Cliffhanger 2

[StS]

Ana Lily Amirpour made her feature directorial debut with the unique and stylish A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT and followed that up with the oddball THE BAD BATCH, and while her third film will be the "stylized fairy tale" BLOOD MOON, she has already lined up an unexpected project to be her fourth film. Amirpour has signed on to direct a reboot of director Renny Harlin's 1993 action film CLIFFHANGER.

While the original CLIFFHANGER starred Sylvester Stallone, this new take on the story will have a female lead. Stallone's BULLET TO THE HEAD co-star Jason Momoa, who worked with Amirpour on THE BAD BATCH, is in talks to make a "key cameo".

Stallone's CREED II co-writer Sascha Penn is writing the screenplay for the CLIFFHANGER update and is expected to turn in the first draft soon. The reboot is being produced by THE FAST AND THE FURIOUS franchise producer Neal Moritz and Toby Jaffe through their company Original Film, along with Thorsten Schumacher and Lars Sylvest of Rocket Science. Rocket Science is also funding the project.

The CLIFFHANGER reboot is said to be a passion project for Moritz, who has been trying to get the project off the ground for years, and Amirpour has already been attached to direct for 12 months. Since becoming involved, she has gone on a ten-day hiking tour in the Alps to get herself in the CLIFFHANGER headspace. She says,

    I instantly knew the elements of the story I wanted to tell. There's a special place in my heart for an action-survival movie. I've always been attracted to the theme of mountain climbers who, like filmmakers, have a certain madness to them. I love genre and fantasy and in this type of survival film you're playing with real fear. I am very excited to partner with Original Film and Rocket Science, who share my passion for this character-driven, high-adrenaline story; the survival film is one of my favorite genres. We are setting out to create a thrill-ride on the mountain which taps into the primal side of an action movie, where you see what a person is capable of doing to survive in the most extreme situations, pushed to the limits. Add to that some high-stakes espionage and a badass female mountain climber as the lead and it becomes a truly epic reinvention of what made the original Cliffhanger movie so fun and so thrilling."

Moritz added:

    I've been wanting to re-make this adrenaline filled survival thriller with a strong female protagonist – both in front of and behind the camera – for some time. The elements came together with Ana Lily and Rocket Science and we look forward to gathering the rest of the pieces. I've always wanted to make the movies I want to see — big at their core with characters which connect to the audience while simultaneously encouraging them to leave their house and go to a theater. Cliffhanger is just that, in what we hope will be the first of an entirely new franchise."

(Joblo.com)

Interessant.

[Snake Plissken]

Was soll daran denn bitte interessant sein?

Snake

[StS]

Gut gemachte Survival-Thriller gehen immer... wobei das interessanteste in diesem Fall natürlich die Regisseurin ist. Zudem ist das allemal besser als ein Sequel á la "Deep Blue Sea 2".

[Private Joker]

Update, Remake, Reboot, der Artikel wirft mit allem (außer vielleicht "Sequel") um sich, was sich Hollywood zur Kaschierung der eigenen Unorginalität in den letzten Jahren ausgedacht hat.

Wobei vor allem der Begriff Reboot ja komplett unscharf ist. Aber nach meinem Verständnis setzt er eigentlich eine längerlaufende Serie voraus, die sich (kommt ja öfters vor, ich sach mal Terminator) in eine Ecke manövriert hat, aus der es vernünftigerweise nicht mehr heraus geht. Und dann setzt man halt alles oder fast alles auf Null, ignoriert entweder alle oder die meisten Vorgänger und kommt meist mit der Story des Erstlings in neuem Gewand um die Ecke.

Passt hier nicht wirklich, mMn.

[StS]

Vollkommen richtig, das alles.
Ist halt (für die Studio-Verantwortlichen bzw. Produzenten) nur der Name, der bei einigen noch positive Erinnerungen weckt...

[vodkamartini]

So ein Käse. Dann dreht doch einen neuen Film mit neuem Namen. Billigste Anbiederung und alle die den Stallone-Film lieben, werden hier garantiert enttäuscht werden. Denn Sly spielt nicht mit und das war einer der ganz großen Pluspunkte, neben Harlins kompromissloser Inszenierung.

[McClane]

through their company Original Film

Selten schien ein Firmenname unpassender gewählt als bei dieser Ankündigung. Sehe es aber so wie vodka: Angesichts der minimalen Berührungspunkte hätten sie ja gleich einen eigenständigen Film machen können, aber man hofft wohl, dass der Name "Cliffhanger" noch immer Zugkraft hat.

[Wolfhard-Eitelwolf]

Wäre immerhin eine weitere Chance, zum Kinostart endlich den Unrated-Cut des Originals aufzustöbern und zu restaurieren. Auf diese weise würde viel Kohle in die Kasse fließen...

[Inspektor Yuen]

Ich bin sehr neugierig, weil der Film von Amirpour gedreht wird und weniger dass der Film Cliffhanger heißt.
Ich bezweifle, dass der Film auch nur annähernd Ähnlichkeiten zum 93ér haben wird.
Bin gespannt was sie aus dem Stoff macht. 

[elpadro]

Produzent:

I've been wanting to re-make this adrenaline filled survival thriller with a strong female protagonist - both in front of and behind the camera

Stallone hatte nen Körper, den jeder Junge mindestens in seiner Fantasie am liebsten auch gehabt hätte, und den Mädels mindestens heimlich am liebsten mal im Bett gehabt hätten.
Da bin ich mal gespannt, wer für die umgekehrte Perspektive besetzt wird.

[StS]

Bei einem Meeting hat wohl jemand etwas in der Richtung "Wollen wir wirklich originell sein und Ana Lily Amirpour Regie führen lassen?!?!" ausgesprochen...

...jetzt führt Ric Roman Waugh Regie und Sly kehrt zurück. 

[Mills]

Bei einem Meeting hat wohl jemand etwas in der Richtung "Wollen wir wirklich originell sein und Ana Lily Amirpour Regie führen lassen?!?!" ausgesprochen...

...jetzt führt Ric Roman Waugh Regie und Sly kehrt zurück. 

Der hat in der Richtung aber doch die deutlich besseren Filme abgeliefert!?

[Moonshade]

Amirpour wäre die interessantere Wahl gewesen, kreativ gesehen, aber vermutlich sollte es dann doch eher ein Männerfilm werden.

[StS]

Bei einem Meeting hat wohl jemand etwas in der Richtung "Wollen wir wirklich originell sein und Ana Lily Amirpour Regie führen lassen?!?!" ausgesprochen...
...jetzt führt Ric Roman Waugh Regie und Sly kehrt zurück. 

Der hat in der Richtung aber doch die deutlich besseren Filme abgeliefert!?

Im Action-Genre, fraglos.

Amirpour wäre die interessantere Wahl gewesen, kreativ gesehen (...)

Genau.
Nun ist das halt so ein "Warum nicht gleich auch mit Gerard Butler in der Hauptrolle?-Film... plus "Legacy-Character".

Hier wäre die Kombi mit ALA einfach interessant gewesen - auch weil ich "Cliffhanger" bis heute durchaus schätze.
Ein Projekt wie Ben Wheatley dreht "Meg 2" ist mir dagegen absolut wumpe 

[Terry Noonan]

Ich weiß nicht, habe gerade mal dieses Statement der Amirpour aus 2021 gelesen:

Als ich in Amerika aufwuchs, war mir immer bewusst, dass ich ein Außenseiter bin. Wir kamen von woanders, sprachen eine andere Sprache, und es war schwer zu wissen, wo ich hingehöre. Die Fantasy-Filme, die ich als Kind geliebt habe, gaben dem Außenseiter Macht. In ihnen fand ich Helden, die mir das Gefühl gaben, gesehen zu werden und die mein Streben nach persönlicher Freiheit beflügelten. In meinen Filmen ist der größte Antagonist das System und wie es uns ein bestimmtes Verhalten aufzwingt und letztendlich beeinflusst, wie wir uns sehen und wo wir dazugehören.

Sie ist gebürtige Britin und ab ihrem 8. Lebensjahr in Miami aufgewachsen, mit einem Arzt als Vater, also sicher nicht die schlechtesten Bedingungen, auch für den Spracherwerb ...
Wie man in speziell dem Schmelztiegel Miami die Rassismuskarte spielen kann, ist mir ein Rätsel. Andererseits, als Mittelstandsfamilie lebt man vielleicht in weniger heterogen bevölkerten Gebieten.
Trotzdem, so ein Außenseitergefühl hat dann doch wohl auch eine persönliche Komponente.
Aber ihre Erzählung passt perfekt zum Zeitgeist, die böse, ausländerfeindliche Gesellschaft sei schuld.

Für einen Cliffhanger brauche ich persönlich keinen Identitätspolitikunterricht, sondern einen Mann oder eine Frau, die mit ihrer Erfahrung im Gebirge schwer bewaffnete und überzählige Gegner dezimieren.

Dass nur eine Frau weibliche Filme drehen kann und Männer automatisch männliche finde ich genauso logisch, wie nur homosexuelle Schauspieler Schwule spielen können 

Dirty Dancing, Pretty Woman, Bitter Moon: Regie Mann
Friedhof der Kuscheltiere, Strange Days: Regie Frau

Ich wage sogar zu behaupten, dass genau dieses Narrativ, es gebe genetische Unterschiede der Regisseure, die die Ausrichtung eines Filmes ausmachen, dafür sorgen, dass es Frauen als Regisseure schwer haben, Filme ohne Metabotschaft drehen zu können. Umgekehrt natürlich auch, also ganz toll wieder eine Geschlechterspaltung erzeugt, Glückwunsch.
 

[PierrotLeFou]

Ich positioniere mich eher wie Moonshade und StS. Amirpour hätte zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit wie in früheren Filmen einen eigenwilligeren, bislang in seiner Eigenwilligkeit nicht ganz berechenbaren Zugang mitgebracht; das wäre (gerade beim Remake eines Mainstream-Genrefilms) interessanter (da unberechenbarer) gewesen als ein konventionellerer Zugang, der von Waug zu erwarten ist. Ob das jetzt gut gewesen wäre (oder besser als der Waug - oder besser als der Originalfilm) lässt sich nun natürlich nicht mehr in Erfahrung bringen.

Sie ist gebürtige Britin und ab ihrem 8. Lebensjahr in Miami aufgewachsen, mit einem Arzt als Vater ...

Das wird die Leute, die rassistische Ressentiments pflegen, natürlich mächtig beeindrucken, dass bloß die Eltern aus dem Iran stammen, sie aber ein gutes Jahr nach deren Emigration in Großbritannien zur Welt gekommen ist.   Aber es ist schön zu sehen, dass es immer wieder Leute gibt, die genau wissen, dass sich jene, die glauben, wiederholt Rass-, Sex-, Able- und/oder Klassismus erfahren zu haben, bloß anstellen und eine Opferrollenkarte zücken und es eigentlich immer sehr gut gehabt haben...
(Der Spracherwerb ist in dem Zitat übrigens auch gar nicht Thema; es geht um die andere Sprache in der Familie und darum, nicht zu wissen, wo man hingehört.)

Davon abgesehen macht es wenig Sinn, aus diesem Zitat, das "Mona Lisa and the Blood Moon" kommentiert (auch wenn darin von "ihren Filmen" die Rede ist (wobei unklar bleibt, ob damit auch alle kommenden Filme gemeint sind)), Rückschlüsse auf ihren ungedrehten "Cliffhanger" zu ziehen... Aber selbst wenn es darin um eine "böse, ausländerfeindliche Gesellschaft" gegangen wäre: Genau, du brauchst so einen Film nicht, viele andere brauchen solch einen Film auch nicht; viele andere aber schon - und die haben teils Dekaden darauf warten müssen, dass der Mainstream sich entsprechend öffnet. (Aber die stellen sich sicher auch bloß an und haben eigentlich allesamt keinen Grund zur Klage; ganz im Gegensatz zu den ganzen Kinogängern, die nun damit leben müssen, dass ihre Lieblingsfranchises oder -filme mit furchtbar diversen, queeren Versionen voller Quotenneger*innen verunreinigt werden... die müssen natürlich unbedingt ihr Leid klagen dürfen, denn denen geschieht in letzter Zeit großes Unrecht, bloß weil da so ein paar Gruppen so überempfindlich sind.)

Ja, so einige dieser Empowerment-Streifen sind nicht unbedingt filmische Glanzleistungen (insbesondere jene, wo rein ökonomisches Kalkül waltet); ja, manchmal geht es bei Thematisierungen von Diskriminierung darum, die ehrenvollere Opferrolle einnehmen zu können ... oder darum, eine moralische Tadellosigkeit ausstellen zu können... Man kann sowas sicherlich auch mal kritisieren. Aber gegen Filme zu wettern, nur weil man in Trailern mit diversem Cast nur Schwarze gesehen hat, sich gegen nicht entstandene Filme auszusprechen, weil die bestimmt eine ausländerfeindliche Gesellschaft angeprangert hätten, oder eben mal einer Person abzusprechen, mit ihren Lebenserfahrungen mehr als bloß eine "persönliche Komponente" auszudrücken, ist ziemlich schräg; insbesondere in dieser Penetranz, mit immer wieder betont wird, dass man keinerlei Nachhilfeunterricht nötig habe (und gerade damit erkennen lässt, dass er einem wahrlich nicht schaden würde).

[Terry Noonan]

Ist der persönliche Unterstellungskram nicht eher OT?
Was spielt es bezogen auf den Inhalt für eine Rolle, ob ich was schreibe, oder Max Mustermann?
Deine grundsätzliche Haltung kommt in jedem Beitrag raus, ich repräsentiere halt eine andere Sichtweise, die vielleicht sogar auch hier und da mal stille Zustimmung findet.

Zum Thema: Würde es sich um eine Regisseurin handeln, die nicht ganz offen sagt, dass sie gerne eine Agenda in ihren Filmen unterbringt und welcher Ideologie sie folgt, hätte ich es logischerweise auch nicht kommentieren können.

Die Dame beschreibt "das System" als Antagonist, das "uns ein ganz bestimmtes Verhalten aufzwingt".
In den Gesellschaften, in denen sie aufgewachsen ist (GB und USA), wird Verhalten ausschließlich auf Grundlage demokratisch legitimierter Gesetze "aufgezwungen" (und nichtmal aufgezwungen, sondern lediglich gefordert). Das als böses System zu bezeichnen ist für mich verschwörungstheoretisches Geschwurbel, das in den letzten Jahren von zu vielen Menschen geteilt und verbreitet wird.

Wenn Du aber ihre Erzählung als wertvoll und für dringend im Mainstreamkino unterzubringenden Inhalt hältst, bitte.

insbesondere in dieser Penetranz, mit immer wieder betont wird, dass man keinerlei Nachhilfeunterricht nötig habe (und gerade damit erkennen lässt, dass er einem wahrlich nicht schaden würde).

1) Die Penetranz ist proportional, eher noch unterproportional, zu der Penetranz, mit der dieser Nachhilfeunterricht in Filmen untergebracht wird. Actio = Reactio

2) Ich schrieb "Für einen Cliffhanger brauche ich persönlich keinen Identitätspolitikunterricht", und nicht, dass ich zum Annehmen dieser angesagten Ideologie keinen Nachhilfeunterricht benötige. Denn dafür ist offensichtlich noch jede Menge nötig, allerdings nicht in Form von Indoktrination

Nebenbei bemerkt, "Nachhilfeunterricht" als nötig zu erachten, um auf (D)einen ideologischen Pfad zu kommen, ist schon etwas hochrossig formuliert, oder?


Mich stören an Cliffhanger ausschließlich die sichtbaren Stahlseile, an denen der Hubschrauber beim Fight am Schluss hängt, ansonsten einfach lassen und was Ähnliches unter anderem Titel machen, fertig.
Was interessiert es einen heute 17-Jährigen (R-Rating bitte), ob es 13 Jahre vor seiner Geburt schonmal einen ähnlichen Film gab.

[PierrotLeFou]

Wenn Du aber ihre Erzählung als wertvoll und für dringend im Mainstreamkino unterzubringenden Inhalt hältst, bitte.

"Mona Lisa and the Blood Moon" ist kein Überflieger, aber hat mir ganz gut gefallen, ja... (Und er ist, oh Wunder, in seiner gesamten Laufzeit auch komplexer als die fünf Sätze, die auf der Wikipedia zitiert werden. In denen übrigens weder von einem "bösen" System die Rede ist noch eine Definition davon gegeben wird, was überhaupt als "System" bezeichnet wird... Deine Äußerung – "In den Gesellschaften, in denen sie aufgewachsen ist (GB und USA), wird Verhalten ausschließlich auf Grundlage demokratisch legitimierter Gesetze 'aufgezwungen' (und nichtmal aufgezwungen, sondern lediglich gefordert)." – wirkt, sorry, etwas naiv auf mich; den Habitus und Dispositive scheint diese Äußerung kaum mitzudenken.)

Was das "hohe Ross" betriffst: Stellt sich dir wohl so dar. Aus meiner Perspektive ist es schlicht so, dass ich bei guten Bekannten und Kolleg(inn)en schon wiederholt bezeugen konnte, welche Vorurteile, Nachteile, Spitzen und Beleidigungen ihnen wegen Hautfarbe, Namen, Muttersprache etc. zukommen; und zugleich bekomme ich schon mit, wie auf dem Dorf Verwandte und deren Nachbar(inne)n aufatmen, wenn Häuser nicht von türkischen Familien bezogen werden; oder wie auf dem Ordnungsamt mit Leuten gesprochen wird, die kaum deutsch, aber ordentlich englisch sprechen... Mir ist es da schlicht sehr zuwider, wenn ich mitbekomme, wie mal schnell ein Erfahrungsbericht von jemanden, der sich in einer Außenseiterrolle wähnt, in Frage gestellt wird - und mit welcher Selbstsicherheit das geschieht... und das noch bei ungenauer Lektüre des Erfahrungsberichtes... (wie gesagt: "Spracherwerb" war in dem Zitat an keiner Stelle Thema.)

[StS]

Soll nun mit Hilfe deutscher Gelder nächstes Jahr in Bayern gedreht werden - mit Sly in einer Nebenrolle und Jean-François Richet als Regisseur.