Americunts nicht allzu gut ankam) und S. Craig Zahler, der mich mit Bone Tomahawk überhaupt nicht begeistert hat, knallt dem Publikum mit Brawl in Cell Block 99 ein derart bretthartes Gangsterdrama vor den Latz, dass der FSK ein "nicht mit uns" entfleuchte. Ebenfalls komplett chancenlos in Wiesbaden wäre The Night Comes for Us (Netflix), der die Gewaltverherrlichung zum alleinigen Programmpunkt erhebt. In den zwei Stunden gibt es 90 Minuten nur ultraderb auf die Fresse, noch dazu ist das Gekloppe und Geballer sehr übersichtlich gefilmt, so dass man auch jeden Treffer bewundern kann. Zu bewundern gab es auch einiges in James Wans Aquaman, vor allem natürlich viel CGI. Im Gegensatz zu den bisherigen DCEU-Verbrechen macht der bunte Reigen aber richtig Laune, weil er sich kein bisschen ernst nimmt, genau weiß, was er sein will und das bis aufs Letzte ausreizt. Auch ein paar einheimische Produktionen wussten zu gefallen: Abgeschnitten (zugegebenermaßen mehr durch Setting und Stimmung als durch Drehbuch und Moritz Bleibtreu), Sauerkrautkoma und 25 km/h. Das Remake Der Vorname war auch ok, blieb aber hinter dem französischen Original deutlich zurück.

Der unangenehmste Film des Jahres war für mich Utøya 22. juli, die norwegische Echtzeitschilderung des Breivik-Attentats. Sobald der erste Schuss fällt bleibt die Kamera ohne sichtbaren Schnitt bei den gleichen Personen. Der Zuschauer sieht nicht mehr als diese, der Terrorist selbst ist nur einmal kurz im Bild zu sehen und das auch nur aus der Ferne. Der blanke Horror. Die Netflix-Produktion von Paul Greengrass, die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt, hat mich aufgrund des breiteren Ansatzes und der irritierenden Idee, den komplett norwegischen Cast Englisch sprechen zu lassen, weniger mitgenommen.

Kommen wir zu den weniger gelungenen Filmen. Die rote Laterne geht dieses Jahr an Duncan Jones, der mit Mute nicht einfach nur ins Klo gegriffen hat sondern gleich kopfüber in die Jauchegrube gesprungen ist. So etwas Uninspiriertes und Fehlgeleitetes habe ich lange nicht gesehen. Bei Woody Allen wird es auch langsam Zeit für die Rente, so müde wie Wonder Wheel auf mich wirkte. Aber aus anderen Gründen werden wir von ihm vermutlich ohnehin nicht mehr allzu viel sehen. Der deutsche Oscar-Beitrag würde mit dem passenderen Titel Werk ohne Inhalt zumindest vorneweg deutlich machen, dass er sich trotz der Länge (drei Stunden) letztlich weder für die Wendehälsigkeit der Figur von Sebastian Koch, die gesellschaftlichen Umstände, welche diese damit durch kommen ließen, noch für Kunst interessiert.

Im Blockbusterbereich hatte Spielberg mit Ready Player One anscheinend nichts zu sagen, die Pacific Rim-Fortsetzung Uprising stand dessen ohne nie unter Verdacht, hat darüber hinaus aber vergessen, wenigstens nicht langweilig zu sein. Mit The Predator liefert Shane Black seine erste Nullnummer als Regisseur ab, wobei sich die Frage stellt, wie sehr ihm die Geldgeber rein gepfuscht haben, was für die Bewertung des Films letzten Endes aber keine Rolle spielt. Das Jennifer Lawrence-Vehikel Red Sparrow kann sich leider nicht entscheiden ob es ein Drama über sexuelle Ausbeutung oder ein Agententhriller sein möchte und macht konsequenterweise weder das eine noch das andere richtig. Man stelle sich vor, was Paul Verhoeven damit hätte anstellen können.

Annihilation, A Quiet Place, Hereditary, Call Me By Your Name, Black Panther und vor allem Roma sind für mich dagegen mehr an den überschwänglichen Vorschusslorbeeren und den damit einhergehenden Erwartungen "gescheitert" als an sich selbst. Wobei die kulturelle und gesellschaftliche Signifikanz von Black Panther für bleichgesichtige Mitteleuropäer nun auch einfach nicht ein derartiges Gewicht hat wie in den USA. Hereditary dagegen krankt ein wenig an seinem schwachsinnigen Ende, während es bei Annihilation an den uninteressanten Figuren hapert. Bohemian Rhapsody war dagegen nicht wirklich eine Enttäuschung, weil ich von vorneherein nichts erwartet habe. Als Zielgruppe haben die Macher (zu denen auch Brian May und Roger Taylor gehören) all jene anvisiert, deren Queen-Horizont bei We are the Champions und We Will Rock You endet und damit offenbar voll ins Schwarze getroffen. Jedenfalls gemessen daran, wie sehr der Film trotz mäßiger Kritiken an den Kinokassen abräumt. Das schwache Skript wird von den sehr überzeugenden Darstellern und den unwiderstehlichen Songs zum Teil kompensiert, aber da wäre auch im eng gesteckten pg-13 Rahmen ein besserer Film möglich gewesen. Während das neue Werk der Coen-Brüder wenig Eindruck bei mir hinterlassen hat, hat Enfant terrible Lars von Trier sich mal wieder alle Mühe gegeben, allen und jedem ans Bein zu pissen. Mit seiner pechschwarzen Serienkillerkomödie The House that Jack Built gelingt ihm dies auch eine Zeit lang, bergab geht es jedoch, als sein monströses Ego mit ihm durchgeht und er anfängt sich selbst die Eier zu lecken.

Erfreuliche Erstsichtungen älterer Filme: The Boat that Rocked, Mommy, North Country, One-Eyed Jacks, Pride, Hearts of Darkness, Amélie, A Better Tomorrow, Birdman of Alcatraz, Black Sunday, Chi-raq, The Commitments, Colossal, Do the Right Thing, El topo, Elizabeth, Four Lions, Good Will Hunting, Happy-Go-Lucky, The Incredibles, The Invitation, Irma La Douce, Jennifer's Body, Le cercle rouge, Lenny, Let the Right One In, Die Ehe der Maria Braun, Maudie, Mirror Mirror, The Misfits, My Life as a Zucchini, Nid de guêpes, Notes on a Scandal, Oh Boy, Seven Samurai, Sorcerer, Die Blechtrommel, United 93, Der Himmel über Berlin
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Mr Orange

Zitat von: Vince am  2 Januar 2019, 14:22:23
Zitat von: MäcFly am  2 Januar 2019, 13:44:33
Von insgesamt folgende Filme älteren Semesters am meisten begeistert:

Stimmt, diese Kategorie habe ich ganz vergessen, dabei ist die normalerweise ergiebiger als das ganze Zeug, das gerade erst frisch rausgekommen ist. Da haben mich vor allem folgende Erstsichtungen begeistert:

1. Mother! (2017, Darren Aronofsky)
2. Der Würgeengel (1962, Luis Bunuel)
3. Nocturnal Animals (2016, Tom Ford)
4. Die Eiserne Rose (1973, Jean Rollin)
5. Die Taschendiebin (2016, Park Chan-wook)
6. Der Boxer und der Tod (1963, Peter Solan)
7. The Eyes Of My Mother (2016, Nicolas Pesce)
8. Kikujiros Sommer (1999, Takeshi Kitano)
9. Betty Blue (1986, Jean-Jacques Beineix)
10. Valerie - Eine Woche voller Wunder (1970, Jaromil Jires)
11. Krakatit (1948, Otakar Vávra)

Ach, und bei den TV-Serien war natürlich die dritte Staffel von "Twin Peaks" ganz oben. Ich bin eher skeptisch herangegangen und war zunächst nicht so begeistert, aber ungefähr ab Folge 6 hat es Klick gemacht und ich war komplett drin. Ansonsten lässt sich auch "Vikings" weiterhin gut gucken (Staffel 4.1/2), "Preacher" wird immer abstruser (und damit unterhaltsamer) und gerade im Moment habe ich bei "Futureman" gut zu lachen, auch wenn das sehr offensichtlich aus den Zutaten zusammengemixt wurde, die momentan halt gut laufen.

Zunächst mal danke für Nummer 6 und 11... notiert  ;)

Und da ihr beide völlig Recht habt hier auch die Highlights meiner Erstsichtungen in Kurzform
1. The Incident (1967) -> 9/10
2. Dogville (2003) -> 9/10
3. Brief einer Unbekannten (1948) -> 8/10
4. Yol (1982) -> 8/10
5. Wir Kellerkinder (1960) -> 8/10
6. 3 Women (1977) -> 8/10
7. Landschaft im Nebel (1988) -> 8/10
8. Wenn die Kraniche fliegen (1957) -> 8/10
9. Das Fünfte Siegel (1976) -> 8/10
10. Il Sorpasso (1962) -> 8/10
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Benny88

3 Januar 2019, 00:05:45 #17 Letzte Bearbeitung: 3 Januar 2019, 00:12:54 von Benny88
Bei meiner Auflistung kann es auch sein, dass noch einige Titel aus 2017 dabei sind.
Da ich einen Monat lang eine Cinemaxx-Flatrate hatte, waren es dieses Jahr dann doch etwas mehr Filme als sonst  ;)

10/10
2001: Odyssee im Weltraum: Ein wahnsinniges Kinoerlebnis diesen großen Klassiker noch einmal auf der Leinwand in bester Sound- und Bildqualität zu sehen. Dieser 50 Jahre alte Film war besser als alles was sonst dieses Jahr im Kino lief.

9/10
The Shape of Water: Zum ersten Mal seit Jahren gewinnt der beste Film des Jahres tatsächlich mal bei den Academy Awards. Eine rührende und spannende Geschichte, umwerfendes Production Design und eine wunderbare Performance von Sally Hawkins. Ein Juwel!

Aus dem Nichts: Ausgerechnet die sonst so hölzern spielende Diane Kruger gibt hier die für mich beste weibliche schauspielerische Leistung des Jahres. Kein anderer Film hat mir dieses Jahr auch noch Tage danach solch eine Gänsehaut verpasst.

Bad Times at the El Royale: Der beste Tarantino-Film, den Tarantino nicht gedreht hat bzw. der Film, der "Hateful Eight" gerne gewesen wäre. Zwielichtige Figuren und eine Geschichte, die in den beinahe zweieinhalb Stunden eine sogartige Wirkung entfaltet.

8/10
Alles Geld der Welt: Ridley Scotts bester Film seit Jahren und Christopher Plummer ist in der Rolle so viel passender als Kevin Spacey.

I, Tonya: Eines der originellsten Biopics der letzten Jahre und was für eine unglaubliche Kameraarbeit. Bei einer Szene frage ich mich heute noch: Wie haben die das gedreht??

Paddington 2: Besser als Teil 1 und der beste Familienfilm des Jahres, von Anfang bis Ende ein unendlich charmantes Filmvergnügen.

Suburbicon: Muss der negativen Presse hier total widersprechen. Man merkt in fast jeder Szene, dass das Drehbuch von den Coen-Brüdern stammt; einfach wunderbar schwarzer Humor.

Avengers: Infinity War: So viel Laufzeit, so viele Charaktere und trotzdem schafft es Marvel hier eine extrem stimmige Comicverfilmung abzuliefern, die zudem für mich nicht so glattgebügelt daherkommt wie die letzten Comicverfilmungen von diesem Studio.

The Killing of a Sacred Deer: Ein würdiger Nachfolger von "The Lobster". Unheimlich und mysteriös mit vielen schönen langen Kameraeinstellungen.

It Comes at Night: Viele haben hier anhand des Titels einen Horrorfilm erwartet und waren entsprechend enttäuscht. Ich habe dieses ruhige, charakterlastige Survival-Drama sehr genossen.

Loving Vincent: Ein Film wie ein Gemälde.

Mamma Mia! Here We Go Again: Das Feel-Good-Movie des Jahres. Dank besserer Choreo, besserem Gesang (Pierce Brosnan singt nur ein halbes Lied) und einem überraschend melancholischen Grundton wird hier der auch schon gute erste Teil übertroffen. Die charismatische Lily James sorgt dafür, dass man Meryl Streep nicht vermisst. Sehr schön auch der Auftritt von Cher, die den Film in den letzten Minuten noch komplett an sich reißt und mit "Fernando" vielleicht die magischte Szene überhaupt hat.

Der seidene Faden: Sehr tolle Ausstattung und ein faszinierend-subtiles Psychoduell, bei dem vor allem Daniel-Day Lewis herausragt.

Molly's Game: Ähnlich wie bei "I, Tonya" wird hier ein Thema verfilmt, das mich grundsätzlich überhaupt nicht interessiert (war es dort Eiskunstlauf, ist es hier Schach). Das ganze dann aber dermaßen unterhaltsam rüberzubringen, zeugt auf jeden Fall von großer Kunst.

Searching: Obwohl (oder weil?) der ganze Film auf nur einem Tablet spielt, ist das hier eine technische Meisterleistung und auch wirklich spannend umgesetzt. Nur mit den letzten 3 Minuten bin ich nicht zufrieden..

Ballon: Wer hätte gedacht, dass ein Michael Bully Herbig solch ein Thema dermaßen überzeugend inszeniert.

Halloween: Obwohl ich auch "Halloween 2" und "H20" mag, ist das klar die mit Abstand beste Fortsetzung von Carpenters Horror-Klassiker. Sehr überzeugende Charakterzeichnung von Laurie Strode und genau die richtige Mischung aus Suspense und Härte.

Das krumme Haus: Hat mir viel mehr Spaß gemacht als im Jahr zuvor "Mord im Orient-Express". Wunderbar altmodisches Krimi-Kino.

Mary Poppins' Rückkehr: Ja, man kann dem Film vorwerfen, dass er zu viel aus dem Orignalfilm kopiert und ein kalkuliertes Disney-Produkt ist. Ich fand ihn aber unendlich charmant, auch wenn die Songs (noch) nicht im Ohr bleiben und Emily Blunt keine Julie Andrews ist.

Bumblebee: Völlig richtige Entscheidung Michael Bay endlich einmal vom Regiestuhl zu werfen. Der erste Transformers-Film, der mir nicht nur enorm Spaß gemacht hat, sondern der mich stellenweise sogar berührt hat. Hat gottseidank mehr mit "E.T." als "Transformers" zu tun.

7/10
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri: Gute Mischung aus zynischem Humor und einer ernsten Geschichte.

Die Verlegerin: Die erste Stunde zieht sich etwas unspektakulär, danach nimmt der Film aber an Fahrt auf und lässt Meryl Streep und Tom Hanks glänzen.

Black Panther: Auch hier mal ein etwas anderer Marvel-Film. Macht Laune.

Wind River: Die Story ist nicht neu, aber die Umsetzung überzeugt, ebenso wie das erfrischende Setting.

Call Me By Your Name: Schöne Coming-Out-Geschichte, man kann den italienischen Sommer förmlich fühlen.

The Florida Project: Habe selten so junge Kinder so authentisch in einem Film spielen sehen. Strahlt trotz vieler dramatischer Szenen eine positive Wärme aus.

Unsane: Eine zeitlang hat Soderbergh einen Film nach dem anderen rausgehauen und meistens hat die Qualität gestimmt - so auch hier. Ein überraschend robuster Thriller, wenn man bedenkt, dass dieser in nur 10 Tagen und mit einer iPhone-Kamera gedreht wurde.

Ready Player One: Habe den Film in einem 4D-Kino gesehen, das heisst die Sitze haben immer passend zur Filmszene gewackelt - das hat enorm Spaß gemacht, hätte ich nicht gedacht. Ach ja, der Film selber ist auch ein spaßiges Zitate-Rätsel. Manchmal etwas überladen und manchmal zu unfokussiert, aber durchweg ein unterhaltsames Vergnügen.

Lady Bird: Okay, ich muss gestehen, dass ich bei all dem Oscar-Hype und den 99% bei RT mehr erwartet habe. Trotzdem zum einmal schauen eine ganz schöne Geschichte.

Isle of Dogs - Ataris Reise: Typischer Wes Anderson.

Jumanji: Willkommen im Dschungel: Selten lag ich nach einem Trailer so daneben. Fand die Idee einer Jumanji-Fortsetzung bescheuert, ebenso wie die ersten Trailer und wollte diesen Käse boykottieren. Dann kamen die guten Kritiken und der riesige Erfolg am Box-Office und ich habe ihm eine Chance gegeben. Was soll ich sagen? Es waren zwei extrem unterhaltsame Stunden. Eigentlich noch besser als Teil 1.

Deadpool 2: Teil 1 war dummer, selbstironischer Quatsch und die Fortsetzung knüpft nahtlos an. Beste Post-Credit-Sequenz überhaupt und bester Kurzauftritt eines Stars (Brad Pitt)!

Hereditary: Über zwei Drittel ein nahezu überragender Gruselfilm. Leider nimmt der Film im letzten Drittel einen Verlauf, der mich so gar nicht angesprochen hat. Sehr schade.

Love, Simon: Man kennt diese Coming-Out-Geschichten ja zu genüge, aber der Film funktioniert echt gut. Das liegt an der charmanten Performance von Nick Robinson in der Hauptrolle und an einigen amüsanten Nebenfiguren.

Oceans Eight: Die Mädels haben hier für meinen Geschmack mehr gute Laune verbreitet als Danny und seinen Kumpanen.

Sicario 2: Nicht ganz so stilsicher wie Teil 1, aber eine zumindest konsequente Fortführung der Geschichte, da nicht weichgespült.

Ant-Man and the Wasp: Sehr clever den Film nach "Infinity War" zu veröffentlichen, denn er ist genau das was man nach diesem Film braucht: Leichte und verspielte Unterhaltung mit hohem Spaß-Faktor.

Papillon: Kenne das Original nicht und konnte somit dieses Remake und die starke Präsenz von Hunnam und Malek voll genießen.

Hotel Transsilvanien 3: Der Film hat nichtmal groß Story und ist somit weit weg von einem guten Pixar-Film, aber: Was hab ich gelacht!

Mission: Impossible - Fallout: Ein solider Agenten-Thriller mit angenehm handgemachter Action. Für meinen Geschmack wird Henry Cavill aber zu spät von der Leine gelassen und die Story selbst setzt im Genre keine neuen Akzente. "Ghost Protocol" bleibt einfach mein persönliches Highlight der Reihe.

Im Zweifel glücklich: Die reifste Rolle die Ben Stiller bisher gespielt hat. Eine intelligente Abhandlung über die Fragen des Lebens und der manchmal schwierigen Stellung im Leben und speziell als Vater. Wirklich bewegend und mit starken Dialogen.

Film Stars don't die in Liverpool: Alleine die Chemie zwischen Annette Bening und Jamie Bell macht diesen Oldschool-Hollywood-Film sehenswert.

Stronger: Finde es unglaublich wie viele vielschichtige Rollen Jake Gyllenhaal in den letzten 10 Jahren schon gespielt hat und wie wenig (Award-)Anerkennung er bisher dafür bekommen hat.

Die Unglaublichen 2: Unterhaltsam, aber Teil 1 hat mehr Spaß gemacht.

Bohemian Rhapsody: Rami Malek IST wirklich Freddie Mercury, auch wenn der Film erzählerisch doch größtenteils immer den sicheren Weg geht. In den letzten 20 Minuten hatte ich allerdings richtige Gänsehaut.

Don't Worry, weglaufen geht nicht: Ich glaube niemand spielt so konsequent konstant verrückte Rollen wie Joaquin Phoenix.

Widows: Solides Erwachsenenkino, das zeitweise aber doch zu vorhersehbar verläuft.

The House that Jack built: Ich tendiere fast zu 8 Punkten. Matt Dillon bringt hier einen der interessantesten Serienkiller der letzten Jahre auf die Leinwand und der Film selber hat wieder einige Tabubrüche zu verzeichnen (typisch von Trier eben). Alleine das Ende lässt genügend Spielraum um anschließend ausgiebig darüber zu diskutieren.

Vollblüter: "Cruel Intentions" meets "Heavenly Creatures" - ein spannender, böser und atmosphärischer Mix der etwas anderen Sorte.

6/10
Greatest Showman: Weder die Geschichte, noch die Hauptfigur reißen groß mit. Ein paar schöne Bilder und Songs können überzeugen.

Wunder: Okay, aber ziemlich manipulativ.

Die dunkelste Stunde: Einmal gesehen und gut ist.. steiffes Geschichtskino mit einem großartigen Gary Oldman.

Your Name: Ich bin kein großer Anime-Fan und auch dieses hochgelobte Werk wird daran nichts ändern.

A Quiet Place: Die Prämisse ist zwar interessant, wird aber über die komplette Zeit zu wenig konsequent genutzt. Wenn ich daran denke, wie ungemütlich ich mich bei "Don't Breathe" über die gesamte Laufzeit im Kinositz hin- und hergewälzt habe (in dem ja auch nicht gesprochen werden durfte, da die "Bedrohung" blind war, aber umso besser hören konnte).. von diesem Maximum an Spannung ist "A Quiet Place" wirklich weit weg. Somit bleibt gut gespielte, passable Horror-Kost, die man einmal schaut, aber die keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Ghostland: Viele interessante Ansätze und schockierende Szenen, aber das alles kommt nur bedingt zu einem homogenen Ganzen zusammen.

A Ghost Story: Hat mich ziemlich ratlos zurückgelassen.

Good Time: Auch wenn der Film nie über Durchschnitt hinauskommt, ist es erfrischend Robert Pattinson in solch einer abgefuckten Rolle zu erleben. Spätestens hiermit dürfte er sein "Twilight"-Image abgelegt haben.

Ferdinand: Süß gemachter Animationsfilm mit ein paar guten Ideen, auch wenn hier zu keinem Zeitpunkt das Beste von Pixar erreicht wird.

Wonder Wheel: Keiner von Woody Allens besten Filmen, kommt leider recht spät in Fahrt, bekommt aber auf der Zielgeraden noch ein paar Pluspunkte.

The Strangers: Opfernacht: Passable Fortsetzung eines passablen Originals und mit einer WIRKLICH gelungenen gruseligen Szene! Da habe sogar ich kurz gezuckt.

Hotel Artemis: Weird! Trotz erzählerischer Schwächen, einmal zumindest echt sehenswert - einfach weils mal wirklich was anderes ist.

Early Man: Von den Machern von Wallace & Gromit. Ich mag diesen Animationsstil, auch wenn die Story diesmal weniger überzeugend ist als eben bei besagtem "Wallace & Gromit" oder vor allem "Chicken Run".

Sauerkrautkoma: Jedes Jahr im August steht der neue Eberhofer-Krimi im Freiluftkino in den Startlöchern. Die Formel ist immer die gleiche und trotzdem macht es jedes Jahr aufs neue Spaß. Freuen wir uns also im August 2019 schon auf das "Zwetschgendatschikomplott".

Deine Juliet: Romantische Buchverfilmung. Nett.

The Endless: Auch wieder ein Werk, das mit so viel interessantem Potenzial beginnt und sich ab der Halbzeit mit seiner wirren Zeitblasen-Idee selbst ein Bein stellt.

Vielmachglas: Chantal aus "Fack Ju Goethe" beweist, dass sie durchaus in der Lage ist, einen Film zu tragen. Das alles ist zwar unendlich vorhersehbar, ebenso wie die Message abgedroschen ist, aber Jella Haase hält das alles erstaunlich gut zusammen.

A Star Is Born: Ich hätte nie damit gerechnet, dass eine Lady Gaga dermaßen gut schauspielern kann. Wahrscheinlich darf sie sich mit Olivia Colman im März um den Oscar als beste Hauptdarstellerin battlen. Für mich kann das aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir hier eine relativ gewöhnliche "vom Tellerwäscher zum Star"-Geschichte serviert bekommen. Immerhin mit toller Musik.

Venom: Ein Film, den Kritiker hassen und das Publikum liebt - ich kann beide Seiten verstehen. "Venom" hätte viel mehr sein können, sowohl was den inneren Konflikt dieser Figur angeht, als auch grundsätzlich der Härtegrad. Und trotzdem ist der Unterhaltungswert nicht zu leugnen, einfach alleine schon weil einen ein total verrückter Tom Hardy bei der Stange hält.

Predator - Upgrade: Da ich nie ein großer Fan der Reihe war, konnte ich mit dem Reboot gut leben. Harte Typen und krasse Sprüche - der Film serviert genau das, was man erwartet.

Landrauschen: Wurde direkt in der Heimat um die Ecke gedreht. Auch hier gilt: Altbekannte Geschichte, aber süß verpackt.

Leave No Trace: Weniger überzeugend als der thematisch ähnlich gelagerte "It Comes at Night".

Der Grinch: Kann man gut anschauen, aber für meinen Geschmack war das ein viel zu weichgespülter, lieber Grinch. Er hätte gerne noch grinchiger sein können.

The Rider: Der leidende Cowboy und Rodeo-Reiter. Nicht mein Thema, aber eine bestimmte Pferde-Szene wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.

Augenblicke: Gesichter einer Reise: Nette Doku über einen 33-jährigen Künstler und seine 89-jährige Freundin, die auf ihrer Reise durch Frankreich die Bilder ihrer Fotomodels überlebensgroß festhalten.

Christopher Robin: Von dem was ich im Vorfeld gelesen hatte, hatte ich schlimmstes erwartet, aber fand ihn dann stellenweise doch charmant.

Spider-Man: A New Universe: Für mich geht einfach nichts über die Sam Raimi-Trilogie, auch wenn der hier wirklich ein paar gute Ideen hatte.

Aquaman: Die erste Hälfte ist so ziemlich das unterhaltsamste, was es bis dato im DC-Universe gab. Leider geht dem Film aber danach die Luft aus.

First Reformed: Ethan Hawke als Priester. Es dauert ziemlich lange bis man durchschaut worauf der Film hinaus möchte. Wenn man mit dem sehr ruhigen Erzählstil und auch den vielen religiösen Bezügen umgehen kann, kann man einen Blick riskieren.

Der Junge muss an die frische Luft: Hape Kerkelings Leben als kleiner Junge, der in einer doch relativ gewöhnlichen Familie aufwächst. Der kleine Julius Weckauf ist die Idealbesetzung und fängt den jungen Kerkeling gut ein.

5/10
Downsizing: Ziemlich tolle erste Hälfte mit einer kreativen Idee, aber ab dem Zeitpunkt ab dem Christoph Waltz die Leinwand betritt, entgleitet Regisseur Alexander Payne der Film.

Die kleine Hexe: Habe das Buch als Kind geliebt und fand die Verfilmung solala. Karoline Herfurth ist als Hexe eine fragwürdige Besetzung und das Production Design sieht doch arg billig aus. Fängt nur sporadisch das Flair des Buchs ein.

Red Sparrow: Witzigerweise ist das genau der langweilige 08/15-Spionage-Thriller, von dem ich vor einem Jahr befürchtet hatte, dass es "Atomic Blonde" werden würde.

Girls Trip: Okay, es gab zwei Stellen, die wirklich lustig waren. Aber ansonsten war das der gleiche Film wie der erst einige Monate zuvor erschienene "Girls Night Out", bei dem ich viel mehr Spaß hatte.

Ghost Stories: Ich würde jetzt gerne dazu etwas schreiben, aber kann mich an keine der drei Kurzgeschichten erinnern. Weiss nur noch, dass das ein relativ durchschnittliches Kinoerlebnis war.

A Beautiful Day: Weiss nicht was die Kritiker hier sehen. Geradlinige Geschichte ohne Überraschungen, nicht außergewöhnlich inszeniert. Aber dank Joaquien Phoenix einmal ganz okay.

Catch Me!: Männer, die im hohen Alter noch fangen spielen. Ist zwar mal ein neues Konzept, aber das trägt keinen ganzen Film.

Destination Wedding: Was interessant ist an dem Film: Keanu Reeves und Winona Ryder sind die einzigen beiden Personen, die während dem ganzen Film über sprechen. Sogar während der Trauung wird nur auf die beiden geblendet wie sich die beiden unterhalten. Das war es aber auch schon mit kreativen Ideen. Dann lieber die "Before Sunset"-Trilogie.

Forever My Girl: In der Sneak gesehen, sonst hätte ich ihn nie geschaut. Sehr sehr vorhersehbare Geschichte, aber der Hauptdarstellerin aus "Happy Deathday" habe ich das alles sogar halbwegs abgekauft. Würde ihn nicht empfehlen, aber habe auch keine Schmerzen ausstehen müssen.

The Nun: Atmosphärisch und mit ein paar passablen Grusel-Momenten, aber trotzdem verschenktes Potenzial wenn man bedenkt, was man aus solch einer tollen Horrorfigur wie der Nonne hätte machen können.

Rampage: Genau das was ich im Flugzeug gebraucht habe. Zu mehr ist das Teil aber auch nicht zu gebrauchen.

The Happytime Murders: Das war einer meiner meisterwarteten Filme des Jahres, ich hatte mich sooo gefreut, weil ich das Konzept einfach genial finde und ein riesiger Fan von dem Musical Avenue Q bin. Tja, so ziemlich ALLE lustigen Szenen waren im Trailer und der Rest des Films ist gar nicht so obszön. Im Gegenteil, man versucht sogar zeitweise bierernst einen klassischen Kriminalfall zu servieren. Man, was für eine Enttäuschung!

Goodbye Christopher Robin: Der schlechtere "Christopher Robin"-Film von den beiden diesjährigen. Hübsch inszeniert, aber Geschichte und Figuren kratzen zu sehr an der Oberfläche.

Der Nussknacker und die vier Reiche: Optik, Kulissen und Kostüme sind schön anzuschauen. Die Geschichte beginnt auch halbwegs charmant, wird aber im Verlauf des Films immer hanebüchener. Ich prophezeie Keira Knightley hier übrigens mindestens eine Himbeeren-Nominierung: Die vielleicht nervigste Filmfigur des Jahres und fürchterlich gespielt - DAS war wirklich gruselig und Jar Jar Binks-Niveau.

Nur ein kleiner Gefallen: Was ein schlechtes "Gone Girl"-Wannabe! Dann lieber das Original.

Phantastische Tierwesen: Grindewalds Verbrechen: Eigentlich nur ein überlanger Teaser für den nächsten Teil, aber ich möchte Johnny Depps bedrohliche Performance als Grindewald.

Roma: Mich hat dieses hochgelobte Werk überraschend kalt gelassen. Lediglich bei einer Szene habe ich wirklich kurzzeitig mitgelitten. Ja, Bilder und Inszenierung sind natürlich toll.

4/10
Pitch Perfect 3: Bei der PP-Trilogie ist es wie bei der "Fack Ju Goethe"- und "Hangover"-Trilogie: Der erste Teil ist witzig und frech, der zweite gerade noch okay und der Abschluss einfach nur noch der letzte Mist.

Happy End: Kann eigentlich immer mit Haneke-Filmen was anfangen - diesmal fand ich aber keinen Zugang.

Eine fantastische Frau: Äh.. eine ziemlich langweilige Frau!

Solo: A Star Wars Story: Schlechtester Star Wars-Film bis dato, dem es an Leichtigkeit und Witz fehlt und der auch optisch überraschend kraftlos daherkommt. Alden Ehrenreich musste als Hauptdarsteller viel Kritik einstecken und das leider zurecht. Man würde hier nie auf die Idee kommen, dass DAS mal der spätere Han Solo aus "Episode IV" wird.

The Disaster Artist: Vielleicht muss man sich mit "The Room" und Tommy Wiseau näher auseinander gesetzt haben um das alles amüsant zu finden. Ich fands unendlich albern.

Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone: Endlich ist es vorbei und danke, dass man hier wenigstens auf das Splitten des letzten Teils verzichtet hat. Wirklich anschauen konnte man aber eh nur den ersten.

Skyscraper: Total langweiliges "Die Hard"-Rip-Off.

Die Farbe des Horizonts: Schwülstiger und kitschiger Film, der seiner interessanten wahren Geschichte nicht gerecht wird. Überhaupt wird der große Twist am Ende dermaßen bescheuert und bis ins kleinste Detail vom Regisseur vorgekaut, dass ich mir nur dachte: Aha, der hält sein Publikum auch komplett für blöd!

Meg: Der Film braucht ewig bis er mal in die Gänge kommt (gefühlt eine Stunde Exposition), hat dann im Mittelteil tatsächlich mal 20 Minuten wo doch so etwas wie Unterhaltungswert aufkommt, aber plätschert dann ganz schnell wieder lahm vor sich hin..

Game Night: So ein lustiges Konzept, so eine unlustige Umsetzung.

Thelma: Nichtssagender Esoterik-Kitsch.

Tully: War das die realistische Version von Mary Poppins?

Der Sex-Pakt: Die typische Gross-Out-Fäkal-Komödie. Einmal gesehen und schon wieder vergessen (oder verdrängt).

How To Party With Mom: Zu wenige gute Gags.

In den Gängen: Nichts gegen Filme, die sich Zeit nehmen ihre Geschichte zu erzählen und ihre Geschichte langsam und ruhig erzählen, aber: Hier passiert ja wirklich NICHTS!

Mandy: Ein zu generischer Rache-Thriller mit ein paar Splatter-Elementen. Viel zu inhaltsarm und visuell unbeholfen, als dass ich den Leuten zustimmen könnte, die hier schon "Kultfilm" schreien.

3/10
Fifty Shades of Grey - Befreite Lust: So unerotisch, so unfreiwillig komisch und so dermaßen zum fremdschämen und langweilig, dass "Fifty Shades" für mich die wahrscheinlich schlechteste Film-Trilogie ist, die ich bisher gesehen habe.

Tomb Raider: Da haben die beiden Jolie-Streifen echt so viel mehr Spaß gemacht. Der Film wirkt altbacken, hölzern und kann kaum mit Abenteuer-Flair überzeugen.

Beach Rats: Völlig nichtssagendes Schwulen-/Drogen-Drama.

Jurassic World - Das gefallene Königreich: Der bisherige Tiefpunkt der gesamten "Jurassic"-Reihe. Ein absoluter 08/15-Blockbuster von der Stange, der mich streckenweise regelrecht gelangweilt hat. Kaum neue Ideen, vieles nur aus "Lost World" aufgewärmt und ein Plot, der wirklich nur noch als abstrus zu bezeichnen ist.

2/10
The First Purge: Die dümmsten Figuren, die es seit langem auf der Leinwand zu bewundern gab. Was mich richtig gernervt hat, war diese ständige Gangsta-Nigga-Motherfucker-Sprache. Und als ob es nicht schon reicht, dass Drehbuch und Figuren ein Totalausfall sind, kommt noch hinzu, dass dieser Film auch handwerklich ein Desaster ist - vom immer sichtbaren CGI-Blut bis hin zur miesen Wackelkamera, gibt es hier wirklich keinerlei Qualitäten.

1/10
Action Point: Der größte Mist, den ich seit Jahren gesehen habe. In jeglicher Hinsicht ein unzumutbarer Totalausfall, der noch dazu völlig billig aussieht (dieses Make-Up!!) und dessen "Gags" nur zum Kopfschütteln veranlassen. Die schlimmste Sneak Preview EVER!!

Zu den neuen Netflix-Filmen nur eine kurze Bilanz in Zahlen:

8/10: Auslöschung, 22. Juli
7/10: Mogli - Legende des Dschungels
6/10: Der Brotverdiener, Alex Strangelove, When We First Met, Bandersnatch
5/10: Bright, The Ballad of Buster Scruggs, Open House
4/10: Extinction, The Cloverfield Paradox, The Package, To All the Boys I've Loved Before

PierrotLeFou

Zitat von: Benny88 am  3 Januar 2019, 00:05:45Thelma: Nichtssagender Esoterik-Kitsch.
Den hatte ich jetzt gar nicht erst erwähnt (weil ich einfach bloß immer meine Wertungen des vergangenen Jahres durchgehe und nicht alle Filme, die ich in den letzten 365 Tagen gesehen habe), möchte ihn aber an dieser Stelle doch einmal kurz in Schutz nehmen. ;)

Esoterik habe ich da nicht wahrgenommen, Kitsch nur in vereinzelten Momenten (die meist mit den publikumswirksamen Szenen zwischen zwei jungen Lesben einhergehen).
Er hat etwas Irritierendes, weil sich nicht alle Momente zu einer klaren Aussage zusammenfügen, punktet dafür aber mit einer Vielschichtigkeit, die es erlaubt, verschiedene Interpretationsschwerpunkte zu verfolgen (Erziehung/Religion/Projektion). Und eine womöglich fantastische Geschichte hätte ich wohl auch lieber gehabt als eine eindeutig wundersame Geschichte... Ich sehe den bei einer soliden 7/10 und finde ihn auch nicht schlechter als das /freilich ganz anders gelagerte) Fantasy-Liebesdrama "Shape of Water".
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

manisimmati

Waaah! Da hab ich doch glatt Phantom Thread vergessen, den ich ganz zu Beginn des Jahres gesehen habe.
Der wäre wohl ganz oben auf meiner Liste, hat sich in der Zwischenzeit gefühlsmässig zu einer 10/10 gemausert. Brauche dringend die Bluray ...!

Zitat von: Benny88 am  3 Januar 2019, 00:05:45
Molly's Game: Ähnlich wie bei "I, Tonya" wird hier ein Thema verfilmt, das mich grundsätzlich überhaupt nicht interessiert (war es dort Eiskunstlauf, ist es hier Schach). Das ganze dann aber dermaßen unterhaltsam rüberzubringen, zeugt auf jeden Fall von großer Kunst.

In Molly's Game geht's doch um Poker, oder bin ich jetzt völlig schief gewickelt?
Ich fand den Film eher enttäuschend, viel Gerede (Aaron Sorkin halt), aber wenig Gefühl und eine unsympathische Hauptfigur.
Dafür kann ich deine Bewertung von Your Name absolut nachvollziehen. Es gibt vieeel bessere Anime, als diesen hochgelobten Kitsch.

Chili Palmer

KINO

Jumanji – Willkommen im Dschungel
Besser als Jumanji, würde ich sagen, mit dem bin ich über all die Jahre nicht warm geworden. Und wenn auch der Hype um diesen Aufguss hier angesichts des insgesamt nur netten Films ein wenig unverhältnismäßig erscheint, so lustig ist die im Erfolgsbrausebrand getätigte Kampfansage The Rocks, die Fortsetzung direkt gegen den nächsten Star Wars zu starten. Ab jetzt wird mit Einsatz gespielt!

Wonder Wheel
Unter anderen Umständen wäre das hier wohl als netter, auf dem Weg zum nächsten Meisterwerk amüsant Pause machender Zwischen-Allen durchgegangen, aber im #metoo-Jahr war es nur ein was-erlaubt-der-sich-noch-Filme-zu-drehen-Nagel im Karrieresarg, bei dem sich sogar die Schauspieler in den Promointerviews mitschämen mussten, bevor überhaupt über den Film geredet wurde. Ich war dann auch mit falschem Bart und Sonnenbrille im Kino und... nein, das war gelogen.

Insidious: The Last Key
Der Trend hält an: Die Reihe wird tatsächlich von Film zu Film langweiliger!

Downsizing
verrät seinen tollen High-Concept-Ansatz in der zweiten Hälfte, in welcher er sich auf menschliches Maß zusammenschrumpft, um, ja, von den Menschen zu erzählen. Payne traut dem Genre anscheinend nicht; hat ja auch noch nie Themen von gesellschaftlicher Relevanz verhandelt, diese Science Fiction. Naja. Trotz des Rumgegurkes am Schluss noch ein gnädig erhobener kleiner Finger, aber wirklich nur für die erste Hälfte.

Three Billboards outside Ebbing, Missouri
McDonaghs Theatersozialisation schien nie stärker durch als bei diesem Versuchsaufbau, der seine Figuren und ihre Weltanschauungen wie Billardkugeln aneinander stoßen lässt. Man selbst schaut fasziniert zu, darauf wartend, wie hoch das gesamte Gebilde haarsträubender Handlungen, welches durch pechschwarzen Humor zusammengehalten wird, noch ausgebaut wird – doch dann, kurz bevor es zu kippen droht, endet der Film. Not bad.

Black Panther
Wer wollte, konnte sich im Hamburger Frühjahr an ein paar Knotenpunkten hinstellen und dann aus der einen Richtung glückliche König-der-Löwen-Besucher, aus der anderen glückliche Black-Panther-Besucher kommen sehen, und dann konnte er sich vorstellen, wie die einen ihren Bekannten von der tollen Musik und den tollen Kostümen erzählen würden, während die anderen ihren Bekannten versichern würden, dass es hier nicht nur um Musik und Kostüme gehe, dies nicht einfach ein weiterer Superheldenstreifen wäre, man müsse sich nur mal anschauen, wie der in der afroamerikanischen Gemeinde aufgenommen werde – jedenfalls, hätte man in dem Moment, in dem beide Gruppen aufeinandertreffen, so etwas wie ,,haha, ist eh beides Disneyland!" rufen können, aber wozu den Leuten den Spaß verderben.

The Shape of Water
So sehr hatte man ihm doch mal den großen Erfolg gegönnt, dem Guillermo, aber wenn er ihn dann endlich hat, und zwar mit ausgerechnet dem Film, für dessen dezent anbiedernden Gestus man ihm persönlich eher 'nen feuchten Händedruck als den Oscar gegeben hätte, ist man angesichts dieser scorseseschen Parallelität doch dezent ernüchtert. Aber wenn er dadurch doch noch Lovecraft machen kann, war's ja zu was gut.

Die Verlegerin
Spielberg eh gut, seine Lanze für Qualitätsjournalismus ehrenwert. Wenn die Druckmaschinen angeworfen werden und alles erzittert, wenn ein wichtiges Gespräch zwischen Chefredakteur und Herausgeberin vom Gummiball eines spielenden Kinds unterbrochen wird, spürt man das magische Regie-Händchen... aber eben nicht viel mehr. Die Wucht der ,,Untouchables" geht dem Film ziemlich ab, der seinen Hauptdarstellern über weite Strecken betulich Bühnen bereitet, aber eben mehr als ein ,,und-das-ist-die-Streep-Oscar-Szene"-Vehikel denn als wütendes politisches Statement wirkt. Passt eher zu Netflix als ins Kino, Entschuldigung, Mr. Spielberg, aber ich bin immer noch Cuarón-verschnupft. Beim nächsten Film bin ich gnädiger, versprochen!

Tomb Raider
Lara Croft hat nun auch mal auf ,,Continue" gedrückt und ist plötzlich keine amerikanische, sondern eine schwedische Oscargewinnerin. Der Beitrag der Spielikone zum Blockbusterjahr ist der sprödeste, unspektakulärste, im Hinblick auf die Streichung jeglicher phantastischer Elemente sogar nüchternste. Das kann man angesichts weltenzerstörender Comickriege erholsam finden, aber ein bisschen Esprit und Sexyness hätten hier schon drin sein dürfen. Statt haiboxendem Jolie-Irrsinn haben wir jetzt Uncharted auf Xanax. Woo-hoo.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Um über den Ozean zu kommen, befestigen unsere Helden Schwimmer an der Lokomotive Emma. Schwimmer! Weil sie ja sonst untergehen würde. Das lässt, jenseits aller liebevollen Ausstattung und gut gecasteter Darsteller, leider bis ganz tief runter zum Grundproblem dieser Verfilmung blicken.

Pacific Rim: Uprising

Militaristisch, blöde, del Toros Stil und Spielfreude nicht erreichend, aber leider im finalen BummBumm auch ein bisschen geil. Nachdem die, sicherlich diverse everything-wrong-with-Videos füllende Handlung endlich Ruhe gegeben hatte, wohnte ich mit dem kaiju-Gerangel meinem absoluten Jahreshighlight bei.

A Quiet Place
Apropos everything wrong with: Da gäbe es hier auch einiges abzuarbeiten, aber zum Glück kann einen der Film mit formidabel angezogener Spannungsschraube unterhalten und muss dafür nicht mal übermäßig auf Jumpscares zurückgreifen. Ein seltener Glücksfall im modernen Horrorfilm.

Red Sparrow
chabe iech leider nur in deutscha Fassuhng gäsähn, ätwas bählastend mit dem perrmanenten Ackzent der Sünkrronmänschän... dafür war's aber auch kein Bourne-Klon, sondern ein ruhiger, mit Gewaltspitzen gewürzter Thriller, Rampling-Wiedersehensfreude gab es obendrauf. Ein wenig unentschlossen, worauf er nun erzählerisches Gewicht legen sollte, wäre der Spatz in anderen Jahrgängen wahrscheinlich unter die Räder gekommen, so aber eine nette Abwechslung vom Cape Carnival. Uund krass, was cheute ahlles ab Sächzehn! Sofiel Bluht uhnd Gähwalt!

Ready Player One
Da der aus unerfindlichen Gründen preisgekrönte Roman ja im Grunde nur ein heiteres Zitatefeuerwerk bietet und sich über weite Strecken an verfilmungsunfreundlichen Dingen wie alten Textadventures abarbeitet, war ich mehr als skeptisch. Doch trust Uncle Steven, der macht was draus. Dank seines nach wie vor unerreichten Gespürs für Timing gelingen ihm in einem reizüberfluteten Jahr mit einem Film, der nichts anderes als die pure Reizüberflutung darstellt, sogar einige echte Kracher. Das Autorennen war mein absolutes Jahreshighlight. Tatsächlich hätte er aus der ganzen Kiste noch mehr raus holen können, wenn sich das Drehbuch noch stärker von der Vorlage gelöst hätte. Aber auch so reichte es für Spielberg für den Eintritt in den Club der coolen Kino-Opas, nach Scorsese und Miller.

Avengers: Infinity War
Wenn ich in diesem Kinojahr mit irgend jemandem mitfühlen konnte, dann mit Thanos: Innerlich zerrissen saß ich vor diesem Film, einerseits die nicht geringe Leistung, 10 Jahre Kinoserie zu einem gigantischen Staffelfinale zusammenzuschnüren, anerkennend, andererseits das ganze moderne Blockbusterhollywood mit einem Schnipsen einfach auslöschen wollend. Ich war und bin Comicfan, und diese Filme werden mir immer irgend etwas bieten können, aber der Filmfan in mir leidet mittlerweile sehr. Weil Marvel der restlichen Industrie als Vorbild dient, weil alle alles mit allem verzahnen wollen, weil jeder irrelevante Mist noch sein Spin-Off und Prequel bekommt, weil nichts, was nicht in mindestens drei Varianten und als Trinkbecher wiederverwertbar ist, überhaupt noch die Leinwand erblicken darf, weil nur noch Remakes und Redos und Rehashes anstehen, mit Frauen statt Männern und Hunden statt Katzen, und man sich im Jahre 2019 immer noch mit Transformers (Achtziger), Star Wars (Siebziger) und den Superhelden der Sechziger herumplagt. Was war das letzte frische phantastische Universum? Harry Potter? Ist auf der Leinwand mittlerweile auch volljährig. Die Popkultur verharrt in Schockstarre, aber wozu sollte es im Kino auch anders laufen als in anderen Bereichen unserer Welt... ich glaube, ich schweife ab, hier jedenfalls fällt Thor irgendwann mit einem Blitz vom Himmel, das war schon richtig geil, aber es wäre eben verdammt noch mal geiler, wenn das nur ein Aspekt von modernem Kino wäre und nicht alles, was da ist.

Isle of Dogs
Der Filmtitel schon ein Wortspiel, es wird mal wieder klein-kleinteilig bei Meister Anderson. Jedes Bild eine kompositorische Höchstleistung. Und auf der Hundeinsel, gerade wenn das tierische Personal in den Förderkörben unterwegs ist, gelingt auch ein ums andere Mal Staunenswertes. Im Storybereich hingegen glänzt nicht alles, insbesondere die Nebenhandlung rund um eine energische amerikanische Austauschstudentin zieht sich nicht nur ziemlich dahin, sondern stört auch mit unpassenden Humoreinlagen und breitem Parabelpinsel die ansonsten feinsinnige Aufführung. Wird wahrscheinlich niemandes Lieblings-Anderson werden.

Deadpool 2
Die Comics haben mich trotz diverser Leseversuche nie kriegen können, und ihre am Fließband produzierte alles-egal-Attitüde suppt jetzt auch langsam in den filmischen Kosmos des laberfreudigen Mutantensöldners hinein. Das Besondere riecht schon jetzt nach Routine. Eine Mitschuld dafür muss man auf jeden Fall bei Reynolds suchen, der den Regisseur des Erstlings, der hier gerne in den höher-schneller-weiter-Modus gewechselt hätte, durch einen Kollegen ersetzte, der es eher auf die gewohnte Tour anzugehen verstand. Dass die sich bei Deadpool aber verbietet, um den Witz nicht totzureiten, wird man wohl spätestens beim dritten Teil merken.

Solo – A Star Wars Story
Seitdem erstmals die Idee von Spin-Off-Filmen vonseiten Disneys kommuniziert wurde, rückte dieser Fakt unabwendbar näher: Stell dir vor, es läuft Star Wars, und es ist nur ein weiterer Film im Programm. Im vorliegenden Fall tut das Ergebnis für sich betrachtet nicht weh, aber nachdem ein paar Antworten zu viel auf Fragen, die nie gestellt wurden, gegeben waren, will man eigentlich nur noch den Deckel draufmachen. Bei Marvel mag dieses Sperrfeuer an Veröffentlichungen systemimmanent sein, beim Sternenkrieg killt es jegliches Flair. Da passte es ja nur zu gut ins Bild, dass Solos Misserfolg der zeitnahen Avengers-Konkurrenz zugeschrieben wurde, lustigerweise ja auch von Disney, die sich, während sie sich an den Kinokassen selbst ein Bein stellen, doch eigentlich Fox auffressen wollen, damit sie aaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh

Rampage
Sorry, dicker weißer Affe, aber Innenstadt-in-Schutt-und-Asche hatte man in Pacific Rim schon reichlich, auch wenn du wahrscheinlich, nur für dich und angesichts der sogenannten Konkurrenz betrachtet, ganz still und heimlich in die Rangliste der besten Videospielverfilmungen geklettert bist. Ja, das könnt ihr euch ans Revers heften, du und dein Hauptdarsteller, der bestverdienende Schauspieler der Welt, wobei, das ist er vielleicht demnächst ja nicht mehr, und wenn man da nach den Gründen fragen wird, wird es heißen, naja, der hat halt immer nur solche Innenstadt-in-Schutt-und-Asche-Filme gedreht, das konnte irgendwann niemand mehr sehen.

Jurassic World: Das gefallene Königreich

Macht vieles falsch (eher auf Drehbuchebene), aber auch einiges richtig (so auf Regieebene). Wenn man sich die Sahnestücke herauspickt, kann man sich daran erfreuen, dass Bayona seinem Waisenhausaffen ordentlich Zucker gibt: Wenn der Indoraptor unsere Helden durch das riesige, vom Gewitter umtoste Herrenhaus scheucht, bleiben unterhaltungstechnisch keine Wünsche offen. Das Ende deutet eine franchiseinterne Neuausrichtung mit Walking-Dead-trifft-Monster-Hunter-Touch an, was zwar ein weiteres enervierendes Cinematic Universe vorbereitet, andererseits aber auch maximalen Quatsch verspricht, und da bin ich natürlich voll für.

2001: A Space Odyssey
Leinwand. Geil. Mein absolutes Jahreshighlight. Will mehr altes Zeug sehen. Was natürlich töricht ist. Siehe Infinity War.

Sicario 2
Der wurde ja von der allgemein enttäuschten Resonanz hart angefasst, als wäre der erste Film unberührbares Kulturgut. Mir egal, denn obwohl ich natürlich auch sehe, dass durch das Wegfallen der Rolle Blunts das reizvolle Kontrastspiel wegfällt, so sehr sehe ich auch die Chance, die Solima hier ergriffen hat, seinem Papa alle Ehre zu erweisen und einen knüppelharten Western hinzuzimmern. Das amerikanisch-mexikanische Grenzland wird zu einem monumentalen Ort der Gesetzlosigkeit und Gewalt, aber auch zu einer Bühne für Zwischenmenschlichkeit. Und selbst der verzweigte Plot war schlüssiger als der Irrsinn, der sich dort in der Wirklichkeit abspielte.

Ant-Man and the Wasp
Das Prinzip One-Shot könnte die Rettung des Comicfilms sein: Regisseure und Autoren kriegen Figuren ihrer Wahl und inhaltliche Carte Blanche in die Hand, und dann machen sie mal. Einige werden Meisterwerke im Stil von Burtons zweitem Batman erschaffen, andere werden gehörig danebenhauen, aber jeder einzige Film wird unverwechselbar in Stil und Angang sein. Und damit unkalkulierbar für die Gewinnprognosen. Weswegen es so weitergehen wird wie mit ,,Ant-Man and the Wasp". Ein Film, an dem tatsächlich vordergründig überhaupt nichts falsch ist: Sympathische Charaktere, tolle Effekte, leicht im Ton. Eben all das liefernd, was den Erfolg planbar macht. Die Maschine läuft, Rettung ist nicht in Sicht, aber wozu auch, läuft halt wie geschmiert.

Mission: Impossible – Fallout
,,Ghost Protocol" bleibt unangefochtenes Highlight der Reihe, aber wen juckt das schon, die letzten drei Filme der Reihe waren alle super, auch hier gibt's konsequentes Radaukino der Oberklasse. Die Hubschraubersequenzen in IMAX haben mich wohlig quietschen lassen. Der Fight im Herrenklo war mein absolutes Jahreshighlight. Videospielfans werden einem übrigens bestätigen, dass dies hier das beste Fallout des Jahres war.

MEG
Mit Dickbudget ausgestatteter Dickfischfilm (sogar Filmtitel in Versalien!), der in sämtlichen Kategorien dünnbrettbohrt. Ein Ensemble ohne Chemie darf zwei große Filmmärkte zusammenführen und irrt dafür durch eine narkotisierende Handlung, die permanent auf öde PG-13-Attacken eines miserabel getricksten Tele-5-Hais hinarbeitet. Die Enttäuschung war allerdings mit Blick auf den Regiestuhl abzusehen; Cool Runnings wird auf ewig Turteltaubs wertvollster Beitrag zum Kino sein.

The Equalizer 2
Ganz abgesehen davon, dass Fuqua als einer der wenigen Regisseure wirklich durchstiegen hat, wie man die glorreiche Genrefilmvergangenheit konsequent ins Hier und Jetzt rettet, macht der zweite Film mit Denzels Heimwerkerkönig konsequent dort weiter, wo der Erstling aufhörte. Hier können sich alle Superheldenfilme mal anschauen, wie man einen ordentlichen Showdown hinlegt (und ihn sogar atmosphärisch vorbereitet, zunehmenden Windstärken sei Dank). Mehr noch: Der Shootout im Sturm war mein absolutes Jahreshighlight.

So was von da
Ich glaube, das war der am breitesten von Kritik und Publikum abgelehnte Film, den ich dieses Jahr so gesehen habe, und nahezu alle schossen sich auf die Unvereinbarkeit einer Romanverfilmung mit einem Impro-Ansatz ein. Und wenn nicht darauf, dann auf die Leistung der Darsteller, zum Teil ja auch Laien. Und wenn nicht darauf, dann auf die allgemeine Ziellosigkeit. Sehe ich alles, verstehe ich alles. Aber was soll man machen: Ich hab's gefühlt. Hatte danach sehr Lust auf Party.

BlacKkKlansman
Ist nicht die Granate, die der Trailer verspricht. Weder in Sachen Bissigkeit, Wut, Satire, Genauigkeit, Humor... gerade Letzterer ist so eine Sache: Lee ist einfach kein besonders witziger Regisseur. Das Ergebnis ist dann eben ,,schade drum". Hier wäre, wenn man mal hoch zielt, sein bester Film drin gewesen.

Predator: Upgrade
Beste Freunde machen alles gemeinsam: Und wenn das Alien sich mittels Covenant schon ins offene Messer geworfen hat, sprengt sich der Predator nun halt per Upgrade hinterher, ins Land der filmischen Irrelevanz. Wobei ganz ehrlich festgehalten werden muss, dass alle Anwesenden nach dem Kinobesuch grandios gute Laune hatten, der Film war einfach so sagenhaft bescheuert, dass er alle richtig aufgedreht hatte; langweilig ist auf keinen Fall ein Adjektiv, das ich hier verwenden würde. Tschüß, nächstes olles Franchise.

Searching
Eines der schönsten Kinoerlebnisse des Jahres mit einem hochkonzentriertem Publikum und einem intelligent ausgearbeitetem Mediencrossover auf der Leinwand – obwohl man nur auf Computerbildschirme starrt und der Film damit ideal für digitale Endgeräte zu sein scheint, entfaltet sich das Panoptikum aus Tabs, Videofeeds und Chatverläufen mitsamt irrwitzigen Nebenhandlungen erst auf großer Leinwand. Lediglich über die Langzeitwirkung des Films muss man sich wohl keine Illusionen machen, seine Whodunit-Krimihandlung macht ihn schon eher zum ,,einmal schauen, dann ist auch gut"-Vertreter.

Venom
In meinem ersten selbstgekauften Spider-Man-Heft boxte Venom einen zigarreschmökenden Gangster an einer Tankstelle um, erörterte ihm die gesundheitlichen Risiken des Rauchens, nahm die Zigarre, warf sie in eine Benzinlache und posierte anschließend vor der Flammenwand. Mindestens an dieses Niveau heranzureichen war nun die Aufgabe des Venom-Films, und eigentlich habe ich das Ruben Fleischer auch zugetraut, der erstens den heldenhaften Zombieland gedreht und zweitens ,,Gangster Squad" verbrochen hat. Nun, Venom ist ein Produkt der Neunziger, und der Film wirkt auch wie eines; gerade so, als wäre letzten Monat noch ,,Spawn" im Kino gelaufen. Rudimentäre menschliche Gesten ersetzen ganze Handlungsabläufe, wozu sich auch aufhalten, kann ja nicht alles Avengers-Länge haben. Und als damals die Leinwand erfunden wurde, hätte bestimmt auch niemand gedacht, dass darauf mal so etwas wie das Symbionten-CGI-Geschwobbel, das hier als Endkampf herhalten muss, gekleckst werden würde. Venom, der Pollock unter den Comicblockbustern 2018. Hm, klingt jetzt leider sehr positiv. 

Halloween
Es ist so weit: Das Kino ist an einem Punkt angekommen, an dem die im Horrorgenre schon immer auf Volldampf laufende Fortsetzungsmaschine einen Film ausspucken kann, der genauso heißt wie das Original, auf das er sich bezieht. Nach Halloween kommt Halloween, wenn es nach diesem Film geht. Denn dieser Film erzählt endlich, was aus der Hauptfigur des Originals wurde. Anders als die Filme davor, die auch schon mal erzählten, was aus der Hauptfigur des Originals wurde. Die werden nun ignoriert, hatten ja eh komische Zusatztitel, anders als er hier, er ist Halloween. Tja, was ist er noch? Kein Schuss in den Ofen, aber die vielen Lobhudeleien auch nicht wert. Teil Vier zum Beispiel war der effektivere, die Rezeptur des Originals nachkochende Film. Wobei dieser hier sein Dilemma sogar in Dialogform verpackt: In einer Gegenwart mit sich regelmäßig abwechselnden Schulschießereien und Terrorangriffen kann ein Film über einen Maskenmann mit Messer nicht mehr als gnadenloser Angriff auf die Sinne und das eigene Sicherheitsempfinden funktionieren. Michael Myers ist Kinofolklore, eine Actionfigur im Fan-Regal, ein Zitat. Wie sein Filmtitel, der sich auch keine Mühe mehr gibt. Ich rücke übrigens weiterhin nicht von meiner Theorie ab, dass für die Regie ursprünglich David Robert Mitchell vorgesehen war, der mit ,,It Follows" eine großartige Visitenkarte abgegeben hatte, nur um dann miterleben zu müssen, wie schludrige Produktionsfirmaassistenten David Gordon Green anskypten. Wohl der mieseste Klingelstreich, den ein Halloween je erlebt hat.

Bohemian Rhapsody
Bismillah dreht mal was anderes als einen Mutantenfilm und bietet eine escape from reality des Superheldenkinos, und zwar über, Mamma Mia, Queen. Der Weg from a poor family bis Live Aid, magnifico gespielt, Musik ohnehin Champion, Rest mehr easy come, easy go. Ob das ein Klassiker wird? Scaramouche man sehen.

25 km/h
Nach Zahlen gemalter Roadtrip mit seltsamen Witzen, siehe Sexszene, und Unverzeihlichem, siehe Absolute-Giganten-Gedächtnis-Tischtennis. Dazu eine Reißbrett-Songauswahl. Aber:  Die beiden, die beiden. Mädel macht Freude. Eidinger weint viel.

Phantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen

Dafür, dass man diese Wizarding-World-Filme überhaupt nicht braucht, sind sie ganz ordentlich, das haben sie den Star-Wars-Ablegern und auch dem Hobbit voraus. Wofür sie sogar sehr viel Lob einfahren, ist der neue Heldentypus, den Rowling mit Newt Scamander etabliert hat: Kein tollkühner, das Abenteuer suchende Draufgänger, sondern ein introvertierter Eigenbrötler. Beste Gelegenheit, mich als verbohrter alter Mann zu outen: Antriebslose Helden mögen Twitterblasenbewohnern zusagen, für mich war es jedoch immer interessanter, auf der Leinwand handelnden statt reagierenden Personen zuzuschauen. Deswegen eiern die Tierwesenfilme auch ein wenig unentschlossen durch die Gegend, immer aufpassend, wohin man mit den Prequellatschen hintritt. Kleines Randlob noch für Johnny Depp, der einen sehr guten Bösewicht abgibt.

Spider-Man: Into the Spiderverse
Komisch, dass der beste Comicfilm des Jahres derjenige ist, der sich am deutlichsten zu seinem Ursprungsmedium bekennt und auch mit dessen Merkmalen spielt wie ein übermütiges Kind. Komisch, wenn auch in der Handlung alle Elemente scheinbar mühelos vereinbar sind, die den Film theoretisch zu einem Figuren-Schaulauf-Kuddelmuddel machen müssten. Komisch: Weil sein Humor funktioniert. Komisch, dass der Kinosaal nahezu leer war.

Bumblebee

Endlich, der blöde Arsch ist weg vom Regiestuhl, und schon läuft's. Obwohl deutlich günstiger budgetiert, macht der Film das Beste aus... ähm, eigentlich allem. Er hat zwar weniger Transformer-Charaktere, modelliert sie dafür aber erstens nach der goldenen ersten Generation, so dass sie nicht mehr wie ein Sprengstoffunfall auf dem Schrottplatz aussehen, und verpasst ihnen zweitens auch mal einen Hauch von Charakter. Er nutzt seine spärlicher gestreute Action dazu, sie übersichtlicher anzulegen, damit man tatsächlich auch mal nachverfolgen kann, was da vor sich geht. Er stellt eine einfache Geschichte von Freundschaft zwischen Außenseitern in den Mittelpunkt seiner Geschichte (bekommt der jetzt auch seine Oscarnominierung, würde mich mal interessieren) und erzählt diese effektiv, schnörkellos und kinderfreundlich. Er ist überhaupt der beste E.T.-Klon, seit das mit den E.T.-Klonen damals angefangen hat. Er ist jetzt kein großartiges Kinoereignis, dass wir uns da richtig verstehen, aber er ist so unendlich erholsam, nach den gefühlten siebzehn Stunden Splitterscheiße, die uns Bay um die Ohren hat fliegen lassen. Er zeigt mal wieder: Trickregisseure, geschult darin, zu wissen, was wichtig ist und was nicht, bekommen schon mal tolles Actionkino hin. Siehe Brad Bird.


HEIMKINO

Annihilation
Aus der Reihe ,,Filme, die nach den Taschenrechnern der Produktionsfirmenbuchhalter unmöglich funktionieren können" kommt dieser funktionierende Film, einfach nur, um Ghostbusters mal zu zeigen, dass Filme mit Frauencast und ohne große Actionsequenzen alleine nur über ihre Idee packen können. Garland inszeniert mit viel Feingefühl und empfiehlt sich für größere Aufgaben, ich huste mal ,,Bradbury".

Your Name
Hätte auch nicht gedacht, mal den Satz ,,Alleine für die vor Detailreichtum berstenden Szenerien lohnt das Anschauen, auch wenn einen Junge-trifft-Mädchen-Parallelwelt-Geschichten in Animeform sonst nicht so abholen" hinzuschreiben, aber da ist er nun. Leider nicht auf Leinwand erlebt.

Tschiller: Off Duty
Off his meds, obviously. Was für ein Quark.

Mute
Duncan Jones' Hommage an die Berlin-Jahre seines Papas muss man schon mit dem Begriff Vollkatastrophe adeln, denn hier stimmte tatsächlich überhaupt nichts. Regie, Handlung, Figuren, Stil: Nichts davon wusste, wohin. Man kann jetzt als Befürworter darauf setzen, dass sich das große Vorbild ,,Blade Runner" auch erst über die Jahrzehnte aus dem Flop-Kokon geschält hat, aber ich glaube nicht, dass sich das im vorliegenden Fall auszahlt.

The Ballad of Buster Scruggs
Direkt mal die Entschuldigung mitgeliefert; der erste digital gedrehte Coen-Film sagt frei heraus, dass er Illustrationen nachahmt, deswegen alles so künstlich und überhöht und märchenhaft. Muss aber auch sein, denn inhaltlich waren die Brüder lange nicht so mitleidslos. In ihrem Westen wird wüster gemeuchelt als im zweiten Sicario, hier ist es allerdings Kunst. Und, ja, doch, tatsächlich: Sogar große. Alleine die abschließende Kutschfahrt rechtfertigt und verdient wiederholtes Ansehen.

The Christmas Chronicles
Irgendwann im Herbst des vergangenen Jahres verstieg ich mich im kleinen Kreise zu der Aussage, dass es keinen schlechten Kurt-Russell-Film gibt. Ich ließ mich durch keinen ins Feld geführten Gegenbeweis umstimmen. Nein, auch nicht durch Star Force Soldier. Doch kurz vor Jahresende wurde es noch mal eng: Ein preisgünstig runtergekurbelter Netflix-Film schien mir als eigens erstellter Prüfstein unter den Baum gelegt worden zu sein. Aber Entwarnung: Erstens bin ich bei solchen Filmen hinsichtlich des Schmalzigkeit-vor-Erzählvirtuosität-Faktors sehr großzügig (Zeit des Gebens!), zweitens überstrahlt Kurts Lässigkeit im Ledersantamantel jeden noch so halbgaren Drehbucheinfall mal wieder komplett. Weitermachen!

Roma
Da helfen auch keine habe-den-Film-wie-von-Cuarón-intendiert-aufm-Smartphone-an-der-Raststätte-Stillhorn-geguckt-Witze: Angesichts von Kinoeinsätzen von MEG und Venom muss man hier das Heulen kriegen. Die Regie dröselt uns in penibelster Beppo-Straßenkehrer-Manier ein Gesellschaftsbild auf: Stoisch wischt die Kamera hin und her, erwischt diese Nebensächlichkeit, fängt jenen großen Moment ein, geht dann wieder in eine andere Ecke, kommt nie zur Ruhe, macht einfach immer weiter, erträgt es alles, wie die Hauptfigur. Interessant auch, das mal am Rande, die einleitende sowie abschließende Kamerabewegung. Für ein Heimkino, das diesen Bildern gerecht wird, müsste ich wohl länger stricken als Cleo putzen.

The end of the f***ing world
Diese Tankstellenszene! Toll. Der Rest war auch nicht übel. Eine zweite Staffel ist in Arbeit, obwohl niemand so recht zu wissen scheint, weshalb und wie und warum.

Westworld: Season 2
Bin immer noch zu blöd für die Gesamthandlung, aber nirgendwo sitzt sich solche Unzulänglichkeit besser aus als im sündhaft teuren Delos-Park. Gefühlt schwächer als die erste Staffel, dank phasenweise großartiger Einzelepisoden allerdings nur knapp.

GLOW Season 2
Die erste Staffel hat den Balanceakt zwischen Drama und Komik ein bisschen besser bewältigt, aber auch hier gab es wieder genügend Glanzlichter, um die Serie weiterhin zur besten Achtziger-Frauenwrestlingsitcom ever zu machen. Alleine für Bashs Ringkommentare lohnt sich das Einschalten.

The Haunting of Hill House
Ungefähr in der Mitte dieser Miniserie gibt es zwei Folgen, die einen glauben lassen, hier das gelobte Land des Horrors betreten zu haben. Etwa zu diesem Zeitpunkt haben sich nämlich die Figurenkonstellationen so weit etabliert, dass man Motivationen und Handlungen nachvollziehen kann und mitfiebert, andererseits haben sich die Augen auch an den potthässlichen Gelbstichfilter gewöhnt, der über der Optik schliert, dritterseits sind diese beiden Folgen auch exzellent konzipiert. Doch ohne ins Detail zu gehen: Zum Finale hin wird mit solchen Subtilitäten gründlich aufgeräumt, und eine Woche nach Sichtung ist diese zunächst so exzellent anmutende Schauermär auch schon wieder vergessen.

Maniac
Wäre in Spielfilmform und mit Verdichtung auf die drei Pillenphasen vermutlich ein größerer Wurf geworden. Mit dem ganzen Brimborium drumherum (es braucht alleine schon eineinhalb auch noch recht wirre Folgen, um in Gang zu kommen) rund um die eskalierende Gefühlswelt einer AI und auf 10 Folgen gestreckt war es jedenfalls nur nett. Theroux' gestörter Dr. Mantleray sollte aber vielleicht noch eine eigene Miniserie bekommen.

Gravity Falls
Ja, ein alter Hut. Da allerdings erst dieses Jahr meine Erstsichtung erfolgte, möchte ich auch an dieser Stelle alle Leute noch mal damit nerven, wie toll es ist, im Meer der modernen, auf Humor setzenden Animationsserien eine zu haben, die tatsächlich einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat, ohne permanente Sexwitzchen und Gewalt auskommt, trotzdem spannend ist, weil sie einen cleveren Zugang zu längst auserzählt geglaubten Genrestandards findet und natürlich mit Mabel Pines eine meiner absoluten Lieblingstrickfiguren etabliert hat. Gut, dass ich mir das so lange aufgehoben hatte.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Mensch Chili, ich wünschte, du würdest die Energie auch nochmal in ein paar Reviews ummünzen... ;)
Macht aber Spaß zu lesen! Ist eigentlich "Into The Spider-Verse" auch jenen zu empfehlen, die bei der Post-Credits-Szene von "Venom" nur ratlos dasaßen und sich gefragt haben, warum die da eine Zwischensequenz aus einem mittelklassigen PS3-Spiel laufen lassen?

PierrotLeFou

Zitat von: manisimmati am  4 Januar 2019, 14:55:07
Waaah! Da hab ich doch glatt Phantom Thread vergessen, den ich ganz zu Beginn des Jahres gesehen habe.
Der wäre wohl ganz oben auf meiner Liste, hat sich in der Zwischenzeit gefühlsmässig zu einer 10/10 gemausert. Brauche dringend die Bluray ...!

Zitat von: Benny88 am  3 Januar 2019, 00:05:45
Molly's Game: Ähnlich wie bei "I, Tonya" wird hier ein Thema verfilmt, das mich grundsätzlich überhaupt nicht interessiert (war es dort Eiskunstlauf, ist es hier Schach). Das ganze dann aber dermaßen unterhaltsam rüberzubringen, zeugt auf jeden Fall von großer Kunst.

In Molly's Game geht's doch um Poker, oder bin ich jetzt völlig schief gewickelt?

Poker, Schach... Hauptsache irgendetwas mit Würfeln... :icon_mrgreen:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Chili Palmer

Zitat von: Vince am  4 Januar 2019, 20:19:44
Ist eigentlich "Into The Spider-Verse" auch jenen zu empfehlen, die bei der Post-Credits-Szene von "Venom" nur ratlos dasaßen und sich gefragt haben, warum die da eine Zwischensequenz aus einem mittelklassigen PS3-Spiel laufen lassen?

Also, falls du die die fröhlich daherruckelnde Animation meinst... die scheint wohl so ein fieser Hybrid aus "wir bekommen einfach nicht genug Budget für diesen Film bewilligt, deswegen sparen wir an den Frames" und "seht mal, mt ein paar Frames weniger sieht es doch fast wie Stop Motion aus, ist doch cool" zu sein. Hat mir die ersten Minuten im Kinosaal echt Schwierigkeiten bereitet. Man kommt aber rein, und dann erwartet einen Spielfreude mit dem Material wie zuletzt bei Raimis zweitem Film, oder der wirklich guten Spectacular-Spider-Man-Serie.
Visuelle Zitate aus verschiedenen Zeichenstilen und ikonischen Panels aus der Hefthistorie der Figur, Cartoonhumor im Stil alter Zeichentrickkurzfilme, eine wirklich gut geschriebene Hauptfigur... hatte nichts zu meckern. Und die Insider sind auch wirklich als solche verbaut, man kann trotz des Aufgebots an Figuren auch als völliger Neuling Spaß haben, da wird jetzt nichts wie bei den MCU-Filmen aggressiv für einige Wissende nach vorn geschoben. Es gibt zwar eine Post-Credit-Szene, aber die ist auch nur für Lacher gut. 
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Stefan M

5 Januar 2019, 12:16:17 #24 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2019, 12:18:54 von Stefan M
Mein Filmjahr 2018? Nun ja, was Kinofilme angeht, bleibt es verbesserungswürdig - insgesamt komme ich aber trotzdem inklusive Kurzfilmen auf über 500 Filme, sagt die OFDb -, aber ich hole die meisten aktuellen Filme ja eh immer erst Monate oder Jahre später nach. Dennoch: Ein paar Sachen habe ich auf der großen Leinwand gesehen. Da ich immer etwas eingeschüchtert bin, wenn der Chili hier seinen Rückblick auspackt und mich außerdem gesundheitlich aktuell nicht zu mehr in der Lage sehe, hier mal meine Kinobesuche und besondere Erstsichtungen nach Bewertungen sortiert:

9/10
"O.J. Simpson - Eine amerikanische Saga"
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
"Suspiria"
"Der seidene Faden"

8/10
"Shape of Water - Das Flüstern des Wassers"
"Stranger Things"

7/10
"The Disaster Artist"
"Gladbeck"
"The Big Sick"
"The Ballad of Buster Scruggs"
"A Quiet Place"

6/10
"Jumanji - Willkommen im Dschungel"
"Franz Beckenbauer - Der Fall des Kaisers"
"Tatort - Meta"
"Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen"
"Auf der Suche nach dem Ultra-Sex"
"Wind River"
"Halloween" (2018)
"Geschmaxxxploitation!"
"To All the Boys I've Loved Before"
"The Babysitter"

5/10
"Bullyparade - Der Film"
"Jigsaw"
"Mandy"

Entdeckungen des Jahres:

"Jung & Schön"
"Florence Foster Jenkins"
"Der Mann, der zweimal lebte"

Guilty Pleasure des Jahres:

"3 Schwedinnen in Oberbayern"

Fassungslosigkeit des Jahres:

"Blutspur" (1979) oder: "Wie versenke ich einen Film erfolgreich mit SO einer Starbesetzung?"

Geschmackliche Entgleisung des Jahres:

"Das Haus der verlorenen Mädchen"
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Chili Palmer

Zitat von: Stefan M am  5 Januar 2019, 12:16:17
Da ich immer etwas eingeschüchtert bin, wenn der Chili hier seinen Rückblick auspackt

...und dann nicht wieder vom Tisch räumt, ja... na, Einschüchterung ist aber nicht Sinn der Sache, hehe. Finde ja die ganzen Statistiken auch immer total beeindruckend, so etwas plane ich jedes Jahr und bin dann doch zu faul. Der Textwust ist dann nur Folge dessen.  :icon_lol:

Zitat von: Stefan M am  5 Januar 2019, 12:16:17
Entdeckungen des Jahres:

"Jung & Schön"

Stimmt; ein sehr schöner Film, der auch so viele tonale Haken schlägt. Ozon ist tatsächlich ähnlich wie von Trier: Jedes Mal, wenn ich "na, mit dem Thema kriegt er mich aber nicht" denke, schafft er's doch.

Kleiner Nachtrag zur Liste noch – leider nicht das Haus, das Jack gebaut hat, sondern

Aquaman
Leistet sich auch einige tonale Haken, leider in der Art, dass der Humor uneinheitlich schwankt, regelrechte Effektgemälde sich mit etwas günstig anmutenden Setpieces abwechseln und die Handlung trotz der Überlänge etwas gehetzt Moment an Moment reiht. Das wäre genug, um mir so manch anderen Film zu verleiden, erst recht am Ende eines so superheldenübersättigten Kinojahres. Aber da sich der Film die wat-solls-Haltung seiner Hauptfigur zu eigen macht, fällt das alles tatsächlich überhaupt nicht ins Gewicht. Er macht Spaß. So simpel kann es manchmal dann doch sein. Insbesondere, wenn man den Vergleich mit seinem DCU-Vorgänger Justice League zieht, der auf dem Papier exakt alles genau so macht, aber trotzdem nicht so, ha, flüssig daherkommt. Die IMAX-Fassung hat mir mit ihrem Sound mindestens ein paar Rippen angeknackst, Daumen hoch auch dafür.
Man könnte jetzt, angesichts des Namens Snyder im Abspann, tatsächlich erneut die Erlöser-/Übermensch-Akte aus dem Regal ziehen, um einen weiteren Fall abzulegen, denn auch hier wird sehr stark betont, dass die Dinge einfach besser laufen, wenn verfeindete Parteien gemeinsam das Knie vor dem starken Mann beugen. Das ist ein Geschmäckle, das DC einfach nicht aus dem Mund bekommt. Wahrscheinlich kann Marvel Stan Lee noch ewig dankbar für sein geerdetes "Helden mit Problemen"-Konzept sein, das bis heute das Fundament stellt, welches die Adaptionen trägt. Und vielleicht fährt DC diese Erretter-Nummer auch ganz bewusst, um sich abzugrenzen. Wie gesagt, man könnte das vertiefen. Aber nicht hier.  :icon_razz:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Benny88

Zitat von: manisimmati am  4 Januar 2019, 14:55:07
Zitat von: Benny88 am  3 Januar 2019, 00:05:45
Molly's Game: Ähnlich wie bei "I, Tonya" wird hier ein Thema verfilmt, das mich grundsätzlich überhaupt nicht interessiert (war es dort Eiskunstlauf, ist es hier Schach). Das ganze dann aber dermaßen unterhaltsam rüberzubringen, zeugt auf jeden Fall von großer Kunst.

In Molly's Game geht's doch um Poker, oder bin ich jetzt völlig schief gewickelt?
Ich fand den Film eher enttäuschend, viel Gerede (Aaron Sorkin halt), aber wenig Gefühl und eine unsympathische Hauptfigur.
Dafür kann ich deine Bewertung von Your Name absolut nachvollziehen. Es gibt vieeel bessere Anime, als diesen hochgelobten Kitsch.

Du hast vollkommen recht, es war Poker und nicht Schach - Mein Fehler! ;)

Bzgl. Aaron Sorkin muss ich dir aber total widersprechen. Ich finde das ist einer der besten Drehbuchautoren, die aktuell arbeiten. Filme wie "Mollys Game", "Steve Jobs" oder "The Social Network" sollten aufgrund ihres sperrigen Themas sehr schwierig auf der Leinwand funktionieren - dass sie es doch tun, ist in erster Linie seinen geschliffen geschriebenen Dialogen zu verdanken.

Stefan M

Zitat von: Chili Palmer am  7 Januar 2019, 00:57:01
Zitat von: Stefan M am  5 Januar 2019, 12:16:17
Entdeckungen des Jahres:

"Jung & Schön"

Stimmt; ein sehr schöner Film, der auch so viele tonale Haken schlägt. Ozon ist tatsächlich ähnlich wie von Trier: Jedes Mal, wenn ich "na, mit dem Thema kriegt er mich aber nicht" denke, schafft er's doch.
Der Film war erst der Auslöser, mich ein wenig mehr Ozon zu nähern, von dem ich bis dato nur "Swimming Pool" kannte - aber von seiner Wirkung her kommt keiner der gesehenen Filme an "Jung & Schön" heran. (Eventuell noch "Besuch am Meer", der aber auf ganz andere Art und Weise.  :icon_lol:)
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

manisimmati

Zitat von: Benny88 am  7 Januar 2019, 12:13:43
Bzgl. Aaron Sorkin muss ich dir aber total widersprechen. Ich finde das ist einer der besten Drehbuchautoren, die aktuell arbeiten. Filme wie "Mollys Game", "Steve Jobs" oder "The Social Network" sollten aufgrund ihres sperrigen Themas sehr schwierig auf der Leinwand funktionieren - dass sie es doch tun, ist in erster Linie seinen geschliffen geschriebenen Dialogen zu verdanken.

Sorkin ist wohl ein guter Drehbuchautor, aber ein durchschnittlicher Regisseur. Was ich ihm gar nicht zu sehr ankreiden will.
Trotzdem: Der Unterschied zwischen The Social Network (für mich ein Meisterwerk) und Molly's Game (naja) ist in meinen Augen frappant.
Da macht ein Regisseur von Finchers Format schon einen spürbaren Unterschied, find ich.

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