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The Batman (Robert Pattinson)

Begonnen von Mr. Blonde, 17 Mai 2019, 15:30:29

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Moonshade

Ich hab den jetzt auch für lau auf Prime mitgenommen und war ganz froh, nicht im Kino den Arsch wund gesessen zu haben.

Dennoch: sehr ermutigende Version/Vision.

Reeves schafft es zum Noir ohne den Comickokolores und ohne totale Überzeichnung, bringt Batman ohne überflüssige Backstory und doch mit einem Hauch Burton Sickness. Fincher dürfte das gefallen haben.

Dennoch: mindestens 30 Minuten zu lang, bisweilen so sehr in Zeitlupe, dass er kurz vor dem Erstarren ist.
Visuell ein Fest, dramaturgisch nicht eben das perfekteste Skript, nicht nur mangelt es dem Film an einem präsenten Superschurkenhöhepunkt, sondern überhaupt an einem Showdown. Auch vorher ist die Dramaturgie bestenfalls uneben, scheint bewusst gegen die Erfahrungen montiert zu sein und bringt den Film sehr seltsam zu Ende.
Pattinson ist sehr solide, hat aber darstellerisch ohne Maske leider wenig zu tun, der Rest gibt sich sauber die Ehre.
Ich würde mich über ein Sequel freuen, aber etwas mehr Trimmung dürfte es für mich schon sein.
Es gibt schlichtweg kaum einen Comicfilm, der substanziell über 130-140 min trägt.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

McClane

Zitat von: Moonshade am 26 Oktober 2023, 10:08:10Fincher dürfte das gefallen haben.

Ich fand "The Batman" gut (so 7/10), aber die Lobeshymnen bisweilen übertrieben, denn die Erdung des Batman-Kosmos erfolgt hier wenig originell über das komplette Abpausen des Fincher-Inszenierungsstils inklusive Einsprengseln des (Fincher-inspirierten) "Saw". Hätte etwas kürzer sein können, trägt aber über die Länge.

Schlimm verunfallt (auch wenn es den Film dadurch nicht zerhaut), ist die QAnon-Metaphorik, wenn das Online-Gefolge des Riddlers sich zusammenrudelt.
Spoiler: zeige
Denn letzten Endes sagt der Film ja ungewollt, dass die Capitol-Stürmer irgendwie Recht hatten, auch wenn die Wahl der Mittel nicht okay ist. Denn in Gotham hat sich ja nunmal eine korrupte Elite verschworen, gelogen, betrogen und gemauschelt auf Kosten der Bürger. Das dürfte wohl kaum das intendierte Ziel von Matt Reeves und seiner Crew gewesen sein.


Hab jetzt mal verspätet mit der Serie "Gotham" angefangen. Die erscheint mir trotz des CW-Looks als ansprechendere Noir-Version des Batman-Kosmos (und mit mehr Burton-Weirdness als der doch sehr geerdete Reeves-Film).
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Moonshade

Ja, die Serie macht da durchaus Spaß bei, allerdings dreht sie sich auf die lange Sicht immer stark wieder in sich zurück, wenn sie auch in Bezug auf den (die, ahem) Joker eine interessante Variante in petto hatten.

Das Urproblem ist ja, dass sie in dieser Prä-Batman-Ära wirklich alle Schurken vorbei paradieren lassen müssen, ohne jemals einen davon dauerhaft einzukerkern oder killen zu können. Ich muss mir da irgendwann noch mal den Rest geben, in Staffel 4 wiederholte es sich für mich zu stark (aber ich bin jetzt auch nicht der Comic-Fachmann).
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